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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum spanenden Bearbeiten
eines zu bearbeitenden Gegenstands.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
spanenden Bearbeitungsverfahren wird ein zu bearbeitendes Werkstück
in eine gewünschte Form gebracht, indem Material in Form
von Spänen abgetragen wird. Beispiele für eine
spanende Bearbeitung sind das Bohren, das Drehen, das Fräsen oder
das Reiben von Werkzeugen an zu bearbeitenden Gegenständen.
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Beim
Bohren wird als spanendes Werkzeug ein Bohrer verwendet, der in
einem Bohrfutter einer Bohrmaschine befestigbar ist. Damit der Bohrer
sich an einer gewünschten Stelle in das Werkstück
einbohrt, um dort ein Bohrloch zu bilden, weisen manche Bohrer einen
Zentrierabschnitt auf. Der Zentrierabschnitt ist in einem Zentrum
des Bohrers angebracht und weist im allgemeinen eine Spitze oder Kante
auf, die sich durch Drücken auf die Werkstückoberfläche
in das Werkstück hineindrückt, um somit einen
Fixpunkt des Bohrers relativ zu dem Werkstück zu bilden.
Die anschließende Drehung des Bohrers führt dazu,
dass Hauptschneiden und/oder Nebenschneiden des Bohrers durch die
rotatorische Bewegung Späne von dem zu bearbeitenden Werkstück abtragen,
so dass das Bohrloch entsteht.
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DE 83 13 119 U1 offenbart
einen Schweißpunktbohrer, welcher eine Zentrierspitze aufweist. Die
Zentrierspitze erstreckt sich kegelförmig in Richtung eines
freien Endes des Bohrers. Flächen des Bohrers, insbesondere
Spanflächen sind abgeschliffen bzw. ausgespitzt, um die
Zentrierspitze zu bilden. Die Zentrierspitze nimmt im Fall eines
Verhakens der Hauptschneiden die größten Querkräfte
auf. Den abgeschliffenen Flächen fehlt Material, so dass
sie mechanisch geschwächt sind und daher weniger gut geeignet
sind, die beim Verhaken auftretende Querkraft aufzunehmen. Daher
bricht die Zentrierspitze in der Regel, wenn sich der Bohrer verhakt.
Dies beeinträchtigt in negativer Weise die Lebensdauer
der Zentrierspitze und somit die Lebensdauer des gesamten Bohrers.
Da ein Verbiegen bzw. ein Bruch der Zentrierspitze zu einem Ausfall
des Werkzeugs bzw. des Bohrers führt, obwohl die Hauptschneiden
in ihrer Funktion noch intakt sein können, entstehen unnötige
Kosten für einen Austausch des Werkzeugs sowie ein Zeitverlust.
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1 zeigt
eine Seitendarstellung eines herkömmlichen Werkzeugs 100.
Hauptschneiden 101 verlaufen parallel zu einer Drehachsennormalenebene 104,
die senkrecht zu einer Drehachse 103 des Werkzeugs 100 angeordnet
ist. Ferner kann die Lage der Drehachsennormalenebene 104 durch
deren Normalenvektor definiert werden, der parallel zu der Drehachse 103 ausgerichtet
ist.
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In
Richtung eines freien, axialen Endes des Werkzeugs 100 bildet
sich ein Zentrierabschnitt 102 aus. Der Zentrierabschnitt 102 ist
im Wesentlichen kegelförmig ausgebildet, wobei sich an
der Spitze des Kegels ein Berührabschnitt 106 in
Form einer Querschneide, ausbildet. Der Berührabschnitt 106 wird
dadurch gebildet, dass zwei Verstärkungsbereiche 105 spitz
zulaufen und sich schließlich berühren. Die Verstärkungsbereiche 105 verlaufen
innerhalb des Zentrierabschnitts 102 ausgehend von der
Drehachsennormalenebene 104 in Richtung des freien axialen
Endes des Werkzeugs 100.
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Ferner
zeigt 1 außerhalb des Zentrierabschnitts 102 eine
geschliffene Freifläche 109 und eine Spanfläche 107.
Je steiler die Freifläche 109 ist bzw. je größer
der Winkel zwischen der Drehachsennormalenebene 104 und
der Freifläche 109 ist, desto scharfkantiger kann
die Hauptschneide 101 ausgebildet sein. Der Winkel zwischen
der abgeschliffenen Freifläche 109 und der Drehachsennormalenebene 104 kann
als Freiwinkel definiert werden. Die Spanfläche 107 bildet
sich zwischen einer der Hauptschneiden 101 und der Freifläche 109 außerhalb
des Zentrierabschnitts 102 aus. Die Spanfläche 107 kann einen
großen Winkel mit der Drehachsennormalenebene 104 von
beispielsweise 60° Grad bis 90° Grad einschließen.
Entlang der Spanfläche 107 wird ein abgetragener
Span von dem axialen Werkzeugende weg transportiert. Der Abstand
der radial außen liegenden Enden der Hauptschneiden 101 definieren den
Durchmesser D des Werkzeugs 100.
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Ferner
ist in 1 eine Zentrierabschnittsspanfläche 110 innerhalb
des Zentrierabschnitts 102 dargestellt, die eine abgeschliffene
Fläche ist, welche eine größere Steigung
bezüglich der Drehachsennormalenebene 104 als
die Verstärkungsbereiche 105 aufweist. Die Zentrierabschnittsspanfläche 110 liegt zwischen
zwei angrenzenden Verstärkungsbereichen 105. An
Trennkanten zwischen den Verstärkungsbereichen 105 und
den Zentrierabschnittsspanflächen 110 bilden sich
Verbindungskanten 108, 111. Die Verbindungskante 108,
welche in Drehrichtung ω (vgl. 2) eine
Zentrierabschnittsspanfläche 110 vor sich liegen
hat, wird als Nebenschneide 108 bezeichnet. Jede Nebenschneide 108 weist
eine Schärfe bzw. Scharfkantigkeit auf, welche durch den Schliff
bzw. die Steigung der Zentrierabschnittsspanfläche 110 und
die Steigung der Verstärkungsbereiche 105 definiert
ist.
