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Die Erfindung betrifft ein programmtechnisch eingerichtetes Steuergerät zur Steuerung wenigstens eines Dosierorgans wenigstens einer dem Dosierorgan zugeordneten und mittels eines Hydraulikmotors steuerbar rotationsangetriebenen Verteilerscheibe eines Scheibenstreuers, mit
(a) einer Eingabeeinrichtung, in welche wenigstens ein Parameter aus der Gruppe
– aktuelle Fahrgeschwindigkeit des Scheibenstreuers,
– Soll-Streumenge pro Fläche,
– Arbeitsbreite, und
– Streugutparameter, insbesondere Fließfähigkeit des Streugutes,
eingebbar ist;
(b) einer Schnittstelle für einen ersten Drucksensor, welcher den Druck am Eingang des Hydraulikmotors ermittelt;
(c) einer Schnittstelle für einen zweiten Drucksensor, welcher den Druck am Ausgang des Hydraulikmotors ermittelt;
(d) einer Speichereinrichtung, auf welcher eine Datenbank hinterlegt ist, welche
– eine Mehrzahl an Kennlinien umfasst, die eine mathematische Funktion zwischen dem wenigstens einen Parameter gemäß Merkmal (a) und einem Sollmassenstrom des Dosierorgans beschreiben;
und welche ferner
– wenigstens eine Kennlinie umfasst, die eine mathematische Funktion zwischen einer Druckdifferenz der sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücke des Hydraulikmotors gemäß den Merkmalen (b) und (c) und dem Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes beschreibt;
(e) einer Recheneinheit, welche
– in Abhängigkeit des wenigstens einen Parameters gemäß Merkmal (a) gemäß der zugehörigen Kennlinie gemäß Merkmal (d) einen Soll-Massenstrom des Dosierorgans errechnet und das Dosierorgan gemäß dem derart ermittelten Soll-Massenstrom regelt; und
– eine Druckdifferenz aus den sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücken des Hydraulikmotors gemäß den Merkmalen (b) und (c) ermittelt und in Abhängigkeit dieser Druckdifferenz gemäß der zugehörigen Kennlinie gemäß Merkmal (d) einen Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes errechnet; und
– im Falle einer Abweichung des ermittelten Ist-Massenstroms von dem Soll-Massenstrom, welche größer ist als ein vorherbestimmter Maximalwert, das Dosierorgan so lange nachregelt, bis die Abweichung des ermittelten Ist-Massenstroms von dem Soll-Massenstrom den vorherbestimmten Maximalwert unterschreitet.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Scheibenstreuer mit wenigstens einer mittels eines Hydraulikmotors steuerbar rotationsangetriebenen Verteilerscheibe und mit wenigstens einem der Verteilerscheibe zugeordneten Dosierorgan, welches von einem derartigen, programmtechnisch eingerichteten Steuergerät gesteuert ist, wobei am Eingang des Hydraulikmotors ein erster Drucksensor und am Ausgang des Hydraulikmotors ein zweiter Drucksensor angeordnet ist.
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Derartige Scheibenstreuer finden insbesondere in Form von Zweischeiben-Düngerstreuern in der Landwirtschaft zur Verteilung von Streugut, wie mineralischen oder organischen Dünger und dergleichen, aber auch in Form von Winterdienststreuern zur Verteilung von Streusalz und/oder Splitt verbreiteten Einsatz. Ihre Vorteile liegen dabei vornehmlich in ihrer einfachen Bedienbarkeit und hohen Leistungsfähigkeit bei verhältnismäßig geringen Investitionskosten.
