-
Die Erfindung betrifft eine Pumpvorrichtung zum Betreiben von Unterdruckentwässerungssystemen sowie zum Fördern von Abwasser, insbesondere auf Wasserfahrzeugen, wie z. B. Schiffen.
-
Derartige Pumpvorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und werden verwendet um z. B. Entwässerungssysteme auf Wasserfahrzeugen zu betreiben. Solche Entwässerungssysteme dienen dazu Abwasser, welches auf Schiffen in geschlossenen Systeme anfallen, zu entsorgen. Die Entsorgung kann dabei sowohl in einen Sammelbehälter, in eine nach geschaltete Aufbereitungsanlage, wie auch aus dem geschlossenen System hinaus z. B. in die Umgebung erfolgen. Auch können solche Entwässerungssysteme Schnittstellen aufweisen, Über welche sie eine Entwässerung, also eine Abfuhr des Abwassers, im Hafen in die dort vorhandene Kanalisation durchführen können. Ähnliche Systeme kommen auch für Landanlagen zur Anwendung.
-
Aufgrund des konstruktiven Aufbaus von Wasserfahrzeugen bildet der Schiffsboden zwangsläufig den tiefsten Punkt, wodurch der Einsatz von konventionellen Entwässerungssystemen nur bedingt möglich ist. Des Weiteren wird durch die Bewegung des Wasserfahrzeuges der Einsatz von konventionellen Entwässerungssystemen erschwert. Aus diesem Grund werden zur Entwässerung von Wasserfahrzeugen in der Regel Unterdruckentwässerungssysteme eingesetzt.
-
Bei bekannten Entwässerungssystemen ist zu beachten, dass es sich bei dem zu fördernden Fluid, also dem Abwasser, um ein Fluid handelt, in welchem eine Vielzahl unterschiedlichster Feststoffe vorkommen können. Dies hat zur Folge, dass ausschließlich sehr robuste Pumpen zum Einsatz kommen müssen und insbesondere eine Vakuumentwässerung, wie sie beispielsweise in Flugzeugtoiletten zum Einsatz kommt, nur schwer ausführbar ist. Filigrane Pumpen beinhalten das Risiko durch Feststoffe im Abwasser beschädigt zu werden und zu verstopfen oder sogar vollständig auszufallen.
-
Die derzeit verwendeten Pumpenvorrichtungen zum Betreiben von Unterdruckentwässerungssystemen auf Wasserfahrzeugen benötigen einen relativ großen Platzbedarf, können teilweise nur schwer an sich veränderte Gegebenheiten angepasst werden und neigen zu Verstopfungen. Des Weiteren weisen sie teilweise ein hohes Gewicht auf und können nur schwer in kleinere und mittlere Wasserfahrzeuge eingebaut werden. Zudem verfügen sie in der Regel nicht über integrierte Schneideinrichtungen zum Aufbereiten des Abwassers für nach geschaltete Aufbereitungsprozesse.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Pumpvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die die voranstehend erläuterten Nachteile bekannter Pumpvorrichtungen behebt. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Pumpvorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe ein Unterdruckentwässerungssystem in leichter und kostengünstiger und darüber hinaus kompakter Bauweise betrieben werden kann.
-
Gelöst wird die voran stehende Aufgabe durch eine Pumpvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich u. a. aus den an den unabhängigen Anspruch anschließenden Unteransprüchen.
-
Weiter wird die vorliegende Aufgabe gelöst durch eine Entwässerungsvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 14.
-
Eine erfindungsgemäße Pumpvorrichtung zum Betreiben von Unterdruckentwässerungssystemen sowie zum Fördern von Abwasser, insbesondere auf Wasserfahrzeugen, weist zumindest eine Antriebsvorrichtung auf. Diese Antriebsvorrichtung ist mit einer Antriebswelle ausgestattet, die ein erstes Wellenende und ein zweites Wellenende aufweist und mittels der Antriebsvorrichtung rotierbar ist. Bei der Antriebsvorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Motor, insbesondere ein Elektromotor, handeln. Ein solcher Motor kann in Antriebsverbindung mit der Antriebswelle stehen, insbesondere diese in einstückiger Weise als Abtriebswelle der Motorkraft der Antriebsvorrichtung verwenden. Selbstverständlich kann die Antriebsvorrichtung auch Getriebestufen aufweisen, um eine Anpassung des Drehmoments, beziehungsweise der Drehzahl zu erzielen, oder mit direkt aufgebautem Frequenzumrichter ausgeführt werden, der ebenfalls die Drehzahl steuern lässt.
-
Weiter ist bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung eine Kreiselpumpe mit mindestens einem Laufrad vorgesehen. Dieses wenigstens eine Laufrad ist im Bereich des ersten Wellenendes drehmomentfest mit der Antriebswelle verbunden. Dies bedeutet also, dass direkt am ersten Wellenende oder in dessen näherer Umgebung das Laufrad drehmomentfest mit der Antriebswelle verbunden ist. Eine drehmomentfeste Verbindung kann beispielsweise durch einen Presssitz, also z. B. durch Aufschrumpfen des Laufrades auf der Antriebswelle hergestellt werden. Auch andere Drehmomentübertragungen, wie beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung zwischen Laufrad der Kreiselpumpe und Antriebswelle sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
-
Darüber hinaus ist bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung eine Vakuumpumpe mit mindestens einem Rotor vorhanden. Der Rotor ist im Bereich des zweiten Wellenendes drehmomentfest mit der Antriebswelle verbunden. Mit anderen Worten befindet sich also der Rotor mit Bezug auf das Laufrad der Kreiselpumpe am gegenüberliegenden Ende der Antriebswelle. Auch der Rotor der Vakuumpumpe ist drehmomentfest mit der Antriebswelle verbunden. Auch hier kann eine Verbindung z. B. über einen Presssitz durch Aufschrumpfen oder aber über eine Nut-Feder-Verbindung erzeugt werden.
