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Die Erfindung betrifft einen Hebelhakenverschluss für ein Bediengehäuse oder dergleichen, mit einem drehbar gelagerten Hebelhaken und einem Schließbolzen, der in einer Schließstellung des Hebelhakenverschlusses von dem Hebelhaken hintergriffen ist, wobei der Hebelhaken ein Hakenelement mit einer Anlaufkontur und einer daran angrenzenden Aufnahme für den Schließbolzen aufweist. Derartige Hebelhakenverschlüsse werden von der DIRAK GmbH und der EMKA Beschlagteile GmbH + Co. KG vertrieben.
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Die Erfindung geht weiterhin von einem Bediengehäuse mit einem derartigen Hebelhakenverschluss aus, bei dem das Bediengehäuse einen Gehäusekorpus und ein daran schwenkbar montiertes Türelement aufweist. Dabei ist häufig der Hebelhaken des Hebelhakenverschlusses an dem Gehäusekorpus und der Schließbolzen an dem Türelement befestigt. Um während des Verschließens sicherstellen zu können, dass das Bediengehäuse mit Vollendung des Verschlussvorgangs ordnungsgemäß verschlossen ist, ist es wünschenswert, dass der Hebelhakenverschluss darauf ausgelegt ist, die ordnungsgemäße Verschließung des Bediengehäuse auf geeignete Weise anzuzeigen. Dies könnte beispielsweise akustisch oder haptisch erfolgen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Hebelhakenverschluss vorzuschlagen, welcher in seiner Schließstellung die ordnungsgemäße Verschließung des Hebelhakenverschlusses akustisch und/oder haptisch anzeigt. Darüber hinaus sollte der vorzuschlagende Hebelhakenverschluss ein sicheres Verschließen des Türelements bei geringen Schließkräften ermöglichen und des weiteren darauf ausgelegt sein, dass beim Verschwenken des Türelements in die geschlossene Position auch bei Belastung des Türelements dieses insoweit optimal positioniert ist, dass beim Verschließvorgang des Hebelhakenverschlusses der Hebelhaken den Schließbolzen ohne hohe Schließkräfte hintergreifen kann.
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Diese Aufgabe wird von einem Hebelhaken der eingangs genannten Art gelöst, welcher sich dadurch auszeichnet, dass die Anlaufkontur zumindest abschnittsweise konkav geformt ist und über einen Rastvorsprung in die Aufnahme übergeht. Die abhängigen Ansprüche beschreiben jeweils vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Die kennzeichnenden Merkmale verleihen dem erfindungsgemäßen Hebelhakenverschluss die Eigenschaft, dass der Hebelhaken während des Einschwenkvorgangs entlang seiner konkav geformten Anlaufkontur lediglich mit geringem Reibwiderstand entlang des Schließbolzens gleitet, bis der Rastvorsprung an dem Schließbolzen zur Anlage kommt. Erst dann ist zur Überwindung des Rastvorsprungs ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich. Sobald die für die Überwindung des Rastvorsprungs notwendige Kraft aufgewendet wird, springt der Hebelhaken in die Verschlussposition, in welcher der Schließbolzen in der an den Rastvorsprung angrenzenden Aufnahme des Hebelhakens aufgenommen ist. Dieses Überspringen des Rastvorsprungs ist haptisch und akustisch wahrnehmbar. Gleichzeit sorgt der Rastvorsprung in der Schließstellung des Hebelhakens dafür, dass der Schließbolzen in der Aufnahme des Hebelhakens sicher gehalten ist, so dass ein unerwünschtes Öffnen des Bediengehäuses vermieden werden kann.
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Bei einer Ausführungsform ist die Aufnahme ein offener, kreisförmiger Ausschnitt, der von einem Kreisbogen begrenzt ist, der einen Winkelbereich von mehr als 90° aufweist, wobei der Kreisbogen einen Radius aufweist, der einem Radius des Schließbolzens entspricht. Mit anderen Worten ist die Aufnahme für den Schließbolzen hinterschnittig ausgebildet, wobei sie einseitig durch den Rastvorsprung begrenzt ist.
