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Ein grundlegender Aspekt der Verrohrung ist die Verbindung eines Rohrs mit einer anderen Komponente, wie beispielsweise einem Anschluss oder einem anderen Rohr. Dazu werden sogenannte Rohrverbinder, auch als Fittings bezeichnet, verwendet. Bei Metallrohren, und insbesondere bei Aluminiumrohren, wird ein Außen-Rohrverbinder außen auf das zu verbindende Rohr aufgeschoben und beispielsweise mit dem Rohr verpresst. Der Außen-Rohrverbinder hat somit einen Innendurchmesser, der gleich oder größer ist als der Außendurchmesser des zu verbindenden Rohrs.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohrsystem gemäß der beigefügten Ansprüche, das einen anderen Ansatz verfolgt, nämlich die Verwendung eines Innen-Rohrverbinders.
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Das erfindungsgemäße Rohrsystem umfasst ein Metallrohr und einen Innen-Rohrverbinder aus Metall, wobei der Innenrohrverbinder einen Verbindungsabschnitt in Form einer Hülse mit einer axialen Erstreckung aufweist. Die Querschnittsform des Verbindungsabschnitts und somit des Innen-Rohrverbinders korrespondiert zu der Querschnittsform des Metallrohrs und ist insbesondere rund, kann aber auch eine andere Form haben, beispielsweise eine ovale oder rechteckige Form.
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Erfindungsgemäß ist das Metallrohr auf den Verbindungsabschnitt aufgeschoben und das Metallrohr und der Innen-Rohrverbinder sind derart mit einander verpresst, dass eine durch das Verpressen gebildete erste radiale plastische Verformung des Metallrohrs in Form einer Umfangsverkleinerung im Bereich des Verbindungsabschnitts eine erste formschlüssige Verbindung mit dem Innen-Rohrverbinder erzeugt. Insbesondere ist der Innendurchmesser des Metallrohrs im Bereich der formschlüssigen Verbindung geringer als der Außendurchmesser des Verbindungsabschnitts in axialer Richtung neben der formschlüssigen Verbindung.
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Das erfindungsgemäße Rohrsystem hat den Vorteil, dass die Stirnseite des Metallrohrs nicht mit dem durch das Rohr fließenden Stoff in Kontakt tritt, wie es bei einem Außen-Rohrverbinder der Fall ist. Dieser Kontakt ist insbesondere dann nachteilig, wenn das Metallrohr an sich eine Beschichtung aufweist, zur Verrohung jedoch gekürzt wurde, so dass die Stirnseite des Metallrohrs unbeschichtet ist.
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Durch die formschlüssige Verbindung wird einerseits eine Abdichtung zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder hergestellt und andererseits ein Abziehen des Metallrohrs von dem Innen-Rohrverbinder verhindert.
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Das Metall des Rohres und des Innen-Rohrverbinders ist bevorzugt Aluminium. Ein Vorteil der Verwendung desselben Materials für das Rohr und den Innen-Rohrverbinder ist die Verhinderung der Erzeugung eines elektrischen Stroms durch eine chemische Reaktion.
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In einer bevorzugten Ausgestaltungsform weist das Rohrsystem im Bereich des Verbindungsabschnitts eine zweite plastische Verformung des Metallrohrs in Form einer radialen Umfangsverkleinerung auf, die eine zweite formschlüssige Verbindung mit dem Innen-Rohrverbinder erzeugt. Die zweite plastische Verformung des Metallrohrs ist bevorzugt gegenüber der ersten plastischen Verformung axial versetzt. Optional weist das Metallrohr eine dritte oder noch weitere plastische Verformungen analog zu der zweiten plastischen Verformung auf, die eine dritte oder weitere formschlüssige Verbindung mit dem Innen-Rohrverbinder erzeugt. Bevorzugt liegen alle plastischen Verformungen des Metallrohrs in axialer Richtung nebeneinander.
