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Die
Erfindung betrifft einen Heu-, Stroh- oder Silageballen in eckiger
oder in runder Form, mindestens teilweise mit Folie oder einem Netzwerk
umwickelt.
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Seit
vielen Jahrzehnten ist es bekannt, Stroh und Heu in eckige Ballen
zu pressen, die mittels umgebender Schnüre zusammengehalten werden.
Seit etwa 30 Jahren ist es ferner bekannt, Stroh und Heu in Zylinderheupressen
zu zylinderförmigen
Ballen zu pressen, die mittels eines textilen Netzes an der Mantelwand
zusammengehalten werden. Dieses Netz wird nach dem Pressen aufgezogen,
verknotet oder verschweißt
oder als Ringnetz aufgeschoben. Bei dem Netz handelt es sich um
ein Netz aus Kunststofffäden,
die das Gebinde zusammenhalten. Solche Ballen sind sehr groß und schwer
und benötigen
für den
Abtransport besondere Hebevorrichtungen an Traktoren, um sie auf
einem Anhänger
ablegen und transportieren zu können.
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Seit
etwa 20 Jahren ist es darüber
hinaus bekannt, frisch geerntetes Gras nach dem Abtauen in Zylinderpressen
zu Silageballen zu pressen und diese mit Folie allseits luftdicht
einzuwickeln. Es ist ferner bekannt, in der Heuverarbeitung anstelle
von Netzen, die die Mantelfläche
umgeben, Folie zu verwenden, um den Heuballen hermetisch gegen Feuchtigkeit
und Regenwasser zu schützen,
damit die Ballen auch im Freien gelagert werden können. Die
Folien werden dabei nach dem Pressen im Umwickelverfahren aufgezogen
und halten das Gebinde. Die Folien werden überlappend nach einem Wickelschema über die
Stirnseiten und die Mantelflächen
gezogen.
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Jedem
Wanderer, der in einer ländlichen
Flur wandert, sind die weißen
Ballen oder auch die Stroh- und Heuballen, die mittels Netzwerk
zusammengehalten sind, sicherlich schon einmal aufgefallen. Des Weiteren
dürfte
auch die Lagerung von eckigen Stroh- und Heuballen jedem geläufig sein,
die im Freien abgedichtet oder unter Dächern gestapelt werden. Auch
in diesen Ausführungen
sind extrem große
gepresste und schwere Ballen bekannt, die nur maschinell gehandhabt
werden können.
Solche Ballen sind ebenfalls mit einem Netzwerk oder mit ein Netzwerk
bildenden Fäden
zusammen gehalten.
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Die
Lagerung von Ballen der beschriebenen Art ist in der Landwirtschaft
uneingeschränkt
im Feld möglich,
d. h. sie können
ganzjährig
auch auf einem Feld bzw. einer Wiese verbleiben. Sie können auch mit
unterschiedlichen Folien, insbesondere mit unterschiedlichen Farbfolien
(weiß,
grün, schwarz
usw.), versehen sein. Diesbezüglich
gibt es keinerlei Auflagen und Gesetze. Der Landwirt hat allerdings
keinen weiteren Nutzen, als dass er das Feld oder die Wiese als
Lagerfläche
mit benutzen kann und dass das im Hochdruckverfahren gepresste Futter-
und Einstreumittel nicht verdirbt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den Nutzen eines Heu-, Stroh
oder Silageballens zu erhöhen
und damit dem Landwirt weitere Einkunftsquellen zu erschließen.
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Gelöst wird
die Aufgabe nach der Erfindung dadurch, dass der Ballen zusätzlich als
Werbeträger dient
und die Folie oder das Netzwerk mit einem Werbeaufdruck oder mit
einem Werbeaufkleber oder -sticker versehen ist. Durch die Erfindung
werden also die zur Verfügung
stehenden sichtbaren Flächen
eines Stroh- oder Heu- oder Silageballens dazu genutzt, um auf diesen
Flächen
Werbung anzubringen; dies kann in der gedruckten Form oder aber
auch durch Aufkleben von plakatähnlichen
Werbeaufklebern erfolgen. Des Weiteren ist es möglich, Werbeträger in Form
von großflächigen Stickern
anzubringen, ohne dass die Schutzfunktion der Folie oder des Netzwerkes
beeinträchtigt
wird.
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Da
die Ballen oftmals in Straßennähe gelagert
werden, um sie auch bei ungünstigen
Witterungsverhältnissen,
insbesondere auch im Winter, abtransportieren zu können, ist
die Werbung für
Autofahrer und andere Passanten deutlich sichtbar. Durch die Nutzung
der Ballen als Werbeträger
wird darüber
hinaus eine besondere Aufmerksamkeit ausgelöst, die herkömmliche,
an Straßenrändern zu
findenden Plakatsäulen
oder Plakatflächen
nicht aufweisen, da es sich hier um unübliche Formen für Werbeträger handelt.
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Der
Vorteil der erfinderischen Ausgestaltung ist offensichtlich. Hier
werden ohne Mehrkosten Werbeflächen
bereitgestellt. Die Aufdrucke, wenn diese auf die Folie aufgedruckt
werden, lösen
derart niedrige Mehrkosten bei der Herstellung aus, dass sie vernachlässigbar
sind. Somit kann der Landwirt diese Werbeflächen kostengünstig bereitstellen
und es wird ihm dadurch eine neue Einnahmequelle erschlossen. Darüber hinaus
ist der Vorteil gegeben, dass eine langfristige Werbung sichergestellt
ist, da solche Ballen oftmals sechs oder sieben Monate im Freien
liegen. Andererseits kann im darauffolgenden Jahr bereits der Landwirt
wieder neue Werbeverträge abschließen oder
alte erneuern, so dass auch ein Wechsel in der Werbeflächennutzung
auf einfache Weise gegeben ist. Beim Verfüttern des so gespeicherten
Viehfutters muss das Netzwerk oder die Folie zumindest entfernt
und entsorgt werden. In der nächsten
Ernte kann dann ein Netzteil oder eine Folie mit einer neuen Beschriftung
versehen werden.