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Um für die gewünschte Verteilung des Streugutes auf dem Boden zu sorgen, lassen sich bei gattungsgemäßen Scheibenstreuern einerseits die Dosierung des Massenstromes des Streugutes auf die einem jeweiligen Dosierorgan zugeordnete Verteilerscheibe, andererseits die Verteilung des Streugutes durch die Verteilerscheibe(n) steuern bzw. regeln. Für letzteres ist es üblich, Einstellmittel zum Einstellen des Scheibenstreuers auf verschiedene Arbeitsbreiten, Streugüter und/oder Verteilarten vorzusehen. In Bezug auf die erstgenannte Dosierung des Streugutes hat es sich bewährt, dass ein rechnergestütztes Steuergerät einen Soll-Massenstrom an zu verteilendem Streugut aus einem oder insbesondere mehreren wählbaren Parametern, wie der aktuellen Fahrgeschwindigkeit, der Soll-Streumenge pro Flächeneinheit, der gewünschten Arbeitsbreite etc., ermittelt und das Dosierorgan gemäß dem derart ermittelten Soll-Massenstrom regelt, was insbesondere anhand wenigstens einer oder mehrerer in dem Rechner hinterlegten Kennlinien geschehen kann, welche die Korrelation des jeweiligen Parameters mit dem zugehörigen Massenstrom an Streugut beschreiben. Vorteilhafterweise können darüber hinaus von dem jeweiligen Streugut abhängige Fließfaktoren als weitere Parameter eingegeben werden, wobei ein solcher Fließfaktor die Korrelation zwischen dem Massenstrom und der vom Fließverhalten des Streugutes abhängigen Aktuatorposition bei der Dosierung beschreibt. Hierdurch ist es möglich, die Kennlinien, welche die genannten, wählbaren Parameter mit dem hieraus zu bestimmenden Soll-Massenstrom korrelieren, unter Berücksichtigung der Fließeigenschaften des verwendeten Streugutes mit einer noch höheren Genauigkeit festzulegen.
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Was die Streugutdosierung betrifft, so haben sich insbesondere zwei verschiedene Varianten zur Messung und Regelung des Ist-Massenstromes an Streugut durchgesetzt:
Gemäß einer ersten Variante zur Messung und Regelung des auf die Verteilerscheibe aufgegebenen Ist-Massenstromes an Streugut wird der gesamte Streugutbehälter des Scheibenstreuers fortwährend, d. h. auch während der Fahrt, mittels Wiegezellen gewogen, so dass sich aus dem pro Zeiteinheit ermittelten Gewichtsverlust der tatsächliche Massenstrom des Streugutes errechnen lässt (
EP 0 982 571 A1 ). Von Vorteil ist hierbei insbesondere die universelle Verwendbarkeit einer solchen Messanordnung unabhängig von einem hydraulischen oder mechanischen Antrieb der Verteilerscheibe. Als nachteilig hat sich indes einerseits erwiesen, dass mit einer solchen Wiegetechnik nur der gesamte Massenstrom an Streugut ermittelt werden kann, was es im Falle eines Zweischeibenstreuers, bei welchem die Verteilerscheiben häufig mit unterschiedlichen Massenströmen an Streugut beaufschlagt werden müssen (sofern z. B. eine unterschiedliche Streubreite auf beiden Seiten erwünscht ist), unmöglich macht, die einzelnen Massenströme (pro Verteilerscheibe) zu ermitteln. Andererseits ist das mit Wiegezellen ausgestattete System verhältnismäßig träge, weil die pro Zeiteinheit dosierte Masse des Streugutes im Verhältnis zu der Gesamtmasse des Streugutbehälters sehr klein ist und daher eine zeitlich relativ lange Mittelung der von den Wiegezellen ermittelten Messwerte erforderlich ist. Dies ist um so problematischer, je erschütterungsintensiver die Fahrt des Scheibenstreuers auf unebenem Untergrund vonstatten geht.
