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Die Erfindung betrifft eine Mikrofluiddosiereinheit und eine Testvorrichtung für Biomaterial.
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Unter dem Begriff „Biomaterial“ sind ein- oder mehrzellige lebende Organismen, insbesondere Mikroorganismen, zu verstehen, die in wässriger Umgebung mit Sauerstoffgehalt leben. Solche Organismen werden zunehmend eingesetzt, um die Auswirkung von pharmakologischen Stoffen auf Lebewesen in einer Testvorrichtung zu überprüfen. Solche Tests ersetzen Tests an Säugetieren.
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Gerade in Wasser schwimmende Mikroorganismen benötigen aber eine permanente, minimale Strömung des Wassers, um nicht an der Testbehälterwand anzukleben und um in Bewegung zu bleiben. Die Testbehälter sind allenfalls wenige Kubikmillimeter groß, sodass die Dosierung der Strömungsmenge und Strömungsgeschwindigkeit des Fluids sowie die genaue Zudosierung der zu testenden pharmakologischen Stoffe problematisch ist.
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Die Erfindung schafft eine Mikrofluiddosiereinheit für eine solche Testvorrichtung sowie eine Testvorrichtung selbst, die vereinfacht wird.
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Die erfindungsgemäße Mikrofluiddosiereinheit umfasst wenigstens einen ersten Behälter, der Wasser enthält, und wenigstens einen zweiten Behälter, der einen pharmakologischen Stoff enthält. Der erste und der zweite Behälter haben einen zu einem Testbehälter führenden Behälterauslass und sind an einer gemeinsamen, Steuerkanäle enthaltenden Ventilträgerplatte angebracht. Die Ventilträgerplatte weist Steuerkanalanschlüsse für daran ankoppelbare Steuerventile auf, wobei in der Ventilträgerplatte für jeden Behälter eine eigene Ventilsteuerkammer ausgebildet ist, die durch eine Membrane abgedichtet ist. Über die Membranbewegung werden die zugeordneten Behälterauslässe geöffnet und geschlossen.
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Vorzugsweise ist wenigstens ein dritter, Recyclingflüssigkeit aufnehmenden Behälter vorhanden, der an der Ventilträgerplatte angebracht ist und für den die Ventilträgerplatte eine eigene, von einem Steuerventil ansteuerbare Ventilsteuerkammer aufweist, die durch eine Membrane abgedichtet ist, und wobei durch die Membranbewegung der Behälterauslass des dritten Behälters geöffnet und geschlossen wird
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Während im Stand der Technik aufwendige einzelne Einheiten über Schlauchverbindungen oder Rohrverbindungen miteinander gekoppelt sind, sieht die Erfindung einen hierzu deutlich vereinfachten Aufbau vor, indem zumindest der erste, der zweite Behälter und der dritte Behälter auf einer gemeinsamen Ventilträgerplatte angebracht sind. In dieser Ventilträgerplatte sind auf einfache Weise Ventile ausgeführt, indem für jeden Behälter eine eigene, pneumatisch ansteuerbare Ventilsteuerkammer ausgebildet ist. Diese Ventilsteuerkammer kann einfach durch Ausbohren oder Ausfräsen oder beim Spritzen oder Spritzgießen der Ventilträgerplatte hergestellt werden. Eine die Ventilsteuerkammer schließende Membrane wirkt als Ventilkörper zum Öffnen und Schließen der zugeordneten Behälterauslässe. Die erfindungsgemäße Dosiereinheit ist eine kompakte Einheit. Die Membranventile lassen geringe Fluidsteuermengen zu.
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Vorzugsweise sind alle Behälter in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, sodass die Kompaktheit noch gesteigert werden kann.
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Am Gehäuse kann für jeden Behälter wenigstens eine Verteilerkammer mit einem Ventilsitz ausgebildet sein, an dem die zugeordnete Membran in der Schließstellung anliegt. Durch die Verteilerkammer kann in der Öffnungsstellung somit das Fluid ausströmen oder, allgemeiner, durch die Kammer hindurchströmen. Zu betonen ist, dass die Verteilerkammer der zugeordneten Ventilsteuerkammer gegenüberliegt und beide Kammern durch die Membran getrennt sind. Durch Auslenkung der Membran beispielsweise in Richtung der Verteilerkammer wird das Volumen der Ventilsteuerkammer erhöht, und die Ventilsteuerkammer erstreckt sich dann auch noch in das Gehäuse. Dasselbe kann natürlich auch umgekehrt erfolgen, wenn die Membran in die Ventilsteuerkammer ausbaucht.
