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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kabelbinder mit einem Grundkörper, der mit einer Kabelbinderzunge verbunden ist und an dem eine Zungenaufnahme ausgebildet ist, in die die Kabelbinderzunge in einer Längsrichtung unter Bildung wenigstens einer Schlinge einführbar ist, wobei die Kabelbinderzunge eine Mehrzahl von Sperrvertiefungen aufweist und wobei an dem Grundkörper ein Rasthaken ausgebildet ist, der in einer ersten Richtung quer zu der Längsrichtung elastisch auslenkbar ist und der einen Sperrfinger aufweist, der bei eingeführter Kabelbinderzunge in eine der Sperrvertiefungen greift.
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Derartige Kabelbinder bzw. Kabelbänder sind allgemein bekannt. Beispielsweise dienen solche Kabelbinder zum Fixieren von Kabeln aneinander, um Kabelstränge zu bilden, bzw. um ganze Kabelbäume zu fixieren. Ferner werden derartige Kabelbinder auch in der Montage- und in der Verpackungstechnik verwendet sowie zur Fesselung von Tieren und Menschen.
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In der Automobilindustrie ist es bekannt, derartige Kabelbinder mit Befestigungsabschnitten zu versehen, um den Grundkörper beispielsweise an einem Blech oder dergleichen zu fixieren und damit ein Kabel, eine Leitung oder einen Kabelstrang oder dergleichen an diesem Automobilteil zu fixieren.
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Die Kabelbinder werden in der Regel als einstückige Elemente aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, insbesondere aus Polyamid.
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Die Kabelbinderzunge ist in der Zungenaufnahme generell so gehalten, dass sie in Richtung quer zur Längsrichtung formschlüssig geführt ist. Die Sperrvertiefungen und der Sperrfinger sind so ausgebildet, dass ein Einführen der Kabelbinderzunge in die Zungenaufnahme möglich ist, wobei der Rasthaken zwischen Sperrvertiefungen jeweils ausgelenkt wird. Es ist auch bekannt, geeignete Einführschrägen zu diesem Zweck bereitzustellen.
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Ein Zurückziehen der Kabelbinderzunge ist jedoch durch eine geeignete Formgebung der Sperrvertiefungen bzw. des Sperrfingers in der Regel nicht möglich. Kabelbinder lassen sich daher entweder nur durch Zerstörung wieder öffnen. Bei manchen Kabelbindern ist es jedoch auch möglich, mittels eines geeigneten Werkzeuges den Rasthaken in der ersten Richtung auszulenken, um den Kabelbinder wieder zu lösen.
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Ferner ist es bekannt, an dem Rasthaken in Längsrichtung zwei Sperrfinger vorzusehen, die in der Sperrposition jeweils in eine von zwei in Längsrichtung hintereinander angeordneten Sperrvertiefungen greifen. Schließlich ist es bekannt, zur Erzielung einer höheren Haltekraft Metallelemente in den Rasthaken einzuarbeiten.
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Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik stellt sich das Problem, einen Kabelbinder mit höheren Haltekräften zu realisieren und/oder einen Kabelbinder aus einem vergleichsweise weichen Material bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung bei dem eingangs genannten Kabelbinder dadurch gelöst, dass an dem Grundkörper wenigstens ein weiterer Rasthaken ausgebildet ist, der quer zu der Längsrichtung elastisch auslenkbar ist und der in einer zweiten Richtung versetzt zu dem ersten Rasthaken angeordnet ist, wobei die zweite Richtung quer zu der ersten Richtung und quer zu der Längsrichtung verläuft und wobei an dem weiteren Rasthaken ein weiterer Sperrfinger ausgebildet ist.
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Durch diesen Aspekt eines erfindungsgemäßen Kabelbinders kann erreicht werden, dass die in der Zungenaufnahme aufgenommene Kabelbinderzunge mittels zweier Rasthaken gehalten werden kann, so dass sich eine höhere Abzugssicherheit ergibt. Alternativ oder zusätzlich können die Rasthaken bzw. deren Sperrfinger voluminöser und folglich mit einer höheren Haltekraft in Längsrichtung bzw. entgegen der Längsrichtung ausgebildet werden.
