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Die Erfindung, welche Anwendung im Industrie- und Privatbau findet, betrifft eine Andrückvorrichtung zur Verlegung von Sandwich-Wandelementen, die an gegenüberliegenden Seiten mit einer Nut und einer Feder ausgestattet sind und bei denen in die offene Nut eines an einer Unterkonstruktion bereits befestigten Sandwich-Wandelements sowie unter Beifügung eines Dichtbandes ein nachfolgend zu montierendes Sandwich-Wandelement so angedrückt wird, dass dessen Feder in die Nut des bereits an der Unterkonstruktion befestigten Sandwich-Wandelements einführbar ist. Die Sandwich-Wandelemente bestehen aus metallischen Deckschalen, die einen innenliegenden, aus Dämmmaterial, z. B. Polyurethanhartschaum, bestehenden Kern umschließen. Dabei sind die beiden Schenkel der Nut aus den metallischen Deckschalen gebildet, während der Grund der Nut zumindest teilweise von den metallischen Deckschalen erzeugt worden ist.
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Aus dem Prospekt „Montageanleitung Dach und Wand” (Seite 29/10. Montage von Sandwich-Paneelen) der Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, 47057 Duisburg – ist eine Andrückvorrichtung für Sandwich-Wandelemente bekannt. Diese besteht aus einer an der Unterkonstruktion für die Sandwich-Wandelemente zu befestigenden, als Gegenlager ausgestalteten Halterung, an die sich in Andrückrichtung eine an der Halterung unverdrehbar gelagerte Gewindespindel anschließt. Diese Gewindespindel ist auf ihrer der Halterung abgewandten Seite in einem Spannschloss gelagert, auf dessen anderer Seite eine weitere Gewindespindel geführt wird, die an einem Adapter einer Druckplatte um eine horizontal verlaufende Achse schwenkbar gehalten ist. Die Gewindespindeln weisen jeweils ein gegenläufiges Gewinde (Links- und Rechtsgewinde bzw. Rechts- und Linksgewinde) auf und korrespondieren mit einem entsprechenden Gewinde im Spannschloss. Zur Drehung des Spannschlosses gegenüber den Gewindespindeln ist dieses mit gegenüberliegenden Anflächungen, vorzugsweise sechskantigen Anflächungen, versehen, so dass mittels eines entsprechenden Werkzeuges (z. B. Mutternschlüssel) eine Druckkraft gegen das an das bereits an der Unterkonstruktion montierte Sandwich-Wandelement anzudrückende weitere Sandwich-Wandelement aufgebaut werden kann. Dabei stützt sich die Andrückvorrichtung einerseits über die an der Unterkonstruktion mittels einer Schraube befestigte Halterung und andererseits mit ihrer der Nut des Sandwich-Wandelements zugewandten Druckplatte auf den freien Enden der Schenkel der Nut ab. Die mit den freien Enden der Schenkel der Nut in Kontakt tretende Druckfläche der Druckplatte ist ebenflächig ausgestaltet. Durch eine weiterhin druckkraftaufbauende Drehung des Spannschlosses wird somit das zu montierende Sandwich-Wandelement mit seiner auf der anderen Seite befindlichen Feder in die Nut des bereits montierten Sandwich-Wandelements hineingedrückt und anschließend an der Unterkonstruktion befestigt. Nachfolgend wird die Andrückvorrichtung von der Unterkonstruktion gelöst, das nächste Sandwich-Wandelement im Bereich der Unterkonstruktion positioniert und die Andrückvorrichtung erneut an der Unterkonstruktion verschraubt, so dass in oben beschriebener Weise das nächste Sandwich-Wandelement zur Herstellung einer geschlossenen Wand angedrückt und montiert werden kann.
