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Die Erfindung betrifft eine Endoskopiervorrichtung, umfassend ein Endoskop, das an einem seiner Enden einen Handgriff mit mindestens einem Betätigungselement aufweist.
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Für diagnostische und therapeutische Untersuchungseingriffe werden flexible Endoskope der genannten Art eingesetzt, die im Stand der Technik hinlänglich bekannt sind. Sie werden rektal oder oral eingeführt und an die zu untersuchende Stelle bzw. entlang des zu untersuchenden Bereichs geschoben, z. B. in den Bereich des Dickdarms (Koloskopie), des Zwölffingerdarms, des Magens (Gastroskopie) oder der Speiseröhre.
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Die Richtungssteuerung der in zwei Ebenen bewegbaren Endoskopspitze erfolgt dabei mechanisch mittels zweier Betätigungselemente in Form von Steuerrädern am Endoskophandgriff, um möglichst lumenzentriert und die Darmwand schonend vorzuspiegeln oder um eine Zielregion optimal einzustellen. Der Vorschub bzw. die Rückwärtsbewegung des Endoskops können dabei manuell durchgeführt werden, wobei eine Hand des Untersuchers die Steuerräder der am Endoskophandgriff loslassen muss, um den Endoskopschaft zu greifen und vorzuschieben.
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Um diesbezüglich sicherer bzw. effizienter arbeiten zu können, ist es aus der
DE 10 2005 002 461 B3 bekannt geworden, einen elektrischen Endoskopantrieb einzusetzen. Mittels eines Pedals kann eine Vorschub- bzw. Rückschubbewegung des Endoskops erfolgen, was bereits eine verbesserte Handhabung bei der Operation ermöglicht.
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Sowohl für diagnostische als auch für therapeutische Anwendungen ist es dabei erforderlich, weitere Funktionen zur Verfügung zu haben.
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Eine wesentliche Funktion ist der Gewebeabtrag beispielsweise mittels einer Elektroschlinge (Elektroschneidfunktion bzw. Koagulation). Hierfür wird die Elektroschlinge durch das Endoskop bis in den Darm bzw. den Magen vorgeschoben und um das zu entfernende Gewebe gelegt. Durch Beaufschlagung mit einem hochfrequenten Strom kann dann der Gewebeabtrag erfolgen. Um auch hierfür die Hand am Endoskophandgriff zu belassen, bedient der Operateur hierfür ein weiteres Pedal, das die Stromzufuhr veranlasst.
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Eine ähnliche Funktion, die stets benötigt wird, ist die Bilddokumentation. Hierbei wird mittels einer Kamera im Endoskopkopf der Darm bzw. der Magen beobachtet und an einem Bildschirm angezeigt. Ist die Kamera in der entsprechenden Position, betätigt der Operateur einen entsprechenden Fußschalter, um das von der Kamera gesehene Bild zu speichern.
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Entsprechendes gilt für andere Funktionen, wie z. B. für das Spülen der zu untersuchenden oder zu operierenden Stelle.
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In vorteilhafter Weise kann damit der Operateur das Endoskop optimal handhaben, da er die Steuerräder des Endoskops nicht loslassen muss.
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Nachteilig ist hier allerdings, dass er verschiedene Fußschalter bedienen muss, um alle benötigten Funktion auszulösen. Demgemäß befinden sich in Summe verschiedene Fußschalter im Bodenbereich, die der Operateur zu den gegebenen Zeiten betätigen muss. Die Übersichtlichkeit der Endoskopievorrichtung lässt demgemäß zu wünschen übrig.
