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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Sattelgurt gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Zur
Feststellung des Gesundheitszustandes bzw. des Leistungsvermögens eines
Reittieres, insbesondere eines Pferdes, ist es für Reitsportler erforderlich,
während
des Reitens – beispielsweise
im Rahmen eines Trainingsprogramms – bestimmte Kenndaten, wie
zum Beispiel die Herzfrequenz des Reittiers, Höhen- und Temperaturdaten, die
Geschwindigkeit, Distanz und Pace, zu ermitteln und zu überwachen.
Hierfür
geeignete Messeinrichtungen sind bereits bekannt. Sie werden mit
einem Riemen am Körper
des Reittieres befestigt, wobei beispielsweise bei der Messung der
Herzfrequenz darauf geachtet werden muss, dass das Messgerät in seine anatomisch
richtige Lage am Reittierkörper
gebracht wird. Das Anlegen der Messgeräte an den Körper des Reittieres ist daher
zum einen mit erheblichem Aufwand verbunden und zum anderen fehleranfällig.
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Hier
soll die Erfindung Abhilfe schaffen und das Anlegen solcher Messeinrichtungen
an den Reittierkörper
erleichtern und dabei gleichzeitig Lagefehler vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Gemeinsamkeit aller Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen können Messeinrichtungen
auf einfache Weise und in ihrer gewünschten Lage an den Körper eines
Reittieres angelegt werden. Dadurch, dass die Messeinrichtungen
am Sattelgurt befestigt sind, ist kein zusätzlicher gesonderter Riemen
zur Befestigung der Messeinrichtungen mehr notwendig. Ferner ist
die Lage des Sattelgurtes durch die Lage des Sattels festgelegt,
wodurch wiederum die Lage der am Sattelgurt befestigten Messeinrichtungen
relativ zum Reittierkörper
festgelegt ist. Auf diese Weise erreichen die Messeinrichtungen
mit dem Anlegen des Sattelgurtes an den Reittierkörper automatisch
ihre Solllage relativ zum Reittierkörper. Beispielsweise veterinärmedizinische
Messeinrichtungen erreichen somit, wenn sie an der richtigen Stelle
des Sattelgurtes befestigt sind, mit dem Anlegen des Sattelgurtes mit
großer
Wiederholgenauigkeit ihre anatomisch richtige Lage am Körper des
Reittiers.
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Vorzugsweise
weist die mindestens eine Messeinrichtung einen Sensor und einen
Sender auf, der an den Sensor angeschlossen ist bzw. mit diesem
in Kommunikationsverbindung steht und von diesem die Messwerte empfängt und
an eine räumlich
getrennte Anzeigevorrichtung sendet. Durch diese Maßnahmen
können
die Messwerte an der räumlich
entfernt angeordneten Anzeigevorrichtung laufend überwacht
werden. Diese Anzeigevorrichtung kann zum Beispiel in Form einer
Armbanduhr ausgebildet sein, die der Reiter trägt. Der Reiter kann somit während des
Reitens die Messwerte, wie z. B. die Herzfrequenz seines Reittiers, überprüfen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Sensor eine Messfläche
auf, die zumindest einen Teil der Innenfläche ausbildet. Auf diese Weise
ist ein sicherer bleibender Kontakt der Messeinrichtung mit dem
Körper
des Reittieres gewährleistet.
Die Zuverlässigkeit
der Messwerte wird hierdurch beträchtlich erhöht. Besonders bevorzugt ist
die gesamte Innenfläche
die Messfläche.
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Dabei
ist die Messfläche
vorzugsweise durch eine Folie gebildet. Auf diese Weise kann die
Messfläche
mit geringem Aufwand hergestellt werden.
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Alternativ
ist die Messfläche
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durch ein Gewebe
gebildet und sind zumindest ein Teil der Gewebefäden Sensor- bzw. Messfäden. Ein
Gewebe ist aufgrund seiner Luftdurchlässigkeit verträglicher
für die
Haut des Reittieres.
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Der
Sender ist vorzugsweise nahe der Aussenfläche angeordnet. Die Sendeleistung
kann hierdurch optimal ausgenutzt werden.
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Vorteilhafterweise
ist der Sender dazu eingerichtet, die Messwerte digital zu übertragen.