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Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass durch die ebenflächige Ausgestaltung der Druckfläche der Druckplatte und der damit verbundenen hohen Flächenpressung (Linienberührung) beim druckkraftaufbauenden Kontakt mit den freien Enden der Schenkel der Nut des Sandwich-Wandelements die Gefahr besteht, dass die Schenkel der Nut deformiert werden und dadurch zwischen den Sandwich-Wandelementen keine sicher gegen eindringende Medien (Wasser, Luft, Staub) abdichtende Nut-Feder-Verbindung herstellbar ist. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass durch die in horizontaler Richtung starre Verbindung der Bauteile – Halterung, Gewindespindel, Spannschloss, Gewindespindel, Adapter und Druckplatte – bei der Montage von Sandwich-Wandelementen einer anderen Dicke keine in Andrückrichtung weitgehend symmetrische Krafteinleitung durch die Andrückvorrichtung erfolgen kann oder eine diesem Anwendungsfall angepasste Andrückvorrichtung zur Verfügung stehen muss.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Andrückvorrichtung vorzuschlagen, mit der die Deformationsgefahr der freien Enden der Schenkel der Nut des Sandwich-Wandelements ausgeschlossen werden kann und somit eine sicher abdichtende Nut-Feder-Verbindung zwischen den Sandwich-Wandelementen herstellbar ist. Außerdem soll ermöglicht werden, dass bei der Montage von Sandwich-Wandelementen einer anderen Dicke immer eine in Andrückrichtung weitgehend symmetrische Krafteinleitung durch die Andrückvorrichtung erfolgen kann. Letztlich soll ein und dieselbe Andrückvorrichtung auch für die Montage von Sandwich-Wandelementen innerhalb eines anderen Dickenbereichs eingesetzt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Andrückvorrichtung mit den im Kennzeichen des Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst, wobei deren Ausgestaltungen aus den Schutzansprüchen 2 bis 12 ersichtlich sind.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass durch den weitgehend formschlüssigen Kontakt der Druckbacken mit den Schenkeln der Nut bzw. auch mit den Kontaktflächen an den äußeren Seitenbereichen der Schenkel der Nut die Flächenpressung beim druckkraftaufbauenden Kontakt mit dem Sandwich-Wandelement wesentlich reduziert werden kann, so dass insbesondere eine Deformation der freien Enden der Schenkel der Nut des Sandwich-Wandelements ausgeschlossen und die Realisierung einer sicher abdichtenden Nut-Feder-Verbindung zwischen dem bereits an der Unterkonstruktion befestigten und nunmehr anzudrückenden und zu montierenden nächsten Sandwich-Wandelement erfolgen kann. Außerdem wird durch die um eine senkrechte Achse bewegliche Lagerung der Bauteile – Halteelement, Gewindespindel, Spannschloss, Gewindespindel, Halteelement – in Verbindung mit der Verstellmöglichkeit am Adapter der Druckplatte sowie der Verstellbarkeit der Druckbacken abgesichert, dass auch bei Verwendung der Andrückvorrichtung für Sandwich-Wandelemente einer anderen Dicke eine in Andrückrichtung weitgehend symmetrische Krafteinleitung durch die Andrückvorrichtung erfolgen und ein und dieselbe Andrückvorrichtung für Sandwich-Wandelemente unterschiedlicher Dicke Verwendung finden kann.
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Die Erfindung soll nachfolgend an Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung
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2 eine perspektivische Ansicht der Andrückvorrichtung in Verbindung mit dem anzudrückenden Sandwich-Wandelement und dessen Unterkonstruktion
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3 eine vereinfachte perspektivische Ansicht der Andrückvorrichtung in Verbindung mit dem anzudrückenden Sandwich-Wandelement und dessen Unterkonstruktion sowie einer weiteren Anordnungsmöglichkeit der Druckbacken für ein Sandwich-Wandelement mit einer geringeren Breite der Nut
