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Die Erfindung bezieht sich auf eine Waage, insbesondere Personenwaage oder Küchenwaage, mit einer Aufnahmeeinheit für ein zu wiegendes Gewicht, mit einer auf die Gewichtskraft ansprechenden Gewichtssensorik, mit einer Verarbeitungsvorrichtung für die bei einem Wiegevorgang anfallenden Daten sowie zum Bereitstellen zumindest eines Gewichtswertes und mit einer Bereitstelleinheit für elektrische Energie zur Versorgung der Verarbeitungsvorrichtung.
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Eine Waage dieser Art ist beispielsweise in der
DE 20 2007 005 665 U1 gezeigt. Hierbei weist ein Wägesystem eine Gewichtssensorik mit Spule und Permanentmagnet auf. Ferner sind eine Elektronik zur Signalverarbeitung sowie eine Energie-Bereitstelleinheit mit einem Energie speichernden Kondensator vorhanden. Mittels eines Aktors, der elektromagnetisch oder piezoelektrisch arbeitet, wird eine Kraft bzw. Bewegung erzeugt, um zwischen zwei stabilen Lagen umzuschalten. Ferner umfasst das Wägesystem verschiedene Lenker und Hebel. Üblicherweise wird bei solchen Waagen elektrische Energie mittels einer Batterie, eines Akkumulators oder über ein Netzgerät bereit gestellt, wobei in der Regel auch eine Anzeigevorrichtung vorhanden ist, die mit der bereitgestellten elektrischen Energie betrieben wird. Einerseits erfordert ein Netzgerät Netzanschlussteile, die einen nicht unbeachtlichen Installationsaufwand darstellen und auch bei der Handhabung der Waage störend sein können. Andererseits sind Batterien oder Akkus für eine freie Positionierung der Waage günstig, erschöpfen sich aber im Laufe der Zeit und müssen dann ersetzt werden, woraus sich Nachteile für die Nutzung und aus ökologischen Gründen ergeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Waage der eingangs genannten Art bereit zu stellen, die bei ökologisch vorteilhafter Gestaltung möglichst uneingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten bietet.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass die Energie-Bereitstelleinheit eine durch die Gewichtskraft oder eine Betätigungskraft eines Benutzers beaufschlagte und dadurch elektrische Energie erzeugende Energiewandlervorrichtung mit mindestens einem Energiewandlerelement umfasst.
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Mit diesen Maßnahmen ist beim Gebrauch stets die erforderliche elektrische Energie für den Betrieb der Waage vorhanden, wobei die Bereitstellung der elektrischen Energie auch ohne Nachteile für die Umwelt erfolgt. Auch kann die Waage praktisch ohne Einschränkung an beliebigen Orten verendet werden. Vorteilhaft wird die Gewichtskraft beim Aufbringen des Gewichts auf die Aufnahmeeinheit beispielsweise unmittelbar oder über mechanische Koppelelemente, wie Hebel, Exzenter oder andere feste Umlenkelemente und Gelenke oder aber hydraulisch oder pneumatisch über ein Fluid auf die Energiewandlervorrichtung geleitet, wobei dann auch der Wiegevorgang erfolgt. Oder das Gewicht bzw. die Betätigungskraft wird vor dem eigentlichen Wiegevorgang zunächst über eine separate Einheit aufgebracht und von dort auf die Energiewandlervorrichtung z. B. mit den vorstehend genannten Maßnahmen geleitet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Energiewandlervorrichtung besteht darin, dass diese zumindest ein Piezo-Energiewandlerelement umfasst.
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Ein für die Bedienung und die Funktion vorteilhafter Aufbau besteht darin, dass die Energiewandlervorrichtung mit der Aufnahmeeinheit und/oder der Gewichtssensorik mechanisch über feste Koppelelemente und/oder hydraulisch oder pneumatisch gekoppelt ist.
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Für die Funktion und den Aufbau ist des Werteren die Maßnahme von Vorteil, dass die Energiewandlervorrichtung in einem Gehäusebereich der Waage untergebracht ist.
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Ein kompakter, einfacher Aufbau wird dadurch begünstigt, dass zumindest ein Energiewandlerelement auch als Sensorelement der Gewichtssensorik genutzt ist.