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Eine formschlüssige Verbindung wird beispielsweise dadurch gebildet, dass eine plastische Verformung des Metallrohrs radial in eine korrespondierende plastische Verformung des Innen-Rohrverbinders eingreift. Eine plastische Verformung des Metallrohrs und/oder des Innen-Rohrverbinders entsteht bevorzugt durch Einwirkung einer radialen Kraft auf das Metallrohr. Eine plastische Verformung des Metallrohrs und eine korrespondierende plastische Verformung des Innen-Rohverbinders werden bevorzugt in ein und demselben Verpressschritt erzeugt.
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In einer Ausgestaltungsform ist die zweite plastische Verformung des Metallrohrs in axialer Richtung näher an dem in das Metallrohr eingeschobenen Ende des Innen-Rohrverbinders gelegen als die erste plastische Verformung. Alternativ ist die erste plastische Verformung näher an dem in das Metallrohr eingeführten Ende des Innen-Rohrverbinders gelegen als die zweite plastische Verformung.
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In einer Ausgestaltungsform weist der Verbindungsabschnitt eine in Umfangsrichtung verlaufende Vertiefung in seiner äußeren Mantelfläche auf. Die Umfangsrichtung steht insbesondere senkrecht zu der axialen Erstreckung des Verbindungsabschnitts. Die Vertiefung kann beispielsweise dadurch erzeugt werden oder worden sein, dass Material des Verbindungsabschnitts beispielsweise durch Fräsen entfernt wurde und die Wandstärke des Verbindungsabschnitts somit im Bereich der Vertiefung geringer ist als neben der Vertiefung. Bevorzugt ist die Wandstärke des Verbindungsabschnitts im Bereich der Vertiefung jedoch (im Wesentlichen) identisch zu der Wandstärke neben der Vertiefung. Die Vertiefung wird demnach durch eine Verformung des Verbindungsabschnitts beispielsweise mittels einer Presse erzeugt. Die in Umfangsrichtung verlaufende Vertiefung in dem Verbindungsabschnitt des Innen-Rohrverbinders verläuft bevorzugt entlang des gesamten Umfangs des Verbindungsabschnitts.
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Bevorzugt erstreckt sich eine plastische Verformung des Metallrohrs, beispielsweise die erste plastische Verformung, in die Vertiefung und erzeugt somit eine formschlüssige Verbindung mit dem Innen-Rohrverbinder. Die formschlüssigen Verbindungen zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder können jedoch auch unabhängig von der Vertiefung sein.
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Insbesondere ist in der Vertiefung des Innen-Rohrverbinders eine umlaufende Dichtung angeordnet. Die Dichtung besteht aus einem geeigneten, elastisch verformbaren Material wie beispielsweise Gummi. Die Dichtung ist insbesondere als umlaufende Dichtung, die auch als O-Ring oder Dichtring bezeichnet wird, ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Dichtung in der Vertiefung zwischen dem Innen-Rohrverbinder und dem Metallrohr eingeklemmt. Dadurch liegt die Dichtung sowohl an dem Innen-Rohrverbinder als auch an dem Metallrohr an und entfaltet dadurch ihre Dichtwirkung. Bevorzugt sind die Dichtung und die Vertiefung in dem Verbindungsabschnitt derart dimensioniert, dass die Dichtung von einem plastisch verformten Bereich des Metallrohrs sowohl gegen den Boden als auch gegen die Seitenwände der Vertiefung gepresst wird. Dadurch wird einerseits die Dichtigkeit erhöht und andererseits ein Verrutschen der Dichtung innerhalb der Vertiefung verhindert.
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In einer Ausgestaltungsform der Erfindung weist der Innen-Rohrverbinder einen Anschlag für das Metallrohr auf. Dadurch wird sichergestellt, dass das Metallrohr ausreichend weit, aber nicht zu weit auf den Innen-Rohrverbinder aufgeschoben ist, wenn die Verpressung zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder erfolgt.
