DE202008010913U1 - Schraubfundamentsystem mit aushärtbarer Füllmasse - Google Patents

Schraubfundamentsystem mit aushärtbarer Füllmasse Download PDF

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Abstract

Schraubfundamentsystem zum Ausrichten und Befestigen eines stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes im Erdboden,
mit einem in den Erdboden einschraubbaren hülsenartigen Kunststoff – Aufnahmeteil (1), das im Befestigungszustand einen Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes aufnimmt und dessen Umfang zumindest abschnittsweise mit Abstand umgibt, und
einer aushärtbaren Füllmasse, die im Befestigungszustand den Raum zwischen dem Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes und der Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenkontur (2) Hinterschnitte (3) zur Verankerung der ausgehärteten Füllmasse aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Schraubfundamentsystem zum Ausrichten und Befestigen eines stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes im Erdboden gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Aufnahmeteil (1) für ein solches Schraubfundamentsystem nach Anspruch 5 bis 7.
  • Derartige Schraubfundamentsystem und die dafür einsetzbaren, in den Erdboden einschraubbaren, hülsenartigen Aufnahmeteile sind in vielfältiger Form bekannt.
  • Sie bestehen aus dem in den Erdboden einschraubbaren, hülsenartigen, meist aus Kunststoff hergestellten Aufnahmeteil, das im Befestigungszustand einen Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes aufnimmt und dessen Umfang zumindest abschnittsweise mit Abstand umgibt, und einer granulatartigen (beispielsweise Sand oder Split) oder auch einer aushärtbaren Füllmasse, wie Kunststoffmasse oder Beton, die im Befestigungszustand den Raum zwischen dem Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes und der Innenkontur des Aufnahmeteils ausfüllt, und den Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes so ausrichtbar und – beispielsweise nach dem Aushärten der aushärtbaren Masse – festhält.
  • Das Aufnahmeteil kann in seiner (Außen- und/oder) Innenkontur zylindrisch, konisch, teilkonisch oder auch als Vieleck ausgebildet sein. Das Einschraubwerkzeug oder ein daran vorgesehener Passkern ist dann an die Innenkontur in der Weise angepasst, dass er die Einschraubkräfte auf das Aufnahmeteil durch Reibschluß oder vorzugsweise durch Formschluss übertragen kann. Hierfür kann gegebenenfalls eine weitgehende oder gar eine vollflächige Anlage des Passkerns an der Innenkontur des zugehörigen Aufnahmeteils vorgesehen sein. Bei einer runden Innenkontur können zusätzlich Rippen am einen und entsprechende Nuten am anderen Teil die Kraftübertragung unterstützen. Bei vieleckigen Aufnahmeteilen hat die entsprechende Formgebung beim Passkern entsprechende Wirkung.
  • Alle diese Systeme sind so ausgelegt, dass der stab- oder pfostenförmigen Gegenstand mit Hilfe des vorgesehenen Füllmaterials (sei es nun ein körniges oder ein aushärtbares Materi al) beim Aufstellen gut ausrichtbar und anschließend fest gehalten ist. Dies gilt insbesondere auch für aushärtbare Materialien, etwa Beton, die nachträglich Lageänderungen des verankerten Gegenstandes sehr zuverlässig verhindern.
  • Allerdings hat sich gezeigt, dass die Sicherung gegen ein Herausziehen bei extremer Zugbelastung entgegen der Einschraubrichtung, bei der als Füllmasse ohnehin nur aushärtbare Füllmassen eingesetzt werden, weil Granulate hiergegen keinen hinreichenden Widerstand bieten, manchmal unzureichend ist, die ausgehärtete Füllmasse sich von dem Aufnahmeteil löst.
  • Hieraus ergibt sich die Aufgabe, für solche besonderen Belastungsfälle eine einfache und kostengünstige Sicherung gegen eine Lockerung der Füllmasse anzubieten.
  • Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Innenkontur des Aufnahmeteils Hinterschnitte zur Verankerung der ausgehärteten Füllmasse aufweist.
  • Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Verankerung der Füllmasse gegen ein Herausziehen aus dem Aufnahmeteil bei allen üblichen Schraubfundamenten daran krankt, dass die Innenkontur der Aufnahmeteile allenfalls zylindrisch ist, sich meist aber entgegen der Einschraubrichtung konisch öffnet, so dass ein Formschluß zwischen Aufnahmeteil und Füllmasse in Ausziehrichtung fehlt. Diese Formgebung des Aufnahmeteils findet ihre Rechtfertigung darin, dass der Passkern nach dem Einschrauben des Aufnahmeteils in das Erdreich relativ leicht wieder aus dem Aufnahmeteil heraus ziehbar sein soll. Sie hat jedoch zur Folge, dass die Sicherung gegen ein Herausziehen der ausgehärteten Füllmasse aus dem Aufnahmeteil unzureichend sein kann, weil die Einheit von Aufnahmeteil und verankertem Gegenstand bei jeder Belastung dazu tendiert, sich zu lockern. Dies gilt umso mehr, als die Adhäsion zwischen dem Füllmittel und dem Material des Aufnahmeteils unter Umständen sehr gering ist.
  • Die Hinterschnitte können in die Innenkontur des Aufnahmeteils ein- oder ihr angeformt sein. Sie sollen jedoch nicht als nach außen durchgehende Löcher ausgebildet sein. Denn sie könnten sich beim Einschrauben mit Erde zusetzen und würden dann ihren Zweck verfehlen.
  • Die Hinterschnitte können in die Innenkontur des Aufnahmeteil nach außen gerichtet eingeformt sein. Dies kommt beispielsweise in Betracht, wenn der Passkern an der Innenkontur des Aufnahmeteils mehr oder weniger vollflächig anliegt und diese ausfüllt, so dass für eine Ein- oder Anformung der Hinterschnitte nach innen kein Raum ist.