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2 zeigt
eine Draufsicht des herkömmlichen Werkzeugs 100.
In dem dargestellten Betriebszustand bildet sich aufgrund einer
Verkantung einer Hauptschneide 101 mit einem zu bearbeitenden
Gegenstand ein Drehpol 201 an einer der Hauptschneiden 101 aus.
Genauer gesagt bildet sich der Drehpol 201 üblicherweise
am entferntesten, äußersten Punkt einer der Hauptschneiden 101 aus.
Aufgrund des Drehpols 201 und aufgrund der Drehrichtung ω des
Werkzeugs 100 (beispielsweise entgegen dem Uhrzeigersinn,
wie in 2 dargestellt) entsteht eine Querkraft Q an dem
Berührabschnitt 106. Die Querkraft Q wirkt im
Wesentlichen senkrecht zu einer Verbindungslinie, welche den Berührabschnitt 106 und den
Drehpol 201 verbindet. Die Querkraft Q verläuft durch
die Zentrierabschnittsspanfläche 110 und nicht durch
die Verstärkungsbereiche 105.
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Die
schraffierten Bereiche in 2 stellen eine
geschliffene Fläche dar, die innerhalb des Zentrierabschnitts 102 die
Zentrierabschnittsspanfläche 110 bildet und außerhalb
des Zentrierabschnitts 102 einen Teil der Freifläche 109 bildet.
Die Zentrierabschnittsspanfläche 110 weist infolge
des Schliffs einen großen Winkel zu der Drehachsennormalenebene 104 auf.
Die Kraftkomponente der Querkraft Q, welche im Allgemeinen parallel
zu der Drehachsennormalenebene 104 verläuft, kann
auf die Spanfläche 107 oder die Zentrierabschnittsspanfläche 110 nur
schlecht übertragen und von diesen aufgenommen werden.
Insbesondere Kraftkomponenten der Querkraft, welche parallel zu
der Drehachsennormalenebene 104 verlaufen, können
aufgrund des großen Winkels zu der Drehachsennormalenebene 104 nur
schlecht von den Spanflächen 107 oder den Zentrierabschnittsspanflächen 110 aufgenommen
werden.
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Eine
Gerade 202 kann so definiert werden, dass diese parallel
zu einer der Hauptschneiden 101 und durch den Mittelpunkt
M des Bohrers verläuft. Diese Gerade 202 erstreckt
sich von dem Mittelpunkt M parallel zu der der genannten Hauptschneide 101 in
Drehrichtung ω abgewandten Seite des Werkzeugs 100.
Die herkömmlichen Verstärkungsbereiche 105 sind
derart angeordnet, dass sie ausgehend von der Geraden 202 jeweils
in etwa in einem Winkelbereich zwischen 45° Grad gegen
Drehrichtung ω des Werkzeugs 100 und 45° Grad
in Drehrichtung ω liegen.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkzeug zum spanenden
Bearbeiten eines Gegenstands mit einer langen Lebensdauer zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Werkzeug zum spanenden Bearbeiten eines zu
bearbeitenden Gegenstands gemäß dem unabhängigen
Schutzanspruch gelöst.
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Gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein
Werkzeug zum spanenden Bearbeiten eines zu bearbeitenden Gegenstands
bereitgestellt. Das Werkzeug weist einen Zentrierabschnitt auf,
welcher um einen Mittelpunkt des Werkzeugs ausgebildet ist. Ferner
weist das Werkzeug zumindest zwei (insbesondere genau zwei oder genau
drei) Hauptschneiden auf, welche sich von dem Zentrierabschnitt
des Werkzeugs radial bis zu einem Rand des Werkzeugs erstrecken.
Der Zentrierabschnitt weist mindestens zwei Verstärkungsbereiche
auf, welche sich von einer Drehachsennormalenebene in axialer Richtung
des Werkzeugs zu einem Werkzeugende des Werkzeugs erstrecken. Die Verstärkungsbereiche
laufen an dem Werkzeugende zusammen und bilden einen Berührabschnitt
(zum Beispiel eine Spitze oder Kante). Der Berührabschnitt
enthält den Mittelpunkt. Die mindestens zwei Verstärkungsbereiche
sind erfindungsgemäß derart ausgerichtet, dass
eine Querkraft, welche aufgrund einer Verkeilung bzw. eines Einhakens
einer der Hauptschneiden wirken kann, durch zumindest einen der
Verstärkungsbereiche verläuft, um zumindest einen
Teil der Querkraft aufzunehmen.
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Unter
dem Begriff „Hauptschneide” wird insbesondere
eine scharfe Kante verstanden, welche geeignet ist, bei Drehung
des Werkzeugs ein Material spanend von dem zu bearbeitenden Gegenstand
abzutragen. Die Hauptschneiden können jeweils, zumindest
nahe des Zentrierabschnitts, einen linearen Abschnitt aufweisen.
Die Hauptschneiden können sich insbesondere von dem Zentrierabschnitt
bis zu dem äußeren radialen Ende bzw. dem Rand
des Werkzeugs linear erstrecken, d. h. ohne Krümmung der
Hauptschneide. Alternativ können die Hauptschneiden auch
gekrümmt, z. B. sichelförmig, ausgebildet sein.
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Die „Drehachsennormalenebene” erstreckt sich
orthogonal zu einer Drehachse des Werkzeugs. Mit anderen Worten
verläuft der Normalenvektor der Drehachsennormalenebene
parallel zu der Drehachse des Werkzeugs.
