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Die Erfindung betrifft eine Dichtleiste für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem gegen eine Fensterscheibe eines Kraftfahrzeuges in Wirkstellung bringbaren Dichtstruktur und mit einer Befestigungsstruktur zum Befestigen der Dichtleiste an einem Karosserieteil des Kraftfahrzeuges. Die Erfindung betrifft ferner ein solches Karosserieteil. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Dichtungsanordnung mit einem Karosserieteil und einer daran befestigten Dichtleiste.
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Dichtleisten der hier angesprochenen Art kommen beispielsweise als Fensterschachtleiste zum Einsatz, um den Fensterschacht des Kraftfahrzeuges gegenüber einer darin einfahrbaren Fensterscheibe abzudichten und damit den Fensterschacht vor Feuchtigkeit zu schützen.
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Bisherige Dichtleisten neigen dazu, dass sie sich mit der Zeit von dem Karosserieteil zumindest teilweise lösen. Beispielsweise tritt bei einer als Fensterschachtleiste ausgebildeten Dichtleiste häufig ein mittiges oder endseitiges Anheben der Fensterschachtleiste relativ gegenüber der Außenhaut der Fahrzeugtür auf, an welcher die Fensterschachtleiste befestigt ist. Das Lösen ist im Wesentlichen auf die üblicherweise gewölbte bzw. bauchige Ausgestaltung der Fahrzeugtür zurück zu führen. Die an sich relativ formstabile Fensterschachtleiste ist daher bei der Montage an die Kontur der Außenhaut anzupassen. Aufgrund dabei implizierter Verspannungen kommt es nach einer gewissen Zeit zu einem Anheben der Fensterschachtleiste in einzelnen Längenabschnitten. Die Folge ist ein sich bildendes ungleiches Fugenbild auf der Sichtseite zwischen Fensterschachtleiste und der zur Befestigung der Fensterschachtleiste dienenden Türkante des Türbleches. Das Anheben der Fensterschachtleiste relativ gegenüber der Türkante ist auch durch auftretende Herstellungstoleranzen im Türblech begünstigt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, durch welche die Dichtleiste an dem Karosserieteil dauerhaft angebunden und somit das angestrebte Fugenbild dauerhaft bestehen bleibt.
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Diese Aufgabe wird mit einer Dichtleiste mit den Merkmalen des Anspruches 1 und mit einem Karosserieteil mit den Merkmalen des Anspruches 11 gelöst. Ferner wird die Aufgabe mit einer Dichtungsanordnung gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 14 aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Dichtleiste für ein Kraftfahrzeug hat wenigstens eine gegen eine Fensterscheibe eines Kraftfahrzeuges in Wirkstellung bringbare Dichtstruktur und eine Befestigungsstruktur zum Befestigen der Dichtleiste an einem Karosserieteil des Kraftfahrzeuges. Unter einem Karosserieteil ist dabei auch ein Karosserieanbauteil zu verstehen.
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Nach der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Befestigungsstruktur wenigstens einen Rastabschnitt aufweist, welcher gegen ein Widerlager des Karosserieteils in Rastverbindung bringbar ist.
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Durch diese Maßnahme ist die Dichtleiste an dem Karosserieteil dauerhaft fixiert, wenn der Rastabschnitt gegen das Widerlager in die Rastverbindung gebracht ist. Ein endseitiges oder mittiges Anheben der Dichtleiste gegenüber dem Karosserieteil wird durch den Rastabschnitt der Dichtleiste und der damit zu realisierenden Rastverbindung mit dem Karosserieteil wirkungsvoll verhindert. Die Verbindung widersteht aufgrund der Verrastung hohen Abzugskräften, so dass ein Lösen der Dichtleiste von dem Karosserieteil aufgrund vorliegender Verspannungen in der Dichtleiste und/oder dem Karosserieteil dauerhaft verhindert ist.
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Durch den Rastabschnitt und der dadurch realisierbaren Rastverbindung mit dem Karosserieteil verbleibt die Dichtleiste an dem Karosserieteil dauerhaft in der vorgegebenen Position, so dass ein sich über die Zeit veränderndes ungleiches Fugenbild auf der nach außen weisenden Sichtseite von Karosserieteil und Dichtleiste wirkungsvoll vermieden wird.
