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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Neigungssensor.
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Ein
solcher Neigungssensor wird beispielsweise bei einen Kran oder einem
sonstigen Baugerät eingesetzt
und misst in der Regel die Neigung des Geräts bzw. eines Gerätebestandteils,
an dem er befestigt ist, bezüglich
der Senkrechten. Derartige Neigungssensoren werden dabei häufig für Prüfzwecke eingesetzt,
die die Betriebssicherheit oder zumindest die ordnungsgemäße Funktion
des Geräts
betreffen. Beispielsweise wird die Steuerung eines Krans blockiert,
wenn sich aus einem Neigungsausgabesignal eines dem Kran zugeordneten
Neigungssensors ergibt, dass der Kran schief steht. In einer ähnlichen Anwendung
eines Neigungssensors bei einem Baufahrzeug kann beispielsweise
das Baufahrzeug nur dann bewegt werden, wenn die mit dem Neigungssensor
versehene Ladefläche
waagrecht steht.
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Ein
weiterer Anwendungsfall eines solchen Neigungssensors ist beispielsweise
eine Präzisionswaage,
wie sie von der Verkehrspolizei verwendet wird. Mit einer solchen
Präzisionswaage
wird z. B. das zulässige
Gesamtgewicht eines LKW's
oder Anhängers überprüft. Um Fehlmessungen
zu vermeiden, darf eine solche Waage nur dann in Betrieb genommen
werden, wenn ihre Waagschale waagrecht ausgerichtet ist, wobei die
Ausrichtung der Waage mittels eines Neigungssensors festgestellt
wird.
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Bei
einem herkömmlichen
Neigungssensor ist ein teilweise flüssigkeitsgefülltes Testvolumen
vorgesehen. Die Arbeitsweise eines solchen Sensors beruht darauf,
dass die in diesem Testvolumen enthaltene Flüssigkeit – insbesondere Quecksilber – stets
einen zur wirkenden Beschleunigung senkrechten Flüssigkeitsspiegel
ausbildet. Die Stellung des Flüssigkeitsspiegels
zu der Wand des Testvolumens wurde dabei insbesondere durch eine
Leitfähigkeitsmessung
bestimmt.
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In
jüngerer
Zeit werden alternativ hierzu auch Neigungssensoren entwickelt,
die auf Basis einer Beschleunigungsmessung arbeiten. Mit einem solchen Sensor
wird die Richtung des auf den Sensor wirkenden Beschleunigungsvektors – der in
der Regel zumindest im Wesentlichen durch die senkrecht wirkende
Erdbeschleunigung bestimmt ist – relativ
zu einem internen Koordinatensystem bestimmt. Hieraus wird die Neigung
des Neigungssensors gegenüber
der Senkrechten abgeleitet. Als Beschleunigungssensor wird insbesondere
ein so genannter MEMS-Sensor, d.
h. ein mikroelektromechanischer Beschleunigungssensor auf Siliziumbasis,
verwendet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen auf Basis einer Beschleunigungsmessung
arbeitenden Neigungssensor zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst der Neigungssensor
mehrere, insbesondere zwei in einer festen räumlichen Beziehung zueinander
angeordnete Beschleunigungssensoren sowie eine Auswerteeinheit,
insbesondere in Form eines Mikrocontrollers. Die Auswerteeinheit
ist hierbei signalübertragungstechnisch
mit den Beschleunigungssensoren verbunden, so dass im Betrieb des
Neigungssensors ein von jedem Beschleunigungssensor erzeugtes Beschleunigungssignal
der Auswerteeinheit als Eingangsgröße zugeführt ist. Die Auswerteeinheit
ist dazu ausgebildet, aus den Beschleunigungssignalen einen Neigungswert
zu berechnen.
