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Die
Erfindung betrifft eine tragbare Bedieneinrichtung, die vorwiegend
als Ergänzung eines tragbaren Computers genutzt werden
kann, der zu Präsentationszwecken für Kundenberatungen
im Außendienst, beispielsweise von Finanzdienstleistern oder
Versicherungsvertretern oder auch zur Abhaltung von Vorlesungen
vorgesehen ist.
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Bekannt
sind Bildschirme zum Anschluss an Computer über Kabelverbindungen
mit einer externen Stromversorgung.
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Bekannt
sind auch drahtlos miteinander verbundene Computer, wie Notebooks
oder Laptops. Nachteile dieser Lösungen sind oft die eingeschränkte Übertragungsbandbreite
beziehungsweise eingeschränkte Funktionalität
in Bezug auf die Übertragung unterschiedlicher Signale über
eine Drahtlosverbindung, wie Bildschirm- und Touchscreeninformationen.
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Bekannt
sind auch drahtlose Verbindungen von USB-Geräten zu einem
Computer. Dabei wird aber bisher kein USB-Gerät erwähnt,
welches in der Lage ist, bildschirmgesteuerte Präsentationen
zu ermöglichen
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Nachteil
der bekannten Präsentationseinrichtungen ist, dass Bedieneinrichtungen
zur Darstellung und Bedienung von Präsentationen für
beispielsweise Vorlesungen oder Kundenpräsentationen nur
mit im Funktionsumfang sehr begrenzten IR- oder Funkfernbedienungsgeräten
oder mit kabelgebundenen Bildschirmen möglich sind. Dadurch
ist entweder eine nur stark eingeschränkte Präsentationssteuerung
möglich oder die Bedienbarkeit ist auf Grund der begrenzten
Beweglichkeit des Vortragenden sehr eingeschränkt.
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Eine
Präsentationsvorrichtung mit einer abnehmbaren Bedientastatur,
die über eine drahtlose Verbindung mit zwei Monitoren verbunden
ist, ist in
EP 1 190
296 B1 beschrieben. Die beiden Monitore sind über
ein Gelenk miteinander verbunden, durch welches die Monitore zueinander über
mehr als 180° geschwenkt werden können, wodurch
für zwei gegenübersitzende Personen ein Bedien-
und ein Präsentationsbildschirm entstehen. Eine interaktive
Bedienung der Präsentation durch den Bediener ist dabei
nicht möglich.
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DE 10 13 88 02 A1 zeigt
ein tragbares Remote-PC-Pad für Personalcomputer. Dabei
findet eine Audio-Video-Übertragung statt. Eine interaktive Steuerung
einer Präsentation ist dabei nur unter Verwendung eines
zweiten IR-Übertragungskanales mit den bekannten Einschränkungen,
wie begrenzte Reichweite oder Bandbreite sowie Sichtkontakt, möglich.
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EP 13 55 221 A2 zeigt
einen Computer mit einem drahtlos angeschlossenen Touch-Screen-Bildschirm.
Der Touch-Screen-Bildschirm besitzt einen Prozessor und einen Datenspeicher.
Diese Lösung ist sehr aufwändig in der Herstellung.
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DE 19800376A1 beschreibt
eine Präsentationsvorrichtung in Form eines Laptop-Computers
mit einem Grundgerät, in dem eine Tastatur und wesentliche
Teile der Hardware vorgesehen sind. Eine erste Bildschirmeinheit
ist mit dem Computer verbunden. Eine zweite Bildschirmeinheit ist
mit einer Stromversorgung und einer Datenübertragungseinrichtung versehen.
Die Übertragung erfolgt mittels Infrarot-Signalen. IR-Signale
sind sequentielle/serielle, nicht HF-modulierte Signale mit geringer
Reichweite und Bandbreite.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine tragbare Bedieneinrichtung
für Computer, die für Präsentationen
genutzt werden, zu entwickeln, welche mit geringen apparativem Aufwand
eine mobile Darstellung und eine bidirektionale Steuerung von Bildschirmpräsentationen
vom Bediener aus ermöglicht, ohne selbst einen Datenspeicher
und/oder einen Prozessor zu besitzen.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis
8 beschrieben.
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Die
Tragbare Bedieneinrichtung für Computer, die für
Präsentationen genutzt werden, besitzt ein portables Gehäuse,
in das ein Bildschirm, eine elektronische Schaltung zum Empfang
von HF-modulierten drahtlosen Signalen von einem Host-Adapter und deren
Umwandlung in digitale Signale sowie eine Stromversorgung integriert
sind. Der Bildschirm besitzt ein Display mit einem Touch-Screen.
Die elektronische Schaltung enthält einen Client-Adapter,
der die digitalen Signale vom Host-Adapter empfängt und
an einen Signalverteiler (HUB) weiterleitet. Vom Signalverteiler
werden die digitalen Signale an einen Displayansteuerungs-Controller
weitergeleitet, wobei im Displayansteuerungs-Controller die digitalen
Signale in bildschirmspezifische Signale umgewandelt werden. Auf
dem Bildschirm werden die Signale angezeigt.
