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Die Erfindung betrifft eine Adapterplatte zur Befestigung eines Industrieroboters auf einer Werkzeugmaschine, insbesondere auf einer Spritzgussmaschine.
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Bei Spitzgussmaschinen werden zum automatisierten Entnehmen der Spritzgussteile Roboter, insbesondere sogenannte mehrachsige, beispielsweise sechsachsige als Gelenkarmroboter ausgebildete Industrieroboter eingesetzt. Diese werden hierzu an der Spritzgussmaschine selbst und zwar auf einer sogenannten festen Werkzeugaufspannplatte mit Hilfe einer sogenannten Roboter-Sockelplatte, nachfolgend als Adapterplatte bezeichnet, befestigt.
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Aufgrund der angestrebten hohen Prozessgeschwindigkeit wirken insbesondere bei größeren Anlagen, bei denen Roboter mit einem Gewicht von 1000 kg und mehr eingesetzt werden, sehr hohe Kräfte, die zuverlässig von der Adapterplatte aufgenommen und auf die Werkzeugaufspannplatte übertragen werden müssen. Eine derartige Adapterplatte muss insbesondere auch für einen sogenannten Nothalt ausgelegt sein, bei dem der Roboter abrupt abgestoppt wird. Die Adapterplatten sind daher entsprechend zu dimensionieren und für die unterschiedlichen Kombinationen zwischen Werkzeugmaschine und Industrieroboter bei der Verwendung von unterschiedlichen Werkzeugmaschinen und von unterschiedlichen Industrierobotern jeweils spezifisch auszulegen und anzufertigen. Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Herstellung derartiger Adapterplatten zu vereinfachen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Adapterplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Werkzeugmaschine mit einer derartigen Adapterplatte. Die Adapterplatte erstreckt sich hierbei in Längsrichtung von einem rückseitigen Befestigungsbereich, mit dem die Adapterplatte auf der Werkzeugmaschine befestigt wird, zu einem vorderen Montagebereich, auf dem der Industrieroboter befestigt wird. Die Adapterplatte weist eine Basisplatte sowie eine von dieser über eine Seitenwand beabstandete Deckplatte auf. Die Deckplatte zeigt im Montagebereich eine zu einer Seite hin offene Öffnung, so dass im Montagebereich der Industrieroboter auf die Basisplatte aufgesetzt werden kann. Die Basisplatte und die Deckplatte sind standardisiert und universell für unterschiedliche Anwendungssituationen ausgebildet und zwar sowohl für eine links- als auch für eine rechtsseitige Befestigungsvariante auf der Werkzeugmaschine. Sie sind weiterhin gleichzeitig zur Befestigung von verschiedenen Industrierobotern auf der Basisplatte ausgebildet. Hierzu weist die Basisplatte im Montagebereich ein erstes Lochbild und im Befestigungsbereich ein zweites Lochbild auf, wobei diese Lochbilder zum einen für die beiden Befestigungsvarianten und zum anderen für die verschiedenen Industrieroboter ausgebildet sind.
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Durch diese Maßnahme wird der entscheidende Vorteil erzielt, dass universell für verschiedene Anwendungssituationen eine standardisierte Adapterplatte eingesetzt werden kann. Die entsprechenden Planungs- und Auslegungsarbeiten brauchen daher nur einmal durchgeführt zu werden. Auch reduziert sich der Montage- sowie der Lageraufwand. Derartige Adapterplatten weisen typischerweise ein Gewicht im Bereich von etwa 1000 kg auf, so dass durch die mit der Standardisierung einhergehende Reduzierung der Teilevielfalt für unterschiedliche Anwendungskombinationen ein erheblicher Vorteil erzielt wird.
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Die Basisplatte bildet zusammen mit der Deckplatte und der vertikalen Seitenwand eine Art offenen Aufnahmekasten, auch als Aufnahmekonsole bezeichnet, in die der Industrieroboter mit seiner Konsole eingesetzt wird. Die Öffnung in der Deckplatte ist daher auch entsprechend groß gewählt und weist beispielsweise eine Breite von 70 bis 100 cm und eine Länge von 80 bis 120 cm auf.
