-
Die
Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für eine Scheibenbremse,
insbesondere für eine Kraftfahrzeugscheibenbremse, mit
zwei Reibringen, wobei die beiden Reibringe an ihren Stirnseiten
jeweils eine Reibfläche aufweisen und zwischen den beiden Reibringen
mindestens ein Kühlluftkanal ausgebildet ist, wobei mindestens
einer der Reibringe mehrere sich von der Reibfläche bis
in den Kühlluftkanal erstreckende Perforationskühlleitungen
aufweist, wobei jede Perforationskühlleitung eine Reibflächenöffnung
an der Reibfläche und eine Kühlluftkanalöffnung
im Kühlluftkanal aufweist.
-
Mit
Hilfe einer Scheibenbremse kann bspw. ein Kraftfahrzeug abgebremst
werden. Andere Einsatzmöglichkeiten einer solchen Scheibenbremse und/oder
Bremsscheibe sind Krafträder, Motorsportfahrzeug, bspw.
Ralleyfahrzeuge und/oder Maschinen, die mit einer Scheibenbremse
entsprechend ausgestattet werden können.
-
Die
Scheibenbremse weist eine Bremsscheibe und mindestens einen Bremsbelag
auf, wobei der Bremsbelag gegen die Bremsscheibe gedrückt
werden kann. Die Bremsscheibe rotiert um eine Drehachse. Die Bremsscheibe
kann funktional wirksam drehfest mit einem Rad eines Kraftfahrzeugs
verbunden sein. An die beiden Stirnseiten der Bremsscheibe kann
jeweils ein Bremsbelag gepresst werden. Die Bremsbeläge
können in einem Bremssattel angeordnet sein, wobei der
Bremssattel die Bremsscheibe umgreift.
-
Die
Bremsscheibe weist zwei Reibringe auf, wobei die beiden Reibringe
an ihren Stirnseiten jeweils eine Reibfläche aufweisen
und zwischen den beiden Reibflächen mindestens ein Kühlluftkanal ausgebildet
ist. D. h. es handelt sich hierbei um eine innenbelüftete
Bremsscheibe. Vzw. sind mehrere Kühlkanäle vorgesehen.
Jeder Kühlluftkanal ist beidseitig im wesentlichen durch
die Reibringe begrenzt, die vzw. durch entsprechende Stege miteinander
verbunden sind. Die Bremsscheibe kann vzw. als Gussteil hergestellt
sein. Die beiden Reibringe und Stege bilden dann die entsprechenden
Bereiche des einstückigen Gussteils. Alternativ kann die
Bremsscheibe mehrteilig ausgebildet sein.
-
Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass die beim Bremsen entstehende
Wärme abgeführt werden muss und dazu die Oberfläche
der Reibflächen durch eine Profilierung gegenüber
einer planen Reibfläche vergrößert sein
kann:
Aus der
DE
43 36 094 A1 ist eine Bremsscheibe für eine Kraftfahrzeugscheibenbremse
bekannt, wobei zwei Reibringe mit konzentrisch zueinander ausgebildeten
Rippen vergrößert ist, um eine vergrößerte Kühlfläche
bereitzustellen, die die beim Bremsen entstehende Wärme
schnell abführt. Eine innenbelüftete Bremsscheibe
mit einer ähnlichen Profilierung mittels konzentrisch ausgebildeter
Rillen ist aus der
DE
199 13 735 A1 bekannt. Eine Bremsscheibe mit einer oberflächenvergrößernden
Struktur der Reibfläche in Form von Wellen oder Rillen
ist aus der
DE
10 2004 049 559 A1 bekannt.
-
Aus
der
DE 297 22 855
U1 ist eine Scheibenbremse für ein Kraftfahrzeug
bekannt, wobei die Reibflächen konzentrisch zur Drehachse
der Bremsscheibe ausgebildete Erhebungen aufweisen, wobei die Erhebungen
im Querschnitt asymmetrisch wellenförmig ausgebildet sind,
d. h. ein Wellental auf der einen Reibfläche entspricht
einem Wellenberg auf der anderen Reibfläche. Dies hat den
Nachteil, dass die Bremsscheibe beim Erhitzen asymmetrischen Spannungen
ausgesetzt sein kann und sich dadurch verziehen kann.