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Ferner eignet sich ein erfindungsgemäßer Kabelbinder dieses Aspektes insbesondere auch dann, wenn der Kabelbinder aus einem relativ weichen Material wie zum Beispiel Polypropylen (PP) hergestellt ist, da durch die Gestaltung und Anordnung der Rasthaken größere Sperrfinger bzw. größere Hinterschnitte der Sperrvertiefungen gebildet werden können.
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Die Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
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Generell ist es möglich, dass die zwei Rasthaken in der zweiten Richtung nebeneinander, das heißt ausgerichtet in der zweiten Richtung, angeordnet werden, so dass die Sperrfinger dieser Rasthaken in die gleiche Sperrvertiefung (oder in zwei in der zweiten Richtung nebeneinander angeordnete Sperrvertiefungen) greifen können.
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Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn der weitere Rasthaken so angeordnet ist, dass der weitere Sperrfinger in Längsrichtung versetzt gegenüber dem ersten Sperrfinger angeordnet ist.
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Hierdurch können die Rasthaken und die Sperrfinger gegebenenfalls robuster gestaltet werden. In den Sperrvertiefungen sind gegebenenfalls größere Hinterschnitte realisierbar.
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Ferner ergibt sich durch die zwei Rasthaken vorzugsweise eine Redundanz hinsichtlich der Rast- bzw. Sperrfunktion.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 eine eigene Erfindung darstellt, ist an dem Grundkörper wenigstens ein weiterer Rasthaken ausgebildet, der quer zu der Längsrichtung elastisch auslenkbar ist, wobei der erste Rasthaken und der zweite Rasthaken unabhängig voneinander an dem Grundkörper auslenkbar gelagert sind.
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Insbesondere bei dieser Ausführungsform kann eine Redundanz hinsichtlich der Rast- bzw. Sperrfunktion realisiert werden.
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Ferner ist es möglich, an der Kabelbinderzunge eine Mehrzahl von Sperrvertiefungen vorzusehen, die in Längsrichtung versetzt hintereinander angeordnet sind. Auch ist es möglich, in einer jeweiligen Längsposition zwei in Breitenrichtung der Kabelbinderzunge benachbart zueinander angeordnete Sperrvertiefungen vorzusehen, in die die zwei ebenfalls in Breitenrichtung nebeneinander angeordneten Sperrfinger der zwei Rasthaken greifen können.
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Aus fertigungstechnischen Gründen ist es jedoch bevorzugt, wenn in einer Längsposition jeweils nur eine Sperrvertiefung vorgesehen ist, deren Breite in Richtung quer zu der Längsrichtung der Summe der Breiten des ersten und des weiteren Sperrfingers entspricht.
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Die Breite der Sperrvertiefungen ist dabei insbesondere größer gleich der Summe der Breiten des ersten und des weiteren Sperrfingers.
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Generell ist es möglich, an dem ersten oder an dem zweiten Rasthaken jeweils mehrere Sperrfinger auszubilden.
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Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn an dem ersten und/oder an dem zweiten Rasthaken jeweils ein einzelner Sperrfinger ausgebildet ist.
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Aufgrund der Tatsache, dass die Sperrfinger hierdurch vergleichsweise robust bzw. voluminös ausgestaltet werden können, kann auch bei dieser Ausführungsform eine hohe Haltekraft realisiert werden.
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Bei der Ausführungsform, bei der der erste und der weitere Sperrfinger in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, ist es in einer alternativen Ausführungsform bevorzugt, wenn dieser Versatz einer Teilung der Sperrvertiefungen entspricht.
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Bei dieser Ausführungsform greifen die Sperrfinger folglich vorzugsweise ”gleichzeitig” in zugeordnete Sperrvertiefungen, und zwar in benachbarte Sperrvertiefungen.
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Hierdurch kann eine Verbesserung der Redundanz der Sperr- bzw. Rastfunktion realisiert werden.
