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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen einpoligen elektrischen Verbinder mit hermaphroditischen Kontaktelementen zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten, insbesondere Leuchtdioden-Leiterplatten, sowie eine Leiterplatte mit zumindest einem solchen einpoligen elektrischen Verbinder und eine Leiterplatten-Anordnung, insbesondere ein Beleuchtungssystem, mit zumindest zwei solcher Leiterplatten.
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2. Hintergrund
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Aus dem Stand der Technik sind elektrischen Verbinder zum Verbinden von Leiterplatten, insbesondere von Leuchtdioden-Leiterplatten, bekannt. In diesem Zusammenhang wird einerseits zwischen sogenannten „Board-to-Board“-Verbindern und „Board-to-Wire“-Verbindern unterschieden und andererseits zwischen einpoligen und zweipoligen elektrischen Verbindern.
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Unter einem „Board-to-Board“-Verbinder ist ein elektrischer Verbinder zu verstehen, der auf einer Leiterplatte angeordnet ist und mit einem korrespondierenden elektrischen Verbinder, der auf einer weiteren Leiterplatte angeordnet ist, in Eingriff gebracht werden kann, um dadurch eine elektrische Verbindung zwischen den Leiterplatten herzustellen.
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Unter einem „Board-to-Wire“-Verbinder ist ein elektrischer Verbinder zu verstehen, der nicht unmittelbar mit einem weiteren elektrischen Verbinder in Kontakt steht, sondern erst mittels eines Drahtes bzw. Kabels, mit einem weiteren elektrischen Verbinder elektrisch verbunden wird.
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Unter einem einpoligen elektrischen Verbinder ist ein elektrischer Verbinder zu verstehen, der lediglich eine Leitung, also nur eine elektrisch leitende Verbindung, bereitstellt. Demgegenüber ist unter einem zweipoligen elektrischen Verbinder ein elektrischer Verbinder zu verstehen, der zwei voneinander getrennte Leitungen bereitstellt.
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Üblicherweise werden die elektrischen Verbinder zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten in Abhängigkeit der jeweiligen Betriebsspannung ausgewählt. Zweipolige elektrische Verbinder eignen sich dabei im Wesentlichen nur für Betriebsspannungen von 125 Volt und 250 Volt. Bei höheren Betriebsspannungen besteht bei der Verwendung von zweipoligen elektrischen Verbindern die Gefahr einen Kurzschlusses innerhalb des elektrischen Verbinders, da die jeweiligen Pole bei einem zweipoligen elektrischen Verbinder relativ nahe aneinander angeordnet sind. Daher werden bei Betriebsspannungen von mehr als 425 Volt üblicherweise einpolige elektrische Verbinder, in Form eines „Board-to-Wire“-Verbinders eingesetzt.
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Ein elektrisches Verbinden von Leiterplatten mittels „Board-to-Wire“-Verbindern ist allerdings relativ zeitintensiv, da hierbei zunächst ein Draht bzw. Kabel bereitgestellt werden muss, ggf. ist eine Isolation des Drahtes zu entfernen und schließlich muss der Draht jeweils in einen auf den Leiterplatten angeordneten elektrischen Verbinder befestigt werden.
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Darüber hinaus sind die bekannten „Board-to-Wire“-Verbinder vergleichsweise komplex aufgebaut, da entsprechende Halte- bzw. Klemmmittel für den Draht vorzusehen sind, was wiederum zu höheren Kosten führt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen elektrischen Verbinder in Form eines einpoligen „Board-to-Board“-Verbinders anzugeben, der sich zur elektrischen Verbindung von Leiterplatten, insbesondere von Leuchtdioden-Leiterplatten eignet.