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Bei länger andauernden endoskopischen Operationen kann durch das ständige Suchen der betreffenden aktuell benötigten Fußschalter eine Ermüdung eintreten, die die Verwechslungsgefahr der diversen Fußschalter begünstigt. Dies kann im gegebenen Falle sehr problematisch sein, wenn z. B. statt Auslösung einer Fotographie der Schalter für die Schneidefunktion betätigt wird. Bei ständigem Abwärtsschauen auf die Fußschalter verliert der Operateur des weiteren notwendigerweise das Bild der Operationsfläche aus den Augen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Endoskopiervorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass diesbezüglich Abhilfe geschaffen wird. Demgemäß soll es möglich werden, eine einfachere und sicherere Bedienung der diversen Funktionen zu erreichen, so dass möglichst ermüdungsfrei auch lange endoskopische Untersuchungen und Operationen durchgeführt werden können. Die Endoskopievorrichtung soll übersichtlich aufgebaut sein und in den jeweiligen Situationen eine optimale Bedienung zulassen.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Endoskopiervorrichtung weiterhin ein Bedienelement mit mindestens einem weiteren Betätigungselement aufweist, wobei das Bedienelement eine Aufnahme aufweist, die zur formschlüssigen lösbaren Aufnahme des Handgriffs des Endoskops ausgebildet ist.
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Die Aufnahme am Bedienelement weist bevorzugt eine trichterförmige Ausgestaltung auf; sie kann einen Öffnungsschlitz zum Einfädeln bzw. Durchführen des Endoskops aufweisen.
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Weiterhin können gemäß einer Fortbildung Arretiermittel vorhanden sein, mit denen der Handgriff in der in die Aufnahme eingesetzten Position relativ zur Aufnahme festgelegt werden kann.
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Das mindestens eine Betätigungselement am Handgriff des Endoskops ist in der Regel ein Steuerrad zur Bewegung der Endoskopspitze.
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Das mindestens eine weitere Betätigungselement am Bedienelement kann insbesondere und bevorzugt sein: ein Schalter zur Betätigung eines elektrischen Schneidelements; ein Schalter zur Betätigung einer Koagulierfunktion; ein Schalter zur Auslösung einer Bilddokumentation; ein Schalter zur Betätigung einer Wasserschneidfunktion; ein Schalter zur Betätigung einer Spülfunktion; ein Schalter zur Betätigung einer Luftzirkulation durch einen Magen- oder Darmbereich und/oder ein Potentiometer bzw. Ventil zur Einstellung der Intensität der Luftzirkulation.
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Das Bedienelement kann ferner gemäß einer besonders bevorzugten Fortbildung mindestens einen Steckeranschluss für einen Stecker aufweisen, der mit mindestens einem weiteren Betätigungselement verbunden ist. Das mindestens eine weitere Betätigungselement ist dabei bevorzugt mit einem Befestigungselement verbunden, das ausgebildet und bestimmt ist, das mindestens eine weitere Betätigungselement am Handgriff des Endoskops temporär festzulegen. Das Befestigungselement ist dabei bevorzugt ein Band mit einem Klettverschluss.
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Das mindestens eine weitere Betätigungselement ist vorzugsweise ein Schalter zur Betätigung eines elektrischen Schneidelements und/oder ein Schalter zur Betätigung einer Koagulierfunktion.
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Am Bedienelement kann ferner mindestens eine Halterung zum Einhängen eines Hilfsgeräts angeordnet sein. Das Bedienelement ist bevorzugt an einem Ständer befestigt.
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Die Endoskopievorrichtung kann weiterhin eine elektrische Antriebsvorrichtung für den axialen Vorschub des Endoskops umfassen. Sie hat in diesem Falle bevorzugt ein Pedal, mit dem die elektrische Antriebsvorrichtung für den axialen Vorschub betätigt wird. Das Pedal ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das einzige fußbetätigte Element der Endoskopiervorrichtung.
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Gemäß der Erfindung ist also der Endoskophandgriff mit einem Bedienpanel koppelbar, in das eine Schaltleiste integriert ist. Die Schaltleiste umfasst alle Funktionen, die bei einer endoskopischen Untersuchung und Operation benötigt werden, d. h. insbesondere Schalter für die Schneidfunktion bzw. Koagulier-Funktion (Diathermie), für die Bilddokumentationsfunktion, für die Spülung und für einen Wasserstrahl.
