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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung, insbesondere
zur Verwendung als Fahrtzielanzeige, mit einer Leiterplatte, die
auf wenigstens einer Vorderseite eine Mehrzahl von Anzeigeelementen
aufweist, sowie eine Kombination einer solchen Anzeigevorrichtung
mit einer Trägerstruktur und eine Vorrichtung zur Herstellung
einer solchen Anzeigevorrichtung.
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Anzeigevorrichtungen,
wie sie als Fahrtzielanzeigen, bspw. in Fahrzeugen wie Bussen, Bahnen oder
auch stationär auf Bahnsteigen etc., verwendet werden,
weisen in der Regel eine Leiterplatte auf, an der eine Mehrzahl
von Anzeigeelementen angeordnet ist. Die Anzeigeelemente sind in
der Regel matrixförmig angeordnet und einzeln ansteuerbar,
um durch geeignete elektronische Ansteuerung Informationen unterschiedlichster
Art mittels der Anzeigevorrichtung anzeigen zu können.
Die Anzahl der Anzeigeelemente kann dabei relativ gering sein, so
dass im Wesentlichen alphanumerische Informationen angezeigt werden
können. Die Anzahl der Anzeigeelemente kann jedoch auch
deutlich höher sein, so dass mittels der Anzeigevorrichtung
auch grafische Inhalte dargestellt werden können.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, für derartige Anzeigevorrichtungen
ein Gehäuse vorzusehen, das in der Regel aus Metall hergestellt
ist. Das Gehäuse weist dabei in der Regel Mittel zum Festlegen
der Leiterplatte sowie Raum zur Aufnahme einer Ansteuereinrichtung
auf. Ferner beinhaltet das Gehäuse in der Regel ein Fenster,
durch das hindurch die Anzeigevorrichtung betrachtbar ist. Anzeigevorrichtungen
dieser Art haben ein relativ hohes Gewicht und eignen sich aufgrund
ihrer Konstruktion nur bedingt zur Verwendung in rauen Umgebungsbedingungen.
Sofern die Verwendung auch in feuchten Umgebungen gewünscht
ist, sind aufwändige Abdichtungsmaßnahmen erforderlich.
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Aus
dem Dokument
DE
20 2009 004 030 U1 ist es bekannt, eine vor den Anzeigeelementen
befindliche lichtdurchlässige Abdeckung als Scheibe eines
Fahrzeugs auszugestalten. Hierdurch soll die Anzeigevorrichtung
insgesamt raumsparend, leicht und kostengünstig ausgebildet
werden.
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Ferner
ist es aus dem Dokument
DE 20 2006 017 388 U1 bekannt, eine robuste
Anzeigenvorrichtung bereitzustellen, bei der eine Frontscheibe von innen
bedruckt ist und bei der die Anzeige vergossen ist. Hierdurch soll
ein Schutz vor Umwelteinflüssen möglich sein.
Die Frontscheibe soll mit dem Verguss dabei einen Verbund bilden,
wodurch die Schlagfestigkeit der Anzeige erhöht wird.
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Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Anzeigevorrichtung,
insbesondere eine Kombination einer Anzeigevorrichtung und einer
Trägerstruktur, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Anzeigevorrichtung anzugeben, wobei die Anzeigevorrichtung
ein geringes Gewicht aufweist.
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Ferner
wird die obige Aufgabe gelöst durch eine Anzeigevorrichtung,
die mittels eines solchen Verfahrens hergestellt sein kann, mit
einer Leiterplatte, die auf wenigstens einer Vorderseite eine Mehrzahl
von Anzeigeelementen aufweist, wobei wenigstens auf der Vorderseite
wenigstens eine Lage aus geschmolzenem und vernetzten Schmelzklebermaterial
angeordnet ist, die die Anzeigeelemente bedeckt, wobei das Schmelzklebermaterial
für sichtbares Licht durchlässig ist.