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Diese und andere Aufgaben, die beim Lesen der folgenden Beschreibung noch genannt werden oder vom Fachmann erkannt werden können, werden durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der vorliegenden Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
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3. Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Ein erfindungsgemäßer einpoliger elektrischer Verbinder weißt hermaphroditische Kontaktelemente zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten, insbesondere von Leuchtdioden-Leiterplatten (also Leiterplatten mit Leuchtdioden als Leuchtmittel) auf. Der elektrische Verbinder umfasst dabei: einen Basisabschnitt mit einem Verbindungsbereich zum Verbinden mit einer Leiterplatte, einen ersten Kontaktarm und einen zweiten Kontaktarm, die am Basisabschnitt angeordnet sind und sich im Wesentlichen parallel zueinander vom Basisabschnitt weg erstrecken, wobei der erste Kontaktarm in seiner zum zweiten Kontaktarm hin gerichteten Innenseite eine Kontaktfläche des ersten Kontaktarms bildet, und der zweite Kontaktarm einen Schrägabschnitt aufweist, der vom Basisabschnitt in Richtung des ersten Kontaktarms verläuft, an dem sich ein parallel zum ersten Kontaktarm verlaufender Abschnitt anschließt, der eine Kontaktfläche des zweiten Kontaktarms bildet, und wobei im verbundenen Zustand zweier elektrischer Verbinder der jeweils zweite Kontaktarm eines elektrischen Verbinders zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktarm des jeweils anderen elektrischen Verbinders eingeklemmt ist.
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Unter hermaphroditischen Kontaktelementen ist dabei zu verstehen, dass zwei identisch ausgebildete elektrische Verbinder miteinander verbunden werden können, d.h. ohne dass unterschiedliche elektrische Verbinder in Form von Steckern und Buchsen bereitgestellt werden müssen.
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Der Schrägabschnitt des zweiten Kontaktarms ermöglicht dabei, dass zwei elektrische Verbinder einfach miteinander verbunden werden können, da dadurch die zweiten Kontaktarme von zwei zu verbindenden elektrischen Verbindern derart relativ zueinander verschoben angeordnet sind bzw. werden, dass im verbundenen Zustand der jeweils zweite Kontaktarm eines elektrischen Verbinders zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktarm des jeweils anderen elektrischen Verbinders eingeklemmt ist/wird. Somit kann jeweils ein elektrischer Verbinder auf einer Leiterplatte angeordnet werden, ohne dass die elektrischen Verbinder versetzt zueinander auf der Leiterplatte angeordnet oder die Leiterplatten versetzt zueinander verbunden werden müssen. Durch einen erfindungsgemäßen elektrischen Verbinder mit dessen hermaphroditisch ausgebildeten Kontaktelementen bzw. Kontaktarmen können somit zwei (identische) Leiterplatten einfach mittels zweier identischer erfindungsgemäßer elektrischen Verbindern miteinander verbunden werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass der erste Kontaktarm und/oder der zweite Kontaktarm stirnseitig angeordnete Anlaufschrägen aufweist/aufweisen. Derartige Anlaufflächen vereinfachen ein Verbinden, insbesondere ein ineinander Verschieben, zweier erfindungsgemäßer elektrischer Verbinder, da durch die Anlaufschrägen die Gefahr eines Verkantens beziehungsweise Verkeilens minimiert wird.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Basisabschnitt u-förmig ausgebildet ist und die Kontaktarme jeweils an den Schenkeln des u-förmigen Basisabschnitts angeordnet sind. Eine solche Ausgestaltung ist besonders einfach mittels eines Stanz-Biege-Verfahrens herzustellen, soweit der elektrische Verbinder, wie bevorzugt, aus einem metallischen Werkstoff bereitgestellt wird.
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Der Mittelbereich des Basisabschnitts wird vorzugsweise gerade ausgebildet, d.h. ohne Wölbungen oder dergleichen, so dass dieser einfach auf einer Leiterplatte angeordnet und auf dieser befestigt werden kann.