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Die Deckplatte weist im Befestigungsbereich zweckdienlicherweise ebenfalls ein zweites Bohrbild auf, welches mit dem zweiten Bohrbild der Basisplatte fluchtet. Über dieses zweite Bohrbild erfolgt die Befestigung an der Werkzeugmaschine, insbesondere an der sogenannten Werkzeugaufspannplatte. Hierzu werden durch die Deckplatte von oben Befestigungsbolzen hindurch gesteckt, durch die Basisplatte hindurch geführt und in die Werkzeugaufspannplatte eingeschraubt. Sofern hier von einem Lochbild gesprochen wird, so wird hierunter allgemein ein Lochmuster für Öffnungen verstanden, die beispielsweise als Bohrungen, Gewindebohrungen etc. ausgebildet sein können.
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Jedes Lochbild weist dabei vorzugsweise mehrere, typischerweise vier Lochgruppen auf, welche in der Regel symmetrisch bezüglich einer Spiegelachse, insbesondere einer Mitten-Längsachse angeordnet sind. Jede dieser Gruppen weist wiederum ein standardisiertes Teil-Lochbild auf.
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In zweckdienlicher Ausgestaltung ist das erste Lochbild, welches die Montage des Industrieroboters in der Adapterplatte definiert, derart orientiert, dass der Industrieroboter in seiner Grundstellung, die durch die sogenannte 0-Achse des Roboters definiert ist, in Längsrichtung der Adapterplatte orientiert ist. 0-Achse des Roboters und die Mittenlängsachse der Adapterplatte verlaufen daher zumindest parallel und sind insbesondere deckungsgleich. Durch diese Maßnahme ist insgesamt der Industrieroboter innerhalb der Adapterplatte bezüglich der Krafteinleitung bei unterschiedlichen Bewegungssituationen symmetrisch positioniert, so dass eine möglichst gute Gleichverteilung der Kräfte in die Adapterplatte gewährleistet ist und Kraftspitzen oder Spannungsspitzen vermieden sind.
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Ergänzend ist weiterhin vorgesehen, dass das zweite Bohrbild derart orientiert ist, das die Adapterplatte unter einem 45° Winkel bezüglich einer Maschinenlängsrichtung an der Werkzeugmaschine montierbar ist. In der montierten Endstellung ist daher die Mittenlängsachse der Adapterplatte unter 45° zur Längsrichtung der Werkzeugmaschine orientiert. Gerade dies erlaubt die wahlweise links- oder rechtsseitige Montage bei gleicher Grundgeometrie der Basisplatte. Die durch die Außenkontur der Basisplatte sowie der Deckplatte definierte jeweilige Grundgeometrie ist daher bezüglich der Mitten-Längsachse spiegelbildlich ausgebildet.
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Um die beim Betrieb auftretenden Kräfte und Momente zuverlässig aufnehmen zu können, ist im Befestigungsbereich in zweckdienlicher Ausgestaltung zwischen den beiden Platten eine umlaufend geschlossene und durch Seitenwandabschnitte gebildete Wandung angeordnet. Unter umlaufend geschlossen wird hierbei verstanden, dass die Seitenwandabschnitte entlang einer Umfangslinie ineinander übergehen. Das ist mit dem besonderen Vorteil verbunden, dass in diese Seitenwandabschnitte eingeleitete Kräfte zuverlässig aufgenommen werden. Bei einer offenen Ausgestaltung würden die Kräfte bis zu einem Ende des Seitenwandabschnittes geleitet und dort unter Ausbildung von Spannungsspitzen in die Basis- oder Deckplatte umgeleitet werden. Insofern dient diese umlaufend geschlossene Wandung für eine homogene, spitzenfreie Krafteinleitung in die Adapterplatte. Die Kräfte werden hierbei zunächst aufgrund der Befestigung des Roboters auf der Basisplatte von dieser aufgenommen und über die Seitenwand auch in die Deckplatte übertragen, die für eine zusätzliche Versteifung der Adapterplatte wesentlich ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung unterteilt hierbei die Wandung das erste Lochbild im Befestigungsbereich. Hierdurch ist daher ein über die Wandung in Längsrichtung überstehender Teilbereich der Basisplatte mit dem ersten Lochbild ausgebildet. Die Teilung des Lochbilds durch die Wandung dient ebenfalls einer verbesserten, symmetrischen Krafteinleitung, da hierdurch beidseitig der Wandung Kräfte von der Basisplatte in die Wandung eingeleitet werden.