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Eine zweite Variante zur Messung und Regelung des Ist-Massenstromes an Streugut beruht auf der Erkenntnis, dass das Antriebsdrehmoment der Verteilerscheibe proportional zum Massenstrom des Streugutes am Dosierschieber des Dosierorgans ist, wobei das Antriebsdrehmoment der Verteilerscheibe um so größer sein muss, je höher der Massenstrom sein soll, welcher auf die Wurfschaufeln der Verteilerscheibe auftritt und von dieser radial fort beschleunigt werden muss. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, dass das für einen bestimmten Massenstrom repräsentative Drehmoment in einem Antriebsstrang des Antriebs der bzw. einer jeden Verteilerscheibe ermittelt wird, welches sich daraus ergibt, dass das auf die Verteilerscheibe(n) auftreffende Streugut mittels deren Wurfschaufeln von der Scheibe fort beschleunigt wird. Die
DE 198 25 917 A1 beschreibt einen Schleuderstreuer zum Verteilen von Streugut mit variabler Arbeitsbreite und bei variabler Fahrzeuggeschwindigkeit, welcher einen Vorratsbehälter, eine oder zwei rotatorisch angetriebene Verteilerscheibe(n) mit Wurfschaufeln, Mitteln zum Einstellen des Streuers auf verschiedene Arbeitsbreiten und Düngersorten und ein verstellbares Dosierorgan aufweist, welches von einem rechnergestützten Steuergerät steuerbar ist. In das Steuergerät sind die Fahrgeschwindigkeit, die Sollstreumenge pro Fläche und die Arbeitsbreite eingebbar. Ferner sind in dem Steuergerät für jede Einstellung der Einstellmittel Kennlinien für die Beziehung zwischen dem Drehmoment der Verteilerscheibe und dem Massenstrom in Abhängigkeit von der Drehzahl einschließlich einer Leerlauf-Kennlinie für den Massenstrom null hinterlegt. Mittels je eines Sensors werden das Drehmoment und die Drehzahl des Rotationsantriebs aufgenommen. Die Ausgangsgröße des Drehmoment-Sensors vergrößert sich mit zunehmendem Ist-Massenstrom. Nach Abgleich mit dem Soll-Massenstrom unter gleichzeitiger Kompensation eventueller Drehzahlschwankungen wird die Abweichung als Stellgröße für das Dosierorgan genutzt.
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Für den Anwendungsfall eines hydraulischen Antriebs der Verteilerscheibe(n) offenbart die
DE 198 25 917 A1 die weitere Möglichkeit einer sensorischen Ermittlung des Druckabfalls des der jeweiligen Verteilerscheibe zugeordneten Hydraulikmotors, wobei dieser Druckabfall gleichfalls proportional zum Massenstrom des Streugutes am Dosierschieber des Dosierorgans und um so größer ist, je höher der Massenstrom sein soll, welcher auf die Wurfschaufeln der Verteilerscheibe auftritt und von dieser radial fort beschleunigt werden muss. Im Leerlauf, d. h. ohne Beaufschlagung der Verteilerscheiben bei geschlossenem Dosierorgan, ergibt sich folglich einerseits ein Maß für den Leerlaufdruckverlust (d. h. für den Druckverlust des Hydraulikmotors, um die Verteilerscheibe, abgesehen von gewissen Lagerwiderständen etc., mehr oder minder lastfrei in Rotation zu versetzen), während andererseits im Falle einer Beaufschlagung der Verteilerscheiben mit einem Soll-Massenstrom an Streugut ein demgegenüber höherer Druckverlust des Hydraulikmotors auftritt, welche für den Gesamtdruckverlust, der aus der Subtraktion des Leerlaufdruckverlustes von dem Ist-Massenstrom-Druckverlust resultiert, repräsentativ ist. Um Messfehler aufgrund Veränderungen des Widerstandes in dem zwischen dem Hydraulikmotor und der von diesem angetriebenen Verteilerscheibe befindlichen Antriebsstrang (beispielsweise infolge temperaturabhängiger Ölviskosität, Lagerwiderständen und/oder Eigenspannungen) zu vermeiden, können in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt Leerlauf-Drehverlustmessungen (bei geschlossenem Dosierorgan) durchgeführt werden, um mittels der oben erwähnten Subtraktionsmethode einen möglichst genauen gesamten, durch das Streugut verursachten Druckverlust zu ermitteln.
