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Die
Erfindung betrifft eine Anschlussschaltung für einen Rollladen
oder ein Rolltor oder eine Jalousie oder dergleichen, mit einer
Bedieneinheit, die Eingabemittel zur Eingabe von Steuerbefehlen,
wie „Auf” oder „AB” oder „Stop” bereitstellt,
und mit einer von der Bedieneinheit separaten Steuereinheit, die dazu
ausgebildet ist, entsprechend eingegebener Steuerbefehle elektrische
Antriebsspannung an den Antriebsmotor des Rollladens bzw. des Rolltors
bzw. der Jalousie oder dergleichen anzulegen.
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Üblicherweise
sind Rollladen, Rolltore, Jalousien oder dergleichen derart ausgebildet,
dass sie – um den jeweiligen individuellen Einbausituationen gerecht
zu werden – sowohl mit links angeordneter Antriebsvorrichtung
als auch mit rechts angeordneter Antriebsvorrichtung eingebaut werden
zu können.
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Hierbei
tritt das Problem auf, dass der die Installationsarbeiten vornehmende
Handwerker sicherstellen muss, dass den Steuerbefehlen, wie beispielsweise ”Auf” oder ”Ab” die
richtige Laufrichtung des Rollladens, des Rolltores, der Jalousie
oder dergleichen zugeordnet ist. Für den Fall, dass den
Steuerbefehlen bei der vorliegenden Einbaukonfiguration die falsche
Laufrichtung zugeordnet ist, ist es zwingend erforderlich, das Steuergehäuse
zu öffnen und die Stromversorgungsleitungen zu vertauschen.
Eine solche Installation darf der einbauende Handwerker jedoch nur
dann vornehmen, wenn er die hierfür erforderliche Qualifikation,
beispielsweise eine Ausbildung als Elektriker, hat. Ist Letzteres
nicht der Fall, so muss erst ein qualifizierter Fachmann beauftragt
werden, was die Installationsarbeiten um Tage oder gar Wochen verzögern
kann.
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Aus
EP 0 493 322 B1 ist
eine besondere Lösung für das vorgenannten Problem
bekannt. Die genannte Patentschrift offenbart eine Antriebsvorrichtung
für einen asynchronen Motor mit zwei Drehungsrichtungen
für den Antrieb einer Jalousie, eines Rollladens, einer
Tür oder dergleichen mit einem in den Motor eingebauten
Steuergehäuse. Darüber hinaus ist ein Bedienungsgehäuse
vorgesehen, das mit Abwärtsbewegungskontakten, Aufwärtsbewegungskontakten
und Stoppkontakten versehen ist, die von Hand betätigt
werden können und deren Betätigung die Drehung
des Motors in der gewünschten Richtung bzw. dessen Stoppen
gewährleistet. Das Steuergehäuse ist als Motorversorgungsgehäuse
ausgebildet und enthält eine logische Einheit sowie Stromwendemittel,
wobei in der logischen Einheit ein Programm für die Drehrichtungsumkehrung
des Motors gespeichert ist, und die Stromwendemittel durch die logische
Einheit für die Versorgung von der einen oder anderen Wicklung
des Motors angetrieben wird. Zur Lösung des oben genannten
Problems ist das Bediengehäuse mit einem Steuerpunkt für
die Ausführung des Umkehrungsprogramms ausgerüstet. Diese
Vorrichtung hat den Nachteil, dass im Bediengehäuse außer
den Eingabeknöpfen für ”Auf” und ”Ab” oder ”Stopp” ein
zusätzlicher Bedienknopf zum Anwählen des Umkehrungsprogramms
vorgesehen sein muss, obwohl dieser nur einmalig während
der Installation des Rollladens, des Rolltores, der Jalousie oder
dergleichen bedient werden muss. Kurz gesagt, wird ein einmalig
auftretendes Problem durch großen – und in Bezug
auf die Herstellung teuren – Aufwand gelöst.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anschlussschaltung
für einen Rollladen, ein Rolltor, eine Jalousie oder dergleichen
anzugeben, die eine schnelle und einfache Installation eines Rollladens,
eines Rolltors, einer Jalousie oder dergleichen ermöglicht
und die weniger aufwendig und damit kostengünstiger herstellbar
ist.