-
Aus
der
GB 1,124,004 ist
eine Bremsscheibe mit einem einzelnen Reibring bekannt, wobei der
Reibring beidseitig mit einem symmetrischen, zick-zack-förmigen
Wellenprofil versehen ist. Von der Innenumfangsfläche der
Reibrings bis zur Außenumfangsfläche erstreckt
sich dabei quer eine Nut an der Stirnseite des Reibrings, um Verschmutzungen, Wasser
etc. von der zugehörigen Reibfläche fern zu halten
und durch die Zentrifugalkraft nach außen abzutransportieren.
-
Aus
der
DE 103 04 299
B4 ist eine gattungsgemäße Bremsscheibe
bekannt. Diese innenbelüftete Bremsscheibe weist zwei Reibringe
auf, die über Stege miteinander verbunden sind. Zwischen
den beiden Reibringen und zwischen den Stegen sind Kühlluftkanäle
ausgebildet. Im Bereich der Kühlluftkanäle sind
in den Reibringen jeweils gegenüberliegende Perforationskühlleitungen
in Form von Perforationsbohrungen angeordnet. Die Perforationsbohrungen
erstrecken sich dabei in axialer Richtung.
-
Die
im Stand der Technik bekannten Bremsscheiben sind noch nicht optimal
ausgebildet. Auch bei innenbelüfteten Bremsscheiben kann
in Folge einer ansteigenden Temperatur die Bremswirkung nachlassen.
Insbesondere wenn höhere Anforderungen an die Bremsscheibe
gestellt werden, bspw. im Motorsport, können die Reibringe
starken Belastungen ausgesetzt sein, so dass sich die Reibflächen
erhitzen. Durch das Erhitzen der Reibflächen kann ggf. die
Bremswirkung der Reibflächen daher nachlassen.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bremsscheibe derart
auszugestalten und weiterzubilden, so dass eine ungenügende
Kühlung und Wärmeabfuhr der Bremsscheibe vermieden ist.
-
Die
zuvor aufgezeigte Aufgabe wird nun für die Bremsscheibe
dadurch gelöst, dass sich die Richtungen der Perforationskühlleitungen
zumindest teilweise schräg zu einer Drehachse der Bremsscheibe erstrecken.
Die Richtung der Perforationskühlleitung erstreckt sich
nicht nur in axialer Richtung, sondern ebenfalls in radialer Richtung
und/oder in Umfangsrichtung. Unter Richtung der Perforationskühlleitung wird
die „Hauptausdehnungsrichtung" der Perforationskühlleitung
verstanden. Wenn die Perforationskühlleitung als Bohrung
ausgebildet ist, stellt die Bohrachse die Hauptausdehnungsrichtung
der Perforationskühlleitung dar. Insbesondere können
sich die Richtungen der Perforationskühlleitungen in der Projektion
gesehen zumindest teilweise in Umfangsrichtung und/oder in radialer
Richtung relativ zur Drehachse erstrecken. In einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Perforationskühlleitung erstrecken sich
die Perforationskühlleitungen zumindest teilweise in Umfangsrichtung.
Insbesondere können sich die Perforationskühlleitungen – in
Drehrichtung der Bremsscheibe gesehen – so erstrecken,
dass die Reibflächenöffnungen vor den Kühlluftkanalöffnungen
ausgebildet sind. Durch die Rotation der Bremsscheibe kann so die
an den Reibflächen vorbei strömende Luft in die
Perforationskühlleitungen gelenkt werden, wodurch die Bremsscheibe
im Bereich der Perforati onskühlleitungen besser belüftet
ist. Die Reibflächenöffnungen können
im Bezug auf die radiale Komponente der Perforationskühlleitungen
näher an der Drehachse im Vergleich zu den Kühlluftkanalöffnungen
ausgebildet sein. D. h. die Perforationskühlleitung kann
von der Reibfläche radial nach außen ansteigen
und dann über die Kühlluftkanalöffnung
in den Kühlluftkanal münden. Dies hat den Vorteil,
dass im Betrieb der Bremsscheibe zusätzlich durch die Zentrifugalkraft
ein Luftstrom in den Perforationskühlleitungen hin zu den
Kühlluftkanälen erzeugt wird. In den Perforationskühlleitungen
befindlicher Bremsbelagabrieb oder Reibflächenabrieb wird durch
die zumindest teilweise radiale Anordnung der Perforationskühlleitungen
schneller aus diesen abtransportiert. In besonders bevorzugter Ausgestaltung
erstrecken sich die Perforationskühlleitungen in der Projektion
gesehen sowohl in radialer Richtung als auch in Umfangsrichtung.