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Ein Problem besteht darin, dass einerseits an die Arbeitsbreite, die Fahrgeschwindigkeit und die Applikationsmengen des Streugutes in der Praxis höchst unterschiedliche Anforderungen gestellt werden, während andererseits Zugmaschinen bzw. Traktoren mit sehr unterschiedlichem Leistungsvermögen kommerziell erhältlich sind, an welches entweder die Leistung des bzw. der Hydraulikmotors/Hydraulikmotoren eines jeweiligen Scheibenstreuers angepasst sein muss, welcher während des Betriebs an das Hydrauliksystem der Zugmaschine bzw. des Traktors angeschlossen ist und von diesem versorgt wird, oder an welches das Übersetzungsverhältnis des bzw. der Getriebe(s) eines oder mehrerer Hydraulikmotoren angepasst sein muss. Aus der nachfolgenden Gleichung der Hydraulikleistung P[W], die unter Berücksichtigung einer annähernden Inkompressibilität der Hydraulikflüssigkeit als das Produkt des bei einem bestimmtem Volumenstrom V'[m3/s] auftretenden Druckverlustes Δp[Pa] definiert ist: P[W] = Δp[Pa]·V'[m3/s] geht hervor, dass bei einem ”kleinen” Hydraulikmotor mit geringer Leistung zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Volumenstromes V' an Hydraulikfluid zum Antrieb der Verteilerscheibe ein relativ hoher Druckverlust Δp auftritt, während bei einem ”großen” Hydraulikmotor mit demgegenüber hoher Leistung zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Volumenstromes V' zum Antrieb der Verteilerscheibe ein verhältnismäßig geringer Druckverlust Δp auftritt. Entsprechend ändert sich der sensorisch erfasste Druckverlust im Falle des Einsatzes von Getrieben mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen, welche das Antriebsdrehmoment des Hydraulikmotors auf die Welle der Verteilerscheibe übertragen.
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In der Praxis sind daher hydraulisch betriebene Scheibenstreuer sowohl mit unterschiedlichen Hydraulikmotoren mit verschiedenem Leistungsvermögen als auch mit einem oder mehreren verschiedenen Hydraulikmotoren, welche mit unterschiedlichen Übersetzungsgetrieben versehen sind, verfügbar, wobei beispielsweise Benutzer für geringe Arbeitsbreiten häufig einen hydraulischen Scheibenstreuer mit niedrigerem Leistungsbedarf auswählen, während sie im Falle von erwünschten hohen Arbeitsbreiten zu einem hydraulischen Scheibenstreuer mit höherem Leistungsbedarf greifen. Dabei weisen hydraulisch angetriebene Scheibenstreuer mit geringem Leistungsbedarf den zusätzlichen Vorteil auf, dass im Falle einer traktor- bzw. zugmaschinenseitigen Verfügbarkeit einer relativ hohen Hydraulikleistung ein Betrieb bei einer geringeren und somit verbrauchsfreundlicheren Traktoren- bzw. Zugmaschinendrehzahl möglich ist, da aufgrund geringen Druckverlustes am Hydraulikmotor ein nur geringer Volumenstrom an Hydraulikfluid zum Antrieb der Verteilerscheibe erforderlich ist. Zudem reichen z. B. für relativ kleine Arbeitsbreiten in der Regel auch kleinere Streugutbehälter des Scheibenstreuers aus, was sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten des Scheibenstreuers verringert.
