DE202011104832U1

DE202011104832U1 - Scheuerpad mit einem Kompositharz als Nutzschicht

Info

Publication number: DE202011104832U1
Application number: DE202011104832U
Authority: DE
Original assignee: CHARLOTT PRODUKTE DR RAUWALD GmbH
Current assignee: CHARLOTT PRODUKTE DR RAUWALD GmbH
Priority date: 2011-08-25
Filing date: 2011-08-25
Publication date: 2011-10-31
Anticipated expiration: 2021-08-26
Also published as: US20130048017A1; US9839337B2

Abstract

Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen aus mineralischen Stoffen dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht aus einem Komposit-Harz besteht, das aus verschiedenen Harzen, vorzugsweise aus Melaminharz der Farben Weiß und Grau besteht, mit einem wasserunlöslichen Kleber, vorzugsweise einem Schmelzkleber, verklebt wird. Die einzelnen Harzteile haben eine Größe von 0,5 bis 3 cm3, vorzugsweise 1 cm3.

Description

1. Stand der Technik
Scheuerpads für die maschinelle Großflächenreinigung zum Einsatz in elektrisch (Stromnetz oder Batterie) betriebenen Einscheibenmaschinen oder Schrubb-Saugautomaten werden aus verschiedenen Materialien, die auf die Bodenbeschaffenheit und das zu lösende Reinigungsproblem ausgerichtet sind, eingesetzt. So ist es leicht einsichtig, dass für Teppichböden andere Systeme zum Einsatz kommen, als bei mineralischen und stark strukturierten Fliesenböden, wie sie in Großküchen anzutreffen sind.
Bei gefliesten Bodenflächen aus Feinsteinzeug, Terrakotta, Betonwerkstein etc., die zu Millionen qm in Supermärkten, Einkaufzentren, Verwaltungen, Schulen, Krankenhäusern und in der Industrie verlegt sind, hat sich seit ca. 3–4 Jahren die Reinigung mit s. g. Melaminpads, d. h. Pads die als Scheuerschicht ein Melaminharz haben, bewährt. Grundsätzlich kann das Melaminharz nur so verarbeitet werden, wie es von der BASF als einzigem Hersteller geliefert wird. Das Harz wird in 2 Varianten, einer weißen und einer grau eingefärbten Variante geliefert. Beide Varianten sind bis auf die Farbgebung praktisch identisch, sie unterscheiden sich nicht in Struktur und Härte und zeigen daher beim Einsatz als Scheuerpad identisches Verhalten.
Dieses Material ist sehr weich in seiner Makrostruktur und extrem hart im Mikrobereich. Daher ist das Material ideal geeignet, den Reinigungsprozess mechanisch zu unterstützen, da die harten Mikrobereiche selbst in Poren gelangen, die kleiner als die Lichtwellenlänge sind und somit befähigt sind, die elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen eingelagerten Schmutzteilchen und der Porenoberfläche aufzubrechen.
2. Probleme mit den existierenden Scheuerpads auf Basis Melamin
Unter 1. wurde der Wirkmechanismus der Scheuerpads auf Basis Melamin bereits dargestellt. Nachteilig bei allen auf dem Markt befindlichen Pads sind:
Die Flächenleistung ist stark begrenzt, da die Melaminnutzschicht sich schnell abreibt.
Die Scheuerpads auf Basis des Melaminschaumes zeigen eine sehr geringe Reißfestigkeit, so dass bereits Bodenunebenheiten oder ungeschickte Montage des Pads auf dem Treibteller zu Brüchen im Melaminmaterial führen.
Die Pads lassen sich nicht sicher auf den bestehenden Treibtellern montieren, so dass diese insbesondere bei größeren Maschinen, die mit solchen Treibtellern ausgestattet sind, die sich automatisch anheben und absenken, praktisch nicht verwendet werden können.
Mit der Schutz begehrenden Erfindung wird erreicht, dass alle genannten Nachteile von Scheuerpads mit reinem Melamin als Scheuerschicht signifikant verbessert werden, bzw. neue in der Großflächenreinigung wichtige Bereiche erst ermöglicht werden.
Dabei beruht die Schutz begehrende Erfindung darauf, dass die für die Großflächenreinigung von mikrostrukturierten Fliesen eingesetzten Scheuerpads, die Melamin als Nutzschicht verwenden, signifikant verbessert worden sind. Der Schlüssel zur Lösung liegt darin, dass nicht das Melaminharz im Block verwendet wird, sondern kleine Harzstücke verpresst und verklebt werden. Physikalisch kommt hier ein ähnlicher Effekt zum Tragen, der z. B. bei einem Tragekabel einer Hängebrücke eingesetzt wird, nämlich dass dünnere Adern miteinander verwoben werden, da dann deutlich höhere Traglasten und eine signifikant erhöhte Bruchfestigkeit gegeben ist. Bei dem verklebten Melaminharz kann ein Bruch nur bis zur nächsten Klebestelle reichen. Aufgrund des höheren Materialeinsatzes und der höheren Steifigkeit des verklebten Harzes hat dieses beim Scheuerprozess eine deutlich geringere Abnutzung, die von unabhängigen Anwendern ermittelten Leistungen gehen über die 10 fache Flächenleistung hinaus.
Als weiteren Vorteil erlaubt dieses festere Komposit-Harz auf der Nutzschicht Ausfräsungen, so dass die Scheuerpads nun auf den marktgängigen Treibtellern montiert werden können und somit auch Einsatzbereiche wie große Schrubb-Saugmaschinen möglich sind, die von den Scheuerpads, die auf reiner Melaminnutzschicht basieren, nicht erreicht werden können.
Zusammenfassend lassen sich die Vorteile der Schutz begehrenden Erfindung gegenüber den herkömmlichen Scheuerpads mit reinem Melamin als Nutzschicht wie folgt auflisten:

Herkömmliches System Neues System

Flächenleistung je Pad(satz): 1.000 qm bis 10.000 qm

Reißfestigkeit: gering hoch

Montierbarkeit auf Treibtellern: nein ja

Claims

Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen aus mineralischen Stoffen dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht aus einem Komposit-Harz besteht, das aus verschiedenen Harzen, vorzugsweise aus Melaminharz der Farben Weiß und Grau besteht, mit einem wasserunlöslichen Kleber, vorzugsweise einem Schmelzkleber, verklebt wird. Die einzelnen Harzteile haben eine Größe von 0,5 bis 3 cm³, vorzugsweise 1 cm³.
Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Scheuerpads zwischen 10 cm und 70 cm, vorzugsweise zwischen 15 cm und 53 cm, liegt. Die Materialstärke des Komposit-Harzes liegt zwischen 1 cm und 5 cm, vorzugsweise zwischen 2 cm und 4 cm.
Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass das Melaminharz nach einem der vorhergehenden Ansprüche einseitig durch ein Flies kaschiert ist, dass zur Kraftübertragung des Treibtellers eines Reinigungsautomaten dient.
Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass zentriert in der Mitte des Scheuerpads eine Aussparung in der Größe von 2 cm bis 10 cm, vorzugsweise 6 cm–8 cm, vorhanden ist, die die Wasserzufuhr von der Maschine zum Boden gewährleistet.
Scheuerpads für mikrostrukturierte Fliesenoberflächen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung nach einem der vorherigen Ansprüche harzseitig auf 10 cm bis 15 cm, vorzugsweise auf 11 cm bis 13 cm, erweitert wird, so dass in der Aussparung nur das nach einem vorherigen Anspruch verbliebene Flies vorhanden ist.