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Dann erhöht sich das Volumen der Verteilerkammer etwas, und diese ragt in die Ventilträgerplatte.
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Der Aufbau der Dosiereinheit lässt sich reduzieren, wenn ein gemeinsamer, vom ersten zum zweiten Behälter wegführender, zum Testbehälter führender Auslasskanal vorgesehen ist, der mit den Verteilerkammern des ersten und des zweiten Behälters gekoppelt ist. Somit wird über nur eine Bohrung in der Ventilträgerplatte der gemeinsame Auslasskanal erzeugt.
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Die pharmakologischen Stoffe müssen nicht, nachdem sie durch den Testbehälter geströmt sind, zwingend sofort entsorgt werden. Es ist auch möglich und sogar vorteilhaft, dieses pharmakologische Material wieder zu verwenden. Hierzu wird eine vom Testbehälter kommende, zum dritten Behälter führende Rückführleitung eingesetzt, der eine eigene Ventilsteuerkammer in der Ventilträgerplatte zugeordnet ist. Das bedeutet, das pharmakologische Material wird ventilgesteuert in den dritten Behälter überführt.
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Von diesem dritten Behälter kann das pharmakologische Material in den zweiten Behälter überströmen.
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Die Dosiereinheit wird vom Aufbau her vereinfacht, wenn zwischen einserseits dem oder den Gehäusen der Behälter und andererseits der Ventilträgerplatte eine für alle Verteilerkammern gemeinsame Membrane vorhanden ist. Die Membrane ist damit eine zwischengelegte oder zwischengeklemmte dünne flexible Platte.
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Die Zudosierung des Fluids muss selbst bei kleinsten Strömungsmengen sehr genau erfolgen. Diese Dosierung erfolgt dadurch, dass in den ersten und zweiten Behälter jeweils im Bereich seines oberen Endes Druckgas, und zwar exakt auf einen bestimmten Druck dosiertes Druckgas, eingebracht wird. Über diesen eingestellten pneumatischen Druck des erzeugten Gas- oder Luftpolsters über der Flüssigkeitsoberfläche wird die ausströmende Flüssigkeitsmenge aus den einzelnen Behältern exakt gesteuert. Hierzu sind die Behälter an ihrer Oberseite verschlossen. Dies kann beispielsweise durch eine gemeinsame oder mehrere einzelne Membrane erfolgen, die einfach zwischen einem Deckel und den Behältern geklemmt wird.
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Jeder Behälter hat eine eigene Druckgas-Steuerleitung, die in ihn mündet, vorzugsweise im Bereich seiner Oberseite. Jeder Druckgas-Steuerleitung ist ein eigenes Steuerventil zugeordnet, über das die Druckgaszufuhr in den Behälter geöffnet oder geschlossen wird.
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Der Aufbau der Dosiereinheit wird nochmals vereinfacht, wenn die Druckgas-Steuerleitungen in Kanäle in der Ventilträgerplatte übergehen, die Anschlüsse zu zugeordneten, vorzugsweise eigenen Steuerventilen haben. Das bedeutet, auch die die Druckgasströmung steuernden Steuerventile sind an der Ventilträgerplatte angebracht, die eigene Anschlüsse zu zugeordneten, eigenen Steuerventilen haben. Das bedeutet, auch die Steuerventile für das Druckgas sind an der Ventilträgerplatte angebracht.
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Der Druck des Druckgases muss sehr exakt eingestellt werden, um die Dosiermenge ebenfalls sehr exakt steuern zu können. Hierzu ist ein gemeinsames Proportionalventil für das zu den Behältern strömende Druckgas vorhanden. Vorzugsweise gibt es ein gemeinsames Proportionalventil für Druckgas, welches zu allen Behältern strömt. Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Strömungsgeschwindigkeit von Wasser und pharmakologischem Stoff unterschiedlich ist, vielmehr soll ihre Geschwindigkeit gleich sein. Aus diesem Grund muss auch der Druck des Druckgases, welches die Flüssigkeit aus dem jeweiligen Behälter drückt, gleich sein. Damit reicht gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein einziges Proportionalventil aus.
