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Die vorliegende Erfindung betrifft einen aufrollbaren Behang, bestehend aus einer Anzahl auf Abstand liegender durchsichtiger Lamellenelemente, die über Anschlussstücke miteinander verbunden sind, wobei ein Anschlussstück und das angrenzende Lamellenelement mit ineinander greifenden Verbindungselementen versehen sind, die eine Scharnierbewegung ermöglichen.
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Ein solcher Aufrollbehang ist im Stand der Technik allgemein bekannt. Um Ladenzentren und Ähnliches belebt zu halten, wird von den Behörden vorgeschrieben, dass Rollläden den Blick auf den dahinter liegenden Raum nicht vollständig versperren. Dies gilt insbesondere für Ladenzentren mit Auslagen, die außerhalb der Öffnungszeiten für Personen zugänglich sind.
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Um diesen Anforderungen zu genügen, ist im Stand der Technik ein Aufrollbehang beschrieben, dessen durchsichtige Lamellenelemente aus Kunststoff bestehen. In diesen Kunststofflamellen ist am Ende eine Längsnut angebracht, in die ein Vorsprung eingreift zur Aufnahme der Anschlussstücke, die die Lamellenelemente verbinden. Auf diese Weise entsteht eine stabile Verbindung zwischen den Lamellen und den Anschlussstücken.
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Solche Kunststoffe sind jedoch feuergefährlich und können bewirken, dass sich ein Brand ausbreitet. Daher werden von der Feuerwehr an Gebäude, die mit Rollläden mit Kunststofflamellenelemente versehen sind, höhere Anforderungen gestellt als an Gebäude, bei denen keine Kunststoffelemente eingesetzt sind. Solche Anforderungen können den Einsatz von Feuerlöscheinrichtungen (wie Sprinkleranlagen und Ähnliches) umfassen. Außerdem werden aus Kostengründen in verschiedenen Ladenzentren Kunststofflamellen insgesamt nicht mehr zugelassen.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die beiden widersprüchlichen Anforderungen der Transparenz und Feuersicherheit der Lamellenelemente zu erfüllen.
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Dieser Zweck wird durch einen, wie oben beschriebenen aufrollbaren Behang erfüllt, der aus gläsernen Lamellen besteht, auf denen die Verbindungselemente aufgeklebt sind.
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Es hat sich herausgestellt, dass Glas für die Feuerwehr als Werkstoff annehmbar ist. Das Problem besteht jedoch darin, dass es nicht einfach und sicherlich nicht wirtschaftlich ist, in Glas eine Nut oder eine andere Konstruktion anzubringen, in der ein Anschlussstück zwischen den Glaslamellen angebracht werden kann, zumindest nicht Anschlussstücke, die im Stand der Technik bekannt sind. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Verbindungselement auf eine Glaslamelle aufgeklebt wird; dieses Verbindungselement kann besonders ausgeführt sein, so dass es mit den Anschlussstücken eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das Verbindungselement ausschließlich mit zwei Seiten der Glaslamelle verklebt, das heißt, mit der Vorder- bzw. Rückseite und der schmalen Seite. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass eine ausreichend stabile Verbindung zwischen dem Verbindungselement und der Glaslamelle erreicht werden kann, wobei außerdem im Gegensatz zu einem U-Profil keine hohen Anforderungen an Toleranzen gestellt werden. Der verwendete Klebstoff kann irgendein (Zweikomponenten-)Kleber sein, der im Stand der Technik bekannt und zum Verkleben von Glasteilen und metallischen oder Kunststoffteilen, aus denen das Verbindungselement gefertigt sein kann, geeignet ist.
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Das Verbindungselement ist vorzugsweise durch Extrusion hergestellt, sei es aus Kunststoff oder aus Metall (Aluminium). Eventuell wird die Glaslamelle an der Stelle, an der der Klebstoff aufgebracht wird, einer Vorbehandlung unterzogen, wie zum Beispiel einer Behandlung durch Aufrauen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung wird die Glaslamelle verhältnismäßig leicht ausgeführt, so dass sie für die bestehenden Aufwickelkonstruktionen zum Aufwickeln von Aufrollbehängen geeignet ist. Dazu wird die Glaslamelle vorzugsweise als einfache Glasplatte ausgeführt. Außerdem hat eine solche Glasplatte vorzugsweise eine verhältnismäßig geringe Dicke, die beispielsweise weniger als 6 mm und insbesondere ca. 4 mm beträgt. Damit eine solche Glasplatte oder Glaslamelle ausreichend robust ist, kann diese aus gehärtetem Glas bestehen.