-
Unter der Anordnung des Laufrades und des Rotors im Bereich des jeweiligen Wellenendes der Antriebswelle ist dabei zu verstehen, dass Rotor und Laufrad mit Bezug auf die Wellenenden der Antriebswelle entgegengesetzt liegen. Dabei können Laufrad und Rotor am tatsächlichen Ende der Antriebswelle oder aber auch von diesem beabstandet auf der Antriebswelle angeordnet sein. Eine Anordnung von Rotor und Laufrad zusammen auf einer Wellenseite ist entsprechend ebenfalls denkbar.
-
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, dass die Antriebswelle einstückig oder aber auch mehrstückig ausgeführt ist. Insbesondere ist es denkbar, dass für das Laufrad der Kreiselpumpe und/oder den Rotor der Vakuumpumpe ein separates Bauteil der Antriebswelle vorgesehen ist, welches in drehmomentschlüssiger Verbindung mit dem Rest der Antriebswelle, welche gleichzeitig als Abtriebswelle des Elektromotors dienen kann, verbunden ist. Die Antriebswelle ist also über Drehmoment-Kupplungen aus einzelnen Antriebswellenteilen zusammengesetzt. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, dass Standard-Elektromotoren verwendet werden können. Solche Standard-Elektromotoren, die Ihre Antriebskraft an zwei Seiten des Motors über eine Abtriebswelle zur Verfügung stellen, können demnach kostengünstig für die Fertigung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden.
-
Ein entscheidender Vorteil der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ist, dass die Kreiselpumpe, wie auch die Vakuumpumpe, mit ein und derselben Antriebsvorrichtung antreibbar sind. Es ist demnach zum einen kein zusätzlicher Antrieb für die Vakuumpumpe notwendig, zum anderen auch keine separate Steuerung. Mit anderen Worten wird die Steuerung, bzw. Regelung beider Pumpen der Pumpvorrichtung dadurch vereinfacht, dass nur ein einziger Antrieb zur Verfügung gestellt und geregelt werden muss.
-
Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ist es, dass eine besonders kompakte Bauweise erzielbar ist. Durch das gegenüberliegende Anordnen der Vakuumpumpe, insbesondere dessen Rotors, und der Kreiselpumpe, insbesondere dessen Laufrades, zueinander wird das notwendige Bauvolumen der Pumpvorrichtung nur unwesentlich über das Bauvolumen der Antriebsvorrichtung vergrößert. Es wird sozusagen an beiden Seiten der Antriebsvorrichtung die entsprechende Pumpe angesetzt, sodass das gesamte Bauvolumen im Wesentlichen das Bauvolumen der Antriebsvorrichtung streckt. Ein Gehäuse der jeweiligen Pumpe kann dabei vorteilhafter Weise mit dem Gehäuse der Antriebsvorrichtung korrelieren und insbesondere an diesem befestigt sein. Das Gesamtsystem der Pumpvorrichtung wird auf diese Weise besonders kompakt herstellbar. Bereits bestehende Aufnahmen für Pumpvorrichtungen in bereits bestehenden Entwässerungssystemen kann auf diese Weise mit einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ausgestattet werden, ohne dass bauliche Veränderungen durchgeführt werden müssen.
-
Jede der beiden Pumpen weist entsprechende Anschlüsse auf, um an ein Entwässerungssystem angeschlossen zu werden. So ist die Vakuumpumpe der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung mit einem Anschluss an der Saugseite sowie einem Anschluss an der Druckseite ausgeführt. Der Anschluss an der Druckseite kann dabei vorteilhafterweise kurz ausgeführt sein, um direkt als Entlüftung der Vakuumpumpe zu dienen. Um sicher zu stellen, dass kein Rückschlag in das System der Vakuumpumpe zurück erfolgen kann, kann der Auslass auf der Druckseite oder der Einlass auf der Saugseite der Vakuumpumpe mit einem Überdruckventil (Rückschlagventil) gesichert sein, welches ausschließlich eine Bewegungsrichtung des gepumpten Fluides aus der Vakuumpumpe heraus ermöglicht. Durch die Verwendung eines Rückschlagventils vor oder hinter der Vakuumpumpe wird zudem sichergestellt, dass das Rohrleitungssystem bei einem Stillstand der Pumpvorrichtung nicht belüftet wird.
-
Der Anschluss auf der Saugseite ist direkt oder indirekt mit dem Entwässerungssystem verbindbar. Insbesondere eine indirekte Verbindung über einen Pufferspeicher ermöglicht dabei eine besonders vorteilhafte Unterstützung der Entwässerung mittels des erzeugten Vakuums. Je nach Ausführung des Entwässerungssystems können die Anschlüsse der Vakuumpumpe möglicherweise mit Adaptern versehen sein, um an die entsprechende Gewindeart oder Flanschverbindung des Entwässerungssystems angepasst zu sein.
-
Die Kreiselpumpe ist ebenfalls mit zumindest zwei Anschlüssen versehen. Zum einen weist sie einen Anschluss auf ihrer Druckseite auf, welcher das gepumpte Abwasser weiterleiten kann. Die Weiterleitung kann dabei in ein angeschlossenes Kanalsystem, eine Aufbereitungsanlage, wie aber auch in einen Sammeltank oder aus einem Entwässerungssystem hinaus an die Umgebung erfolgen. Der Anschluss der Druckseite der Kreiselpumpe kann also auch als der Ausgang aus dem Entwässerungssystem für das Abwasser verstanden werden. Ein zusätzliches Rückschlagventil, welches oberhalb des Druckstutzens angeordnet werden kann, verhindert, dass das Rohrleitungssystem durch die Kreiselpumpe hindurch entlüftet wird.
