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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Bandagen, Wundverbände oder Pflaster, die nützlich dabei sind, die Sauerstoffzufuhr an Hautwunden zu regulieren, wie zum Beispiel aus
US-A-4969881 bekannt.
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Die Erfindung ist besonders nützlich, lokalisierte und vorher festgelegte Dosen konzentrierten Sauerstoffs direkt an der Hautwunde zuzuführen, ohne dabei systemische toxische Nebenwirkungen, die mit extremen Mengen an Sauerstoff in Verbindung gebracht werden, auszulösen, wie das in Verbindung mit den hyperbaren Sauerstoffdruckkammern des Standes der Technik auftreten kann.
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Hyperbare Sauerstofftherapie wird für die Induktion des Wachstums von Blutgefäßen, zur Stimulierung des Wachstums von neuem Hautgewebe um ischämische Wunden zu heilen und zu schließen, verwendet.
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Jedoch hat die systemische Therapie ihre Nachteile. Zum Beispiel kann hyperbarer Sauerstoff Vasokonstriktion, Toxizität und Gewebezerstörung auslösen. Wenn er systemisch verabreicht wird, besteht die Gefahr von Toxizität für das zentrale Nervensystem und die Lunge. Topische hyperbare Sauerstofftherapie auf der anderen Seite vermeidet systemische Toxizität, ist aber nützlich bei offenen Wunden und hat sich als wirksam herausgestellt, persistierende Hautwunden zu heilen.
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Der toxische Effekt von exzessivem topischem Sauerstoff kann zum Stillstand der Heilung führen, da er toxisch für die, die Wunden umgebenden, Endothelzellen sein kann. Devaskulisierung findet statt und Neovaskulisierung wird eingestellt. Jeder Schaden, der durch eine toxische Dosis von topischem Sauerstoffverursacht wird, wird jedoch durch einfaches Einstellen der Behandlung in ungefähr zwei Wochen geheilt.
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Topische hyperbare Sauerstofftherapie verlangt, dass Sauerstoff direkt auf eine offene Wunde aufgebracht wird. Der Sauerstoff löst sich in Gewebeflüssigkeiten und verbessert den Sauerstoffgehalt der interzellulären Flüssigkeiten.
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Eine solche direkte Zuführung von Sauerstoff auf die Wunde hat Vorteile. Da er zum Beispiel direkt auf die Basis eines Geschwürs aufgebracht wird, sind viel niedrigere Drücke von Sauerstoff notwendig, um die Wundheilung zu stimulieren, im Vergleich zu systemischer Sauerstofftherapie, wo eine Diffusion nötig ist.
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Hautkrankheiten, die mit topischer hyperbarer Sauerstofftherapie behandelt werden können, umfassen Osteomyelitis, Verbrennungen und Verbrühungen, nekrotisierende Fasziitis, Pyroderma Gangränosum, refraktäre Geschwüre, durch Diabetes verursachte Fußgeschwüre und Dekubitalgeschwüre (Geschwüre durch Wundliegen). Schnitte, Abschürfungen und chirurgisch verursachte Wunden oder Schnitte können auch von topischer Sauerstofftherapie profitieren.
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Der Stand der Technik besagt, dass die Applikation von topischem hyperbarem Sauerstoff durch Platzierung der gesamten betroffenen Extremität einer Person in einer verschlossenen Kammer, wie zum Beispiel eine, die kontrollierte Druckversiegelung und automatische Regulierungskontrolle aufweist, durchgeführt wird. Die Kammer liefert Sauerstoff mit hyperbaren oder normobaren Druck an die gesamte Extremität, nicht nur an die Wundstelle. Solche hyperbaren Sauerstoffdruckkammern für Extremitäten haben Nachteile, da sie teuer sind, schwer zu sterilisieren sind und das Potential zur Kreuzinfektion haben.
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Ein Vorschlag, diese Nachteile zu überwinden, besteht darin, die feste Kammer mit einem wegwerfbaren Polyethylenbeutel zu ersetzen. Obwohl diese Technik die Probleme der Sterilität und teilweise der Kosten löst, hat sie immer noch Nachteile.
