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Die
Erfindung betrifft ein Medienverteilerrohr für eine Chlorelektrolyse-Anlage,
umfassend zumindest einen Rohrkörper
mit stirnseitigen Anschlüssen und
wenigstens einem radialen Abzweig in Form eines Anschlussstutzens.
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Entsprechende
Chlorelektrolyse-Anlagen werden heute meist zur Chlor-Alkali-Elektrolyse eingesetzt,
bei der eine wässrige
Natrium-Chlorid-Lösung
durch elektrische Energie unter Bildung von Natronlauge, Chlor und
Wasserstoff zersetzt wird. Bei dieser Elektrolyse werden die Kathodenprodukte Wasserstoff
und Natronlauge von dem Anodenprodukt Chlor getrennt, um die Bildung
von Chlorknallgas beziehungsweise Natriumhypochlorid zu verhindern.
Die einzelnen dabei zur Anwendung kommenden Verfahren unterscheiden
sich darin, wie diese Trennung erreicht wird. Großtechnisch
finden insbesondere zwei Verfahren Anwendung, nämlich das Quecksilber- und
das Diaphragma-Verfahren. Beim erstgenannten Verfahren wird das
Natriummetall unmittelbar an der Quecksilberkathode unter Amalgam-Bildung
und chlorgasförmig
an der graphitaktivierten Titan-Anode abgeschieden. Das Amalgam fliest
im Kreislauf über
einen nachgeschalteten so genannten Zersetzer und wird dort mit
Wasser elektrokatalytisch unter Bildung von 50-prozentiger chloridfreier
Natriumlauge und Wasserstoff zersetzt. Bei dem Diaphragma-Verfahren
werden hingegen Anoden- und Kathodenraum durch ein poröses Diaphragma
aus Asbest getrennt, sodass eine Rückreaktion der Produkte verhindert
wird.
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Bei
derartigen Chlorelektrolyse-Anlagen werden Bauteile, wie etwa Rohrleitungen,
verwendet, welche eine hohe Resistenz gegen Säuren, Laugen und gegenüber oxidierenden
Chemikalien wie Chlor oder ähnlichem
aufweisen müssen.
Insbesondere ist es bekannt, für
solche Bauteile glasfaserverstärkte Kunststoffe
(GFK) und Polypropylen (PP) zu verwenden, wobei diese Materialien
meist unter Zwischenlage einer Glasschicht miteinander verbunden
werden, während
die Schicht aus Polypropylen dem Reaktionsraum der Chlorelektroanalyse-Anlage
zugewandt angeordnet ist.
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Dabei
finden zudem Medienverteilerrohre aus den beschriebenen Materialien
Anwendung, welche zur Abführung
des bei der Chloranalyse gebildeten, gasförmigen Chlors mehrere Abzweigungen, auch
Header genannt, aufweisen, welche mit einem Rohrkörper verbunden
werden, der stirnseitige Anschlüsse
aufweist, über
die beispielsweise eine Anode oder Kathode in den Rohrkörper einsetzbar
ist, wonach diese Anschlüsse
entweder verschlossen oder mit einem weiteren entsprechenden Medienverteilerrohr
verbunden werden können.
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Die
radialen Abzweigungen des Rohrkörpers,
welche meist in Form von Anschlussstutzen ausgebildet sind, bestehen
aus einzelnen Bauteilen, welche bisher im Übergangsbereich nur mit dem Rohrkörper verschweißt worden
sind. Dazu wurde ein Loch in den Rohrkörper gebohrt, welches etwa
einen Durchmesser entsprechend dem Außendurchmesser eines in das
Loch einzusetzenden Anschlussstutzens aufweist. Anschließend wurde
der Anschlussstutzen für
die weitere Bearbeitung fixiert und im Übergangsbereich mit der Polypropylen-Schicht
des Rohrkörpers
verschweißt,
wonach dieser Übergangsbereich
relativ weitläufig überlaminiert
worden ist, um die Schweißstelle
möglichst
unzugänglich
abzudecken. Es zeigt sich bereits, dass eine solche Befestigung
der Anschlussstutzen an dem Rohrkörper mehrere Arbeitsschritte
erfordert und zudem eine spätere
Kontrolle der ordnungsgemäßen Funktion
des Medienverteilerrohrs erschwert, da der Bereich der Verschweißung nicht
eingesehen werden kann, sodass es beispielsweise im Fall von Undichtigkeiten
in diesem Schweißbereich
keine zeitnahe Reaktion geben kann, was die Qualität und Sicherheit
einer entsprechenden Chlorelektrolyse-Anlage negativ beeinträchtigt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Medienverteilerrohr für eine Chlorelektrolyse-Anlage
bereitzustellen, welches günstig
herstellbar ist, eine gute und schnelle Reparatur bei eventuellen
Fehlstellen ermöglicht
und zudem als vorgefertigtes Bauteil mit hoher Anwendungsflexibilität herstellbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Medienverteilerrohr nach Anspruch 1 oder 2 gelöst, welches einen Rohrkörper mit
stirnseitigen Anschlüssen
und wenigstens einem radialen Abzweig in Form eines Anschlussstutzens
aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Medienverteilerrohrs
sind in den Unteransprüchen
offenbart.