-
Die Kreispumpe weist auf der Saugseite ebenfalls einen Anschluss auf, über welches Abwasser in die Kreiselpumpe angesaugt werden kann. Die Saugseite der Kreiselpumpe kann dabei nach unterschiedlichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung denn direkten oder Aber auch den indirekten Anschluss an ein Entwässerungssystem darstellen, welches mit einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung betrieben werden soll. Ein indirekter Anschluss Kreiselpumpe ist insbesondere bei der Ausführung des saugseitigen Anschlusses der Vakuumpumpe über einen Pufferspeicher sinnvoll. Bei einer solchen Ausführungsform liegt der Anschluss der Saugseite der Kreiselpumpe am Pufferspeicher unterhalb des Anschlusses der Saugseite der Vakuumpumpe und fördert im Pufferspeicher enthaltenes Abwasser ab. Der Pufferspeicher dient zum Trennen des eingetragenen Luft-Abwassergemisches und stellt sicher, dass kein Abwasser von der Vakuumpumpe angesaugt wird. Das Abwasser im Pufferspeicher selbst dient dabei als entkoppelndes Fluid für das Vakuum, welches oberhalb des Abwassers im Pufferspeicher durch die Vakuumpumpe erzeugt wird. Bei der Regelung der Pumpvorrichtung wird daher vorteilhafterweise darauf geachtet, dass der Pegelstand des Abwassers im Pufferspeicher oberhalb des saugseitigen Anschlusses der Kreiselpumpe und unterhalb des saugseitigen Anschlusses der Vakuumpumpe befindet. Die Verwendung des Rückschlagventils am Druckstutzen der Kreiselpumpen verhindert, dass der Puffertank durch die Kreiselpumpe belüftet wird. Deshalb darf in einer solchen Anlage auch der Puffertank komplett entleeren werden.
-
Durch die voranstehend erläuterten Anschlüsse der Vakuumpumpe und der Kreiselpumpe, in direkter wie auch in indirekter Weise über einen Pufferspeicher, bilden also die Fluidschnittstellen der Pumpvorrichtung zu dem Entwässerungssystem.
-
Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung eine Schneidvorrichtung mit mindestens einem rotierbaren Schneidmittel vorhanden ist, das drehmomentfest im Bereich des ersten Wellenendes und stromaufwärts des Laufrades mit der Antriebswelle verbunden ist. Die Schneidvorrichtung dient also dazu, das Abwasser bereits vor dem Eintritt in die Kreiselpumpe zu kontaktieren. Das rotierende Schneidmittel ist dabei ebenfalls mit der Antriebswelle drehmomentfest verbunden, sodass es sich mit dieser gemeinsam dreht. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass sich bei einer solchen Ausführungsform sowohl das rotierbare Schneidmittel, als auch das Laufrad der Kreiselpumpe, als auch der Rotor der Vakuumpumpe, gemeinsam mit der im Wesentlichen identischen Drehzahl drehen. Selbstverständlich ist es denkbar, dass für den Fall, dass unterschiedliche Drehzahlen bevorzugt sind, zwischen der Antriebsvorrichtung und der Kreiselpumpe und/oder zwischen der Antriebsvorrichtung und der Vakuumpumpe ein Getriebe vorgesehen ist, welches beispielsweise als Planetengetriebe oder als Sternradgetriebe eine Drehmomentveränderung und damit eine Drehzahlveränderung ermöglicht. Auch ist es möglich über solche Getriebe eine Umlenkung des Drehmoments zu erzielen, bspw. zum reversiblen Betrieb des Schneidmittels zum Zweck der Reinigung.
-
Eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung ist vorteilhaft, da auf diese Weise das Abwasser vorbehandelt werden kann, bevor es weiter in die Pumpvorrichtung, insbesondere in das Laufrad der Kreiselpumpe gelangt. Diese mechanische Vorbehandlung durch die Schneidvorrichtung dient dazu, Feststoffe, die in der fluiden Phase des Abwassers schwimmen, zu zerkleinern. Die Zerkleinerung hat den Vorteil, dass die nachfolgenden Rohrdurchmesser, wie auch die Auslegung der Kreiselpumpe auf die zerkleinerten Partikel erfolgen kann. Es sind demnach kleinere Rohrdurchmesser und auch eine kompaktere Bauweise der Kreiselpumpe möglich, ohne ein unnötig häufiges Verstopfen der Kreiselpumpe wie auch der nachfolgenden Rohrleitungen in Kauf nehmen zu müssen. Die Schneidvorrichtung dient somit zum Zerteilen der Feststoffe, wie auch zur Filterung der Feststoffe. Des Weiteren erfolgt durch die Zerkleinerung der Inhaltsstoffe eine Aufbereitung des Abwassers für die nachgeschalteten Aufbereitungsprozesse. Insbesondere ist durch die Schneidvorrichtung sichergestellt, dass keine Feststoffe oberhalb einer bestimmten Korngröße in das Laufrad der Kreiselpumpe gelangen. Solche Feststoffe können bei der Verwendung der Pumpvorrichtung für Entwässerungssysteme auf Wasserfahrzeugen zum Beispiel organische Abfälle oder aber auch Restmüllteile, wie zum Beispiel Kunststofffolien, Kunststoffteile oder ähnliches sein. Die Art und die Größe der Feststoffe ist dabei je nach Nutzungssituation des Entwässerungssystems variabel, so dass die Schneidvorrichtung vorteilhafter Weise auf eine maximale Belastung mit derartigen Feststoffen ausgelegt ist.
-
Bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung kann es vorteilhaft sein, wenn es sich bei der Schneidvorrichtung um wenigstens ein rotierbares Schneidmittel in Form eines rotierbaren Schneidmessers handelt. Ein rotierbares Schneidmesser kann beispielsweise der Antriebswelle radial anschließend zugeordnet sein, wobei sich die Schneidkanten des Schneidmessers vorteilhafter Weise entlang der radialen Richtung von der Antriebswelle weg erstrecken, so dass im zentralen Bereich des Abwasserstroms befindlichen Feststoffpartikel von dem Schneidmesser mechanisch bearbeitet werden. Auch kann das rotierbare Schneidmesser zum Beispiel auch direkt an dem ersten Wellenende der Antriebswelle angeordnet sein, also auf dem Wellenstumpf an diesem ersten Wellenende. Auf diese Weise wird das rotierbare Schneidmesser sozusagen der Antriebswelle vorgelagert, so dass radiales Bauvolumen eingespart werden kann.