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Weiterhin sind vorzugsweise die überstehenden Teilbereiche der beiden Platten durch randseitig angeordnete Stützen miteinander verbunden, die der zusätzlichen Versteifung dienen.
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Die Öffnung der Deckplatte ist in etwa U-förmig ausgebildet, wobei korrespondierend hierzu die Seitenwand im Montagebereich ebenfalls U-förmig verläuft. Dabei sind die beiden U-Schenkel zweckdienlicherweise Verlängerungen der umlaufend geschlossenen Wandung. Dies bedeutet, dass die umlaufend geschlossene Wandung einen Querabschnitt aufweist, welcher zugleich die Basis der U-förmigen Seitenwand im Montagebereich bildet.
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Für eine effiziente Krafteinleitung verjüngen sich die Basisplatte und die Deckplatte zum Befestigungsbereich hin, bevorzugt in mehreren Stufen. Hierzu weisen die beiden Platten im Montagebereich erste Seitenkanten auf, die parallel zueinander und parallel zur Längsrichtung verlaufen. An diesen ersten Abschnitt schließt sich ein erster Verjüngungsbereich an, in dem zweite Seitenkanten unter einem ersten Winkel aufeinander zu laufen, wobei schließlich zum verjüngten Ende der Platten hin sich ein zweiter Verjüngungsbereich anschließt, welcher dritte Seitenkanten aufweist, die unter einem zweiten, vom ersten Winkel verschiedenen Winkel aufeinander stoßen.
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Weiterhin ist in bevorzugter Weiterbildung vorgesehen, dass die Seitenwand parallel zu den Seitenkanten der Platten verlaufende Wandungsabschnitte aufweist. Insgesamt ist dadurch eine homogene, symmetrische Ausgestaltung für eine homogene Krafteinleitung erreicht. Die dritten Seitenkanten sind dabei vorzugsweise in etwa rechtwinklig zueinander orientiert und stoßen in einem vorderen Stoßbereich aneinander, wohingegen die zweiten Seitenkanten unter einem vergleichsweise geringen Winkel im Bereich von 20° bis 60° und insbesondere im Bereich von 30° zueinander orientiert sind.
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Eine derartige Adapterplatte weist durch die spezielle Geometrie eine hohe Steifigkeit auf, so dass im Vergleich zu herkömmlichen individuell angefertigten Adapterplatten bei gleicher oder verbesserter Steifigkeit eine Gewichtsreduzierung um 25% oder 300 kg erreicht werden konnte.
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Im stirnseitigen Ende der Seitenwand/Wandung im Befestigungsbereich schließt sich an die aufeinander stoßenden Wandungsabschnitte in zweckdienlicher Weiterbildung ein beispielsweise plattenförmiges Krafteinleitelement an. Dieses ist zweckdienlicherweise in etwa dreieckförmig ausgebildet, um die Kräfte von dem Stoßbereich in die Basisplatte unter Vermeidung von Kraftspitzen einzuleiten.
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In ähnlicher Weise sind auch im hinteren rückwärtigen Bereich der Seitenwand (im Montagebereich) entsprechende Krafteinleitabschnitte ausgebildet, die die Endabschnitte der U-förmigen Seitenwand bilden. Auch hierdurch sind Spannungsspitzen im Endbereich der Seitenwand vermieden.
