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Die Erfindung betrifft ein Lasttragmittel zum Transport von Rollcontainern mit einem Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem höhenverstellbaren Lastschlitten eines Flurförderzeugs und mit einem Lastarm, der im Betrieb im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
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Lasttragmittel sind in den unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Häufig weisen sie ein oder zwei im Betrieb im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Lastarme in Form von „Gabelzinken” auf, die unter die anzuhebende Last gefahren werden, um diese anzuheben. Zumeist werden die Waren auf standardisierten Paletten angeordnet, die nur mit einem Flurförderzeug transportiert werden können.
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Ebenfalls bekannt sind Rollcontainer, die einen einfachen Transport kleinerer Warenmengen von Hand ermöglichen. Zu diesem Zweck weisen die Rollcontainer Rollen auf, sodass sie einfach verschoben oder gezogen werden können. Häufig müssen die Rollcontainer im leeren Zustand transportiert werden. Dies geschieht in der Regel ebenfalls von Hand, wobei mehrere Rollcontainer aneinandergereiht oder ineinandergeschoben werden können, sodass eine einzelne Person gleich mehrere leere Rollcontainer handhaben kann. Insbesondere bei großen Lägern kann ein Transport der leeren Rollcontainer über längere Strecken von beispielsweise 100 Meter oder mehr erforderlich werden. Gleichzeitig ist die Anzahl der auf einmal zu verschiebenen Rollcontainern durch die menschliche Kraft begrenzt. Der Transport der leeren Rollcontainer ist daher aufwendig und mühsam.
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Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Lasttragmittel für ein Flurförderzeug zur Verfügung zu stellen, das einen einfachen Transport von Rollcontainern ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Lasttragmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch das Flurförderzeug mit einem solchen Lasttragmittel nach Anspruch 12 und durch das System mit einem solchen Lasttragmittel oder einem solchen Flurförderzeug und mit einer Vielzahl von Rollcontainern nach dem Anspruch 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen angegeben.
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Das Lasttragmittel dient zum Transport von Rollcontainern. Es weist einen Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem höhenverstellbaren Lastschlitten eines Flurförderzeugs auf sowie einen Lastarm, der im Betrieb im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Bei der Erfindung sind eine Vielzahl von Magneten an einer Unterseite des Lastarms über eine Länge des Lastarms verteilt angeordnet.
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Das Lasttragmittel dient insbesondere zum Transport der Rollcontainer im leeren Zustand. Der Befestigungsabschnitt kann ein hinteres Ende des Lastarms sein, das zur Befestigung an dem Lastschlitten mit diesem verschweißt wird. Alternativ kann der Befestigungsabschnitt so ausgebildet sein, dass das Lasttragmittel mit dem Lastschlitten durch Einhängen und/oder Verschrauben oder auf sonstige Weise verbunden werden kann. Der Lastarm ist im Betrieb im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, wobei seine genaue Ausrichtung gegenüber der Horizontalen durch ein Neigen des Hubgerüsts und des Lastschlittens, mit dem das Lasttragmittel verbunden ist, in einem gewissen Bereich verstellt werden kann. Die Ausrichtung des Lastarms relativ zur Horizontalen entspricht somit derjenigen einer herkömmlichen „Gabelzinke”.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Rollcontainer mit einem herkömmlichen Lastaufnahmemittel, das unter die Last gefahren werden muss, nicht in praxisgerechter Weise transportiert werden können. Einerseits ist die Bauhöhe der Rollcontainer in vielen Fällen so gering wie möglich gehalten, sodass zwischen einer Bodenplatte oder einem Tragrahmen des Rollcontainers und dem Boden, auf dem die Rollen des Rollcontainers stehen, kein ausreichender Abstand für einen Lastarm verbleibt. Zum anderen bieten herkömmliche Rollcontainer aufgrund ihrer relativ geringen Abmessungen einerseits und eines teilweise asymmetrischen Aufbaus eines Tragrahmens andererseits keine geeigneten Ansatzflächen, an denen herkömmliche Lasttragmittel so angreifen könnten, dass der Rollcontainer problemlos angehoben werden kann. Selbst wenn es also gelingt, einen herkömmlichen Lastarm unter den Rollcontainer zu fahren, drohen die Rollcontainer beim Anheben zu verkippen und/oder von dem Lastarm abzurutschen.