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Erfindungsgemäß weist
der Rohrkörper
wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Gewindebohrungen auf, in welche
die Anschlussstutzen einschraubbar sind, wobei zusätzliche
Abdichtungsmaßnahmen
vorgesehen sind. Durch dieses Verschrauben von Anschlussstutzen
und Medienverteilerrohr kann der relativ aufwendige Herstellungsprozess
automatisiert werden und es können
die zu befestigenden Anschlussstutzen mit einem Gewindeende jeweils
in das Gewinde eingedreht werden, sodass die Ausrichtung und Anordnung
der Anschlussstutzen bereits durch die Gewindebohrungen festgelegt
wird, welche rechtwinklig und unter einem bestimmten Drehwinkel
angeordnet zuvor in das Rohr eingebracht werden. Weitere gegebenenfalls
vorgesehene Maßnahmen,
beispielweise eine zusätzliche Verschweißung kann
durch die vorgegebene Position wesentlich leichter ausgeführt werden.
Ebenso verhält
es sich mit zusätzlichen
Abdichtungsmaßnahmen
soweit diese zusätzlich
erforderlich oder ausdrücklich
gewünscht
werden, sodass das Medienverteilerrohr nacheinander mit den Anschlussstutzen bestückt wird.
Soweit eine geringere Anzahl von Anschlussstutzen benötigt wird,
ohne dass nachträgliche Änderungen
erforderlich sind, können
einzelne Bohrungen durch Abdichtungsstopfen verschlossen werden.
In vorteilhafter Weise wird somit die Herstellung des Medienverteilerrohrs
wesentlich vereinfacht. Bevorzugt weist das Medienverteilerrohr
hierbei mehrere Anschlussstutzen auf, welche an dem Rohrkörper an
den an die Gegebenheiten und Anforderungen angepassten Positionen
nach den Kundenwünschen
angeordnet werden, wobei in diesen Positionen die Gewindebohrungen
im Zuge einer Vorfertigung seitens des Herstellers eingebracht werden,
sodass ein entsprechendes Medienverteilerrohr in seiner Ausgestaltung
an die unterschiedlichsten Anforderungen nachträglich angepasst werden kann.
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Alternativ
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Rohrkörper
zumindest eine Bohrung aufweist, in die der zumindest eine Anschlussstutzen festlegbar
ist, wobei die Bohrung eine radiale Wandung aufweist und der Anschlussstutzen
mit einem konischen Abschnitt form- und passgenau in die Bohrung
einführbar
ist und der Kontaktbereich zwischen Rohrkörper und dem konischen Abschnitt
des Anschlussstutzen verschweißt
ist. Die Verschweißung des
Kontaktbereiches erfolgt über
eine Reibschweißung,
wobei der Anschlussstutzen durch eine Vorrichtung ohne Druck in
die Bohrung eingesetzt und durch eine Rotationsbewegung um die Längsachse des
Anschlussstutzen zu einer Erwärmung
des Kontaktbereiches fuhrt, sodass der Anschlussstutzen durch teilweise
Plastifizierung des konischen Bereiches und der radialen Wandung
im nach außen
ragenden Bohrungsbereich in die Bohrung weiter einsinkt. Durch die
Reibungswärme
erfolgt hierbei eine sichere Verschweißung von Anschlussstutzen und Rohrkörper miteinander,
ohne dass nachträgliche
Arbeiten erforderlich sind. Die Ausrichtungen und Anordnungen der
Anschlussstutzen erfolgt hierbei über die Vorrichtung, wodurch
die Präzision
der ausgeführten
Arbeiten erheblich verbessert werden kann und darüber hinaus
eine höhere
Packungsdichte der Anschlussstutzen erzielbar ist.