Hierbei ist vzw. die Reibflächenöffnung in Drehrichtung
vor der Kühlluftkanalöffnung und in radialer Richtung
unterhalb bzw. innerhalb der Kühlluftkanalöffnung
ausgebildet. Die Perforationskühlleitungen können
sich dabei schräg nach radial außen erstrecken.
Die eingangs beschriebenen Nachteile sind daher vermieden und entsprechende
Vorteile erzielt.
-
Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Bremsscheibe in vorteilhafter Art und Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierfür
darf zunächst auf die dem Schutzanspruch 1 nachgeordneten
Schutzansprüche verwiesen werden. Im Folgenden wird nun
eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung anhand der Zeichnung
und der dazugehörenden Beschreibung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
-
1 in
einer schematischen, axialen Schnittansicht eine Bremsscheibe,
-
2 in
einer schematischen Frontansicht einen der Reibringe der Bremsscheibe
aus 1,
-
3 in
einer schematischen Schnittansicht die Reibringe geschnitten entlang
der Linie A-A (gesehen von unten) in 2,
-
4 in
einer schematischen Schnittansicht die Reibringe geschnitten entlang
der Linie B-B in 2,
-
5 in
einer schematischen Schnittansicht die Reibringe aus 1 geschnitten
entlang der Linie C-C in 2, und
-
6 in
einer schematischen, perspektivischen, geschnittenen Detaildarstellung
einen der Reibringe.
-
In
den 1 bis 6 ist eine innenbelüftete Bremsscheibe 1 gut
zu erkennen. Die Bremsscheibe 1 kann in einer Scheibenbremse,
insbesondere in einer Kraftfahrzeugscheibenbremse (nicht dargestellt) montiert
werden. Die Scheibenbremse weist dabei vzw. einen Bremsbelag (nicht
dargestellt) auf, der insbesondere beidseitig gegen die Bremsscheibe 1 gedrückt
werden kann.
-
Die
Bremsscheibe 1 rotiert im Betrieb um eine Drehachse D (vgl. 2).
Die Bremsscheibe 1 ist vzw. im wesentlichen rotationssymmetrisch
zur Drehachse D ausgebildet bzw. aufgebaut.
-
Die
Bremsscheibe 1 weist zwei Reibringe 2 und 3 auf.
Die Reibringe 2 und 3 sind parallel zueinander
und koaxial zur Drehachse D angeordnet. Die Reibringe 2, 3 sind
vzw. im wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Reibringe 2 und 3 weisen jeweils
eine Stirnseite 4 bzw. 5 auf. An den Stirnseiten 4 und 5 weisen
die Reibringe 2, 3 jeweils eine Reibfläche 6 bzw. 7 auf.
Die Reibflächen 6 und 7 dienen zum Zusammenwirken
mit den hier nicht dargestellten Bremsbelägen.
-
Zwischen
den Reibringen 2, 3 ist mindestens ein Kühlluftkanal 8 ausgebildet.
Vzw. sind mehrere Kühlluftkanäle 8 zwischen
den Reibringen 2, 3 ausgebildet. Die Reibringe 2, 3 sind
vzw. durch nicht näher dargestellte Stege miteinander verbunden.
Die Reibringe 2, 3 weisen sich gegenüberliegende
Innenwände 9, 10 auf. Die Stege und die
Innenwände 9 und 10 begrenzen dabei den
oder die Kühlluftkanäle 8. Die Kühlluftkanäle 8 erstrecken
sich hier im wesentlichen in radialer Richtung. Insbesondere erstreckt
sich der Kühlluftkanal 8 von der In nenumfangsfläche 11 bis
zur gemeinsamen Außenumfangsfläche 12 des
Reibringes 2. Die Innenumfangsfläche 11 und
die Außenumfangsfläche 12 sind im wesentlichen
kreisförmig (vgl. 2) geformt,
können in anderer Ausgestaltung insbesondere aus optischen
Gründen wellig geformt sein.