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Da
darüber
hinaus die Nutzung als Werbeträger
der Ballen mit keinen Auflagen verbunden ist, ist eine solche Nut zung
als äußerst wirtschaftlich
anzusehen und mit keinen Einschränkungen
verbunden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen im
Detail angegeben.
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Bei
eckiger Form kann mindestens eine sichtbare Ballenfläche und
bei runder Ausführung mindestens
die sichtbare Mantelteilfläche
oder Mantelfläche
und/oder die sichtbare Stirnfläche
mit einem Werbeaufdruck oder mit einem Werbeaufkleber oder -sticker
versehen sein. Es kann dann, wenn auf der Folie, deren Breiten etwa
30 cm bis 50 cm betragen, mittige Aufdrucke vorgenommen werden,
beim Umwickeln des Ballens dafür
Sorge getragen werden, dass die Überlappungszonen
nur so groß sind,
dass der Werbeaufdruck zumindest an den sichtbaren Flächen deutlich
sichtbar ist. Die Wickellagen der Folie und die angewandte Wickeltechnik
bestimmen die Positionierung des Aufdruckes, wobei die Wickellagen
derart verlaufend angebracht sind, dass ein Werbeaufdruck in gewünschter
Weise zwischen den Überlappungen
der Wickellagen sichtbar ist.
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Selbstverständlich können beispielsweise auch
neutralverpackte Ballen nachträglich
erst mit einem solchen Aufdruck (Schablonendruck) oder aber auch
mit einem Werbeaufkleber versehen werden oder mit einem Sticker,
der insbesondere bei Verwendung von Netzwerken auf einfache Weise
angebracht werden kann. Hierzu weist der flächenförmige Sticker beispielsweise
mehrere sich verankernde Widerhaken auf und kann so auf die Mantelwand
aufgelegt und eingedrückt
werden. Die Widerhaken verhaken sich entweder in dem Heu oder Stroh
oder aber in dem Netzwerk, einem textilen Netz, das grob- oder feinmaschig
angelegt ist und eine hohe Festigkeit aufweist, um den Pressdruck
auch bei längerer Lagerzeit
des Ballens aufrecht zu erhalten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
ergänzend
erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 einen
Heuballen in Zylinderform mit einem stirnseitigen Werbeaufdruck
auf der Folie,
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2 einen
Heu-, Stroh- oder Silageballen mit einer Vielzahl von gleichartigen
Werbeaufdrucken,
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3 eine
Kombination aus zwei zusammengestellten Heu-, Stroh- oder Silageballen
mit stirnseitigen Aufdruck und
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4 gestapelte
zylinderförmige
Heu-, Stroh- oder Silageballen mit Werbeaufdrucken auf der Mantelfläche.
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Das
Ausführungsbeispiel
in 1 zeigt einen runden zylinderförmigen Heu-, Stroh- oder Silageballen 1,
der außenseitig
mit einer Folie umwickelt ist. Dieser Ballen dient als Werbeträger. Auf
die Folie ist nachträglich
ein Werbeaufkleber 2 aufgebracht, in diesem Fall eine Marke
des Anmelders auf der Stirnfläche.
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2 zeigt
eine Abwandlung, aus der ersichtlich ist, dass eine Vielzahl von
Werbeaufklebern 2 auf die Folie des Ballens 1 aufgebracht
sind. Diese Aufkleber 2 können aber auch ersetzt werden
durch eine Bedruckung der Folie, die unter Berücksichtigung der Wickeltechnik,
um den Ballen einzuwickeln, aufgedruckt ist, so dass beim Wickeln
die bedruckten Abschnitte sichtbar werden und nicht von den Überlappungszonen überdeckt
werden. Anstelle der Folie kann auch ein Netzwerk vorgesehen sein,
in diesem Fall werden die Werbeaufkleber entweder aufgebracht, also
aufgeklebt, oder sie können
auch nachträglich
aufgedruckt werden, wenn das Netzwerk fein genug ist, um einen Druck
zu ermöglichen.
Wenn die Folie z. B. eine weiße
oder eine andersfarbige Folie ist, können die Werbefelder auch nachträglich durch Bedruckung
aufgebracht werden. Hierfür
sind die verschiedensten Techniken anwendbar, die auch bei Plakatwänden oder
Plakatsäulen
zur Anwendung kommen.
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3 zeigt
ein Beispiel, bei dem zwei Heu-, Stroh- oder Silageballen nebeneinander
angeordnet sind, wobei sie auf der Mantelfläche gelagert sind, während die
Stirnflächen
sichtbar sind. Auch hier ist auf den Stirnflächen ein Werbeaufkleber 2 jeweils vorgesehen.
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Die 4 zeigt
eine Abwandlung, aus der ersichtlich ist, dass auch ein Horizontaldruck
auf die Mantelfläche
aufgebracht werden kann bzw. vor dem Umwickeln mit einer Folie aufgebracht
ist, der dann in der dargestellten stapelmäßigen Zusammenstellung sichtbar
hervortritt.