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Der
Zentrierabschnitt beinhaltet den Berührabschnitt. Der Berührabschnitt
wird auch Querschneide genannt, wobei mittels dieser Querschneide
das Werkzeug an einem bestimmten vordefinierten Punkt des zu bearbeitenden
Gegenstands zumindest anfänglich, das heißt zu
Beginn des Bohrvorgangs, gehalten und zentriert wird. Der Berührabschnitt
bzw. die Querschneide ist an einem axialen freien Werkzeugende des
Werkzeugs ausgebildet. Der Berührabschnitt wird anschaulich über
eine Druckkraft in den zu bearbeitenden Gegenstand hineingedrückt,
so dass eine seitliche Verschiebung des Werkzeugs aufgrund eines
schrägen Anpressdrucks oder aufgrund einer Drehung verhindert
werden kann. Der Berührabschnitt kann als eine Berührkante oder
punktförmig, d. h. als Zentrierpunkt bzw. Zentrierspitze,
ausgebildet sein, um ein leichtes Eindringen in den zu bearbeitenden
Gegenstand zu ermöglichen. Je kürzer die Kante,
desto punktähnlicher der Berührabschnitt, so dass
ein leichtes Halten des Werkzeugs an einer gewünschten
Position auf dem zu bearbeitenden Gegenstand ermöglicht
wird. Der Berührabschnitt des Zentrierabschnitts entsteht
beispielsweise dadurch, dass sich die Verstärkungsbereiche
von einer Grundfläche bzw. von der Drehachsennormalenebene
aus aufeinander zulaufend hin zu dem axialen Werkzeugende des Werkzeugs
erstrecken und dort spitz zusammenlaufen. Als Berührungslinie
bzw. Berührungspunkt der Verstärkungsbereiche
am axialen Werkzeugende bildet sich der Berührabschnitt
aus.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird zur
Unterstützung des Berührabschnitts die Anordnung
der Verstärkungsbereiche derart vorgenommen, dass die Verstärkungsbereiche
eine Querkraft Q besser aufnehmen. Die Querkraft an dem Berührabschnitt
entsteht beispielsweise dann, wenn sich eine der Hauptschneiden
in dem zu bearbeitenden Gegenstand verkeilt bzw. einhakt. An dem
Punkt, an dem sich eine der Hauptschneiden verkeilt, entsteht ein
Drehpol (Momentanpol), um welchen sich das Werkzeug zu drehen versucht.
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Unter
dem Begriff „Drehpol” wird insbesondere ein Punkt
verstanden, an welchem bei einem Verkeilen bzw. Einhaken einer der
Hauptschneiden eine Winkelgeschwindigkeit Null ist. Der Drehpol oder
Momentanpol kann beispielsweise an einer der Hauptschneiden an dem
Punkt auftreten, welcher am weitesten von der Drehachse des Werkzeugs
entfernt liegt. Der Drehpol tritt dort auf, wo die Hauptschneiden
sich mit dem zu bearbeitenden Gegenstand verklemmen. Der Berührabschnitt
im Zentrierabschnitt des Werkzeugs verkeilt sich und wirkt der Drehung
um den Drehpol entgegen. Damit entsteht an dem Berührabschnitt
die Querkraft, welche senkrecht zu einer Verbindungslinie verläuft,
die den Berührabschnitt mit dem Drehpol verbindet. Damit
das Werkzeug mit dem Berührabschnitt trotz Verklemmung
an der vorbestimmten Stelle an dem zu bearbeitenden Gegenstand gehalten
werden kann, muss der Berührabschnitt die gesamte Querkraft
aufnehmen und darf nicht durch die entstandene Querkraft selbst
verbogen bzw. anderweitig zerstört werden.
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Die
Drehung des Werkzeugs um den Drehpol wird anschaulich von dem Berührabschnitt
verhindert, so dass dort die Querkraft angreift. Die Querkraft wird
gemäß der erfindungsgemäßen
Ausbildung aber nun vorteilhaft in einen der Verstärkungsbereiche
eingeleitet, so dass die Verstärkungsbereiche die Querkraft
zumindest teilweise aufnehmen und ableiten können. Die
Verstärkungsbereiche dienen somit als unterstützende
Flächen, so dass der Berührabschnitt und der gesamte
Zentrierabschnitt robuster und stabiler ausgebildet sind. In herkömmlichen
Ausführungsformen von Werkzeugen bzw. Bohrern verläuft
die Querkraft bei Verkantung des Bohrers durch eine Spanfläche,
so dass eine Querkraftkomponente, welche parallel zu der Drehachsennormalenebene verläuft,
nur schwer auf das Werkzeug übertragen werden kann und
der Berührabschnitt eher nachgibt und sich verbiegt. Gemäß der
vorliegenden Erfindung sind die Verstärkungsbereiche derart
angeordnet, dass die Querkraft in die Verstärkungsbereiche eingeleitet
wird, wodurch der Berührabschnitt an Stabilität
gewinnt. Eine erfindungsgemäße Anordnung der Verstärkungsbereiche
ist gegenüber herkömmlichen Anordnungen von Verstärkungsbereichen
winkelversetzt, zum Beispiel um ungefähr 90° Grad
winkelversetzt. Mit der erfindungsgemäßen Ausrichtung der
Verstärkungsbereiche wird daher ein robusterer und haltbarerer
Berührabschnitt (z. B. ein haltbarerer Zentrierabschnitt)
bereitgestellt. Damit führt ein stabilerer Berührabschnitt
zu einer besseren Ausnutzung des Werkzeugs, sodass insbesondere
erst bei Abnutzung der Hauptschneiden ein Austausch des Werkzeugs
notwendig ist. Dies erhöht die Lebensdauer des Werkzeugs.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform ist eine Gerade
parallel zu zumindest einer der Hauptschneiden ausgerichtet und
erstreckt sich von dem Mittelpunkt zu der der zumindest einen Hauptschneide
(insbesondere in Drehrichtung) abgewandten Seite des Werkzeugs.