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4 eine vergrößerte Darstellung der 3
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5 eine vereinfachte perspektivische Ansicht der Andrückvorrichtung in Verbindung mit dem anzudrückenden Sandwich-Wandelement und dessen Unterkonstruktion sowie einer weiteren Anordnungsmöglichkeit der Druckbacken für ein Sandwich-Wandelement mit einer anderen Geometrie des Außenbereiches der Nut
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6 eine vergrößerte Darstellung der 5
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In den 1 und 2 ist eine Andrückvorrichtung 1 dargestellt, welche aus einer winkelförmigen Halterung 2 mit zwei Flanschen 3, 4 zur um eine senkrechte Achse 5 eines Befestigungselements 6 drehbeweglichen Aufnahme eines Halteelements 7 besteht. An das Halteelement 7 schließt sich eine drehfest daran gehaltene Gewindespindel 8 an, die mit ihrem der Halterung 2 abgewandten Ende in einem Spannschloss 9 geführt ist. Auf der anderen Seite des Spannschlosses 9 trägt dieses eine weitere Gewindespindel 10, deren anderes Ende drehfest mit einem Halteelement 11 verbunden und das Halteelement 11 seinerseits um eine senkrechte Achse 12 eines Befestigungselements 13 drehbar an einem Adapter 14 einer Druckplatte 15 vorgesehen ist. Auf der dem Adapter 14 abgewandten Seite sind der Druckplatte 15 zwei im Abstand horizontal verstellbare Druckbacken 16, 17 angeordnet. Dabei ist der Druckbacken 16 über wenigstens ein sich durch eine Bohrung 18 in der Druckplatte 15 ersteckendes Befestigungselement 19 fixierbar, während der Druckbacken 17 mittels wenigsten eines von einem Befestigungselement 20 durchgriffenen Langlochs 21 an der Druckplatte 15 festlegbar ist. Dadurch kann der Abstand zwischen den Druckbacken 16, 17 innerhalb des von der Konstruktion des Sandwich-Wandelements 22 zur Verfügung stehenden Bereiches an die maßlichen Verhältnisse der Nut 23 des anzudrückenden Sandwich-Wandelements 22 angepasst werden.
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Der Adapter 14 wird von zwei Stegen 24, 25 gebildet, die in einer quer zur Andrückrichtung 26 verlaufenden, senkrechten Ebene mit nebeneinanderliegenden Bohrungen 27 zur wahlweisen Aufnahme des mit dem Befestigungselement 13 gelagerten Halteelements 11 ausgestaltet sind. Damit kann bei einer erforderlichen Verstellung der Druckbacken 16, 17 auch eine entsprechende Lageanpassung des Halteelements 11 an der Druckplatte 15 vorgenommen sowie gleichzeitig abgesichert werden, dass sich die Längsachse 28 der Andrückvorrichtung 1 im Wesentlich koaxial zur Andrückrichtung 26 erstreckt.
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Die Gewindespindeln 8, 10 weisen jeweils ein gegenläufiges Gewinde (Links- und Rechtsgewinde bzw. Rechts- und Linksgewinde), vorzugsweise ein Trapenzgewinde, auf und korrespondieren mit einem entsprechenden Gewinde im Spannschloss 9. Zur Drehung des Spannschlosses 9 gegenüber den Gewindespindeln 8, 10 und der damit einhergehenden Erweiterung der Längsausdehung der Andrückvorrichtung 1 weist das Spannschloss 9 gegenüberliegende Anflächungen 29 auf, die vorzugsweise sechskantig ausgestaltet sind, so dass mittels eines entsprechenden, nicht dargestellten Werkzeuges (z. B. Mutternschlüssel) eine Druckkraft von der Andrückvorrichtung 1 gegen das Sandwich-Wandelement 22 aufbaubar ist.
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Dabei stützt sich nach 2 die Andrückvorrichtung 1 mittels der Halterung 2 an einer Unterkonstruktion 30 für das Sandwich-Wandelement 22 ab, indem die Halterung 2 Bestandteil einer Klemmeinrichtung 31 (z. B. einer Spannzwinge) ist, die an der Unterkonstruktion 30 verspannt wird. Dabei kann zur Erhöhung der Rutschhemmung zwischen der Halterung 2 und der Unterkonstruktion 30 ein Gummielement 32 vorgesehen werden.