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Die
Aufgabe wird durch eine Anschlussschaltung gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Steuereinheit eine Drehrichtungsumschaltung
aufweist, die mittels eines an oder in der Steuereinheit angeordneten,
manuell betätigbaren Betätigungselement, wie beispielsweise
einem Schalter oder einem Potentiometer, aktivierbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Anschlussschaltung hat den besonderen
Vorteil, dass sie in äußerst einfacher, aber auch
zuverlässiger Ausführung hergestellt werden kann.
Hierbei wurde erfindungsgemäß berücksichtigt,
dass die Drehrichtungsumkehr eine Funktion ist, die nicht ständig,
sondern allenfalls bei der Installation eines Rollladens, eines
Rolltores, einer Jalousie oder dergleichen benötigt wird.
Insbesondere ist durch die Vermeidung einer Einstellbarkeit am Bediengehäuse
selbst – das in der Regel nicht vom Installateur, sondern
vom Benutzer bedient wird – die Gefahr einer ungewollten
Drehrichtungsumschaltung vollkommen ausgeschaltet.
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Darüber
hinaus ist in besonders vorteilhafter Weise ermöglicht,
dass auch ein Handwerker, der nicht die Qualifikation zum Eingriff
in spannungsführende Systeme qualifiziert und autorisiert
ist, die Installation des Rollladens, des Rolltores, der Jalousie oder
dergleichen vollständig und ohne Zuhilfenahme eines Elektrikers
vornehmen kann. Dies spart nicht nur zusätzliche Kosten
für einen weiteren qualifizierten Handwerker, sondern darüber
hinaus sehr viel Zeit, weil die gesamte Installation in einem einzigen Arbeitsgang
von ein und demselben Handwerker vorgenommen werden kann.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anschlussschaltung ist die Steuereinheit
als Zwischenstecker ausgebildet, der zwischen einem Antriebsmotor-Anschlusskabel
und einem Netzanschlusskabel anschließbar ist. Diese Ausführungsform
ist besonders leicht zu handhaben und zu installieren, weil die
wesentlichen Verbindungen durch Umstecken hergestellt werden können.
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Insbesondere
im Hinblick auf die Sicherheit bei der Installation von spannungsführenden
Komponenten ist eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anschlussschaltung derart ausgeführt, dass die Steuereinheit
ein Gehäuse aufweist, wobei das Betätigungselement
zur Aktivierung der Drehrichtungsumschaltung bei geschlossenem Gehäuse
betätigbar ist.
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In
vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit
einen ersten Steckverbinder zum elektrischen Anschließen
der Steuereinheit an eine Spannungsquelle und/oder an ein Stromnetz aufweist.