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Der
Beschleunigungssensor verfügt
mit anderen Worten über
mehrere zueinander redundante Beschleunigungssensoren. Diese Beschleunigungssensoren
sind insbesondere hinsichtlich der jeweils internen Koordinatensysteme
parallel zueinander angeordnet. Alternativ ist es jedoch ebenso
möglich, dass
die Beschleunigungssensoren gegeneinander um einen festen, bekannten
Winkelversatz verkippt sind. Die Auswerteeinheit berücksichtigt
in jedem Fall die Beschleunigungssignale aller Beschleunigungssensoren
bei der Neigungswertermittlung. Durch den redundanten Einsatz der
Beschleunigungssensoren wird zum einen ermöglicht, die Präzision der
Neigungserkennung wesentlich zu verbessern. Zudem kann hierdurch
ein Fehler eines Beschleunigungssensors leichter erkannt werden, was
insbesondere für
sicherheitsrelevante Einsatzgebiete des Neigungssensors von besonderer
Wichtigkeit ist.
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Die
Auswerteeinheit ist bevorzugt dazu ausgebildet, die von den Beschleunigungssensoren
zugeführten
Beschleunigungssignale statistisch auszuwerten und den Neigungswert
anhand dieser statistischen Auswertung zu ermitteln. Insbesondere
ermittelt die Auswerteeinheit den Neigungswert durch Mittelwertbildung über die
von den einzelnen Beschleunigungssensoren zugeführten Beschleunigungssignale. Äquivalenterweise
kann jedoch auch zunächst aus
den einzelnen Beschleunigungssignalen jeweils ein (einem bestimmten
Beschleunigungssensor zugeordneter) Einzelneigungswert ermittelt
werden, wobei diese Einzelneigungswerte anschließend gemittelt werden.
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Optional
gibt der Neigungssensor zusätzlich zu
dem gemittelten Neigungswert einen Fehler desselben, insbesondere
in Form der so genannten Standardabweichung oder des so genannten
Standardfehlers an.
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Zusätzlich oder
alternativ hierzu ist in zweckmäßiger Ausbildung
des Neigungssensors vorgesehen, dass die Auswerteeinheit die von
den einzelnen Beschleunigungssensoren zugeführten Beschleunigungssignale
oder daraus jeweils abgeleitete Einzelneigungswerte auf abnormale
Abweichungen hin untersucht. Die Auswerteeinheit gibt hierbei im
Falle einer solchen abnormalen Abweichung, insbesondere dann wenn
die Beschleunigungssignale zweier Beschleunigungssensoren bzw. die
daraus jeweils abgeleiteten Einzelneigungswerte um mehr als einen vorgegebenen
Schwellwert abweichen, ein Fehlersignal aus.
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In
bevorzugter Ausbildung des Neigungssensors weist die Auswerteeinheit
zur Ausgabe eines aus dem ermittelten Neigungswert abgeleiteten
Neigungsausgabesignals mindestens einen Analogausgang sowie mindestens
einen Digitalausgang auf. Die Auswerteeinheit ist dabei derart eingerichtet, dass
durch entsprechende Programmierung oder Konfigurierung wahlweise
festlegbar ist, ob die Auswerteeinheit das Neigungsausgabesignal
in analoger Form über
den Analogausgang oder in digitaler Form über den Digitalausgang ausgibt.
Optional ist des Weiteren auch einstellbar, dass die Auswerteeinheit das
Neigungsausgabesignal gleichzeitig sowohl in analoger als auch in
digitaler Form ausgibt. Zusätzlich
oder alternativ hierzu ist die Auswerteeinheit bevorzugt derart
programmierbar oder konfigurierbar, dass sie das (analoge bzw. digitale)
Neigungsausgabesignal wahlweise als Spannungssignal oder als Stromsignal
ausgibt. Im Falle eines Spannungssignals wird die in dem Signal
kodierte Information durch eine bestimmte Einstellung oder zeitliche
Abfolge von elektrischen Spannungswerten übermittelt. Im Falle eines
Stromsignals wird diese übermittelte
Information durch bestimmte Einstellung bzw. zeitliche Abfolge von
definierten elektrischen Stromwerten übermittelt.
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Als
Programmierung wird in diesem Sinne die Erstellung oder Änderung
und Installation eines in der Auswerteeinheit softwaretechnisch
implementierten Programmcodes verstanden. Als Konfigurierung wird
im Gegensatz hierzu die Konditionierung eines bestehenden Programmes
ohne Änderung
des Programmcodes und ohne das Erfordernis einer Neuinstallation
verstanden. Durch Konfigurierung ist die Funktionalität der Auswerteinheit
besonders einfach, insbesondere auch ohne detaillierte Kenntnis
des Soft- und Hardwareaufbaus der Auswerteeinheit beeinflussbar.