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Darüber hinaus ist vorzugsweise ein Pneumatikkompressor für das Druckgas und/oder die Steuerluft für die Ventile vorgesehen. Hier kann es sich auch um einen gemeinsamen Pneumatikkompressor handeln.
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Pneumatikkompressor und Proportionalventil können als gemeinsame Baueinheit Teil eines Pneumatikblocks sein, der durch ein Gehäuse nach außen abgeschlossen ist. Dieser Pneumatikblock wird dann über wenige Rohrleitungen mit der Ventilträgerplatte gekoppelt.
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Der Auslasskanal hat lediglich einen Durchmesser von 0,04 bis 0,08 mm, vorzugsweise ca. 0,06 mm, um die geringe Durchflussrate zu realisieren.
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Die Dosiereinheit wird so gesteuert, dass eine Durchflussrate zwischen 0,5 und 10 µl Flüssigkeit pro Minute realisiert wird.
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Eine einfache Herstellung der Kanäle in der Ventilträgerplatte erfolgt zum Beispiel dadurch, dass die Kanäle stirnseitig der Ventilträgerplatte offen sind, sodass sie von außen in die Stirnseite gebohrt werden. Die Steuerventile können dann lösbar an die Stirnseiten angebracht werden und hier an die Kanäle ankoppeln.
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Die erfindungsgemäße Testvorrichtung mit einem Biomaterial aufnehmenden Testbehälter und einer erfindungsgemäßen Mikrofluiddosiereinheit ist so ausgeführt, dass zwischen der Mikrofluiddosiereinheit und dem Testbehälter das Fluid, also das Wasser oder der pharmakologische Stoff, pumpenfrei strömt. Die Strömung wird aufgrund von Höhendifferenzen und/oder der Druckluft auf der Flüssigkeitsoberfläche im Behälter erzeugt. Da das Biomaterial Sauerstoff zum Leben benötigt, ist keine Pumpe zwischengeschaltet, denn Pumpen würden der Flüssigkeit den Sauerstoff vollständig entziehen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Explosionsansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Testvorrichtung für Biomaterial mit einer erfindungsgemäßen Mikrofluiddosiereinheit,
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2 eine Draufsicht auf eine in 1 gezeigte Behältereinheit,
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3 eine Draufsicht auf die in 1 gezeigte Ventilträgerplatte, und
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4 einen Pneumatikblock als Teil der erfindungsgemäßen Mikrofluiddosiereinheit in Seitenansicht.
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In 1 ist ein Teil einer Testvorrichtung mit einem Testbehälter 10 dargestellt, in dem Biomaterial in Form von ein- oder mehrzelligen Mikroorganismen untergebracht ist. Diese Mikroorganismen leben in Wasser und benötigen Sauerstoff. An diesen Mikroorganismen werden pharmakologische Stoffe getestet.
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Die Vorrichtung umfasst neben dem Testbehälter 10 einen sogenannten Dosierblock 12, der aus mehreren Einzelteilen besteht und in 1 gezeigt ist, sowie einen an dem Dosierblock 12 angeschlossenen Pneumatikblock 14, der in 4 dargestellt ist.
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Im Folgenden wird der Dosierblock 12 gemäß der 1 bis 3 näher beschrieben.
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Der Dosierblock 12 umfasst ein Gehäuse 16, welches mehrere Flüssigkeitsbehälter aufnimmt, eine Ventilträgerplatte 18, an der mehrere Steuerventile angebracht sind, eine zwischen Ventilträgerplatte 18 und Gehäuse 16 geklemmte Membrane 20, einen die Behälter nach oben abschließenden Deckel 22 sowie eine zwischen Deckel 22 und den Behältern und dem Gehäuse 16 geklemmte Membrane 24, die der Abdichtung dient.
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Das Gehäuse 16 kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen, also ein Spritzgussteil sein, und kann als Wegwerf-, das heißt Einwegteil ausgeführt sein, wogegen Deckel 22, Ventilträgerplatte 18 und Schaltventile keine Wegwerfartikel sind, da sie nicht mit pharmakologischem Material in Kontakt kommen.
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Das Gehäuse 16 beinhaltet einen ersten Behälter 26, in dem Wasser aufgenommen ist, einen zweiten Behälter 28, in dem ein pharmakologischer Stoff in Wasser gelöst untergebracht ist, sowie einen dritten Behälter 30, in den Recyclingflüssigkeit, welche aus dem Testbehälter 10 dem Dosierblock 12 zurückgeführt wird, einströmt.