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Bevorzugt sind der Innen-Rohrverbinder und das Metallrohr beschichtet. Die Beschichtung verhindert eine Veränderung des Metalls des Innen-Rohrverbinders und des Rohrs durch den in dem Rohr transportierten Stoff.
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Zur Verbindung mit einem anderen Objekt weist der Innen-Rohrverbinder bevorzugt einen zweiten Verbindungsabschnitt auf. Dieser zweite Verbindungsabschnitt kann beispielsweise eine Gewinde aufweisen, mittels dessen der Innen-Rohrverbinder auf ein Gegengewinde aufschraubbar ist. Der zweite Verbindungsabschnitt ist bevorzugt jedoch ebenfalls einen Verbindungsabschnitt in Form einer Hülse, der eines oder mehrere Merkmale des bereits beschriebenen Verbindungsabschnitts aufweist. In diesem Fall kann der Innen-Rohrverbinder mit einem zweiten Metallrohr verpresst werden. Das Rohrsystem weist dann einen Innen-Rohrverbinder aus Metall und zwei Metallrohre auf, wobei die beiden Metallrohre jeweils in einen zugehörigen Verbindungsabschnitt mit dem Innen-Rohrverbinder verpresst sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltungsform weist das Rohrsystem weiterhin ein Presswerkzeug zum Verpressen des Innen-Rohrverbinders mit mindestens einem Metallrohr auf. Das Presswerkzeug weist insbesondere einen Pressstempel auf, der die erste plastische Verformung des Metallrohres erzeugt. Das Presswerkzeug erzeugt insbesondere eine radiale Presskraft entlang des gesamten Umfangs des Metallrohrs.
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Wenn der Innen-Rohrverbinder einen Anschlag für das Metallrohr aufweist, so ist der Anschlag bevorzugt ebenfalls dazu ausgebildet, einen Anschlag für das Presswerkzeug zu bilden. Dadurch ist gewährleistet, dass das Presswerkzeug axial korrekt ausgerichtet ist, beispielsweise derart, dass sich der Pressstempel über der Vertiefung in dem Verbindungsabschnitt befindet, wenn das Rohr und der Innen-Rohrverbinder miteinander verpresst werden.
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Bevorzugt weist das Presswerkzeug einen zu dem ersten Pressstempel axial versetzten zweiten Pressstempel auf, der die zweite plastische Verformung des Metallrohrs und eine korrespondierende plastische Verformung in Form einer Umfangsverkleinerung des Innen-Rohrverbinders erzeugt. Somit können in einem einzigen Arbeitsschritt alle plastischen Verformungen des Metallrohrs und des Innen-Rohrverbinders erfolgen.
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Durch das Zusammenwirken der zweiten plastischen Verformung des Metallrohrs und der korrespondierenden plastischen Verformung des Innen-Rohrverbinders wird insbesondere eine Auszugsfestigkeit zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder hergestellt, da diese eine formschlüssige Verbindung darstellen. Sie bewirken jedoch ebenfalls eine weitere Abdichtung der Verbindung zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder.
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Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines Innen-Rohrverbinders aus Metall, der einen Verbindungsabschnitt in Form einer Hülse mit einer axialen Erstreckung aufweist, zur Herstellung einer Verbindung mit einem Metallrohr, um ein Rohrsystem zu bilden. Das Metallrohr und/oder der Innen-Rohrverbinder können eines oder mehrere der vorstehend beschriebenen Merkmale verwirklichen. Die Verwendung umfasst insbesondere den Einsatz eines Presswerkzeugs, wie es vorstehend beschrieben wurde.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Rohrsystems aus einen Metallrohr und einem Innen-Rohrverbinder aus Metall. Der Innen-Rohrverbinder hat die vorstehend beschriebene Ausgestaltung, insbesondere einen Verbindungsabschnitt in Form einer Hülse mit einer axialen Erstreckung. Gemäß dein vorliegenden Verfahren wird das Metallrohr auf den Verbindungsabschnitt des Innen-Rohrverbinders aufgeschoben und mittels eines Presswerkzeugs eine radiale Kraft auf das Metallrohr ausgeübt, so dass sich eine plastische Verformung des Metallrohrs in Form einer Umfangsverkleinerung ergibt, die eine formschlüssige Verbindung mit dem Innen-Rohrverbinder bewirkt.