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Die Gestaltungsmerkmale zur Verbesserung der Kraftaufnahmefähigkeit, wie sie insbesondere im Zusammenhang mit den Ansprüchen 4 bis 9 dargelegt sind, lassen sich grundsätzlich auch unabhängig von der Merkmalskombination des Anspruchs 1, also unabhängig von der Standardisierung der Adapterplatte für unterschiedliche Einbausituationen verwirklichen, und werden jeweils auch als eigenständig erfinderisch angesehen.
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Im Hinblick auf die erforderliche Zuführung von Versorgungskabeln zu dem Industrieroboter ist in zweckdienlicher Ausgestaltung in der Basisplatte selbst im Montagebereich eine insbesondere gerundete, vorzugsweise elliptische Durchführöffnung für ein solches Versorgungskabel ausgebildet. Durch diese Maßnahme kann in einfacher Weise das Versorgungskabel mit einem entsprechenden Stecker von unten durch die Basisplatte zum Roboter hindurchgeführt werden. Hierbei wird insbesondere ausgenutzt, dass die Basisplatte selbst für unterschiedliche Industrieroboter ausgebildet ist, welche unterschiedliche Konsolen aufweisen, mit denen diese auf der Basisplatte befestigt sind. Durch die unterschiedlichen Abmessungen der Konsolen ergeben sich daher zumindest für bestimmte Robotertypen Freiräume, welche durch die Einbringung der Durchführöffnung im Boden effizient genutzt werden.
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Die gerundete, insbesondere elliptische Ausgestaltung der Durchführöffnung ist im Hinblick auf die Vermeidung von Spannungs- und Kraftspitzen von besonderem Vorteil. Die elliptische Ausgestaltung ermöglicht hier eine optimierte geometrische Anpassung für die Durchführung von beispielsweise im Querschnitt rechteckförmigen Steckern.
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Zweckdienlicherweise sind ergänzend im Befestigungsbereich in der Seitenwand weitere Durchführöffnungen, die ebenfalls gerundet und vorzugsweise elliptisch ausgebildet sind, eingebracht. Auch diese dienen zur Durchführung eines Versorgungskabels. Hierdurch wird berücksichtigt, dass bei bestimmten Robotertypen eine Zuführung von unten durch die Basisplatte im Montagebereich nicht möglich ist. Durch die Ausbildung sowohl mit der Durchführöffnung im Montagebereich als auch mit den vorzugsweise mehreren Durchführöffnungen in der Basisplatte und/oder in der Seitenwand im Befestigungsbereich wird daher dem Grundgedanken der Erfindung Rechnung getragen, die Adapterplatte universell für die unterschiedlichsten Kombinationen von Robotern und Werkzeugmaschinen auszugestalten.
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Um eine einfach Montage des Roboters, insbesondere Durchführung der Versorgungskabel zu erlauben, sind in der Deckplatte weiterhin zumindest eine, vorzugsweise mehrere, insbesondere kreisrunde Montageöffnungen ausgebildet. Durch diese kann der Monteur in den zwischen den beiden Platten gebildeten Freiraum hineingreifen, um beispielsweise ein durch die Basisplatte oder durch die Seitenwand im Befestigungsbereich eingeführtes Kabel zu greifen und zum Roboter hindurchzuführen.
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Weiterhin ist zweckdienlicherweise ergänzend in einem Querabschnitt der umlaufend geschlossenen Wandung weiterhin eine Durchführöffnung zur Durchführung des Versorgungskabels angeordnet. Diese kann daher aus dem Befestigungsbereich in den Montagebereich überführt werden.