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Die
obige Aufgabe wird gelöst durch eine Kombination mit einer
Anzeigevorrichtung und einer Trägerstruktur, die eine Aussparung
zum Einsetzen eines Fensters aufweist, wobei die Anzeigevorrichtung
anstelle eines Fensters in die Aussparung eingesetzt ist.
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Schließlich
wird die obige Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur
Herstellung einer Anzeigevorrichtung, mit einem Trogelement, in
das eine Anordnung mit einer Leiterplatte und wenigstens einer Lage
aus einem Schmelzklebermaterial einlegbar ist, und einem Ofen, in
den das Trogelement einführbar ist.
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Ein
Verfahren zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung, insbesondere
zur Verwendung als Fahrtzielanzeige, beinhaltet die Schritte, eine
Leiterplatte bereitzustellen, die auf wenigstens einer Vorderseite eine
Mehrzahl von Anzeigeelementen aufweist, wenigstens eine Lage aus
einem Schmelzklebermaterial auf die Vorderseite der Leiterplatte
aufzulegen, die Anordnung zunächst so zu erwärmen,
dass das Schmelzklebermaterial schmilzt, und die Anordnung schließlich
so zu erwärmen, dass das Schmelzklebermaterial vernetzt,
wobei das Schmelzklebermaterial so ausgewählt ist, dass
es im vernetzten Zustand durchlässig für sichtbares
Licht ist.
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Durch
das Erwärmen des auf die Vorderseite der Leiterplatte aufgelegten
Schmelzklebermaterials schmilzt dieses und überdeckt auf
diese Weise auf abdichtende Art und Weise die Vorderseite der Leiterplatte.
Das vernetzte Schmelzklebermaterial kann folglich zumindest den
Teil eines Gehäuses der Anzeigevorrichtung bilden und kann
einen hohen IP-Schutzgrad aufweisen.
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Die
wenigstens eine Lage aus dem Schmelzklebermaterial sollte dabei
mit einer Dicke bereitgestellt werden, so dass das geschmolzene
Schmelzklebermaterial die Vorderseite der Leiterplatte und die sich
ggf. gegenüber der Vorderseite der Leiterplatte erhebenden
Anzeigeelemente vollständig bedeckt.
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Hierbei
kann das Schmelzklebermaterial mit der Vorderseite der Leiterplatte
eine Klebeverbindung eingehen, die eine hohe Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit
und Wasser aufweist. Im Idealfall ist eine IP-Schutzklasse von IP
68 möglich.
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Ferner
kann die Anzeigevorrichtung mit einer geringen Dicke ausgebildet
werden, die nur unwesentlich dicker ist als die Leiterplatte mit
den daran festgelegten elektronischen Bauelementen und Anzeigeelementen.
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Insgesamt
kann die Anzeigevorrichtung auch ein geringes Gewicht aufweisen.
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Die
Anzeigeelemente können bspw. LEDs oder LCDs sein, die auf
der Leiterplatte matrixförmig angeordnet und individuell
ansteuerbar sind.
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Die
Anzeigeelemente und/oder weitere mit der Leiterplatte verbundene
elektronische Bauelemente können an der Leiterplatte entweder
verdrahtet vorgesehen sein, oder diese Bauelemente können
im Wege der SMD-Technik mit der Leiterplatte verbunden sein. Unter
einer Leiterplatte ist vorliegend eine einzelne Leiterplatte oder
eine Mehrzahl von Leiterplatten zu verstehen, die nebeneinander angeordnet
und elektrisch miteinander verbunden sind.
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Durch
die hohe IP-Schutzklasse ist eine Verwendung der Anzeigevorrichtung
sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich möglich.
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Das
vernetzte und für sichtbares Licht durchsichtige Schmelzklebermaterial
kann ggf. für angenehme Streuung des von den Anzeigeelementen
abgestrahlten Lichtes sorgen. Unter Licht bzw. sichtbarem Licht
ist vorliegend elektromagnetische Strahlung zu verstehen, die vom
menschlichen Auge wahrnehmbar ist.
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Die
Leiterplatte kann eine beliebige Form besitzen, insbesondere rechteckförmig.
