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Die
Erfindung betrifft eine Abgasreinigungsanlage für eine Dieselbrennkraftmaschine,
umfassend wenigstens ein in den Abgasstrang der Dieselbrennkraftmaschine
eingeschaltetes Abgasreinigungsaggregat sowie einen Brenner zum
Zuführen von
thermischen Energie in den Abgasstrang zum Auslösen und/oder Unterstützen eines
im Zusammenhang mit der Abgasreinigung stehenden Prozesses, wobei
der Brenner über
eine von einer möglichen
Ladeluftzuführung
für den
Betrieb der Dieselbrennkraftmaschine unabhängige Luftzufuhr verfügt.
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Dieselbrennkraftmaschinen
sind zum Reduzieren von schädlichen
Emissionen mit Abgasreinigungsanlagen ausgerüstet. Das von einer solchen Dieselbrennkraftmaschine
ausgestoßene
Abgas wird zu diesem Zweck durch eine solche Abgasreinigungsanlage
geleitet. Diese umfasst einen Abgasstrang, in dem ein oder mehrere
Abgasreinigungsaggregate eingeschaltet sein können. Zum Entfernen von in
dem Abgas mitgeführtem
Ruß ist
in den Abgasstrang typischerweise ein Partikelfilter eingeschaltet.
Auf der anströmseitigen
Oberfläche
des Partikelfilters akkumuliert der bei einem Betrieb der Dieselbrennkraftmaschine
im Abgas mitgeführte Ruß. Damit
im Zuge des laufenden Betriebes der Dieselbrennkraftmaschine und
der damit einhergehenden sukzessiven Rußakkumulation der Abgasgegendruck
durch den Partikelfilter nicht zu weit ansteigt oder der Filter
gar verstopft, wird in zeitlichen Abständen bei ausreichender Rußbeladung
des Filters eine Rußoxidation
(Rußabbrand)
herbeigeführt. Nach
Abschluss eines solchen Rußoxidationsprozesses
ist der Partikelfilter regeneriert. Zurück bleibt ein nichtverbrennbarer
Ascherest. Damit eine solche Rußoxidation
ablaufen kann, muss der Ruß eine
gewisse Temperatur aufweisen. Je nach Betrieb der Dieselbrennkraftmaschine
wird zum Auslösen
eines Rußabbrandes
die dazu benötigte
Temperatur nicht immer erreicht. Es ist daher mitunter erforderlich, zum
Auslösen
einer Regeneration thermische Energie anderweitig zuzuführen. Vorgeschlagen
worden ist, zu diesem Zweck den Partikelfilter mit elektrischen
Heizelementen auszurüsten,
durch deren Heizleistung der Ruß bei
einer gewünschten
oder notwendigen Partikelfilterregeneration auf oder über die
Rußoxidationstemperatur
gebracht wird. Bekannt ist ferner der Einsatz von Brennern im Abgasstrom, durch
die das den Partikelfilter anströmende
Abgas entsprechend erwärmt
werden soll. Bei einer solchen Ausführung kann vorgesehen sein,
dem Brenner nachgeschaltet einen Oxidationskatalysator im Abgasstrang
anzuordnen, an dem, wenn dieser seine Betriebstemperatur erreicht
hat, in den Abgasstrang stromaufwärts eingebrachter Kraftstoff
exotherm oxidiert. Befindet sich der Katalysator auf seiner Betriebstemperatur,
braucht der diesem vorgeschaltete Brenner nicht weiterbetrieben
zu werden. Das weitere Erwärmen
des Abgases erfolgt allein durch Einspritzen von Kraftstoff stromaufwärts in den
Abgasstrang bzw. unmittelbar auf den Oxidationskatalysator. insofern
dient der Brenner zum Erwärmen
des Oxidationskatalysators.
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Während mit
den vorbeschriebenen Möglichkeiten
ein Rußabbrand
zum Regenerieren eines in den Abgasstrang einer Dieselbrennkraftmaschine eingeschalteten
Partikelfilters mit den an Bord eines Kraftfahrzeuges zur Verfügung stehenden
Energieträgern
möglich
ist, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Rußoxidationstemperatur
(Rußzündtemperatur)
und der aktuellen Abgastemperatur nicht zu groß ist, bereitet es Schwierigkeiten,
eine Rußoxidation
auszulösen,
wenn eine größere Menge
thermischer Energie zugeführt
werden muss, mithin wenn der Temperaturunterschied zwischen der
benötigten
Rußzündtemperatur
und der aktuellen Temperatur des den Abgasstrang durchströmenden Abgases
am Partikelfilter zu groß ist.