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Vorzugsweise ist der Basisabschnitt an der den Kontaktarmen gegenüberliegenden Seiten abgeschrägt ausgebildet. Da der elektrische Verbinder insbesondere auf einer Leuchtdioden-Leiterplatten eingesetzt werden soll, besteht ein Bedürfnis den Querschnitt des elektrischen Verbinders möglichst klein zu halten, um zu verhindern, dass der elektrische Verbinder die Leuchtdiode abschirmt und dadurch ungewollte Schattenwürfe auftreten.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn der erste Kontaktarm an seiner zum zweiten Kontaktarm gerichteten Innenseite eine Vorwölbung aufweist, die die Kontaktfläche des ersten Kontaktarms bildet. Durch eine derartige Vorwölbung besteht die Möglichkeit, die Einklemmkraft auf den jeweils zwischen dem ersten und zweitem Kontaktarm eingeklemmten zweiten Kontaktarm eines zweiten Verbinders zu erhöhen. Darüber hinaus besteht dadurch die Möglichkeit, die Kontaktfläche, die mit dem zweiten Kontaktarm in Berührung kommt, exakt zu definieren. Die Kontaktfläche der Kontaktarme beträgt vorzugsweise zwischen 3 und 7 mm2, bevorzugt zwischen 4 und 6 mm2 und besonders bevorzugt circa 5 mm2. Je nach Betriebsspannung beziehungsweise Betriebsstromstärke können die Kontaktflächen der Kontaktarme kleiner oder größer ausgebildet werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine Kontaktfläche der Kontaktarme von ca. 5 mm2 für Anwendungen in Leuchtdioden-Leiterplatten ausreichend ist.
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Vorteilhafterweise weist der elektrische Verbinder eine Gesamthöhe zwischen 2 und 6 mm, bevorzugt zwischen 3 und 5 mm, und besonders bevorzugt zwischen 3,3 und 4 mm auf. Wie bereits ausgeführt, wird der elektrische Verbinder vorzugsweise für eine Leuchtdioden-Leiterplatte verwendet, dabei soll der elektrische Verbinder zur Vermeidung von unerwünschten Schatteneffekten möglichst kompakt ausgebildet sein. Wie sich in der Praxis gezeigt hat, können unerwünschte Schattenwürfe Großteils vermieden werden, wenn der elektrische Verbinder eine Gesamthöhe zwischen 3,3 und 4 mm aufweist.
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Der elektrische Verbinder wird vorzugsweise als integrales Bauteil (bspw. Stanz-Biege-Teil) gebildet, dass aus einer Kupferlegierung besteht, wobei vorteilhafterweise die Oberflächen des elektrischen Verbinders verzinnt und/oder vergoldet sind. Eine integrale Ausbildung mittels einer Kupferlegierung stellt eine besonders einfache Möglichkeit dar, einen erfindungsgemäßen elektrischen Verbinder bereitzustellen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der elektrische Verbinder Rastmittel an zumindest einem der Kontaktarme auf, die mit einem korrespondierenden Rastmittel eines weiteren elektrischen Verbinders in Eingriff bringbar sind.
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Ferner ist es von Vorteil, dass der elektrische Verbinder geeignet ist, um mit einer Spannung von ≥ 425 Volt und/oder einer Stromstärke von ≥ 4 Ampere betrieben zu werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Leiterplatte mit dem erfindugsgemäßen Verbinder, eine Leiterplatten-Anordnung mit wenigstens zweien der erfindungsgemäßen Leiterplatten sowie ein Beleuchtungssystem mit Leuchtmittel-aufweisender (insbesondre Leuchtdioden) Leiterplatten-Anordnung.
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4. Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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Nachfolgend wird eine detaillierte Beschreibung der Figuren gegeben. Darin zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Verbinders;
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2 eine Draufsicht auf den in 1 gezeigten elektrischen Verbinder;
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3 eine erste Seitenansicht auf den in 1 gezeigten elektrischen Verbinder;
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4 eine zweite Seitenansicht auf den in 1 gezeigten elektrischen Verbinder;
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5 eine Rückansicht auf den in 1 gezeigten elektrischen Verbinder;
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6 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Leiterplatte mit einem erfindungsgemäßen elektrischen Verbinder;
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7 eine schematische Ansicht von zwei Leiterplatten mit jeweils zwei erfindungsgemäßen elektrischen Verbindern;
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8 eine schematische Ansicht der in 7 gezeigten Leiterplatten, wobei die Leiterplatten durch die elektrischen Verbinder elektrisch verbunden sind; und
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9 eine schematische Ansicht von zwei Leiterplatten mit jeweils einem erfindungsgemäßen elektrischen Verbinder, wobei die Leiterplatten mit einem Winkel von ca. 45° zueinander angeordnet sind.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen einpoligen elektrischen Verbinders 10 mit hermaphroditischen Kontaktelementen 30, 40 zum elektrischen Verbinden von Leiterplatten, insbesondere von Leuchtdioden-Leiterplatten.