Dabei kann die Leiterplatte als herkömmliche, leicht elastische
Leiterplatte bspw. aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet
sein. Die Leiterplatte kann jedoch auch als flexible Leiterplatte
auf Folienbasis ausgebildet sein.
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Ferner
kann die Leiterplatte generell plan ausgebildet sein, kann jedoch
auch eine gebogene Form oder Ähnliches besitzen (bspw.
in Anpassung an eine Wölbung einer Fensterscheibe eines
Busses oder dergleichen).
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Obgleich
die vorliegende Anmeldung generell darauf abstellt, eine Anzeigevorrichtung
herzustellen, bereitzustellen und mit einer Trägerstruktur zu
kombinieren, so ist die vorliegende Erfindung in verallgemeinerter
Form auf eine elektronische Komponente bzw. Baugruppe gerichtet,
die vorzugsweise eine Leiterplatte enthält. Das Verfahren
zur Herstellung ist dabei das Gleiche. Hierbei wird eine Lage aus einem
Schmelzklebermaterial auf die elektronische Komponente aufgebracht,
und die Gesamtanordnung wird dann so erwärmt, dass das
Schmelzklebermaterial zunächst schmilzt und anschließend
vernetzt. Bei dieser Ausführungsform muss das Schmelzklebermaterial
nicht notwendigerweise im vernetzten Zustand durchlässig
für sichtbares Licht sein.
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In
verallgemeinerter Form stellt die vorliegende Erfindung folglich
auf ein Verfahren zum Herstellen einer elektronischen Baugruppe,
auf eine elektronische Baugruppe sowie auf eine Vorrichtung zur
Herstellung einer elektronischen Baugruppe ab.
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Als
Schmelzklebermaterial eignen sich insbesondere EVA-Copolymere (Ethylenvinylacetat-Copolymere).
Generell eignen sich jedoch auch andere Schmelzklebstoffe, wie sie
beispielhaft beschrieben sind in Wikipedia unter dem Stichwort ”Hot-melt
Adhesive”.
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Die
Lage aus dem Schmelzklebermaterial kann eine relativ dicke plattenartige
Lage aus diesem Material sein. Es ist jedoch auch möglich,
die Lage aus dem Schmelzkleberfolien in Form eines Granulates aufzubringen.
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Von
besonderem Vorzug ist es, wenn die Lage aus Schmelzklebermaterial
durch eine Mehrzahl von Schmelzkleberfolien gebildet ist, die übereinander
auf die Vorderseite der Leiterplatte aufgelegt wird.
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Schmelzkleberfolien,
bspw. mit einer Dicke von 0,4 mm, sind handelsüblich verfügbar.
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Daher
kann die Anzeigevorrichtung kostengünstig hergestellt werden.
Ferner lässt sich ein derartiges Folienmaterial leicht
auf das korrekte Maß zuschneiden. Schließlich
ist es von besonderem Vorzug, dass durch eine geeignete Wahl der
Anzahl von Schmelzkleberfolien eine optimierte Dicke der Anzeigevorrichtung
insgesamt erzielbar ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Erwärmen
auf die Lage aus dem Schmelzklebermaterial eine vordere Decklage aus
einem Deckmaterial aufgelegt, das durchlässig für
sichtbares Licht ist und eine Schmelztemperatur aufweist, die höher
ist als die beim nachfolgenden Erwärmen erreichten Temperaturen.
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Die
Decklage dient als Schutzlage und kann bspw. durch eine hochfeste
Kunststofflage bzw. -platte gebildet sein, insbesondere aus einem
Material wie Polycarbonat.
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Alternativ
ist es möglich, die Decklage aus Glas oder verwandten Materialien
herzustellen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vor dem Erwärmen
wenigstens eine rückseitige Lage aus einem Schmelzklebermaterial auf
die Rückseite der Leiterplatte aufgelegt.