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Ein
besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die Reibschweißung nahezu
vollständig
mit Hilfe einer Vorrichtung ausgeführt werden kann, wodurch die
Reproduzierbarkeit der Verbindung zu einem gleichbleibenden guten
Schweißergebnis
führt. Ein
weiterer Vorteil dieser Lösung
mit Hilfe des Reibschweißverfahrens
besteht darin, dass nachträgliche Schweißarbeiten
entbehrlich sind und somit manuelle Schweißarbeiten vollständig entfallen.
Hierdurch wird insbesondere sichergestellt, dass potenzielle Undichtigkeiten
gegenüber
manuell ausgeführten Schweißarbeiten
mit entsprechenden Schwankungen im Fügedruck und der Zuführung des
Schweißdrahtes
ausgeschlossen werden können.
Darüber
hinaus wird durch die vollautomatische Schweißung mit der Vorrichtung die
Fertigung wesentlich beschleunigt. Gegenüber dem Heizelement und Konterschweißen ergibt
sich im weiteren der Vorteil, dass spezielle Kundenwünsche berücksichtigt
werden können,
beispielsweise, dass der Anschlussstutzen nicht flächenbündig mit
dem Rohrkörper
abschließt, sondern
in den Rohrkörper
hineinragt, damit abtropfende Chemikalien unmittelbar in den geschlossenen Rohrkörper gelangen
und somit nicht mit dem Schweißbereich
in Berührung
kommen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Rohrkörper
mehrere Gewindebohrungen oder Bohrungen aufweist, die in Längsrichtung
des Rohrkörpers
angeordnet sind, wobei die Gewindebohrungen oder Bohrungen in Umfangsrichtung
alternierend versetzt zueinander angeordnet werden können, um
möglichst
viele Anschlussstutzen dicht benachbart anzuordnen. Diese Maßnahme ermöglicht die
Anordnung einer größeren Anzahl
von Anschlussstutzen pro Längenmeter
des Rohrkörpers,
um auch bei relativ großen
Anlagen den bei der Chlorelektrolyse entstehenden großen Mengen
an Chlorgas Rechnung zu tragen. Die Anzahl der anzuordnenden Gewindebohrungen
oder Bohrungen ist an die jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen
anpassbar und wird vorzugsweise dem Hersteller des Medienverteilerrohrs
vom Betreiber einer entsprechenden Chlorelektrolyse-Anlage mitgeteilt.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Alternative ist vorgesehen,
dass die Gewindebohrungen und Gewindeansätze der Anschlussstutzen aus
einem kerbfreiem Gewinde bestehen, damit der Rohrkörper und
die Anschlussstutzen bei der Verschraubung keine Beschädigung durch
Kerbwirkung oder Einschnitte in das verwendete Material erhält und somit
gegebenenfalls Chlorgas austreten kann. Durch das kerbfreie Gewinde
wird zudem eine Rissbildung bei spannungsauslösenden Medien entgegengewirkt.
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Es
wird weiter vorgeschlagen, dass der Gewindeansatz mit einem Abdichtungsband
umwickelt ist. Diese Ausgestaltung erhöht die Qualität der Verbindung
zwischen Anschlussstutzen und Rohrkörper, wobei als Abdichtungsband
vorzugsweise Teflonband Anwendung findet. Dieses Abdichtungsband wird
vor dem Einschrauben um den Gewindeansatz des Anschlussstutzens
in ausreichender Menge gewickelt, wonach dieser Anschlussstutzen
in die Gewindebohrung des Rohrkörpers
eingeschraubt wird.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die in den Rohrkörper eingeschraubten Anschlussstutzen zusätzlich mit
diesem verschweißt
werden. Zu den vorher beschriebenen Maßnahmen der Verbindung von
Anschlussstutzen und Rohrkörpern
wird durch diese Verschweißung
die Dichtigkeit der Verbindung erhöht, sodass letztendlich ein
Medienverteilerrohr mit sehr hoher Gasdichtigkeit bereitgestellt
werden kann. Das hierbei vorgesehene Schweißmittel kann später wieder
entfernt werden, sodass ein Austausch der Anschlussstutzen erfolgen
kann.