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Allgemein weist eine derartige Adapterplatte für die vorgesehenen Anwendungszwecke eine Länge von 1,8 bis 2,5 Meter, eine Breite von etwa 0,8 Meter bis 1,2 Meter und eine Höhe von etwa 0,25 bis 0,5 Meter auf. Die Adapterplatte ist aus einzelnen Stahlplatten gebildet, die miteinander verschweißt sind. Die Stahlplatten weisen im Falle der Deckplatte und der Basisplatte eine Plattenstärke von 30 bis 50 und insbesondere von 40 mm auf. Die Plattenstärke der Seitenwand liegt etwa bei der Hälfte hiervon.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen teilweise in vereinfachten Darstellungen:
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1 eine Spritzgussmaschine mit daran beispielhaft an beiden Seiten befestigten Adapterplatten in einer perspektivischen Darstellung,
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2 die Adapterplatte in einer perspektivischen Darstellung,
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3 eine Aufsicht auf einen Horizontalschnitt durch die Adapterplatte,
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4 eine Seitenansicht auf die Adapterplatte gemäß der Blickrichtung B in 2, sowie
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5 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie J-J in 2.
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In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine als Spritzgussmaschine 2 ausgebildete Werkzeugmaschine. Diese umfasst allgemein eine Spritzeinheit 4 sowie eine Werkzeugeinheit 6. Die Werkzeugeinheit 6 weist zwei in einer Maschinenlängsrichtung 8 gegeneinander verschiebbare Spannplatten auf, nämlich eine zur Spritzgussmaschine 2 hin orientierte feste Spannplatte, die auch als Werkzeugaufspannplatte 10 bezeichnet ist, auf. Diese gegenüberliegende ist eine längsverschiebliche Werkzeugspannplatte 12 angeordnet. Zwischen den beiden Spannplatten 10, 12 ist im normalen Betrieb das eigentliche Spritzgusswerkzeug (hier nicht dargestellt) angeordnet.
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Auf der Werkzeugaufspannplatte 10 ist bei automatisierten Anlagen oftmals ein Industrieroboter 14 über eine Adapterplatte 16 befestigt. In der 1 sind lediglich zu Illustrationszwecken an den gegenüberliegenden Randseiten Roboter 14 dargestellt, um sowohl eine linksseitige als auch eine rechtsseitige Befestigung derselben zu illustrieren.
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Bei den Robotern 14 handelt es sich üblicherweise um mehrachsige, insbesondere sechsachsige Industrieroboter wie sie allgemein bekannt sind. Derartige Industrieroboter 14 weisen eine Konsole 18 auf, mit der sie jeweils bodenseitig befestigt werden. Die Konsole 18 ist üblicherweise als Drehkonsole ausgebildet, welche um eine erste, vertikale Drehachse drehbar ist. An der Konsole 18 ist üblicherweise eine sogenannte Schwinge um eine zweite, senkrecht zur ersten Achse verlaufende Schwenkachse schwenkbar befestigt. Am oberen Ende ist an der Schwinge der sogenannte Roboterarm um eine dritte Schwenkachse schwenkbar befestigt. Am vorderen Ende des Roboterarms ist die sogenannte Roboterhand unter Ausbildung von weiteren drei Dreh- oder Schwenkachsen befestigt. An der Roboterhand schließlich ist ein Werkzeug, vorliegend zum Greifen eines fertigen Spritzgusselements befestigt.
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Der Roboter 14 dient zum automatisierten Entnehmen der fertigen Spritzgusselemente und zum Ablegen beispielsweise auf einem Förderband oder einer sonstigen Ablage.
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Für großvolumige Spritzgussbauteile werden Roboter 14 eingesetzt, welche ein Eigengewicht beispielsweise bis zu einer Tonne aufweisen können. Aufgrund der angestrebten hohen Prozessgeschwindigkeiten zeigen die Roboter 14 im Betrieb hohe Verfahrgeschwindigkeiten, wodurch sehr große Bewegungsenergien vorliegen. Durch Richtungsänderungen, Beschleunigungen etc. müssen hierdurch erhebliche Kräfte über die Konsole 18 des Roboters 14 von der Adapterplatte 16 aufgenommen und zuverlässig auf die Werkzeugaufspannplatte 10 übertragen werden. Insbesondere muss die Adapterplatte 16 auch für einen sogenannten Nothalt ausreichend dimensioniert sein, bei dem der Roboter 14 unmittelbar gestoppt wird. Hierbei treten extreme Kräfte auf.