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Bei
dieser Ausführungsform kann auch die Rückseite
der Leiterplatte in einer Weise entsprechend wie die Vorderseite
verklebt bzw. abgedichtet werden. Insbesondere dann, wenn an der
Rückseite der Leiterplatte weitere elektronische Komponenten festgelegt
sind, ist diese Ausführungsform von besonderem Vorteil.
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Dabei
können die weiteren elektronischen Komponenten Ansteuerelemente
beinhalten, können jedoch auch weitere Anzeigeelemente
beinhalten, so dass die Anzeigevorrichtung dazu in der Lage ist,
sowohl nach vorne als auch nach hinten Information anzuzeigen.
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Es
ist insgesamt ferner von Vorteil, wenn vor dem Erwärmen
eine rückseitige Decklage aus einem Deckmaterial auf die
Rückseite der Leiterplatte oder auf eine rückseitige
Lage aus Schmelzklebermaterial aufgelegt wird, wobei das Deckmaterial
durchlässig für sichtbares Licht ist und eine
Schmelztemperatur aufweist, die höher ist als die beim
nachfolgenden Erwärmen erreichten Temperaturen.
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Auf
diese Weise können sowohl die Vorderseite der Anzeigevorrichtung
als auch die Rückseite der Anzeigevorrichtung mit einer
stabilisierenden und schützenden Decklage ausgebildet werden.
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Sofern
sowohl an der Vorderseite als auch an der Rückseite eine
Decklage vorhanden ist, bilden diese Decklagen gemeinsam mit der
dazwischen angeordneten Leiterplatte und der oder den dazwischen
angeordneten Lage(n) aus Schmelzklebermaterial das Gehäuse
der Anzeigevorrichtung.
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Die
Anzeigevorrichtung kann folglich insgesamt ohne metallische Gehäuseelemente
ausgebildet werden. Durch geeignete Wahl der Decklagen kann eine
hohe mechanische Belastbarkeit gegen Vandalismus und für
eine hohe Transportsicherheit erzielt werden.
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Generell
eignet sich eine derartige Anzeigevorrichtung auch in sehr rauen
Umgebungsbedingungen, wie insbesondere feuchten Umgebungsbedingungen,
und/oder Umgebungen mit hohen mechanischen Belastungen (bspw. als
Außenscheibe eines Fahrzeugs oder dergleichen).
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Ferner
ist es insgesamt bevorzugt, wenn die Lage aus Schmelzklebermaterial
sich wenigstens über eine Seitenkante der Leiterplatte
hinaus erstreckt.
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Hierdurch
bildet die vernetzte Schmelzkleber-Lage einen seitlich gegenüber
der Leiterplatte vorstehenden Abschnitt, der bspw. zum Zwecke der Befestigung
der Anzeigevorrichtung verwendet werden kann.
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Von
besonderem Vorzug ist es dabei, wenn die Schmelzkleber-Lage vor
dem Erwärmen mittel- oder unmittelbar eine rückseitige
Decklage aus Deckmaterial und/oder eine rückseitige Lage
aus Schmelzklebermaterial berührt.
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Hierdurch
kann eine vollständige Abdichtung nicht nur der Vorderseite
bzw. der Rückseite der Leiterplatte erzielt werden. Ferner
kann eine Abdichtung auch an der Seitenkante erfolgen. Von besonderem Vorzug
ist es hierbei, wenn die Lage aus Schmelzklebermaterial sich über
sämtliche Seitenkanten der Leiterplatte hinaus erstreckt.
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Gleiches
gilt vorzugsweise für die rückseitige Lage aus
Schmelzklebermaterial sowie die vorderseitige und/oder rückseitige
Decklage.
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Insgesamt
kann mit dieser Ausführungsform eine Anzeigevorrichtung
erzielt werden, die zwei Decklagen (bspw. aus Polycarbonat oder
Glas) sowie dazwischen eine Leiterplatte und im Übrigen
aufgefüllt mit durchgehend geschmolzenem und sich über
die verschiedenen Lagen verbindenden Schmelzklebermaterial besteht.
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In
dem Randbereich, der über die Leiterplatte hinaus vorsteht,
kann die Anzeigevorrichtung daher insgesamt durchlässig
für sichtbares Licht sein.