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Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist der Versatz in Längsrichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Sperrfinger in Bezug auf eine Teilung der Sperrvertiefungen jedoch so gewählt, dass unabhängig von der Relativposition zwischen Kabelbinderzunge und Zungenaufnahme immer wenigstens einer der Sperrfinger in eine der Sperrvertiefungen greift.
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Durch diese Maßnahme kann die Funktionssicherheit des Kabelbinders insgesamt erhöht werden. Neben der Redundanz ist auch gewährleistet, dass unabhängig von der Relativposition in Längsrichtung immer einer der Sperrfinger in eine der Sperrvertiefungen greift, so dass unabhängig von dieser Relativposition eine Halte- bzw. Abzugsfunktion bzw. Sperrfunktion erzielbar ist. Ein Herausreißen der Kabelbinderzunge entgegen der Längsrichtung kann bei dieser Ausführungsform in jedem Fall verhindert werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Versatz in Längsrichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Sperrfinger kleiner als eine Teilung der Sperrvertiefungen.
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Die oben beschriebene Funktion kann hierbei so eingerichtet werden, dass jeweils nur einer der Sperrfinger vollständig in eine der Sperrvertiefungen greift, wohingegen der andere nur teilweise oder gar nicht in eine benachbarte Sperrvertiefung greift.
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Dabei ist es von besonderem Vorzug, wenn der Versatz zwischen dem ersten und dem zweiten Sperrfinger in Längsrichtung gesehen halb so groß ist wie die Teilung der Sperrvertiefungen.
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Gemäß einer weiteren insgesamt bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite Sperrfinger in Längsrichtung gesehen einander überlappend oder direkt angrenzend zueinander angeordnet.
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Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass bei einer geeigneten Teilung von Sperrvertiefungen immer einer der Sperrfinger in eine der Sperrvertiefungen greifen kann.
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Gemäß einer weiteren insgesamt bevorzugten Ausführungsform ist das Verhältnis von Länge (in Längsrichtung gesehen) von jeder der Sperrvertiefungen zu deren Tiefe (in der Achse der ersten Richtung gesehen) größer als 0,8, insbesondere größer als 0,9.
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Die Sperrvertiefungen können folglich in Längsrichtung relativ groß ausgebildet werden, so dass sie auch einen relativ voluminösen Sperrfinger aufnehmen können, so dass hohe Haltekräfte realisierbar sind, auch wenn weiche Materialien verwendet werden (zum Beispiel PP).
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verhältnis von Länge von jedem der Sperrfinger zu dessen Tiefe größer als 0,5, insbesondere größer als 0,6, vorzugsweise größer als 0,7.
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Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass der Sperrfinger in Längsrichtung gesehen relativ voluminös und robust ausgebildet werden kann, um hohe Haltekräfte erzielen zu können.
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Das Verhältnis von der Breite von jeder der Sperrvertiefungen zu der Breite der Kabelbinderzunge ist vorzugsweise größer als 0,7, insbesondere größer als 0,8.
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Hierdurch wird erreicht, dass ein vergleichsweise hoher Breitenanteil der Kabelbinderzunge dazu genutzt werden kann, um die Haltekräfte in Längsrichtung zu realisieren.
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Das Verhältnis von Länge von jeder der Sperrvertiefungen zu deren Tiefe ist vorzugsweise kleiner als 3, insbesondere kleiner als 2. In gleicher Weise ist das Verhältnis von Länge von jedem der Sperrfinger zu dessen Tiefe vorzugsweise kleiner als 3, insbesondere kleiner als 2. Das Verhältnis von Breite von jeder der Sperrvertiefungen zu der Breite der Kabelbinderzunge ist vorzugsweise kleiner als 1, derart, dass in Breitenrichtung gesehen neben den Sperrvertiefungen ein Rand verbleibt.
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Der Kabelbinder kann für sich genommen zum Bilden von Kabelsträngen und dergleichen ausgebildet sein, ist jedoch vorzugsweise mit einem Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Grundkörpers an einem Bauteil versehen.
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Hierdurch eignet sich der Kabelbinder insbesondere zur Montage von Kabeln bzw. Kabelbäumen und Kabelsträngen in der Automobilindustrie.