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Bei der Erfindung wird daher statt eines Anhebens der Rollcontainer mit einem herkömmlichen Lasttragmittel von unten vorgeschlagen, einen Lastarm an einer Unterseite mit einer Vielzahl von Magneten zu versehen, die über eine Länge des Lastarms verteilt angeordnet sind. Dies erlaubt, den Lastarm von oben auf die Rollcontainer, insbesondere auf einen metallischen Tragrahmen der Rollcontainer, abzusenken und die Rollcontainer durch die Anziehungskraft der Magneten an den Lastarm zu binden. Sie können dann einfach mit dem Lastarm angehoben werden, wobei ein Verrutschen oder Verkippen der Rollcontainer relativ zu dem Lastarm durch die magnetische Anziehungskraft zuverlässig verhindert wird.
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Besonders praxisgerecht ist die Verwendung einer Vielzahl von Magneten, die über eine Länge des Lastarms verteilt angeordnet sind. Dadurch können ggf. mehrere Rollcontainer gleichzeitig angehoben oder einzelne Rollcontainer von der Anziehungskraft mehrerer Magnete erfasst und dadurch besonders zuverlässig von dem Lasttragmittel aufgenommen werden.
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Der Lastarm kann einen Träger aufweisen, insbesondere aus Stahl. Der Träger kann im Querschnitt beispielsweise kastenförmig, Doppel-T-förmig oder U-förmig ausgebildet sein. Die Elektromagnete sind an dem Träger befestigt. Eine Unterseite der Elektromagnete kann etwa bündig mit einer Unterseite des Trägers angeordnet sein. Die Elektromagnete können insbesondere innerhalb des Trägerquerschnitts angeordnet sein. Elektrische Versorgungsleitungen für jeden der Elektromagnete können ebenfalls an oder in dem Träger angeordnet sein.
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In einer Ausgestaltung sind die Magnete Elektromagnete. Diese können besonders einfach durch Ein- und Ausschalten eines elektrischen Stroms aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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In einer Ausgestaltung sind die Magnete Permanent-Lasthebemagnete. Permanent-Lasthebemagnete weisen mehrere Permanent-Magnete auf, von denen mindestens einer beweglich, insbesondere um eine Achse drehbar, angeordnet ist. In einer ersten Stellung des beweglichen Permanent-Magneten heben sich die Magnetfelder des beweglichen Permanent-Magneten und mindestens eines fest angeordneten Permanent-Magneten im Wesentlichen auf, so dass der Permanent-Lasthebemagnet insgesamt kein zum Anheben einer Last geeignetes magnetisches Feld in einem hierfür vorgesehenen räumlichen Bereich erzeugt. In einer zweiten Stellung des beweglichen Permanent-Magneten addieren sich die magnetischen Felder des mindestens einen beweglichen Permanent-Magneten und des mindestens einen fest angeordneten Permanent-Magneten. Es entsteht ein starkes magnetisches Feld, mit dem eine Last angehoben werden kann. Bekannte Permanent-Lasthebemagnete weisen häufig genau einen beweglichen und genau zwei seitlich benachbart dazu fest angeordnete Permanent-Magnete auf, die in ein ferromagnetisches Gehäuse integriert sind. Zum Aktivieren und Deaktivieren des Permanent-Lasthebemagneten wird der bewegliche Permanent-Magnet von der ersten in die zweite Stellung bewegt und umgekehrt, insbesondere mit Hilfe eines Aktuators oder Stellglieds. Ein besonderer Vorteil der Permanent-Lasthebemagnete ist, dass keine Energie verbraucht wird, um das magnetische Feld aufrecht zu erhalten. Darum können die Rollcontainer auch über längere Strecken transportiert bzw. über längere Zeit angehoben werden, ohne den Energieverbrauch zu erhöhen.