-
Zusätzlich ist es vorteilhafterweise möglich, dass bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung die Schneidvorrichtung wenigstens ein rotierbares Schneidmittel in Form eines rotierenden Schneidrings aufweist. Ein solcher Schneidring kann beispielsweise außerhalb eines rotierbaren Schneidmessers bezogen auf radiale Richtung der Antriebswelle, angeordnet sein. Der Schneidring ermöglicht dem Abwasserstrom ein passieren der Schneidvorrichtung bei gleichzeitigem mechanischen Bearbeiten der Feststoffe im Abwasserstrom. Auch der rotierbare Schneidring wirkt dabei neben seiner Schneidfunktion als Filter für die maximal zugelassene Größe der Feststoffe nach der Schneidvorrichtung. Die Schneidvorrichtung ist demnach insbesondere in der Lage, Feststoffpartikel im Abwasserstrom mechanisch zu bearbeiten, welche in dessen radialen Außenbereich in der Strömung vorhanden sind. Auch ist es möglich, dass das Schneidmesser keinen direkten Durchlass ermöglicht, sondern der Durchlass für den Abwasserstrom ausschließlich unter der Passage des rotierbaren Schneidrings möglich ist. So ist es auf diese Weise möglich, dass das Schneidmesser eine Vorbehandlung und der Schneidring eine Nachbehandlung des Abwassers darstellt. Bei einer Kombination eines rotierbaren Schneidmesser und eines rotierbaren Schneidrings miteinander ist das rotierbare Schneidmesser dem rotierbaren Schneidring in axialer Richtung der Antriebswelle bezogen auf die Strömungsrichtung des Abwassers vorteilhafter Weise vorgelagert. Auf diese Weise kann das Schneidmessers als erste Stufe der mechanischen Bearbeitung des Abwassers und der Schneidring als zweite Stufe dieser mechanischen Bearbeitung verstanden werden. Das Schneidmesser kann also dazu dienen die gröbsten Feststoffe so wert zu zerkleinern, dass sie den Schneidring in seiner mechanischen Bearbeitung nicht behindern, diesen insbesondere nicht verstopfen.
-
Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung kann vorteilhaft sein, wenn diese derart ausgebildet ist, dass passierendes Material auf eine Korngröße von kleiner oder gleich 4 mm bis 8 mm zerkleinert wird. Insbesondere ist dabei der Schneidring, wie voran stehende bereits beschrieben, als zweite Stufe der mechanischen Bearbeitung ausgeführt und auswechselbar ausgebildet, sodass in modularer Bauweise durch die Auswahl eines entsprechenden Schneidrings eine maximale Korngröße für das zu passierende Material, also die Feststoffpartikel im Abwasserstrom, von kleiner oder gleich 4 mm oder kleiner oder gleich 8 mm einstellbar ist. In Abhängigkeit des gewählten Schneidrings können anschließend die nachfolgenden Dimensionierungen der Verrohrung ausgelegt werden. Andersherum ist es auch möglich, dass bei bereits vorhandener Verrohrung, mit bekanntem Durchmesser eines vorhandenen Entwässerungssystems über den Schneidring eine entsprechende Anpassung einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung an das vorhandene Entwässerungssystem erfolgt. Durch den modularen Aufbau der Schneidvorrichtung ist auf diese Weise sicher gestellt, dass besonders kostengünstig ein derartig flexibler Einsatz möglich wird. Selbstverständlich kann auch das rotierbare Schneidmesser auswechselbar ausgebildet sein. Insbesondere kann auf diese Weise ein Schneidmesser in der Pumpvorrichtung eingesetzt werden, welches an den eingesetzten ortsfesten Schneidring angepasst ist. Die Flexibilität einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung wird durch eine derartige Ausgestaltung weiter erhöht.
-
Auch von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung die Vakuumpumpe als Drehschieberpumpe ausgebildet ist. Bei einer solchen Drehschieberpumpe ist der Rotor der Vakuumpumpe mit Drehschiebern versehen, welche als Schieber in radialer Richtung des Rotors beweglich in diesem gelagert sind. Darüber hinaus befinden sich im Rotor Federelemente, die die jeweiligen Drehschieber radial nach Außen drücken. Der Rotor selbst und damit auch die Antriebswelle der Antriebsvorrichtung, auf welcher der Rotor drehmomentfest befestigt ist, sind exzentrisch in dem Gehäuse der Vakuumpumpe angeordnet. Auf diese Weise bewegen sich die Stifte der Vakuumpumpe, insbesondere des Rotors radial nach außen und nach innen, wenn sie sich an dem Gehäuse der Vakuumpumpe entlang bewegen. Durch die Rotation und durch die Radialbewegung der Stifte sich ergebende Variation der durch die Stifte definierten Pumpkammern wird die Vakuumpumpe betrieben und eine Förderung von Gas erzielt. Bei einer derartigen Ausführungsform ist vorteilhafter Weise ein Rückschlagventil vorgesehen, welches Ölrücklauf aus der Vakuumpumpe verhindert. Dabei ist insbesondere eine Verunreinigung des Abwassers in dem Entwässerungssystem vor einer solchen Verunreinigung zu schützen. Über einen Ölabscheider und einen Öltank findet vorteilhafter Weise eine Ölumlaufschmierung statt, wobei das abgeschiedene Öl automatisch der Vakuumpumpe wieder zugeführt wird.
-
Ein Gasballastventil dient dazu, dass kleinere Mengen an Dampf, die in die Vakuumpumpe von der Saugseite her eingesaugt worden sind, nicht an dem Rotor oder an anderen Stellen im Inneren der Pumpe kondensieren.