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Auch bleiben durch den Rastabschnitt und der dadurch realisierbaren Rastverbindung mit dem Karosserieteil etwaige Herstellungstoleranzen des Karosserieteils und/oder der Dichtleiste ohne Wirkung auf die Qualität der Verbindung, solange der Rastabschnitt gegen das Widerlager des Karosserieteils in die Rastverbindung gebracht werden kann. Der Rastabschnitt wirkt dann wie ein Haken an dem Widerlager und hält die Dichtleiste fest an dem Karosserieteil.
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Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Befestigungsstruktur eine auf ein Ende des Karosserieteils aufstülpbare Aufnahme aufweist. Dadurch ist eine einfache Montage der Dichtleiste an dem Karosserieteil möglich, indem die Dichtleiste mit ihrer Aufnahme auf das Ende des Karosserieteils aufgestülpt wird.
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Eine einfache Montage der Dichtleiste an dem Karosserieteil ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besonders dann erreicht, wenn an einer Wandung der Aufnahme, insbesondere Innenwandung, der wenigstens eine Rastabschnitt angeordnet ist. Dadurch kommt es im Zuge des Aufstülpens der Dichtleiste auf das Ende des Karosserieteils zu einem Eingriff des Rastabschnittes gegen das Widerlager des Karosserieteils, ohne dass dazu der Monteur eine weitergehende mechanische Bewegung auszuführen hat.
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Die Aufnahme kann beispielsweise im Querschnitt der Dichtleiste gesehen, im Wesentlichen U-förmig ausgebildet sein, so dass im montierten Zustand der Dichtleiste sich ein Abschnitt des Karosserieteils zwischen den Schenkeln der U-förmigen Aufnahme befindet.
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In technisch einfacher Weise kann der Rastabschnitt an der Wandung realisiert werden, wenn der Rastabschnitt an der Wandung der Aufnahme angeformt ist. Dadurch sind Rastabschnitt und Aufnahme aus einem Stück hergestellt, beispielsweise einstückig gegossen.
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Bevorzugt erstreckt sich die Aufnahme entlang der Längserstreckung der Dichtleiste. Dadurch ist eine besonders stabile und gute Fixierung der Dichtleiste an dem Karosserieteil realisiert.
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Bevorzugt sollte der Rastabschnitt mit seiner Rastfläche von der Wandung der Aufnahme im Wesentlichen senkrecht nach innen stehen oder in Einführrichtung der Aufnahme geneigt nach innen stehen. Dadurch ist eine optimale Verrastung des Rastabschnittes gegen das Widerlager des Karosserieteils und damit eine wirkungsvolle und sichere Rastverbindung zwischen der Dichtleiste und dem Karosserieteil gewährleistet. Unter der Rastfläche ist im Zuge der Erfindung diejenige Fläche zu verstehen, die mit dem Widerlager in Kontakt tritt, um die Rastverbindung zu bilden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Rastabschnitte vorgesehen, welche jeweils gegen das eine Widerlager des Karosserieteils in Rastverbindung bringbar sind. Dadurch bietet die Dichtleiste mehrere Verhakungsmöglichkeiten für das Widerlager des Karosserieteils, so dass eine flexible und individuelle Anpassung an bauliche Gegebenheiten des Karosserieteils wie auch der Dichtleiste möglich ist und dennoch die Rastverbindung zwischen der Dichtleiste und dem Karosserieteil realisiert werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Rastabschnitte ein Zahnprofil bilden, so dass bei der Montage der Dichtleiste an dem Karosserieteil ein ratschenartiges Einrasten an dem Widerlager des Karosserieteils stattfindet. Dadurch können auftretende Toleranzen am Karosserieteil und/oder der Dichtleiste wirkungsvoll kompensiert werden, indem je nach Größenordnung der auftretenden Toleranz die Rastverbindung durch Einrasten in das eine der Rastabschnitte und dem Widerlager des Karosserieteils realisiert wird. Durch das Zahnprofil sind die Rastabschnitte in einer solchen Anordnung an der Dichtleiste realisiert, dass bei der Montage die Dichtleiste an das Karosserieteil in mehrere Positionen gebracht werden kann, in welchen jeweils eine Verrastung der Dichtleiste gegen das Karosserieteil stattfindet.