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Der gezeigte elektrische Verbinder 10 weist dabei im Wesentlichen drei Abschnitte auf, nämlich einen vorzugsweise u-förmigen Basisabschnitt 20, einen ersten Kontaktarm 30 und einen zweiten Kontaktarm 40.
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Der elektrische Verbinder 10 kann am Basisabschnitt 20 mit einer im Wesentlichen horizontalen Sockelfläche 21 auf einer Leiterplatte (vgl. bspw. 6) angeordnet und befestigt werden, beispielsweise mittels eines Lötverfahrens. In etwa Lotrecht von der Sockelfläche 21 erstrecken sich die zwei Schenkel 22 des u-förmigen Basisabschnitts 20 nach oben. In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform weisen die Schenkel 22 des vorzugsweise u-förmigen Basisabschnitts 20 stirnseitige Abschrägungen 23 auf.
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An der den Abschrägungen 23 gegenüberliegenden Seiten der Schenkel 22 ist an einem der Schenkel 22 der erste Kontaktarm 30 und am anderen Schenkel 22 der zweite Kontaktarm 40 angeordnet. Die beiden Kontaktarme 30, 40 erstrecken sich dabei im Wesentlichen parallel zueinander vom Basisabschnitt 20 weg.
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Der erste Kontaktarm 30 ist in der bevorzugten Ausführungsform im Wesentlichen durch einen sich gerade vom Schenkel 22 des u-förmigen Basisabschnitts 20 weg erstreckenden Abschnitt 31 gebildet. In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform umfasst der erste Kontaktarm 30 an seiner zum zweiten Kontaktarm 40 gerichteten Innenseite eine Vorwölbung 32 auf, die eine Kontaktfläche des ersten Kontaktarms 30 bildet. Stirnseitig weist der erste Kontaktarm 30 vorzugsweise eine Anlaufschräge 33 auf, die bei einem Verbinden des elektrischen Verbinders 10 mit einem weiteren elektrischen Verbinder ein Verkanten bzw. Verkeilen verhindern soll.
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Der zweite Kontaktarm 40 weist ausgehend vom zweiten Schenkel 22 des u-förmigen Basisabschnitts 20 einen Schrägabschnitt 41 auf, der vom Basisabschnitt 20 in Richtung des ersten Kontaktarms 30 verläuft (vgl. bspw. die Draufsicht der 2). An den Schrägabschnitt 41 schließt sich ein parallel zum ersten Kontaktarm verlaufender Abschnitt 42 an. Stirnseitig weist der zweite Kontaktabschnitt 40 vorzugsweise ebenfalls eine Anlaufschräge 43 auf, um ein Verkeilen bzw. Verkanten beim Verbinden zweier elektrischer Verbinder zu verhindern. Die Innenseite des parallel verlaufenden Abschnitts 42 stellt dabei eine Kontaktfläche des zweiten Kontaktarms 40 bereit.
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2 zeigt eine Draufsicht auf den in 1 gezeigten elektrischen Verbinder 10. Wie in 2 gut zu erkennen, sind der erste Kontaktarm 30 und der zweite Kontaktarm 40, abgesehen von dem Schrägabschnitt 41 des zweiten Kontaktarms 40, parallel zueinander ausgerichtet. Dabei liegen sich beide Anlaufschrägen 33, 43 gegenüber.
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Wie nachfolgend noch im Detail erläutert wird, können aufgrund der unsymmetrischen Ausbildung des elektrischen Verbinders 10, die insbesondere durch den Schrägabschnitt 41 bereitgestellt wird, zwei erfindungsgemäße elektrische Verbinder 10 miteinander verbunden werden, auch wenn diese auf zwei (identische) Leiterplatten gegenüberliegend angeordnet sind. Dabei wird im verbundenen Zustand zweier elektrischer Verbinder der jeweils zweite Kontaktarm 40 eines elektrischen Verbinders 10 zwischen dem ersten Kontaktarm 30 und zweiten Kontaktarm 40 des jeweils anderen elektrischen Verbinders eingeklemmt.