-
In 1 ist
gut zu erkennen, dass die Reibflächen 6 und 7 im
Querschnitt eine Wellenform aufweisen. Die Wellenform ist vzw. aus
wechselweise und konzentrisch zur Drehachse D ausgebildeten Wellentälern 13 und
Wellenbergen 14 gebildet. Die Wellentäler 13 bilden
daher ringförmige Rillen (nicht näher bezeichnet)
und die Wellenberge 14 bilden ringförmige Erhebungen.
Die zugehörigen Bremsbacken (nicht dargestellt) weisen
vzw. ein entsprechend invertiertes Profil auf. Die Wellentäler 13 und
die Wellenberge 14 erstrecken sich konzentrisch zur Drehachse
D. Die Wellentäler 13 und Wellenberge 14 bilden
so eine Wellen- und Rillenstruktur, wodurch die Reibflächen 6 und 7 zur
besseren Wärmeabgabe vergrößert sind.
-
Der
Krümmungsradius der Wellenberge 14 ist vzw. größer
als der Krümmungsradius der Wellentäler 13.
Der Krümmungsradius der Wellenberge 14 kann in
etwa 4 mm betragen. Der Krümmungsradius der Wellentäler 13 kann
in etwa 3,5 mm betragen. Die Reibringe 2, 3 sind
hier im wesentlichen symmetrisch ausgebildet, so dass den Wellentälern 13 an
der Reibfläche 6 jeweils ein Wellental 13 an
der Reibfläche 7 gegenüberliegt. Für
die Wellenberge 14 gilt ähnliches. Diese symmetrische
Ausgestaltung der Reibringe 2, 3 hat den Vorteil,
dass bei einer Erhitzung der Bremsscheibe 1 kein Verzug
der Bremsscheibe 1 auftreten kann.
-
Durch
das Wellenprofil der Reibflächen 6 und 7 ist
die Oberfläche der Bremsscheibe 1 vergrößert,
so dass weniger Bremskraft nötig ist, um das Fahrzeug zum
Stehen zu bringen. Dies ist insbesondere auch vorteilhaft für
schwächere, ältere Menschen. Durch das Wellenprofil
der Reibflächen 6 und 7 ist ferner eine
ansprechende Optik geschaffen, die insbesondere „im Tuningbereich"
gewünscht ist. Ein weiterer Vorteil der wechselweise ausgebildeten
Wellentäler 13 und Wellenberge 14 ist,
dass die passend zu dem Wellenprofil gestalteten Bremsbeläge
und die Bremsscheibe 1 durch das Wellenprofil in radialer Rich tung
gesichert sind. Ein Lösen der Bremsbeläge ist
durch diese bessere Befestigung bzw. Zusammenwirken der Bremsscheibe 1 mit
den Bremsbelägen verhindert. Dadurch ist die Sicherheit
einer so ausgeschalteten Scheibenbremse erhöht. Dadurch, dass
weniger Bremskraft benötigt wird, kann der Bremssattel
auch einfacher gestaltet sein. Eine einfachere Gestaltung des Bremssattels
hat den Vorteil, dass die Bremsscheibe 1 einfacher montiert
werden kann. Dadurch, dass weniger Bremskraft nötig ist, fällt
auch der Verschleiß an den Reibflächen 6 und 7 geringer
aus. Nur ein leichtes Anziehen der Bremse, bspw. Handbremse kann
bspw. ein mit der Bremsscheibe 1 ausgestattetes Kraftfahrzeug
sicher halten. Durch die Wellenform der Reibflächen 6, 7 ist
insgesamt eine höhere Verkehrssicherheit gegeben. Die Bremsscheibe 1 kann
insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, bei Krafträdern,
Maschinen, Ralley-Fahrzeuge und allen anderen Arten von Maschinen
und Geräten, die Scheibenbremsen verwenden, eingesetzt
werden.