Eine Konfigurierungsmöglichkeit
der Auswerteeinheit ist daher insbesondere dann bevorzugt vorgesehen,
wenn die Funktionalität
des Neigungssensors kundenseitig änderbar sein soll. Die Konfigurierung
wird insbesondere durch Festlegung bestimmter Programmparameter
in einer Konfigurationsdatei oder Vorgabe bestimmter Schaltsignale
vorgenommen.
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Als
digitales Signal wird in diesem Sinne ein elektrisches Signal bezeichnet,
das zwischen zwei definierten Spannungs- oder Stromwerten wechselt. Als
analoges Signal wird dagegen ein elektrisches Signal bezeichnet,
dessen Spannungs- oder Stromwert kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich
in einer Vielzahl kleiner Schritte variierbar ist.
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Die
Ausgabeeinheit ist insbesondere dazu ausgebildet, über einen
Digitalausgang als digitales Neigungsausgabesignal ein Neigungsschwellwertsignal
auszugeben. Hierunter wird ein Signal verstanden, das einen ersten
Signalzustand aufweist, wenn der ermittelte Neigungswert einen vorgegebenen Schwellwert
unterschreitet, und das einen zweiten Signalzustand aufweist, wenn
der ermittelte Neigungswert den Schwellwert überschreitet. Optional können auch
mehrere solcher Schwellwerte definiert sein, bei deren Überschreitung
der Signalzustand jeweils wechselt. In einer bevorzugten Weiterbildung des
Neigungssensors ist vorgesehen, dass die Ausgabeeinheit mehrere
Digitalausgänge
aufweist, über die
als digitales Neigungsausgabesignal ein jeweils unterschiedliches,
d. h. bei unterschiedlichen Schwellwerten und/oder in unterschiedlicher
Weise schaltendes Neigungsschwellwertsignal ausgebbar ist.
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Bei
jedem Beschleunigungssensor handelt es sich bevorzugt um einen Drei-Achsen-Beschleunigungssensor,
insbesondere um einen MEMS-Beschleunigungssensor
auf Siliziumbasis.
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Um
nicht oder nicht lediglich die absolute Neigung eines Gegenstandes
gegenüber
der Senkrechten, sondern (gegebenenfalls auch) eine Neigungsdifferenz
zwischen verschiedenen Teilen angeben zu können, ist in einer weiteren
Variante des Neigungssensors die Auswerteeinheit mit einem Eingang
versehen, über
welchen ein Referenzneigungswert zuführbar ist. Die Auswerteeinheit
ist hierbei dazu ausgebildet, aus dem Neigungswert und dem Referenzneigungswert
eine Neigungsdifferenz abzuleiten, und ein entsprechendes Neigungsdifferenzausgangssignal
auszugeben.
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Dieser
Neigungssensor wird bevorzugt in Kombination mit einem weiteren
Neigungssensor der vorstehend beschriebenen Art eingesetzt, wobei
die beiden Neigungssensoren verkippbar, insbesondere an zueinander
verkippbaren Teilen eines Geräts,
angeordnet sind. Einer dieser Neigungssensoren dient hierbei als „Mastersensor" und ist zur Ermittlung
der Neigungsdifferenz zwischen Neigungssensoren sowie zur Ausgabe
des entsprechenden Neigungsdifferenzausgangssignals ausgebildet.
Der andere Neigungssensor wird von diesem Mastersensor gesteuert
und dient zur Ermittlung des Referenzneigungswertes für den Mastersensor.
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Durch
die vorstehend beschriebene Neigungssensortechnik wird insbesondere
mit einfachen Mitteln eine hochpräzise Neigungsmessung ermöglicht.