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Alternativ
können
in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Anschlussstutzen
zusätzlich
mit einem Kleber in die Gewindebohrungen eingeklebt werden. Diese
Verbindungsmaßnahme wird
bevorzugt dann angewendet, wenn identische Materialien für den Rohrkörper und
die Anschlussstutzen eingesetzt werden.
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Ferner
wird nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
dass der Gewindeabschnitt den Anschlussstutzen einen kleineren Außenradius
als der übrige
Teil des Anschlussstutzens aufweist, wobei zwischen dem Gewindeabschnitt
und dem übrigen
Teil des Anschlussstutzens ein umlaufender Absatz angeordnet ist.
Dieser Absatz kommt bei bestimmungsgemäßer Einschraubung des Anschlussstutzens
in die Gewindebohrung eines Rohrkörpers an der Mantelfläche des
Rohrkörpers
in Anlage, sodass der Anschlussstutzen nicht zu tief in die Gewindebohrung
eingeschraubt werden kann und gleichzeitig das Festziehen des Anschlussstutzens
möglich
ist. Die Breite des Absatzes kann über die Materialstärken des
Anschlussstutzens im Bereich des Gewindeansatzes und dem übrigen Bereich
variiert werden, um den jeweiligen Anforderungen zu genügen.
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Für die zweite
alternative Verbindung zwischen Rohrkörper und Anschlussstutzen mittels Reibschweißung wird
ein Anschlussstutzen verwendet, welcher einen nach außen ragenden
zylindrischen Abschnitt, einen konischen Abschnitt und einen kürzeren zylindrischen
Abschnitt vorsieht. Hierbei ist der kürzere zylindrische Abschnitt
dafür vorgesehen,
in den Rohrkörper
hineinzuragen, um abtropfende Chemikalien unmittelbar in den Innenraum
des Rohrkörpers
zu leiten, ohne dass ein Abtropfen in den Schweißbereich erfolgen kann. Somit
kann in vorteilhafter Weise der direkte Kontakt vermieden werden.
Um eine jederzeitige Kontrolle der Verschweißung zwischen den Anschlussstutzen
und den Rohrkörper
zu überprüfen ist
ein Freiraum in der äußeren GFK-Schicht
ausgebildet, der um die jeweilige Bohrung herum, durch Inaugenscheinnahme eine
jederzeitige Kontrolle der Schweißnähte ermöglicht. Besondere Abdichtungsmaßnahmen
sind durch die verwendete Schweißtechnik des Reibschweißens nicht
erforderlich, sodass jederzeit eine Kontrolle durchgeführt werden
kann. Hierbei ist die Größe des Freiraumes
so bemessen, dass der Anschlussstutzen vom GFK-Material freiliegend
in die Bohrung eingeführt
werden kann, aber gleichzeitig sichergestellt ist, dass das GFK-Material
den Rohrkörper
ausreichend stützt,
um Verformungen zu vermeiden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Anschlussstutzen an Ihrem freien Ende jeweils einen Flanschkragen
aufweisen. Dieser dient zur Anlage an eine entsprechende Leitung
zur Abführung
des Chlorgases, sodass eine flächige
Verbindung zwischen dem Flanschkragen und einer entsprechenden Einrichtung
an dieser Leitung möglich
ist. Zu diesem Zweck weisen die Anschlussstutzen jeweils eine Flanschscheibe
auf, wobei diese Flanschscheibe in axialer Richtung eines Anschlussstutzens
entlang diesem bewegbar ist. Diese axiale Bewegung der Flanschscheibe
ist auf der einen Seite durch den Flanschkragen und auf der anderen
Seite durch den Rohrkörper
begrenzt. Mittels dieser Flanschscheibe, welche vorzugsweise mit Bohrungen
versehen ist, kann ein entsprechender Anschlussstutzen an eine Rohrleitung
angeschlossen und fest mit dieser verbunden werden, indem Schrauben
durch die Bohrungen der Flanschscheibe hindurch geführt und
mit entsprechenden Mitteln der Rohrleitung verschraubt werden.