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Dabei besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, dass die Verarbeitungsvorrichtung zum Ermitteln des Gewichtswertes aus einem Energie- oder Leistungsanteil ausgebildet ist, der aus dem (den) als Sensorelement(en) genutzten Energiewandlerelement(en) erhalten wird. Damit ergibt der Energie- oder Leistungsanteil gleichzeitig auch eine Bewertungsgrundlage zum Ermitteln des Gewichtswertes durch die Verarbeitungsvorrichtung.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen für den Betrieb der Waage bestehen darin, dass die Verarbeitungsvorrichtung eine Auswertevorrichtung aufweist, mittels deren außer Signalen der Gewichtssensorik auch die mittels der Energiewandlervorrichtung erzeugte elektrische Leistung bzw. Energie bewertbar ist.
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Eine für den Betrieb der Waage vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Energie-Bereitstelleinheit eine Energiespeichereinheit zum Speichern der von der Energiewandlervorrichtung erzeugten elektrischen Energie aufweist.
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Verschiedene vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der Waage für einen zuverlässigen, sparsamen Betrieb bestehen ferner darin, dass die Gewichtssensorik mindestens ein kapazitives Sensorelement oder mindestens ein DMS-Sensorelement aufweist.
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Der Aufbau und die Nutzung der Waage werden auch dadurch begünstigt, dass zumindest Teile der Gewichtssensorik und der Energie-Bereitstelleinheit zu einer kompakten körperlichen Einheit zusammengefasst sind.
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Ist vorgesehen, dass die Verarbeitungsvorrichtung mit einer Ausgabeeinheit zumindest für den Gewichtswert verbunden ist, können die von der Verarbeitungsvorrichtung bereit gestellten Daten in verschiedener Weise genutzt werden, beispielsweise auch über einen anschließbaren externen Computer oder eine andere separate Ausleseeinheit, die ihrerseits auch mit einer Anzeigeeinheit ausgerüstet sein kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Ausgabeeinheit mit einer Anzeigevorrichtung verbunden oder verbindbar ist, die ebenfalls mit von der Energiewandlervorrichtung erzeugter elektrischer Energie betreibbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung zu der Einwirkung einer Gewichtskraft auf eine Waage und eine Energiewandlervorrichtung,
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2 eine Blockdarstellung zu einer Waage mit Energiewandlereinrichtung,
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3 ein Gewichtssensor in Kombination mit einer Energiewandlervorrichtung in einem Aufbau als kompakte Einheit,
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4A bis 4D verschiedene Anordnungen von Energiewandlerelementen in Kombination mit Gewichtssensoren und
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5A bis 5C verschiedene Ausführungsbeispiele zur Anordnung von Gewichtssensoren bei einer Waage.
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1 zeigt in einer Prinzipdarstellung eine Waage 1 mit einer Aufnahmeeinheit 11, wie z. B. einer Plattform oder einer Waagschale, auf die ein Gewicht 2 aufgebracht wird. Die von dem Gewicht 2 bewirkte Gewichtskraft G wirkt z. B. mit einem Anteil G1 über die Aufnahmeeinheit 11 auf eine Gewichtssensorik, um mittels einer Verarbeitungsvorrichtung 20 einen Gewichtswert zu ermitteln.
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Des Weiteren umfasst die Waage 1 eine Energie-Bereitstelleinheit 30 mit einer Kraft-Energiewandlervorrichtung 31, die ebenfalls mit der Gewichtskraft G, z. B. mit einem Anteil G2, beaufschlagt wird, um elektrische Energie zum Betrieb der Waage 1 einschließlich der Verarbeitungsvorrichtung 20 zu erzeugen. Die Energie-Bereitstelleinheit 30 umfasst bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel auch eine Energiespeichereinrichtung 32, die an die Energiewandlervorrichtung 31 angeschlossen ist, um erzeugte Energie zu speichern und nach Bedarf für den Betrieb der Waage 1 abzugeben. Die Energiewandlervorrichtung 31 weist vorzugsweise mindestens ein Piezoelement für die Umwandlung der Gewichtskraft in die elektrische Energie auf.