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Zum ersten muss eine externe Sauerstoffversorgung bereit gestellt werden. Obwohl die Kammer ziemlich klein sein kann, muss unter Druck stehender Sauerstoff, sogar bei niedrigem Druck wie 1,04 Atm, aus einem externen Vorrat zur Verfügung gestellt werden. Dies verlangt, dass ein Patient während der Behandlung in der Nähe eines Sauerstoffbehälters ist. Weiterhin ist es möglich, da eine gesamte Extremität in eine Kammer oder einen Polyethylenbeutel gepackt wird, dass große Hautflächen unnötig potentiell toxischen Mengen an Sauerstoff ausgesetzt werden. auch kann der Verschlussmechanismus der Kammer oder des Beutels einen ungewünschten Abbindungseffekt auf die Extremität, die behandelt wird, zur Folge haben.
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Das
US Patent No. 4.969.881 zeigt einen wegwerfbaren, hyperbaren Sauerstoffverband, der mit einer externen Sauerstoffversorgung ausgestattet ist, um einen Vorrat an unter Druck stehendem Sauerstoff zu liefern.
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In der
DE 696 31 587 T2 wird eine Vorrichtung zur Erzeugung von Sauerstoff beschrieben, bei der eine elektronische, elektrochemische Anwendung mit Substanzen und Batterien Sauerstoff erzeugt.
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Die vorliegende Erfindung betrachtet eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren, um die Zufuhr von konzentriertem, hyperbarem Sauerstoff auf Hautwunden zu regulieren. Die Vorrichtung ist wegwerfbar und verhindert so das Risiko einer Kreuzinfektion. Auch befreit es einen Patienten von der Notwendigkeit, an eine unter Druck stehende Sauerstoffquelle gebunden zu sein. Hyperbarer Sauerstoff kann direkt auf lokalisierte Flächen der Haut ökonomisch und einfach aufgebracht werden, ohne den Fluss des Bluts an der Behandlungsstelle unnötig einzuschränken.
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Neue Kapillaren (Neoangiogenese) werden in Reaktion auf anfängliche Gewebehypoxie gebildet.
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Als Ergebnis des erhöhten Blutflusses stimuliert der erhöhte Sauerstoffdruck im Gewebe einen komplexen Heilungsprozess, um die Wunde zu schließen. So kann durch Erhöhen oder Absenken (dass heißt Anpassen) des Sauerstoffvorrats die Wundheilung in der bestmöglichsten Art und Weise stimuliert werden.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren, um eine topische Behandlung mit angepasstem, hyperbarem Sauerstoff auf Hautwunden gemäß Anspruch 1 bereitzustellen.
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Die Erfindung umfasst eine Auflage, ein Pflaster oder einen Wundverband, die auf eine Wunde oder auf die Haut oder eine Hautwunde aufgebracht werden können, die mit Sauerstoff behandelt werden soll.
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Die Erfindung weist weiterhin zwei Substanzen auf, die bei Vermischung Sauerstoff erzeugen.
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Die Erfindung besteht aus einer Außenhülle, gefüllt mit einer ersten Substanz, in der eine Innenhülle mit einer zweiten Substanz, voneinander getrennt, deponiert ist.
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Durch Zerstörung der inneren Hülle tritt ein Mischvorgang beider Substanzen ein, der Sauerstoff erzeugt.
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Da die äußere Hülle nur oberhalb gasdicht ist, diffundiert das Gas durch die äußere untere Hülle in Richtung Haut aus.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Auflage oder der Wundverband selber tragbar sind und den hyperbaren Sauerstoff für die Behandlung aus der Umhüllung erzeugen, ohne dass ein externer Vorrat an unter Druck stehendem Sauerstoff benötig wird.
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Ein anderer Vorteil besteht darin, dass die Auflage die Wunde voll umschließen kann.
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Die vollständig verschlossene Wunde ist vor Infektion geschützt, während anaerobe Bakterien durch die Sauerstofftherapie zerstört werden.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Auflage eine ökonomische und einfache Vorrichtung ist, um hyperbaren Sauerstoff an Hautwunden zu bringen.