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3 zeigt eine Seitenansicht des elektrischen Verbinders 10 aus 1 mit Blick auf die Seite des ersten Kontaktarms 30. Wie in 3 gut zu erkennen, ist die Vorwölbung 32 im Wesentlichen mittig am geraden Abschnitt 31 des ersten Kontaktarms 30 angeordnet, wobei in 3 die korrespondierende Vertiefung der zur Innenseite des zweiten Kontaktarms 40 weisenden Vorwölbung 32 erkennbar ist.
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4 zeigt eine Seitenansicht des elektrischen Verbinders 10 aus 1 mit Blick auf die Seite des zweiten Kontaktarms 40. Wie in 4 gut zu erkennen, schließt sich der Schrägabschnitt 41 des zweiten Kontaktarms 40 unmittelbar an einen Schenkel 22 des U-förmigen Basisabschnitts 20 an. Dies führt dazu, dass der parallel zum ersten Kontaktarm 30 verlaufende Abschnitt 42 des zweiten Kontaktarms 40 näher an den ersten Kontaktarm 30 geführt wird und der elektrische Verbinder 10 nicht symmetrisch zu seiner Mittellängsachse ist (vgl. auch 2).
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5 zeigt schließlich eine Rückansicht des in 1 gezeigten elektrischen Verbinders 10. Wie in 5 gut zu erkennen, sind die Innenseite des parallel zum ersten Kontaktarm 30 verlaufende Abschnitt 42 des zweiten Kontaktarms 40 und die am ersten Kontaktarm 30 vorgesehene Vorwölbung 32 im Wesentlichen parallel ausgeführt. Die Vorwölbung 32 und der parallel verlaufende Abschnitt 42 bilden dabei die Kontaktflächen, in die ein zweiter Kontaktarm eines weiteren elektrischen Verbinders eingeklemmt werden kann. Der Abstand zwischen den Kontaktflächen eines elektrischen Verbinders 10 ist dabei derart dimensioniert, dass ein zweiter Kontaktarm eines weiteren elektrischen Verbinders dazwischen mit einer ausreichenden Klemmkraft angeordnet werden kann.
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6 zeigt eine Leiterplatte L, auf der ein elektrischer Verbinder 10 angeordnet ist. Die Leiterplatte L weist dabei eine in Draufsicht gesehen im Wesentlichen rechteckige Form auf, wobei der elektrische Verbinder 10 vorzugsweise in einem Eckbereich der Leiterplatte L angeordnet ist. Wie in 6 gut zu erkennen, stehen der erste Kontaktarm 30 und der zweiten Kontaktarm 40 über den stirnseitigen Rand der Leiterplatte hinaus, um mit einem weiteren entsprechenden elektrischen Verbinder einer anderen Leiterplatte in Eingriff gebracht werden zu können.
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7 zeigt eine schematische Ansicht von zwei Leiterplatten L, L‘, die jeweils an einer gegenüberliegenden Stirnseite zwei voneinander beabstandete elektrische Verbinder 10, 10’ und 10’’, 10’’’ aufweisen. Die jeweils zwei elektrischen Verbinder 10, 10’ bzw. 10’’, 10’’’ sind dabei vorzugsweise räumlich symmetrisch zur Mittellängsachse M der Leiterplatte(n) L, L‘ angeordnet, d.h. die elektrischen Verbinder sind auch bei Verwendung zweier identischer Leiterplatten L, L‘ jeweils gegenüberliegen angeordnet.
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In dem gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Leiterplatten mit identischer Bestückung mit elektrischen Verbindern 10, 10’ beziehungsweise 10’’, 10’’’ bereitgestellt. Zwei oder mehr miteinander über die erfindungsgemäßen Verbinder verbundene Leiterplatten L, L‘ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Leiterplatten-Anordnung A bezeichnet.