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Dieser
Randbereich eignet sich dann bspw. zur Befestigung an Trägerstrukturen
und kann bspw. auch durchbohrt werden, ohne die IP-Schutzklasse zu
verringern. Es versteht sich, dass bei einer derart vollständig
von Schmelzklebermaterial umgebenen Leiterplatte ein sehr hoher
IP-Schutzgrad (IP 68) erzielt werden kann.
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Die
Decklage(n) kann (können) dabei plan ausgebildet sein.
Dabei ist die Anzeigevorrichtung zumindest bei Verwendung von Kunststoff-Decklagen
in der Regel leicht elastisch verformbar und so an verschiedene
Einbausituationen anpassbar. Generell ist es jedoch auch möglich,
dass die Decklage(n) und/oder Leiterplatte von vorneherein eine
gebogene bzw. gekrümmte Form besitzt (besitzen), um auf
diese Weise eine Anpassung an unterschiedliche Einbausituationen
zu erzielen.
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Generell
kann die Anzeigevorrichtung auch gegenüber einer planen
oder gewölbten Form abweichen und kann bspw. im Querschnitt
L-förmig ausgebildet sein oder Ähnliches, wobei
bspw. zwei oder mehr Leiterplatten, die nicht in einer Ebene miteinander
liegen, auf diese Art und Weise zu einer Gesamtanzeige integriert
werden.
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Gemäß einer
weiteren insgesamt bevorzugten Ausführungsform wird vor
dem Erwärmen zwischen zwei Lagen aus Schmelzklebermaterial
eine Zwischenlage eingelegt.
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Eine
solche Zwischenlage kann dabei zwischen einer vorderseitigen Lage
und einer rückseitigen Lage angeordnet sein. Im Falle der
Verwendung von einer Mehrzahl von Schmelzkleberfolien für
eine jeweilige Lage kann eine solche Zwischenlage jedoch auch zwischen
eine oder mehrere der Schmelzkleberfolien auf der Vorderseite und/oder
auf der Rückseite angeordnet sein.
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Die
Zwischenlage kann bspw. eine elektrisch leitende Lage zur elektromagnetischen
Abschirmung sein. Ferner kann die Zwischenlage eine Bedruckung zum
Zwecke der Maskierung von Anzeigeelementen und/oder zu Werbezwecken
beinhalten. Ferner kann die Zwischenlage einen UV-Schutz beinhalten.
Auch ist es möglich, die Zwischenlage als Kontrastfolie auszubilden.
Auch kann auf der Rückseite eine optisch undurchlässige
bzw. lichtundurchlässige Folie integriert werden, oder
die Rückseite kann lackiert werden.
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Die
Verwendung von EVA-Copolymeren als Schmelzklebermaterial ermöglicht
bspw. eine vielfältige Einbindung unterschiedlichster Arten
von Zwischenlagen, so dass das erfindungsgemäße
Verfahren in hohem Maße flexibel ist und auf diese Weise Anzeigevorrichtungen
für die verschiedensten Einsatzbedingungen realisierbar
sind.
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Es
ist ferner vorteilhaft, wenn vor dem Erwärmen ein elektrisches
Verbindungselement, das mit der Leiterplatte elektrisch verbunden
ist, zwischen zwei Lagen aus Schmelzklebermaterial angeordnet wird.
Generell ist es zwar auch möglich, elektrische Leitungen
seitlich gegenüber den Schmelzkleber-Lagen vorstehen zu
lassen, um eine elektrische Ansteuerung und Energieversorgung auf
diese Weise zu erzielen.
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Von
besonderem Vorzug ist es jedoch, wenn ein vorkonfektioniertes Verbindungselement
mit Steckern oder Buchsen in die Anordnung so integriert wird, dass
die IP-Schutzklasse nicht verringert wird und andererseits eine
leichte Kontaktierung mit vorbereiteten Kontaktelementen einer Ansteuereinrichtung
oder Ähnliches möglich ist.