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Insbesondere dann, wenn zwischen einem Türelement und einem Gehäusekorpus des Bediengehäuses eine Kompressionsdichtung vorgesehen ist, welche im Zuge des Verschließvorganges des Hebelhakenverschlusses zur Abdichtung des Bediengehäuses komprimiert werden soll, kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass an einem freien Ende des Hakenelements ein erster Abstand der Anlaufkontur von einer Drehachse des Hebelhakens größer als ein zweiter Abstand des Rastvorsprungs von der Drehachse ist, wobei der erste Abstand entlang der Anlaufkontur in den zweiten Abstand überführt ist.
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Um die haptische Wahrnehmbarkeit des Erreichen der Schließstellung des Hebelhakenverschlusses noch weiter zu verbessern, ist bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Schließbolzen zylinderförmig ausgebildet und um seine Längsachse drehbar gelagert ist. Durch das Zusammenwirken der konkaven Anlaufkontur mit dem zylinderförmigen, entlang seiner Längsachse drehbar gelagerten Schließbolzen ist die Einschwenkbewegung des Hebelhakens aus der Offenstellung in die Schließstellung besonders leichtgängig, so dass im Wesentlichen lediglich diejenige Kraft aufgewendet werden muss, welche für die Kompression eines Dichtelements zwischen der Gehäusetür und dem Gehäusekorpus benötigt wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist dem Hebelhaken ein verdrehsicher mit einem Gehäuse verbindbarer Zentrierungswinkel für den Schließbolzen beigeordnet, der eine V-förmige, sich in einer Einsteckrichtung zu einer Formschlussaufnahme für den Schließbolzen verjüngende Einstecköffnung aufweist. Mit Hilfe eines derartigen Zentrierungswinkels wird beim Einschwenken des türseitig angebrachten Schließbolzens in den Zentrierungswinkel die Tür des Bediengehäuses derart zu dem Gehäusekorpus vorausgerichtet, dass der Hebelhakenverschluss besonders leicht zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung verschwenkt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass der Hebelhaken ausschließlich die Aufgabe übernimmt, den Schließbolzen in der Schließstellung des Türelements zu verriegeln, nicht jedoch, das Türelement in Bezug auf den Gehäusekorpus auszurichten. Besonders vorteilhaft ist es, wenn dabei der Schließbolzen zylinderförmig und entlang seiner Längsachse drehbar gelagert ausgebildet ist, was die Vorausrichtung des Türelements in Bezug auf den Gehäusekorpus beim Einschwenken des Tierelements in die Schließposition und damit beim Einschwenken des Schließbolzen in die V-förmige Nut des Zentrierungswinkels erleichtert, da der Schließbolzen an der Kontur der V-förmigen Einstecköffnung abrollen kann.
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Bei einer Ausführungsform ist der Formschlussaufnahme ein weiterer Rastvorsprung vorgelagert, so dass der Schließbolzen mit Erreichen der Formschlussaufnahme in dieser gehaltert ist. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, die Vorpositionierung des Türelements in Bezug auf den Gehäusekorpus vor dem Verschwenken des Hebelhakens aus seiner Offenstellung in die Schließstellung zu gewährleisten und damit den Schließvorgang des Hebelhakenverschlusses zu vereinfachen.