Zumindest einer der Verstärkungsbereiche ist derart angeordnet,
dass der zumindest eine Verstärkungsbereich zumindest teilweise
in einem Winkelbereich zwischen ungefähr 60° Grad
in Drehrichtung des Werkzeugs und ungefähr 160° Grad
in Drehrichtung, ausgehend von der Geraden, liegt.
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Anschaulich
können, insbesondere abhängig von der Anzahl der
Hauptschneiden des Werkzeugs, die Verstärkungsbereiche
des Zentrierabschnitts in einem Winkelbereich von zum Beispiel ±30° (insbesondere
in einem Winkelbereich von ±20°) um einen Ort
des Auftretens einer Querkraft infolge eines Verhakens einer jeweiligen
Hauptschneide angeordnet werden. Somit kann bei einer vorzugsweise
symmetrischen Anordnung von Hauptschneiden und Verstärkungsbereichen
eine ausgeglichene Lastverteilung erreicht werden.
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Sind
genau zwei Hauptschneiden an dem Werkzeug vorgesehen (siehe zum
Beispiel 4), so können die Verstärkungsbereiche
jeweils in einem Winkelbereich zwischen ungefähr 60° Grad
in Drehrichtung des Werkzeugs und ungefähr 140° Grad
in Drehrichtung ausgehend von der zugehörigen Geraden angeordnet
sein.
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Sind
genau drei Hauptschneiden an dem Werkzeug vorgesehen (siehe zum
Beispiel 6), so können die Verstärkungsbereiche
jeweils in einem Winkelbereich zwischen ungefähr 90° Grad
in Drehrichtung des Werkzeugs und ungefähr 160° Grad
in Drehrichtung ausgehend von der zugehörigen Geraden angeordnet
sein.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform sind die mindestens
zwei Verstärkungsbereiche jeweils in einem Winkelbereich
zwischen ungefähr 70° Grad in Drehrichtung des
Werkzeugs und ungefähr 130° Grad in Drehrichtung,
ausgehend von der zugehörigen Geraden, angeordnet. Insbesondere
kann der Winkelbereich zwischen ungefähr 90° Grad
in Drehrichtung des Werkzeugs und ungefähr 110° Grad
in Drehrichtung liegen. Ein bevorzugter Winkelbereich kann insbesondere
abhängig von der Anzahl von Hauptschneiden sowie abhängig
von der Winkelsymmetrie einer Anordnung der Hauptschneiden ausgewählt
werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielsweisen Ausführungsform weisen die Verstärkungsbereiche Schrägflächen
und/oder materialverstärkte Bereiche auf. Die Schrägflächen
erstrecken sich zum Beispiel kegelartig bzw. konisch zulaufend von
einer Grundfläche (welche parallel zu der Drehachsennormalenebene
ausgerichtet ist) hin zu dem axialen Werkzeugende des Werkzeugs.
Dabei ist der Steigungswinkel zwischen Drehachsennormalenebene und Schrägfläche
vorteilhaft sehr klein. Die Verstärkungsbereiche, insbesondere
die Schrägflächen, können zum Beispiel
einen Winkel zur Drehachsennormalenebene von 5° bis ungefähr
60° Grad, insbesondere 30° bis 50° Grad
oder 35° bis 45° Grad aufweisen. Je flacher der
Winkel der Verstärkungsbereiche zur Drehachsennormalenebene
ist, desto besser können beispielsweise parallel zur Drehachsennormalenebene
wirkende Querkraftkomponenten von dem Berührabschnitt auf
die Verstärkungsbereiche bzw. die Schrägflächen übertragen
werden. Je besser die Querkraftkomponenten von den Verstärkungsbereichen
aufgenommen werden können, desto robuster und stabiler
ist der Berührabschnitt. Zusätzlich oder alternativ
können die Verstärkungsbereiche materialverstärkt
ausgebildet sein. Beispielsweise können die Verstärkungsbereiche
gezielt gehärtet werden, um deren Festigkeit zu erhöhen.
Ferner können Beschichtungen, insbesondere harte Legierungen,
zur Standzeitverlängerung aufgebracht werden. Insbesondere
können hierzu Titannitrid-(TIN)-Legierungen verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Zentrierabschnitt
zumindest zwei Zentrierabschnittsspanflächen auf, die jeweils zwischen
den Verstärkungsbereichen angeordnet sind. Die zumindest
zwei Zentrierabschnittsspanflächen erstrecken sich von
der Drehachsennormalenebene in axialer Richtung zu dem Werkzeugende
des Werkzeugs, wobei die zumindest zwei Zentrierabschnittsspanflächen ausgehend
von der Drehachsennormalenebene in axialer Richtung zu dem Werkzeugende
eine größere Steigung aufweisen als die Steigung
der Verstärkungsbereiche. Die Zentrierabschnittsspanflächen
können steiler als die Verstärkungsbereiche verlaufen,
beispielsweise in einem Winkel zur Drehachsennormalenebene von ungefähr 60° bis
ungefähr 90° Grad, ungefähr 70° bis
ungefähr 90° Grad oder ungefähr 80° bis
ungefähr 90° Grad.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Verbindungskante
zwischen einem der Verstärkungsbereiche und einer der angrenzenden
Zentrierabschnittsspanflächen ausgebildet. Diejenige Verbindungskante,
welche in Drehrichtung die Zentrierabschnittsspanfläche
vor sich liegen hat, kann als Nebenschneide bezeichnet werden. Ein Span,
welcher durch die Nebenschneide von dem zu bearbeitenden Gegenstand
abgetrennt wird, gleitet entlang der Zentrierabschnittsspanflächen
und wird durch diese in einer gewünschten Abtragungsrichtung
befördert. Die Nebenschneide kann durch eine Ausspitzung
bzw. durch eine starke Abschleifung eine scharfe Schneide bilden.