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Es
ist weiter vorgesehen, dass die Anschlussstutzen und/oder der Rohrkörper wenigstens teilweise
aus Thermoplast und/oder GFK bestehen. Welche dieser beiden Materialien
Anwendung findet, hängt
von den jeweiligen Anforderungen an die Anschlussstutzen und die
Verwendung der Medienverteilerrohre ab. Ein Thermoplast weist gegenüber einem
glasfaserverstärkten
Kunststoff eine geringere Temperaturresistenz auf, währenddessen
ein glasfaserverstärkter
Kunststoff eine geringere Resistenz bezüglich chemischer Reaktionen
als der Thermoplast aufweist.
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Vorzugsweise
erfolgt die Fertigung des Rohrkörpers
aus einem PVC-Innenrohr mit einer äußeren GFK-Schicht, wobei die
GFK-Schicht lediglich zur Stabilisierung des Rohrkörpers vorgesehen
ist, während
das PVC-Innenrohr die aggressiven Medien aufnimmt. Die Wandstärke des
PVC-Innenrohr kann hierbei 5 bis 15 mm betragen, während der
Rohrkörper
einen Durchmesser von 240 bis 500 mm aufweist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Figuren beschrieben.
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Es
zeigt
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1 in
einer geschnittenen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel für die herkömmliche
Anordnung eines Anschlussstutzens an einem Rohrkörper,
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2 in
einer geschnittenen Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr,
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3 in
einer geschnittenen Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr,
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4a eine
schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr,
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4b eine
schematische Draufsicht des in 4a gezeigten
Ausführungsbeispiels
für ein
erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr
und
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5 eine
schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein Medienverteilerrohr
mit einem eingesetzten Anschlussstutzen, welcher über eine
Reibschweißung
befestigt ist.
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines Medienverteilerrohrs 1, welches
aus einem Rohrkörper 2 mit zumindest
einem Anschlussstutzen 3 besteht. Der Anschlussstutzen 3 ist
auf herkömmliche
Art und Weise mit dem Rohrkörper 2 verbunden,
was durch diese Figur verdeutlicht werden soll. Der Rohrkörper 2 besteht
aus einer innen liegenden Thermoplastschicht 4 und einer äußeren glasfaserverstärkten Kunststoffschicht 5.
Die beiden Schichten 4 und 5 sind im Anordnungsbereich
des Anschlussstutzens 3 bereichsweise abgetragen, sodass
der Rohrkörper 2 eine
im Wesentlichen trichterförmige Öffnung aufweist,
in die ein Anschlussstutzen 3 einsetzbar ist. Der Anschlussstutzen 3 besteht
in der gezeigten Darstellung aus einem Verbund aus einer innen liegenden
Thermoplastschicht 6 und einer äußeren Kunststoffschicht 7.
Der Anschlussstutzen 3 weist des Weiteren auf seiner dem
Rohrkörper 2 abgewandten
Seite einen Flanschkragen 8 auf, welcher eine Begrenzung
der Bewegbarkeit einer an dem Anschlussstutzen 3 angeordneten
Flanschscheibe 9 darstellt. Zum Anschluss an weitere Rohrleitungen
weist die Flanschscheibe 9 Bohrungen 10 auf, über die
beispielsweise eine Schraubverbindung der Flanschscheibe 9 und
somit des Medienverteilerrohrs 1 mit einer entsprechenden,
nicht dargestellten, Rohrleitung oder einem Schlauch erfolgen kann.
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Der
Anschlussstutzen 3 ist im Bereich der innen angeordneten
Thermoplastschicht 4 mit dem Rohrkörper 2 verschweißt, was
durch die Schweißnaht 11 angedeutet
ist. Dieser Verschweißvorgang
ist relativ material- und zeitaufwendig, da ein mit dem Rohrkörper 2 zu
verschweißender
Anschlussstutzen 3 bei der Verschweißung in einer bestimmten vorgegebenen
Position zu halten ist und eine möglichst exakte Verschweißung des Übergangsbereichs
erfolgen sollte, um eine Verbindung hoher Qualität und Dichtigkeit zu erreichen,
ohne dass es bei diesem Verschweißungsvorgang zu nachteiligen
Veränderungen
der Materialien der zu verschweißenden Bauteile kommt und die
Position des Anschlussstutzen 3 während des Verschweißens verändert wird.