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Nach einer über die Drehung des Spannschlosses 9 erfolgenden Krafteinleitung gelangen die der Nut 23 des Sandwich-Wandelements 22 zugewandten Druckbacken 16, 17 im Wesentlichen formschlüssig mit den beiderseitigen Schenkeln 33, 34 der Nut 23 in Kontakt. Gleichzeitig stützen sich die Stirnflächen 35, 36 der Druckbacken 16, 17 jeweils auch an einer Kontaktfläche 37 im Grund 38 der Nut 23 ab, die als Ausläufer der metallischen Deckschalen 39, 40 ausgebildet sind. Dazu sind die Druckbacken 16, 17 zumindest teilweise mit einer die Form der Schenkel 33, 34 der Nut 23 widerspiegelnden Negativform ausgestattet, wobei der Druckbacken 17 eine Hohlkehle 41 und der Druckbacken 16 lediglich einen Bogenauslauf 42 beinhaltet. Vorteilhaft ist eine derartige Ausgestaltung der Druckbacken 16, 17 insbesondere dann, wenn der Druckbacken 16 den Schenkel 33 der Nut 23 nicht auf seiner der Unterkonstruktion 30 zugewandten Seite umgreifen kann, weil der dazu erforderliche seitliche Abstand zwischen Schenkel 33 und Unterkonstruktion 30 nicht vorhanden ist, weil der Schenkel 33 praktisch an der Unterkonstruktion 30 anliegt.
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Ist andererseits die auch von der Dicke S des Sandwich-Wandelements 22 abhängige Breite B der Nut 23 zwischen den Schenkel 33, 34 zu gering, um die beiden Druckbacken 16, 17 in Wesentlichen dazwischen positionieren zu können, besteht nach den 3 und 4 gegenüber der 2 die Möglichkeit, den Druckbacken 17 um 180° zu drehen, wodurch der größte Teil dieses Druckbackens 17 außerhalb der Nut 23 zu liegen kommt.
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Ist nach den 5 und 6 aufgrund einer anderen konstruktiven Ausgestaltung bei einem Sandwich-Wandelement 22 der seitliche Abstand zwischen dem Schenkel 33 und Unterkonstruktion 30 ausreichend groß, dass ein Teil des Druckbackens 16 in diesem Bereich positionierbar ist, so können beide Druckbacken 16, 17 mit einer nutartigen Vertiefung 43, 44 ausgestattet sein, die in ihren maßlichen Verhältnissen und der Form der Schenkel 33, 34 der Nut 23 entsprechen. Hierbei tritt die jeweilige Stirnfläche 35, 36 der Druckbacken 16, 17 neben einer Berührung mit den von den Ausläufern der metallischen Deckschalen 39, 40 im Grund der Nut 23 gebildeten und die Nut 23 zumindest teilweise auskleidenden Kontaktflächen 37 sowie außerdem auch mit dem sich dort befindlichen Dämmmaterial des Sandwich-Wandelements 22 in Berührung.
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Zur ungehinderten Anlage an den Grund 38 der Nut 23, der von den metallischen Deckschalen 39, 40 und teils vom Dämmmaterial ausgekleidet ist (Kontaktflächen 37), sind die Druckbacken 16, 17 an ihren Stirnflächen 35, 36 mit einer Anfasung 45 ausgestattet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Andrückvorrichtung
- 2
- Halterung
- 3
- Flansch
- 4
- Flansch
- 5
- Achse
- 6
- Befestigungselement
- 7
- Halteelement
- 8
- Gewindespindel
- 9
- Spannschloss
- 10
- Gewindespindel
- 11
- Halteelement
- 12
- senkrechte Achse
- 13
- Befestigungselement
- 14
- Adapter
- 15
- Druckplatte
- 16
- Druckbacken
- 17
- Druckbacken
- 18
- Bohrung
- 19
- Befestigungselement
- 20
- Befestigungselement
- 21
- Langloch
- 22
- Sandwich-Wandelement
- 23
- Nut
- 24
- Steg
- 25
- Steg
- 26
- Andrückrichtung
- 27
- Bohrung
- 28
- Längsachse
- 29
- Anflächung
- 30
- Unterkonstruktion
- 31
- Klemmeinrichtung
- 32
- Gummielement
- 33
- Schenkel
- 34
- Schenkel
- 35
- Stirnfläche
- 36
- Stirnfläche
- 37
- Kontaktfläche
- 38
- Grund
- 39
- Deckschale
- 40
- Deckschale
- 41
- Hohlkehle
- 42
- Bogenauslauf
- 43
- nutartige Vertiefung
- 44
- nutartige Vertiefung
- 45
- Anfasung
- S
- Dicke des Sandwich-Wandelements 22
- B
- Breite der Nut 23