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Mittels
des Touch-Screen werden Koordinaten an einen Touch-Controller geleitet,
der diese Signale in digitale Signale umwandelt und diese über den
Signalverteiler (HUB) an den Client-Adapter weiterleitet. Im Client-Adapter
werden die digitalen Signale HF-moduliert und drahtlos an den Host-Adapter weitergeleitet.
Mit diesen Signalen wird dann der eigentliche Präsentationscomputer
gesteuert.
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Die
Bedieneinrichtung kann eine Interface-Schnittstelle mit mehreren
Bedienelementen enthalten. Diese können eine oder mehrere
USB-Anschlüsse und/oder Bedienelemente zur Steuerung einer
Hintergrundbeleuchtung und/oder eine Pairingvorrichtung zur Herstellung
einer Drahtlosverbindung und/oder wenigstens ein Ein- und Ausschalter
sein.
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Der
Bildschirm ist ein digitaler Bildschirm. Sein Touch-Screen kann
vorzugsweise über die gesamte Fläche des Displays
reichen. Die Diagonale des Displays sollte zwischen 17 und 41 cm
liegen.
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Die
Stromversorgung kann mittels aufladbarer Akkumulatoren erfolgen.
Der Bildschirm ist sowohl mit externer als auch mit interner Stromversorgung
betreibbar.
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Zum
Abstellen auf einer Unterlage kann an der Bedieneinrichtung eine
Aufstellvorrichtung in Form einer Stütze vorhanden sein,
welche es dem Bediener ermöglicht, eine für sich
oder dem Kunden bessere Erkennbarkeit des Bildschirms zu realisieren.
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Für
den Nutzer der Bedienvorrichtung ist eine zusätzliche Haltevorrichtung
vorteilhaft. Eine solche Haltevorrichtung können beispielsweise
eine oder mehrere Gehäuseschalen sein, die eine bessere
ergonomische Handhabung des Gerätes bei längeren
Präsentationen ermöglichen.
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Die
externe Bedieneinrichtung kann entweder zur Darstellung der für
den Kunden bestimmten Präsentation oder zur Steuerung derselben
genutzt werden.
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Die
Toucherweiterung dient der Aufnahme von Kundeneingaben oder zur
Eingabe von Steuerinformationen, welche die Präsentation
beeinflussen.
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Der
Bildschirm erweitert den Bildschirminhalt des Hauptbildschirmes
des angeschlossenen Computers.
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Durch
spezialisierte Hardware-Komponenten, die über entsprechende
Treiber im Betriebssystem des Computers die Bildschirm- und Datenübertragungsfunktionen
realisieren. In diesem Fall ist nur im Computer eine CPU, ein Speicher
und ein Datenträger mit dem Betriebssystem vorhanden. Trotzdem ist
eine interaktive Steuerung der Präsentation möglich.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Tragbare
Bedieneinrichtung
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2 Blockschaltbild
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In
der 1 ist eine tragbare Bedieneinrichtung für
einen Computer in zwei Ansichten dargestellt, mit dessen Hilfe eine
Kundenpräsentation bedient und gesteuert werden kann.
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Die 2 zeigt
ein Blockschaltbild für eine in einem Gehäuse 1 befindliche
Bedieneinrichtung.
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Das
Betriebssystem 15, beispielsweise Microsoft Windows Vista,
ist in der Lage mehrere Bildschirme zu einem erweiterten Desktop
zusammenzufassen und unterschiedliche Inhalte auf den Bildschirmen
darzustellen. Dies geschieht über die Erweiterung der Computerhardware
mit Hardwaregraphikkarten oder Displaycontroller mit mehreren Ausgängen.
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Ausgangspunkt
ist eine Lösung, bei der eine Kombination aus Treibern
und Hardware verwendet wird, wobei auf einem Computer 14 eine
virtuelle Graphikkarte 16 bereitstellt wird, über
welche die Windows Graphikinformationen für einen bis sechs zusätzliche
Bildschirme gebildet und in einem Software-Wandler 17 in
USB 2.0-Signale umsetzt werden.
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Mit
Hilfe verschiedener Breitband-Techniken ist es möglich,
die USB-Signale über einen USB-Port 18 mittels
eines drahtlosen Host-Adapters 19 über bis zu
10 m drahtlos zu übertragen. Zu diesem Zweck wird in der
Bedieneinrichtung eine WUSB-Lösung der Fa. Wisair genutzt.
Sie basieren auf dem Standard „Certified Wireless USB” der
USB-IF (USB Implementers Forum).
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Im
Beispiel ist der drahtlose HOST-Adapter 19 ein WUSB-HOST-Adapter.
In ihm findet die HF-Modulation der USB-Signale statt. Je nach Abstand
zum Computer 14 sind bis 3 m 480 mbit/sec bzw. 110 mbit/sec
bis max. 10 m möglich.
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Die
so modulierten Signale werden von einem WUSB-Clientadapter 5 empfangen
und von ihm wieder in Standard USB-Signale gewandelt.