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Wird ein Presswerkzeug mit mindestens zwei in axialer Richtung beabstandet angeordneten Pressstempeln verwendet, so erzeugt das Presswerkzeug eine radiale Kraft auf das Metallrohr in zwei oder mehr axial beabstandeten Bereichen. Dies bewirkt in den zwei oder mehr Bereichen eine radiale plastische Verformung, wobei sich optional die plastische Verformung in einem der Bereiche radial in eine Vertiefung des Innen-Rohrverbinders erstreckt. In mindestens einem Bereich bewirkt die radiale Kraft eine Umfangsverkleinerung des Metallrohrs sowie eine korrespondierende Umfangsverkleinerung des Innen-Rohrverbinders, wobei die Umfangsverkleinerung des Metallrohrs in die korrespondierende Umfangsverkleinerung des Innen-Rohrverbinders eingreift. In einem Schritt des Verpressens werden somit mindestens zwei Verbindungen zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder hergestellt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, einzelne oder mehrere Merkmale bereits oder nachfolgend beschriebener Ausgestaltungsformen miteinander zu kombinieren, soweit dieses technisch möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger Figuren näher beschrieben werden. Die Figuren zeigen:
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1 ein Rohrsystem mit einem Metallrohr und einem Innen-Rohrverbinder,
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2 das Rohrsystem aus der 1 mit einem zweiten Metallrohr, und
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3 ein weiteres Rohrsystem mit einem Metallrohr und einem Innen-Rohrverbinder.
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Die 1 zeigt ein Rohrsystem 1 mit einem Innen-Rohrverbinder 3 und einem Metallrohr 2. Sowohl das Metallrohr 2 als auch der Innen-Rohrverbinder 3 bestehen aus Aluminium. Der Innen-Rohrverbinder 3 weist zwei Verbindungsabschnitte 4a und 4b auf, die sich jeweils in axialer Richtung erstrecken und an einem Anschlag 7 zusammentreffen beziehungsweise ineinander übergehen oder miteinander verbunden sind.
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In den 1 bis 3 sind geschnittene Ansichten der Rohrsysteme dargestellt. In diesen Darstellungen verläuft die axiale Richtung sowohl des Metallrohrs als auch des Innen-Rohrverbinders horizontal in der Papierebene. Eine eventuelle Symmetrieachse des Metallrohrs oder des Innen-Rohrverbinders verläuft in axialer Richtung. Eine radiale Richtung steht senkrecht auf der axialen Richtung, liegt also in den Figuren in einer vertikalen Ebene, die senkrecht auf der Papierebene steht. Eine radiale Richtung verläuft insbesondere auf eine Symmetrieachse des Metallrohrs beziehungsweise des Innen-Rohrverbinders zu. Eine Umfangsrichtung einer Oberfläche verläuft in einer Ebene, die senkrecht auf der axialen Richtung steht, und stets tangential zu der Oberfläche.
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In den vorliegenden Ausführungsbeispielen hat der Querschnitt sowohl des Metallrohrs als auch des Innen-Rohrverbinders eine kreisrunde Form, weist also eine Rotationssymmetrie auf, kann jedoch auch eine andere Form haben, beispielsweise elliptisch oder rechteckig.
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Jeder der beiden Verbindungsabschnitte 4a und 4b des Innen-Rohrverbinders 3 weist jeweils eine in Umfangsrichtung verlaufende Vertiefung 5a bzw. 5b in der Mantelfläche des jeweiligen Verbindungsabschnitts 4a, 4b auf. Die Vertiefung 5a, 5b ist bevorzugt in dem jeweiligen Verbindungsabschnitt 4a, 4b eingestanzt, so dass die Wandstärke des Verbindungsabschnitts 4a, 4b in der Vertiefung 5a, 5b sowie neben der Vertiefung 5a, 5b im Wesentlichen gleich ist.