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Generell
ist es zwar auch möglich, eine Ansteuerelektronik in die
Anzeigevorrichtung zu integrieren (bspw. durch Bereitstellen einer
entsprechenden Fläche auf der Leiterplatte).
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Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn die Ansteuereinrichtung separat von
der Anzeigevorrichtung vorgesehen ist und in der Implementierung bspw.
benachbart zu der Anzeigevorrichtung montiert und über
eine elektrische Leitung mit dem integrierten Verbindungselement
der Anzeigevorrichtung verbunden wird.
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Die
erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung kann insbesondere
aufgrund ihres geringen Gewichtes auf einfache Weise flächig
mit einer Fensterscheibe eines Fahrzeuges, eines Schiffes, eines
Flugzeuges, einer stationären Anwendung etc. verklebt werden,
so dass separate Mittel zur Befestigung nicht notwendig sind.
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Bei
geeigneter Ausgestaltung der Decklagen ist es jedoch vorzugsweise
auch möglich, die Anzeigevorrichtung insgesamt als Fensterersatz
zu verwenden, wobei die nach außen gerichtete Decklage die
Funktion einer Fensterglasscheibe übernimmt.
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Hierdurch
kann insgesamt eine Kombination aus einer Anzeigevorrichtung und
einer Trägerstruktur geschaffen werden, die mit wenigen
Bauteilen realisierbar ist und ein geringes Gewicht aufweist.
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Insgesamt
wird mit der Erfindung angestrebt, eine elektronische Komponente
bzw. eine Anzeigevorrichtung zu schaffen, die im Wesentlichen gehäuselos
ausgebildet sein kann, wobei die Struktur des Gehäuses
durch eine Kombination von einer oder mehreren Decklagen und einer
Leiterplatte sowie vernetztem Schmelzklebermaterial erreicht wird.
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Die
Anzeigevorrichtung kann auf diese Weise Wasser- und dampfdicht ausgebildet
sein, kann hohe Belastbarkeit besitzen und eine geringe Dicke aufweisen
(bspw. kleiner zehn Millimeter).
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Da
ein Zugriff auf die Leiterplatte nicht ohne Zerstörung
der Anzeigevorrichtung möglich ist, ist es bevorzugt, die
elektronische Komponente insgesamt oder zumindest die Anzeigevorrichtungen
wie LEDs voraltern zu lassen, so dass die Ausfallsicherheit insgesamt
erhöht wird.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Herstellen einer Anzeigevorrichtung;
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2 einen
beispielhaften Schichtaufbau einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung in Explosionsdarstellung;
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3 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anzeigevorrichtung;
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4 eine
Draufsicht auf die Anzeigevorrichtung der 3;
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5 eine
Seitenansicht der Anzeigevorrichtung der 3;
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6 eine
Darstellung einer an eine Rückseite eines Fensters einer
Trägerstruktur geklebten Anzeigevorrichtung; und
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7 eine
Darstellung einer Anzeigevorrichtung, die als Fensterersatz an einer
Trägerstruktur festgelegt ist.
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In 1 ist
eine Vorrichtung zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung generell
mit 10 bezeichnet.
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Die
Vorrichtung weist ein Trogelement 12 auf, das im Querschnitt
etwa U-förmig ausgebildet ist. Ferner beinhaltet die Vorrichtung
einen schematisch dargestellten Ofen 14, in den das Trogelement 12 einführbar
ist, um dieses und eine darin angeordnete Schichtanordnung zu erwärmen.
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Eine
mittels einer solchen Vorrichtung 10 herstellbare Anzeigevorrichtung
beinhaltet eine Leiterplatte 20, die zumindest an ihrer
Vorderseite eine Mehrzahl von Anzeigeelementen 22 aufweist,
die bspw. matrixförmig angeordnet sein können.
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Die
Leiterplatte 20 wird in das Trogelement 12 eingesetzt.