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Auf
einer Videocontroller-Leiterplatte 4 befinden sich ein
USB-HUB, der als Signalverteiler 6 dient und die Signale
an einen USB-Displayansteuerungs-Controller 7 weiterleitet.
Im USB-Displayansteuerungs-Controller 7 werden diese Signale
dann wieder in Displayinformationen umsetzt und können dargestellt
werden.
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Der
Bildschirm 20 enthält ein digitales Display 2,
welches über seine gesamte Fläche als Touch-Screen 3 ausgebildet
ist. Die Größe des Displays beträgt 13 × 22,5
cm.
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Der
USB-Displayansteuerungs-Controller 7 formt die USB-Signale
in displayspezifische LVDS-Signale um, mit denen dann das als digitales LCD
ausgebildete Display 2 die vom Windows Betriebssystem 15 bereitgestellten
Informationen sichtbar gemacht werden. LVDS ist eine Abkürzung
für Low Voltage Differential Signaling. Es handelt sich um
einen Schnittstellen-Standard für eine Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung.
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Die
WUSB-Übertragungstechnik ist bidirektional nutzbar. Deshalb
ist es möglich auf dem gleichen Informationsweg wie die
Displayinformationen auch Eingabeinformationen vom Touch-Screen 3 an das
Betriebssystem 15 des Computers 14 zu übergeben.
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Durch
Berührung des Touch-Screens 3 an einer bestimmten
Stelle werden deren Koordinatendaten in einem USB-Touch-Controller 8 in
USB-Informationen umgewandelt und ebenfalls über den integrierten
Signal-Verteiler 6 (USB-HUB) an den WUSB-Clientadapter 5 übergeben
und dort HF-moduliert.
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Der
USB-Hostadapter 19 empfängt die modulierten Signale
und wandelt sie wieder zurück in USB-Signale.
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Über
den USB-Port 18 des Computers 14 und einen im
Windows Betriebsystem 15 installierten spezifischen Touch-Treiber 22 erkennt
dieses die Toucheingaben nun als Eingabeinformationen und führt
entsprechende Befehle zur Steuerung des Betriebssystems 15 oder
einzelner Anwendungen aus.
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Die
Stromversorgung erfolgt mittels aufladbarer Akkumulatoren 9.
Es kann auch ein externes Netzteil 23 über eine
Stromanschlussbuchse 30 anschließbar sein. Die
Bedienung erfolgt über einen Ein- und Austaster 28.
Die Stromleitung 29 versorgt dabei den Bildschirm 20 sowie
die Videocontroller-Leiterplatte 4 mit Strom.
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Die
Bedieneinrichtung besitzt eine Interface-Schnittstelle 10 mit
mehreren Bedienelementen. So sind, wie dargestellt, beispielsweise
2 USB-Anschlüsse 11 integriert, eine als Mini-USB-Buchse
und eine als USB-Buchse Typ A. Zur Steuerung einer Hintergrundbeleuchtung 12 können
ein Heller-Taster 24 und ein Dunkel-Taster 25 eine
Hell-Dunkel-Steuerung 26 ansprechen.
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Mittels
einer Pairingvorrichtung werden 2 Drahtlosübertragungselemente
(Host-Clientadapter) so aneinander gekoppelt, dass eine Datenübertragung
nur zwischen ihnen stattfindet. Ein Pairingtaster 21 steuert
dabei einen entsprechenden Pairingschalter 27 an. Das Pairing
kann aber auch werkseitig geschehen, womit sich die Pairingvorrichtung
erübrigen würde.
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Zur
besseren Bedienbarkeit besitzt die Bedieneinrichtung eine als Stütze
ausgebildete Aufstellvorrichtung 13.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung
ist es möglich, dass eine Präsentation im Empfangsbereich
eines Computers unabhängig vom Standort des Bedieners von
jeder Stelle aus vorgetragen und aktiv gesteuert werden kann. Die
Bedieneinrichtung ist einfach aufgebaut, leicht und handlich.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Display
- 3
- Touch-Screen
- 4
- Videocontroller-Leiterplatte
- 5
- WUSB-Clientadapter
- 6
- Signal-Verteiler
(USB-HUB)
- 7
- Displayansteuerungs-Controller
- 8
- Touch-Controller
- 9
- Akkumulatoren
- 10
- Interface-Schnittstelle
- 11
- USB-Anschluss
- 12
- Hintergrundbeleuchtung
- 13
- Aufstellvorrichtung
- 14
- Computer
- 15
- Betriebssystem
- 16
- virtuelle
Grafikkarte
- 17
- Softwarewandler
- 18
- USB-Port
- 19
- HOST-Adapter
- 20
- Bildschirm
- 21
- Pairingtaster
- 22
- Touch-Treiber
- 23
- Netzteil
- 24
- Heller
Taster
- 25
- Dunkel
Taster
- 26
- Hell-
und Dunkelsteuerung
- 27
- Pairingschalter
- 28
- Ein-
und Austaster
- 29
- Stromversorgungsleitungen
- 30
- Stromanschlussbuchse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1190296
B1 [0006]
- - DE 10138802 A1 [0007]
- - EP 1355221 A2 [0008]
- - DE 19800376 A1 [0009]