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Die Behälter 26 bis 30 können als nach oben offene Hohlräume in dem eventuell einstückig ausgebildeten Gehäuse 16 ausgeführt sein und müssen nicht zwingend als separate Teile hergestellt werden.
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Im Boden des Gehäuses 16 oder in einem angrenzenden Teil, das am Gehäuse 16 angebracht ist und eventuell auch Teil des Gehäuses sein kann, sind für jeden Behälter 26 bis 30 eigene Verteilerkammern 32 bis 36 vorhanden. Die Verteilerkammern 32 bis 36 sind nach unten offene Hohlräume, die durch die gemeinsame Membrane 20 fluiddicht nach unten abgeschlossen sind.
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In diese Verteilerkammern 32 bis 36 münden im Querschnitt kleine Kanäle, ausgehend vom jeweiligen Boden der Behälter 26 bis 30, sogenannte Behälterauslässe 38 bis 42. Diese Behälterauslässe 38 bis 42 sollten am tiefsten Punkt des jeweiligen Behälters 26 bis 30 beginnen.
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Die Behälterauslässe 38 bis 42 enden sozusagen an der der Membran 20 gegenüberliegenden Deckenwand der jeweiligen Verteilerkammer 32 bis 36.
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Neben dem Behälterauslass 38 bis 42 beginnt in jeder Verteilerkammer 32 bis 36 ein Auslasskanal. Der erste Behälter 26 und der zweite Behälter 28 besitzen einen gemeinsamen Auslasskanal 44, welcher über eine mit dem Gehäuse 16 gekoppelte Leitung 46 mit dem Testbehälter 10 in Strömungsverbindung steht. Der gemeinsame Auslasskanal 44 hat zwei kurze Stichleitungen 47, 48, die jeweils neben den Mündungen der Behälterauslässe 38 bzw. 40 in der Verteilerkammer 32 bzw. 34 enden.
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Die der Membrane 20 gegenüberliegende Wand, genauer gesagt die stirnseitige Wand der Verteilerkammern 32, 34, bildet einen Ventilsitz, gegen den die Membrane 20 drücken kann, wenn sie in Richtung Verteilerkammer 32, 34 gedrückt wird. Damit kann jeweils individuell der Behälterauslass 38 und/oder 40 zur Stichleitung 47 bzw. 48 geschlossen bzw. geöffnet werden.
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Vom Testbehälter 10 führt eine Rückführleitung 50 zurück zum Gehäuse 16.
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Die Rückführleitung 50 ist an einen im Gehäuse 16 vorgesehenen Rückführkanal 52 gekoppelt, der in einer weiteren Verteilerkammer 54 und zudem an der Verteilerkammer 36 endet.
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Die Verteilerkammer 54 wird ebenfalls durch die Membrane 20 geschlossen und hat einen entsprechenden Ventilsitz an ihrer der Membrane 20 gegenüberliegenden Oberseite, d.h. Deckenwand.
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Von der Verteilerkammer 36 aus beginnt ein Behältereinlasskanal 42, der in den Behälter 30 mündet. Dieser Behältereinlasskanal 42 kann ebenso wie die Rückführleitung 52 durch die Membrane 20 geschlossen werden.
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Über den Verbindungskanal 56, welcher von der Rückführleitung 52 in die Verteilerkammer 54 führt, kann das Medium aus dem System herausgeführt werden, wenn die Membrane 20 nicht am Ventilsitz der Verteilerkammer 54 anliegt. Dann ist der Verbindungkanal nämlich mit dem Ablasskanal 60 offen. Der Behältereinlasskanal 42 ist in diesem Zustand geschlossen.
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Ein zusätzlicher, nicht ventilgeschalteter Verbindungskanal 62 verbindet die Behälter 28, 30 strömungsmäßig. Der Verbindungskanal 62 beginnt und endet am Boden der jeweiligen Behälter 28, 30.
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Der Verbindungskanal 62 wird wie die übrigen Kanäle durch Bohren, hier durch horizontales Bohren erzeugt. Am stirnseitigen Ausgang am Gehäuse 16 ist der Verbindungskanal 62 durch einen Verschluss 64 geschlossen.
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Wie bereits zuvor erläutert, sind die Behälter 26 bis 30 nach oben geschlossen, nämlich durch die Membrane 24.