Zudem ist der beschriebene Neigungssensor äußerst flexibel einsetzbar,
und somit ohne nennenswerten Aufwand an die jeweiligen Anforderungen
für unterschiedlichste
Einsatzzwecke anpassbar. Der beschriebene Neigungssensor ist des
Weiteren äußerst kompakt
realisierbar.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in
schematischer perspektivischer Ansicht einen Neigungssensor, umfassend
zwei Beschleunigungssensoren sowie eine Auswerteeinheit mit einem
Analogausgang und vier Digitalausgängen zur Ausgabe eines Neigungsausgabesignals,
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2 in
einem Diagramm einer Signalspannung bzw. eines Signalstroms die
Charakteristik eines analogen Neigungsausgabesignals, aufgetragen gegen
einen von der Auswerteeinheit ermittelten Neigungswert,
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3 in
Darstellung gemäß 2 die
Charakteristik eines digitalen Neigungsausgabesignals,
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4 und 5 in
jeweils vier übereinander angeordneten
Diagrammen gemäß 2 Sonderformen
von digitalen Neigungsausgabesignalen, und
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6 in
Darstellung gemäß 1 ein
Neigungssensorsystem zur Ermittlung eines Differenzwinkels mit zwei
datenübertragungstechnisch miteinander
gekoppelten, verschwenkbar zueinander angeordneten Neigungssensoren
gemäß 1.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der
in 1 dargestellte Neigungssensor 1 umfasst
zwei MEMS-Beschleunigungssensoren 2a und 2b sowie
eine Auswerteeinheit in Form eines Mikrocontrollers. Die Beschleunigungssenoren 2a, 2b sowie
der Mikrocontroller 3 sind auf einer gemeinsamen Platine 4 montiert.
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Jeder
Beschleunigungssensor 2a, 2b ist dazu ausgebildet,
die auf ihn wirkende Beschleunigung, dreidimensional aufgelöst nach
durch ein internes Koordinatensystem 5a bzw. 5b vorgegebenen Richtungen
x, y, z bzw. x',
y', z', zu erfassen. Durch die
Montage der beiden Beschleunigungssensoren 2a, 2b auf
der gemeinsamen Platine 4 ist hierbei sichergestellt, dass
die internen Koordinatensystem 5a, 5b zueinander
in einer festen räumlichen
Beziehung stehen. Insbesondere sind die Beschleunigungssensoren 2a und 2b derart
montiert, dass ihre internen Koordinatensystem 5a und 5b parallel
zueinander orientiert sind.
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Jeder
Beschleunigungssensor 2a, 2b ist über Datenleitungen 6 zur
Zuführung
jeweils eines vektoriellen von Beschleunigungssignals ax,
ay, az und ax',
ay',
az' mit
der Auswerteeinheit 3 verbunden. Jeder Beschleunigungssensor 2a, 2b ist
zudem über eine
Steuerleitung 7 mit der Auswerteeinheit 3 verbunden, über welche
von der Auswerteeinheit 3 aus ein Selbsttest des jeweiligen
Beschleunigungssensors 2a, 2b gestartet werden
kann.
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In
der Auswerteeinheit 3 ist eine Auswertelogik in Form einer
Software implementiert, die dazu ausgebildet ist, aus den Beschleunigungssignalen
ax, ay, az und ax', ay',
az' einen
Neigungswert N zu berechnen, der die Neigung der Platine 4 im
umgebenden Raum angibt. Die Auswerteeinheit 3 ist weiterhin dazu
ausgebildet, aus dem ermittelten Neigungswert ein elektrisches Neigungsausgabesignal
O abzuleiten.
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Zur
Ausgabe des Neigungsausgabesignals O verfügt die Auswerteeinheit 3 über zwei
analoge Ausgänge 8a, 8b sowie über vier
digitale Ausgänge 9a, 9b, 9c, 9d.
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Die
Auswerteeinheit 3 verfügt über zwei
weitere Ein-/Ausgänge
(nachfolgend Ports 10a, 10b), die eine serielle
Schnittstelle bilden, über
welche die Auswerteeinheit 3 programmiert bzw. konfiguriert werden
kann. Über
zwei weitere Ports 11a, 11b kann der Neigungssensor 1 auf
nachfolgend näher
beschriebene Weise mit einem weiteren Neigungssensor gekoppelt werden.