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Nach
Beendigung des Verschweißens
wird auf herkömmliche
Art und Weise der freiliegende Bereich mit der Schweißnaht 11 flächig überlaminiert, um
zum Einen die Stabilität
der Verbindung zwischen Anschlussstutzen 3 und Rohrkörper 2 zu
erhöhen und
zum Anderen die Schweißstelle
und den freiliegenden Bereich der Thermoplastschicht 4 und 6 durch
die Laminierung 12 abzudecken. Es ist also zu Beginn eine
exakte Bohrung einer Öffnung
in die Mantelfläche
des Rohrkörpers 2 notwendig.
Nachfolgend wird ein aufwendiger Verschweißungsvorgang durchgeführt, wonach
die Anordnung des Anschlussstutzens 3 an dem Rohrkörper 2 durch
die Überlaminierung Nachfolgend
wird ein aufwendiger Verschweißungsvorgang
durchgeführt,
wonach die Anordnung des Anschlussstutzens 3 an dem Rohrkörper 2 durch
die Überlaminierung
des Verschweißbereichs
verschlossen wird, sodass zur Anordnung des Anschlussstutzens 3 an
dem Rohrkörper 2 mehrere relativ
aufwendige Arbeitsschritte erforderlich sind. Zudem ist diese herkömmliche
Anordnung des Anschlussstutzens 3 an dem Rohrkörper 2 nicht
sehr vorteilhaft, da die Schweißstellen
nicht mehr einsehbar sind, sodass es beispielsweise im Fall von
auftretenden Undichtigkeiten nicht zu einer sofortigen Kontrolle
und Reparatur der Fehlstellen kommen kann, wodurch eine Undichtigkeit
relativ spät
bemerkt wird und eine entsprechende Reparatur erst relativ spät erfolgen
kann, sodass beispielsweise die Gefahr besteht, dass austretende
chemische Substanzen den glasfaserverstärkten Kunststoff angreifen
und somit letztendlich das Medienverteilerrohr 1 nachhaltig
beschädigen.
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Zur
Umgehung dieser relativ aufwendigen Anordnung eines Anschlussstutzens 3 an
einem Rohrkörper 2 eines
Medienverteilerrohrs 3 mit den daraus folgenden Nachteilen
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Rohrkörper 2 wenigstens eine
Gewindebohrung 12 aufweist, in die ein Anschlussstutzen 3 einschraubbar
ist. Dieses ist in den 2 und 3 in unterschiedlichen
Ausführungsvarianten
dargestellt.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr 21 bei
dem zumindest ein Anschlussstutzen 23 in den Rohrkörper 22 eingeschraubt
ist. Dazu weist der Anschlussstutzen 23 einen Gewindeansatz 31 auf,
welcher mit der Gewindebohrung 32 des Rohrkörpers 22 beziehungsweise
einer inneren Thermoplastschicht 24 zusammen wirkt. Die
Thermoplastschicht 24 ist von einer GFK-Schicht 25 umgeben. Der gezeigte Anschlussstutzen 23 besteht
in dieser Ausführung aus
einem Thermoplastrohr 26, beispielsweise Polypropylen,
wobei dieser Anschlussstutzen 23 somit einstückig ausgebildet
ist, was die Herstellung eines solchen vereinfacht. Wie der 2 zu
entnehmen ist, kann ein zylinderförmiges Loch in den Rohrkörper 22 beziehungsweise
in die innen liegende Thermoplastschicht 24 gebohrt werden,
statt der Anordnung einer trichterförmigen Öffnung, sodass der Anschlussstutzen 23 mit
dieser innen liegenden Thermoplastschicht 24 über einen
im Vergleich zur herkömmlichen
Herstellungsweise eines Medienverteilerrohrs 1 großen Bereich verbunden
ist. Dieses erhöht
insbesondere die Stabilität
der Verbindung zwischen Anschlussstutzen 23 und Rohrkörper 22.
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Der
in den Rohrkörper 22 eingeführte Bereich
des Anschlussstutzens 23 weist inklusive des Gewindeansatzes 31 einen
geringen Außendurchmesser
als der übrige
Teil des Anschlussstutzens 23 auf. Dadurch wird ein Absatz 33 ausgebildet,
welcher an der Mantelfläche 34 der
inneren Thermoplastschicht 24 in Anlage kommt, sodass der
Anschlussstutzen 23 nicht zu tief in den Rohrkörper 22 eingedreht
werden kann und gleichzeitig ein Festziehen des Anschlussstutzens 23 möglich ist.