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Weitere Vorteile und Leistungen der Erfindung werden jenen klar werden, die auf diesem Gebiet Fachleute sind, nachdem sie die folgende detaillierte Beschreibung gelesen und verstanden haben.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und schematischer Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1: eine grundsätzliche Ausführung der Erfindung mit Außen- und Innenhülle
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2: die Erfindung mit einem Element zur Zerstörung der Innenhülle
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3: die Erfindung mit einer Brecheinlage zwischen den Substanzen
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4: die Erfindung in der Anwendung auf der Ferse
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5: die Erfindung in der Anwendung am Rücken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dehnfalte
- 2
- Deckfolie
- 3
- Innenbeutel
- 4
- Füllung 1
- 5
- Reißkerbe
- 6
- Füllung 2
- 7
- Sauerstoffmembran
- 8
- Poren
- 9
- Gas
- 10
- Ziehstrang
- 11
- Verbindung
- 12
- Keil
- 13
- Druck
- 14
- Halterung
- 15
- Druckpunkt
- 16
- Brecheinlage
- 17
- Kappenschutz
- 18
- Fuß
- 19
- Strumpf
- 20
- Klettverbindung
- 21
- Rücken
- 22
- Bandage
- 23
- Ziehkraft
- 24
- Außenbeutel
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In der 1 ist die Erfindung mit einer Außenhülle als Deckfolie (2) und einer inneren Hülle als Innenbeutel (3) dargestellt.
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Der Innenbeutel (3) ist mit der Füllung 2 (6) gefüllt und liegt in der Füllung 1 (4) eingebettet.
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Die Außenhülle als Gasundurchlässige Deckfolie (2) ist mit einer Gasdurchlässigen Sauerstoffmembran (7) in der Verbindung (11) verbunden.
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Der Innenbeutel (3) ist mit einem Ziehstrang (10), der Deckfolie (2) und der Sauerstoffmembran (7) in der Verbindung (11) verbunden.
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Damit eine Zerstörung des Innenbeutels (3) in der Reißkerbe (5) erfolgt, wird eine Ziehkraft (23) angesetzt, die bis zur Entspannung der Dehnfalte (1) wirkt.
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Beim Erreichen der Entspannung der Dehnfalte (1) ist der Innenbeutel (3) zerstört und beide Substanzen, Füllung 1 (4) und Füllung 2 (6), vermischen sich zur Erzeugung von Sauerstoff. Der Sauerstoff entweicht als Gas (9) durch die Poren (8) der äußeren, zur Wunde gerichteten Sauerstoffmembran (7).
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Die 2 zeigt die Zerstörung des Innenbeutels (3) mittels Keil (12) auf.
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Bei Ausübung von Druck (13) auf den Druckpunkt (15) zerstört der Keil (12) den mit Haltesträngen (14) in der Füllung 1 (4) fixierten Innenbeutel (3). Die beiden Substanzen Füllung 1 (4) und Füllung 2 (6) vermischen sich und der entstehende Sauerstoff entweicht als Gas (9) in Richtung Wunde.
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Die Trennung der beiden Substanzen Füllung 1 (4) und Füllung 2 (6) mittels einer Brecheinlage (16) zeigt die 3 auf.
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Nach Zerstörung der Brecheinlage (16) tritt eine Vermischung ein und der Sauerstoff als Gas (9) entweicht durch die Sauerstoffmembran (7) in Richtung Wunde.
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Die 4 zeigt eine erste Anwendung der Erfindung an einem Fuß (18).
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Ein Strumpf (19) ist vorn offen und mit einem Kappenschutz (17) für die Auflage ausgerüstet. Nach dem Vermischungsprozess wird Sauerstoff als Gas (9) erzeugt, der in Richtung Wunde wirkt.
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Die Anwendung der Auflage am Rücken (21) zeigt die 5.
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Die Auflage wird mit einer Bandage (22), arretiert durch eine Klettverbindung (20), auf der Wunde platziert.
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Nach dem Vermischungsprozess wird Sauerstoff als Gas (9) erzeugt, der durch die Sauerstoffmembran (7) in Richtung Wunde diffundiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4969881 A [0001]
- US 4969881 [0012]
- DE 69631587 T2 [0013]