Zudem ist gewünscht,
dass, nachdem systemseitig aufgrund des Rußbeladungszustandes des Partikelfilters
und ggf. dem aktuellen Fahrprofil ermittelt worden ist, dass eine
Filterregeneration ausgelöst
werden soll, die Rußoxidation
auch möglichst
zeitnah ausgelöst
wird.
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Um
den vorgenannten Erfordernissen bei Vorsehen elektrischer Heizelemente
zu genügen, würden diese
eine Leistung benötigen,
die üblicherweise
von dem Bordnetz eines Kraftfahrzeuges nicht zur Verfügung gestellt
werden kann. Bei einem Einsatz von Brennern ist zu berücksichtigen,
dass diese, da kraftstoffbetrieben, den Kraftstoffverbrauch erhöhen und
die derzeitigen Lösungen
den vorgenannten Erfordernissen nicht hinreichend genügen.
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Ausgehend
von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Abgasreinigungsan tage
dergestalt weiterzubilden, dass trotz relativ kalten Abgasstromes
und niedriger Drehzahl der Dieselbrennkraftmaschine eine Filterregeneration
unter Minimierung oder gar Vermeidung der zum Stand der Technik
beschriebenen Nachteile brennergestützt gestartet werden kann.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße Abgasreinigungsanlage,
bei der dem Brenner zum Zwecke seiner Luftzufuhr ein mittels einer
durch Abgas angetriebenen Turbine angetriebener Brennerluftverdichter
zum Beaufschlagen des Brenners mit der für seinen Betrieb benötigten Luft
zugeordnet ist.
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Bei
dieser Abgasreinigungsanlage ist zur Verbesserung der Effizienz
des Brenners diesem ein Brennerluftverdichter zugeordnet. Damit
erhält
der Brenner die für
seinen Betrieb notwendige Luft, bzw. den darin enthaltenen Sauerstoff
unter Druck, und zwar bereitgestellt von einem Verdichter. Der Brennerluftverdichter
ist durch eine ihrerseits durch Abgas angetriebene Turbine angetrieben.
Damit wird bei dieser Abgasreinigungsanlage ein systemseitig ohnehin
strömendes
Abgas als Quelle kinetischer Energie zum Antreiben der Abgasturbine
und damit zum Bereitstellen der Brennerluft eingesetzt. Durch Beaufschlagen
des Brenners mit verdichteter Luft kann der Verbrennungsprozess
effizienter und damit kraftstoffsparender durchgeführt werden.
Insbesondere ist die Brennerleistung gegenüber einem Brenner, dem nichtverdichtete
Luft zugeführt
wird, nicht unerheblich gesteigert. Daher kann bei dieser Abgasreinigungsanlage
beispielsweise eine Rußoxidation
auf einem Partikelfilter herbeigeführt werden, auch wenn zwischen
der Rußoxidationstemperatur
und der aktuellen Temperatur des Rußes, die derjenigen des den Partikelfilter
anströmenden
Abgases entspricht, durch Bereitstellen der notwendigen thermischen
Energie zeitnah nach dem Startsignal ausgelöst werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist die Abgasturbine in den Abgasstrang
der Dieselbrennkraftmaschine eingeschaltet. Mithin wird diese durch
das bei einem Betrieb der Dieselbrennkraftmaschine von dieser ausgestoßene Abgas
betrieben. Dabei kann, wie in einer Weiterbildung vorgesehen, der
Abgasstrang der Dieselbrennkraftmaschine über einen Abgasturbinenleitungsbypass
verfügen,
der über
einen Abschnitt des Abgasstranges strömungstechnisch parallel zu
diesem verläuft
und damit diesen überbrückt. Die
Abgasturbine ist in diesem Bypass eingeschaltet. Die freie durchströmbare Querschnittsfläche des
Abgasturbinenleitungsbypass ist kleiner als diejenige des Abgasstranges
selbst. Zusätzlich
befindet sich in dem von dem Abgasturbinenleitungsbypass überbrückten Abgasstrangabschnitt ein
die freie Durchströmbarkeit