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Der erfindungsgemäße Hebelhakenverschluss findet insbesondere Verwendung in Verbindung mit einem Bediengehäuse, das einen Gehäusekorpus und ein daran schwenkbar montiertes Türelement aufweist, wobei der Hebelhaken an dem Gehäusekorpus verschwenkbar und der Schließbolzen an dem Türelement starr befestigt ist. Um eine besonders einfache Montage des Hebelhakenverschlusses an dem Bediengehäuse zu ermöglichen, ist gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Hebelhaken und der Zentrierungswinkel derart an dem Gehäusekorpus befestigt sind, indem eine Seitenwand des Gehäusekorpus und der Zentrierungswinkel eine identische, fluchtende und konturierte Durchlassöffnung aufweisen, in die eine entsprechend konturierte Drehdurchführung eingesetzt ist, durch welche sich ein Betätigungsbolzen für den Hebelhaken von einer Außenseite der Seitenwand durch den Zentrierungswinkel hindurch erstreckt. Dabei ist der Hebelhaken verdrehsicher an einem an einer Innenseite der Seitenwand vorstehenden Ende des Betätigungsbolzens befestigt. Dabei ist wesentlich, dass der Zentrierungswinkel in Bezug auf den Gehäusekorpus starr angeordnet ist, während der Hebelhaken in einer zu der Seitenwand des Gehäusekorpus parallelen Ebene verschwenkbar ist. Gleichzeitig sollen in der Schließstellung des Hebelhakens die Aufnahme des Hakenelements und die Formschlussaufnahme des Zentrierungswinkels derart fluchtend übereinanderliegen, dass der Schließbolzen im Wesentlichen formschlüssig sowohl in der Aufnahme des Hakenelements als auch in der Formschlussaufnahme des Zentrierungswinkels aufgenommen ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass eine zwischen Türelement und Gehäusekorpus angeordnete Kompressionsdichtung in der Schließstellung des Hebelhakens den Schließbolzen in Richtung der Aufnahme des Hakenelements vorspannt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden Figuren erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Ausschnitt der Innenseite eines Bediengehäuses, das eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebelhakenverschlusses in der Offenstellung aufweist;
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2 das Bediengehäuse gemäße 1, bei dem der Hebelhakenverschluss in der Schließstellung angeordnet ist;
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3 eine Detailansicht des Hebelhakens der Ausführungsform gemäß den 1 und 2;
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4 eine Detailansicht des Schließbolzens der Ausführungsform gemäß den 1 und 2; und
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5 eine Detailansicht des Zentrierungswinkels der Ausführungsform gemäß den 1 und 2.
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Die 1 zeigt einen Ausschnitt der Innenseite eines Bediengehäuses mit einem Gehäusekorpus 20 und einem Türelement 21. Der Schließbolzen 2 ist an dem Türelement 21 und der Hebelhaken 1 sowie der Zentrierungswinkel 8 sind an dem Gehäusekorpus 20 befestigt. Das Türelement 21 ist in teilweise geöffnetem Zustand dargestellt. Es ist erkennbar, dass mit dem Einschwenken des Türelements 21 in die Schließstellung der Schließbolzen 2 entlang der sich V-förmig verjüngenden Einstecköffnung 10 über den Rastvorsprung 11 in die Formschlussaufnahme 9 geführt wird. Der Rastvorsprung 11 kann derart ausgebildet sein, dass er der Formschlussaufnahme 9 einen Hinterschnitt verleiht, so dass das Türelement 21 in der Schließstellung, d. h. wenn der Schließbolzen 2 in der Formschlussaufnahme 9 aufgenommen ist, gehaltert ist. Der Zentrierungswinkel 8 ist über die Drehdurchführung 8.2 starr mit dem Gehäusekorpus 20 verbunden. Durch die Drehdurchführung 8.2 erstreckt sich ein Betätigungsbolzen 8.3 von einer Außenseite des Gehäusekorpus 20 zur Innenseite des Gehäusekorpus 20, wobei an einem freien Ende des Betätigungsbolzens 8.3 der Hebelhaken 1 befestigt wird. Dadurch wird erreicht, dass durch Betätigen des Betätigungsbolzens 8.3 an der Außenseite des Türelements 20 der verdrehsicher auf dem Betätigungsbolzen 8.3 befestigte Hebelhaken 1 um die Achse x verschwenkt werden kann. Der Hebelhaken 1 weist ein Hakenelement 3 auf, mit einer Anlaufkontur 4, welche abschnittsweise konkav geformt ist und über einen Rastvorsprung 6 in eine Aufnahme 5 übergeht, in welcher der Schließbolzen 2 in der Schließstellung des Hebelhakenverschlusses formschlüssig aufgenommen ist.