  • Die Hinterschnitte können aber auch nach innen vorstehend in die Innenkontur eingeformt oder ihr angeformt sein. Wenn die Hinterschnitte der Innenkontur des Aufnahmeteils derart ein- oder angeformt sind, dass sie nach innen vorstehen, muss allerdings sichergestellt sein, dass sie die Funktion des Einschraubwerkzeuges nicht beeinträchtigen. Diese Gefahr besteht beispielsweise, wenn das Schraubfundamentsystem ein Einschraubwerkzeug mit einem formstabilen Passkern umfasst, der zum Einschrauben des Aufnahmeteils in dieses einsteckbar ist und dann in Anlagebereichen an der Innenkontur des Aufnahmeteils anliegt und diese stützt und durch bereichsweise formschlüssige Anpassung im Sinne des Einbringens die zum Einbringen erforderlichen Kräfte und/oder Momente auf das Aufnahmeteil mit relativ zu dessen Länge kurzem Kraftweg überträgt. In diesem Falle muss sichergestellt sein, dass die Hinterschnitte außerhalb der Anlagebereiche an der Innenkontur angeordnet sind.
  • Besondere Probleme ergeben sich hier, wenn das Schraubfundamentsystem ein Aufnahmeteil umfaßr, das lediglich als Schalung dienend derart dünnwandig ausgebildet ist, dass es seine zum Einschrauben erforderliche Formstabilität erst durch die bereichsweise formschlüssige Anlage des Passkerns erhält. Wenn hier eine weitgehende Anlage des Passkerns an der Innenkontur erfolgt, können Hinterschnitte möglicherweise nur in Form nach außen gerichteten Einformungen in der Innenkontur des Aufnahmeteils vorgesehen werden.
  • Diese Probleme lassen sich aber unschwer vermeiden, indem für das Schraubfundamentsystem ein Passkern vorgesehen wird, der beispielsweise aus einer Mehrzahl von Stegen gebildet ist, die sich über eine im Wesentlichen der Länge des Aufnahmeteils entsprechende Länge von der Achse des Einschraubwerkzeugs sternförmig radial weg erstrecken und die in ihrer Außenkontur über ihre Länge im Wesentlichen derart der Innenkontur des Aufnahmeteils angepasst sind, dass sie – darin eingesteckt – in ihren Anlagebereichen weitgehend reib- und/oder formschlüssig an der Innenkontur anliegen.
  • Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine solche bereichsweise Anlage des Passkerns auch bei dünnwandigen Aufnahmeteilen durchaus genügt, um sie beim Einschrauben zu stützen und die Einschraubkräfte zu übertragen. In einem solchen Falle bieten aber die Zwischenräume zwischen den Anlagebereichen des Passkern am Aufnahmeteil genügend Raum für die Anformung von nach innen vorstehenden Hinterschnitten an der Innenkontur des Aufnahmeteils.
  • Gegenstand der Erfindung ist weiter das in den Erdboden einschraubbare, hülsenartige Kunststoff-Aufnahmeteil für ein Schraubfundamentsystem nach Anspruch 1, das an seiner Innenkontur Hinterschnitte zur Verankerung der ausgehärteten Füllmasse aufweist, wobei die Hinterschnitte insbesondere außerhalb der Anlagebereiche des Passkern der Einschraubwerkzeuges an der Innenkontur angeordnet sein sollen und dem Mantel des Aufnahmeteil als nach außen gerichtete Vertiefungen eingeformt oder als nach innen gerichtete Erhebungen ein- oder angeformt sein können.
  • Die Erfindung wir nun an Hand Ausführungsbeispielen gemäß den Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt:
  • 1: ein Einschraubwerkzeug (4) und ein Aufnahmeteil (1) eines Schraubfundamentsystems gemäß dem Stand der Technik, ohne erfindungsgemäße Hinterschnitte.
  • 2: ein anderes Einschraubwerkzeug (4)
  • 3 eine perspektivische Draufsicht auf die Innenkontur (2) eines erfindungsgemäßen Aufnahmeteils (1)
  • 1 zeigt ein Einschraubwerkzeug (4) und ein Aufnahmeteil (1) eines Schraubfundamentsystems gemäß dem Stand der Technik, ohne erfindungsgemäße Hinterschnitte (3). Das Aufnahmeteil (1) hat eine Außenwendel zu seinem Einschrauben. Das Einschraubwerkzeug (4) zeigt einen Passkern (5), der in seiner Außenkontur erkennbar im wesentlich der Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) entspricht, so dass er nach seinem Einstecken in das Aufnahmeteil (1) dessen Innenkontur (2) weitgehend anliegt. Raum für die erfindungsgemäßen Hinterschnitte ist hier nur in der Form von (nicht gezeigten) nach außen gerichteten Einformungen in die Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) zur Verfügung.
  • 2 zeigt ein anderes Einschraubwerkzeug (4) mit einem formstabilen Passkern (5), der aus Stegen (7) gebildet ist, die sich sternförmig radial von der Achse (8) des Einschraubwerkzeugs (4) weg erstrecken und über Außenkonturen (9) verfügen, die zur Anlage an entsprechend geformte Anlagebereiche (6) der Innenkontur (2) des zugehörigen Aufnahmeteils (1) vorgesehene sind.
  • 3 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf die Innenkontur (2) eines erfindungsgemäßen, zum Einschraubwerkzeug (4) nach 2 passenden Aufnahmeteils (1). Gezeigt sind die Anlagebereiche (6) für die Anlage der Außenkontur (9) der Stege (6). Zwischen den Anlagebereichen sind Abstandbereiche (10) ausgebildet, in denen Raum für die Anbringung von Hinterschnitten (3) ist. Dabei können die Abstandbereiche (10) – wie hier gezeigt – durch nach innen an- oder ausgeformte Rippen von den Anlagebereichen (6) abgegrenzt sein, wobei die Rippen dann zugleich beim Ein- und Ausschrauben des Aufnahmeteils als Mitnehmer von den Stegen beaufschlagbar sind.
  • 1
    Aufnahmeteil
    2
    Innenkontur des Aufnahmeteils
    3
    Hinterschnitte zur Verankerung der Füllmasse
    4
    Einschraubwerkzeug
    5
    Formstabiler Passkern des Einschraubwerkzeugs
    6
    Anlagebereiche des Aufnahmeteils
    7
    Stege
    8
    Achse des Einschraubwerkzeuges
    9
    Außenkontur der Stege
    10
    Abstandsbereiche