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In einer Ausgestaltung sind die Magnete so ausgelegt, dass jeder von ihnen in einem aktivierten Zustand eine Anziehungskraft im Bereich von 100 Newton bis 1.000 Newton auf einen Stahlträger eines Rahmens eines Rollcontainers ausübt, wenn der Lastarm auf dem Stahlträger aufliegt. Bei der Verwendung von Elektromagneten sind diese im aktivierten Zustand von einem elektrischen Nennstrom durchflossen. Eine Anziehungskraft im genannten Bereich kann mit herkömmlichen Elektromagneten ohne Weiteres erzielt werden und ist für eine zuverlässige Fixierung eines Rollcontainers an dem Lasttragmittel ausreichend.
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In einer Ausgestaltung sind die Magnete in Abständen voneinander angeordnet, die einem Abstand zwischen zwei entsprechend ihrer vorgesehenen Verwendung aneinandergereihten oder ineinandergeschobenen Rollcontainern entsprechen. In diesem Fall können zwei benachbarte Magnete zwei benachbarte Rollcontainer optimal aufnehmen.
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In einer Ausgestaltung ist eine Steuerung vorhanden, die die Magnete aktivieren und deaktivieren kann und die mit einer Hubhöhenerfassungseinrichtung zur Erfassung einer Hubhöhe des Lasttragmittels verbunden ist, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Magnete bei Überschreiten einer vorgegebenen Hubhöhe zu deaktivieren. Die Steuerung und/oder die Hubhöhenerfassungseinrichtung können unabhängig von dem Flurförderzeug zu betreibende Geräte sein. Alternativ können sie in das Flurförderzeug integriert sein, insbesondere kann die Steuerung ein Teil einer Fahrzeugsteuerung für weitere Fahr- und/oder Hubfunktionen des Flurförderzeugs sein. Das Deaktivieren der Magnete bei Überschreiten einer vorgegebenen Hubhöhe von beispielsweise einem Meter oder weniger, 50 cm oder weniger, 30 cm oder weniger, 20 cm oder weniger, 15 cm oder weniger oder sogar nur 10 cm oder weniger führt dazu, dass die Rollcontainer nicht über die genannte Höhe hinaus angehoben werden können. Die vorgegebene Hubhöhe wird dabei so gewählt, dass sie für einen reibungslosen Transport der Rollcontainer unter den gegebenen Einsatzbedingungen ausreichend ist. Ein Anheben über diese Höhe hinaus ist nicht erforderlich und wird daher aus Sicherheitsgründen unterbunden.
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In einer Ausgestaltung ist jedem der Magnete ein Sensor zugeordnet, der dazu ausgebildet ist, die Anwesenheit eines Rollcontainers unterhalb des Magneten zu erkennen. Bei dem Sensor kann es sich beispielsweise um einen Näherungssensor, einen optischen Sensor oder einen auf einen mechanischen Kontakt ansprechenden Sensor handeln. Der Sensor kann an der Unterseite des Lastarms, insbesondere benachbart zu dem Magneten, angeordnet sein. Bei der Verwendung von Elektromagneten kann alternativ eine elektrische Eigenschaft des Elektromagneten mit einer geeigneten Messeinrichtung erfasst und zur Erkennung der Anwesenheit eines Rollcontainers unterhalb des Elektromagneten ausgewertet werden. Die Verwendung derartiger Sensoren ermöglicht eine automatische Auswertung der Anzahl der transportierten oder zu transportierenden Rollcontainer. Die Information über die Anwesenheit eines Rollcontainers unterhalb eines Magneten kann auch dazu eingesetzt werden, ein Überschreiten einer vorgegebenen Hubhöhe dadurch zu verhindern, dass die maximale Hubhöhe auf diese vorgegebene Hubhöhe beschränkt wird.