-
Der Einsatz einer Drehschieberpumpe bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung hat den Vorteil, dass sie besonders kostengünstig ausführbar ist und darüber hinaus ihr Betrieb einen relativ geringen Verlust an Drehmoment beinhaltet. Dabei ist es möglich, dass die Vakuumpumpe bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung direkt, insbesondere ohne Getriebe, mit der Antriebsvorrichtung gekoppelt ist. Die Vakuumpumpe, insbesondere deren Rotor dreht sich also in einer solchen Ausführungsform mit der gleichen Drehzahl, wie auch das Laufrad der Kreiselpumpe.
-
Auch vorteilhaft ist, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung der Rotor der Vakuumpumpe über eine schaltbare Kupplung drehmomentfest in dem Bereich des zweiten Wellenendes mit der Antriebswelle verbunden ist. Eine solche Kupplung kann selbstverständlich auch zwischen der Verbindung des Laufrades der Kreispumpe mit dem ersten Wellenende der Antriebswelle vorhanden sein. Das Verwenden einer Kupplung für die drehmomentfeste Verbindung zwischen Rotor der Vakuumpumpe und/oder Laufrad der Kreiselpumpe hat den Vorteil, dass die jeweilige Pumpe aktiv über die schaltbare Kupplung ausgewählt bzw. aus- oder eingeschaltet werden kann. Wird nun im Einsatz einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung nur die Unterstützung einer der beiden Pumpen gewünscht, so ist dies durch ein Schalten der entsprechenden Kupplung ohne weiteres möglich. Solche Kupplungen können dabei z. B. elektromechanisch oder auch pneumatisch geschaltet sein. Auch handbetätigte Kupplungen, welche rein mechanisch betätigt werden, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar. Insbesondere durch das Vorsehen einer Kupplung für die Vakuumpumpe kann also die erfindungsgemäße Pumpvorrichtung in klassischer Betriebsweise angewendet werden, also ausschließlich mit einer Kreiselpumpe. Für besondere Einsatzsituationen kann die Vakuumpumpe über die Kupplung zugeschaltet werden, ohne dass ein baulicher Eingriff in die Pumpvorrichtung notwendig wäre.
-
Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung die Vakuumpumpe auf ihrer Saugseite mit einem Filter versehen ist. Dieser Filter ist dabei derart ausgestaltet, dass Feststoffe auf eine Korngröße von größer einem mm nicht in die Vakuumpumpe gelangen. Ein solcher Filter kann zum Beispiel mit einem Netz ausgestattet sein, dessen Maschenweite den maximalen Durchmesser von Partikeln festlegt, die diesen Filter passieren können. Auf diese Weise ist sicher gestellt, dass die Vakuumpumpe vor Beschädigungen durch derartige Feststoffe geschützt ist. Insbesondere bei der Verwendung der Vakuumpumpe in der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ist dies von Vorteil, da nicht vorhersehbar ist, welche Art von Feststoffen sich in dem zu förderndem Fluid, also in dem Abwasser, befinden. Durch das Verwenden eines Filters kann einerseits an der Saugseite der Vakuumpumpe die gewünschte Unterdruckleistung zur Verfügung gestellt werden, andererseits die Vakuumpumpe selbst, insbesondere deren Rotor durch Beschädigungen durch die Feststoffe in ausreichender Weise geschützt werden. Vorteilhafter Weise ist der Filter weiter dazu ausgelegt, nicht nur gegenüber Feststoffen, sondern auch gegenüber Flüssigkeiten ein Eindringen derselben in die Vakuumpumpe zu verhindern. Insbesondere bei einer direkten Anbindung der Vakuumpumpe an ein Entwässerungssystem ist eine solche Ausführungsform vorteilhaft.
-
Des Weiteren ist die Vorschaltung eines Kondensatabscheiders möglich, um zu verhinden, dass Wassertröpfchen oder Kondensat aus der Saugleitung in die Vakuumpumpe gelangen.
-
Weiter ist es vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung die Pumpvorrichtung auf ihrer Druckseite mit einem Sammeltank in Verbindung steht. Insbesondere bei der Verwendung von erfindungsgemäßen Pumpvorrichtungen auf Wasserfahrzeugen ist dies von Vorteil, da häufig eine Entwässerung, also eine Abfuhr des Abwassers an die Umgebung, insbesondere an das umgebende Gewässer nicht gewünscht ist oder sogar gesetzlich verboten ist. Für solche Situationen kann ein Sammeltank verwendet werden, welcher das Abwasser für den Betrieb im abgeschlossenen System sammelt und zu einer Zeit, wenn das System wieder einen Anschluss an die Kanalisation hat, beispielsweise wenn sich das Wasserfahrzeug in einem Hafen befindet, wieder geleert wird. Der Sammeltank bietet also die Möglichkeit, mithilfe einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ein Entwässerungssystem auf einem Wasserfahrzeug als im Wesentlichen geschlossenes System, zumindest temporär zu betreiben. Es ist vorteilhaft, wenn bei der Verwendung eines Sammeltanks die Kreiselpumpe derart an den Sammeltank angeschlossen ist, dass die Kreiselpumpe in beiden Richtungen betreibbar ist. Über eine entsprechende Verrohrung und mehrfache Anschlüsse an Druckseite und Saugseite der Kreiselpumpe kann auf diese Weise die Kreiselpumpe nicht nur für die Entwässerung in den Sammeltank hinein, sondern auch für dessen Entleerung in eine entsprechend angeschlossene Kanalisation, aus dem Sammeltank heraus verwendet werden. Diese Mehrfachfunktionalität, bzw. Mehrfachnutzung der Kreiselpumpe der Pumpvorrichtung vereinfacht den Aufbau des Systems und reduziert darüber hinaus die Kosten einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung.
