DE202008004170U1 - Mobilfunkgerät zur Datenkommunikation - Google Patents

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Abstract

Mobilfunkgerät zur Datenkommunikation mit einer Identifikationseinrichtung, einer Verbindungseinrichtung und einer SIM-Karte, dadurch gekennzeichnet, dass die PIN-Abfrage der SIM-Karte deaktiviert ist, die SIM-Karte in einer definierten Speicherposition ihres Telefonbuchs eine eindeutige MSISDN zur Kennzeichnung sowie einen APN-Namen enthält, die Identifikationseinrichtung zum automatischen Auslesen der Speicherposition des Telefonbuchs ausgestaltet ist und die Verbindungseinrichtung zur automatischen zyklischen Anmeldung im Mobilfunknetz und zur automatischen Einwahl beim Provider anhand des auf der SIM-Karte hinterlegten APN ausgestaltet ist.

Description

  • 1. Technisches Gebiet:
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mobilfunkgerät zur Datenkommunikation mit automatischer Inbetriebnahme.
  • 2. Stand der Technik:
  • Mobile Endgeräte (MS = Mobile Stations) in digitalen Mobilfunknetzen nach dem GSM(Global System for Mobile Communications)-Standard bestehen aus den zwei Einheiten Mobilfunkgerät (bspw. Mobiltelefon) und SIM-Karte (Subscriber Identity Module). Nach dem Erwerb einer SIM-Karte kann diese nach dem Einlegen in das Mobilfunkgerät regelmäßig erst durch die Eingabe einer bestimmten Geheimzahl (PIN = „Persönliche Identifikationsnummer") in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus ist – je nach Mobilfunkprovider und Vertragsart noch eine Aktivierung der SIM-Karte erforderlich, die per Telefon, Fax, Email oder über durch Dateneingabe auf einer Internetseite erfolgen kann. Zur Nutzung für paketorientierte Datenkommunikation (GPRS/UMTS) müssen darüber hinaus spezielle Zugangsdaten für den jeweiligen Diensteanbieter im Mobilfunkgerät konfiguriert werden, etwa der Name des Zugangspunktes (APN = „Access-Point-Name") sowie in der Regel ein Benutzername und ein Passwort. Um diese Einrichtung zu vereinfachen, bieten manche Provider die automatisierte Konfiguration dieser Zugangsdaten über eine Kurznachricht (SMS = „Short Message Service") an. Hierbei verschickt der Provider nach der erstmaligen Anmeldung im Mobilfunknetz eine Kurznachricht mit den für die Nutzung seines Datenübertragungsdienstes erforderlichen Zugangsdaten. Durch Öffnen der Kurznachricht auf dem Mobilfunkgerät und die Bestätigung der Datenübernahme wird die erforderliche Konfiguration vorgenommen.
  • Der dargestellte Stand der Technik besitzt den Nachteil, dass Mobilfunkgeräte nicht automatisch, d. h. ohne direkte manuelle Eingaben des Nutzers am Gerät, in Betrieb genommen und für mobilfunkbasierte paketorientierte Datenkommunikationdienste konfiguriert werden können. Insbesondere für den industriellen Ein satz bestimmte Mobilfunkgeräte für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräten (M2M = „Machine to Machine"-Kommunikation), etwa i/o-Module, Router oder Überwachungskameras mit integrierter Mobilfunkschnittstelle besitzen jedoch häufig weder ein Display noch eine Tastatur. Zur Eingabe der PIN und/oder zur Konfiguration der Datenübertragungsdienste müssen diese Geräte mit einem externen Computer über eine kabelgebundene oder kabellose Datenschnittstelle (RS-232, IEEE 1284, USB, Ethernet, IrDA, WLAN, etc.) konfiguriert werden.
  • 3. Darstellung der Erfindung:
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mobilfunkgerät zu schaffen, das nach erstmaligem Einlegen einer SIM-Karte automatisiert, ohne die Erforderlichkeit direkter Eingaben am Gerät selbst, in Betrieb genommen, aktiviert und für die Nutzung mobilfunkbasierter, paketorientierter Datenübertragungsdienste eines bestimmten Providers konfiguriert werden kann. Dem Laien soll es so ermöglicht werden, mobile M2M-Geräte ohne komplexen Konfigurationsaufwand in Betrieb nehmen zu können.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Mobilfunkgerät mit einer Identifikationseinrichtung, einer Verbindungseinrichtung und einer SIM-Karte gelöst, wobei die PIN-Abfrage der SIM-Karte deaktiviert ist, die SIM-Karte in einer definierten Speicherposition ihres Telefonbuchs eine eindeutige MSISDN zur Kennzeichnung sowie einen APN-Namen enthält, die Identifikationseinrichtung zum automatischen Auslesen der Speicherposition des Telefonbuchs ausgestaltet ist und die Verbindungseinrichtung zur automatischen zyklischen Anmeldung im Mobilfunknetz und zur automatischen Einwahl beim Provider anhand des auf der SIM-Karte hinterlegten APN ausgestaltet ist. Unter Mobilfunkgerät ist jedes beliebige mobile Endgerät mit einer GSM-Mobilfunk-Schnittstelle zu verstehen, etwa Mobiltelefone oder sonstige Kommunikationsgeräte mit Mobilfunkmodem. Unter Provider ist der Anbieter des Datenübertragungsdienstes zu verstehen. Jede SIM-Karte besitzt ein nach GSM-Standard beschreibbares Telefonbuch mit mindestens 16 Speicherstellen für Textzeichen für jede Speicherposition, die gemäß des Standards GSM 07.07 des Europäisches Instituts für Telekommunikationsnormen (ETSI = European Telecommunications Standards Institute) über AT-Befehle ausgelesen werden können. Die MSISDN (Mobile Subscriber Integrated Services Digital Network Number) ist die weltweit einmalige wählbare Rufnummer, unter der ein Mobilfunkteilnehmer erreichbar ist. Nach dem Einlegen der erfindungsgemäßen SIM-Karte in das erfindungsgemäße Mobilfunkgerät und dem Einschalten des Mobilfunkgeräts liest die Identifikationseinrichtung die definierte Speicherpostition des Telefonbuchs aus und erkennt die erfindungsgemäße SIM-Karte anhand der im Telefonbucheintrag hinterlegten eindeutigen MSISDN. Daraufhin liest die Verbindungseinrichtung den APN-Namen des Providers aus dem Telefonbucheintrag aus und versucht sich in regelmäßigen Zeitintervallen zyklisch wiederkehrend im Mobilfunknetz einzubuchen und über den APN eine Datenverbindung zum Provider aufzubauen.