des Abgasstranges behinderndes Element. Dieses die freie Durchströmbarkeit
des überbrückten Abgasstrangabschnittes behindernde
Element dient dem Zweck, dass von der Dieselbrennkraftmaschine bei
geringer Drehzahl ausgestoßene
Abgas durch den Abgasturbinenleitungsbypass und nicht oder nur untergeordnet
durch den überbrückten Abgasstrangabschnitt
strömt,
um die darin eingeschaltete Abgasturbine anzutreiben. Auf diese
Weise erhält
der Brenner auch bei niedrigen Drehzahlen der Dieselbrennkraftmaschine
hinreichend verdichtete Brennerluft. Bei dem durch den Bypass überbrückten Abgasstrangabschnitt
seine freie Durchströmbarkeit
behindernden Element kann es sich um ein Ventil, beispielsweise
eine Klappe oder auch um die Abgasturbine eines Ladeluftverdichters
handeln.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die durch Abgas angetriebene
Turbine zum Antreiben des Brennerluftverdichters in den Abgasstrang
des Brenners eingeschaltet. Damit wird bei dieser Ausgestaltung
nicht nur die mit dem Brenner erzeugte thermische Energie für die erfindungsgemäßen Zwecke
verwendet, sondern auch die durch den Brenner erzeugte Strömungsenergie
seines Abgases. Bei dieser Ausgestaltung ist der in dem Brenner
ablaufende Verbrennungsprozess somit auch für die eigene Brennerluftbeaufschlagung
verantwortlich. Die durch das Brennerabgas betriebene Turbine treibt
den Brennerluftverdichter an, durch den wiederum verdichtete Luft
dem Brenner für
den Verbrennungsprozess zugeführt
wird. Das aus der Abgasturbine austretende Abgas hat noch eine ausreichend
hohe Temperatur, um einen eine thermische Energie benötigenden
Abgasreinigungsprozess, wie beispielsweise das Auslösen einer
Rußoxidation, herbeizuführen.
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Um
bei dieser Ausgestaltung die Startphase zu beschleunigen, kann vorgesehen
sein, dass an die Antriebswelle des Brennerluftverdichters die Antriebswelle
eines Elektromotors angeschlossen ist. Vorzugsweise sitzt der Elektromotor
mit seiner Antriebswelle auf der Antriebswelle des Brennerluftverdichters.
Der Elektromotor dient dem Zweck, den Brennerluftver dichter auf
Drehzahl zu bringen, um unmittelbar nach Starten des Brenners diesen
mit der gewünschten
Brennerluft versorgen zu können.
Nach kurzem Betrieb des Brenners ist die Strömungsgeschwindigkeit in seinem
Abgasstrang hinreichend hoch, dass durch die in den Abgasstrang
eingeschaltete Abgasturbine der Brennerluftverdichter ohne den Startermotor
betrieben werden kann. Der Elektromotor kann sodann als Generator
geschaltet werden, um zusätzlich
für das
Bordnetz elektrische Energie zu gewinnen, was gerade bei einem Betrieb
des Brenners bei geringen Drehzahlen der Dieselbrennkraftmaschine
von Vorteil sein kann.
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Zum
rascheren Starten des Brenners ist in einer anderen Ausgestaltung
vorgesehen, die in den Abgasstrang des Brenners eingeschaltete Abgasturbine
eingangsseitig an den Abgasstrang der Dieselbrennkraftmaschine anzuschließen, mithin
den Brenner bzw. die Turbine über
eine Abgasstranganschlussleitung mit dem Abgasstrang zu verbinden. Bei
dieser Ausgestaltung dient der Anschluss an den Abgasstrang dem
Zweck, das von der Dieselbrennkraftmaschine ausgestoßene Abgas
der in den Abgasstrang des Brenners eingeschalteten Abgasturbine
zum anfänglichen
Antreiben derselben zu verwenden. Zu diesem Zweck verfügt der Abgasstrang
entweder über
ein Wegeventil, durch das der Abgasstrom entweder der Abgasturbine
zugeführt
oder durch den Abgasstrang geleitet wird. Eingesetzt werden können auch
Ventile zum Öffnen
und Sperren der Abgasanschlussleitung bzw. des Abgasstranges.