-
Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung auf der Saugseite der Pumpvorrichtung eine Putzöffnung angeordnet ist, die reversibel mit einem Putzöffnungsdeckel verschlossen ist. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem zu förderndem Fluid um ein Abwasser handelt, in welchem Feststoffe vorkommen können, deren Art, Form und Größe nicht vorhersehbar sind, ist eine solche Putzöffnung von großem Vorteil. Durch den reversiblen Verschluss mit einem Putzöffnungsdeckel kann durch diese Putzöffnung eine Inspektion des Bereichs der Saugseite der Pumpvorrichtung, also insbesondere der Saugseite der Kreiselpumpe und/oder der Saugseite der Vakuumpumpe durchgeführt werden. Ist eine Inspektion sowohl der Kreiselpumpe, als auch der Vakuumpumpe gewünscht, so ist es vorteilhaft, wenn entsprechende Putzöffnungen direkt vor jeder der beiden Pumpen vorgesehen sind. Insbesondere ist eine Putzöffnung in dem Bereich der Saugseite der Kreiselpumpe sinnvoll, bei Verwendung einer Schneidvorrichtung auch vor dieser. Bei einem Verstopfen der Kreiselpumpe, bzw. einem Beschädigen der Schneidvorrichtung durch Feststoffe im zu fördernden Abwasser, kann auf diese Weise besonders einfach ein Zugang zu den blockierenden Feststoffen, bzw. zu der Schneidvorrichtung zum Austausch derselben oder eines Teils derselben, ermöglicht werden. Auf diese Weise wird die Wartung einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung vereinfacht und damit die entstehenden Kosten bei Blockaden der Kreispumpe oder der Schneidvorrichtung deutlich reduziert. Auch die Ausfalldauer bei einem Schaden verringert sich durch die Möglichkeit einer beschleunigten Reparatur durch die Putzöffnung.
-
Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung ein Pufferspeicher vorgesehen ist, der mithilfe der Vakuumpumpe unter Unterdruck gehalten wird, aus welchem mithilfe der Kreiselpumpe Abwasser abgepumpt werden kann. Der Pufferspeicher trennt also einen Vakuumkreis von einem Abwasserkreis ab, sodass die Vakuumpumpe den Pufferspeicher unter Unterdruck hält, mit einer geringen Wahrscheinlichkeit, dass die Vakuumpumpe durch einströmendes Abwasser beeinträchtigt werden würde. Der Pufferspeicher mit dem darin erzeugten Unterdruck steht wiederum auf seiner Anschlussseite in Kontakt mit dem Entwässerungssystem.
-
Wenn im Entwässerungssystem zu entwässerndes Abwasser anfällt, so wird dies durch den Unterdruck in dem Pufferspeicher in diesen hinein gesaugt. Ein Gefälle innerhalb des Entwässerungssystems ist nicht notwendig, da der Unterdruck ausreicht, das entsprechende Abwasser in den Pufferspeicher anzusaugen. Ab einer bestimmten Füllhöhe im Pufferspeicher wird das darin befindliche Abwasser abgepumpt. Dazu wird die Kreiselpumpe verwendet. Der Anschluss der Saugseite der Kreiselpumpe liegt daher vorteilhafterweise bezogen auf den Pegelstand im Inneren des Pufferspeichers unterhalb des Anschlusses der Vakuumpumpe auf der Saugseite. Auf diese Weise steht vorteilhafterweise die Saugseite der Kreiselpumpe ständig unterhalb des Pegelstandes, während sich die Saugseite des Anschlusses der Vakuumpumpe ständig oberhalb des Pegels im Pufferspeicher befindet. Wird nun der Pufferspeicher entleert, kommt die Kreiselpumpe und insbesondere auch die Schneidvorrichtung zum Einsatz. Bei einer solchen Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn mithilfe einer Kupplung zwischen der Vakuumpumpe und der Antriebsvorrichtung oder einer Kupplung zwischen der Kreiselpumpe und der Antriebsvorrichtung die eine, bzw. die andere Pumpe auswählbar ist. Aus der Kreiselpumpe heraus wird aus dem Pufferspeicher das Abwasser entweder in einen Sammeltank, in eine Kanalisation gefördert, oder aber in die Umgebung entsorgt.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Entwässerungsvorrichtung auf einem Wasserfahrzeug, die eine erfindungsgemäße Pumpvorrichtung aufweist. Das Verwenden einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung für eine Entwässerungsvorrichtung auf einen Wasserfahrzeug hat die voranstehend erläuterten Vorteile einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung.
-
Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren. Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links”, „rechts”, „oben” und „unten” beziehen sich dabei auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen:
-
1 Eine schematische Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
-
2 Eine schematische Darstellung eines Fließschemas einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
-
3 Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
-
4 Die schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
In 1 ist gut die besonders kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung zu erkennen. Die erfindungsgemäße Pumpvorrichtung 10 weist als zentralen Bestandteil eine Antriebsvorrichtung 20 auf. Diese Antriebsvorrichtung 20 ist bei dieser Ausführungsform zum Beispiel als Elektromotor ausgebildet. Die Abtriebswelle des Elektromotors der Antriebsvorrichtung 20 bildet dabei gleichzeitig die Antriebswelle 22 der Pumpvorrichtung 10, so dass die Antriebsvorrichtung das für den Betrieb der Pumpvorrichtung 10 notwendige Drehmoment zur Verfügung stellt.
-
Die Antriebswelle 22 der Antriebsvorrichtung 20 ragt auf beiden Seiten der Antriebsvorrichtung 20 aus dieser heraus. Auf diese Weise werden die beiden Wellenenden 22a als erstes Wellenende sowie 22b als zweites Wellenende sichtbar und für das von der Antriebsvorrichtung 22 zur Verfügung gestellte Drehmoment nutzbar an diesen beiden Wellenenden 22a und 22b zur Verfügung gestellt. Am ersten Wellenende 22a der Antriebswelle 22 ist in dessen Bereich das Laufrad 32 einer Kreiselpumpe 30 angeordnet und drehmomentfest mit der Antriebswelle 22 verbunden. Ebenfalls im Bereich des ersten Wellenendes 22a der Antriebswelle 22 ist eine Schneidvorrichtung 50 drehmomentfest mit der Antriebswelle 22 verbunden. Überträgt man auf die Antriebswelle 20 ein Drehmoment, so rotieren sowohl das Laufrad 32 der Kreiselpumpe 30, als auch die Schneidvorrichtung 50 und der Rotor 42 der Vakuumpumpe 40.