Die Nebenschneiden bilden sich im Zentrierabschnitt aus, wobei sie
sich von dem Berührabschnitt radial in Richtung des Außenumfangs
des Werkzeugs hin erstrecken.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Werkzeug
zumindest zwei Freiflächen auf. Die zumindest zwei Freiflächen
erstrecken sich von jeweils einer der Hauptschneiden entgegen der
Drehrichtung. Ausgehend von der Hauptschneide erstreckt sich die
Freifläche entgegen der Drehrichtung des Werkzeugs und
in einer Gegenrichtung zum freien axialen Werkzeugende des Werkzeugs.
Die Steigung der Freiflächen in Gegenrichtung zum axialen
Werkzeugende kann die Schärfe der Hauptschneide bestimmen.
Die Freiflächen sind entlang der jeweiligen Hauptschneide
ausgebildet und können durch einen vordefinierten Schliff bzw.
ein vordefiniertes Abschleifen einen gewünschten Schärfegrad
der jeweiligen Hauptschneide bewerkstelligen. Die Freiflächen
erstrecken sich von dem Zentrierbereich in radialer Richtung zu dem Rand
des Werkzeugs. Die Verstärkungsbereiche und/oder die Zentrierabschnittsspanflächen
können beispielsweise fließend in die jeweilige
Freifläche übergehen.
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Außerhalb
des Zentrierabschnitts ist zwischen zwei Freiflächen eine
Spanfläche ausgebildet. Die Spanfläche bildet
an der Berührlinie zu den Freiflächen jeweils
eine Kante. Die Kante, welche in Drehrichtung die Spanfläche
vor sich liegen hat, ist die Hauptschneide. Ähnlich wie
die Zentrierabschnittsspanfläche im Zentrierabschnitt führt
die Spanfläche den von der Hauptschneide abgetragenen Span
ab. Die Spanfläche und die Zentrierabschnittsspanfläche
können einen großen Winkel zu der Drehachsennormalenebene
von beispielsweise 60° Grad bis 90° Grad aufweisen,
wobei sich die Spanfläche von dem Zentrierabschnitt axial
in Gegenrichtung zu dem freien Werkzeugende erstrecken kann. Die
Freifläche und die Spanfläche weisen unterschiedliche
Winkel bezüglich der Drehachsennormalenebene auf, wobei
im Allgemeinen der Winkel bzw. die Steigung der Freifläche
flacher ist als der Winkel bzw. die Steigung der Spanfläche.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform erstrecken sich
die zumindest zwei Hauptschneiden von dem Zentrierabschnitt des Werkzeugs
radial bis zu dem Rand des Werkzeugs. Benachbarte Freiflächen
schließen mit der Drehachsennormalenebene einen Winkel
ein. Die Freiflächen können derart verlaufen,
dass sich beispielsweise in radialer Erstreckungsrichtung der Abstand
zu dem axialen Werkzeugende vergrößert. Somit
können verbesserte Bohreigenschaften des Werkzeugs erreicht
werden. Der Winkel zwischen zwei Hauptschneiden in einer Seitenansicht
kann den sogenannten Spitzenwinkel eines Bohrers definieren. Bei einem
Schweißpunktbohrer ist der Spitzenwinkel 180°.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Werkzeug
insgesamt drei Hauptschneiden auf. Ferner kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel
mindestens eine weitere (vierte) Hauptschneide ausgebildet werden.
Eine Ausbildung einer höheren Mehrzahl von Hauptschneiden
führt zu einem verbesserten Abtragen von Material von dem zu
bearbeitenden Gegenstand und zu einer winkelsymmetrischeren Anordnung.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Werkzeug
ein Schweißpunktbohrer, Schweißpunktfräser
oder Bohrer, insbesondere ein Bohrer nach DIN 1412E (in
der am Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung gültigen DIN-Fassung).
Unter einem Schweißpunktbohrer kann ein Bohrer verstanden
werden, mit welchem ein Schweißpunkt abgetragen wird. Schweißpunkte
verbinden beispielsweise zwei dünnwandige Bleche, wobei
zur Trennung der Bleche diese Schweißpunkte entfernt werden
müssen. Ein Schweißpunktbohrer bzw. ein Schweißpunktfräser
kann typischerweise eine Vielzahl von Hauptschneiden aufweisen,
die nahezu parallel zu der Drehachsennormalenebene verlaufen.
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Wie
oben beschrieben, kann mit der dargestellten Erfindung die Robustheit
des Berührabschnitts erhöht werden. Die auftretenden
Querkräfte beim Bohren mit herkömmlichen Bohrern
treffen bei Verklemmung üblicherweise auf eine schwache
Seite des Zentrierabschnitts, nämlich auf die Zentrierabschnittsspanfläche.
Mit den versetzten Verstärkungsbereichen gemäß der
vorliegenden Erfindung, beispielsweise um ungefähr 80° bis
90° Grad gegenüber herkömmlichen Werkzeugen
winkelversetzt, treffen die auftretenden Querkräfte nun
auf eine wesentlich stabilere Seite des Zentrierabschnitts, nämlich
auf die Verstärkungsbereiche. Mit diesen Verstärkungsbereichen
ist eine Art Verstärkungsrippe bzw. ein Verstärkungselement
für den Berührabschnitt geschaffen. Mit anderen
Worten kann durch Versetzung der Ausspitzung bzw. des Ausschleifens
der Spanflächen bzw. der Zentrierabschnittsspanflächen
eine Drehung der Anordnung der Verstärkungsbereiche bzw.
der Schrägflächen erreicht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Endbereichs bzw. eines Zentrierendes eines herkömmlichen Werkzeugs;
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2 eine
schematische Darstellung einer Draufsicht auf ein axiales Werkzeugende
eines herkömmlichen Bohrers;
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3A, 3B schematische
Darstellungen einer Abtragung von Schweißpunkten mittels
eines Werkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Draufsicht eines Werkzeugs gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Draufsicht eines Werkzeugs gemäß einer weiteren
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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6 eine
Draufsicht eines Werkzeugs mit drei Hauptschneiden gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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7A bis 7C Seitenansichten
von Zentrierenden und Hauptschneiden von Werkzeugen gemäß beispielhaften
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
von exemplarischen Ausführungsformen
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Gleiche
oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren
sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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3A und 3B zeigen
zwei unterschiedliche Bohrzustände eines Werkzeugs 300 gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Bei
dem in 3A und 3B gezeigten Bohrverfahren
wird ein Schweißpunkt, welcher ein erstes Blech 301 mit
einem zweiten Blech 302 verbindet, mittels des um eine
Drehachse 103' rotierenden Werkzeugs 300 abgetragen.