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Insofern kann die Position der Dichtleiste an dem Karosserieteil unter Ausbildung einer Rastverbindung mit einem der jeweiligen Rastabschnitte und dem zugehörigen Widerlager des Karosserieteils je nach Bedarf individuell eingestellt werden. Das ratschenartige Einrasten an dem Widerlager erleichtert dabei die Montage der Dichtleiste an dem Karosserieteil, um die Dichtleiste in die angestrebte Position zu bringen, in der zugleich eine Rastverbindung zwischen der Dichtleiste und dem Karosserieteil gebildet ist.
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Es bietet sich an, dass das Zahnprofil ein Sägezahnprofil ist, welches durch die Rastabschnitte gebildet ist. Durch das Sägezahnprofil sind die in die jeweils gleiche Richtung weisenden Flanken der Zähne derart ausgerichtet, dass bei der Montage der Dichtleiste an dem Karosserieteil ein ratschenartiges Einrasten des Widerlagers des Karosserieteiles gegenüber dem Zahnprofil begünstigt ist.
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Bevorzugt sind die in entgegengesetzte Richtung weisenden Flanken des Sägezahnprofils derart ausgerichtet, dass ein Lösen des bereits eingerasteten Widerlagers an dem Sägezahnprofil erschwert ist und hierzu eine relativ hohe Abzugskraft aufzubringen ist, so dass dauerhaft eine feste Verbindung der Dichtleiste an dem Karosserieteil im eingerasteten Zustand vorliegt. Insgesamt ergibt sich durch die mehreren Rastabschnitte eine sichere Befestigung der Dichtleiste an dem Karosserieteil.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Befestigungsstruktur durch einen die Dichtstruktur tragenden Trägerkörper gebildet ist. Dadurch ist die Dichtleiste im Bereich der Befestigungsstruktur robust und standfest ausgebildet, um eine stabile und feste Verbindung mit dem Karosserieteil dauerhaft eingehen zu können.
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Es bietet sich an, dass die Befestigungsstruktur, insbesondere der Trägerkörper, aus Kunststoff gebildet ist, insbesondere aus wenigstens einem Thermoplast (abgekürzt: TP), wie beispielsweise Polypropylen (abgekürzt: PP), besteht. Dadurch ist die Befestigungsstruktur besonders bauteilfest und zugleich korrosionsunempfindlich. Auch ist eine derart ausgebildete Befestigungsstruktur gewichtsmäßig relativ leicht.
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Die Dichtstruktur der Dichtleiste besteht bevorzugt aus einem Elastomer, insbesondere thermoplastischen Elastomer (abgekürzt: TPE), wie beispielsweise vernetzten thermoplastischen Elastomer auf Olefinbasis (abgekürzt: TPV) oder Styrol-Ethylen-Butylen-Stryrol (abgekürzt: SEBS), besteht. Die Dichtstruktur ist dadurch gewichtsmäßig relativ leicht. Auch kommt der Dichtstruktur dadurch eine gute Dichtfunktion zu.
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Durch das PP bzw. TP kommt der Befestigungsstruktur eine hohe Steifigkeit und Stabilität zu. Durch das TPE bzw. TPV bzw. SEBS kommt den daraus gebildeten Strukturen eine hohe Geschmeidigkeit und Elastizität zu.