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Die nachfolgend zu den 2 bis 5 näher erläuterte Adapterplatte 16 zeichnet sich dadurch aus, dass sie universell sowohl für eine linksseitige als auch eine rechtsseitige Befestigung auf der Werkzeugaufspannplatte 10 ausgebildet ist und gleichzeitig auch für die Befestigung von unterschiedlichen Industrierobotern 14, die also unterschiedliche Konsolen 18 aufweisen.
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Wie bereits aus der 1 zu entnehmen ist, weisen die Adapterplatten 16 eine Mittenlängsachse 20 auf, welche jeweils unter einem Montagewinkel α von 45° bzgl. der Maschinenlängsrichtung 8 orientiert ist. Die Roboter 14 weisen allgemein eine definierte Grundorientierung entlang einer sogenannten 0-Achse auf. Bzgl. dieser 0-Orientierung ist jeweils eine Drehung der Schwinge um die erste Achse um einen definierten Betrag, beispielsweise +/–185° festgelegt. Zweckdienlicherweise ist die Adapterplatte 16 nunmehr derart ausgebildet, dass diese Grundorientierung des Roboters 14 parallel und insbesondere identisch mit der Mittenlängsachse 20 ist.
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Der Aufbau der Adapterplatte 16 geht insbesondere aus den 2 und 3 hervor: Die Adapterplatte 16 ist gebildet durch eine Basisplatte 22 und einer Deckplatte 24, die über eine Seitenwand 26 mit der Basisplatte 22 fest verbunden, insbesondere verschweißt ist. Die Basisplatte 22 sowie die Deckplatte 24 weisen bis auf die nachfolgend erläuterten Unterschiede die gleiche Außenkontur auf und erstrecken sich jeweils in Richtung der Mittenlängsachse 20 von einem vorderen Montagebereich 28 zu einem rückwärtigen Befestigungsbereich 30. Der Montagebereich 28 dient zur Befestigung des Roboters 14 mit der Konsole 18. Der Befestigungsbereich 30 dient zur Befestigung der Adapterplatte 16 auf der Werkzeugaufspannplatte 10. Hierzu zeigt der Montagebereich 28 ein erstes Lochbild 32 und der Befestigungsbereich ein zweites Lochbild 34. Jedes Lochbild weist jeweils eine Anzahl von mehreren Öffnungen auf, die zur Durchführung von Schrauben ausgebildet sind.
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Die Deckplatte 24 zeigt ebenfalls ein identisches zweites Lochbild 34. Zur Befestigung auf der Werkzeugaufspannplatte 10 werden Befestigungselemente, insbesondere Schrauben, von oben durch die fluchtenden Bohrungen in den beiden Platten geführt und in Gewindebohrungen in der Werkzeugaufspannplatte 10 eingefügt. Die Befestigungselemente sind daher von oben an der Deckplatte 24 zugänglich.
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Die Deckplatte 24 weist im Montagebereich 28 eine in etwa U-förmige oder halbeleptische Öffnung 35 auf, so dass im Montagebereich 28 die Konsole 18 des Roboters 14 von hinten oder von oben eingesetzt werden kann. Die Deckplatte 24 weist daher zwei nach vorne frei auslaufende randseitige Schenkel auf.