-
1 zeigt
ferner, dass die Bremsscheibe 1 einen Topf 15 aufweist.
An dem Topf 15 ist ein Befestigungsflansch 16 ausgebildet,
mit dem die Bremsscheibe 1 montiert werden kann. Der Befestigungsflansch 16,
der Topf 15, die Reibringe 2 und 3 sowie die
nicht dargestellten Stege sind vzw. einstückig ausgebildet.
In anderer Ausgestaltung (nicht dargestellt) können die
Reibringe 2, 3 und die Stege als eine Baueinheit
ausgebildet sein und der Topf 15 als separates Bauteil,
der mit der Baueinheit aus den Reibringen 2, 3 entsprechend
verbunden ist.
-
Im
Folgenden wird auf die 2, 3 und 4 Bezug
genommen: Die Reibringe 2 und 3 weisen hier mehrere
sich von der Reibfläche 6 bzw. 7 bis in
den Kühlluftkanal 8 erstreckende Perforationskühlleitungen 17 auf.
Die Perforationskühlleitungen 17 weisen zum einen
Reibflächenöffnungen 18 und zum anderen
Kühlluftkanalöffnungen 19 auf. Die Reibflächenöffnungen 18 sind
an den Reibflächen 6, 7 ausgebildet.
Die Kühlluftkanalöffnungen 19 sind an
den Innenwänden 9, 10 ausgebildet.
-
Die
eingangs genannten Nachteile sind nun dadurch vermieden, dass die
Richtungen der Perforationskühlleitungen 17 sich
zumindest teilweise schräg zur Drehachse D der Bremsscheibe 1 erstrecken.
In den 3, 4 und 5 ist die
Rich tung der Drehachse D durch einen Pfeil P1 angedeutet. Die Projektion
der Laufrichtung bzw. Drehrichtung der Bremsscheibe ist jeweils
in den 3, 4 und 5 durch
einen Pfeil P2 angedeutet. Die Drehrichtung gemäß Pfeil
P2 entspricht dabei der Drehrichtung, in der das Kraftfahrzeug nach
vorne fährt. Die Drehrichtung gemäß Pfeil
P2 ist allgemeinen die bevorzugte Drehrichtung, falls die Bremsscheibe 1 während
des Betriebs der zugeordneten Maschine in beide möglichen
Drehrichtungen rotieren kann.
-
Die
Perforationskühlleitungen 17 bzw. die Richtungen
der Perforationskühlleitungen 17 erstrecken sich
sowohl von den Reibflächenöffnungen 18 nach
radial außen hin zu den Kühlluftkanalöffnungen 19 als
auch in Umlaufrichtung bzw. in Drehrichtung der Bremsscheibe, so
dass die Reibflächenöffnungen 18 vor
den Kühlluftkanalöffnungen 19 liegen.
Mit dem Ausdruck „die Reibflächenöffnungen 18 liegen vor
den Kühlluftkanalöffnungen 19'' ist im
wesentlichen gemeint, dass die entsprechenden Öffnungsquerschnitte,
also die Öffnungsquerschnitte der Reibflächenöffnungen 18 in
Drehrichtung/Fahrtrichtung gesehen, weiter vorne liegen bzw. angeordnet
sind, als die Querschnittsöffnungen der Kühlluftkanalöffnungen 19.
Dies bedeutet die Luft kommt entsprechend der Fahrt-Luftströmung
von vorne, tritt zuerst in die Reibflächenöffnungen 18 ein
und wird zu den weiter hinten liegenden Kühlluftkanalöffnungen 19 „abtransportiert".
Je nach der jeweiligen Ausführungsform können
daher die Reibflächenöffnungen 18 weit
vor den Kühlluftkanalöffnungen 19 liegen oder
auch – in axialer Richtung betrachtet – sich möglicherweise
ein wenig überlappen. Dies ist abhängig vom jeweiligen
Anwendungsfall. Durch ihre vzw. zusätzliche radiale Beabstandung
der Reibflächenöffnungen 18 und der Kühlluftöffnungen 19 wird
durch die Zentrifugalkraft „ein Sog" in den Perforationskühlleitungen 17 erzeugt.