Im Anschluss an diese Verschraubung kann eine Verschweißung des
Anschlussstutzens 23 mit dem Rohrkörper 22 über einen
relativ kleinen Übergangsbereich
erfolgen, was durch die Schweißnaht 30 angedeutet
sein soll. Diese Maßnahmen
bieten somit eine sehr robuste Ausgestaltung für ein Medienverteilerrohr 21,
wobei dieses Medienverteilerrohr 21 relativ kostengünstig mit
sehr hoher Qualität
herstellbar ist.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr 41, wobei
in dieser Ausführung
sowohl der Rohrkörper 42,
als auch der Anschlussstutzen 43 jeweils einstückig ausgebildet
sind. Der Rohrkörper 42 besteht
in dieser Ausführung
aus lediglich einem Thermoplastrohr 44, wobei der Anschlussstutzen 43 aus
einem glasfaserverstärkten
Kunststoff 45 besteht. Diese Ausführungsvariante kann für entsprechende
Anforderungen gewählt
werden, wobei auch hier, wie schon im Zusammenhang in 2 genannt,
ein Medienverteilerrohr 41 mit sehr hoher Qualität unter
geringem Kostenaufwand herstellbar ist, indem der Anschlussstutzen 43 auf
einfache Art und Weise in den Rohrkörper 42 eingeschraubt
wird, wonach der Anschlussstutzen 43 zusätzlich mit
dem Rohrkörper 42 über eine
Schweißnaht 46 verschweißt wird.
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4a zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr 51,
wobei dieses Medienverteilerrohr 51 einen Rohrkörper 52 aufweist,
an dem mehrere Anschlussstutzen 53 angeordnet sind. Des
Weiteren sind in dieser Figur die stirnseitigen Anschlüsse 54 zu
erkennen, welche verschlossen oder mit einem weiteren Medienverteilerrohr 51 verbunden
werden können.
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4b zeigt
das in 4a dargestellte Medienverteilerrohr 51 von
oben, wodurch deutlich wird, dass die Anschlussstutzen 53,
welche als Kreuz dargestellt sind, alternierend in Umfangsrichtung
zueinander versetzt angeordnet sind. Dadurch kann bei gleicher Länge eines
Medienverteilerrohrs 51 eine größere Anzahl von Anschlussstutzen 53 entlang
im Wesentlich einer Seite eines Medienverteilerrohrs 51 angeordnet
werden.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Medienverteilerrohr 51, bei
dem zumindest ein Anschlussstutzen 52 in dem Rohrkörper 53 befestigt
ist. Bei dieser Ausführungsvariante
wird der Anschlussstutzen 52 mit dem Rohrkörper durch
eine Reibschweißung
verbunden, und zwar wird der Anschlussstutzen 52 unmittelbar
mit einem PVC-Innenrohr 54 verschweißt, welches durch eine äußere GFK-Schicht 55 stabilisiert
und gestützt ist.
Im Bereich der Bohrung 56 ist um diese ein Freiraum 57 innerhalb
der GFK-Schicht 55 ausgebildet, sodass das PVC-Innenrohr 54 freiliegend
angeordnet ist. Die Größe des Freiraumes 57 wird
hierbei im Wesentlichen durch die erforderliche Stabilität des Medienverteilerrohres 51 bestimmt
und beträgt
in der Regel nur wenige mm um die Bohrung 56 herum.
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Der
Anschlussstutzen 52 besitzt einen konischen Teilbereich 58,
welcher in die Bohrung 56 einführbar ist. Der konische Abschnitt 58 geht
in einen zylindrischen Abschnitt 59 über. Oberhalb des konischen
Abschnittes 58 befindet sich ebenfalls ein zylindrischer
Abschnitt 60, der mit einen Flanschkragen 61 ausgestattet
ist. Zwischen dem Rohrkörper 53 und dem
Flanschkragen 61 ist eine Flanschscheibe 62 angeordnet,
welche entlang des Anschlussstutzens 52 bewegbar ist und über Bohrungen 63 zur
Verschraubung mit weiteren Anschlussleitungen des Medienverteilerrohrs 51 vorgesehen
ist.