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Im vorderen Endbereich des Montagebereichs 28 weist die im Montagebereich 28 im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildete Basisplatte 22 abgerundete Ecken auf. Die Basisplatte 22 sowie auch die Deckplatte 24 verjüngen sich zum rückseitigen Ende zum Befestigungsbereich 30 hin und weisen jeweils Seitenkantenabschnitte auf. Dies sind im Ausführungsbeispiel ein erster Seitenkantenabschnitt 38A im vorderen Montagebereich 28, ein winklig hierzu angeordneter zweiter Seitenkantenabschnitt 38B und schließlich ein im hinteren Bereich ausgebildeter dritter Seitenkantenabschnitt 38C. Im Bereich des ersten Lochbilds 32 verlaufen die ersten Seitenkantenabschnitte 38A und zwar parallel zu der Mittenlängsachse 20. Die zweiten Seitenkantabschnitte 38B schließen zwischen sich einen Winkel von etwa 30° ein und erstrecken sich vom Montagebereich 28 in den Befestigungsbereich 30. Die dritten Seitenkantenabschnitte 38C schließen zwischen sich einen Winkel von etwa 90° ein, was für die gewünschte beidseitige Montierbarkeit auf der Werkzeugaufspannplatte 10 von besonderem Vorteil ist. Parallel zu diesen Seitenkantenabschnitten 38A bis 38C weist auch die Seitenwand 26 entsprechende Seitenwandabschnitte 26A bis 26C auf. Der erste Seitenwandabschnitt 26A weist dabei in seinem frontseitigen Bereich einen etwas nach innen abgewinkelten Endabschnitt im Bereich der abgerundeten Ecken der Basisplatte 22 auf.
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Insgesamt ergibt sich durch diese Geometrie der sich verjüngenden Platten 22, 24 und dem entsprechenden Verlauf der Seitenwand 26 eine stabile Ausgestaltung der Adapterplatte 16.
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Der Montagebereich 28 ist vom Befestigungsbereich 30 durch einen quer verlaufenden Wandabschnitt 26D voneinander getrennt. Dieser quer verlaufende Wandabschnitt 26D verbindet die seitlichen Wandabschnitte, insbesondere die zweiten Seitenwandabschnitte 26B. Durch diesen quer verlaufenden Wandungsabschnitt 26D ist eine umlaufend geschlossene Wandung 40 ausgebildet.
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Diese Wandung 40, insbesondere die ersten Seitenwandschnitte 26A unterteilen das zweite Lochbild 34, so dass ein Teilbereich der Basisplatte mit Teilen des Lochbildes 34 über die Seitenwand 26 übersteht. Parallel zu den dritten Wandabschnitten 26C sind nach Art von Vertikalplatten ausgebildete Stützen 42 zwischen den beiden Platten 22, 24 angeordnet.
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Im Stoßbereich der dritten Seitenwandabschnitte 26C ist ein sich in Richtung der Mittenlängsachse 20 erstreckendes Krafteinleitelement 44 angeordnet. Dieses ist – wie insbesondere aus der 4 ansatzweise zu entnehmen ist, nach Art einer dreieckförmigen Platte ausgebildet, die vertikal orientiert sich an die Seitenwand 26 anlehnt und zur Basisplatte hin zu einem Fußbereich, der insbesondere trapezförmig (3) ausgebildet ist, ausläuft.
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Auch im vorderen endseitigen Bereich der Seitenwand 26 ist zur besseren Krafteinleitung ein abgeschrägtes Endplattensegment 46 als Krafteinheitabschnitt des ersten Seitenwandabschnittes 26A ausgebildet (4, 5).
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Wie aus den 2 und 3 zu entnehmen ist, ist das zweite Lochbild 34 bzgl. der Mitten-Längsachse 20 symmetrisch ausgebildet und weist insgesamt vier Lochgruppen mit jeweils 8 Löchern auf, die ein Quadrat aufspannen. Das zweite Lochbild 34 ist dabei derart gewählt, dass hierdurch unterschiedliche Lochbilder von verschiedenen Werkzeugaufspannplatten 10 wiedergegeben sind.
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Auch das erste Lochbild 32 weist insgesamt vier Lochgruppen auf. Diese sind jedoch anders als das zweite Lochbild 34 nicht symmetrisch zur Mittenlängsachse 20 sondern punktsymmetrisch zu einem Spiegelpunkt 48 ausgebildet, welcher üblicherweise den Schnittpunkt der ersten Drehachse des Roboters 14 mit der Mittenlängsachse 20 definiert. Es sind daher zwei zueinander verschiedene Lochgruppenpaare ausgebildet.