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Die Kopplung zwischen dem Gewicht 2 und der Energiewandlervorrichtung 31 zum Übertragen des betreffenden Anteils der Gewichtskraft G2 kann in unterschiedlicher Weise je nach Aufbau und Funktionsweise der Waage ausgeführt sein, wobei der Anteil der Gewichtskraft G2 auch der gesamten Gewichtskraft G entsprechen kann, beispielsweise indem die elektrische Energieerzeugung und die Gewichtsmessung sukzessive erfolgen und zunächst die Gewichtskraft vollständig auf die Energiewandlervorrichtung 31 wirkt. Eine dafür geeignete Aufbauvariante besteht darin, dass die Aufnahmeeinheit 11 für das Gewicht 2 zur Gewichtsmessung getrennt ist, von einem Aufnahmeabschnitt für das Gewicht 2 zur Energieerzeugung. Eine andere dafür geeignete Aufbauvariante besteht darin, dass zumindest ein Sensorelement der Gewichtssensorik 10 auch als zumindest ein Energiewandlerelement der Energiewandlervorrichtung 31 verwendet wird.
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Die Kopplung zwischen der Gewichtskraft G und der Gewichtssensorik 10 kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. mittels bekannter mechanischer Elemente, wie Hebel, Lenker, Exzenter, Zahnräder oder dgl. jeweils mit entsprechender Lagerung über Dreh- oder Festgelenke (Biegegelenke) oder mittels hydraulischen oder pneumatischen Drucks. Entsprechend kann auch die Kopplung zwischen dem Gewicht 2 und der Energiewandlervorrichtung vorgenommen werden, wobei Elemente der Koppelvorrichtung für die Übertragung auf die Gewichtssensorik zumindest zum Teil auch für die Übertragung der Gewichtskraft auf die Energiewandlervorrichtung 31 genutzt werden können.
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Ergänzend zu oder anstelle der Gewichtskraft G kann auch eine Betätigungskraft eines Benutzers auf die Energiewandlervorrichtung 31 geleitet werden. Eine solche gegebenenfalls zusätzliche Beaufschlagung der Energiewandlervorrichtung 31 kann z. B. bei einer Küchenwaage oder an deren Haushaltswaage (etwa Briefwaage) vorteilhaft sein, um das üblicherweise geringe Gewicht des Wägeguts zu ergänzen.
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2 zeigt wesentliche Komponenten der Waage 1 in Blockdarstellung. Die Gewichtskraft G wirkt auf eine Aufnahmevorrichtung 40 mit der Energiewandlervorrichtung 31 gegebenenfalls über geeignete Koppelelemente sowie auf die Gewichtssensorik 10 gegebenenfalls mit dafür vorgesehenen geeigneten Koppelelementen. Die Kraftübertragung erfolgt gegenüber einer festen Abstützung.
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Ferner ist auch eine Energiespeichereinrichtung 32 vorhanden, in der die von der Energiewandlervorrichtung 31 erzeugte Energie aufnehmbar und je nach Ausführung, z. B. als Kondensator oder Akkumulator oder anderer Speicher, mehr oder weniger lange speicherbar ist. Alternativ oder zusätzlich zu der Anordnung in der Aufnahmevorrichtung 40 kann die Energiewandlervorrichtung 31 räumlich auch der Energiespeichereinrichtung 32 z. B. als kompakte körperliche Einheit zugeordnet sein.
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Ferner umfasst die Waage 1 eine Auswerteelektronik 21 als Teil der Verarbeitungsvorrichtung 20, deren Energieversorgung ebenfalls unmittelbar von der Energiewandlervorrichtung 31 aus oder (gegebenenfalls zusätzlich) von der Energiespeichereinrichtung 32 aus erfolgt. Mittels der Auswerteelektronik 21 können z. B. die von der Gewichtssensorik 10 erhaltenen Signale ausgewertet werden, um darauf basierende Messgrößen herzuleiten, insbesondere Gewichtswerte oder auch weitere Messwerte, wie z. B. Körperfettwerte oder andere charakteristische Werte des körperlichen Zustandes bei einer Personenwaage oder mit Zutaten zusammenhängende Werte oder dgl. bei einer Küchenwaage. Die Verarbeitungsvorrichtung umfasst auch eine Ausgabeeinheit, die beispielsweise am Ausgang der Auswerteelektronik 21 angeordnet ist, und über die die ermittelten bzw. errechneten Werte einer Anzeigevorrichtung 22, Datenschnittstelle 23, einem Datenspeicher 24 und/oder weiteren Verarbeitungskomponenten 25, wie z. B. einem externen anschließbaren Computer, zugeführt werden können. Über die Ausgabeeinheit ergibt sich bei einer Ausgestaltungsvariante die Möglichkeit, auf eine Anzeige an dem Gerätekörper bzw. dem Gehäuse der Waage 1 zu verzichten und eine separate Anzeige auch z. B. drahtlos anzuschließen, die geeignet außerhalb des Arbeitsbereichs zum Ablesen positioniert werden kann und/oder erweiterte Informationsdarstellungen ermöglicht. Ein solcher Aufbau kann für einen Energie sparenden Betrieb der Waage 1 Vorteile bieten, da eine andere Anzeigevorrichtung mit eigener Energieversorgung genutzt wird.