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Die
Erfindung betrifft eine Rollmarkise mit Solarzellen, insbesondere
zur Anbringung an Wohnmobilen, Wohnwägen oder Ähnlichem.
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Es
ist oft wünschenswert, die Markise mit elektrischem Zubehör
auszurüsten, wie beispielsweise einem Motor, Beleuchtung
oder Lautsprechern. Insbesondere bei an Wohnwägen oder
Wohnmobilen angebrachten Markisen ist es nachteilig, den hierfür erforderlichen
Strom aus dem Bordnetz zu beziehen, da dies eine Durchbrechung der
Fahrzeugwand erforderlich macht, die die Gefahr von Undichtigkeiten birgt.
Unter anderem aus diesem Grund ist es wünschenswert, die
Markise zur Stromerzeugung zu nutzen. Aus der
DE 10 2006 001 332 A1 ist
bekannt, die Markise mit biegsamen Solarzellen auszurüsten,
die auf dem Markisentuch angeordnet sind und bei Schließen
der Markise mit dem Tuch aufgerollt werden. Nachteilig hierbei ist,
dass biegsame Solarzellen verglichen mit steifen Solarzellen oft
einen geringeren Wirkungsgrad und eine geringere Haltbarkeit aufweisen.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Rollmarkise mit
Solarzellen ohne die genannten Nachteile zu schaffen. Diese Aufgabe
wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Markise gelöst.
Die erfindungsgemäße Markise umfasst ein Markisentuch,
ein Ausfallprofil, ein Gehäuse und Solarzellen. In dem
die Mar kise steife Solarzellen aufweist, kann auf bewährte
Solarzellentechnik mit haltbaren und einen großen Wirkungsgrad
aufweisenden Solarzellen zurückgegriffen werden. Durch
das Gehäuse wird eine Voraussetzung für besonders
günstige Anordnungen der Solarzellen geschaffen.
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Mit
dem Begriff „Ausfallprofil" ist im Rahmen dieser Druckschrift
jeder Querholm am vorderen freien Ende des Markisentuchs unabhängig
von seiner Form, also beispielsweise auch ein zylindrischer Querholm
gemeint.
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In
der bevorzugten Ausführungsform sind die Solarzellen auf
dem Markisentuch in einem Bereich des Tuches angeordnet, der auch
bei vollständig geschlossener Markise nicht aufgerollt
ist. Bevorzugt ist der Bereich, in dem die Solarzellen angeordnet
sind zumindest weitgehend eben. Hierdurch wird eine Biegung der
Solarzellen vermieden.
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Die
Solarzellen sind in der bevorzugten Ausführungsform dauerhaft,
(also nicht mit einfachen Mitteln schnell lösbar) auf dem
Markisentuch befestigt, beispielsweise verklebt. Auch kann die elektrische
Verkabelung verlötet oder/und geklemmt und keine Steckverbindung
vorgesehen sein. Eine dauerhafte Befestigung ist besonders einfach
herzustellen, zuverlässig und sehr belastbar. Ein Abnehmen
der einmal angeordneten Solarzellen ist außer im Falle einer
Reparatur nicht erforderlich.
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In
einer Ausführungsform sind die Solarzellen nicht bei der
Herstellung der Markise werksseitig auf dem Markisentuch angeordnet,
sondern nachrüstbar.
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In
der besonders bevorzugten Ausführungsform schließt
das Gehäuse der Markise alle Bestandteile der Markise bis
auf das Gehäuse selbst vollständig ein. Hierdurch
sind die auf dem Tuch angeordneten Solarzellen bei geschlossener
Markise besonders sicher vor Witterungseinflüssen und Diebstahl geschützt.
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Vorzugsweise
sind die Solarzellen in einem Bereich auf dem Tuch angeordnet, der
unmittelbar an das Ausfallprofil angrenzt. Es hat sich gezeigt,
dass hier bei vielen Markisentypen ein Bereich von nicht unerheblicher
Größe vorhanden ist, der stets eben, also nicht
gekrümmt ist. Es sind daher oft keine konstruktiven Ver änderungen
des Markisenaufbaus nötig, um einen derartigen Bereich
bereitzustellen. Zwar ist die Fläche der Solarzellen durch
Anbringung in diesem Bereich auf eine relativ kleine Fläche,
verglichen mit der Gesamtfläche des Markisentuchs beschränkt.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Fläche ausreicht,
um eine Stromversorgung des gängigen elektrischen Markisenzubehörs
sicher zustellen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform speist die Solarzelle einen
Energiespeicher, bevorzugt einen Akkumulator. Dieser ist besonders
bevorzugt in dem Markisengehäuse angeordnet. Hierdurch
kann über einen bestimmten Zeitraum eine höhere
elektrische Leistung abgerufen werden, als die Solarzellen liefen
und es wird möglich, das elektrische Markisenzubehör,
etwa die Beleuchtung, auch bei Dunkelheit zu nutzten.
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Es
können Mittel vorgesehen sein, die den Bereich des Markisentuchs,
der bei geschlossener Markise eben bleibt, vergrößern.