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In einer Ausgestaltung ist eine Steuerung vorhanden, die dazu ausgebildet ist, nur diejenigen Magnete zu aktivieren, für die der zugeordnete Sensor die Anwesenheit eines Rollcontainers erkannt hat. Die Sensoren sind zu diesem Zweck mit der Steuerung verbunden. Durch diese Ausgestaltung wird ein unnötiges Aktiveren von Magneten, die keinen Rollcontainer anheben sollen, vermieden und insbesondere im Falle einer Verwendung von Elektromagneten elektrische Energie eingespart.
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In einer Ausgestaltung ist der Befestigungsabschnitt so ausgebildet, dass der an einem Lastschlitten befestigte Lastarm in einem Winkel im Bereich von 45° bis 85° relativ zu einer im Betrieb im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Trägerplatte des Lastschlittens angeordnet ist. Der Winkel kann insbesondere in einem Bereich von 60° bis 65° liegen, bevorzugt bei etwa 62°. Grundsätzlich kann der Lastarm auch in einem rechten Winkel zur Trägerplatte ausgerichtet sein, insbesondere in Hauptfahrtrichtung des zugehörigen Flurförderzeugs. Die rechtwinklige Anordnung ist insbesondere für Rollcontainer geeignet, die im aneinandergereihten oder ineinandergeschobenen Zustand in ihrer Fahrtrichtung aufgereiht sind. Für andere Rollcontainer ist die Anordnung des Lastarms im genannten Winkelbereich zur Trägerplatte besonders vorteilhaft. Dann ist der Lastarm seitlich gegenüber einer Längsrichtung des Flurförderzeugs und/oder einer Hauptfahrtrichtung des Flurförderzeugs geneigt angeordnet. Diese Ausgestaltung ist von Vorteil in Verbindung mit Rollcontainern, die aufgrund ihrer Bauart im ineinandergeschobenen oder aneinandergereihten Zustand entlang einer Linie ausgerichtet sind, die relativ zu einer Fahrtrichtung der Rollcontainer in dem genannten Winkelbereich geneigt ist. Werden die ineinandergeschobenen Rollcontainer entlang ihrer Fahrtrichtung beispielsweise in einen Lkw geschoben, können sie nachfolgend von dem schräg zur Fahrtrichtung des Flurförderzeugs angeordneten Lastarm aufgenommen werden, sodass das Flurförderzeug entlang der Fahrtrichtung der Rollcontainer an diese heranfahren kann. Dies ist von großem praktischem Vorteil insbesondere bei der Be- und Entladung von Lkw.
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In einer Ausgestaltung ist das Lasttragmittel in einer der vorstehend erläuterten Ausgestaltungen mit einer Trägerplatte eines Lastschlittens, an der der Lastarm befestigt ist, kombiniert. Die Trägerplatte kann platten- oder rahmenförmig ausgebildet sein und eine Stahlplatte und/oder einen oder mehrere Stahlträger aufweisen. Der Lastarm kann beispielsweise mit der Trägerplatte verschweißt sein. Auch eine Befestigung durch Einhängen und/oder mittels einer Schraubverbindung oder auf sonstige Weise ist möglich.
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In einer Ausgestaltung ist an der Trägerplatte mindestens ein weiterer Lastarm befestigt, der parallel zu dem Lastarm und in einem seitlichen Abstand davon angeordnet ist, wobei eine Vielzahl von Elektromagneten an einer Unterseite des weiteren Lastarms über eine Länge des weiteren Lastarms verteilt angeordnet sind. Dadurch kann jeder der beiden Lastarme eine Reihe von Rollcontainern auf die erfindungsgemäße Weise anheben, sodass insgesamt eine noch größere Anzahl an Rollcontainern transportiert werden kann.