  • Das erfindungsgemäße Mobilfunkgerät besitzt den Vorteil, das nach erstmaligem Einlegen einer aktivierten SIM-Karte automatisiert eine Datenkommunikationsverbindung aufgebaut werden kann, ohne dass zuvor Daten in das Mobilfunkgerät eingegeben werden müssen und ohne dass ein Profil für die Datenkommunikationsverbindung konfiguriert werden muss. Dem Laien ist möglich, das Mobilfunkgerät ohne komplexen Konfigurationsaufwand in Betrieb zu nehmen und für mobile M2M-Kommunikation zu nutzen. Mobile M2M-Geräte, die keine Benutzerschnittstellen mit Ein- und/oder Ausgabeeinrichtungen besitzen, können ohne Zurhilfenahme externer Computer in Betrieb genommen und direkt für M2M-Aufgaben eingesetzt werden.
  • Die Aktivierung der SIM-Karte kann vom Provider bereits im Vorfeld bei der Verpackung und Auslieferung der SIM-Karte vorgenommen werden. Alternativ kann die Aktivierung nach Verkauf der Karte automatisch durch den erstmaligen Verbindungsaufbau erfolgen oder sie kann im Rahmen einer vom Käufer telefonisch, per SMS, mail oder über das Internet vorzunehmenden Kontaktaufnahme vollzogen werden.
  • Damit das Mobilfunkgerät auch mit herkömmlichen SIM-Karten anderer Mobilfunk-Provider genutzt werden kann, wird es vorzugsweise so ausgestaltet, dass sich das Mobilfunkgerät in den herkömmlichen Betriebsmodus schaltet, sobald die Identifikationseinrichtung anhand der fehlenden eindeutigen MSISDN erkennt, dass es sich bei der eingelegten SIM-Karte nicht um die erfindungsgemäße handelt. In der Regel bedeutet dies, dass das Mobilfunkgerät gemäß der Konfiguration der SIM-Karte auf die Eingabe der PIN wartet.
  • Das erfindungsgemäße Mobilfunkgerät wird nachstehend zur Veranschaulichung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben:
  • 1 zeigt eine aktivierte SIM-Karte 1 im herkömmlichen ID-000-Format. 2 zeigt die logische Belegung der ersten drei Speicherstellen des beschreibbaren Telefonbuch-Speichers der SIM-Karte 1 in tabellarischer Darstellung. Jede Speicherstelle, in 2 als Zeilen dargestellt, besitzt einen 16-stelligen Textteil 2 zur Eingabe alphanumerischer Zeichen und einen Rufnummern-Teil 3 zur Eingabe von Ziffern. Die SIM-Karte 1 enthält in ihrer ersten Speicherstelle 4 im Textteil 2 den APN-Namen „mdex.ic.t-mobile", welcher den GPRS-Zugangspunkt des Providers „mdex" im Mobilfunknetz des Betreibers t-mobile darstellt. Im Rufnummernteil 3 der ersten Speicherstelle 4 enthält das Telefonbuch die MSISDN „+494109555445". Die weiteren Speicherstellen des Telefonbuch-Speichers sind leer. Das Flussdiagramm 3 zeigt den beispielhaften Verbindungsaufbau. Nach dem Einlegen der SIM-Karte 1 in das Mobilfunkgerät wird das Mobilfunkgerät in Schritt 5 angeschaltet. Daraufhin liest die Identifikationseinrichtung in Schritt 6 die definierte Speicherpostition in der ersten Speicherstelle 4 des Telefonbuchs aus und erkennt die erfindungsgemäße SIM-Karte 1 anhand der im Rufnummernteil 3 hinterlegten eindeutigen MSISDN „+494109555445". Wird hingegen eine herkömmliche SIM-Karte eingelegt, die nicht diese MSISDN in der ersten Speicherstelle des Telefonbuchs aufweist, dann wechselt das Mobilfunkgerät in den herkömlichen Betriebsmodus 7 und wartet auf die Eingabe der PIN, soweit die PIN-Abfrage der SIM-Karte aktiviert ist. Nach der Identifikation der SIM-Karte anhand der hinterlegten MSISDN liest die Verbindungseinrichtung in Schritt 8 den APN-Namen „mdex.ic.t-mobile" aus dem Textteil 2 der ersten Speicherstelle 4 des Telefonbuchs der SIM-Karte 1 aus und versucht sich in regelmäßigen Zeitintervallen zyklisch wiederkehrend über die nächstgelegene GSM- Basisstation (BTS Base Transceiving Station) beim Netzbetreiber einzubuchen. Sobald eine physikalische Verbindung etabliert ist, baut die Verbindunsgeinrichtung in Schritt 9 über den APN „mdex.ic.t-mobile" die GPRS-Datenverbindung 10 zum Provider „mdex" auf. Die Datenverbindung bleibt bis zum Ausschalten des Mobilfunkgeräts oder der Unterbrechung durch den Provider ständig Aufrecht erhalten ("always an"). Da GPRS-Datenverbindungen rein volumenorientiert- und nicht zeitorientiert abgerechnet werden, verursacht die ständig aufrecht erhaltene Daten-Mobilfunkverbindung grundsätzlich keine Kosten, solange sie lediglich verfügbar gehalten wird. Erst bei Kommunikationszugriffen selbst entstehen abhängig vom jeweils übertragenen Datenvolumen Verbindungskosten.
  • 4. Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
  • 1 zeigt eine SIM-Karte in Aufsicht.
  • 2 zeigt die logische Belegung der beiden ersten beiden Speicherstellen des Telefonbuchs einer SIM-Karte
  • 3 zeigt das Flussdiagramm eines beispielhaften Verbindungsaufbaus
  • 5. Gewerbliche Anwendbarkeit:
  • Das erfindungsgemäße Mobilfunkgerät eignet sich zur Nutzung als mobiles Endgerät im Bereich des automatisierten Informationsaustauschs zwischen Endgeräten z. B in der M2M-(„Machine to Machine")Kommunikation.