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Demgemäß befinden sich alle wesentlichen Funktionen – bei in das Bedienpanel eingehängtem Endoskop-Handgriff – in unmittelbarer Nähe der Endoskophandräder, so dass die genannten Funktionen problemlos per Hand zu betätigen sind. Per Fuß wird lediglich der Vorschub bzw. der Rückzug des Endoskops betätigt.
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In vorteilhafter Weise ergibt sich damit, dass die Konzentration nur auf einen Fußschalter (Pedal) für den Vorschub bzw. den Rückzug des Endoskops gerichtet werden muss. Durch die kurzen Betätigungswege der Schalter im Bedienpanel können die gewünschten Funktionen sicher, schnell und besser koordiniert ausgelöst werden (es ist nur das entsprechende Fingerspiel erforderlich, nicht mehr relativ lange Fußwege zwischen den diversen Fußschaltern).
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Von Vorteil ist es, dass der Blick des Operateurs dabei weitgehend auf den Bildschirm gerichtet bleiben kann. Ein Blick auf den Boden ist überhaupt nicht mehr nötig, da der Fuß an oder in dem einzig verbleibenden Fußschalter verbleibt.
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Schließlich ist auch die Arbeitssicherheit höher, da keine große Anzahl an Fußschaltern mehr auf dem Boden platziert werden muss, d. h. es gibt keinen „Kabelsalat” mehr.
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Besonders vorteilhaft kann das vorgeschlagene Konzept genutzt werden, wenn die Arme des Operateurs auf einem entsprechenden Operationsstuhl mit Armauflage aufliegen können. Hierdurch wird eine besonders präzise und komfortable Bedienung der Endoskop-Steuerräder sowie der diversen benötigten Funktionen möglich.
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Sehr vorteilhaft ist es auch, dass ein ausgewähltes Bedienelement nach Herausnahme des Endoskop-Handgriffs aus der Aufnahme des Bedienpanels über ein Kabel mit dem Endoskop-Handgriff temporär verbunden werden kann (Befestigung mittels z. B. Band mit Klettverschluss). Damit wird die Flexibilität des Systems weiter erhöht.
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Zu erwähnen ist noch, dass bereits bei bekannten Endoskop-Handgriffen teilweise diverse Funktionstasten (z. B. für die Bilddokumentation und für das Spülen der Linse der Kamera) vorhanden sind, so dass insoweit eine Aufnahme der entsprechenden Funktionen in das Bedienelement nicht nötig ist. Die Erfindung kommt daher besonders dann zu ihrem vorteilhaften Einsatz, wenn es um die Betätigung von Zusatzfunktionen geht, für die bislang die Betätigung mittels Fußschalter vorgesehen ist (insbesondere für eine kräftige Spülung und für die Koagulation); dies sind zumeist separate Zusatzgeräte, die einem Endoskoparbeitsplatz beigestellt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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1 ein Endoskop samt Endoskop-Handgriff, das in eine Aufnahme eines Bedienelements eingesetzt bzw. aus derselben herausgenommen wird,
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2 das Endoskop samt Endoskop-Handgriff, das in die Aufnahme des Bedienelements eingesetzt ist, und
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3 einen Endteil eines Endoskops, das mit einem Be- und Entlüftungsschlauch versehen ist.
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In den Figuren ist eine Endoskopiervorrichtung 1 zu sehen, die aus einem Endoskop 2 samt Handgriff 3 sowie aus einem Bedienelement 5 besteht. Mit dem Endoskop 2 soll eine Koloskopie oder Gastroskopie vorgenommen werden.
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Das Endoskop 2 weist in bekannter Weise einen Endoskopschaft mit einem distalen Ende 18 (s. 3) auf; am distalen Ende 18 sind die benötigten Elemente (Lichtquelle, Kamera, Behandlungsgeräte, Spülung) angeordnet, die für eine Koloskopie bzw. eine Operation des Colons oder für eine Gastroskopie benötigt werden.
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Der Endoskopschaft hat dabei eine im wesentlichen zylindrische Grundkontur und erstreckt sich in eine Achsrichtung.