Diese Mittel können eine Verringerung des Durchmessers
der Tuchrolle der Markise umfassen. Auch kann vorgesehen sein, diesen
Bereich durch eine geeignete Umlenkung des Markisentuches zu vergrößern.
Diese Umlenkung kann so angeordnet sein, dass das Tuch bei geschlossener
Markise, ausgehend von dem Ausfallprofil, nicht auf direktem Weg
auf die Tuchrolle läuft, sondern zunächst die
Tuchrolle zumindest nahezu vollständig passiert – also
beispielsweise zumindest weitgehend horizontal unter der gesamten
Tuchrolle verläuft – und sodann durch eine extra
anzubringende Rolle oder dergleichen umgelenkt wird, um erst dann
auf die Tuchrolle – beispielsweise zumindest weitgehend
senkrecht – zu laufen.
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In
einer weiteren Ausführungsform sind die Solarzellen an
dem Gehäuse der Markise angeordnet. Hierdurch können
steife Solarzellen mit den oben genannten Vorteilen verwendet werden.
Zwar ist die zur Verfügung stehende Fläche, verglichen
mit der Fläche des ausgerollten Markisentuchs, relativ klein.
Wie bereits erwähnt hat sich jedoch gezeigt, dass, insbesondere
in der bevorzugten Ausführungsform mit Energiespeicher,
eine relativ kleine Fläche ausreicht, um gängiges
elektrisches Markisenzubehör mit Strom zu versorgen. Durch
die Anordnung an dem Gehäuse wird die Stromerzeugung durch
das Schließen der Markise nicht beeinträchtigt.
Dies ist insbesondere in der Ausführungsform mit Energiespeicher von
Vorteil, da dann auch nach einer längeren Zeit, in der
die Markise geschlossen war, der Energiespeicher gefüllt
ist.
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In
der bevorzugten Ausführungsform sind die Solarzellen dauerhaft
an dem Gehäuse der Markise angeordnet, es ist also beispielsweise
keine Steckverbindung in der elektrischen Verkabelung vorgesehen.
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Die
Solarzellen sind vorzugsweise zumindest weitgehend horizontal und
besonders bevorzugt oben auf dem Gehäuse angeordnet.
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In
der bevorzugten Ausführungsform sind die Solarzellen nicht
unmittelbar an dem Gehäuse, sondern an einem Träger
angeordnet, der seinerseits an dem Gehäuse angeordnet ist.
Hierdurch wird eine Vorrausetzung dafür geschaffen, dass
bei einfacher und belastbarer Verbindung der Solarzellen mit dem Markisengehäuse
der wetterschutzbildende Teil des Markisengehäuses nicht
durchbrochen werden muss.
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Der
Träger ist in einer Ausführungsform nicht von
Beginn werksseitig an dem Gehäuse angeordnet, sondern nachrüstbar.
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In
der bevorzugten Ausführungsform ist der Träger
an Ausformungen des Gehäuses befestigt, die zur Befestigung
der Markise selbst geeignet sind. An dem Gehäuse von Markisen
sind oft standardmäßig mehrere Ausformungen zur
Befestigung verschiedener Adapter vorgesehen, mittels derer die Markise
beispielsweise an einer Wand eines Wohnmobils befestigt wird. In
dem eine dieser Ausformungen zur Befestigung des Trägers
verwendet wird, ist es nicht erforderlich, extra eine weitere Ausformung an
dem Markisengehäuse anzubringen. Die Nutzung dieser Ausformung
zur Befestigung des Trägers kann so vorgesehen sein, dass
diese Ausformungen weiterhin zur Befestigung eines Adapters zur
Befestigung der Markise nutzbar ist. Dies kann beispielsweise durch
lediglich abschnittsweise Nutzung einer durchgehenden Ausformung
realisiert sein.
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In
der bevorzugten Ausführungsform weist der Träger
zu den Ausformungen des Gehäuses komplementäre
Ausformungen auf und die Ausformungen bilden zu sammen einen Formschluss.
Hierdurch ist der Träger mit wenigen einfachen Handgriffen
an der Markise anzubringen und es ist dennoch bereits eine belastbare
Verbindung gewährleistet. Bevorzugt wird die formschlüssige
Verbindung durch weitere Verbindungsmittel, etwa Schrauben, gesichert.
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Der
Träger ist bevorzugt rechteckförmig und weist
an einer seiner längeren Seiten mit den Ausformungen des
Gehäuses komplementäre Ausformungen auf.
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Die
Solarzellen und der Träger sind bevorzugt so groß gewählt,
dass sie nicht über das Gehäuse vorstehen. Hierdurch
wird bei an Fahrzeugen befestigter Markise die Verkehrssicherheit
nicht beeinträchtigt, das Aussehen der Markise nicht mehr
als notwendig beeinflusst und die Befestigung der Solarzellen an
dem Gehäuse, beziehungsweise die Befestigung des Trägers
an dem Gehäuse muss lediglich geringe Kräfte aufnehmen.