Claims (2)

  1. Mobilfunkgerät zur Datenkommunikation mit einer Identifikationseinrichtung, einer Verbindungseinrichtung und einer SIM-Karte, dadurch gekennzeichnet, dass die PIN-Abfrage der SIM-Karte deaktiviert ist, die SIM-Karte in einer definierten Speicherposition ihres Telefonbuchs eine eindeutige MSISDN zur Kennzeichnung sowie einen APN-Namen enthält, die Identifikationseinrichtung zum automatischen Auslesen der Speicherposition des Telefonbuchs ausgestaltet ist und die Verbindungseinrichtung zur automatischen zyklischen Anmeldung im Mobilfunknetz und zur automatischen Einwahl beim Provider anhand des auf der SIM-Karte hinterlegten APN ausgestaltet ist.
  2. Mobilfunkgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Mobilfunkgerät in den herkömmlichen Betriebsmodus schaltet, sobald die Identifikationseinrichtung erkennt, dass die eindeutige MSISDN fehlt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP3198949A4 (de) * 2014-09-24 2018-03-21 BlackBerry Limited Verfahren und vorrichtung zum konfigurieren von netzwerkverbindungen unter verwendung eines speichers

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3198949A4 (de) * 2014-09-24 2018-03-21 BlackBerry Limited Verfahren und vorrichtung zum konfigurieren von netzwerkverbindungen unter verwendung eines speichers
US10321391B2 (en) 2014-09-24 2019-06-11 Blackberry Limited Methods and apparatus for configuring network connections using a memory

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