DE202013103412U1 - Als Spielzeug geformte Verpackungs-Chips - Google Patents

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Abstract

Als Spielzeug geformte Verpackungs-Chips, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus kompostierbaren, aus Pflanzen gewonnenen Ausgangsmaterialien herstellbar sind.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verpackungs-Chips, die die Formen von Spielelementen, beispielsweise die Formen von Spielfiguren oder Spielbausteinen für Kinder aufweisen. Derartige Spielelemente werden bisher häufig aus Kunststoffen hergestellt und sind in vielfältigen Formen und Ausgestaltungen bekannt. Die bekannten Spielelemente haben jedoch den Nachteil, dass sie aus teuren Kunststoffen hergestellt werden, wofür viel Energie benötigt wird; außerdem ist ihre Entsorgung nicht oder nur unter zusätzlichem Aufwand und Energieverbrauch möglich.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, als Spielelemente geformte Verpackungs-Chips zu schaffen, die aus kompostierbaren, aus Pflanzen gewonnenen Ausgangsmaterialien herstellbar sind und welche beim Endempfänger durch die Eigenschaften eines Spielzeugs im Gegensatz zu normalen Verpackungs-Chips höhere Zufriedenheit auslösen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch biologisch abbaubare, expandierte oder geschäumte Verpackungschips gelöst, die entweder aus einem biologisch abbaubaren Biokunststoff-Granulat oder aus Mehl und/oder Grieß, Polyvinylalkohol und Wasser herstellbar sind, bei denen die Verpackungschips vorzugsweise aus 75 bis 99 Gew.-% Weizenmehl und/oder Weizengrieß und zu 1 bis 25 Gew.-% aus Polyvinylalkohol bestehen und der verbleibende Wasseranteil weniger als 1 Gew.-% beträgt.
  • Das für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackungs-Chips geeignete Biokunststoff-Granulat wird vorzugsweise aus Maisstärke, Kartoffelstärke und/oder Polymilchsäure gewonnen und ist unter anderem unter dem Handelsnamen Mater Bi® erhältlich.
  • Die erfindungsgemäßen Verpackungs-Chips sind umweltverträglich und haben den Vorteil, dass bei ihrer Herstellung nur eine geringe Umweltbelastung und ein geringer Energieverbrauch auftreten. Bei der Entsorgung haben die erfindungsgemäßen Verpackungs-Chips den Vorteil, dass sie vollständig biologisch abbaubar sind, also die Umwelt nicht belasten. Sie sind kompostierfähig oder in Wasser vollständig auflösbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Verpackungschips die Gesundheit bei ihrer Verwendung nicht belasten und auch nicht zu einer Gefährdung des Kindes führen, falls es ein derartiges Spielelement in den Mund einführt. Hinzu kommt eine preiswerte Herstellbarkeit aufgrund der billigen Rohstoffe, aus denen die Chips gefertigt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Chips werden in Form von preiswerten Spielelementen hergestellt und sind sehr vielseitig verwendbar, vor allem aber auch für Kinder kreativitätsfördernd. Sie lassen sich in begrenztem Maße elastisch und/oder elastisch-plastisch verformen oder durch Zugabe von Wasser zu einer knetbaren Masse verändern. Sie können beispielsweise geschnitten oder ohne Werkzeug mit der Hand trennend bearbeitet und auf diese Weise die Gestalt eines Spielelements geändert werden. Auch ein Durchbohren ist problemlos möglich, um beispielsweise mehrere Spielelemente durch Durchziehen einer Schnur miteinander zu verbinden. Mehrere Spielelemente können mittels Klebstoffs zusammengefügt werden, wobei sie durch Anwendung von Farbstoffen, vorzugsweise von Lebensmittelfarbstoffen, in unterschiedlichen Farbvarianten hergestellt werden können.
  • Zweckmäßigerweise werden die Verpackungs-Chips aus Mehl und/oder Grieß von grob- bis feinzerkleinertem Getreide hergestellt, das Körnchengrößen von 1 µm bis 1.500 µm umfasst, wobei Körnchengrößen von 10 µm bis 1.500 µm, insbesondere von 50 µm bis 1.000 µm bevorzugt sind.
  • Das zur Herstellung der genannten Verpackungs-Chips eingesetzte Mehl und/oder Grieß kann auch ganz oder teilweise durch Mehl oder Grieß anderer Getreidesorten ersetzt werden, wobei die Anteile von Mehl oder Grieß aus Hirse, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste oder Reis 0 bis 100 Gew.-% betragen können.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackungs-Chips können auch Biokunststoffe in z. B. Granulatform eingesetzt werden, die der europäischen Norm EN 13432 entsprechen. Als Biokunststoff werden Kunststoffe bezeichnet, die auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden. Bei den Biokunststoffen handelt es sich bevorzugt um Biokunststoffe aus Kartoffelstärke, Maisstärke oder Polymilchsäure. Weiterhin können ein Polyhydroxyalkanoat (PHA), Polyhydroxybutyrat (PHB), ein Blend thermoplastischer Stärke oder Mischungen aus diesen und/oder weiteren biologisch abbaubaren Zuschlagsstoffen verwendet werden.
  • Ein der europäischen Norm EN 13432 entsprechendes Material muss die folgenden Teste bestehen:
    • 1) Chemische Prüfung: Offenlegung aller Inhaltstoffe, Grenzwerte für Schwermetalle sind einzuhalten.
    • 2) Biologische Abbaubarkeit im wässrigen Medium (Sauerstoffbedarf und Entwicklung von CO2): Es ist nachzuweisen, dass mindestens 90% des organischen Materials in 6 Monaten in CO2 umgewandelt werden.
    • 3) Desintegration in Kompost: Nach 3 Monaten Kompostierung und anschließender Absiebung durch ein 2 mm Sieb dürfen nicht mehr als 10% Rückstände bezogen auf die Originalmasse verbleiben.
    • 4) Praktische Prüfung der Kompostierbarkeit im Technikumsmaßstab (oder einer Praxisanlage): es dürfen keine negativen Einwirkungen auf den Kompostierprozess erfolgen.
    • 5) Kompostanwendung: Untersuchung des Effekts von resultierenden Komposten auf das Pflanzenwachstum (agronomischer Test), Ökotoxizitätstest.
  • Im Allgemeinen beträgt der Anteil des Mehls und/oder des Grieß 90 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 92 Gew.-%, während der Anteil des Polyvinylalkohols zwischen 5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise bei 8 Gew.-% liegen sollte.
  • Außerdem ist es empfehlenswert, die erfindungsgemäßen Chips mit naturidentischen Abwehr- oder Vertreibungsmitteln auf Duftkomponentenbasis, wie ätherischen Ölen, zu versetzen, um die Abwehr von Nagetieren oder anderen Fraßschädlingen zu gewährleisten. Ferner können den Chips auch Antistatika und/oder Antiflammmittel und/oder Konservierungsstoffe zugesetzt werden.
  • Es ist zudem möglich, die Materialeigenschaften der Chips, wie Festigkeit, Elastizität oder Plastizität, durch Zusatz von insbesondere ebenfalls aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Zuschlagsstoffen, wie beispielsweise Pflanzenfasern, gezielt zu beeinflussen. Auch durch den bei der Herstellung der Chips auf den Rohstoff einwirkenden Druck lässt sich ihre Festigkeit regulieren.
  • Die Chips können in den verschiedensten Formen hergestellt werden, zum Beispiel als Kugeln, als Würfel, als Bausteine oder auch als Tier- oder Pflanzenformen. Die einzelnen Spielelemente lassen sich lose zusammensetzen oder durch Zugabe von Klebstoff zusammenfügen. Auf diese Weise können beliebige räumliche, geometrische Formen erzeugt und auch durch trennende Bearbeitung wieder zerlegt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Norm EN 13432 [0009]
    • Norm EN 13432 [0010]