Anschließend wird auf die Vorderseite der Leiterplatte 20 wenigstens
eine Lage aus einem Schmelzklebermaterial aufgelegt. Im vorliegenden Fall
wird eine Mehrzahl von Schmelzkleberfolien 24a, 24b,
... auf die Vorderseite der Leiterplatte 20 aufgelegt,
wie es durch Pfeile angedeutet ist.
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Die
Anordnung aus der Leiterplatte 20 und der wenigstens einen
Lage 24 aus Schmelzklebermaterial wird in den Ofen eingeschoben,
wobei das Schmelzklebermaterial zunächst schmilzt. Dies
wird durch Erwärmen auf eine erste Temperatur erzielt. Anschließend
wird der Ofen auf eine etwas höhere Temperatur gebracht,
so dass das Schmelzklebermaterial vernetzt.
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Das
Schmelzklebermaterial kann im ungeschmolzenen Zustand opak sein,
ist jedoch vorzugsweise so ausgewählt, dass es zumindest
im vernetzten Zustand durchlässig für sichtbares
Licht ist, insbesondere klar wie Glas ist. Da das Schmelzklebermaterial
beim Schmelzen zu fließen beginnt, wird die Gesamtdicke
des Schmelzklebermaterials auf der Vorderseite so gewählt,
dass die gegenüber der Leiterplatte vorstehenden Anzeigeelemente
auch nach dem Schmelzen vollständig von dem Schmelzklebermaterial
bedeckt sind.
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In 1 ist
ferner gezeigt, dass die Leiterplatte 20 auf eine rückseitige
Decklage 26 aufgelegt sein kann, die bspw. aus Polycarbonat
oder Glas besteht.
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Die
rückseitige Decklage 26 ist vorzugsweise größer
als die Leiterplatte 20. Vorzugsweise ist zwischen Seitenkanten
der Leiterplatte 20 und Innenkanten 25 des Trogelementes 12 ein
Abstand vorgesehen, wohingegen die rückseitige Decklage 26 bündig
mit den Innenkanten 25 ausgerichtet ist. Hierbei überdeckt
das Schmelzklebermaterial im geschmolzenen Zustand nicht nur die
Vorderseite der Leiterplatte 20, sondern auch die Seitenkanten 27 und sorgt
auf diese Weise für eine vollständige Abdichtung.
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Zwischen
der Leiterplatte 20 und der rückseitigen Decklage 26 kann
eine weitere Lage aus Schmelzklebermaterial vorgesehen sein.
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2 zeigt
eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anzeigevorrichtung. Diese entspricht hinsichtlich Aufbau und Funktion
der oben beschriebenen Anzeigevorrichtung. Gleiche Elemente sind
daher mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Im Folgenden werden
im Wesentlichen die Unterschiede erläutert.
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Bei
der Ausführungsform der 2 wird auf die
Vorderseite der Leiterplatte 20 eine Mehrzahl von mindestens
zwei, vorliegend bspw. fünf Schmelzkleberfolien 24a,
..., 24e aufgelegt. Zwischen die Rückseite der
Leiterplatte 20 und eine rückseitige Decklage 26 wird
eine Mehrzahl von mindestens zwei, vorliegend bspw. vier, Schmelzkleberfolien 30a,
..., 30d eingelegt. Auf die vorderseitigen Schmelzkleberfolien 24a,
..., 24e wird ferner eine vorderseitige Decklage 28 aufgelegt.
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Die
Decklagen 26, 28 und die Schmelzkleberlagen 24, 30 sind
jeweils größer als die Leiterplatte 20.
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In 2 ist
ferner zu erkennen, dass die Leiterplatte 20 auch eine
rückseitige Bestückung 32 mit Bauelementen
aufweist. Dies können Ansteuerbauelemente sein, es kann
sich hierbei jedoch auch um weitere Anzeigeelemente handeln.
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Gemäß 2 kann
ferner zwischen zwei Schmelzkleberfolien eine Zwischenlage 34 eingebracht
werden. Die Zwischenlage 34 weist vorzugsweise die gleichen
Abmessungen auf wie die Schmelzkleberfolien.
