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Die Erfindung betrifft ein Zugangskontrollsystem mit einer Mehrzahl von maschinenlesbare Codierungen aufweisenden Trägerobjekten sowie ein Trägerobjekt und ein Set von Trägerobjekten hierfür.
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Eine Zugangskontrolle zu z. B. Veranstaltungen oder Einrichtungen kann in gebräuchlicher Weise durch eine Kontrollperson an einem Zugangspunkt erfolgen, wobei typischerweise die Kontrollperson zugleich ein Eintrittsgeld kassieren kann. Es ist auch gebräuchlich, eine Zugangsberechtigung im voraus zu erwerben und hierfür ein mit einer Codierung als Zugangsberechtigung versehenes Trägerobjekt, z. B. eine bedruckte Eintrittskarte zu erhalten, welche wiederum am Zugangspunkt kontrolliert wird. Während bei Eintrittskarten die Codierung typischerweise alphanumerisch personenlesbar codiert ist, können Zugangsberechtigungen auch zusätzlich oder alternativ zu einer alphanumerischen Information auch eine verschlüsselte Codierung aufweisen, welche nur über darauf abgestimmte Lesegeräte auslesbar und auswertbar ist. So enthalten z. B. per Internet vorgebuchte Bahnfahrkarten ein pixelcodiertes Feld, welches vom Zugbegleiter mit einem Handscanner abgescannt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Zugangskontrollsystem sowie ein Trägerobjekt und ein Set von Trägerobjekten für ein solches Zugangskontrollsystem anzugeben.
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Erfindungsgemäße Lösungen sind in den unabhängigen Ansprüchen beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Die Ausführung von maschinenlesbare Codierungen tragenden Trägerobjekten eines Zugangskontrollsystems als Kleidungsstücke verbindet auf vorteilhafte Weise die maschinengestützte Zugangskontrolle mit einem Zusatznutzen für den Benutzer in Form eines Kleidungsstücks, welches auch über die Funktion als Trägerobjekt einer Zugangsberechtigung hinausgehend verwendbar ist. Zugleich kann der Herausgeber der Trägerobjekte diese vorteilhafterweise zusätzlich als Werbeträger ausbilden.
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Die Zugangskontrolle an einer Kontrollstation kann in vorteilhafter Ausführung maschinenunterstützt durch eine Kontrollperson erfolgen, wobei das Lesegerät vorzugsweise als handgeführtes Gerät ausgebildet ist. In anderer Ausführung kann die Zugangskontrolle auch vollständig maschinengestützt sein, indem z. B. eine Zugangssperre in Form einer Schranke, einer Drehtür oder dergleichen bei Erkennen einer als Zugangsberechtigung bewerteten Codierung eine solche Zugangssperre für den Durchtritt einer Person freigibt. Durch das maschinelle Lesen der Codierungen über das Lesegerät sind die Codierungen schnell und in bevorzugter Ausführung individuell auswertbar. Insbesondere können die gelesenen Kodierungen mit einer Berechnungsvorschrift bewertet oder mit einer digital gespeicherten Liste abgeglichen werden.
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Vorzugsweise sind innerhalb eines alle Trägerobjekte, die einem gemeinsamen zugangskontrolliertem Vorgang wie z. B. einer bestimmten Veranstaltung zugeordnet sind, enthaltenden Sets von Trägerobjekten jedem Trägerobjekt individuell eindeutige Codierungen zugewiesen. Bei einem bevorzugten Listenabgleich von durch das Lesegerät erkannten Codierungen kann hierbei vorteilhafterweise ein zusätzlicher digitaler Eintrag in die gespeicherte Liste die erkannte individuelle Codierung als verbraucht markieren, so dass Codierungen von durch unberechtigtes Kopieren hergestellte Trägerobjekte erkannt werden können. In einem Zugangskontrollsystem können zur Bewältigung großer Personenzahlen auch mehrere Lesegeräte an einer oder mehreren Kontrollstationen vorgesehen sein, welche vorteilhafterweise über eine gemeinsame Steuer- und Auswerteeinrichtung verbunden sind, wodurch auch bei einem solchen Kontrollsystem durch unberechtigtes Kopieren entstandene mehrfach identische Codierungen als solche erkannt werden können.