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Der Handgriff 3 des Endoskops 2 weist in bekannter Weise Betätigungselemente 4 in Form von Handrädern auf. Ein großes Handrad ist mit 4' bezeichnet, ein kleineres mit 4''.
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Um weitere Funktionen während einer Endoskopie ergonomisch günstig und sicher bedienbar zu haben, ist vorgesehen, dass die Endoskopiervorrichtung 1 weiterhin ein Bedienelement 5 (Bedienpanel) mit einer Anzahl weiterer Betätigungselemente 6 aufweist. Wesentlich ist dabei, dass das Bedienelement 5 eine Aufnahme 7 hat, die fest mit dem Bedienelement 5 verbunden ist und die zur formschlüssigen lösbaren Aufnahme des Handgriffs 3 des Endoskops 2 ausgebildet ist.
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Wie nämlich in der Zusammenschau der 1 und 2 gesehen werden kann, ist es möglich, das Endoskop 2 samt Handgriff 3 in Richtung des Doppelpfeils in 1 entweder in die trichterförmige Aufnahme 7 einzusetzen bzw. einzuhängen oder das Endoskop 2 samt Handgriff 3 aus der Aufnahme 7 herauszunehmen. Die Aufnahme 7 weist hierzu einen Öffnungsschlitz 8 (s. 1) auf, so dass das schlauchförmige Endoskop 2 beim Einhängen des Handgriffs 3 in die Aufnahme 7 entsprechend „eingefädelt” werden kann.
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Das Bedienelement 5 weist eine Anzahl von Betätigungselementen 6 auf, die verschiedene Funktionen erfüllen. Bei den Betätigungselementen kann es sich um Schalter und/oder um Potentiometer bzw. Ventile handeln, d. h. um Elemente, die eine Funktion ein- und ausschalten bzw. die Intensität einer Funktion steuern.
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Vorgesehen ist im Ausführungsbeispiel ein Schalter 6' für ein elektrisches Schneidelement. Weiterhin ist ein Schalter 6'' zur Betätigung einer Koagulierfunktion vorhanden. Dann dient ein weiterer Schalter 6''' für die Auslösung einer Bilddokumentation (Durchführung einer Fotografie). Der Schalter 6'''' dient zur Betätigung einer Wasserschneidfunktion. Mittels des Schalters 6''''' wird eine Spülfunktion ausgelöst. Schließlich dient ein Schalter 6'''''' zur Betätigung einer Luftzirkulation (die nachfolgend noch näher beschrieben wird).
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Eine sehr vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht folgendes vor: Das Bedienelement 5 hat im Seitenbereich einen Steckeranschluss 9 (s. 2). In diesen Steckeranschluss 9 kann ein Stecker 10 eingesteckt werden (s. 1), der über ein Kabel 19 elektrisch mit einem weiteren Betätigungselement 11 verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel hat das Betätigungselement 11 einen Schalter 11' für ein elektrisches Schneidelement und einen Schalter 11'' für eine Koagulierfunktion.
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Das Betätigungselement 11 ist dabei mit einem Befestigungselement 12 in Form eines Bandes mit Klettverschluss versehen. Demgemäß hat das Befestigungselement zwei Bänder 12' und 12'' mit zugehörigen Teilen des Klettverschlusses. Wie es in 1 gesehen werden kann, wird hiermit das Betätigungselement 11 am Endoskop-Handgriff 3 festgelegt.
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Wird nunmehr der Handgriff 3 des Endoskops 2 aus der Aufnahme 7 herausgenommen, verbleibt dennoch die Möglichkeit, trotz Entfernung des Handgriffs 3 vom Bedienelement 5 die Schalter 11' und 11'' in Griffweite zu haben, auch wenn die Hände des Operateurs am Handgriff 3 verbleiben.
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Der Vorteil hieraus ergibt sich aus Folgendern:
Wenn ein Polyp im Darm mit der Elektro-Schlinge abtragen werden soll, reicht es aus, wenn einmal der Schalter 6' für das elektrische Schneidelement am Bedienelement 5 betätigt wird, und zwar für ca. 2 bis 3 Sekunden, sobald die Schlinge um den Polypen liegt und zugezogen wird.