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Die
Zwischenlage 34 kann zwischen beliebigen der Schmelzkleberfolien
an der Vorderseite und an der Rückseite angeordnet sein.
Die Zwischenlage kann bspw. eine Maskierung beinhalten, eine elektromagnetische
Abschirmung, eine Bedruckung etc.
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In 2 ist
ferner gezeigt, dass in dem Randbereich zwischen den Seitenkanten 27 der
Leiterplatte und den in 1 nicht dargestellten Innenkanten 25 eine
Randlage 36 eingelegt werden kann. Hierbei handelt es sich
vorzugsweise um eine Schmelzkleber-Randlage. Sofern die Gesamtdicke der
vorder- und rückseitigen Schmelzkleber-Lagen hinreichend
ist, kann auf eine solche Randlage 36 jedoch auch verzichtet
werden.
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Ferner
ist in 2 zu erkennen, dass in die Anzeigevorrichtung
ein elektrisches Verbindungselement 38 integriert sein
kann, das elektrisch mit der Leiterplatte 20 verbunden
ist. Über das elektrische Verbindungselement 38 können
die Anzeigeelemente 22 zum einen mit Strom versorgt werden.
Zum anderen können die Anzeigeelemente 22 hierüber
angesteuert werden. Eine Ansteuervorrichtung zur Erzeugung von Signalen
für die individuellen Anzeigeelemente 22 ist vorzugsweise
außerhalb der Anzeigevorrichtung vorgesehen.
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Eine
Anzeigevorrichtung, die gemäß 2 hergestellt
sein kann, ist in den 3 bis 5 generell
mit 40 bezeichnet.
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Man
erkennt aus 3, dass die einzelnen Schmelzkleberfolien 24, 30 sich
insgesamt zu einer durchgängigen Verklebung verbunden haben,
die die Leiterplatte 20 zwischen den Decklagen 26, 28 vollständig
umschließt.
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In 3 ist
ferner gezeigt, dass eine Lichtabstrahlung 42 der Anzeigeelemente 22 teilweise
durch den vernetzten Schmelzkleber und durch die vorderseitige Decklage 28 hindurch
erfolgt.
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In 4 ist
die Matrixanordnung der Anzeigeelemente 22 schematisch
angedeutet, wobei einzelne Anzeigeelemente 22 beispielhaft
so angesteuert sind, dass ein ”U” dargestellt
wird.
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In
den 4 und 5 ist ferner zu erkennen, dass
ein elektrisches Verbindungselement 38 zwischen der Seitenkante
der Leiterplatte 20 und einer Außenseite der Anzeigevorrichtung 40 vorgesehen
sein kann, um für die elektrische Energieversorgung und
Ansteuerung der Anzeigeelemente 22 zu sorgen.
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6 zeigt
in schematischer Form, wie eine Anzeigevorrichtung 40 bspw.
als Fahrtzielanzeige an einer Trägerstruktur 44 festgelegt
sein kann. Im vorliegenden Fall weist die Trägerstruktur 44,
bspw. ein Teil einer Fahrzeugkarosserie eines Busses, einer Bahn
oder ein Rumpf eines Flugzeuges oder Schiffes oder einer stationären
Anwendung eine Aussparung 48 auf, in die eine Fensterscheibe 46 eingesetzt
ist.
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Die
Anzeigevorrichtung 40 ist in diesem Fall innenseitig auf
die Fensterscheibe 46 geklebt und ist über eine
nicht näher bezeichnete elektrische Verbindungsleitung
mit einer schematisch angedeuteten Ansteuereinrichtung 50 verbunden,
die bspw. direkt an der Trägerstruktur 44 festgelegt
sein kann.
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In 7 ist
eine alternative Ausführungsform gezeigt, bei der die Anzeigevorrichtung 40 direkt
in eine solche Aussparung 48 eingesetzt ist. Mit anderen
Worten kann die Anzeigevorrichtung 40 auch die abdichtende
Funktion einer Fensterscheibe 46 erfüllen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202009004030
U1 [0004]
- - DE 202006017388 U1 [0005]