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Der bevorzugte Applikationsbereich ist die Fertigung von Bordnetzen von Kraftfahrzeugen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Kabelbinder folglich zwei seitlich und in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnete Rasthaken mit jeweiligen Sperrfingern auf, die jeweils autark, das heißt unabhängig voneinander, in Sperrvertiefungen der Kabelbinderzunge eingreifen können.
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Der Kabelbinder eignet sich insbesondere für die Verspannung des Kabelbinders bei weichen Materialien (zum Beispiel PP), da durch die Gestaltung und Anordnung der Rasthaken größere Hinterschnitte durch die Sperrvertiefungen realisiert werden können.
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Die Teilung der Sperrvertiefungen in Längsrichtung liegt vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm und insbesondere im Bereich von 1,5 bis 2,5 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 1,8 bis 2,2 mm. Der Versatz der Sperrfinger in Längsrichtung liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 1,5 mm, insbesondere im Bereich von 0,8 mm bis 1,2 mm.
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Insgesamt ergibt sich durch die seitlich und die in Längsrichtung versetzten Sperrfinger eine Möglichkeit, größere bzw. in Längsrichtung größere Sperrvertiefungen in der Kabelbinderzunge zu realisieren. Demzufolge können die Sperrfinger und die Rasthaken robuster bzw. voluminöser als im Stand der Technik realisiert werden.
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Insgesamt ergeben sich gegebenenfalls höhere Anzugskräfte und somit resultierende Verschiebekräfte. Durch die in Längsrichtung vergleichsweise voluminösen Sperrfinger ergeben sich höhere Abzugskräfte im Sperr- bzw. Schlossbereich.
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In einer bevorzugten Variante ergibt sich eine Redundanz, so dass eine Art Doppelrastsystem realisiert wird, das auch dann nicht ausfällt, wenn einer der Rasthaken versagt.
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Im Schloss- bzw. Sperrbereich ist bei der bevorzugten Ausführungsform, bei der jeder Rasthaken nur einen Sperrfinger aufweist, bei der spritzgusstechnischen Fertigung vorzugsweise kein Schleppkern notwendig. Daher lässt sich der Kabelbinder vorteilhafterweise mit kostengünstigen Werkzeugen bzw. kurzen Zykluszeiten herstellen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Längsschnittansicht durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelbinders;
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2 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelbinders;
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3 eine Detailansicht des Kabelbinders der 2; und
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4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV der 3.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelbinders im Längsschnitt dargestellt und generell mit 10 bezeichnet.
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Der Kabelbinder 10 weist einen Grundkörper 12 auf, der mit einer Kabelbinderzunge 14 verbunden ist. An dem Grundkörper 12, der vorzugsweise einstückig mit der Kabelbinderzunge 14 ausgebildet ist, ist eine Zungenaufnahme 16 vorgesehen. Die Kabelbinderzunge 14 ist in einer Längsrichtung LR unter Bildung einer Schlinge 30 in die Zungenaufnahme 16 einführbar.
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An der Kabelbinderzunge 14 ist eine Mehrzahl von in ihrer Längserstreckung bzw. in Längsrichtung LR hintereinander angeordneten Sperrvertiefungen 18 ausgebildet. Die Sperrvertiefungen 18 haben eine Tiefe HV, die vorzugsweise im Bereich von 50% bis 95% der in 1 nicht näher bezeichneten Dicke der Kabelbinderzunge 14 beträgt. Ferner weisen die Sperrvertiefungen 18 jeweils eine Länge LV auf und sind regelmäßig mit einer Teilung TV an der Kabelbinderzunge 14 angeordnet.
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Im Bereich der Zungenaufnahme 16 ist an dem Grundkörper 12 ein erster Rasthaken 20 ausgebildet, der einen ersten Sperrfinger 22 aufweist, dessen Form an die Form einer jeweiligen Sperrvertiefung 18 angepasst ist. Der erste Sperrfinger 22 erstreckt sich dabei in die Zungenaufnahme 16 hinein und ist in einer ersten Richtung (Auslenkungsrichtung) AR elastisch gegenüber dem Grundkörper 12 und aus der Zungenaufnahme 16 heraus auslenkbar.