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Die Codierungen bilden vorzugsweise optisch lesbare flächige Strukturen an dem Kleidungsstück, wobei solche flächige Strukturen an sich beliebige Strukturelemente einschließlich alphanumerischer Zeichen enthalten können. Vorzugsweise ist die Codierung zumindest teilweise durch eine maschinenlesbare verschlüsselte flächige Struktur, z. B. nach Art eines Barcodes oder eines zweidimensionalen Pixelcodes ausgeführt, wodurch Fälschungen erschwert sind.
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Das Kleidungsstück ist in vorteilhafter Ausführung als Kopfbedeckung oder insbesondere als Oberkörperbekleidungsstück, insbesondere als T-Shirt ausgeführt. Die Codierung ist vorteilhafterweise an einem von dem Körper einer das Kleidungsstück tragenden Person abgewandten Flächenabschnitt positioniert und dadurch an der Kontrollstation besonders einfach durch das Lesegerät erfassbar.
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Bei bevorzugter Ausführung des Kleidungsstück als T-Shirt ist die Codierung vorteilhafterweise an der Brustseite des T-Shirts angeordnet und dadurch zur Lesegeräteerfassung auch dann gut zugänglich, wenn die Person über dem T-Shirt eine Jacke trägt.
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Bei Ausführung des Kleidungsstücks als Kopfbedeckung in Form einer Schirmmütze kann die Codierung vorteilhafterweise an der Oberseite des Mützenschirms angeordnet sein.
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Die Codierung ist vorteilhafterweise untrennbar mit dem Kleidungsstück verbunden und in bevorzugter Ausführung auf das Kleidungsstück aufgedruckt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
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1 ein T-Shirt als Objektträger,
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2 eine Kontrollstation mit handgeführtem Lesegerät,
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3 eine Kontrollstation mit rein maschineller Kontrolle,
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4 eine Kontrollstation für codierte Kopfbedeckungen.
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1 zeigt ein T-Shirt TS als ein Trägerobjekt für ein Zugangskontrollsystem. Die Ansicht ist auf die Brustseite des T-Shirts TS gerichtet. Auf der Brustseite des T-Shirts TS ist in einem Flächenabschnitt des Textilstoffes des T-Shirts auf der nach außen, d. h. im Benutzungsfall vom Körper der tragenden Person weg gerichteten Oberfläche eine Codierung PK in Form eines zweidimensional gepixelten Feldes aufgedruckt. Derartige Pixelcodierungen sind prinzipiell bekannt und enthalten beispielsweise einen inneren und einen äußeren Orientierungsrahmen, zwischen dem in Reihen und Spalten quadratische Pixelflächen definiert sind, welche je nach Pixelwert eines Digitalworts in wenigstens zwei unterschiedlichen Farben erscheinen, wobei eine der Farben auch durch die Hintergrundfarbe des Textilstoffs des T-Shirts TS gebildet sein kann.
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Auf der Brustseite des T-Shirts TS sind im dargestellten Beispielsfall noch weitere Zeichen VA in Form zweier Buchstaben N, B und zweier Zahlen 20 und 11 aufgedruckt. Diese bieten beispielsweise die Möglichkeit, auf einen Hersteller oder Vertreiber oder Sponsor usw. hinzuweisen. In anderer Ausführung können diese zusätzlichen Zeichen einzeln oder in ihrer Gesamtheit auch auf einen bestimmten, zugangskontrollierten Vorgang wie beispielsweise eine Messe oder eine Musikveranstaltung oder dergleichen hinweisen und hierdurch einen Teil der gesamten Codierung bilden, bei welcher dann beispielsweise die zusätzlichen Zeichen NB2011 auf eine bestimmte Veranstaltung hinweisen, so dass von vorn herein diese T-Shirts nur für genau diese Veranstaltung oder auch eine Serie von Veranstaltungen hinweisen und gültig sind und innerhalb dieses allgemeinen Gültigkeitsrahmens der Pixelcode PK noch einen für jedes einzelne T-Shirt individuellen Code darstellt. Beispielsweise könnte bei einem Set von 1.000 T-Shirts als individuell codierten Trägerobjekten für eine Veranstaltung NB2011 die Gesamtcodierung als Aufdruck auf dem T-Shirt bedeuten, dass der Pixelcode PK ein T-Shirt mit der codierten laufenden Nummer 746 innerhalb der Gesamtzahl von 1.000 T-Shirts verschlüsselt darstellt und die übrigen Zeichen VA die Beschränkung für eine bestimmte Veranstaltung bilden.