Dieser erste Steckverbinder kann in weiter vorteilhafter Weise Teil
des Gehäuses der Steuereinheit sein und/oder in das Gehäuse
der Steuereinheit integriert sein. Alternativ oder zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass die Steuereinheit einen zweiten
Steckverbinder zum elektrischen Anschließen der Steuereinheit
an den Antriebsmotor des Rollladens bzw. des Rolltors bzw. der Jalousie
oder dergleichen aufweist. Auch dieser zweite Steckverbinder kann
in vorteilhafter Weise als Teil des Gehäuses ausgebildet
sein oder in das Gehäuse integriert sein.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform, die
besonders kompakt ausbildbar ist, ist vorgesehen, dass das Betätigungselement
zumindest teilweise in den ersten und/oder den zweiten Steckverbinder
integriert ist. Es kann in erfindungsgemäßer und
vorteilhafter Weise auch vorgesehen sein, dass der erste und/oder
der zweite Steckverbinder und/oder das Gehäuse eine Öffnung
aufweisen, durch die hindurch das Betätigungselement – beispielsweise
mit einem Schraubendreher – betätigbar ist.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform, die
kompakt ausbildbar ist und die ein zuverlässiges Betätigen
der Drehrichtungsumschaltung ermöglicht, ist vorgesehen,
dass das Betätigungselement mittels einer durch den ersten
oder den zweiten Steckverbinder verlaufenden Drehwelle betätigbar
ist. Diese Ausführungsform kann in ganz besonders vorteilhafter
Weise dadurch realisiert sein, dass die Drehwelle in einer eigentlich
für einen Kontaktstift oder für eine Kontaktbuchse
vorgesehenen Öffnung eines Steckverbinders – insbesondere
eines Norm-Steckverbinders – angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform
kann demgemäß beispielsweise ein dreipoliger Steckverbinder
verwendet werden, wobei zwei Pole dazu verwendet werden, – direkt oder
indirekt – den Antriebsmotor elektrisch anzuschließen
und wobei die Öffnung für den dritten Kontaktstift
bzw. für die dritte Kontaktbuchse zweckentfremdet wird,
um ein Element zum Betätigen des – vorzugsweise
im Inneren des Gehäuses der Steuereinheit angeordneten – Betätigungselementes
zu installieren. Hierdurch ist, wie bereits erwähnt, eine kompakte
Bauweise ermöglicht, weil zusätzlich zum Stecker
keine weiteren Bauraum beanspruchenden Schalter im Gehäuse
vorgesehen werden müssen. Darüber hinaus kann
vorteilhafter Weise der Steckverbinder so ausgeführt sein,
dass bei angeschlossenen Steckverbindern das Betätigungselement
nicht bedient werden kann, sodass eine versehentliche Drehrichtungsumschaltung
zumindest bei eingesteckten Steckverbindern vollkommen ausgeschlossen
ist.
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Das
Betätigungselement selbst kann in erfindungsgemäßer
Weise beispielsweise als Schalter und/oder als Potentiometer, insbesondere
als Drehpotentiometer, ausgeführt sein. Bei einer besonderen Ausführungsform
weist die Steuereinheit einen Mikrocontroller auf, der die Schaltstellung
des Betätigungselementes erkennt und entsprechend der Schaltstellung
die Polung der Versorgungsspannung für den Antriebsmotor
schaltet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Aktivierung
der Drehrichtungsumschaltung ein Umpolen der an einen Antriebsmotor
anzulegenden Antriebsspannung bewirkt. Die Drehrichtungsumschaltung
ist mit zumindest einem Relais ausgerüstet, das direkt
oder indirekt von einem Mikrocontroller geschaltet wird.
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Insbesondere
im Hinblick auf eine kompakte und kostengünstig herstellbare
Ausführung, sind die Steuereinheit und die Bedieneinheit
bei einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anschlussschaltung als voneinander räumlich separate Baueinheiten
ausgebildet. Dies ermöglicht vorteilhafterweise auch, die
Steuereinheit verdeckt und ggf. auch unzugänglich zu installieren,
während die Bedieneinheit naturgemäß für
den Benutzer leicht zugänglich sein muss.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform ist die Steuereinheit
derart ausgebildet, dass sie – per Kabel oder kabellos,
beispielsweise per Funk oder per Lichtsignalübertragung – Steuersignale
von der Bedieneinheit empfängt.
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Bei
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung mit einem
Antriebsmotor und einer erfindungsgemäßen Anschlussschaltung,
ist die Steuereinheit außerhalb des Antriebsmotors und/oder räumlich
separat vom Antriebsmotor angeordnet. Diese Ausführungsform
ermöglicht vorteilhafterweise insbesondere eine individuell
an die Installationsgegebenheiten anpassbaren Einbau; dies insbesondere,
ohne das Gehäuse des Antriebsmotors oder das Gehäuse
der Steuereinheit öffnen zu müssen. Darüber
hinaus kann der Antriebsmotor besonders kompakt, insbesondere als
Rohrmotor ausgebildet sein, der in einer Wickelwelle anordenbar
ist, während die Steuereinheit – im Reparaturfall
auch austauschbar – außerhalb angeordnet sein
kann.