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Ferner ist an dem Grundkörper 12 ein zweiter Rasthaken 24 ausgebildet, der einen zweiten Sperrfinger 26 aufweist. Der zweite Sperrfinger 26 erstreckt sich ebenfalls in die Zungenaufnahme 16 hinein und ist aus dieser heraus in der Auslenkungsrichtung AR elastisch auslenkbar.
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Die Sperrfinger 22 weisen jeweils eine Länge LF in Längsrichtung LR auf. Die Länge LF entspricht dabei der Länge des jeweiligen Sperrfingers 22, 26 an seinem freien Ende. Ferner weisen die Sperrfinger 22, 26 jeweils eine Höhe HF auf, die der Tiefe HV der Sperrvertiefungen 18 entspricht, insbesondere gleich dieser ist. Schließlich weisen die Sperrfinger 22, 26 jeweils eine Basislänge LFB auf, die größer ist als die Länge LF, derart, dass die Sperrfinger 22, 26 jeweils Einführschrägen bilden, um das Einführen der Kabelbinderzunge 14 in die Zungenaufnahme 16 in Längsrichtung LR zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
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Die Basislänge LFB ist hier vorzugsweise gleich der Länge LV einer jeweiligen Sperrvertiefung 18.
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Die zwei Sperrfinger 22, 26 bzw. deren Rasthaken 20, 24 sind an dem Grundkörper 12 in Längsrichtung LR versetzt zueinander angeordnet, und zwar mit einem Versatz von TF, der bei der vorliegenden Ausführungsform gleich der Teilung TV der Sperrvertiefungen 18 ist. Hierdurch greifen die Sperrfinger 22, 26 jeweils gleichzeitig in zwei in Längsrichtung LR benachbarte Sperrvertiefungen 18, und werden bei einer Relativbewegung der Kabelbinderzunge 14 in Bezug auf die Zungenaufnahme 16 auch gleichzeitig in Auslenkungsrichtung AR ausgelenkt.
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Die Kabelbinderzunge 14 kann unter Bildung einer Schlinge 30 in die Zungenaufnahme 16 eingeführt werden. Hierdurch ist es möglich, die Schlinge 30 unter Einschluss von einem oder mehreren Kabeln oder anderen Gegenständen, insbesondere länglichen Gegenständen, zuzuziehen, wobei die so gebildete Schlinge 30 aufgrund des Eingriffes zwischen den Sperrfingern 22, 26 in die benachbarten Sperrvertiefungen 18 nicht mehr gelöst oder erweitert werden kann.
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An dem Grundkörper 12 kann ein in 1 nicht näher dargestellter Befestigungsabschnitt 32 ausgebildet sein, mittels dessen der Grundkörper 12 an einem in 1 nicht näher dargestellten Bauteil festlegbar ist.
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Die zwei Sperrfinger 22, 26 können in Längsrichtung LR gesehen unmittelbar hintereinander angeordnet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sperrfinger 22, 26 jedoch in einer Querrichtung QR (zweite Richtung) versetzt zueinander angeordnet, wobei die Querrichtung QR sowohl quer zu der Längsrichtung LR als auch quer zu der Auslenkungsrichtung AR verläuft, insbesondere parallel zu der in 1 nicht näher bezeichneten Breite der Sperrvertiefungen 18 ausgerichtet ist.
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In den 2 bis 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Kabelbinders 10 gezeigt, der hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise generell dem Kabelbinder 10 der 1 entspricht. Gleiche Elemente sind daher durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet. Im Folgenden werden im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.
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Der Kabelbinder 10 der 2 bis 4 weist einen Befestigungsabschnitt 32 auf, der einen sich von dem Grundkörper 12 erstreckenden Kragen 34 aufweist, der, wie es schematisch in 3 angedeutet ist, auf der Oberseite eines Bauteiles 40 aufliegen kann. Ferner sind an dem Grundkörper 12 zwei diametral gegenüberliegende Rastzungen 36, 38 ausgebildet, die radial nach innen elastisch auslenkbar sind, derart, dass die Rasthaken 36, 38 eine Rückseite des Bauteils 40 (beispielsweise ein Blech oder dergleichen) hintergreifen können, wie es in 3 schematisch angedeutet ist.