Das Werkzeug 300 weist zwei Hauptschneiden 101' und
einen Zentrierabschnitt 102' auf. Die Hauptschneiden 101' erstrecken
sich von dem Zentrierabschnitt 102' des Werkzeugs 300 radial
bis zu einem Rand des Werkzeugs 300. Die Hauptschneiden 101' sind
in einer Drehachsennormalenebene 104' ausgebildet.
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3A zeigt
einen normalen Bohrfall, bei dem die Hauptschneiden 101',
die ausgehend von dem Zentrierabschnitt 102' radial nach
außen verlaufen, an ihren drehachsenfernsten Punkten Material von
dem ersten Blech 301 spanend abtragen. Die Hauptschneiden 101' können
auch aufgrund des Vorsehens von schräg verlaufenden Freiflächen 109' in das
Material des ersten Blechs 301 eindringen oder einsinken.
Aufgrund einer nicht ebenen Ausgestaltung der Freiflächen 109' kann
vermieden werden, dass die Freiflächen 109' bloß auf
dem Material reiben. Ein von den Hauptschneiden 101' abgetragener Span wird
mittels Spanflächen 107' abtransportiert. Anschaulich
bewegt sich abgetragener Span entlang der Spanflächen 107' nach
außen. Die Hauptschneiden 101' verlaufen in dem
gezeigten Ausführungsbespiel entlang der Drehachsennormalenebene 104', deren
Normalenvektor parallel zu der Drehachse 103' verläuft.
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3B zeigt
einen ungünstigen, aber in der Bohrpraxis manchmal auftretenden,
Fall, bei dem das Werkzeug 300 zum Beispiel aufgrund einer
leichten Verkippung oder einer asymmetrischen Anordnung des ersten
Blechs 301 nur auf einer Seite, d. h. nur mit einer Hauptschneide 101',
Material abträgt und die zweite Hauptschneide 101' (gemäß 3B linke
Seite) kein Material von dem ersten Blech 301 abträgt.
Die zweite Hauptschneide 101' hat in dem in 3B gezeigten
Szenario vorübergehend keinen Kontakt mit der Oberfläche
des ersten Blechs 301 mehr. In dieser Situation kann sich
an den Kontaktpunkten der gemäß 3B rechten
Hauptschneide 101' und dem oberflächennahen Material
des ersten Blechs 301 ein Drehpol 201' bilden.
Folglich bildet sich an dem Zentrierabschnitt 102' eine
Querkraft Q aus, welche den Zentrierabschnitt 102' belastet. Wenn
die Wirkverbindung zwischen dem Zentrierabschnitt 102' und
dem ersten Blech 301 aufgrund der Querkraft Q gelöst
wird, tänzelt das Werkzeug 300 bei Drehung des
Werkzeugs 300 um den Drehpol 201'.
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4 zeigt
eine Draufsicht des Werkzeugs 300, in der Details der Ausgestaltung
des Zentrierabschnitts 102' zu erkennen sind. Auch in 4 ist
der ausgebildete Drehpol 201' zu sehen. Somit wirkt die Querkraft
Q auf einen Berührabschnitt 106' ein, an dem die
Verstärkungsbereiche 105' des Zentrierabschnitts 102' werkzeugendseitig
zusammenlaufen. Gegenüber 2 sind die
Verstärkungsbereiche 105' um ca. 90° Grad
im Vergleich zu den Verstärkungsbereichen 105 der 2 winkelversetzt.
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4 zeigt,
dass der Zentrierabschnitt 102' um einen Mittelpunkt M
des Werkzeugs 300 ausgebildet ist und sich von der Drehachsennormalenebene 104' (siehe 3A, 3B)
in axialer Richtung des Werkzeugs 300 zu einem axialen
Werkzeugende des Werkzeugs 300 erstreckt. Der Berührabschnitt 106' enthält
den Mittelpunkt M. Die Verstärkungsbereich 105' sind
erfindungsgemäß derart ausgerichtet, dass die
Querkraft Q, welche auf den Berührabschnitt 106' aufgrund
einer Verkeilung einer der Hauptschneiden 101' wirkt, durch
zumindest einen Verstärkungsbereich 105' verläuft,
um zumindest einen Teil der Querkraft Q aufzunehmen. Somit wird die
Querkraft in einen stabileren Bereich des Zentrierabschnitts 102' eingeleitet
als dies gemäß 1 der Fall
ist. Dies führt zu einer erhöhten Lebensdauer des
Werkzeugs 300, da dieses bei Einwirken der Querkraft besser
vor einer Verschlechterung oder Zerstörung geschützt
ist.
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Eine
Gerade 202' ist parallel zu der gemäß 4 linken
Hauptschneide 101' ausgerichtet und erstreckt sich von
dem Mittelpunkt M zu der dieser Hauptschneide 101' (in
Drehrichtung) abgewandten (oder gegenüberliegenden) Seite
des Werkzeugs 300. Der gemäß 4 obere
Verstärkungsbereich 105' ist derart angeordnet,
dass er ausgehend von der Geraden 202' etwa in einem Winkelbereich
zwischen 60° Grad in Drehrichtung ω des Werkzeugs 300 und
130° Grad in Drehrichtung ω des Werkzeugs 300 liegt.