Eine digitale Übertragung
der Messwerte ermöglicht
eine bessere Streuung bzw. Verteilung der ausgesendeten Daten. Eine
Ausbreitung über
nahezu 360° ist hierdurch
erreichbar.
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Bevorzugt
ist die Sendefrequenz veränderbar.
Die erzielbare Reichweite ist abhängig von der vorhandenen Frequenz.
Eine veränderbare
Sendefrequenz ermöglicht
daher die Anpassung der Reichweite an unterschiedliche Anforderungen.
Beispielsweise kann durch Wahl einer geeigneten Frequenz sichergestellt
werden, dass die vom Sender ausgesendeten Messwerte eine als Uhr
ausgebildete Anzeigevorrichtung am Arm eines Reiters sicher erreichen,
und dies nicht nur, wenn der Arm am Zügel in der Nähe des Reittierkörpers ist,
sondern auch bei erhobenem Arm.
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In
günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist die mindestens eine Messeinrichtung
zur Messung der Herzfrequenz des Reittieres eingerichtet und im Sattelgurt
so positioniert, dass sie im angelegten Zustand des Sattelgurts
ihre anatomisch richtige Lage am Reittier einnimmt. Mit diesen Maßnahmen
wird mit dem Anlegen des Sattels bzw. des Sattelgurts automatisch
eine Herzfrequenz-Messeinrichtung in der korrekten Lage zum Reittier
angelegt, ohne dass eine diesbezügliche Überprüfung stattfinden
müsste
oder ein Verrutschen beim Reiten zu befürchten wäre.
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Vorteilhafterweise
ist die mindestens eine Messeinrichtung lösbar im Sattelgurt befestigt.
Durch diese Maßnahme
kann die Messeinrichtung beispielsweise im Fall einer Wartung oder
Reparatur ohne weiteres aus dem Sattelgurt herausgenommen und wieder
eingebaut werden. Darüber
hinaus kann problemlos eine Ersatz-Messeinrichtung in dem Sattelgurt
befestigt werden.
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Dabei
ist die mindestens eine Messeinrichtung vorzugsweise an unterschiedlichen
Positionen relativ zum Sattelgurt an diesem befestigbar. Auf diese
Weise kann die Lage von Messeinrichtungen an unterschiedliche Gegebenheiten
oder veränderte
Bedingungen angepasst werden.
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In
günstiger
Weiterbildung der Erfindung ist die mindestens eine Messeinrichtung
relativ zum Sattelgurt verdrehbar oder verschiebbar. Auch hierdurch
ist die Lage der Messeinrichtungen den jeweiligen Erfordernissen
anpassbar.
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Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen beispielshalber
noch näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sattelgurts
im an den Bauch eines Pferdes angelegten Zustand;
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2 eine
Draufsicht auf die Aussenfläche einer
zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sattelgurts;
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3 eine
Draufsicht auf die Aussenseite der Messeinrichtung aus 2 im
ausgebauten Zustand; und
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4 eine
Draufsicht auf die Innenseite der Messeinrichtung aus 3.
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Die
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Sattelgurte 1 weisen
eine Innenfläche 2 zur
Anlage an einen Pferdebauch 3 und eine Aussenfläche 4 auf,
die im angelegten Zustand des Sattelgurts 1 von dem Bauch 3 des Pferdes
abgewandt ist, sowie eine Messeinrichtung 5 zum Messen
von Kenndaten bzw. Messwerten, die für den Reitsport relevant sind.
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1 zeigt
ein Pferd mit aufgelegtem Sattel 6, der mit einem erfindungsgemäßem Sattelgurt 1 am Pferdekörper befestigt
ist. Der Sattelgurt 1 liegt am Pferdebauch 3 an
und weist in seinem Abschnitt, der an der linken, in 1 sichtbaren
Hälfte
des Pferdebauches 3 anliegt, eine Herzfrequenz-Messeinrichtung 5 auf.
Diese weist einen (in 1 nicht sichtbaren) Sensor 7 an
der Innenfläche 2 des
Sattelgurtes 1 und einen Sender 8 an dessen Aussenfläche 4 auf. Der
Sender 8 ist dazu eingerichtet, die vom Sensor 7 ermittelten
Messwerte zu empfangen und an eine (nicht dargestellte) räumlich entfernte
Anzeigevorrichtung zu übertragen.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind auf der
Aussenfläche 4 des
Sattelgurtes 1 zwei Befestigungsriemen 9 angebracht,
die an ihren Enden jeweils mit einer Schnalle 10 versehen sind.