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Das erfindungsgemäße Flurförderzeug gemäß Anspruch 12 zeichnet sich durch ein Lasttragmittel nach einer der vorstehend erläuterten Ausgestaltungen aus. Das Flurförderzeug kann insbesondere ein Hochhub-Flurförderzeug sein und ein Hubgerüst mit einem höhenverstellbaren Lastschlitten aufweisen. Das Lasttragmittel ist mit diesem Lastschlitten verbunden, insbesondere durch Befestigen des Befestigungsabschnitts an dem Lastschlitten. Die Magnete des Lasttragmittels können zur Aktivierung und Deaktivierung mit einer Stromversorgungseinrichtung des Flurförderzeugs verbunden sein. Eine Steuerung, im einfachsten Fall in Form einer Schalteinrichtung, aber auch integriert in eine komplexe Fahrzeugsteuerung, ermöglicht es einem Fahrer des Flurförderzeugs, alle Magnete oder auch einzelne der Magnete zu aktivieren und zu deaktivieren.
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Das erfindungsgemäße System gemäß Anspruch 13 weist ein Lasttragmittel in einer der vorstehend erläuterten Ausgestaltungen oder ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug auf und eine Vielzahl von Rollcontainern, die jeweils einen Rahmen mit einer Vielzahl von Rollen aufweisen, wobei die Rahmen ineinandergeschoben oder aneinandergereiht werden können. Die Rahmen weisen ein magnetisches Material, insbesondere einen Stahlträger, auf, der in Anlage mit dem Lastarm gebracht werden kann, um von den anziehenden Kräften eines der Elektromagnete erfasst zu werden. Die Rollcontainer können insbesondere eine quadratische oder rechteckige Grundform aufweisen mit zwei einander paarweise gegenüberliegenden, parallelen Seitenkanten. Die Rahmen können zwei einander gegenüberliegende Seitenträger und einen weiteren Verbindungsträger, der die beiden Seitenträger miteinander verbindet, aufweisen. Die Grundform der Rollcontainer und/oder der Rahmen kann auch von der beschriebenen Rechteckform abweichen und beispielsweise V-förmig sein. Jeder Rollcontainer kann zusätzlich zu dem Rahmen, an dem mehrere Rollen befestigt sind, eine oder mehrere Seitenwände aufweisen. Insbesondere können zwei einander gegenüberliegende Seitenwände vorhanden sein. Jede Seitenwand kann einen rechteckigen Rahmen und eine darin angeordnete Gitterstruktur aufweisen. Die Gesamthöhe der Rollcontainer einschließlich der Seitenwände kann beispielsweise im Bereich von einem Meter bis zwei Meter betragen. Bei Verwendung eines Hochhub-Flurförderzeugs kann der Lastarm ohne Weiteres über eine Oberkante der Seitenwände hinaus angehoben und in eine Position oberhalb der Rahmen gebracht werden. Nachfolgend kann der Lastarm abgesenkt werden, bis er nahezu oder vollständig auf einem Träger des Rahmens aufliegt.
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In einer Ausgestaltung weist jeder Rollcontainer mindestens eine Rolle auf, deren Laufrichtung fest vorgegeben und parallel zu einer Seitenkante des Rollcontainers ausgerichtet ist. Die Rolle dreht sich um eine horizontal angeordnete, feststehende Achse, deren Ausrichtung die Laufrichtung der Rolle vorgibt. Derartige Rollen werden auch als Bockrollen bezeichnet. Ebenfalls Verwendung finden Rollen, die um eine horizontal ausgerichtete Achse verschwenkt werden können, häufig bezeichnet als Lenkrollen. Beispielsweise können die Rollcontainer zwei Bockrollen und zwei Lenkrollen aufweisen. Sie können dann einfach gedreht und um Kurven gefahren werden, jedoch an der Seite mit den beiden Bockrollen nicht seitlich verschoben werden. Darum lassen sich derartige Rollcontainer insbesondere dann, wenn sie zu mehreren aneinandergereiht oder ineinandergeschoben sind, im Wesentlichen nur in der fest vorgegebenen Laufrichtung der betreffenden Rollen verschieben. Dies schränkt die möglichen Anordnungen beispielsweise innerhalb eines Lkw oder auf einer sonstigen Lager- oder Ladefläche stark ein.