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Vor
Betriebsaufnahme des Neigungssensors 1 startet die Auswerteeinheit 3 zunächst über die Steuerleitungen 7 den
Selbsttest der Beschleunigungssensoren 2a, 2b.
Wird der Selbsttest von beiden Beschleunigungssensoren erfolgreich
durchgeführt,
so nimmt die Auswerteeinheit 3 den Betrieb auf. Ansonsten
erzeugt die die Auswerteeinheit 3 ein Fehlersignal F.
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Im
Betrieb des Neigungssensors 1 vergleicht die Auswerteeinheit
zunächst
komponentenweise die von den Beschleunigungssensoren 2a, 2b zugelieferten
Beschleunigungssignale ax, ay,
az und ax', ay', az'.
Stellt die Auswerteinheit 3 dabei eine Abweichung in mindestens
einer Komponente der Beschleunigungssignale ax,
ay, az und ax',
ay',
az',
fest, die hinsichtlich Zeitdauer und Größe der Abweichung einen hinterlegten
Toleranzbereich überschreitet,
so erzeugt die Auswerteeinheit wiederum das Fehlersignal F.
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Ansonsten
bildet die Auswerteeinheit 3 aus den von den Beschleunigungssensoren 2a, 2b zugeführten Beschleunigungssignalen
ax, ay, az und ax', ay', az' einen
gemittelten Beschleunigungsvektor. Anschließend bestimmt die Auswerteeinheit 3 die
Stellung dieses Beschleunigungsvektors in einem vorgegebenen Koordinatensystem 12 mit
Koordinaten-Richtungen x'', y'', x''.
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Die
Orientierung dieses Koordinatensystems 12 bezüglich der
Koordinatensysteme 5a, 5b der Beschleunigungssensoren 2a, 2b kann
durch Programmierung der Auswerteeinheit 3 frei gewählt werden. Standardmäßig ist
das Koordinatensystem 12 aber parallel zu den Koordinatensystemen 5a, 5b definiert.
Die Koordinatenrichtung z'' gibt hierbei eine Sollrichtung
für die
Senkrechte vor, während
der von der Auswerteeinheit 3 aus den Beschleunigungssignalen
ax, ay, az und ax', ay',
az' der
Beschleunigungssensoren 2a, 2b bestimmte gemittelte
Beschleunigungsvektor aufgrund des dominierenden Einflusses der
Erdbeschleunigung eine Ist-Richtung für die Senkrecht vorgibt.
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In
einer einfachen Ausführung
des Neigungssensors wird als Neigungswert N von der Auswerteeinheit 3 der
einfache, eindimensionale Winkel zwischen der Koordinatenrichtung
z'' und dem gemittelten
Beschleunigungsvektor bestimmt. In einer verfeinerten Ausführung des
Neigungssensors 1 wird als Neigungswert N der zweidimensionale
Winkel des gemittelten Beschleunigungsvektors zu der z''/x''-Ebene bzw. zu der z''/y''-Ebene des Koordinatensystems 12 bestimmt.
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Durch
entsprechende Programmierung der Auswerteeinheit 3 kann
weiterhin eingestellt werden, ob die Auswerteeinheit 3 das
Neigungsausgabesignal O in analoger oder digitaler Form ausgeben
soll. Durch Programmierung der Auswerteeinheit 3 kann weiterhin
eingestellt werden, ob das (analoge oder digitale) Neigungsausgabesignal
O als Spannungssignal oder als Stromsignal ausgegeben werden soll.
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Im
Falle eines auf einen dimensionalen Neigungswert N beruhenden analogen
Neigungsausgabesignals O wird über
einen der analogen Ausgänge 8a, 8b ein
elektrisches Signal ausgegeben, dessen Signalspannung US (im
Falle eines Spannungssignals) oder dessen Signalstrom IS (im
Falle eines Stromsignals) in einer vorgegebenen und durch Programmierung
der Auswerteeinheit 3 wählbaren
funktionalen Abhängigkeit
von dem Neigungswert N steht. Diese funktionale Abhängigkeit
ist insbesondere – wie
in 2 exemplarisch dargestellt – als lineare Abhängigkeit
gewählt.