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Ermittelt nun die Recheneinheit eines gattungsgemäßen Steuergerätes aus den sensorisch erfassten Ein- und Ausgangsdrücken des Hydraulikmotors die entsprechende Druckdifferenz und aus letzterer ferner gemäß der zugehörigen Kennlinie, welche der Datenbank seiner Speichereinrichtung hinterlegt ist, den hierfür repräsentativen Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes, um das Dosierorgan im Falle einer Abweichung dieses Ist-Massenstromes von dem anhand eines oder mehrerer Parameter aus der Gruppe Fahrgeschwindigkeit, Soll-Streumenge pro Fläche, Arbeitsbreite und/oder Streugutparameter bestimmten Soll-Massenstroms nachzuregeln, so wird aus den obigen Ausführungen deutlich, dass die maßgebliche Messgröße, nämlich die Druckdifferenz, wiederum sowohl von dem verwendeten Hydraulikmotor als auch von dessen Übersetzungsgetriebe abhängt, was bedeutet, dass ein jeder, mit bestimmten Hydraulikmotoren und/oder mit bestimmten Getrieben desselben Hydraulikmotors oder verschiedener Hydraulikmotoren ausgestatteter Scheibenstreuer ein individuelles Steuergerät benötigt und ferner z. B. ein gegebenenfalls gewünschter Austausch eines Hydraulikmotors gegen einen anderen Hydraulikmotor, wie insbesondere einen solchen mit höherer oder geringerer Leistungsaufnahme, nicht möglich ist. Entsprechendes gilt für einen gegebenenfalls gewünschten Austausch eines Getriebes gegen ein anderes Getriebe desselben oder eines anderen Hydraulikmotors, wie insbesondere ein Getriebe mit einem höheren oder geringeren Übersetzungsverhältnis.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein programmtechnisch eingerichtetes Steuergerät der eingangs genannten Art auf einfache und kostengünstige Weise dahingehend weiterzubilden, dass es universell für eine Mehrzahl an hydraulischen Antrieben und/oder für eine Mehrzahl an den hydraulischen Antrieben zugeordneten Getrieben eines oder mehrerer Scheibenstreuer verwendbar ist und ferner einen Austausch des bzw. der Hydraulikmotors/-motoren und/oder des bzw. der Getriebe(s) eines und desselben Scheibenstreuers erlaubt. Sie ist ferner auf einen mit einem solchen Steuergerät ausgestatteten Scheibenstreuer gerichtet.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante wird diese Aufgabe bei einem Steuergerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
- (f) in die Eingabeeinrichtung ferner
– wenigstens ein motorspezifischer Parameter des jeweiligen Hydraulikmotors und/oder
– wenigstens ein getriebespezifischer Parameter eines dem jeweiligen Hydraulikmotor zugeordneten Getriebes eingebbar ist;
- (g) die in der Speichereinheit hinterlegte Datenbank eine Mehrzahl an Kennlinien umfasst, die für einen jeweiligen eingegebenen
– motorspezifischen Parameter und/oder
– getriebespezifischen Parameter je eine mathematische Funktion zwischen der Druckdifferenz der sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücke des jeweiligen Hydraulikmotors bzw. des mit dem jeweiligen Getriebe versehenen Hydraulikmotors gemäß den obigen Merkmalen (b) und (c) und dem Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes beschreiben; und
- (h) die Recheneinheit bei der Errechnung des Ist-Massenstroms des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes in Abhängigkeit dieser Druckdifferenz die für den jeweiligen eingegebenen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameter maßgeblichen) Kennlinie(n) verwendet.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante sieht die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe bei einem Steuergerät der eingangs genannten Art vor, dass
- (f) in die Eingabeeinrichtung ferner
– wenigstens ein motorspezifischer Parameter des jeweiligen Hydraulikmotors und/oder
– wenigstens ein getriebespezifischer Parameter eines dem jeweiligen Hydraulikmotor zugeordneten Getriebes eingebbar ist;
- (g) die in der Speichereinheit hinterlegte Datenbank wenigstens einen Umrechnungsfaktor umfasst, der eine Umrechnung der
– für einen bestimmten Hydraulikmotor und/oder
– für ein bestimmtes Getriebe eines jeweiligen Hydraulikmotors
hinterlegten Kennlinie, welche die mathematische Funktion zwischen der Druckdifferenz der sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücke dieses Hydraulikmotors bzw. des mit diesem Getriebe versehenen Hydraulikmotors gemäß den obigen Merkmalen (b) und (c) und dem Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes beschreibt, in eine für wenigstens einen anderen Hydraulikmotor und/oder für wenigstens einen, mit einem anderen Getriebe versehenen Hydraulikmotor geltende Kennlinie entsprechend dessen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameters ermöglicht; und
- (h) die Recheneinheit bei der Errechnung des Ist-Massenstroms des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes in Abhängigkeit dieser Druckdifferenz die in der Datenbank hinterlegte(n) Kennlinie(n) mit dem/den für den jeweiligen eingegebenen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameter maßgeblichen Faktor(en) multipliziert.