Claims (11)

  1. Als Spielzeug geformte Verpackungs-Chips, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus kompostierbaren, aus Pflanzen gewonnenen Ausgangsmaterialien herstellbar sind.
  2. Verpackungs-Chips nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem biologisch abbaubaren Biokunststoff-Granulat herstellbar sind.
  3. Verpackungs-Chips nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterial Mehl und/oder Grieß sowie Polyvinyalkohol eingesetzt werden, wobei die Chips zu 75–99 Gew.-% aus Mehl und/oder Grieß und zu 1–25 Gew.-% aus Polyvinylalkohol bestehen und der verbleibende Wasseranteil weniger als 1 Gew.-% beträgt.
  4. Verpackungs-Chips nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Biokunststoff-Granulat aus Kartoffelstärke, Maisstärke und/oder Polymilchsäure herstellbar sind.
  5. Verpackungs-Chips nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehl und/oder der Grieß aus grob- bis fein zerkleinertem Getreide bestehen und Körnchengrößen von 1–1500 µm aufweisen, wobei Körnchengrößen von 10–1500 µm, insbesondere von 50–1000 µm bevorzugt sind.
  6. Verpackungs-Chips nach den Ansprüchen 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie vorzugsweise aus Weizenmehl und/oder Weizengrieß hergestellt sind, die jedoch auch ganz oder teilweise durch Mehl oder Grieß anderer Getreidesorten ersetzt sein können, wobei die Anteile Mehl oder Grieß aus Hirse, Dinkel. Roggen, Hafer, Gerste oder Reis 0–100 Gew.-%. betragen können.
  7. Verpackungs-Chips nach den Ansprüchen 3, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie bevorzugt zu 90–95 Gew.-% aus Mehl und/oder Grieß und zu 10–5 Gew.-% aus Polyvinylalkohol, besonders bevorzugt zu 92 Gew.-% aus Mehl und/oder Grieß und zu 8 Gew.-% aus Polyvinylalkohol bestehen.
  8. Verpackungs-Chips nach den Ansprüchen 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch die Verwendung von Farbstoffen, bevorzugt von Lebensmittelfarbstoffen, in unterschiedlichen Farbvarianten vorliegen.
  9. Verpackungs-Chips nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Farbstoffe biologisch abbaubar und kompostierbar sind.
  10. Verpackungs-Chips nach den Ansprüchen 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass ihnen naturidentische Abwehr- und Vertreibungsmittel auf Duftkomponentenbasis, wie ätherische Öle, zur Abwehr von Nagetieren und anderen Fraßschädlingen zugesetzt sind.
  11. Verpackungs-Chips nach den Ansprüchen 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass sie Antistatika und/oder Antiflammmittel und/oder Konservierungsstoffe enthalten.
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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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