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Im
Falle eines auf einem zweidimensionalen Neigungswinkel N beruhenden
analogen Neigungsausgabesignals O wird über beide analogen Ausgänge 8a, 8b je
ein Teilsignal ausgegeben, wobei das über den Ausgang 8a ausgegebene
Teilsignal in einer funktionalen, insbesondere linearen Abhängigkeit
zu dem Winkel des gemittelten Beschleunigungsvektors zu der z''/x''-Ebene des Koordinatensystems 12 steht,
während
das über
den Ausgang 8b ausgegebene Teilsignal in einer funktionalen,
insbesondere linearen Abhängigkeit
zu dem Winkel des gemittelten Beschleunigungsvektors zu der z''/x''-Ebene des Koordinatensystems 12 steht.
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Als
digitales Neigungsausgabesignal O wird über eine oder mehrere der digitalen
Ausgänge 9a, 9b, 9c ein
elektrisches Signal ausgegeben, das in vorgegebener Weise zwischen
zwei Signalzuständen
der Signalspannung US oder des Signalstroms
IS wechselt, wenn der (ein- oder zweidimensionale) Neigungswert
N einen oder mehrere hinterlegte Schwellwerte Ni (i
= 1, 2, 3, ...) überschreitet.
Die Anzahl und Größe dieser
Schwellwerte Ni sowie das Schaltverhalten
des digitalen Neigungsausgabesignals O bei Überschreiten dieser Schwellwerte
Ni kann wiederum durch Programmierung der
Auswerteeinheit 3 beliebig festgelegt werden. In dem in 3 dargestellten
Beispiel einer Schaltcharakteristik eines solchen digitalen Neigungsausgabesignals O
wird das Neigungsausgabesignal O reversibel von einem Null-Zustand
in einen Eins-Zustand geschaltet, wenn der Neigungswert N den ersten
Schwellwert N1 überschreitet, und von dem Ein-Zustand
reversibel in den Null-Zustand zurückgeschaltet, wenn der Neigungswert
N den zweiten Schwellwert N2 überschreitet.
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Grundsätzlich kann
auch der vierte digitale Ausgang 9d zur Ausgabe des Neigungsausgabesignals
O verwendet werden. Dieser Ausgang 9d wird aber bevorzugt
als Fehlerkanal verwendet, über
den gegebenenfalls das Fehlersignal F ausgegeben wird.
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Besondere
Formen von digitalen Neigungsausgabesignalen O sind in den 4 und 5 dargestellt.
In beiden Fällen
werden die digitalen Ausgänge 9a, 9b, 9c zur
Ausgabe des Neigungsausgabesignals O verwendet. Die über die
digitalen Ausgänge 9a, 9b, 9c ausgegebenen
Signale sind hier beispielhaft als Spannungssignale kodiert.
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Im
Falle des Beispiels gemäß 4 sind
die über
die Ausgänge 9a, 9b, 9c ausgegebenen
Teilsignale des Neigungsausgabesignals O derart aufeinander abgestimmt,
dass jedes Teilsignal bei einem unterschiedlichen Schwellwert N1, N2, N3 von
dem Null-Zustand auf den Eins-Zustand schaltet. Bei dem Beispiel
gemäß 5 sind
die über
die Ausgänge 9a, 9b, 9c ausgegebenen
Teilsignale des Neigungsausgabesignals O derart aufeinander abgestimmt, dass
sie nach Art eines Bit-Folgemusters (000, 001, 010, 011, 100, ...)
schalten, wenn der Neigungswert N sukzessive eine Folge von äquidistant
angeordneten Schwellwerten N1 bis N5 überschreitet.