-
Die Schneidvorrichtung 50 weist ein rotierbares Schneidmesser 52 auf, welches sich in ein rotierbares Schneidmesser 52a und einen ortsfesten Schneidring 52b aufteilt. Der ortsfeste Schneidring 52b liegt dabei außerhalb des rotierbaren Schneidmessers 52a, bezogen auf die radiale Richtung, und hinter dem rotierbaren Schneidmesser 52a, bezogen auf die axiale Richtung der Antriebswelle 22. Durch die Auswahl eines entsprechenden Schneidrings 52b kann der maximale Wert für die durchgelassenen Korngrößen von Feststoffpartikeln eingestellt werden.
-
Weiter ist stromaufwärts von der Schneidvorrichtung 50 eine Putzöffnung 12 vorgesehen. Diese Putzöffnung 12 ist mit einem Putzöffnungsdeckel 14 verschlossen, welcher reversibel verschließbar ist. Wird nun eine Verstopfung, bzw. eine Minderleistung der Kreiselpumpe 30 festgestellt, so kann über die Putzöffnung 12 eine Inspektion der Kreiselpumpe 30 wie auch der Schneidvorrichtung 50 erfolgen. Wird bei dieser Inspektion festgestellt, dass sich Feststoffe in diesem Bereich festgesetzt haben, so können diese ohne Probleme über die Putzöffnung 12 entfernt werden, sodass der weitere Betrieb der Schneidvorrichtung 50, wie auch der Kreiselpumpe 30 gewährleistet ist. Zwischen Kreiselpumpe und Antriebsvorrichtung befindet sich ein Trockenlaufschutz 31 zum Schutz der Gleitringdichtung im Fall eines Trockenlaufs der Kreiselpumpe.
-
Am zweiten Wellenende 22b der Antriebswelle 22 ist der Rotor 42 einer Vakuumpumpe 40 vorgegeben. Wie schematisch in 1 zu erkennen, handelt es sich bei der Vakuumpumpe 40 vorzugsweise um eine Drehschieberpumpe, wobei der Rotor 42 exzentrisch in dem Gehäuse der Vakuumpumpe 40 angeordnet ist. Nicht weiter dargestellt sind die einzelnen Ausführungsmerkmale des Rotor 42, insbesondere die notwendigen Drehschieber und die Federelemente zum Bewegen des jeweiligen Drehschiebers in radialer Richtung und deren Anlegen an das Gehäuse der Vakuumpumpe 40. Auch der Rotor 42 ist drehmomentfest mit der Antriebswelle 22 verbunden, sodass sich bei der Ausführungsform der 1 der Rotor 42, die Schneidvorrichtung 50 und das Laufrad 32 der Kreiselpumpe 30 alle mit der identischen Drehzahl der Antriebsvorrichtung 20 drehen. Zur Steuerung. Beziehungsweise der Regelung der Pumpvorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung wird also ausschließlich ein Signal sowie eine Stromversorgung für die Antriebsvorrichtung 20 notwendig, welche in gleicher Weise mit gleicher Drehzahl alle drei Komponenten, nämlich den Rotor 42 der Vakuumpumpe 40, das Laufrad 32 der Kreiselpumpe 30 und auch das Schneidmittel 52 der Schneidvorrichtung 50 antreibt.
-
In 2 ist schematisch ein Flussdiagramm dargestellt, dass eine erfindungsgemäße Pumpvorrichtung 10 verwendet. Mit Strichlinien ist hier die Antriebswelle 22 gemäß ihrer Funktionalität dargestellt. Eine Antriebsvorrichtung 20, hier ebenfalls als Motor, insbesondere als Elektromotor, ausgeführt, steht dabei über die Antriebswelle 22 sowohl mit der Vakuumpumpe 40 wie auch mit der Kreiselpumpe 30 und der Schneidvorrichtung 50 in drehmomentübertragender Verbindung. Mit anderen Worten treibt die Antriebsvorrichtung 20 alle drei Komponenten, also Schneidvorrichtung 50, Kreiselpumpe 30 und Vakuumpumpe 40 gemeinsam an. Die Kreiselpumpe 30 und die Schneidvorrichtung 50 sind dabei im Bereich eines ersten Wellenendes 22a und die Vakuumpumpe 40 an einem entgegengesetzten zweiten Wellenende 22b der Antriebswelle 22 angeordnet. Dabei kann die Pumpvorrichtung 10 beispielsweise wie in 1 dargestellt ausgeführt sein.
-
Mittels der Vakuumpumpe 40 wird ein Unterdruck im angeschlossenen Rohrleitungssystem erzeugt, bis ein stabiler Unterdruck erreicht ist. Nach dem Erreichen des gewünschten Unterdrucks im Rohrleitungssystem schaltet die Pumpenvorrichtung ab und das System ist einsatzbereit. Durch die Einleitungsstellen (Toiletten, Duschen und Abflüsse) wird interwallweise ein Luft-Abwassergemisch LU/AB in das Rohrleitungssystem eingetragen, welches sich vor der Saugöffnung der Kreiselpumpe sammelt. Wenn der Pegelstand vor der Kreiselpumpe eine vorher definierte Höhe erreicht hat oder der Unterdruck im System nicht mehr ausreicht, um dieses konstant zu betreiben, schaltet die Pumpvorrichtung wieder ein. Das Abwasser vor der Kreiselpumpe wird zerkleinert und abgefördert und die eingetragene Luft wird durch die Vakuumpumpe entfernt, bis sich wieder ein stabiler Unterdruck eingestellt hat, um das angeschlossene Unterdruckentwässerungssystem sicher zu betreiben. Weiter sind der Vakuumpumpe 40 ein Filter 46 und ein Kondensatabscheider 45 vorgeschaltet, welche verhindern, dass Feststoffpartikel, Wassertröpfchen oder Kondensat ab einer gewissen Größe, insbesondere größer als 1 mm, in die Vakuumpumpe 40 gelangen können.