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Vorzugsweise
wird zur Anordnung der Solarzellen an der Markise weder die Befestigungswand der
Markise (z. B. eines Wohnmobils), noch der wetterschutzbildende
Teil des Markisengehäuses durchbrochen. Hierdurch wird
erreicht, dass durch die Solarzellenmontage, insbesondere bei an
einem Fahrzeug montierter Markise, nicht die Gefahr des Feuchtigkeitseintritts
in das Fahrzeug geschaffen wird. In dem auch der wetterschutzbildende
Teil des Markisengehäuses nicht durchbrochen wird, wird
nicht die Gefahr geschaffen, dass durch die Solarzellenmontage Feuchtigkeit
in das Markisengehäuse eindringt.
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Die
Markise weist bevorzugt Gelenkarme auf. Die Vorzüge der
Erfindung kommen hier (unter anderem da ein Gehäuse auch
zum Schutz der Gelenkarme wünschenswert ist), besonders
gut zur Geltung.
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Die
Erfindung soll nun anhand von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer geöffneten Markise mit auf
dem Markisentuch montierten Solarzellen;
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2 eine
Querschnittsdarstellung einer Markise nach 1 im geschlossenen
Zustand;
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3 eine
perspektivische Darstellung einer geöffneten Markise mit
auf dem Gehäuse angebrachten Solarzellen;
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4 eine
Querschnittsdarstellung einer Markise nach 3 im geschlossenen
Zustand.
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Die
als Ganzes mit 100 bezeichnete Rollmarkise mit Solarzellen
umfasst ein Markisentuch 2, ein Ausfallprofil 9,
ein Gehäuse 4, sowie Solarzellen 1. Die
ebenfalls vorhandenen Gelenkarme sind in den Zeichnungen nicht dargestellt. 2 zeigt,
dass die Markise 100 auch in geschlossenem Zustand einen Bereich 3 des
Markisentuchs 2 aufweist, der nicht aufgerollt, also eben
und nicht gekrümmt ist. Dieser Bereich 3 besteht
aus einem relativ schmalen Streifen, der sich über die
gesamte Länge L1 des Markisentuchs 2 erstreckt
und unmittelbar an dem Ausfallprofil 9 angrenzt. In dem
in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Solarzellen 1 in diesem Bereich 3 angeordnet. 1 zeigt,
dass in diesem Ausführungsbeispiel nicht der gesamte Bereich 3 genutzt
wird, sondern Randbereiche frei bleiben. In dem Gehäuse 4 ist
ein in den Zeichnungen nicht dargestellter Akkumulator vorgesehen.
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In
den 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem die Solarzellen 1 auf einem Träger 5 angeordnet
sind, der seinerseits an dem Gehäuse 4 der Markise
befestigt ist. Der Träger 5 und die Solarzellen 1 sind
zumindest weitgehend horizontal und oben auf dem Gehäuse 4 angeordnet.
Der Träger 5 wird aus einem rechteckigen Blech,
welches aus dem gleichen Material wie das Gehäuse 4,
also etwa Aluminium gefertigt sein kann, gebildet. An einer seiner
beiden längeren Seiten weist er eine Ausformung 7 auf.
Diese ist so ausgebildet, dass sie zusammen mit einer Ausformung 6 des
Gehäuses einen Formschluss bildet. Wie 4 zeigt,
ist die Ausformung 6 des Gehäuses 4 als
C-förmiger Ansatz gestaltet. Die Ausformung 7 des
Trägers ist ebenfalls C-förmig und umgreift die
C-förmige Ausformung des Gehäuses von außen.
Das freie Ende 6a der C-förmigen Ausformung 6 des
Gehäuses wird hierbei zumindest teilweise umgriffen. Zur
zu sätzlichen Sicherung der Verbindung sind Verbindungsmittel 8 vorgesehen,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel Befestigungsschrauben 8a umfassen.
Die Verbindungsmittel 8 können auch Nieten oder ähnliches
umfassen. Wie 3 zeigt, erstreckt sich die
Ausformung 6 des Gehäuses über eine Länge
12, die nahezu die gesamte Länge des Gehäuses 4 ausmacht.
Der Träger 5 kann an jeder Stelle dieser Länge 12 angeordnet werden.
Wie die 3 und 4 zeigen,
stehen die Solarzellen 1 und der Träger 5 nicht über
das Gehäuse 4 hervor. Der Träger 5 liegt
mit der Seite, die der die Ausformungen 7 aufweisenden
Seite gegenüberliegt, auf dem Gehäuse 4 auf.
Er kann in diesem Bereich zusätzlich mit dem Gehäuse 4 verklebt
sein.
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- 100
- Rollmarkise
mit Solarzellen
- 1
- Solarzellen
- 2
- Markisentuch
- 3
- Bereich
- 4
- Gehäuse
- 5
- Träger
- 6
- Ausformung
des Gehäuses
- 6a
- freies
Ende der Ausformung des Gehäuses
- 7
- Ausformung
des Trägers
- 8
- Verbindungsmittel
- 8a
- Befestigungsschrauben
- 9
- Ausfallprofil
- L1,
L2
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006001332
A1 [0002]