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Wenn der Behang eine verhältnismäßig große Länge hat, besteht die Glasplatte vorzugsweise aus einer Reihe aneinandergrenzender Plattensegmente. Diese haben vorzugsweise eine Länge von ungefähr 1 m. Dabei sind je nach der gewünschten Länge des Behangs auch sämtliche anderen Längen und verschiedenen Längenkombinationen inbegriffen.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf einen Rollladen, bestehend aus einem Gehäuse, einem elektrisch angetriebenen Aufrollmechanismus, einem Aufrollbehang, wie oben beschrieben, und einer Längsführung für diesen Behang. Aufrollen erfolgt beispielsweise mit einem Seil oder einer Kette.
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Es hat sich herausgestellt, dass ein solcher Behang die verschiedenen behördlich vorgeschriebenen Normen, wie zum Beispiel die Norm EN 13241-1, erfüllt.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines in der Zeichnung abgebildeten Ausführungsbeispiels verdeutlicht werden. Dabei zeigen:
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schematisch eine Fassade, die mit einem erfindungsgemäßen Rollladen versehen ist.
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die Seitenansicht eines Teils des aufrollbaren Behangs; und
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als Detail die Verbindung zwischen Anschlusselement und angrenzender Glaslamelle.
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zeigt unter 1 eine Fassade, in der sich eine Öffnung 2 befindet. Dies kann die Auslage eines Ladens in einem Ladenzentrum sein. Um außerhalb der Öffnungszeiten ausreichenden Schutz zu gewährleisten, ist ein Rollladen 3 angebracht, der aus einem Kasten 4 mit einem nicht weiter abgebildeten elektrischen Motor, an den gegenüberliegenden Seiten der Öffnung 2 angebrachten Längsführungen 6 und einem in und aus dem Kasten beweglichen aufrollbaren Behang 6 besteht. Der Behang wird in einer nicht weiter abgebildeten Rolle aufgerollt.
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Der Behang 6 besteht aus einer Anzahl Lamellenelementen 7, die über Anschlusselemente 10 miteinander verbunden sind. An der Unterseite ist der Behang 6 mit einer Stoßleiste 20 versehen. Die Lamellenelemente 7 bestehen gemäß der vorliegenden Erfindung aus einer Anzahl stirnseitig aneinander gefügter Lamellensegmente 8. Diese können durch Kleben oder auf andere Weise miteinander verbunden sein.
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zeigt deutlich, wie die Lamellenelemente 7 in teilweise aufgerolltem Zustand über die Anschlusselemente 10 mit einander verbunden und zu einer Rolle aufgerollt sind.
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Details der Verbindung zwischen Anschlusselement 10 und Lamellenelement 7 sind zu entnehmen. Jedes Anschlusselement ist beidseitig mit einer Aufnahme 11 versehen. Dabei ist die Aufnahme mit einem Vorsprung 12 versehen. Dieser Vorsprung entspricht einer Nut 13, die im Verbindungselement 15 vorhanden ist. Im vorliegenden Fall kann dieses Verbindungselement ein Aluminiumextrudat sein; aber selbstverständlich können auch Profile aus anderen Werkstoffen verwendet werden, sofern diese mit einer Nut 13 oder Ähnlichem versehen werden können.
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Das Verbindungselement 15 ist mit einem Flügel 19 versehen.
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Unter dem Verbindungselement 15 befindet sich eine Glaslamelle 14. 16 stellt eine Klebverbindung dar, wobei in diesem Beispiel ausschließlich die Stirnseite 17 und die daran angrenzende Seite 18 mit dem Verbindungselement 15 und dessen Flügel 19 verklebt werden. Es hat sich herausgestellt, dass mit einem Klebstoff und insbesondere einem Zweikomponentekleber, wie Epoxy-Kleber, eine ausreichend feste Verbindung zwischen dem Verbindungselement 15 und der Glaslamelle 14 erreicht wird.
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Die hier eingesetzten Werkstoffe sind ausschließlich Al-Werkstoffe, wenn Feuersicherheit von großer Bedeutung ist.
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Die Glaslamelle 14 ist in diesem Fall circa 4 mm dick und besteht aus gehärtetem Glas (ESG). Das Glas kann jedoch auch mit einer Beschichtung versehen sein, so dass besondere Wirkungen (Licht- oder Isolierwirkung) erzielt werden können. Außerdem kann die Glaslamelle aus mehreren Glaselementen bestehen, zwischen denen eine Kunststoffschicht angebracht ist, so dass eine erhöhte Einbruchsicherheit erreicht wird.
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Durch das oben beschriebene System besteht im Brandfall nicht die Gefahr, dass der Rollladenbehang zum Brand beiträgt.
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Nach den obigen Ausführungen können sich diejenigen, die über den Stand der Technik unterrichtet sind, sofort Varianten vorstellen, die im Bereich der Erfindung und der entsprechenden Patentansprüche liegen und nach den obigen Ausführungen auf der Hand liegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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