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Die
Beschreibung der Erfindung macht deutlich, dass durch das Bereitstellen
verdichteter, dem Brenner zugeführter
und diesen durchströmender Luft
und in den Abgasstrang geleiteter Luft diese Luftzufuhr ebenfalls
zum Zuführen
von zusätzlichem Sauerstoff
in den Abgasstrang zum Unterstützen und/oder
Steuern eines Rußoxidationsprozesses dienen
kann. Dieses kann bei in Betrieb befindlichem Brenner erfolgen,
wobei die Luftzufuhr bei einer solchen Ausgestaltung eingestellt
ist, dass der darin enthaltene Sauerstoff nicht vollständig verbrennt,
oder bei abgeschaltetem Brenner, wobei dann der gesamte durch den
Brennerluftverdichter mit der Luft geförderte Sauerstoff dem Regenerationsprozess
oder auch einem anderen Abgasreinigungsprozess zugeführt werden
kann. Bei einer solchen Ausgestaltung bietet es sich an, in die
den Brennerluftverdichter mit dem Brenner verbindende Luftleitung
ein Stellventil zum Einstellen oder Regeln der zugeführten Luftmenge
einzuschalten.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1:
eine schematisierte, nicht maßstabsgerechte
Blockdarstellung einer Dieselbrennkraftmaschine und einer daran
angeschlossenen Abgasreinigungsanlage gemäß einer ersten Ausgestaltung
und
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2:
eine schematisierte Blockdarstellung einer Dieselbrennkraftmaschine
und einer daran angeschlossenen Abgasreinigungsanlage gemäß einer weiteren
Ausgestaltung.
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Ein
Dieselmotor 1 eines im Übrigen
nicht näher
dargestellten Kraftfahrzeuges verfügt über einen durch eine Abgasturbine 2 angetriebenen
Ladeluftverdichter 3. Der Ladeluftverdichter 3 ist
eingeschaltet in eine Luftzuführleitung 4, über die
die für
den Verbrennungsprozess benötigte
Luft dem Dieselmotor 1 zur Verfügung gestellt wird. An den
Ausgangskrümmer 5 des
Dieselmotors 1 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 6 gekennzeichnete
Abgasreinigungsanlage angeschlossen. Die Abgasreinigungsanlage 6 verfügt über einen
Abgasstrang 7, in den die Abgasturbine 2 des Turboladers
eingeschaltet ist. Eingeschaltet in den Abgasstrang 7 ist
des Weiteren ein Partikelfilter 8 und diesem in Strömungsrichtung vorgeschaltet
ein Oxidationskatalysator 9. Zusammen mit dem vorgeschalteten
Oxidationskatalysator 9 bildet der Partikelfilter 8 ein
Abgasreinigungsaggregat. Dieses Abgasreinigungsaggregat ist bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
konzipiert, dass bei einem Normalbetrieb des Dieselmotors 1 eine passive
Filterregeneration erfolgt.
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Damit
eine Filterregeneration durch Rußoxidation auch bei einem solchen
Betrieb des Dieselmotors 1 erfolgen kann, wenn das durch
den Abgasstrang 7 strömende
Abgas nicht die notwendige Temperatur aufweist, ist der Abgasreinigungsanlage 6 eine
mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnete Einrichtung zum
Zuführen
thermischer Energie in den Abgasstrang zugeordnet. Die Einrichtung 10 des dargestellten
Ausführungsbeispiels
umfasst einen kraftstoffbetriebenen Brenner 11, dessen
heißes
Abgas über
einen Brennerabgasstrang 12 in den Abgasstrang 7 eingeleitet wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mündet
der Brennerabgasstrang 12 in Strömungsrichtung des durch den
Abgasstrang 7 durchströmenden
Abgases unmittelbar vor dem Oxidationskatalysator 9.
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Der
Einfachheit halber sind die Kraftstoffzufuhr und die weiteren diesbezüglichen
Aggregate in der Figur nicht dargestellt. Diese sind hinlänglich bekannt.
Der Brenner 11 erhält
seine für
den Betrieb notwendige Brennerluft über einen Brennerluftverdichter 13,
dessen Ausgang mit dem Lufteingang des Brenners 11 durch
eine Luftleitung 14 verbunden ist. Angetrieben ist der
Brennerluftverdichter 13 durch eine Abgasturbine 15.
Die Abgasturbine 15 und der Brennerluftverdichter 13 sitzen
auf einer gemeinsamen Welle 16. Die Abgasturbine 15 ist
eingeschaltet in einen Abgasturbinenleitungsbypass 17.