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Die von den Vertiefungen 5a, 5b einbeschriebenen Flächen stehen bevorzugt senkrecht auf der axialen Erstreckung der Verbindungsabschnitte 4a, 4b. In jeder Vertiefung 5a, 5b ist ein umlaufender Dichtring 6a, 6b eingesetzt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hat ein Dichtring eine Ausgangsform mit einer kreisrunden Querschnittsfläche, wie dies für den Dichtring 6b dargestellt ist. In diesem Zustand steht ein Stück des Dichtrings 6b radial über die Mantelfläche des Verbindungsabschnitts 4b hinaus und der Dichtring 6b liegt an dem Boden der Vertiefung 5b an. Die Breite der Vertiefung 5b ist größer als der Durchmesser der Querschnittsfläche des Dichtrings 6b in seiner Ausgangsform, so dass der Dichtring 6b höchstens eine der beiden Seitenwände der Vertiefung 5b berührt.
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In der Darstellung der 1 ist das Metallrohr 2, das auch als erstes Metallrohr 2 bezeichnet wird, bis zum Anschlag 7 auf den ersten Verbindungsabschnitt 4a des Innen-Rohrverbinders 3 aufgeschoben. Dadurch wird der Dichtring 6a in radialer Richtung zusammengedrückt. Dies erzeugt eine Verformung des Dichtrings 6a, so dass dieser gegen die beiden Seitenwände der Vertiefung 5a gedrückt wird und somit nun an den beiden Seitenwänden der Vertiefung 5a, dem Boden der Vertiefung 5a und dem aufgeschobenen Metallrohr 2 anliegt und dadurch den Übergang zwischen dem Innen-Rohrverbinder 3 und dem Metallrohr 2 abdichtet.
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Die 2 zeigt das Rohrsystem aus der 1 mit einem zweiten Metallrohr 8 und zwei Presswerkzeugen 11 und 12. Das zweite Metallrohr 8 ist bis zum Anschlag 7 auf den zweiten Verbindungsabschnitt 4b des Innen-Rohrverbinders 3 aufgeschoben. Weiterhin wurde das Presswerkzeug 11 bis zum Anschlag 7 auf den ersten Verbindungsabschnitt 4a aufgeschoben und das Presswerkzeug 12 bis zum Anschlag 7 auf den zweiten Verbindungsabschnitt 4b aufgeschoben. Wenn die Presswerkzeuge 11 und 12 in axialer Richtung am Anschlag 7 anliegen, so befindet sich ein erster Pressstempel 11a des Presswerkzeugs 11 über der Vertiefung 5a im ersten Verbindungsabschnitt 4a des Innen-Rohrverbinders, was bedeutet, dass sowohl der erste Pressstempel 11a als auch die Vertiefung 5a denselben axialen Abstand vom Anschlag 7 aufweisen. Analog liegt der erste Presstempel 12a des Presswerkzeugs 12 über der Vertiefung 5b im zweiten Verbindungsabschnitt 4b des Innen-Rohrverbinders 3.
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Jedes der Presswerkzeuge 11 und 12 weist jeweils einen zweiten Pressstempel 11b beziehungsweise 12b auf, wobei die beiden Pressstempel 11a und 11b beziehungsweise 12a und 12b eines jeden Presswerkzeugs 11, 12 in axialer Richtung voneinander beabstandet sind, wobei beispielsweise mindestens die Breite eines der beiden Pressstempel 11a beziehungsweise 12a oder 11b beziehungsweise 12b zwischen den beiden Pressstempeln 11a und 11b beziehungsweise 12a und 12b liegt.