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6 zeigt
ein Neigungssensorsystem 13, das aus zwei Neigungssensoren 1a, 1b der
vorstehend beschriebenen Art gebildet ist. Die Neigungssensoren 1a, 1b sind
(in nicht explizit dargestellter Weise)) zueinander verkippbar angeordnet,
insbesondere an verschiedenen gegeneinander bewegbaren Teilen eines
Geräts
fixiert. Die Neigungssensoren 1a, 1b sind zudem über Datenleitungen 14 datenflusstechnisch
miteinander gekoppelt, indem der Port 11a des Neigungssensors 1a mit
dem Port 11b des Neigungssensors 1b und der Port 11a des
Neigungssensors 1b mit dem Port 11b des Neigungssensors 1a verbunden
sind. Beispielsweise dient hierbei der jeweilige Port 11a zum
Senden, und der jeweilige Port 11b zum Empfangen von Daten
an den bzw. von dem jeweils anderen Neigungssensor 1a bzw. 1b. Die
beiden Neigungssensoren 1a und 1b kommunizieren
hierbei über
ein vorgegebenes Datenübermittlungsprotokoll.
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Das
Neigungssensorsystem 13 dient dazu, zusätzlich oder alternativ zu dem
die absolute Neigung des Neigungssensors 1a im umgebenden Raum
anzeigenden Neigungswert N einen Neigungsdifferenzwert D zu bestimmen,
der die Neigungsdifferenz zwischen dem Neigungssensor 1a und
dem Neigungssensor 1b wiedergibt. Die Berechnung des Neigungsdifferenzwertes
D erfolgt hierbei durch die Auswerteeinheit 3 des Neigungssensors 1a,
der insofern im Rahmen des Neigungssensorsystems 13 als
Mastersensor wirkt. Der Neigungsdifferenzwert D wird aus dem für die Neigung
des Neigungssensors 1a im Raum charakteristischen Neigungswert
N und einem für
die Neigung des Neigungssensors 1b im Raum charakteristischen
Referenzneigungswert R bestimmt. Der Referenzneigungswert R wird
durch den Neigungssensor 1b bestimmt und über die
Datenleitung 14 an den Neigungssensor 1a übermittelt.
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Durch
Programmierung der Auswerteeinheit 3 des Neigungssensors 1a kann
wiederum festgelegt werden, ob als Neigungsdifferenzwert D die eindimensionale
Winkeldifferenz zwischen der Neigung des Neigungssensors 1a und 1b oder
eine zweidimensionale Winkeldifferenz, die den Neigungsunterschied
der Neigungs sensoren 1a und 1b im Koordinatensystem 12 des
Neigungssensors 1a beschreibt, bestimmt werden soll.
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Die
Auswerteeinheit des Neigungssensors 1a gibt den ermittelten
Neigungsdifferenzwert D in Form eines Neigungsdifferenzausgabesignals
O' aus. Dabei kann
wiederum durch entsprechende Programmierung der Auswerteeinheit 3 des
Neigungssensors 1a festgelegt werden, ob das Neigungsdifferenzausgabesignal
O' als digitales
oder analoges Signal, sowie in jedem dieser Fälle als Spannungssignal oder
als Stromsignal ausgegeben werden soll. Die Auswerteeinheit 3 kann
weiterhin derart programmiert werden, dass zusätzlich zu dem Neigungsdifferenzausgabesignal
O' auch das den Neigungswert
N und/oder den Referenzneigungswert R wiedergebende Neigungsausgabesignal
O ausgegeben werden.
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- 1
- Neigungssensor
- 1a,
b
- Neigungssensor
- 2a,
b
- Beschleunigungssensor
- 3
- Auswerteeinheit
- 4
- Platine
- 5a,
b
- Koordinatensystem
- 6
- Datenleitung
- 7
- Steuerleitung
- 8a,
b
- (analoge)
Ausgänge
- 9a–d
- (digitale)
Ausgänge
- 10a,
b
- Ports
- 11a,
b
- Ports
- 12
- Koordinatensystem
- 13
- Neigungssensorsystem
- 14
- Datenleitung
- x,
y, z
- Richtung
- x', y', z'
- Richtung
- x'', y'', z''
- Richtung
- ax, ay, az
- Beschleunigungssignal
- ax',
ay',
az'
- Beschleunigungssignal
- N
- Neigungswert
- O
- Neigungsausgabesignal
- O'
- Neigungsdifferenzausgangssignal
- US
- Signalsperrung
- IS
- Signalstrom
- N1–N5
- Schwellwert
- F
- Fehlersignal
- D
- Neigungsdifferenzwert
- R
- Referenzneigungswert