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Die
Herstellung der Verbindung zwischen dem Anschlussstutzen 52 und
dem Rohrkörper 53 erfolgt
in der Weise, der Anschlussstutzen 52 mit Hilfe einer nicht
dargestellten Vorrichtung in Höhe
des Flanschkragens 61 fest umgriffen wird, unter gleichzeitigem
Zurückhalten
der Flanschscheibe 62, wobei die Vorrichtung den Anschlussstutzen
in Rotationsbewegung versetzt und ohne Druckeinwirkung in die Bohrung 56 einführt. Infolge
der Rotationsbewegung des Anschlussstutzen 52 erwärmt sich
der konische Abschnitt 58 und die radiale Wandung der Bohrung 56,
sodass eine Plastifizierung eintritt, welche nach Stillstand der
Drehbewegung und Abkühlung
zu einer festen Schweißverbindung
zwischen dem Anschlussstutzen 52 und dem Rohrkörper 53,
dass heißt
dem PVC-Innenrohr 54, führt.
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Der
besondere Vorteil dieser Ausführungsvariante
besteht darin, dass die Schweißnaht 64 jederzeit
einsehbar ist und durch die mechanische Vorrichtung präzise zu
einer gas- und flüssigkeitsdichten Verschweißung führt, insbesondere
wird bei dieser Vorgehensweise die Ausrichtung des Anschlussstutzens 52 gegenüber dem
Rohrkörper 53 mit
der vorgesehenen Vorrichtung mit hoher Genauigkeit durchgeführt. Durch
die vollautomatische Reibschweißung wird
eine fehlerfreie Schweißung
mit hoher Reproduzierbarkeit ermöglicht,
welche darüber
hinaus in relativ kurzer Zeit durchführbar ist. Darüber hinaus
können
die Anschlussstutzen 52, soweit eine Vielzahl von Anschlussstutzen 52 für das Medienverteilerrohr 51 vorgesehen
sind, in einer dichten Anordnung zueinander vorgesehen werden, weil
insbesondere durch die Reibschweißung kein manueller Eingriff
um den Rohrkörper
des Anschlussstutzens 52, durch beispielsweise Auflegen
einer Schweißnaht,
erforderlich ist.
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Aus
dem Vorbeschriebenen wird somit deutlich, dass das erfindungsgemäße Medienverteilerrohr 21, 41 beziehungsweise 51 im
Vergleich zu Medienverteilerrohren aus dem Stand der Technik unter sehr
geringem Arbeitsaufwand kostengünstig
und einfach herstellbar ist, wobei dieses Medienverteilerrohr 21, 41 beziehungsweise 51 zudem
eine sehr hohe Verarbeitungsqualität aufweist.
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Die
anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen der
Erläuterung
und sind nicht beschränkend.
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- 1
- Medienverteilerrohr
- 2
- Rohrkörper
- 3
- Anschlussstutzen
- 4
- Thermoplastschicht
- 5
- Kunststoffschicht
- 6
- Thermoplastschicht
- 7
- Kunststoffschicht
- 8
- Flanschkragen
- 9
- Flanschscheibe
- 10
- Bohrung
- 11
- Schweißnaht
- 12
- Laminierung
- 21
- Medienverteilerrohr
- 22
- Rohrkörper
- 23
- Anschlussstutzen
- 24
- Thermoplastschicht
- 25
- GFK-Schicht
- 26
- Thermoplastrohr
- 27
- Flanschkragen
- 28
- Flanschscheibe
- 29
- Bohrung
- 30
- Schweißnaht
- 31
- Gewindeansatz
- 32
- Gewindebohrung
- 33
- Absatz
- 34
- Mantelfläche
- 41
- Medienverteilerrohr
- 42
- Rohrkörper
- 43
- Anschlussstutzen
- 44
- Thermoplastrohr
- 45
- GFK
- 46
- Schweißnaht
- 51
- Medienverteilerrohr
- 52
- Rohrkörper
- 53
- Anschlussstutzen
- 54
- Anschluss
- 55
- GFK-Schicht
- 56
- Bohrung
- 57
- Freiraum
- 58
- Teilbereich/Abschnitt
- 59
- Abschnitt
- 60
- Abschnitt
- 61
- Flanschkragen
- 62
- Flanschscheibe
- 63
- Bohrung
- 64
- Schweißnaht