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Letzteres ist genauer in 2 dargestellt. Wenn der Hebelhaken 1 in die in 2 dargestellte Schließstellung verschwenkt ist, ist der Schließbolzen 2 formschlüssig in der Aufnahme 5 des Hakenelements 3 aufgenommen und das Hakenelement 3 hintergreift mit seinem freien Ende 7 den Schließbolzen 2. Wird der Hebelhaken 1 aus der in 1 dargestellten Position in die in 2 dargestellte Position verschwenkt, greift zunächst das freie Ende 7 des Hakenelements 3 mit seiner Anlaufkontur 4 an einer Hinterseite des Schließbolzens 2 an. Aufgrund der konkav geformten Anlaufkontur 4 wird der weitere Einschwenkvorgang des Hakenelements 3 entlang des Schließbolzens 2 erleichtert, bis der Rastvorsprung 6 an dem Schließbolzen 2 zur Anlage kommt. Für das weitere Verschwenken des Hakenelements 3 ist nun ein deutlich größerer Kraftaufwand notwendig, so dass mit der Überführung des Schließbolzens 2 in die Aufnahme 5 des Hakenelements 3 sowohl haptisch als auch akustisch das Erreichen der Aufnahme 5 anzeigt wird.
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Die 3 zeigt eine Detailansicht des Hebelhakens 1. Dieser ist im Wesentlichen ein gestanztes und zweifach abgekantetes Blechformteil. Entlang der Drehachse x ist eine Durchlassöffnung 1.1 ausgebildet, welche eine Kontur zur verdrehsicheren Befestigung auf dem Betätigungsbolzen 8.3 (siehe 1) aufweist. Die Ausschnittsvergrößerung der Aufnahme 5 sowie der daran angrenzenden Anlaufkontur 4 zeigt, dass die Anlaufkontur 4 über einen Rastvorsprung 6 in die Aufnahme 5 übergeht. Der Rastvorsprung 6 soll gerade aus der Aufnahme 5 eine hinterschnittige Aufnahme ausbilden, so dass die Aufnahme als ein offener, kreisförmiger Ausschnitt mit Hinterschnitt ausgebildet ist, der von einem Kreisbogen α begrenzt ist, der einen Winkelbereich von mehr als 90° aufweist. Der Kreisbogen α soll gerade einen Radius aufweisen, der einem Radius des Schließbolzens 2 (siehe 1, 2 und 4) entspricht.
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Der in 4 dargestellte Schließbolzen 2 ist von einem gestanzten und abgekanteten Stahlblechformteil gehalten. Dieses weist eine Auflageseite 2.2 auf, über welche der Schließbolzen 2 unter einem Abstand und parallel zu der Türinnenseite befestigt werden kann. Die Montage erfolgt über Montageöffnungen 2.3, durch welche Schrauben und dergleichen eingesetzt werden können. Der Schließbolzen 2 ist über von der auflageseite 2.2 abgekantete Befestigungswinkel 2.1 an gegenüberliegenden Seiten gehaltert. Der Schließbolzen 2 ist zylinderförmig ausgebildet und um seine Längsachse y drehbar gelagert.
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Der in 5 gezeigte Zentrierungswinkel 8 ist ebenfalls als gestanztes und zweifach gekantetes Blechformteil ausgebildet. Er weist eine konturierte Durchlassöffnung 8.1 auf, mit Hilfe welcher der Zentrierungswinkel an der Innenseite des Gehäusekorpus eines Bediengehäuses verdrehsicher montiert werden kann. An dem von der konturierten Durchlassöffnung 8.1 abgewandten Ende weist der Zentrierungswinkel 8 eine V-förmige, sich in Einsteckrichtung z zu einer Formschlussaufnahme 9 für den Schließbolzen 2 (siehe Figuren 1, 2 und 4) verjüngende Einstecköffnung 10 auf. Der Formschlussaufnahme 9 ist ein Rastvorsprung 11 vorgelagert, so dass der Schließbolzen 2 mit Erreichen der Formschlussaufnahme 9 in dieser gehaltert ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.