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Im Bereich der Oberseite der Behälter mündet in jeden der Behälter 26 bis 30 jedoch eine eigene Druckgas-Steuerleitung 70 bis 74, die sich vertikal durch das Gehäuse 16, durch Öffnungen 76 in der Membrane weiter in entsprechende Kanäle in der Ventilträgerplatte 18 erstreckt.
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In der Ventilträgerplatte 18 knicken die Steuerleitungen 70 bis 74 um vorzugsweise 90° ab, um in Anschlüssen an einer Stirnseite zu münden.
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Im Folgenden werden die Kanäle, Leitungen oder Kammern in der Ventilsteuerplatte 18 erläutert. Für alle drei Behälter 26 bis 30 gibt es eine gemeinsame Druckgaszuleitung 80, die dann über Kanäle 82 bis 86 und stirnseitigen Steuerkanalanschlüssen zu angekoppelten Steuerventilen 88 bis 92 führen.
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Die Steuerventile 88 bis 92 werden stirnseitig an die Ventilträgerplatte 18 angekoppelt und schalten die Kanäle 82 bis 86 zu ihren zugeordneten Druckgasleitungen 70 bis 74 zu oder ab.
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Neben der Druckgaszuleitung 80 besitzt die Ventilträgerplatte 18 auch eine zentrale Druckgaszuleitung 94, die zum Schalten der einzelnen, durch die Verteilerkammern 32 bis 36 mitgebildeten Membranventile dient.
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Von der Druckgaszuleitung 94 aus beginnt jeweils ein einem einzigen Behälter 26 bis 30 zugeordneter Kanal 96, 98 und 100, der dann ebenfalls stirnseitig in einem Anschluss endet und an den jeweils ein Steuerventil 102, 104, 106 angekoppelt ist.
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Die Steuerventile 102 bis 106 dienen zum Schalten der Membranventile, die unter anderem durch die Verteilerkanäle 32 bis 36 gebildet sind.
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Von den Ventilen 102 bis 106 aus führt dann jeweils ein zugeordneter Kanal 108, 110 und 112 zu einer zugeordneten Ventilsteuerkammer 114, 116, 118 in der Ventilträgerplatte 18.
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Jeder Behälter 26 bis 30 hat seine eigene Ventilsteuerkammer 114 bis 118, die der zugeordneten Verteilerkammer 32 bis 36 gegenüberliegend und von ihr durch die Membrane 20 getrennt ist.
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Die Verteilerkammer 54 ist separat schaltbar und hat ebenfalls eine eigene Ventilsteuerkammer 120 in der Ventilträgerplatte, wobei die Ventilsteuerkammer 120 wiederum mit einem eigenen Steuerventil 122 gekoppelt ist. Entsprechende Kanäle 124, 126 führen von der Druckgaszuleitung 94 zum Steuerventil 122 bzw. vom Steuerventil 122 zur Ventilsteuerkammer 120.
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Die Druckgaszuleitung 80 ist mit dem Pneumatikblock 14 (siehe 4) strömungsgekoppelt.
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Dieser Pneumatikblock 14 umfasst ein Gehäuse 140, in dem mehrere Leitungen vorgesehen sind und an dem mehrere Aggregate angekoppelt sind.
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Ein Pneumatikkompressor 142 sorgt für einen Maximaldruck der in die Ventilträgerplatte 18 einströmenden Druckluft. Dieser Maximaldruck strömt über eine Leitung 144 zur Druckgaszuleitung 80.
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Der Kompressor 142 liefert auch das Druckgas, das zu den Druckgas-Steuerleitungen 70 bis 74 gelangt. Jedoch ist der Druck dieses Druckgases exakt geregelt, nämlich über ein Proportionalventil 146, das zwischengeschaltet ist. Der Ausgang 148, an dem geregeltes Druckgas ansteht, ist mit der Druckgaszuleitung 94 gekoppelt.
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Drucktransmitter 150, 152 sorgen dafür, dass der Druck des Druckgases exakt überwacht und einstellt wird.
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Die Schaltung der jeweiligen Membranventile erfolgt dadurch, dass das vom Kompressor kommende Druckgas mit maximalem Druck bei offenem Ventil 102, 104, 106 oder 122 in die zugeordnete Ventilsteuerkammer 114 bis 120 strömt und dabei die Membrane 20 abschnittsweise so nach oben in die zugeordnete Verteilerkammer drückt, dass der Ventilsitz geschlossen ist.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Mikrodosiereinheit mit ihrem Dosierblock 12 und dem Pneumatikblock 14 sowie der gesamten Testvorrichtung erläutert.