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8 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausschnitts der in 7 gezeigten Leiterplatten L, L‘ im verbundenen Zustand. Wie in 8 gut zu erkennen, können die elektrischen Verbinder 10, 10’’’ mit den jeweils über die Leiterplatten L, L‘ hinausragenden Bereichen der ersten 30, 30‘‘‘ und zweiten Kontaktarme 40, 40‘‘‘ derart miteinander in Eingriff gebracht werden, dass der jeweils zweite Kontaktarm 40, 40‘‘‘ eines elektrischen Verbinders 10, 10’’’ zwischen dem ersten 30, 30‘‘‘ und zweiten Kontaktarm 40, 40‘‘‘ des jeweils anderen elektrischen Verbinders 10, 10’’’ eingeklemmt ist. Eine solche Verbindung wird auch Leiterplatten-Anordnung A genannt. Weisen die Leiterplatten L, L‘, wie bspw. in den 6 bis 9 gezeigt, als elektronische Bauteile/Komponenten Leuchtmittel 50, 50‘, wie insbesondere Leuchtdioden, auf, so wird im Rahmen der Erfindung auch von Beleuchtungssystem B gesprochen.
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Allgemein führt der am zweiten Kontaktarm vorgesehene Schrägabschnitt somit dazu, dass im verbundenen Zustand zweier elektrischer Verbinder die jeweils zweiten Kontaktarme durch die jeweils ersten Kontaktarme quasi umschlossen werden und sich ein sandwichartiger Verbund mit innenliegenden zweiten Kontaktarmen und außenliegenden ersten Kontaktarmen ergibt.
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Je nach eingesetzter Betriebsspannung beziehungsweise der eingesetzten Stromstärke oder aufgrund einer konkreten Anwendung kann es von Vorteil sein, wenn einer oder mehrere der elektrischen Verbinder in einem Gehäuse auf der Leiterplatte angeordnet ist/sind, wobei das Gehäuse vorzugsweise aus einem elektrisch-isolierenden Material besteht. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Kappen, die nach einem Verbinden der Leiterplatten auf die elektrischen Verbinder gesteckt werden oder bereits bei der Herstellung eines einzelnen elektrischen Verbinders erfolgen.
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9 zeigt eine schematische Ansicht zweier Leiterplatten L, L‘, die jeweils mit elektrischen Verbindern 10, 10‘‘‘‘ ausgebildet sind. Im Gegensatz zu den in 8 gezeigten Leiterplatten L, L‘ sind die in 9 gezeigten Leiterplatten L, L‘ nicht in einer Ebene – also mit einem Winkel α von 180° zueinander – angeordnet, sondern mit einem Winkel α von etwa 135° zueinander angeordnet. Wie in 9 gut zu erkennen, besteht aufgrund der Ausgestaltung der elektrischen Verbinder 10, 10‘‘‘‘ die Möglichkeit, die Leiterplatten um die jeweiligen Kontaktflächen der elektrischen Verbinder 10, 10‘‘‘‘ zu drehen. Eine entsprechend hohe Klemmkraft kann dabei durch den Abstand der am ersten Kontaktarm 30 angeformten Vorwölbung 32 und der Innenseite des parallelen Abschnitts 42, d.h. mit dem Abstand der jeweiligen Kontaktflächen, eingestellt werden. Der Winkel α beträgt vorzugsweise 90° bis 180° DEG, wobei die Erfindung auf keinen Winkel α beschränkt ist, solange eine ausreichende Kontaktierung (und Verklemmung) der Verbinder bereitgestellt ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorhergehenden Ausführungsbeispiele beschränkt, solange sie vom Gegenstand der folgenden Ansprüche umfasst ist. Ferner sind die vorhergehenden Ausführungsbeispiele in beliebiger Weise mit- und untereinander kombinierbar. Beispielsweise ist die Form des Basisteils nicht beschränkt, solange dieser entsprechend ausgestaltete Kontaktarme bereitstellen kann. Auch ist die Anzahl und genaue Anordnung/Position der Verbinder auf einer Leiterplatte sowie die Form einer Leiterplatte nicht durch die Erfindung beschränkt, solange die Verbinder eine Verbindung zweier Leiterplatten ermöglichen.