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Die dichtende Wirkung der Dichtstruktur ist begünstigt, wenn die Dichtstruktur nach einer Ausgestaltung der Erfindung wenigstens eine Dichtlippe aufweist, welche gegen die Fensterscheibe in Anlage bringbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bezogen auf den Einbauzustand der Dichtleiste, zumindest der nach außen gewandte Bereich der Dichtleiste eine Abdeckstruktur aufweist, welche die Befestigungsstruktur umgibt. Dadurch ist die Dichtleiste im Bereich der von außen einsehbaren Sichtseite von einer die Befestigungsstruktur schützend umgebenden Abdeckstruktur überdeckt. Die Abdeckstruktur kann zugleich der Farbe optisch an die äußeren Gegebenheiten des Kraftfahrzeuges angepasst werden, um ein schönes äußeres Erscheinungsbild zu erzeugen, ohne dazu die Befestigungsstruktur verändern zu müssen. Die Abdeckstruktur bietet einen Schutz gegenüber der Befestigungsstruktur vor äußeren Einflüssen, insbesondere äußeren mechanischen Einflüssen.
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Es bietet sich an, dass die Abdeckstruktur durch ein TPE-Material, insbesondere TPV-Material oder SEBS-Material gebildet ist. Die Abdeckstruktur ist dadurch in technisch einfacher Weise zu realisieren, da die Abdeckstruktur aus dem Material der Dichtstruktur gebildet ist.
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Zwischen der Abdeckstruktur und der Befestigungsstruktur kann ein Zwischenraum gebildet sein, welcher mittels eines Füllstoffes ausgefüllt sein kann. Bevorzugt basiert der Füllstoff aus einem TPE-Material oder einem TPV-Material oder einem SEBS-Material.
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Es bietet sich an, dass die Abdeckstruktur, die Dichtstruktur und der den Zwischenraum füllenden Füllstruktur aus dem gleichen Material gebildet sind. Hierdurch sind die Abdeckstruktur, die Dichtstruktur und die Füllstruktur in technisch einfacher Weise zu realisieren.
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Auch kann es vorgesehen sein, dass wenigstens ein, vorzugsweise zwei an gegenüberliegenden Wandungen der Aufnahme angeordnete Materialabschnitte nach innen gerichtet sind, welche beim Einführen des Karosserieteils in die Aufnahme in Anlage gegen das Karosserieteil gelangen. Die Materialabschnitte sind bevorzugt aus TPE-Material, insbesondere aus TPV-Material oder SEBS-Material, gebildet. Dadurch ist sichergestellt, dass die auf das Ende des Karosserieteils aufgestülpte Dichtleiste in der Aufnahme wackelfrei und unter Vorspannung gehalten wird.
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Bevorzugt sind die Materialabschnitte derart formstabil ausgebildet, dass bei einem Einführen des Karosserieteils in die Aufnahme die Materialabschnitte unter Ausübung einer Haltekraft und/oder dichtend gegen das Karosserieteil in Anlage gelangen.
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Die erfindungsgemäße Dichtleiste ermöglicht eine dauerhafte und feste Anbindung an das Karosserieteil ohne ein frühzeitiges Lösen, beispielsweise an den Enden oder deren Mitte. Auch ermöglicht die erfindungsgemäße Dichtleiste durch ihre formschlüssige Verhakung gegen das Karosserieteil eine feste Verbindung gegenüber dem Karosserieteil, welche erst durch eine hohe aufzubringende Abzugskraft gelöst werden kann.
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Indem die Dichtleiste auf das Karosserieteil aufsteckbar ist, ergibt sich für den Monteur eine besonders leichte Montage.
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Durch die Rastanbindung liegt die Dichtleiste gegenüber dem Karosserieteil dauerhaft in der gleichen Position vor, so dass an der von außen einsehbaren Sichtseite dauerhaft ein gleiches Fugenbild gegeben ist.
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Die Dichtleiste ist insgesamt gewichtsmäßig relativ leicht und kann kostengünstig hergestellt werden, insbesondere wenn die Dichtleiste aus TPE besteht und die Befestigungsstruktur aus PP oder TP besteht.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein Karosserieteil, an welchem eine Dichtleiste der vorstehend beschriebenen Art befestigbar ist.
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Erfindungsgemäß hat das Karosserieteil einen als Widerlager für den wenigstens einen Rastabschnitt der Dichtleiste ausgebildeten Materialabschnitt. Das Karosserieteil kann dadurch in Rastverbindung mit der Dichtleiste gebracht werden, indem der Rastabschnitt der Dichtleiste in Wirkstellung gegen den Materialabschnitt des Karosserieteils gebracht wird.