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Zusammenfassung einer Sensorelementanordnung 110 der Gewichtssensorik 10 und einer Piezoelementanordnung 310 der Energiewandlervorrichtung 31 zu einer kompakten körperlichen Einheit, wobei diese zusätzlich noch mit einem Träger 211 mit darauf angeordneter integrierter Elektronik 210, einem Koppelabschnitt 220 und einer Anpassungsschicht 212 versehen ist. Die Piezoelementanordnung 310 besteht dabei aus einer Schichtanordnung mehrerer Piezoelemente in Multilayer-Technik. Über den Koppelabschnitt 220 wird die durch das Gewicht 2 ausgeübte Gewichtskraft G in die kompakte Einheit, insbesondere die Piezoelementanordnung 310 der Energiewandlervorrichtung 31 und die Sensorelementanordnung 110 der Gewichtssensorik 10 eingeleitet, während mittels der integrierten Elektronik 210 die von der Sensorelementanordnung 110 erzeugten Signale für die Gewichtsmessung aufgenommen werden und schon vorverarbeitet werden können und zudem die von der Piezoelementanordnung 310 erzeugte Energie aufgenommen oder unmittelbar für die Verarbeitung genutzt werden kann.
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Die 4A, 4B, 4C und 4D zeigen Aufbauvarianten mit unterschiedlicher Kombination von Piezoelementanordnung 310 der Energiewandlervorrichtung 31 und Sensorelementanordnung 110 der Gewichtssensorik 10. Gemäß 4A sind ein Piezoelement im Abstand zueinander angeordnet, wobei eine Verbindung nur in deren einem Endbereich hergestellt ist, während die Gewichtskraft auf den anderen Endbereich des Piezoelements wirkt und die Kraftübertragung an dem anderen Endbereich des Sensorelements erfolgt. Dadurch können die freien Endbereiche bis zu einem gewissen Ausmaß relativ zueinander ausgelenkt werden und sind in gewissem Grad unabhängig voneinander, so dass sich für die Feinabstimmung ein relativ großer Freiheitsgrad ergibt.
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Bei der Anordnung nach 4B sind das Sensorelement und das Piezoelement über die volle Fläche miteinander gekoppelt, wodurch die Gewichtskraft und die Kraftübertragung im Wesentlichen gleichermaßen auf die Gewichtssensorik 10 und die Energiewandlervorrichtung 31 wirkt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 4C sind das Sensorelement und das Piezoelement linear hintereinander in gleicher Ebene miteinander verbunden, wobei die Gewichtskraft am freien Endbereich des Piezoelements und die Kraftübertragung am freien Endbereich des Sensorelements wirkt. Mittels einer solchen Anordnung lässt sich eine hohe Empfindlichkeit erreichen, wobei ein relativ großer Hebelarm erhalten wird.
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Bei dem Aufbau nach 4D ist lediglich die Piezoelementanordnung 310 gezeigt, wobei die Gewichtskraft an dem einen Endbereich und die Kraftübertragung an dem anderen Endbereich zur Wirkung kommt und die Abstimmung der Energieerzeugung weitgehend unabhängig von der Gewichtssensorik vorgenommen werden kann.
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Mit den in den 4A bis 4D gezeigten Aufbauvarianten lässt sich eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen an die Empfindlichkeit der Gewichtssensorik und den Energiebedarf verwirklichen, die je nach Aufbau der Waage und nach dem Bestimmungszweck bzw. Waagentyp (Personenwaage, Küchenwaage oder dgl.) unterschiedlich sind.
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Die 5A, 5B und 5C zeigen typische Ausführungen von Personenwaagen mit einer eine Tragplatte aufweisenden Aufnahmeeinheit 11 und unterschiedlicher Sensorelementanordnung 110 der Gewichtssensorik 10 in Verbindung mit unter der Tragplatte angeordneten Stellfüßen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 5A sind vier Stellfüße mit je einem Sensorelement vorhanden, bei dem Ausführungsbeispiel nach 5B vier Stellfüße mit einer gemeinsamen Sensorelementanordnung 110 und bei dem Ausführungsbeispiel nach 5C lediglich ein Stellfuß mit einem Sensorelement unter dem zentralen Bereich der Tragplatte.