-
Um die Vakuumpumpe 40 gezielt antreiben zu können, bzw. gezielt abschalten zu können, ist eine Kupplung 44b in der Antriebswelle 22 vorgesehen. Über die Kupplung 44b ist es möglich, die Drehmomentübertragung von der Antriebsvorrichtung 20 auf die Vakuumpumpe 40 einzuschalten oder aber auch auszuschalten. Damit wird die Vakuumpumpe 40 schaltbar, wodurch sich die Flexibilität eines Einsatzes einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung 10 noch weiter erhöht. Des Weiteren befindet sich eine Kupplung 44a in der Antriebswelle 22 zwischen Antrieb und Kreiselpumpen.
-
3 zeigt eine Variation der Ausführungsform der 2. Die darin verwendeten Komponenten mit gleicher Wirkung tragen gleiche Bezugszeichen, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung derselben verzichtet wird. Vielmehr werden nachfolgend nur die Unterschiede der beiden Ausführungsformen erläutert.
-
Im Gegensatz zu 2 sind mehrere Unterschiede bei der Ausführungsform der 3 zu erkennen. Zum einen erfolgt die Förderung des Abwassers AB nicht an die Umgebung oder eine angeschlossene Kanalisation, sondern vielmehr ist ein Sammeltank 60 vorgesehen, in welchen die Förderung erfolgt. Der Sammeltank 60 ist dabei derart dimensioniert, dass zumindest temporär ein isoliertes Betreiben der Pumpvorrichtung 10 in einem Entwässerungssystem verwendet werden kann. Dabei kann der Sammeltank auch bereits ein bestehender Bestandteil eines bestehenden Entwässerungssystems sein, an welches die erfindungsgemäße Pumpvorrichtung 10 angeschlossen ist.
-
In 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung schematisch dargestellt. Auch hier werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Komponenten verwendet, weshalb eine Erläuterung derselben hier nicht wiederholend erfolgt.
-
Im Unterschied zu den Ausführungsformen der 2 und 3 ist bei dieser Ausführungsform der 4 ein Pufferspeicher 70 vorgesehen. Der Pufferspeicher 70 steht mit dem Entwässerungssystem in Verbindung, und kann von diesem Abwasser AB erhalten. Um aus dem Entwässerungssystem das Abwasser zu erhalten wird in den Pufferspeicher 70 ein Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck wird über die Vakuumpumpe 40 hergestellt, welche über die Antriebsvorrichtung 20, insbesondere über die Antriebswelle 22 angetrieben wird. Mit anderen Worten wird der Pufferspeicher 70 ständig unter Unterdruck gehalten, sodass im Falle des Anfallens von Abwasser in dem Entwässerungssystem dasselbe in den Pufferspeicher 70 durch den Unterdruck gefördert einfließen kann. Ein Gefälle für die Förderung des Abwassers AB ist bei dieser Ausführungsform nicht notwendig. In dem Pufferspeicher 70 wird sich also ein Pegelstand an Abwasser einstellen, welcher vorteilhafterweise unterhalb des Anschlusses auf der Saugseite der Vakuumpumpe 40 liegt. Steigt der Pegel im Pufferspeicher 70 über die Zeit an, wird zu einem bestimmten Pegelstand eine Abfuhr aus dem Pufferspeicher 70 notwendig werden.
-
Schaltet die Pumpvorrichtung ein, wird über die Antriebsvorrichtung 20, insbesondere deren Antriebswelle 22, die Kreiselpumpe 30 angetrieben, so erfolgt ein Abfördern des Abwassers aus dem Pufferspeicher 70. Das Abfördern des Abwassers AB kann dabei entweder an die Umgebung, oder aber an eine angeschlossene Kanalisation, oder aber in einen Speicherbehälter wie aus der Ausführungsform der 3 bekannt, geschehen.
-
Auch bei dieser Ausführungsform ist vorteilhafterweise eine Schneidvorrichtung 50 vorgesehen, welche stromaufwärts der Kreiselpumpe 30 angeordnet ist. Die Zerkleinerung erfolgt demnach erst beim Abfördern aus den Pufferspeicher 70, sodass sich im Pufferspeicher 70 noch unzerkleinertes Material befindet. Dies kann beispielsweise dafür verwendet werden, dass sich grobe Schwebstoffe während des Aufenthaltes in dem Pufferspeicher absetzen und nicht in den nachfolgenden Kreislauf gelangen kann. Der Pufferspeicher 70 kann in einer solchen Ausführungsform als erste grobe Klärstufe verwendet werden.
-
Es ist selbstverständlich, dass sich bei den voranstehend geschilderten Ausführungsformen nur um Beispiele handelt. Selbstverständlich können diese Beispiele miteinander frei kombiniert werden, sodass einzelne Komponenten zu einer neuen Ausführungsform zusammengesetzt werden können, sofern dies technisch sinnvoll ist.
-
Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Pumpvorrichtung
- 12
- Putzöffnung
- 14
- Putzöffnungsdeckel
- 20
- Antriebsvorrichtung
- 22
- Antriebswelle
- 22a
- erstes Wellenende
- 22b
- zweites Wellenende
- 30
- Kreiselpumpe
- 31
- Trockenlaufschutz
- 32
- Laufrad
- 40
- Vakuumpumpe
- 42
- Rotor
- 44a
- Kupplung
- 44b
- Kupplung
- 45
- Kondensatabscheider
- 46
- Filter
- 50
- Schneidvorrichtung
- 52
- rotierbares Schneidmittel
- 52a
- rotierbares Schneidmesser
- 52b
- ortsfester Schneidring
- 60
- Sammeltank
- 70
- Pufferspeicher
- AB
- Abwasser
- LU
- Luft
- AB/LU
- Abwasser-/Luftgemisch