Durch die Beabstandung der Reibflächenöffnungen 18 und
der Kühlluftkanalöffnungen 19 in Umfangsrichtung
wird die durch die Relativbewegung an der Bremsscheibe vorbeiströmende
Luft besonders gut in die Perforationskühlleitungen 17 angesaugt.
Der Luftstrom trifft hier vorteilhafterweise spitzwinklig auf die
Perforationskühlleitungen 17. D. h. der Luftstrom
wird nur um weniger als 90° Grad abgelenkt, vzw. weniger
als 45° Grad, insbesondere im wesentlichen um 30° Grad
zur Fläche der jeweiligen Stirnseite 6 bzw. 7 gesehen.
Die Perforationskühlleitungen 17 sind vzw. als
Bohrungen ausgeführt. Die Perfora tionskühlleitungen 17 weisen im
wesentlichen einen zylindrischen Wandabschnitt (nicht näher
bezeichnet) auf. Als Richtungen der Perforationskühlleitungen 17 werden
hier die „Achsrichtungen" der Bohrungen angesehen. Die
Perforationskühlleitungen 17 können insbesondere
an den Reibflächenöffnungen 18 teilweise
konisch ausgebildet sein, um eine Art Trichteröffnung an
den Reibflächenöffnungen 18 zu bilden.
Hierdurch kann der Lufteinlass und damit der Abtransport von Bremsbelagabrieb
verbessert sein.
-
In 3 ist
dargestellt, dass die Reibflächenöffnungen 18 bei
einer gewellten Reibfläche 6 bzw. 7 im
wesentlichen im Bereich der Wellentäler 13 angeordnet
sein können. Hier sind vier Wellentäler 13 ausgebildet
und dementsprechend eine korrespondierende Anzahl von vier Perforationskühlleitungen 17 pro
Reibring 2 bzw. 3.
-
In 4 ist
dargestellt, dass alternativ und/oder zusätzlich die Perforationskühlleitungen 17 bzw.
die Reibflächenöffnungen 18 im Bereich
der Wellenberge 14 angeordnet sein können. Die
Reibringe 2 und 3 weisen beispielhaft drei innere
vollständige Wellenberge 14 auf, wobei im Bereich
der Hochpunkte der Wellenberge 14 die Reibflächenöffnungen 18 ausgebildet
sind.
-
2 zeigt,
dass die Perforationskühlleitungen 17 bzw. die
Reibflächenöffnungen 18 in mehreren Reihen 20, 21, 22, 23, 24, 25 angeordnet
sind. Diese Reihen erstrecken sich jeweils von der Innenumfangsfläche 11 in
Richtung der Außenumfangsfläche 12, teilweise
in radialer aber auch teilweise in Umfangsrichtung bzw. in Umlaufrichtung
gemäß Pfeil P2. Die radial innen liegenden Reibflächenöffnungen 18 liegen
dabei in jeder Reihe – in Umlaufsrichtung P2 gesehen – vor
den weiter radial außen liegenden Perforationskühlleitungen 17 bzw.
Reibflächenöffnungen 18. Die Reihen 20 bis 25 erstrecken
sich von vorne innen, bis nach hinten, außen.
-
In
Umfangsrichtung P2 gesehen weisen die Reihen 20 bis 25 jeweils
wechselweise drei und vier Perforationskühlleitungen 17 auf.
Wechselweise ist jeweils eine Reihe 20, 22, 24 den
Wellentälern 13 zugeordnet und jeweils eine Reihe 21, 23, 25 ist
den Wellenbergen 14 zugeordnet. Einige der Reihen 20, 22, 24 weisen nur
Perforationskühlleitungen 17 mit zugehörigen
Reibflächenöffnungen 18 im Bereich der
Wellentäler 13 auf. Einige Reihen – hier
die restlichen Reihen 21, 23, 25 – weisen
nur Perforationskühlleitungen 17 mit zugehörigen
Reibflächenöffnungen 18 im Bereich der
Wellenberge 14 auf. Hierdurch wird eine gleichmäßige
Kühlung der Reibringe 2, 3 erreicht.
