DE202011004658U1

DE202011004658U1 - Aufbauelement, insbesondere Palettenklotz, Palettenkufe oder Palettenkufenbrett für eine Transportpalette

Info

Publication number: DE202011004658U1
Application number: DE202011004658U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2011-03-31
Filing date: 2011-03-31
Publication date: 2012-07-09
Anticipated expiration: 2021-04-01

Abstract

Aufbauelement, insbesondere Palettenklotz (26), Palettenkufenbrett (24) oder Palettenkufe (28) für eine Transportpalette (10), umfassend durch Bindemittel gebundenes Partikelmaterial als Aufbaumaterial, wobei das Partikelmaterial Rindenschnitzel umfasst.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufbauelement, welches beispielsweise als Palettenklotz, Palettenkufe oder Palettenkufenbrett in einer Transportpalette Anwendung finden kann, sowie eine mit einem oder mehreren derartigen Aufbauelemenen aufgebaute Transportpalette.
Die 1 zeigt eine Transportpalette, allgemein auch als Euro-Palette bekannt, welche für den Transport, die Lagerung und teilweise auch die Darbietung von Wirtschaftsgütern in Verkaufsräumen Anwendung finden kann. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Bezeichnung „Transport” hier lediglich als Synonym für den vornehmlichen Einsatzzweck zu sehen ist, jedoch nicht als abschließend den Einsatzzweck einer derartigen Transportpalette beschränkend zu verstehen ist.
Die Transportpalette 10 umfasst eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter und sich im Wesentlichen parallel erstreckender Längsträger 12, die im Allgemeinen als Holzbretter ausgebildet sind. In ihren Endbereichen 14, 16 und auch in ihrem Mittenbereich 18 sind die Längsträger 12 im Allgemeinen durch Nägel mit jeweiligen Stützeinheiten 20 fest verbunden. Durch das Vorsehen dieser Stützeinheiten 20 ist gewährleistet, dass bei stabiler Positionierung auf einem Untergrund die Möglichkeit geschaffen ist, beispielsweise mit einem Hubgerät unter die Längsträger 12 zu fahren und somit die Transportpalette 10 und die darauf gelagerten Wirtschaftsgüter anheben zu können.
Jede Stützeinheit 20 umfasst einen die Längsträger 12 unmittelbar tragenden Querträger 22 sowie ein in Abstand dazu sich erstreckendes Palettenkufenbrett 24. Zwischen den Querträgern 22 und den Palettenkufenbrettern 24, mit welchen die Transportpalette 10 auf dem Untergrund aufsteht, sind im dargestellten Beispiel drei in beispielsweise gleichem Abstand zueinander angeordnete Palettenklötze 26 vorgesehen. Auch hier kann die Verbindung zwischen den Querträgern 22 und den Palettenklötzen 26 bzw. den Palettenkufenbrettern 24 und den Palettenklötzen 26 durch Nägel erfolgen.
Es ist hier darauf hinzuweisen, dass die Längs- bzw. Querdimensionierung einer derartigen Transportpalette 10 beliebig gewählt werden kann. So kann, wie die 1 dies zeigt, die Längserstreckung, also die Erstreckungslänge der Längsträger 12, größer gewählt sein, als die Quererstreckung, also die Erstreckungslänge der Querträger 22 bzw. der Stützeinheiten 20. Alternativ könnten selbstverständlich die Querträger 22 und damit die Stützeinheiten 20 sich entlang der längeren Seite der Transportpalette 10 erstrecken, also eine größere Erstreckungslänge aufweisen, als die die einzelnen Stützeinheiten 20 miteinander verbindenden Längsträger 12.
Auch die Stützeinheiten 20 sind grundsätzlich aus Holz bzw. Holzmaterial aufgebaut. Während der Querträger 22 und die Palettenkufenbretter 24 allgemein als Holzbretter bereitgestellt sind, sind die Palettenklötze 26 als massive Holzklötze oder als Pressspanklötze bereitgestellt. Die Pressspanklötze sind mit durch ein Bindemittel unter Druck- und Temperatureinwirkung verpressten Sägespänen aufgebaut und haben sich aufgrund ihrer mechanischen Stabilität, ihrer hohen Wasserresistenz und ihrer Dimensionsstabilität als sehr vorteilhaft erwiesen. Auch neigen derartige aus Pressspanmaterial aufgebaute Klötze beim Einschlagen von Nägeln nicht zum Spalten.
Es ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung, ein Aufbauelement, insbesondere Palettenlotz oder Palettenkufe für eine Transportpalette, sowie eine Transportpalette mit wenigstens einem derartigen Aufbauelement vorzusehen, welche bei hoher Belastbarkeit und kostengünstigem Aufbau eine hohe Haltbarkeit gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Aufbauelement, insbesondere Palettenklotz oder Palettenkufe oder Palettenkufenbrett für eine Transportpalette, gelöst, welches durch Bindemittel gebundenes Partikelmaterial als Aufbaumaterial aufweist. Das Partikelmaterial des erfindungsgemäß aufgebauten Aufbauelements umfasst Rindenschnitzel.
Es hat sich gezeigt, dass bei Einsatz von Rindenschnitzel zum Aufbau von platten- bzw. klotzartigen Volumenelementen grundsätzlich sehr gute Belastungs- und Haltbarkeitseigenschaften erzielt werden können, welche denjenigen von Pressspanelementen entsprechen. Insbesondere weisen auch mit verpressten und durch ein Bindemittel zusammengehaltenen Rindenschnitzel aufgebaute Strukturelemente, wie z. B. die vorangehend angesprochenen Palettenklötze 26 oder Palettenkufenbretter 24, unter schwierigen Umgebungsbedingungen, wie z. B. hoher Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen, sehr gute Haltbarkeitseigenschaften auf, wobei derartige Elemente auch sehr starken mechanischen Belastungen ausgesetzt werden können.