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Wie es in 2 und 3 dargestellt ist, sind im Bereich der Zungenaufnahme 16 zwei Rasthaken 20, 24 in Querrichtung QR benachbart zueinander angeordnet. Ferner sind die Rasthaken 20, 24 und folglich deren Sperrfinger 22, 26 in Längsrichtung LR versetzt zueinander angeordnet, wie es insbesondere in 4 zu erkennen ist.
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Die zwei Rasthaken 20, 24 sind unabhängig voneinander an dem Grundkörper 12 in Auslenkungsrichtung AR elastisch auslenkbar.
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Wie es in 2 gezeigt ist, weist die Kabelbinderzunge 14 Sperrvertiefungen 18 mit einer Breite BV auf, die größer ist als das 0,7-fache der Breite BZ der Kabelbinderzunge 14, und vorzugsweise kleiner als die Breite BZ.
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Die Rasthaken 20, 24 und deren jeweilige Sperrfinger 22, 26 weisen jeweils eine Breite BF auf, wie es in 3 gezeigt ist. Die Summe der Breiten BF der zwei Rasthaken 20, 24 (bzw. deren Sperrfinger 22, 26) entspricht der Breite BV der Sperrvertiefungen 18. Die Breite BV der Sperrvertiefungen 18 ist vorzugsweise größer als die Summe der Breiten BF der Rasthaken 20, 24. Wie es in 4 gezeigt ist, weisen die Sperrvertiefungen 18 jeweils eine Länge LV an ihrem Grund auf, die kleiner ist als eine Basislänge LVB der Sperrvertiefungen 18 im Bereich der Oberfläche der Kabelbinderzunge 14. Hierdurch werden Einführschrägen gebildet, die das Einführen der Kabelbinderzunge 14 in die Zungenaufnahme 16 erleichtern.
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Das Verhältnis der Länge LV von jeder der Sperrvertiefungen 18 zu deren Tiefe HV ist vorzugsweise größer als 0,8, und insbesondere größer als 0,9. Die Teilung TV der Sperrvertiefungen 18 ist vorzugsweise größer als die Basislänge LVB der Sperrvertiefungen 18, insbesondere im Bereich von 1,05 × LVB bis 1,5 × LVB.
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Die Rasthaken 20, 24 sind so in Längsrichtung LR versetzt zueinander angeordnet, dass deren Sperrfinger 20, 22 in Breitenrichtung gesehen (4) direkt aneinander angrenzen. Der Versatz TF der Sperrfinger 22, 24 in Längsrichtung LR ist dabei vorzugsweise identisch zu der Basislänge LFB der jeweiligen Sperrfinger 22, 26. Die Basislänge LFB ist größer als die Länge LF, so dass auch an den Sperrfingern 22, 26 Einführschrägen gebildet sind.
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Der Versatz TF in Längsrichtung LR der Sperrfinger 22, 26 ist vorzugsweise kleiner als die Teilung TV der Sperrvertiefungen 18, vorzugsweise halb so groß wie die Teilung TV.
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Bei dem Kabelbinder 10 der 2 bis 4 wird durch das Verhältnis von Teilung TV zu axialem Versatz TF erreicht, dass immer wenigstens einer der Sperrfinger 22, 26 in eine Sperrvertiefung 18 greift, und zwar unabhängig von der Relativposition, in Längsrichtung LR gesehen, zwischen der Kabelbinderzunge 14 und der Zungenaufnahme 16.
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Ferner kann die Länge LF der Sperrfinger 22, 26 vergleichsweise groß ausgebildet werden, so dass diese robust und voluminös ausführbar sind, um hohe Abzugskräfte zu realisieren, auch dann, wenn der Kabelbinder 10, der vorzugsweise ebenfalls einstückig hergestellt ist, aus einem relativ weichen Kunststoffmaterial wie beispielsweise Polypropylen (PP) hergestellt ist.