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Ein erfindungsgemäßer Scheibenstreuer zeichnet sich durch ein programmtechnisch eingerichtetes Steuergerät der vorgenannten Art aus.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung macht das Steuergerät universell für eine praktisch beliebige Anzahl an Scheibenstreuern mit unterschiedlichen Hydraulikmotoren und/oder mit unterschiedlichen Getrieben zum Antrieb ihrer Verteilerscheibe(n) einsetzbar, wobei es ferner einen bedarfsweisen Austausch des/der Hydraulikmotors/-motoren und/oder des/der Getriebe(s) gegen andere mit verschiedenem Leistungsbedarf ein und desselben Scheibenstreuers ermöglicht, um den Scheibenstreuer z. B. an andere Einsatzzwecke optimal anzupassen. Zu diesem Zweck ist in die Eingabeeinrichtung erfindungsgemäß wenigstens ein motorspezifischer Parameter des jeweiligen Hydraulikmotors und/oder wenigstens ein getriebespezifischer Parameter des jeweiligen, dem Hydraulikmotor zugeordneten Getriebes eingebbar und umfasst die in der Speichereinheit hinterlegte Datenbank eine Mehrzahl an Kennlinien, die für den jeweils eingegebenen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameter je eine mathematische Funktion zwischen der Druckdifferenz der sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücke des jeweiligen Hydraulikmotors und dem Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes beschreiben, woraufhin die Recheneinheit bei der Errechnung des Ist-Massenstroms des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes in der Lage ist, in Abhängigkeit dieser Druckdifferenz die für den jeweiligen eingegebenen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameter maßgebliche Kennlinie(n) zu verwenden, um das Dosierorgan erforderlichenfalls nachregeln zu können, sofern dieser Ist-Massenstrom um ein zu hohes Maß von dem voreingestellten Soll-Massenstrom abweicht.
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Alternativ oder zusätzlich zu einer in der Datenbank hinterlegten Kennlinienschar für eine Mehrzahl an verschiedenen Hydraulikmotoren und/oder Getrieben ist es erfindungsgemäß gleichfalls möglich, dass die in der Speichereinheit hinterlegte Datenbank wenigstens einen Umrechnungsfaktor umfasst, der eine Umrechnung der für einen bestimmten Hydraulikmotor und/oder für ein bestimmtes Getriebe hinterlegten Kennlinie (oder auch für zwei oder mehrere Hydraulikmotoren und/oder Getriebe bzw. für zwei oder mehrere Kombinationen von Hydraulikmotoren und Getrieben hinterlegten Kennlinien), welche die mathematische Funktion zwischen der Druckdifferenz der sensorisch ermittelten Ein- und Ausgangsdrücke dieses Hydraulikmotors (bzw. dieser Hydraulikmotoren) und/oder dieses Getriebes (bzw. der Getriebe) und dem Ist-Massenstrom des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes beschreibt (bzw. beschreiben), in eine für wenigstens einen anderen Hydraulikmotor und/oder für wenigstens ein anderes Getriebe geltende Kennlinie entsprechend dessen motorspezifischen bzw. getriebespezifischen Parameters ermöglich, woraufhin die Recheneinheit bei der Errechnung des Ist-Massenstroms des mittels der Verteilerscheibe ausgebrachten Streugutes in Abhängigkeit dieser Druckdifferenz die in der Datenbank hinterlegte(n) Kennlinie(n) mit dem für den jeweiligen eingegebenen motorspezifischen und/oder getriebespezifischen Parameter maßgeblichen Faktor multipliziert, um das Dosierorgan in entsprechender Weise nachregeln zu können, sofern dieser Ist-Massenstrom um ein zu hohes Maß von dem voreingestellten Soll-Massenstrom abweicht. Das Steuergerät kann selbstverständlich ferner eine an sich bekannte Anzeigeeinrichtung aufweisen, mittels welcher dem Benutzer die eingestellten Parameter einschließlich des ausgewählten Motor- bzw. Getriebeparameters angezeigt werden.
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Während der motorspezifische Parameter grundsätzlich ein beliebiger sein kann, welcher zur eindeutigen Identifikation eines jeweiligen Hydraulikmotors geeignet ist, kann dieser Parameter beispielsweise das auch mit ”Schluckvolumen” bezeichnete Kammervolumen des jeweiligen Hydraulikmotors sein.