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2 zeigt eine Kontrollsituation an einer Kontrollstation, bei welchem eine nicht mit dargestellte Kontrollperson mittels eines Handscanners HS den Pixelcode PK auf der Außenseite im Brustbereich der das T-Shirt TS tragenden Person mittels eines Scanstrahls SS abscannt und die Scandaten per Kabel oder drahtlos an eine Auswerteeinheit AE übermittelt, mit welcher weitere Lesegeräte an derselben Kontrollstation oder an anderen Kontrollstationen verbunden sein können. Der gescante Pixelcode wird in der Auswerteeinheit AE, welche auch in den Handscanner HS integriert sein kann, dahingehend bewertet, ob es sich um einen gültigen Code handelt. Zusätzlich kann überprüft werden, ob bereits eine andere Person mit einem identischen Code die Kontrollstation passiert hat und somit wenigstens eines von zwei T-Shirts mit identischem Code eine nicht autorisierte Kopie darstellt.
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3 zeigt eine alternative Ausführung einer Kontrollstation bei einem Zugangskontrollsystem mit einem T-Shirt nach 1 als Trägerobjekt für eine Codierung. In diesem Fall sei als Zugangssperre beispielsweise ein automatisch freigebbares Drehkreuz DK vorgesehen, bei welchem in einer Eingangszelle EZ ein bildaufnehmendes Gerät, beispielsweise eine Kamera LK, angeordnet ist. Der Besucher erhält, beispielsweise durch schriftliche Anweisung an der Wand der Eingangszelle EZ die Anweisung, den Brustbereich seines T-Shirts mit der darauf aufgedruckten Codierung, beispielsweise dem Pixelcode PK, auf die Linse der Kamera LK zu richten. Die Kamera LK nimmt dann ein digitales Bild von der Brustseite des T-Shirts auf und eine digitale Bildauswertung BA filtert zum einen den Flächenbereich des Pixelcodes PK als solchen aus dem Gesamtbild heraus und decodiert und bewertet den aufgenommenen Pixelcode PK wiederum in der selben Weise wie bei dem Handscanner HS nach 2. Bei Feststellen eines gültigen, nicht bereits verbrauchten Codes wird das Drehkreuz DK für die Weiterdrehung um eine Zelle frei gegeben und die Person kann in den kontrollierten Bereich eintreten.
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4 zeigt in einer Seitenansicht nach 4(A) und einer Draufsicht nach 4(B) eine alternative Ausführungsform, bei welcher das Bekleidungsstück eine Kopfbedeckung in Form einer Schildmütze SM ist, welche eine zugangssuchende Person an der dargestellten Kontrollstation KD auf dem Kopf trägt. An der Oberseite der Kopfbedeckung, beispielsweise an der nach oben weisenden Seite des Mützenschirms MS ist ein Barcode BC als verschlüsselte Codierung aufgebracht, insbesondere aufgedruckt, welcher mittels eines Lesegeräts OK, welches hierfür oberhalb des Wartebereichs der Person vor der Zugangssperre angeordnet ist, gelesen werden kann. Hierfür kann beispielsweise das Lesegerät OK als Bildsensor nach Art der Kamera LK in 3 ausgeführt sein. Es kann aber auch ein Lesegerät sonstiger bekannter Art zum optischen Lesen von codierten Informationen benutzt werden, beispielsweise ein Streifenscanner, welcher einen Beleuchtungsstreifen SV in eine Schwenkrichtung SR verschwenkt und die empfangene Strahlung in bekannter Weise auswertet. Bei Erkennen eines zulässigen Codes durch das Lesegerät OK bzw. eine diesem nachgeschaltete Auswerteeinrichtung wird die in diesem Beispielsfall durch einen verschwenkbaren Balken BB an der Kontrollstation KD gebildete Zugangssperre gelöst und die vor der Sperre stehende Person kann die Kontrollstation KD passieren.
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Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.