Ein weiterer substantieller Vorteil des Einsatzes der Rindenschnitzel liegt darin, dass Baumrinde häufig als Abfallmaterial in der Holzverarbeitung vorliegt und nicht oder nur für minderwertige Einsatzzwecke weitergenutzt wird, was im Vergleich zu Sägespänen einen deutlich niedrigeren Rohstoffpreis der Rindenschnitzel zur Folge hat. Somit können selbstverständlich auch die mit Rindenschnitzel aufgebauten Aufbauelemente, beispielsweise auch Transportpaletten, zu günstigeren Preisen hergestellt werden.
Um die erforderlichen Stabilitätseigenschaften, insbesondere beim Einsatz in einer Transportpalette, erreichen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Dichte des Aufbauelements bzw. des Aufbaumaterials desselben im Bereich von 600 bis 750 kg/m³, vorzugsweise etwa 700 kg/m³, liegt. Weiterhin sollte der Feuchtegehalt in einem derartigen Aufbauelement im Bereich von 5 bis 15% liegen.
Bei einer auch unter Berücksichtigung der Umwelteinflüsse vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass das Bindemittel UF-Leim, also Harnstoff-Formaldehyd-Leim, MUF-Leim, also Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Leim, PUF-Leim, also Polyurethan-Harnstoff-Formaldehyd-Leim, oder ein Gemisch davon umfasst. Es hat sich gezeigt, dass in Verbindung mit Rindenschnitzel umfassendem Partikelmaterial bei Einsatz eines derartigen Leims eine hohe Stabilität der verpressten und durch den Leim gebundenen Rindenschnitzel erreicht wird. Dabei sollte der Beleimungsgrad, also der Leimgehalt im Aufbauelement, im Bereich von 10 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise bei etwa 15 Gew.-%, liegen.
Vor allem unter Berücksichtigung des Kosteneinsparungspotentials sollte der Anteil der Rindenschnitzel am Partikelmaterial wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 90%, sein. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Partikelmaterial im Wesentlichen nur Rindenschnitzel, ggf. mit fertigungsbedingt nicht vermeidbaren Anteilen von Holzpartikeln. Umfasst das Partikelmaterial nicht ausschließlich Rindenschnitzel, so ist es möglich, als Partikelmaterial beispielsweise ein Gemisch aus Rindenschnitzeln und Sägespänen zu verwenden.
Wie bereits vorangehend dargestellt, können derartige Aufbauelemente in besonders vorteilhafter Weise Anwendung in einer Transportpalette finden. Beispielsweise können einige, vorzugsweise alle der in einer derartigen Transportpalette eingesetzten Palettenklötze 26 als Aufbauelemente mit gepressten und verleimten Rindenschnitzeln ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Palettenkufenbretter 24 so auszugestalten. Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, dass auch andere Strukturelemente, wie z. B. die Querträger 22, mit derartigen Aufbauelementen ausgebildet sein können bzw. auch in anderen, nicht im Zusammenhang mit einer derartigen Transportpalette stehenden Einsatzzwecken erfindungsgemäße Aufbauelemente zum Einsatz gebracht werden.
Auch anders aufgebaute Transportpaletten können mit erfindungsgemäßen Aufbauelementen ausgestattet sein. Beispielsweise können, wie in 2 in Teilansicht dargestellt, Transportpaletten auch ohne einzelne Palettenklötze derart aufgebaut sein, dass die Längsträger 12 unmittelbar mit z. B. drei Palettenkufen 28 beispielsweise durch Nägel fest verbunden werden. In diesem Falle bietet sich die Ausgestaltung der Palettenkufen 28 als Aufbauelemente mit gepressten und verleimten Rindenschnitzeln an.
Zur Herstellung derartiger Aufbauelemente sei darauf hingewiesen, dass, ähnlich wie bei Pressspanelementen, durch Einwirkung von Druck und Temperatur das Partikelmaterial, hier umfassend Rindenschnitzel, komprimiert, also verpresst wird und dabei durch das unter der Temperatureinwirkung aushärtende Bindemittel gebunden wird. Dies kann beispielsweise in einem Strangpressverfahren erfolgen, wie es bereits zur Herstellung der mit Sägespänen aufgebauten Palettenklötze genützt wird. Alternativ ist es auch möglich, in einem Plattenpressverfahren einzelne Aufbauelemente oder größere plattenartige Bauteile zu fertigen, die zum Erhalt einzelner Aufbauelemente zerschnitten werden können.

Claims

Aufbauelement, insbesondere Palettenklotz (26), Palettenkufenbrett (24) oder Palettenkufe (28) für eine Transportpalette (10), umfassend durch Bindemittel gebundenes Partikelmaterial als Aufbaumaterial, wobei das Partikelmaterial Rindenschnitzel umfasst.
Aufbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Dichte im Bereich von 600 bis 750 kg/m³, vorzugsweise etwa 700 kg/m³, aufweist.
Aufbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel UF-Leim, MUF-Leim, PUF-Leim oder ein Gemisch davon umfasst.
Aufbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass der Bindemittelanteil im Bereich von 10 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise etwa 15 Gew.-%, liegt.
Aufbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Partikelmaterial wenigstens 50 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 90 Gew.-%, Rindenschnitzel umfasst.
Aufbauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Partikelmaterial im Wesentlichen nur Rindenschnitzel umfasst.
Transportpalette, umfassend wenigstens ein Aufbauelement (24, 26, 28) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Transportpalette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Aufbauelement ein Palettenklotz (26) ist.
Transportpalette nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Aufbauelement eine Palettenkufe (28) ist.
Transportpalette nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Aufbauelement ein Palettenkufenbrett (24) ist.