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Wenn indes ein flächiges (Magen-)Schleimhautareal abtragen werden soll, müssen bis zu 50 und mehr kurze Stromstöße ausgelöst werden. Dies wäre über den Schalter 6' zwar grundsätzlich auch möglich. Einfacher und ergonomisch günstiger ist es allerdings, wenn der als Taster ausgebildete Schalter 11' am Betätigungselement 11 betätigt wird, der direkt am Endoskophandgriff 3 liegt und leicht mit einem Finger der den Griff umschließenden Hand bedient werden kann. Dies ist auch möglich, wenn der Endoskophandgriff 3 aus der Aufnahme 7 genommen wird, um „freihändig” zu operieren oder der Operateur seine Position verändert (Aufstehen).
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Am Bedienelement 5 ist weiterhin mindestens eine Halterung 13 angeordnet, in die z. B. eine Spülkatheterspitze eingehängt werden kann, um sie griffbereit zu haben. Eine entsprechende Halterung kann beispielsweise auch zum Einhängen weiterer Instrumente genutzt werden, z. B. einer Polypektomie-Schlinge.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht Folgendes vor:
Beim Schneiden mit dem elektrischen Schneidelement ergibt sich eine Rauchentwicklung. Der Rauch kann aus dem abgeschlossenen Raum (im Falle des Magens: mit ca. 2 Liter Magenvolumen) nicht von selber entweichen. Bislang wird hierbei so vorgegangen, dass ein Absaugventil gedrückt wird und das sich im Arbeitskanal befindliche Instrument aus demselben komplett herausgezogen wird, damit über die sich so ergebende Öffnung (d. h. durch den sich im Inneren des Endoskops befindlichen Arbeitskanal) der Rauch abgesaugt werden kann. Jeder Endoskopie-Turm hat eine Absaugpumpe, von der ein Absaugschlauch normalerweise zum Endoskop-Konnektor führt, der im Video-Prozessor eingesteckt ist. Über den Versorgungsschlauch wird das Lumen bis zur Endoskopspitze geführt, d. h. wenn das Absaugventil am Endoskop-Handgriff gedrückt gehalten wird, kann Luft oder Flüssigkeit von der Endoskop-Spitze bis in einen Absaugbehälter an einer Vakuum-Pumpe (im Endoskopie-Turm) abgesaugt werden. Bei neuen Endoskopen ist dies teilweise bereits einfacher, weil hier schon ein zweiter Arbeitskanal vorhanden ist.
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Um wiederum Luft zu geben, muss ein Ventil gedrückt gehalten werden, damit Luft über eine andere innenliegende Leitung langsam in den Magen strömt.
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Durch die benötigte Ventilbetätigung sowie das zumeist erforderliche Entfernen von Instrumenten aus den Kanälen des Endoskops wird jedes Mal der Operationsablauf in nachteiliger Weise unterbrochen.
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Vorgesehen ist zur diesbezüglichen Verbesserung eine permanente Ventilation bei gleichzeitiger ausbalancierter Drucklufteinfuhr, damit der Magen bzw. Darm nicht zusammenfällt.
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Hierfür ist ein Dreiwegehahn (nicht dargestellt) am Bedienelement 5 vorgesehen, damit der Vakuumschlauch wie bisher zum Endoskop-Konnektor am Prozessor geleitet werden kann. Nunmehr ist allerdings ein Schlauch 14 vorgesehen, der als doppellumige Sonde ausgebildet ist. Der Schlauch 14 wird – wie es 3 zeigt – außen am Endoskop 2 mit in den Magen eingeführt; er ist mittels Befestigungsbändern 17 mit dem Endoskop 2 verbunden. In zwei verschiedenen Höhen befinden sich eine Belüftungsöffnung 15 und eine Entlüftungsöffnung 16.