Dieser Bypass 17 ist strömungstechnisch parallel zu
dem Abgasstrang 7 angeordnet und überbrückt die Abgasturbine 2 des
Ladeluftverdichters 3. Bei einem Betrieb des Dieselmotors 1 mit
geringer Drehzahl, bei der der Turbolader nicht arbeitet, bildet
die Abgasturbine 2 in dem durch den Bypass 17 überbrückten Abschnitt
des Abgasstranges 7 ein die freie Durchströmbarkeit
behinderndes Element mit der Folge, dass das von dem Dieselmotor 1 unter
diesen Bedingungen ausgestoßene
Abgas durch den Abgasturbinenleitungsbypass 17 strömt. Die
freie durchströmbare
Querschnittsfläche
des Abgasturbinenleitungsbypass 17 ist deutlich geringer
als diejenige des Abgasstranges 7. Da die Abgasturbine 15 verglichen
mit der Abgasturbine 2 wesentlich kleiner konzipiert ist, gleiches
gilt für
den Brennerluftverdichter 13 verglichen mit dem Ladeluftverdichter 3,
ist der bei geringen Drehzahlen des Dieselmotors 1 generierte
Abgasstrom, wenn durch den Abgasturbinenleitungsbypass 17 geführt, hinreichend,
um die Abgasturbine 15 zum Antreiben des Brennerluftverdichters 13 zur
Versorgung des Brenners 11 mit ausreichender Brennerluft
anzutreiben. In den Bypass 17 ist in Strömungsrichtung
vor der Abgasturbine 15 ein Stellventil 18 eingeschaltet.
Mit diesem kann der die Abgasturbine 15 beaufschlagende
Abgasvolumenstrom und damit die Brennerluftzufuhr eingestellt werden.
Der Ausgang der Abgasturbine 15 ist über eine Leitung 19 mit dem
Abgasstrang 7 verbunden. Somit wird die über den
Bypass 17 strömende
Abgasluft über
die Leitung 19 wieder dem Abgasstrang 7 zugeführt.
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Um
ein Einströmen
von Abgas in den Abgasturbinenleitungsbypass 17 zu ermöglichen,
kann anstelle oder auch neben der Abgasturbine 2, mit der der
Ladeluftverdichter 3 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
angetrieben wird, ein anderes die Durchströmbarkeit des Abgasstranges 7 beeinträchtigendes
oder behinderndes Element vorgesehen sein, beispielsweise ein Ventil
oder eine Stellklappe.
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Bei
einem Betrieb des Brenners 11 wird somit über die
Leitung 19 und das darin strömende heiße Brennerabgas thermische
Energie in den Abgasstrang 7 und damit dem Oxidationskatalysator 9 bzw. dem
Partikelfilter 8 zugeführt.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dient diese dem Abgasstrang 7 zugeführte thermische Energie zum
raschen Erwärmen
des Oxidationskatalysators 9. Über eine in den Figuren nicht
dargestellte Kraftstoffeinspritzung wird, nachdem der Oxidationskatalysator 9 seine
Betriebstemperatur erreicht hat, über eine Eindüsung Kraftstoff
dem Oxidationskatalysator 9 zugeführt, der exotherm an diesem
reagiert und für
eine weitere Temperaturerhöhung
sorgt.
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2 zeigt
den Dieselmotor 1, an dessen Ausgangskrümmer 5 eine Abgasreinigungsanlage 6.1 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
angeschlossen ist. Die Abgasreinigungsanlage 6.1 ist mit
Ausnahme ihrer Einrichtung 10.1 zum Zuführen von thermischer Energie
konzipiert wie die Abgasreinigungsanlage 6 des Ausführungsbeispiels
der 1. Die Einrichtung 10.1 zum Zuführen thermischer
Energie in den Abgasstrang 7 verfügt auch bei der Abgasreinigungsanlage 6.1 über einen
Brenner 11.1. Ebenso wie bei dem Brenner 11 sind
bei dem Ausführungsbeispiel
der 2 die Kraftstoffzuführleitung und die entsprechenden
diesbezüglich
weiteren Aggregate nicht gezeigt. Der Brenner 11.1 ist über eine
Luftleitung 14.1 mit seinem Lufteingang an einen Brennerluftverdichter 13.1 angeschlossen.
Der Brennerluftverdichter 13.1 ist angetrieben durch eine Abgasturbine 15.1.
Beide Bauteile sitzen auf derselben Welle 16.1. Die Abgasturbine 15.1 ist
bei der Abgasreinigungsvorrichtung 6.1 eingeschaltet in
den Brennerabgasstrang 12.1, der wiederum in den Abgasstrang 7 mündet.