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In der 2 wurde das Presswerkzeug 11 noch nicht angewendet, also noch nicht radial zugestellt. Das Presswerkzeug 12 wurde bereits angewendet, also radial zugestellt. Dabei hat der Pressstempel 12a des Presswerkzeugs 12 eine erste plastische Verformung 13 eines axialen Abschnitts bewirkt, so dass sich das zweite Metallrohr 8 in diesen axialen Bereich radial in die Ausnehmung 5b im zweiten Verbindungsabschnitt 4b des Innen-Rohrverbinders 3 erstreckt. Dabei bewirkt die plastische Verformung 13 einerseits eine formschllüssige Verbindung zwischen dem Metallrohr 8 und dem Innen-Rohrverbinder 3, die ein axiales Abziehen des Metallrohrs 8 von dem Innen-Rohrverbinder 3 verhindert, und andererseits eine erhöhte radiale Druckkraft auf den Dichtring 6b, so dass dieser noch fester zwischen dem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder 3 in der Vertiefung 5b eingeklemmt ist und damit eine noch bessere Dichtwirkung als vor dem Verpressen mittels des Presswerkzeugs 12 aufweist.
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Beim Verpressen bewirkt das Presswerkzeug 12 nicht nur mittels des Pressstempels 12a eine erste plastische Verformung des Metallrohrs 8 in die Vertiefung 5b hinein. Der Pressstempel 12b bewirkt axial von der Vertiefung 5b entfernt eine zweite plastische Verformung 9 in Form einer radialen Umfangsverkleinerung des zweiten Metallrohrs 8, so dass in dem axialen Bereich der zweiten plastischen Verformung 9 der Innendurchmesser des zweiten Metallrohrs 8 geringer ist als der ursprüngliche Außendurchmesser des zweiten Verbindungsabschnitts 4b. Durch das Verpressen entsteht gleichzeitig eine korrespondierende plastische Verformung 10 in Form einer Umfangsverkleinerung des Innen-Rohrverbinders, in die die zweite plastische Verformung 9 des zweiten Metallrohrs 8 eingreift und dadurch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem zweiten Metallrohr 8 und dem Innen-Rohrverbinder 3 herstellt. Dabei wird die von denn Pressstempel 12b ausgeübte Kraft mittels des zweiten Metallrohrs 2 auf den zweiten Verbindungsabschnitt 4b übertragen.
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Wird in einem folgenden Verfahrensschritt auch das Presswerkzeug 11 angewendet, so erzeugt der Pressstempel 11a eine erste plastische Verformung des ersten Metallrohrs 2 in die Vertiefung 5a im ersten Verbindungsabschnitt 4a hinein und der Pressstempel 11b bewirkt eine zweite plastische Verformung in Form einer radialen Umfangsverkleinerung des ersten Metallrohrs 2, die in eine gleichzeitig erzeugte, korrespondierende plastische Verformung in Form einer Umfangsverkleinerung des Innen-Rohrverbinders 3 eingreift.
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Nach der Anwendung der Presswerkzeuge 11 und 12 besteht ein Rohrsystem 1 mit zwei Metallrohren 2 und 8 und einem Innen-Rohrverbinder 3 aus Metall, wobei der Innen-Rohrverbinder 3 zwei Verbindungsabschnitte 4a und 4b in Form von Hülsen mit einer axialen Erstreckung aufweist. Die Metallrohre 2 und 8 sind von gegenüberliegenden Seiten auf den Innen-Rohrverbinder 3 aufgeschoben und die Metallrohre 2 und 8 sind derart mit dem Innen-Rohrverbinder 3 verpresst, dass durch das Verpressen gebildete erste plastische Verformungen 13 der Metallrohre 2 und 8 in Form von Umfangsverkleinerungen formschlüssige Verbindungen der Metallrohre 2 und 8 mit dem Innen-Rohrverbinder 3 gebildet werden. Dadurch ergibt sich jeweils eine dichte Verbindung zwischen einem Metallrohr und dem Innen-Rohrverbinder 3 und somit eine dichte, formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Metallrohren 2 und 8.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist jeder der Verbindungsabschnitte 4a, 4b eine in Umfangsrichtung verlaufende Vertiefung 5a, 5b in seiner äußeren Mantelfläche auf, in die sich jeweils eine der ersten plastischen Verformungen 13 radial in eine der Vertiefungen 5a, 5b erstreckt. Außerdem erzeugen zweite plastische Verformungen in den Metallrohren 2 und 8 in Kombination mit korrespondierenden plastischen Verformungen des Innen-Rohrverbinders 3 jeweils zweite formschlüssige Verbindungen.
