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Die folgende Erfindung betrifft eine Entwässerungseinrichtung für einen Rahmen insbesondere für Fenster, Türen, Fassaden oder Festverglasungen, mit einem horizontalen Rahmenprofil, an dem ein horizontaler Wandabschnitt mindestens eine Durchgangsöffnung zwischen einem oberen und einem unteren Falzraum ausgebildet ist, wobei an der Durchgangsöffnung ein Entwässerungsbauteil festgelegt ist, dass einen Entwässerungskanal zur Durchleitung einer aus der Durchgangsöffnung strömende Flüssigkeit aufweist.
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Die
EP 911478 offenbart einen Rahmen, bei dem an einen Querträger eine Entwässerungsdüse vorgesehen ist, die einen Abflusskanal für Wasser bildet. Diese Düse wird unter dem Querträger angebracht und über den oberen Rand eines Füllungselementes geleitet. Die Montage der Entwässerungsdüse ist vergleichsweise aufwändig und zudem ist der untere Falzraum im Bereich der Entwässerungsdüse nicht abgedichtet. Ferner ist die Auflage der Entwässerungsdüse am oberen Scheibenrandverbund nachteilig, da die freie Belüftung des Scheibenverbundes im Randbereich verhindert ist. Durch die zweiteilige Ausbildung der Entwässerungsdüse ist die Fertigung aufwändig, wobei durch den Einsatz von Blechmaterial Probleme bei der Montage und durch Wärmespannungen auftreten können.
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Die
WO 2005/045168 offenbart einen Rahmen mit einem Entwässerungssystem, bei dem durch das Rahmenprofil mehrere Entwässerungsröhren durchgeführt sind. Die Röhren entwässern dabei die Feuchtigkeit aus dem oberen Falzraum und münden vor den Frontflächen der unteren Scheibe. Die Röhren besitzen nur einen kleinen Querschnitt und können leicht durch Staub, Blüten, Pollen oder andere Verunreinigungen verstopfen. Auch die Montage der Röhrchen an dem Rahmenprofil ist aufwendig und ein Auffüllen des Spaltes zwischen Profil und Entwässerungsröhrchen mit Silikon.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Entwässerungseinrichtung für einen Rahmen zu schaffen, die einfach zu montieren ist und eine sichere Entwässerung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Entwässerungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Entwässerungseinrichtung umfasst an der Durchgangsöffnung ein Entwässerungsbauteil, dass einen Entwässerungskanal zur Durchleitung einer aus der Durchgangsöffnung strömenden Flüssigkeit aufweist, wobei das Entwässerungsbauteil an eine sich von dem horizontalen Wandabschnitt nach unten erstreckenden Leiste des Rahmenprofils fixiert ist. Dadurch kann das Entwässerungsbauteil auf einfache Weise an der äußeren, leicht zugänglichen Leiste festgelegt werden und es sind keine aufwändigen Befestigungsmittel notwendig. Das Entwässerungsbauteil kann einstückig ausgebildet sein und bei der Montage in der gewünschten Position fixiert werden. Die Entwässerung kann dabei verdeckt liegend angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist das Entwässerungsbauteil an einer Nut an der Leiste gehalten, so dass die Montage durch Einstecken eines Halteabschnittes in die Nut erfolgt. Der Halteabschnitt kann dabei als Dichtungsfuß ausgebildet sein, der zumindest abschnittsweise in die Nut eingesetzt ist.
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Um eine umlaufende Abdichtung des Füllungselementes zu gewährleisten, das an dem unteren Falzraum angebracht ist, kann das Entwässerungsbauteil zwischen leistenförmigen Glasanlagedichtungen eingefügt sein und das Profil des Entwässerungsbauteils kann zumindest bereichsweise mit den Profilen der Glasanlagedichtungen fluchten. Dadurch kann das Füllungselement sowohl durch die Glasanlagedichtungen, als auch durch das Entwässerungsbauteil abgedichtet gehalten werden. Um das Entwässerungsbauteil im Bereich des Entwässerungskanals nicht zu stark zu komprimieren und somit den Entwässerungskanal möglicher Weise zu verschließen, ist vorzugsweise an der Nut des Rahmenprofils eine Ausklinkung vorgesehen, in die ein Vorsprung des Entwässerungsprofils eingefügt ist. Dadurch kann im Bereich der Ausklinkung der Querschnitt des Entwässerungsbauteils vergrößert sein und in diesem Bereich findet eine geringere Komprimierung statt, als im Bereich benachbart zu den Glasanlagedichtungen.