Claims (7)

  1. Schraubfundamentsystem zum Ausrichten und Befestigen eines stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes im Erdboden, mit einem in den Erdboden einschraubbaren hülsenartigen Kunststoff – Aufnahmeteil (1), das im Befestigungszustand einen Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes aufnimmt und dessen Umfang zumindest abschnittsweise mit Abstand umgibt, und einer aushärtbaren Füllmasse, die im Befestigungszustand den Raum zwischen dem Endbereich des stab- oder pfostenförmigen Gegenstandes und der Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) ausfüllt, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur (2) Hinterschnitte (3) zur Verankerung der ausgehärteten Füllmasse aufweist.
  2. Schraubfundamentsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einschraubwerkzeug (4) vorgesehen ist, das einen formstabilen Passkern (5) umfasst, der zum Einschrauben des Aufnahmeteils (1) in dieses einsteckbar ist und dann in Anlagebereichen (6) an der Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) anliegt und diese stützt und durch bereichsweise formschlüssige Anpassung im Sinne des Einbringens die zum Einbringen erforderlichen Kräfte und/oder Momente auf das Aufnahmeteil (1) mit relativ zu dessen Länge kurzem Kraftweg überträgt, wobei die Hinterschnitte (3) außerhalb der Anlagebereiche (6) an der Innenkontur (2) angeordnet sind.
  3. Schraubfundamentsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das lediglich als Schalung dienende Aufnahmeteil (1) derart dünnwandig ausgebildet ist, dass es seine zum Einschrauben erforderliche Formstabilität erst durch die bereichsweise formschlüssige Anlage des Passkerns (5) erhält.
  4. Schraubfundamentsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Passkern (5) aus einer Mehrzahl von Stegen (7) gebildet ist, die sich über eine im Wesentlichen der Länge des Aufnahmeteils (1) entsprechende Länge von der Achse (8) des Einschraubwerkzeugs (4) sternförmig radial weg erstrecken und die in ihrer Außenkontur (9) über ihre Länge im Wesentlichen derart der Innenkontur (2) des Aufnahmeteils (1) angepasst sind, dass sie – darin eingesteckt – in ihren Anlagebereichen (6) weitgehend reib- und/oder formschlüssig an der Innenkontur (2) anliegen.
  5. In den Erdboden einschraubbares, hülsenartiges Kunststoff-Aufnahmeteil (1) für ein Schraubfundamentsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass seine Innenkontur (2) Hinterschnitte (3) zur Verankerung der ausgehärteten Füllmasse aufweist.
  6. Aufnahmeteil (1) für ein Schraubfundamentsystem nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschnitte (3) außerhalb der Anlagebereiche (6) des Einschraubwerkzeuges (4) an der Innenkontur (2) angeordnet sind.
  7. Aufnahmeteil (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschnitte (3) der Innenkontur (2) als nach außen gerichtete Vertiefungen eingeformt oder als nach innen gerichtete Erhöhungen ein- oder angeformt sind.
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