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Es bietet sich an, dass der Materialabschnitt von dem Karosserieteil seitlich nach außen steht. Dadurch ist der Materialabschnitt in technisch einfacher Weise an dem Karosserieteil realisiert, um eine wirkungsvolle Rastverbindung mit der Dichtleiste bzw. dem Rastabschnitt der Dichtleiste zu bilden.
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Es bietet sich ferner an, dass der Materialabschnitt im Bereich eines Endes des Karosserieteils seitlich nach außen steht und von dem Ende weggeneigt ist. Hierdurch ist ein leichtes Einrasten des nach außen stehenden Materialabschnittes gegen den Rastabschnitt der Dichtleiste ermöglicht, wohingegen durch die von dem Ende weggeneigte Ausrichtung des Materialabschnittes ein Lösen der Rastverbindung erschwert ist.
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Nach einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung eine Dichtungsanordnung mit einem Karosserieteil der vorstehend beschriebenen Art und einer daran befestigten Dichtleiste der vorstehend beschriebenen Art.
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Die Dichtleiste kann eine Fensterschachtleiste sein. Dementsprechend kann das Karosserieteil die Außenstruktur einer Fahrzeugtür oder eine als Schachtverstärkung dienende Verstärkungsstruktur sein. Das Karosserieteil ist bevorzugt als Blechteil ausgebildet.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 beispielhaft einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeuges im Bereich seiner Fahrzeugtür mit einer von außen sichtbaren Dichtleiste für den Fensterschacht der Fahrzeugtür,
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2 die Dichtleiste gemäß der 1 in Querschnittsdarstellung im eingebauten Zustand an der Fahrzeugtür und
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3 einen Ausschnitt der Dichtleiste gemäß der 2 im Bereich einer durch die Dichtleiste und die Fahrzeugtür gebildeten Formschlussverbindung.
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1 zeigt ein mögliches Anwendungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Dichtleiste 1. Die Dichtleiste 1 ist dort als sogenannte Fensterschachtleiste an einer Fahrzeugtür 520 eines Kraftfahrzeuges 500 verbaut und dichtet den Eingang des Einführschachtes für eine verfahrbare Fensterscheibe 510 des Kraftfahrzeuges 500 nach außen hin. Die Dichtleiste 1 ist gegen die Fensterscheibe 510 dichtend in Anlage gebracht.
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2 zeigt – in einer schematischen Darstellung – die Dichtleiste 1 in einer Querschnittsdarstellung. Die 2 zeigt ferner ein Beispiel für den Aufbau der Fahrzeugtür 520 der 1 im Anbindungsbereich mit der Dichtleiste 1. Im Anbindungsbereich treffen zwei Karosserieteile 100 und 200 zusammen, wobei das eine Karosserieteil 100 beispielsweise eine Verstärkungsstruktur ist, welche zum Verstärken der Fahrzeugtür und/oder des durch die Fahrzeugtür 520 gebildeten Schachtes zur Aufnahme der Fensterscheibe 510 gemäß der 1 dient. Das Karosserieteil 200 ist beispielsweise durch die Außenhaut der Fahrzeugtür 520 gebildet. Vorzugsweise sind die Karosserieteile 100 und 200 jeweils Metallteile, insbesondere Blechteile.
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Wie aus der 2 ersichtlich ist, kann das Karosserieteil 200 im Anbindungsbereich für die Dichtleiste 1 U-förmig umgeformt, insbesondere gebogen sein, so dass sich zwischen den Schenkeln des U-förmigen Endes des Karosserieteils 200 der Endbereich des Karosserieteils 100 befindet, und die Karosserieteile 100 und 200 in dem Anbindungsbereich für die Dichtleiste 1 ein gemeinsames Ende bilden.