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Um
den Brenner 11.1 nach Zünden
desselben rasch in einen energieeffizienten Betriebszustand zu bringen,
ist bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass der Brenner 11.1 und die diesem nachgeschaltete
Abgasturbine 15.1 über
eine Abgasstranganschlussleitung 20 an den Abgasstrang 7 angeschlossen
ist. Im Bereich der Windung der Abgasanschlussleitung 20 in
den Abgasstrang 7 ist eine Stellklappe 21 angeordnet, über die
das durch den Abgasstrang 7 strömende Abgas in die Abgasstranganschlussleitung 20 eingeleitet werden
kann. Die Stellklappe 21 ist in 2 in Bezug auf
die Leitung 20 in ihrer Offenstellung gezeigt. Dieses Abgas
durchströmt
den Brenner 11.1 und die Abgasturbine 15.1 und
wird über
den Brennerabgasstrang 12.1 erneut dem Abgasstrang 7 zugeführt. Bewirkt
wird hierdurch, dass die Abgasturbine 15.1 durch den Abgasstrom
der Dieselbrennkraftmaschine 1 angetrieben und hierdurch
der Brennerluftverdichter 15.1 zum Beaufschlagen des Brenners 11.1 mit
Luft angetrieben wird. Hat der Brenner 11.1 gezündet, hat
dessen Abgasstrom eine hinreichende kinetische Energie, um die Abgasturbine 15.1 anzutreiben.
Sodann kann die Stellklappe 21 in ihre den Eingang der
Abgasanschlussleitung 20 sperrende Stellung gebracht werden.
Durch den brennerseitigen Antrieb der Abgasturbine 15.1 wird über den
Verdichter 13.1 diesem die für seinen Betrieb notwendige Luft
hinreichend verdichtet zugeführt.
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In
die Luftleitung 14.1 ist ein Rückschlagventil 22 eingeschaltet.
Das Rückschlagventil 22 öffnet zum
Zuführen
von Brennerluft von dem Verdichter 13.1 an den Brenner 11.1 und
schließt
in umgekehrter Richtung. Hierdurch wird verhindert, dass bei einem
Nichtbetrieb des Brenners 11.1 Abgas aus dem Abgasstrang 7 über den
Verdichter 13.1 austreten kann.
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Bei
den beiden dargestellten Ausführungsbeispielen
beträgt
die Temperatur des durch den Brennerabgasstrang 12 bzw. 12.1 strömenden Abgases
600°C bis
950°C. Wenn
gewünscht,
kann der Brennerabgasstrang 12 bzw. 12.1 zum Reduzieren bzw.
Vermeiden eines Temperaturverlustes isoliert sein. Bei dem Ausführungsbeispiel
der 2 kann ebenfalls die Abgasturbine 15.1 und
die den Brenner 11.1 mit der Turbine 15.1 verbindende
Leitungsabschnitt isoliert sein.
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben worden. Ohne den Umfang der beiliegenden Ansprüche zu verlassen,
ergeben sich für
einen Fachmann, ohne dass diese jeweils einzeln dargelegt werden
müsste,
zahlreiche weitere Ausgestaltungen, den Gegenstand der Erfindung
zu verwirklichen. Somit ergibt sich ohne Weiteres, dass die Erfindung
nicht auf ein Ausführungsbeispiel
beschränkt
ist, bei dem in den Abgasstrang eine Abgasturbine zum Antreiben
eines Ladeluftverdichters als Strömungshindernis vorhanden sein
muss, sondern an dieser Stelle auch ein anderes Element, beispielsweise
eine Stellklappe oder ein Ventil angeordnet sein kann.
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- 1
- Dieselmotor
- 2
- Abgasturbine
- 3
- Ladeluftverdichter
- 4
- Luftzuführleitung
- 5
- Ausgangskrümmer
- 6,
6.1
- Abgasreinigungsanlage
- 7
- Abgasstrang
- 8
- Partikelfilter
- 9
- Oxidationskatalysator
- 10,
10.1
- Einrichtung
- 11,
11.1
- Brenner
- 12,
12.1
- Brennerabgasstrang
- 13,
13.1
- Brennerluftverdichter
- 14,
14.1
- Luftleitung
- 15,
15.1
- Abgasturbine
- 16,
16.1
- Welle
- 17
- Abgasturbinenleitungsbypass
- 18
- Stellventil
- 19
- Leitung
- 20
- Abgasstranganschlussleitung
- 21
- Stellklappe
- 22
- Rückschlagventil