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Durch die eine außenliegende Öffnung kann somit permanent abgesaugt werden, auch wenn die innenliegenden Endoskopkanäle (durch ein Instrument) blockiert bzw. belegt sind. Das Absaugsystem und ein Auffangbeutel (als Einmalprodukt ausgeführt) sind an jedem Turm vorhanden und sollen auch genutzt werden, allerdings nunmehr umgestellt über den neuen außenliegenden doppellumigen Be- und Entlüftungsschlauch.
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An den zweiten Schenkel des außenliegenden Be- und Entlüftungsschlauch 14 wird die Druckluft angeschlossen. Hierzu eignet sich besonders nicht die relativ schwache Luftpumpe im Video-Prozessor, die üblicherweise vorhanden ist; vielmehr wird hierfür eine separate, stärkere Druckluftpumpe eingesetzt, die über ein Potentiometer bzw. Ventilknopf (Drehknopf 6'''''') am Bedienelement 5 ergonomisch günstig während der Operation gesteuert werden kann.
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Der Drehknopf 6'''''' wird so eingestellt bzw. nachgeregelt, dass sich in der jeweiligen Situation das Absaugvolumen und die Luftzufuhr die Balance hält und der Magen nicht zusammenfällt, was die Operation stören würde.
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Neben der Vakuumpumpe kann daher die Endospkopiervorrichtung auch eine Wasserfalle (evtl. Filter), eine Druckluftpumpe, ein gemeinsames Netzteil, eine elektronische Steuerung und die Anschlüsse für die Vakuum-Schlauchleitung und die Druckluft-Schlauchleitung aufweisen.
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Aus Übersichtlichkeitsgründen wurde der übliche Arbeitskanal zum Einführen von Instrumenten, der sich seitlich unter Winkel aus dem Endoskop-Handgriff erstreckt, nicht dargestellt. Dieser Arbeitskanal ist natürlich vorhanden.
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Im Ausführungsbeispiel ist das Bedienpanel quaderförmig ausgebildet. Dies ist jedoch keineswegs zwingend. Es kann auch vorgesehen werden, dass sich die Betätigungsschalter seitlich der Aufnahme 7 beispielsweise vertikal erstrecken.
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In fachmännischer Weise kann vorgesehen werden, dass die diversen Kabel und ggf. Schläuche (für Luft und/oder Wasser) mittels eines Kabelbaums geordnet im Endoskopiearbeitsplatz untergebracht werden, so dass die Kabel und Schläuche übersichtlich geführt sind. Der Kabelbaum kann dabei in hohlen Stangen oder Elementen des Arbeitsplatzes geführt werden. Dabei kann auch eine Schnittstellensteckerleiste vorgesehen werden, um elektrisch auf die einzelnen Funktionen bei Bedarf zugreifen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endoskopiervorrichtung
- 2
- Endoskop
- 3
- Handgriff
- 4
- Betätigungselement (Handräder)
- 4'
- Handrad
- 4''
- Handrad
- 5
- Bedienelement (Bedienpanel)
- 6
- Betätigungselement
- 6'
- Schalter für elektrisches Schneidelement
- 6''
- Schalter zur Betätigung einer Koagulierfunktion
- 6'''
- Schalter zur Auslösung einer Bilddokumentation
- 6''''
- Schalter zur Betätigung einer Wasserschneidfunktion
- 6'''''
- Schalter zur Betätigung einer Spülfunktion
- 6''''''
- Schalter/Potentiometer/Ventil zur Betätigung einer Luftzirkulation
- 7
- Aufnahme
- 8
- Öffnungsschlitz
- 9
- Steckeranschluss
- 10
- Stecker
- 11
- Betätigungselement
- 11'
- Schalter für elektrisches Schneidelement
- 11''
- Schalter zur Betätigung einer Koagulierfunktion
- 12
- Befestigungselement (Klettband)
- 12'
- Band des Klettverschlusses
- 12''
- Band des Klettverschlusses
- 13
- Halterung
- 14
- doppellumiger Be- und Entlüftungsschlauch
- 15
- Belüftungsöffnung
- 16
- Entlüftungsöffnung
- 17
- Befestigungsband
- 18
- distales Ende des Endoskops
- 19
- Kabel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005002461 B3 [0004]