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Entsprechend kann es sich bei dem getriebespezifischen Parameter grundsätzlich um einen beliebigen Parameter handeln, welcher zur eindeutigen Identifikation eines jeweiligen Getriebes geeignet ist, wobei der getriebespezifische Parameter beispielsweise das Übersetzungsverhältnis des jeweiligen Getriebes sein kann.
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Die die Kennlinien und gegebenenfalls die Faktoren umfassende Datenbank kann auf einem Datenträger, wie beispielsweise einer CD-ROM, DVD oder einem beliebigen anderen externen Datenträger, gespeichert sein, welcher an eine Schnittstelle des Steuergerätes anschließbar ist und als Speichereinheit des Steuergerätes dient, oder die Datenbank ist auf einem die Speichereinheit des Steuergerätes bildenden (internen) Hauptspeicher des Steuergerätes gespeichert.
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In vorteilhafter Ausgestaltung kann ferner vorgesehen sein, dass die Recheneinheit zur Ermittlung der nur durch den tatsächlichen Massenstrom des Streugutes bewirkten Druckdifferenz der sensorisch erfassten Ein- und Ausgangsdrücke des Hydraulikmotors einerseits eine Leerlauf-Druckdifferenz bei geschlossenem Dosierorgan und folglich unbelasteter Verteilerscheibe, andererseits eine Gesamt-Druckdifferenz bei Belastung der Verteilerscheibe mit dem Soll-Massenstrom ermittelt, wobei die Recheneinheit die Leerlauf-Druckdifferenz von der Gesamt-Druckdifferenz subtrahiert. Auf diese Weise lässt sich – wie eingangs angedeutet – der tatsächlich durch den Massenstrom des auf die jeweilige Verteilerscheibe auftreffenden und von deren Wurfschaufeln beschleunigten Streugutes bewirkte Druckverlust des dieser Verteilerscheibe zugeordneten Hydraulikmotors ermitteln, indem die sensorisch erfasste Leerlauf-Druckdifferenz (Dosierorgan geschlossen) von der sensorisch erfassten Gesamt-Druckdifferenz subtrahiert wird.
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In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung sieht die Erfindung ferner vor, dass das programmtechnisch eingerichtete Steuergerät zur Steuerung von wenigstens zwei Dosierorganen unabhängig voneinander ausgebildet ist, wobei jedem Dosierorgan eine mittels eines separaten Hydraulikmotors unabhängig voneinander steuerbar angetriebene Verteilerscheibe zugeordnet ist. Ein solches Steuergerät umfasst folglich für jeden Hydraulikmotor einer jeden Verteilerscheibe je zwei Schnittstellen für den ersten und zweiten, am Eingang bzw. am Ausgang des jeweiligen Hydraulikmotors angeordneten Drucksensor, so dass die Recheneinheit den Ist-Massenstrom an jeder Verteilerscheibe individuell und unabhängig voneinander zu ermitteln und das jeweils zugehörige Dosierorgan erforderlichenfalls gleichfalls individuell und unabhängig voneinander nachzuregeln vermag.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung eines mit einem solchen Steuergerät versehenen Scheibenstreuers zeichnet sich demnach dadurch aus, dass er wenigstens zwei mittels je eines Hydraulikmotors unabhängig voneinander steuerbar rotationsangetriebenen Verteilerscheiben aufweist, welchen jeweils ein Dosierorgan zugeordnet ist, wobei die Dosierorgane unabhängig voneinander von einem solchen programmtechnisch eingerichteten Steuergerät gesteuert sind, und wobei am Eingang eines jeden Hydraulikmotors je ein erster Drucksensor und am Ausgang eines jeden Hydraulikmotors ein zweiter Drucksensor, z. B. je ein zweiter Drucksensor für jeden Hydraulikmotor oder ein beiden Hydrauliksensoren gemeinsamer zweiter Drucksensor, angeordnet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0982571 A1 [0005]
- DE 19825917 A1 [0006, 0007]