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Für eine sichere Entwässerung kann der Entwässerungskanal größer ausgebildet sein, als die Durchgangsöffnung, insbesondere kann der Entwässerungskanal die Durchgangsöffnung umlaufend umgeben. Der Entwässerungskanal kann zur Führung des Fluids sich nach unten im Querschnitt verjüngen, insbesondere bereichsweise konisch zulaufend ausgebildet sein. Dadurch können kleinere Querschnitte am unteren Ende realisiert werden, die auch einen höheren Widerstand gegenüber anstehender Luft durch Windkräfte aufweisen. Der Entwässerungskanal kann im Querschnitt als Langloch ausgebildet sein, wobei zur Vermeidung zu großer Querschnitte eine Unterteilung durch ein oder mehrere Stege möglich ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind im den Entwässerungskanal ein oder mehrere nach innen gerichtete leistenförmige Vorsprünge ausgebildet. Die Vorsprünge können dabei an gegenüberliegenden Seiten horizontal ausgerichtet sein, aber in der Höhe versetzt angeordnet werden, so dass Luft von unten durch den Entwässerungskanal mäanderförmig strömen muss, was den Strömungswiderstand erhöht und somit eine leichtere Entwässerung ermöglicht, auch wenn Windlasten durch die untere Öffnung des Entwässerungsprofils vorhanden sind.
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Vorzugsweise liegt das Entwässerungsbauteil mit einer oberen Kante an dem horizontalen Wandabschnitt des Rahmenprofils an, so dass hier ebenfalls eine Abdichtung zu dem unteren Falzraum hingegeben ist. Dabei kann an der oberen Kante an gegenüberliegenden Seiten des Entwässerungskanals jeweils eine Versiegelungssicke vorgesehen sein, in die ein Dichtmittel, beispielsweise Silikon, bei der Montage eingefüllt wird. Dadurch wird ein etwaiger Flüssigkeitsdurchtritt an dem Entwässerungsbauteil sicher vermieden.
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Das Entwässerungsbauteil ist vorzugsweise aus einem elastischen Dichtungsmaterial gebildet, beispielsweise aus demselben Material, aus dem die benachbarten Glasanlagedichtungen bestehen. Geeignete Dichtungsmaterial sind die EPDM oder andere elastische Kunststoffe.
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Damit das, durch den Entwässerungskanal strömende Fluid, nicht seitlich an dem Entwässerungsbauteil abläuft, ist vorzugsweise an dem Entwässerungskanal an der Unterseite eine Abtropfkante ausgebildet, beispielsweise durch einen nach unten hervorstehender Rand.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeipiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung bei der Montage;
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2 eine perspektivische Ansicht der Entwässerungseinheiten der 1 von schräg unten;
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3A bis 3C mehrere Ansichten des Entwässerungsbauteils der Entwässerungseinrichtung der 1,
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4A bis 4C nähere Ansichten des Entwässerungsbauteils in einer leicht modifizierten Ausführungsform.
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Eine Entwässerungseinrichtung 1 für einen Rahmen, insbesondere für Fenster, Türen, Fassaden oder Festverglasungen, umfasst ein horizontales Rahmenprofil 9, an dem ein Entwässerungsbauteil 2 aus einem elastischen Material, beispielsweise EPDM, montiert ist. Das Entwässerungsbauteil 2 ist blockförmig und umfasst einen vertikalen Entwässerungskanal 3, der die Form eines Langloches aufweist und durch einen Steg 4 unterteilt ist. An der Unterseite des Entwässerungsbauteils 2 ist eine umlaufende, stegförmige Abtropfkante 5 ausgebildet.
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Das Entwässerungsbauteil 2 umfasst in einem unteren Bereich einen Dichtungsfuß 6, der auf der gegenüberliegenden Seite zu einer Dichtungsprofilung 7 aus horizontalen Rippen und/oder Dichtlippen angeordnet ist.
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An einer oberen Kante 30 des Entwässerungsbauteils 2 ist benachbart zu der Öffnung des Entwässerungskanals 3 an gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Dichtungssicke 8 zur Befüllung mit Silikon vorgesehen.
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Das Entwässerungsbauteil 2 wird an einem horizontalen Rahmenprofil 9 befestigt, dass sich mit einem mittleren Abschnitt zwischen einem oberen Falzraum 18 und einem unteren Falzraum 19 befindet. Der Falzraum 18 ist von dem Falzraum 19 durch zwei horizontale Wandabschnitte 17 und 16 getrennt, in die jeweils eine Durchgangsöffnung 15 in Form eines Langloches eingebracht ist. Dadurch kann Feuchtigkeit aus dem oberen Falzraum 18 durch die Durchgangsöffnung 15 nach unten gelangen.