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Zur Versorgung des Roboters 14 werden diesem üblicherweise Versorgungskabel, wie beispielsweise Elektro- oder auch Hydraulik- oder Gasleitungen zugeführt. Um die Zuführung über die Adapterplatte 16 zu ermöglichen, weist diese in zweckdienlicher Weiterbildung mehrere Durchführöffnungen auf, nämlich eine erste Durchführöffnung 50A in der Basisplatte 22 im vorderen Montagebereich unmittelbar anschließend an den Wandungsabschnitt 26D sowie weitere zweite Durchführöffnungen 50B in der Seitenwand 26, und zwar im Befestigungsbereich 30 im zweiten Seitenwandabschnitt 266. Eine weitere zweite Durchführöffnung 50B ist im quer verlaufenden Wandungsabschnitt 26D ausgebildet. Die Anordnung dieser Durchführöffnungen 50A, B zur Durchführung der Versorgungsleitung für den Industrieroboter, insbesondere für die Durchführung von beispielsweise rechteckförmigen Steckern, trägt wiederum dem universellen Charakter der Adapterplatte Rechnung. Je nach Robotertyp besteht nämlich die Möglichkeit, die bevorzugte Zuführung über die erste Durchführöffnung 50A über die Basisplatte 22 auszuführen. Dies ist jedoch aufgrund der unterschiedlich großen Konsolen 18 der verschiedenen Robotertypen nicht immer möglich, so dass bei einigen Robotertypen der Platzbereich im Montagebereich 28 nicht mehr für eine Zuführung durch die Basisplatte 22 ausreicht. Für diesen Fall ist daher eine Zuführung über den Befestigungsbereich 30 über die zweiten Durchführöffnungen 50B vorgesehen. Zunächst kann das Kabel über die Durchführöffnungen 50B in den zweiten Seitenwandabschnitt 26B in den Befestigungsbereich 30 eingeführt und ggf. über die Durchführöffnung 50B im quer verlaufenden Wandabschnitt 26D dem Roboter zugeführt werden.
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Um insbesondere die Verlegung der Versorgungskabel zu ermöglichen, weist die Deckplatte 24 im Befestigungsbereich 30 Montageöffnungen 52 auf, so dass der Monteur in den abgeschlossenen Innenraum des Befestigungsraums 30 von oben eingreifen kann.
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Die Montageöffnungen 52 weisen einen kreisrunden Querschnitt auf und liegen jeweils in den drei Eckbereichen des durch die umlaufende Wandung 40 eingeschlossenen Innenraums, welcher eine in etwa dreieckförmige Grundfläche aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Spritzgussmaschine
- 4
- Spritzeinheit
- 6
- Werkzeugeinheit
- 8
- Maschinenlängsrichtung
- 10
- Werkzeugaufspannplatte
- 12
- Werkzeugspannplatte
- 14
- Roboter
- 16
- Adapterplatte
- 18
- Konsole
- 20
- Mittenlängsachse
- 22
- Basisplatte
- 24
- Deckplatte
- 26
- Seitenwand
- 28
- Montagebereich
- 30
- Befestigungsbereich
- 32
- erstes Lochbild
- 34
- zweites Lochbild
- 35
- Öffnung
- 38A
- erster Seitenkantenabschnitt
- 38B
- zweiter Seitenkantenabschnitt
- 38C
- dritter Seitenkantenabschnitt
- 26A
- erster Seitenwandabschnitt
- 26B
- zweiter Seitenwandabschnitt
- 26C
- dritter Seitenwandabschnitt
- 26D
- quer verlaufender Wandabschnitt
- 40
- umlaufende Wandung
- 42
- Stütze
- 44
- Krafteinleitelement
- 46
- Endplattensegment
- 48
- Spiegelpunkt
- 50A
- erste Durchführöffnung
- 50B
- zweite Durchführöffnung
- 52
- Montageöffnung
- α
- Montagewinkel