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Wie ferner aus der 2 ersichtlich ist, weist die erfindungsgemäße Dichtleiste 1 eine Befestigungsstruktur 3 auf, mittels welcher die Dichtleiste 1 dem gemeinsamen Ende der Karosserieteile 100 und 200 anbindbar ist. Die Befestigungsstruktur 3 weist dazu eine Aufnahme 5 auf, welche auf das Ende der Karosserieteile 100 und 200 aufstülpbar ist, so dass die Karosserieteile 100 und 200 in Einführrichtung 10 in die Aufnahme 5 eingeschoben werden.
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Die Aufnahme 5 erstreckt sich vorzugsweise entlang der Längserstreckung der Dichtleiste 1, wie insbesondere aus der 1 ersichtlich ist.
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Um zu vermeiden, dass sich die Dichtleiste 1 relativ gegenüber den Karosserieteilen 100 und 200 beispielsweise endseitig oder mittig anhebt, damit also die Karosserieteile 100 und 200 mit ihrem gemeinsamen Endbereich aus der Aufnahme 5 der Dichtleiste 1 entgegen der Einführrichtung 10 herausgehen, weist die Dichtleiste 1 einen Rastabschnitt 4 auf, welcher gegen ein Widerlager 110 eines der Karosserieteile 100, 200 in Rastverbindung bringbar ist. Im eingebauten Zustand der Dichtleiste 1 an den Karosserieteilen 100 und 200 befindet sich der Rastabschnitt 4 in der Rastverbindung mit dem Widerlager 110 und stellt dadurch sicher, dass der durch die Karosserieteile 100 und 200 gebildete Flansch, insbesondere das gemeinsame Ende in der Aufnahme 5 der Dichtleiste 1 dauerhaft fixiert bleibt und damit ein Lösen des Flansches aus der Aufnahme 5 verhindert ist.
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Bevorzugt ist der Rastabschnitt 4 an einer Wandung 6 der Aufnahme 5 angeordnet. Beispielsweise kann der Rastabschnitt 4 als Verlängerung an einem der die U-förmige Aufnahme 5 bildenden Schenkel 7 und 8 angeformt sein, beispielsweise im Anschluss an das vordere Ende des Schenkels 8 der Aufnahme 5.
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Die erfindungsgemäße Dichtleiste 1 weist zusätzlich zu dem Rastabschnitt 4 weitere Rastabschnitte 4.1, 4.2 und 4.3 auf, welche gemeinsam ein Zahnprofil 18, insbesondere ein Sägezahnprofil, bilden. Die Rastabschnitte 4, 4.1, 4.2 und 4.3 sind dabei bevorzugt an einem der Schenkel 7 und 8 der U-förmigen Aufnahme 5 angeordnet, wobei die Rastabschnitte 4, 4.1, 4.2, 4.3 in Einführrichtung 10 gesehen, hintereinander liegend angeordnet sind, so dass bei der Montage der Dichtleiste 1 an der Fahrzeugtür 520 ein ratschenartiges Einrasten an dem einen Widerlager 110 des Karosserieteils 100 stattfindet.
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3 zeigt den in der 2 gekennzeichneten Bereich des Zahnprofils 18 und des Widerlagers 110 in einer vergrößerten Detaildarstellung. Die Zähne des Zahnprofils 18 sind zueinander gleichartig ausgebildet und werden nachfolgend am Beispiel des den Rastabschnitt 4 aufweisenden Zahnes erläutert.
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Der Rastabschnitt 4 ist durch diejenige Flanke des Zahnes gebildet, welche in Einführrichtung 10 weist. Die Rastfläche 9 des Rastabschnittes 4 steht im Wesentlichen senkrecht nach innen in die Aufnahme 5 hinein. Das Widerlager 110 ist durch einen Materialabschnitt 120 des Karosserieteils 100 gebildet, welcher von dem Karosserieteil 100 seitlich nach außen steht, wobei der Materialabschnitt 120 mit seinem freien Ende in Richtung entgegen die Einführrichtung 10 geneigt ausgerichtet ist.