In anderen Ausführungsbeispielen können diese
Winkelbereiche variieren, insbesondere in einem Bereich zwischen
ungefähr 60° und ungefähr 160°,
sofern dadurch die oben beschriebene Querkrafteinleitung erreichbar
ist.
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In ähnlicher
Weise kann für die gemäß 4 rechte
Hauptschneide 101' eine entsprechende Gerade (mit einer
Verlaufsrichtung gemäß 4 von M nach
links) definiert werden, welche in entsprechender Weise die Anordnung
des gemäß 4 unteren Verstärkungsbereichs 105' in
einem Winkelbereich zwischen etwa 60° Grad in Drehrichtung ω des
Werkzeugs 300 und etwa 130° Grad in Drehrichtung ω vorgibt.
Dies ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in 4 nicht
dargestellt.
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Wie
in 4 aber dargestellt ist, verläuft die Querkraft
Q durch die Verstärkungsbereiche 105'. Die Verstärkungsbereiche 105' sind
als Schrägflächen ausgebildet, welche einen flachen
Winkel zwischen der Drehachsennormalenebene 104' und ihrer äußeren
Oberfläche ausbilden. Insbesondere sind diese Schrägflächen
flacher ausgebildet als die Spanflächen 107' bzw.
Zentrierabschnittsspanflächen 110' des Zentrierabschnitts 102'.
Die Schrägflächen der Verstärkungsbereiche 105' können
die Querkraftkomponenten der Querkraft Q, welche parallel zur Drehachsennormalenebene 104' verlaufen, in
robuster Weise einfacher und besser ableiten, so dass ein stabilerer
Berührabschnitt 106' geschaffen ist. Zusätzlich
oder alternativ können die Verstärkungsbereiche 105' beispielsweise
gehärtet sein oder Beschichtungen, insbesondere harte Legierungen,
z. B. Titannitrid-(TIN)-Legierungen, aufweisen.
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In
dem Zentrierabschnitt 102' sind außer den Zentrierabschnittsspanflächen 110',
den Verstärkungsbereichen 105' und dem Berührabschnitt 106' Verbindungskanten 108', 111' ausgebildet.
Die Verbindungskanten 108', welche in Drehrichtung ω die Zentrierabschnittsspanfläche 110' vor
sich liegen haben, werden Nebenschneide 108' genannt.
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Die
Zentrierabschnittsspanflächen 110' befinden sich
jeweils zwischen benachbarten Verstärkungsbereichen 105'.
Die Zentrierabschnittsspanflächen 110' können
in die außerhalb des Zentrierabschnitts 102' angeordneten
Freiflächen 109' (bzw. in die Spanflächen 107') übergehen.
Ein mittels der Hauptschneiden 101' von dem ersten Blech 301 abgetrennter
Span kann entlang der Spanflächen 107' und der
Zentrierabschnittsspanflächen 110' geführt und
von dem Bohrbereich abtransportiert werden.
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Die
Zentrierabschnittsspanflächen 110' können
beispielsweise zur Schärfung der Nebenschneiden 108' beitragen,
insbesondere indem die Zentrierabschnittsspanflächen 110' stark
ausgespitzt bzw. abgeschliffen werden.
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Die
Schärfe der Nebenschneide 108' wird insbesondere
durch die unterschiedlichen Winkel der angrenzenden Verstärkungsbereiche 105' und
Zentrierabschnittsspanflächen 110' definiert.
Die Nebenschneide 108' kann ebenfalls Späne abtragen.
Die Verbindungskante 111', welche in Drehrichtung ω einen
Verstärkungsbereich 105' vor sich hat, kann stumpf
ausgebildet sein, so dass dort kein Material abgetragen wird.
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Die
Nebenschneiden 108' verlaufen innerhalb des Zentrierabschnitts 102'.
Die Hauptschneiden 101' verlaufen ausgehend von dem Zentrierabschnitt 102' radial
nach außen. Die Hauptschneiden 101' sind dabei
ab dem Zentrierabschnitt 102' bis zum äußeren,
radialen Ende linear ausgebildet, d. h. im Wesentlichen ohne Krümmung
ausgebildet. In einer weiteren Ausführungsform können
die Hauptschneiden 101' aber auch gekrümmt, z.
B. sichelförmig, ausgebildet sein.
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Außerhalb
des Zentrierabschnitts 102' sind die Freiflächen 109' gebildet.
Die Freiflächen 109' erstrecken sich von dem Zentrierbereich 102' in
radialer Richtung nach außen. Jede der Freiflächen 109' erstreckt
sich von einer der Hauptschneiden 101' entgegen der Drehrichtung ω des
Werkzeugs 300. Ausgehend von einer Hauptschneide 101' erstreckt
sich die Freifläche 109' in einer Gegenrichtung
zum axialen Werkzeugende des Werkzeugs 300, womit ein Winkel
zwischen der Drehachsennormalenebene 104' und den Freiflächen 109' gebildet
wird. Die Steigung der Freiflächen 109' hat einen
Einfluss auf die Schärfe der Hauptschneiden 101'.
Die Verstärkungsbereiche 105' bzw. die Zentrierabschnittsspanflächen 110' können
beispielsweise fließend in die Freifläche 109' übergehen.
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5 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform der Zentrierabschnittsspanfläche 110',
welche abgesetzt oder alternativ fließend in einen Bereich der
Freifläche 109' außerhalb des Zentrierabschnitts 102' übergeht.
In dem Zentrierabschnitt 102' wird mittels Abschleifens
die Zentrierabschnittsspanfläche 110' gebildet.
In einem vorherigen Abschleifvorgang wurde bereits die Freifläche 109' gebildet
bzw. abgeschliffen, um somit eine scharfe Schneidkante bzw. die
Hauptschneide 101' zu bilden.
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Die
in 5 eng schraffiert dargestellten Bereiche veranschaulichen
jeweils einen Freischliff.