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Die vorstehend beschriebene Energiewandlervorrichtung 31 ist vorteilhaft einsetzbar in Verbindung mit einer Gewichtssensorik und Komponenten der Verarbeitungsvorrichtung sowie der Anzeigevorrichtung, die eine geringe Stromaufnahme besitzen. In der Verarbeitungsvorrichtung 20, u. a. der Auswerteelektronik 21, werden demgemäß vorteilhaft Halbleiterbauelemente, u. a. Mikrocontroller mit geringem elektrischem Energieverbrauch verwendet, wobei zudem die Gerätesteuerung für eine geringe Leistungsaufnahme und vorteilhaft möglichst kurze Betriebszeiten ausgelegt ist, wobei aber Gesichtspunkte der Bedienerfreundlichkeit gewahrt bleiben. Unter dieser Vorgabe wird auch die Energiewandlervorrichtung 31 und die Übertragung der Gewichstkraft G2 auf diese optimiert.
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Die Energiewandlung der Piezo-Energiewandlerelemente kann zum einen über einen möglichst langen Auslenkweg beim Biegen der Piezo-Energiewandlerelemente oder bei kürzeren Wegen durch höhere Biegekräfte oder Druckkräfte erfolgen. Die Piezo-Energiewandlerelemente können unterschiedlichen Aufbau besitzen, z. B. mehrschichtig (Multilayer-Technik) oder einschichtig (Singlelayer-Technik). Der Einsatz der unterschiedlichen Typen und Wandlertechniken richtet sich auch nach der erforderlichen Empfindlichkeit und der erforderlichen Robustheit sowie Aufnahmefähigkeit der Waage 1 für hohe Gewichte. Zum Beispiel ist bei Küchenwaagen eher eine hohe Empfindlichkeit gefordert, während bei Personenwaagen es in der Regel eher auf eine hohe Robustheit ankomm, um auch relativ große Gewichte aufnehmen zu können. Mittels Hebelkräfte oder hydraulischer bzw. pneumatischer Übersetzungselemente ist es jedoch möglich, geeignete Kraft-/Wegtransformationen vorzunehmen, um die Energiewandlervorrichtung 31 mit mehr oder weniger hohen Kräften zu beaufschlagen oder mehr oder weniger große Auslenkwege zu bewirken. Größere Auslenkwege führen dabei in der Regel zu größeren Verzögerungszeiten bei der Energieerzeugung und Bereitstellung für den Betrieb, falls in der Energiespeichereinrichtung 32 nicht genügend Energie bevorratet ist. Auch sind unterschiedliche Einbauräume zu berücksichtigen.
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Um einen zuverlässigen Betrieb der Waage 1 zu gewährleisten, ist die Energie-Bereitstelleinheit 30 zur Überwachung und Bewertung der vorhandenen, erzeugten und/oder bereitstellbaren Energie mit der Verarbeitungsvorrichtung 20, beispielsweise deren Auswerteelektronik 21, gekoppelt. Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht dabei darin, dass auf der Basis des Bewertungsergebnisses eine Ausgabeinformation für den Benutzer über die Anzeigevorrichtung 22 oder eine andere angeschlossene Anzeigeeinheit bereit gestellt wird. Ist z. B. die Energie zum Betrieb der Waage 1 nicht ausreichend, wird dem Benutzer angezeigt, dass er das Gewicht 2 wiederholt aufbringen bzw. die Energiewandlervorrichtung 31 wiederholt betätigen soll. Hierbei kann vorteilhaft auch ein häufig beim Aufbringen des Gewichts 2 auf die Aufnahmeeinheit 11 bewirktes Schwanken oder Vibrieren (Wippeln) für die Energieerzeugung mittels der Energiewandlervorrichtung 31 genutzt werden, wobei die Teilmengen der erzeugten Energie in der Energiespeichereinrichtung 32 gesammelt werden.
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Die Energiespeichereinrichtung 32 besteht z. B. in einer Kondensatoranordnung mit mindestens einem Kondensator, einer Akkumulatoranordnung, einer die Umwandlung von physikalischen Zuständen, wie z. B. kristallinen Zuständen oder Aggregatzuständen, nutzenden Speichereinrichtung, einem chemischen System oder mechanischen System (Energiespeicherung in Federn, Gewichten, Druck von fluiden Medien und dgl.), einer Wärmespeicherung oder dgl.