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Im Testbehälter 10 sind Mikroorganismen enthalten.
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Mit einer sehr kleinen Durchflussrate zwischen 0,5 und 10 µl pro Minute strömt Wasser aus dem Behälter 26 in den Testbehälter 10, indem das zugeordnete Steuerventil 102 auf OFFEN geschaltet wird, sodass die Membrane 20 nicht am Ventilsitz anliegt und der Behälterauslass 38 mit der Stichleitung 47 koppelt ist. Durch die minimale Durchflussrate wird ein Ankleben der Mikroorganismen an der Kammerwand verhindert und die Beweglichkeit der Mikroorganismen erhalten. Eine zu große Durchflussrate könnte die Mikroorganismen abtöten, was ebenfalls nicht erwünscht ist.
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Die Fluidströmung zwischen den Behältern 26 bis 30 und dem Testbehälter 10 erfolgt ohne Zwischenschaltung von Pumpen.
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Die Durchflussrate für das jeweilige Fluid wird ausschließlich über den Druck innerhalb des jeweiligen Behälters 26 bis 30 gesteuert, das heißt über den Druck im erzeugten Luftpolster über der Flüssigkeitssäule im Behälter 26, 28.
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Wenn die Durchflussrate erhöht werden muss, wird das Proportionalventil 146 entsprechend geschaltet und das zugeordnete Ventil 88 oder 90 betätigt. Um die pharmakologischen Effekte des pharmakologischen Stoffes, der im Behälter 28 untergebracht ist, zu testen, wird das entsprechende Ventil 104 betätigt, sodass der pharmakologische Stoff aus dem Behälter 28 in den Auslasskanal 44 strömen kann, um von dort in den Testbehälter 10 zu gelangen.
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Die rückströmende Flüssigkeit (Recyclingflüssigkeit) gelangt, wenn das entsprechende Ventil 106 auf Offen geschaltet ist, über die Verteilerkammer 36 in den Behälter 30. Das Ventil 122 ist dann auf Schließen gestellt.
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Durch Aufbringen eines entsprechenden Drucks im Luftpolster im Behälter 30 kann dieses in den Behälter 28 überführt werden. Hierzu dient die Überströmleitung 62. Dabei sollte der Druck im Behälter 28 natürlich reduziert sein, um dieses Überströmen zu ermöglichen.
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Wenn das System oder nur der Behälter 30 geleert werden soll, wird das Steuerventil 122 betätigt, sodass die Membrane 20 nicht an den Ventilsitz in der Verteilerkammer 54 drückt. Damit wird die Auslassleitung 60, die zu einem externen Abfallbehälter führt, fluiddurchströmt. Der Behälter kann geleert werden, wenn über den Behältereinlass 42 Medium ausströmt und in die Leitung 60 strömt.
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Wenn ein anderer pharmakologischer Stoff getestet werden soll oder wenn die Behälter nicht mehr ausreichend gereinigt werden können, müssen nur die Behälter oder das einstückig damit verbundene Gehäuse 16 gegen einen neuen Behälter ausgetauscht werden, sodass die Vorrichtung und die Mikrofluiddosiereinheit sehr kostengünstig im Unterhalt sind.
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Die Behälter sind für ein Volumen von etwa 25 ml ausgerichtet.
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Der Druck in der Druckgaszuleitung 94 beträgt 0,08 bis 1 bar.
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Neue oder zusätzliche Flüssigkeit oder pharmakologischer Stoff werden über Spritzen in den jeweiligen Behälter 26, 28 zugeführt, siehe die Einlässe 178 in 2.
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Hierzu kann der jeweilige Behälter 26, 28 über eine eigene Zuführmembrane oder dergleichen verfügen, die von einer Spritze durchstochen werden kann, nach dem Herausziehen der Spritze jedoch selbstständig wieder schließt, was nur ein Ausführungsbeispiel ist.
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Es ist sinnvoll, wenn Rückschlagventile 180 an den Einlässen 178 und/oder in der Überströmleitung 62 vorhanden sind, wie in 2 gezeigt.
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Natürlich kann auch ein gewisser Höhenunterschied zwischen dem Testbehälter 10 und den Behältern 26, 28 die Strömung mit beeinflussen.