Mit diesen Schnallen 10 ist der Sattelgurt 1 am Sattel 6 befestigbar.
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Die
Befestigungsriemen 9 verlaufen in Längsrichtung des Sattelgurtes 1 parallel
zueinander, mit einem vorgegebenen Abstand 11 zueinander
in Querrichtung.
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In
dem Abstand bzw. Zwischenraum 11 zwischen den Befestigungsriemen 9 ist
eine Messeinrichtung 5 angeordnet. Sie ist länglich ausgebildet, erstreckt
sich im wesentlichen parallel zu den Befestigungsriemen 9 und
weist in Längsrichtung
einen Mittelabschnitt 12 und zwei Seitenabschnitte 13 auf (3 und 4).
Die Messeinrichtung 5 kann z. B. einen Pulsfrequenzmesser,
Herzschlagmesser, Schrittzahlmesser, Entfernungsmesser aufweisen.
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Im
Zwischenraum 11 weist der Sattelgurt 1 vier Schnitte 14a, 14b auf,
die sich in Querrichtung zwischen den Befestigungsriemen 9 erstrecken
und den Sattelgurt 1 in Dickenrichtung zwischen Innen- und
Aussenfläche 2, 4 vollständig durchtrennen.
In Längsrichtung
des Sattelgurtes 1 sind die vier Schnitte 14a, 14b in
vorgegebenen Abständen
zueinander angeordnet, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Abstände
der beiden innen liegenden Schnitte 14a zu dem ihnen jeweils
benachbarten aussen liegenden Schnitt 14b gleich sind und
kleiner sind als der Abstand zwischen den beiden innen liegenden
Schnitten 14a.
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Der
Mittelabschnitt 12 der Messeinrichtung 5 liegt
auf der Aussenfläche 4 zwischen
den beiden innen liegenden Schnitten 14a auf. Jeder Seitenabschnitt 13 ist
durch einen innen liegenden Schnitt 14a von der Aussenfläche 4 zur
Innenfläche 2 und
durch den benachbarten aussen liegenden Schnitt 14b von der
Innenfläche 2 wieder
zur Aussenfläche 4 zurückgeführt.
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Die
Enden der Seitenabschnitte 13 weisen jeweils Befestigungsmittel 15 auf,
beispielsweise einen Rastmechanismus, der mit komplementären Befestigungsmitteln 16 zusammenwirkt,
die an der Aussenfläche 4 des
Sattelgurtes 1 angebracht sind und zusammen eine lösbare Befestigung
der Messeinrichtung 5 am Sattelgurt 1 ausbilden.
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Die
Messeinrichtung 5 weist eine Innenseite 17 und
eine gegenüber
liegende Aussenseite 18 auf. Die Innenseite 17 ist
dem Pferdekörper
zugewandt, wenn die Messeinrichtung 5 in den Sattelgurt 1 eingesetzt
ist und dieser am Pferdekörper
anliegt.
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Die
Seitenabschnitte 13 weisen auf ihrer Innenseite 17 als
Sensor 7 eine Messfläche 19 auf,
die aus Gewebe oder Folie gebildet ist. Die Messflächen 19 sind
jeweils in dem Teil 13a des Seitenabschnitts 13 angeordnet,
der durch die innen liegenden Schnitte 14a auf die Innenfläche 2 des
Sattelgurtes 1 geführt
ist und somit im angelegten Zustand des Sattelgurtes 1 am
Pferdebauch 3 anliegt. Die Messfläche 19 kann zum Beispiel
aus Metall gebildet sein, vorzugsweise aus Aluminium.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Messfläche 19 sich
auch über
die gesamte Innenfläche
des Sattelgurtes erstrecken.
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Der
Mittelabschnitt 12 weist auf seiner Aussenseite 18 einen
Sender 8 auf, an den die Messflächen 19 mittels jeweils
zwei Kontakten 20 angeschlossen sind. Der Sender 8 ist
dazu eingerichtet, die von den Messflächen 19 aufgenommenen
Messwerte zu empfangen und an eine räumlich getrennte Auswerte-
und Anzeigevorrichtung zu senden. Vorzugsweise ist der Sender 8 dazu
eingerichtet, die Messwerte digital zu übertragen.