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Die 3 zeigt ein zweites Rohrsystem 1 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung. In diesem zweiten Ausführungsbeispiel werden überwiegend dieselben Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel verwendet, da das Metallrohr 8 und der Innen-Rohrverbinder 3 vor dem Verpressen in beiden Ausführungsbeispielen im Wesentlichen identisch sind. Die 3 zeigt jedoch nur einen Teil des Innen-Rohrverbinders 3.
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Der Innen-Rohrverbinder 3 des zweiten Ausführungsbeispiels hat ebenfalls zwei hülsenförmige Verbindungsabschnitte 4a und 4b und dazwischen einen Anschlag 7 sowie einen Dichtring 6b in einer umlaufenden Vertiefung 5b in der äußeren Mantelfläche des Verbindungsabschnitts 3b. Die Vertiefung 5b ist jedoch in axialer Richtung etwas weiter von dem Anschlag 7 entfernt angeordnet als im ersten Ausführungsbeispiel.
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Die beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich in dem Presswerkzeug, das zum Verpressen des Metallrohrs 8 mit dem Innen-Rohrverbinder 3 verwendet wird. Im zweiten Ausführungsbeispiel hat das Presswerkzeug 13, das über dem Verbindungsabschnitt 4b bis zum Anschlag 7 aufgeschoben ist, ebenfalls zwei radial beabstandete Pressstempel 13a und 13b, wobei jedoch beide Pressstempel 13a und 13b in axialer Richtung neben der Vertiefung 5b liegen.
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In dem Zustand nach dem Verpressen, wie er in der 3 dargestellt ist, hat der Pressstempel 13a eine erste plastische Verformung 14 des Metallrohrs 8 und eine korrespondierende erste plastische Verformung 15 des Innen-Rohrverbinders 3 erzeugt, der Pressstempel 13b eine zweite plastische Verformung 16 des Metallrohrs 8 und eine korrespondierende zweite plastische Verformung 17 des Innen-Rohrverbinders 3. Die korrespondierenden plastischen Verformungen 14 und 15 beziehungsweise 16 und 17 ergeben jeweils eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Metallrohr 8 und dem Innen-Rohrverbinder 3. Analog kann ein zweites Metallrohr 2 über dem Verbindungsabschnitt 4a des Innen-Rohrverbinders 3 mit dem Innen-Rohrverbinder 3 verpresst sein.
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In dem zweiten Ausführungsbeispiel liegen beide plastischen Verformungen 14 und 16 des Metallrohrs 8 in axialer Richtung näher an dem auf den Innen-Rohrverbinder 3 aufgeschobenen Ende des Metallrohrs 8 als die Vertiefung 5b in dem Innen-Rohrverbinder 3, also zwischen der Vertiefung 5b und dem Anschlag 7. Alternativ können eine oder beide der plastischen Verformungen 14 und 16 in axialer Richtung weiter von dem auf den Innen-Rohrverbinder 3 aufgeschobenen Ende des Metallrohrs 8 entfernt liegen als die Vertiefung 5b. Auch kann mittels eines dritten Pressstempels des Presswerkzeugs 13 (in der 3 nicht dargestellt) eine sich radial in die Vertiefung 5b erstreckende dritte plastische Verformung des Metallrohrs 8 erzeugt werden. Auch ohne eine solche dritte plastische Verformung bewirkt der Dichtring 6b jedoch schon eine Abdichtung zwischen denn Metallrohr 8 und dem Innen-Rohrverbinder 3.