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In einer Ausgestaltung sind die Rahmen V-förmig, U-förmig oder trapezförmig ausgebildet und im ineinandergeschobenen Zustand sind Seitenkanten der betreffenden Rollcontainer entlang einer Geraden angeordnet. Zum Transport dieses Typs von Rollcontainern kann ein in Hauptfahrtrichtung des Flurförderzeugs oder senkrecht dazu ausgerichteter Lastarm besonders vorteilhaft sein.
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In einer Ausgestaltung sind die Rahmen Z-förmig ausgebildet und Seitenkanten der betreffenden Rollcontainer sind im ineinandergeschobenen Zustand treppenförmig angeordnet. Die Z-förmigen Rahmen weisen zwei parallel zueinander angeordnete Seitenträger und einen schräg dazu angeordneten Verbindungsträger auf, der die beiden Seitenträger miteinander verbindet. Um die Rollcontainer ineinander zu schieben, kann ein Rollcontainer mit einer Spitze des Z in eine Öffnung eines Z eines benachbarten Rollcontainers eingeschoben werden. Dadurch ergibt sich eine gestaffelte Anordnung der Seitenträger und eine treppenförmige Anordnung der Seitenkanten. Zum Transport von Rollcontainern dieser Bauart kann eine schräge Anordnung des Lastarms relativ zu einer Hauptfahrtrichtung des Flurförderzeugs besonders vorteilhaft sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in vier Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Rollcontainer für das erfindungsgemäße System mit einem Z-förmigen Rahmen in einer perspektivischen Darstellung,
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2 ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug mit einem Lasttragmittel in einer schematischen Darstellung von oben,
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3 die Rahmen einiger ineinandergeschobener Rollcontainer aus 1 in einer schematischen Darstellung,
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4 eine weitere schematische Darstellung zur Anordnung einer Vielzahl der Rollcontainer aus 1 auf einer Ladefläche.
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Der in der 1 gezeigte Rollcontainer 10 weist einen Rahmen 12, zwei Seitenwände 14 sowie 4 Rollen auf, nämlich zwei Bockrollen 16 und zwei Lenkrollen 18. Die beiden Bockrollen 16 haben jeweils eine relativ zum Rahmen 12 fest angeordnete Drehachse. Diese beiden Drehachsen sind entlang einer Geraden angeordnet. Jede der beiden Bockrollen 16 hat eine durch die feste Anordnung ihrer Drehachse vorgegebene Fahrtrichtung, die daher für beide Bockrollen 16 gleich ist. Sie verläuft in Richtung einer Seitenkante 20 des Rahmens 12 des Rollcontainers 10.
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Der Rahmen 12 besteht aus zwei Seitenträgern 22 und einem Verbindungsträger 24, der die beiden Seitenträger 22 schräg miteinander verbindet, sodass der Rahmen 12 von oben betrachtet die Form eines Z aufweist. An jedem der Seitenträger 22 ist eine der Bockrollen 16 und eine Lenkrolle 18 angeordnet. Außerdem ist an jedem Seitenträger 22 eine Seitenwand 14 befestigt, die nahe einer äußeren Seitenkante 20 angeordnet ist und sich von dort senkrecht nach oben erstreckt, bis auf eine Höhe im Bereich von etwa einem Meter bis zwei Meter. Die Seitenwände 14 weisen einen umlaufenden Rahmen und ein in diesem Rahmen angeordnetes Gitter auf, um ein seitliches Herausfallen von auf dem Rahmen 12 angeordneten Waren zu verhindern.
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Das in der 2 vereinfacht dargestellte Flurförderzeug hat ein Antriebsteil 26 mit drei Rädern 28, die eine Hauptfahrtrichtung, angedeutet durch den Pfeil 30, festlegen.