-
Zwischen
den Reihen 20 bis 25 sind wechselweise stirnseitig
offene Nuten 26 bis 31 ausgebildet. Die Nuten 26 bis 31 sind
vzw. nicht nur stirnseitig an den Reibflächen 6 und 7 offen,
sondern auch randoffen, insbesondere zur Außenumfangsfläche 12 und
vzw. auch zur Innenumfangsfläche 11 hin. Die Nuten 26 bis 31 erstrecken
sich vzw. von der Innenumfangsfläche 11 nach schräg
außen, hin bis zur Außenumfangsfläche 12.
Die Nuten 26 bis 31 sind vzw. kreisbogenformig
gebogen. Bspw. kann dieser Kreisbogen der Nuten 26 bis 31 im
wesentlichen einen zugeordneten Radius von 18 cm bis 23 cm, insbesondere
etwa 21 cm, bspw. 20,9 cm aufweisen. Im Folgenden wird die Nut 31 anhand
der 5 und 6 näher beschrieben.
-
In
den 5 und 6 ist gut zu erkennen, dass
sich die Nut 31 von der Innenumfangsfläche 11 bis
zur Außenumfangsfläche 12 erstreckt.
Die Nut 31 weist dabei eine Nuttiefe auf, die vzw. so gewählt
ist, dass die Nut 31 nicht nur im Bereich der Wellenberge 14,
sondern auch im Bereich der Wellentäler 13 ausgebildet
ist.
-
Die
Nut 31 weist einen Nutboden 32 auf. Der Nutboden 32 kann
in einer Ausgestaltung (nicht dargestellt) eben bzw. gradlinig sein.
In der in 5 und 6 dargestellten
Ausgestaltung ist der Nutboden 32 wellig ausgebildet. Der
Nutboden 32 ist vzw. an die Wellenform der Reibfläche 6 angepasst.
Dort wo die Reibfläche 6, 7 ein Wellental 13 aufweist,
ist auch der Nutboden 32 mit einer Senke 33 versehen.
Dort wo die Reibfläche 6 einen Wellenberg 14 aufweist, weist
der Nutboden 32 eine Erhebung 34 auf.
-
Die
anderen Nuten 26 bis 30 sind vzw. entsprechend
ausgestaltet. Die Nuten 26 bis 31 dienen dazu,
Wasser, Schmutz und dergleichen von den Reibflächen 6 abzutransportieren.
Wasser, Schmutz und dgl. wird dabei durch die nicht dar gestellten Bremsbacken
von der Reibfläche 6, 7 in die Nuten 26 bis 31 transportiert
und durch die Zentrifugalkraft nach radial außen geschleudert.
-
Die
beschriebene Bremsscheibe 1 ist bspw. mittels einer 5-Achs-Frästechnik
herstellbar.
-
Die
eingangs genannten Nachteile sind daher vermieden und entsprechende
Vorteile erzielt.
-
- 1
- Bremsscheibe
- 2
- Reibring
- 3
- Reibring
- 4
- Stirnseite
- 5
- Stirnseite
- 6
- Reibfläche
- 7
- Reibfläche
- 8
- Kühlluftkanal
- 9
- Innenwand
- 10
- Innenwand
- 11
- Innenumfangsfläche
- 12
- Außenumfangsfläche
- 13
- Wellental
- 14
- Wellenberg
- 15
- Topf
- 16
- Befestigungsflansch
- 17
- Perforationskühlleitung
- 18
- Reibflächenöffnung
- 19
- Kühlluftkanalöffnung
- 20
- Reihe
- 21
- Reihe
- 22
- Reihe
- 23
- Reihe
- 24
- Reihe
- 25
- Reihe
- 26
- Nut
- 27
- Nut
- 28
- Nut
- 29
- Nut
- 30
- Nut
- 31
- Nut
- 32
- Nutboden
- 33
- Senke
- 34
- Erhebung
- D
- Drehachse
- P1
- Pfeil
- P2
- Pfeil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4336094
A1 [0005]
- - DE 19913735 A1 [0005]
- - DE 102004049559 A1 [0005]
- - DE 29722855 U1 [0006]
- - GB 1124004 [0007]
- - DE 10304299 B4 [0008]