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Weitere
Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung mit einer
erfindungsgemäßen Anschlussschaltung und
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2 in
einer Detaildarstellung eine als Steckverbinder ausgebildete Steuereinheit.
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1 zeigt
eine Antriebsvorrichtung 1 mit einem Antriebsmotor 2,
der die Wickelwelle 3 einer Jalousie, eines Rolltores,
eines Rollladens oder dergleichen drehend antreibt. Die Antriebsvorrichtung 1 weist
eine Anschlussschaltung 4 mit einem Bedienteil 5,
das Eingabemittel 6 zur Eingabe von Steuerbefehlen, die ”Auf” und ”Ab” oder ”Stopp” bereitstellt, und
mit einer von der Bedieneinheit 6 separaten Steuereinheit 7,
die dazu ausgebildet ist, entsprechend an der Bedieneinheit angegebene
Steuerbefehle eine elektrische Antriebsspannung an den Antriebsmotor 2 anzulegen.
Die Steuereinheit 7 ist einerseits mittels eines mehradrigen
Netzanschlusskabels 8 an ein Stromnetz angeschlossen und
andererseits mittels eines mehradrigen Antriebsmotor-Anschlusskabels 9 mit
dem Antriebsmotor verbunden. Die Steuereinheit 7 weist
eine Drehrichtungsumschaltung 10 auf, die, je nach ihrer
Schaltstellung, die Netzleitung L1 des Netzanschlusskabels auf die
Phase P1 oder die Phase P2 durchschaltet und damit entweder einen
Rechtslauf- oder einen Linkslaufbetrieb des Antriebsmotors bewirkt.
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2 zeigt
eine als Zwischenstecker ausgebildete Ausführungsform der
Steuereinheit 7, die ein Gehäuse 11 aufweist.
Die Steuereinheit 7 weist einen ersten Steckverbinder 12 zum
elektrischen Anschließen der Steuereinheit an ein Stromnetz
auf. Darüber hinaus weist die Steuereinheit 7 einen
zweiten Steckverbinder 13 zum elektrischen Anschließen
der Steuereinheit 7 an den Antriebsmotor 2 des
Rollladens bzw. des Rolltors bzw. der Jalousie oder dergleichen auf.
Der erste Steckverbinder 12 ist ein Normsteckverbinder,
der üblicherweise drei Kontaktstifte 14 aufweist.
Allerdings ist einer der Kontaktstifte entfernt und in die hierdurch
entstandene Öffnung 15 eine Drehwelle 16 eingesteckt,
mit der ein als Betätigungselement 17 der Drehrichtungsumschaltung 10 fungierendes
Drehpotentiometer 18 betätigbar ist. Je nach Drehstellung
der Drehwelle 19, die mit Hilfe eines Schraubendrehers
gedreht werden kann, nimmt das Drehpotentiometer 18 eine
andere Schaltstellung ein. Die Steuereinheit 7 weist einen
nicht gezeigten Mikrocontroller auf, der die Schaltstellung des
Betätigungselements 17, nämlich des Drehpotentiometers 18 aufliest
und bei entsprechender Drehstellung des Drehpotentiometers 18 die
Drehrichtungsumschaltung aktiviert.
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- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Wickelwelle
- 4
- Anschlussschaltung
- 5
- Bedieneinheit
- 6
- Eingabemittel
- 7
- Steuereinheit
- 8
- Netzanschlusskabel
- 9
- Antriebsmotor-Anschlusskabel
- 10
- Drehrichtungsumschaltung
- 11
- Gehäuse
der Steuereinheit 7
- 12
- Erster
Steckverbinder
- 13
- Zweiter
Steckverbinder
- 14
- Kontaktstifte
- 15
- Öffnung
- 16
- Drehwelle
- 17
- Betätigungselement
- 18
- Drehpotentiometer
- L1
- Leitung
- P1
- Phase
1
- P2
- Phase
2
- N
- Neutralleiter
- PE
- Schutzleiter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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