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Außerdem umfasst das Flurförderzeug ein Lastteil 32 mit einem Hubgerüst 34, an dem ein Lastschlitten 36 mittels eines Hubzylinders 38 höhenverstellbar geführt ist. Der Lastschlitten 36 weist an dem vom Antriebsteil 26 abgewandten Ende des Hubgerüsts 34 eine Trägerplatte 40 auf. Die Trägerplatte 40 ist senkrecht zur durch den Pfeil 30 angegebenen Hauptfahrtrichtung ausgerichtet.
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Das Lasttragmittel 42 des Flurförderzeugs weist einen Befestigungsabschnitt 44 auf, der an der Trägerplatte 40 befestigt ist, und einen Lastarm 46, an dessen Unterseite eine Vielzahl von Elektromagneten 48 angeordnet sind. Die Elektromagnete 48 sind über die gesamte Länge des Lastarms 46 verteilt angeordnet. Im Beispiel sind fünf Elektromagnete 48 gezeigt, deren Mittelpunkte einen Abstand d voneinander aufweisen. Alternativ können Permanent-Lasthebemagnete in einer entsprechenden Anordnung verwendet werden.
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Der Lastarm 46 besteht im Wesentlichen aus einem vorne abgerundeten Stahlträger, an dem die Elektromagnete 48 befestigt sind. Der Lastarm 46 ist schräg zur durch den Pfeil 30 angedeuteten Hauptfahrtrichtung des Flurförderzeugs und in einem Winkel α zur Trägerplatte 44 angeordnet. Im Beispiel liegt der Winkel α im Bereich von etwa 60° bis etwa 80°.
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3 zeigt schematisch fünf ineinandergeschobene Rollcontainer 10, die im Einzelnen jeweils der 1 entsprechen. Im ineinandergeschobenen Zustand greift jeweils die Spitze eines Z in die Öffnung eines Z des benachbarten Rollcontainers 10 ein, sodass die Rollcontainer 10 im unbeladenen Zustand platzsparend angeordnet werden können. Man erkennt, dass die Seitenkanten 20 der ineinandergeschobenen Rollcontainer 10 treppenförmig angeordnet sind. Zwischen den Seitenwänden 14 der so angeordneten Rollcontainer bildet sich eine Gasse 50, die von oben zugänglich ist, sodass das Lasttragmittel 42 von oben in diese Gasse abgesenkt werden kann, bis eine Unterseite des Tragarms 46 auf den Verbindungsträgern 24 der Rollcontainer 10 aufliegt. Durch Einschalten der Elektromagnete 48 können dann die fünf gezeigten Rollcontainer 10 an den Tragarm 46 gebunden und einfach angehoben werden.
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Zur Erläuterung des besonderen Vorteils des in dem Winkel α schräg angeordneten Tragarms 46 zeigt die 4 beispielhaft eine Ladefläche 52 eines Lkw, die seitlich von rechtwinklig zueinander angeordneten Begrenzungswänden 54 eingefasst ist. Die Ladefläche 52 ist von einer Vielzahl der Rollcontainer 10 aus 1 ausgefüllt, die in Gruppen ineinandergeschoben sind. Wegen der durch die Bockrollen 16 fest vorgegebenen Fahrtrichtung der einzelnen Rollcontainer 10 können diese im Wesentlichen in Richtung ihrer Seitenkanten 20 geschoben werden, sodass sie bei einer manuellen Beladung der Ladefläche 52 am einfachsten in der in der 4 gezeigten Ausrichtung eingeschoben werden können. Bei dieser Anordnung sind die zwischen den Seitenwänden 14 gebildeten Gassen 50 schräg zu den Begrenzungswänden 54 der Ladefläche 52 angeordnet. Es ist daher besonders vorteilhaft, wenn der Tragarm 46 des Lasttragmittels 42 in einem entsprechenden Winkel α relativ zur Hauptfahrtrichtung (Pfeil 30) des Flurförderzeugs ausgerichtet ist, sodass das Flurförderzeug gradlinig an einer Begrenzungswand 54 entlang in den Laderaum des Lkw hineinfahren und das Lasttragmittel 42 in der richtigen Orientierung relativ zu der Gasse 50 absenken kann.