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Entsprechend der Ausrichtung des Materialabschnittes 120 sind die entgegen der Einführrichtung 10 weisenden Flanken des Zahnprofiles 18 im Wesentlichen ausgerichtet, wodurch die Zähne beim Überstülpen der Aufnahme 5 über den Flansch der Karosserieteile 100 und 120 entlang gleiten und den ratschenartigen Effekt bewirken. Durch die Ausrichtung des Materialabschnittes 120 an dem Karosserieteil 100 ist eine Verrastung erzeugt, zu deren Lösen eine relativ hohe Abzugskraft erforderlich ist.
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Die Befestigungsstruktur 3 mit der Aufnahme 5 und dem Rastabschnitt 4 bzw. dem Zahnprofil 18 ist bevorzugt durch einen gemeinsamen Grundkörper gebildet, welcher als Trägerkörper 11 für eine Dichtstruktur 2 der Dichtleiste 1 dient, wie aus der 2 ersichtlich ist. Die Dichtstruktur 2 dichtet gegen die Fensterscheibe 510 gemäß der 1 ab und kann beispielsweise durch zwei von dem Trägerkörper 11 nach außen wegstehende Dichtlippen 12 und 13 gebildet sein.
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Wie ferner aus der 2 ersichtlich ist, weist die Dichtleiste 1 in dem Umfangsbereich, welcher in dem eingebauten Zustand von außen sichtbar ist, eine die Befestigungsstruktur 3 zumindest teilweise umgebende und abdeckende Abdeckstruktur 14 auf.
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Die Abdeckstruktur 14 umgibt die Befestigungsstruktur 3 vorzugsweise in einem vorgegebenen Abstand, so dass zwischen der Abdeckstruktur 14 und der Befestigungsstruktur 3 ein Zwischenraum 15 gebildet ist, der durch einen Füllstoff ausgefüllt sein kann.
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Wie aus der 2 weiterhin ersichtlich ist, ist die Aufnahme 5 in einem vorgegebenen Übermaß dimensioniert, so dass der gemeinsame Einführflansch der Karosserieteile 100 und 200 von den Wandungen 6 und 6' der Aufnahme 5 beabstandet ist, insbesondere geringfügig beabstandet ist. Um dennoch den Flansch der Karosserieteile 100 und 200 in der Aufnahme 5 spielfrei zu halten, sind an den Seitenwandungen 6 und 6' der Aufnahme 5 nach innen ragende Materialabschnitte 16 und 17 angeordnet, von denen beispielsweise die Materialabschnitte 16 als nach innen ragende elastische Lippen ausgebildet sein können und die Materialabschnitte 17 beispielsweise als formstabile bzw. formstarre nach innen weisende Vorsprünge ausgestaltet sein können.
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Bevorzugt besteht der die Befestigungsstruktur 3 bildende Trägerkörper 11 aus Kunststoff, insbesondere Polypropylen, und die Dichtstruktur 2 sowie die Abdeckstruktur 14 und die Füllstruktur für den Zwischenraum 15 sind aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt, beispielsweise aus vernetzten thermoplastischen Elastomeren auf Olefinbasis (TPV) oder Styrol-Blockcopolymeren.
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Das Karosserieteil 100 mit dem nach außen stehenden Materialabschnitt 120, welcher das Widerlager 110 für die Dichtleiste 1 bildet, ist ferner bevorzugt ein Metallteil, insbesondere ein Blechteil.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtleiste
- 2
- Dichtstruktur
- 3
- Befestigungsstruktur
- 4
- Rastabschnitt
- 4.1
- Rastabschnitt
- 4.2
- Rastabschnitt
- 4.3
- Rastabschnitt
- 5
- Aufnahme
- 6
- Wandung
- 6'
- Wandung
- 7
- Schenkel
- 8
- Schenkel
- 9
- Rastfläche
- 10
- Einführrichtung
- 11
- Trägerkörper
- 12
- Dichtlippe
- 13
- Dichtlippe
- 14
- Abdeckstruktur
- 15
- Zwischenraum
- 16
- Materialabschnitt
- 17
- Materialabschnitt
- 18
- Zahnprofil
- 100
- Karosserieteil
- 110
- Widerlager
- 120
- Materialabschnitt
- 200
- Karosserieteil
- 500
- Kraftfahrzeug
- 510
- Fensterscheibe
- 520
- Fahrzeugtür