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Zu einer Betriebszeit abhängigen Energieeinsparung trägt die Maßnahme bei, dass ein Energieerzeugungsimpuls der Energiewandlervorrichtung 31 zum Einschalten des Wiegebetriebs genutzt wird. Das Ausschalten kann mit zeitlicher Verzögerung nach Erfassen der Beseitigung des Gewichts von der Aufnahmeeinheit 11 durch ein Signal der Gewichtssensorik und/oder der Energiewandlervorrichtung bewirkt werden.
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Zudem kann abhängig von der festgestellten zur Verfügung stehenden Energie eine Steuerung nach Maßgabe von vorgegebenen Prioritätsstufen mittels der Verarbeitungsvorrichtung 20 vorgenommen werden, wobei in dieser entsprechende Programme hinterlegt sind. Beispielsweise wird auf einer ersten Prioritätsstufe bei geringer Energie lediglich eine Gewichtsmessung durchgeführt und ein Gewichtswert bereitgestellt und angezeigt oder lediglich gespeichert. Auf einer zweiten Prioritätsstufe können z. B. bei einer Personenwaage zusätzlich ein oder mehrere den Körperzustand betreffende Werte ermittelt und angezeigt werden. Bei einer dritten Prioritätsstufe können weitere Zusatzinformationen, wie z. B. Datum und Uhrzeit, Temperatur oder andere physikalische Umgebungsparameter bereit gestellt werden. Eine weitere Prioritätsstufe kann z. B. in der Errechnung und Bereitstellung von Trendwerten und graphischen Darstellungen (Verlaufskurven) oder dgl. bestehen. Bei Küchenwaagen könnten auf einer solchen weiteren Stufe z. B. Zutaten oder Rezeptvorschläge angezeigt werden. Für die Benutzerführung können Hinweise gegeben werden, ob mehr oder weniger viel Energie vorhanden ist und ob höhere oder niedrigere Betriebsstufen bzw. mehr oder weniger aufwändige Betriebsweisen möglich sind und mehr Energie durch wiederholte Beaufschlagung der Energiewandlervorrichtung 31 erzeugt werden soll.
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Für die Gewichtssensorik kommen verschiedene Arten von Sensorelementen in Frage, wie z. B. kapazitive Sensoren, resistive Sensoren (insbesondere DMS-Sensoren) oder induktive Sensoren. Vorteilhaft sind wegen des geringen Strombedarfs kapazitive Sensoren, die auch hinsichtlich kurzer Umladezeiten bzw. infolge des frequenzgesteuerten Betriebs und den sich daraus ergebenden Auswertemöglickeiten wesentliche Vorteile bieten.
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Für die Anzeigevorrichtung 22 werden solche mit möglichst geringem Energieverbrauch bei guter Wahrnehmbarkeit der angezeigten Information, wie LCD-, LED-, OLED-, Punktmatrix- oder ePaper-Anzeigen oder z. B. ein digitaler Bilderrahmen, verwendet, wobei die Auswahl und Anzeigemöglichkeiten auf die möglichen Betriebsweisen der Waage 1 abgestimmt sind.
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Ein vorteilhafter Aufbau besteht darin, dass als Sensorelemente die Piezo-Energiewandlerelemente ausschließlich oder zusätzlich zu den Sensorelementen genutzt werden. Hierbei wird die beim Aufbringen des Gewichts 2 auf die Aufnahmeeinheit 11 mit der Energiewandlervorrichtung 31 erzeugte Energie exakt erfasst und z. B. nach Analog-/Digitalwandlung hinsichtlich des Gewichts ausgewertet, um den Gewichtswert zu ermitteln und zur Anzeige zu bringen. In Kombination mit anderen Sensorelementen der Gewichtssensorik 10 kann die zusätzliche Ermittlung eines Gewichtswertes über die Energiewandlervorrichtung 31 Plausibilitätsaussagen zur Zuverlässigkeit, Genauigkeit bzw. Fehlern der Gewichtsmessung liefern. Dies ist bei vorliegender Waage von zusätzlichem Vorteil, da die Verarbeitung mit möglichst geringem Energieaufwand erfolgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007005665 U1 [0002]