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6 zeigt
eine andere beispielhafte Ausführungsform, bei welcher
drei Hauptschneiden 101' vorgesehen sind. Ausgehend von
dem Zentrierabschnitt 102' wird die Freifläche 109' in
Richtung des äußeren, radialen Endes des Werkzeugs 300 ausgebildet.
Verstärkungsbereiche 105' sind innerhalb des Zentrierabschnitts 102' ausgebildet.
Die drei Verstärkungsbereiche 105' laufen spitz
zusammen, so dass an ihrer Schnittlinie der Berührabschnitt 106' als
ein Zentrierpunkt (im Unterschied zu einer Zentrierlinie gemäß 4)
gebildet ist. Die Zentrierabschnittsspanflächen 110' gehen
abgesetzt oder alternativ fließend in die Freiflächen 109' über.
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Die
Verstärkungsbereiche 105' sind wiederum derart
angeordnet, dass bei Entstehen eines Drehpols 201' die
resultierende Querkraft Q von ihnen aufgenommen wird.
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Eine
Gerade 202' ist parallel zu der gemäß 6 linken
Hauptschneide 101' ausgerichtet und erstreckt sich von
dem Zentrierpunkt zu der dieser Hauptschneide 101' abgewandten
(oder gegenüberliegenden) Seite des Werkzeugs 300,
d. h. gemäß 6 nach rechts.
Der gemäß 6 oberste
Verstärkungsbereich 105' ist derart angeordnet,
dass er ausgehend von der Geraden 202' etwa in einem Winkelbereich
zwischen 90° Grad in Drehrichtung ω des Werkzeugs 300 und
150° Grad in Drehrichtung ω des Werkzeugs 300 liegt.
In anderen Ausführungsbeispielen können diese
Winkelbereiche variieren, sofern dadurch die gewünschte
Querkrafteinleitung erreichbar ist.
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In ähnlicher
Weise kann für die gemäß 6 anderen
beiden Hauptschneiden 101' jeweils eine entsprechende Gerade
definiert werden, welche in entsprechender Weise die Anordnung der
gemäß 6 anderen Verstärkungsbereiche 105' in
einem Winkelbereich zwischen etwa 90° Grad in Drehrichtung ω des
Werkzeugs 300 und etwa 150° Grad in Drehrichtung ω vorgibt.
Dies ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in 6 nicht
dargestellt.
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Bei
Rotieren des Werkzeugs 300 um die Drehachse 103 in
Drehrichtung ω kann mit den drei Hauptschneiden 101' in
winkelsymmetrischer Art und Weise Material abgetragen werden, wobei
gleichzeitig ein stabiler Berührabschnitt 106' gebildet
ist.
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7A bis 7C zeigen
drei Seitenansichten von Zentrierabschnitten 102' und Hauptschneiden 101' von
Werkzeugen 700, 720 bzw. 740 gemäß beispielhaften
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Bei
dem in 7A gezeigten Werkzeug 700, das
als Schweißpunktbohrer eingesetzt werden kann, erstrecken
sich die Hauptschneiden 101' beiderseits des Zentrierabschnitts 102' radial
nach außen und verlaufen dabei parallel zu der Drehachsennormalenebene 104'.
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Bei
dem in 7B gezeigten Werkzeug 720 erstrecken
sich die Hauptschneiden 101' beiderseits des Zentrierabschnitts 102' radial
nach außen und schließen dabei mit der Drehachsennormalenebene 104' einen
von Null verschiedenen Winkel ein. Die Hauptschneiden 101' nähern
sich ausgehend von der Drehachsennormalenebene 104' (bzw.
ausgehend von einem seitlichen Ende des Zentrierabschnitts 102')
im Verlauf zu dem radialen Rand des Werkzeugs 720 hin einem
Werkzeugende 750 in axialer Richtung 760 an.
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Bei
dem in 7C gezeigten Werkzeug 740 erstrecken
sich die Hauptschneiden 101' beiderseits des Zentrierabschnitts 102' radial
nach außen und schließen dabei mit der Drehachsennormalenebene 104' einen
von Null verschiedenen Winkel ein. Die Hauptschneiden 101' entfernen
sich ausgehend von der Drehachsennormalenebene 104' (bzw.
ausgehend von einem seitlichen Ende des Zentrierabschnitts 102')
im Verlauf zu dem radialen Rand des Werkzeugs 740 hin von
einem Werkzeugende 750 in axialer Richtung 760.
-
Ergänzend
ist darauf hinzuweisen, dass ”umfassend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und ”eine” oder ”ein” keine
Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass
Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele
verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkung anzusehen.
-
- 100
- herkömmliches
Werkzeug
- 101
- Hauptschneide
- 102
- Zentrierabschnitt
- 103
- Drehachse
- 104
- Drehachsennormalenebene
- 105
- Verstärkungsbereich
- 106
- Berührabschnitt
(Querschneide)
- 107
- Spanfläche
- 108
- Nebenschneide
- 109
- Freifläche
- 110
- Zentrierabschnittsspanfläche
- 111
- Kante
- 101'
- Hauptschneide
- 102'
- Zentrierabschnitt
- 103'
- Drehachse
- 104'
- Drehachsennormalenebene
- 105'
- Verstärkungsbereich
- 106'
- Berührabschnitt
(Querschneide)
- 107'
- Spanfläche
- 108'
- Nebenschneide
- 109'
- Freifläche
- 110'
- Zentrierabschnittsspanfläche
- 111'
- Kante
- 201
- Drehpol
- 202
- Gerade
- 201'
- Drehpol
- 202'
- Gerade
- 300
- Werkzeug
- 301
- erstes
Blech
- 302
- zweites
Blech
- 700
- Werkzeug
- 720
- Werkzeug
- 740
- Werkzeug
- 750
- Werkzeugende
- 760
- axiale
Richtung
- M
- Mittelpunkt
- D
- Durchmesser
des Werkzeugs
- Q
- Querkraft
- ω
- Drehrichtung
des Werkzeugs
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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