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Das Rahmenprofil 9 ist im Wesentlichen T-förmig ausgebildet und umfasst an einem oberen Schenkel eine Leiste 10, an der ein oberes Füllungselement festlegbar ist, und eine untere Leiste 11, an der ein unteres Füllungselement, beispielsweise eine Isolierglasscheibe festlegbar ist. An der unteren Leiste 11 ist eine Nut 13 ausgebildet, die zur Fixierung von leistenförmigen Glasanlagedichtungen 12 dient.
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Wie in 2 zu sehen ist, wird das Entwässerungsbauteil 2 von unten an dem Rahmenprofil 9 montiert. An der unteren Leiste 11 des Rahmenprofils 9 ist eine Ausklinkung 14 vorgesehen, die eine Aussparung an der Nut 13 bildet und in die ein Vorsprung 20 des Entwässerungsbauteils 2 eingefügt wird. Der Vorsprung 20 steht dabei geringfügig über den Dichtungsfuß 6 hervor. In den Bereichen benachbart zu dem Vorsprung 20 wird der Dichtungsfuß 6 jeweils in die Nut 13 zur Fixierung des Entwässerungsbauteils 2 eingefügt. Dadurch liegt eine obere Kante 30 des Entwässerungsbauteils an dem horizontalen Wandabschnitt 16 an, wobei die Öffnung an dem Entwässerungskanal 3 größer ausgebildet ist, als die Durchgangsöffnung 15 in dem Wandabschnitt 16, dadurch ist gewährleistet, dass durch die Durchgangsöffnung 15 kommende Flüssigkeit in den Entwässerungskanal 3 eintritt. Um ein Austreten von Flüssigkeit zwischen der oberen Kante 30 an dem Entwässerungsbauteil und dem Wandabschnitt 16 zu vermeiden, werden die Sicken 8 an der oberen Kante 30 mit Silikon befüllt, so dass eine sichere Abdichtung zwischen der Durchgangsöffnung 15 und dem unteren Falzraum 19 gewährleistet ist.
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Wenn das Entwässerungsbauteil 2 an der Nut 13 fixiert ist, fluchtet die Profilierung 7 mit dem Profil der benachbarten Glasanlagedichtungen 12. Dadurch kann ein Füllungselement umlaufend an den Glasanlagedichtungen 12 sowie dem Entwässerungsbauteil 2 dichtend anliegen. Der Bereich mit dem Entwässerungskanal 3 wird dabei durch das Füllungselement nicht wesentlich komprimiert, da der Vorsprung 20 in die Ausklingung 14 an den Nut 13 eingefügt ist.
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In den 3A bis 3A ist das Entwässerungsbauteil 2 im Detail dargestellt. Das Entwässerungsbauteil 2 ist einstückig ausgebildet und umfasst an gegenüberliegenden Seiten des Vorsprungs 20 einen komprimierbaren Dichtungsfuß 6. Der Entwässerungsblock 2 ist im Wesentlichen als quaderförmiger Block ausgebildet, der schon dem Entwässerungskanal 3 durchgriffen ist. An der Unterseite des Entwässerungskanals befindet sich eine umlaufende Abtropfkante 5, die vermeidet, dass Flüssigkeit seitlich abläuft. An der unteren Öffnung des Entwässerungskanals 3 können Windlasten anstehen, wobei im Entwässerungskanal 3 entsprechende Widerstände eingebaut sein können, um den Strömungswiderstand für die Luft zu erhöhen, insbesondere können ein oder mehrere nach innen gerichtete Leisten in dem Entwässerungskanal 3 angeordnet sein.
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In den 4A bis 4C ist ein modifiziertes Entwässerungsbauteil 2 gezeigt, in dem Entwässerungskanal horizontalen Leisten 31 angeordnet sind, die einen Strömungswiderstand für eintretende Luft bilden. Die Leisten 31 können dabei in der Höhe versetzt an gegenüberliegenden Seiten des Entwässerungskanals 3 ausgebildet sein, so dass die Luft nur mäanderförmig durch den Entwässerungskanal 3 nach oben strömen kann. Durch den Einbau solcher Strömungswiderstände wird auch ein Pfeifgeräusch bei auftretenden Windlasten vermieden.
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An dem Entwässerungskanal 3 ist ferner ein konischer Abschnitt 32 ausgebildet, an dem sich der Querschnitt des Entwässerungskanals 3 nach unten hin verjüngt. Dadurch kann die Öffnung am unteren Bereich des Entwässerungskanals 3 kleiner ausgebildet sein, als die Eintrittsöffnungen. Entsprechende Strömungswiderstände können auch bei dem Entwässerungsbauteil 2 der 2A bis 3C eingebaut sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 911478 [0002]
- WO 2005/045168 [0003]