-
Die
Erfindung betrifft ein Rollo, insbesondere für Fahrzeuge, mit
- – zumindest
einer drehbaren Rollowelle,
- – zumindest
einer an der Rollowelle befestigten und auf der Rollowelle aufwickelbaren
Rollobahn und
- – zumindest
einer an der Rollobahn befestigten Griffleiste.
-
Die
Rollobahn wird üblicherweise
gegen die Kraft einer im Bereich der Rollowelle angeordneten Spannfeder
abgewickelt. Ein solches Rollo wird vorzugsweise in Fahrzeugen,
zum Beispiel in Nutzfahrzeugen wie Bussen, Lkw, Kabinen- und Baufahrzeugen
oder auch in Pkw oder Schienenfahrzeugen eingesetzt. Die Erfindung
umfasst jedoch auch Rollos, die in anderen Bereichen, zum Beispiel
im Bereich von Fenstern oder Türen
von Gebäuden
eingesetzt werden.
-
Aus
der Praxis kennt man Rollos der eingangs beschriebenen Art, bei
welchen die Griffleiste in bestimmten Positionen in entsprechenden
Halterungen eingehängt
werden kann. Nachteilig bei derartigen Ausführungsformen ist, dass das
Rollo lediglich in wenigen vorbestimmten Funktionsstellungen einsetzbar
ist. Im Übrigen
sind häufig
aufwändige Führungen
für die
Griffleiste erforderlich. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
-
Ferner
kennt man aus der Praxis so genannte Scherenrollos, bei welchen
zwischen einer Rollohalterung einerseits und der Griffleiste andererseits Schwenkarme
angeordnet sind, welche das Rollo in einer gewünschten Abwickelposition über Reibung innerhalb
der Schwenkgelenke der Schwenk arme arretieren, ohne dass zusätzliche
Fixierungselemente erforderlich sind. Derartige Rollos haben den
Vorteil, dass sie stufenlos bedient werden können, ohne dass seitliche Führungen
erforderlich sind. Aus ästhetischen
oder anderen Gründen
werden jedoch häufig
Rollos ohne derartige Scherenarme gewünscht.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Rollo der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, welches einfach und kostengünstig aufgebaut ist und zugleich
eine einfache und vorzugsweise stufenlose Bedienung ermöglicht.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Rollo
der eingangs beschriebenen Ausführungsform,
dass die Griffleiste im Zuge des Auf- und Abwickelns der Rollobahn
magnetisch an einer oder mehreren Führungsschienen geführt ist.
Dazu ist es zweckmäßig, dass
an die Rollowelle ein oder mehrere (dauermagnetische) Führungsmagnete
angeschlossen sind, welche an jeweils zumindest einer Führungsschiene geführt sind,
die zumindest bereichsweise aus einem magnetisierbaren Material,
zum Beispiel ferromagnetischem Metall besteht.
-
Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass die an die Rollobahn
angeschlossene Griffleiste ohne weiteres stufenlos in beliebigen
Abwickel- bzw. Aufwickelpositionen der Rollobahn gehalten wird,
wenn die Griffleiste mittels Führungsmagnete an
seitlichen Führungsschienen
geführt
sind. Die Führungsmagnete
sind aus permanentmagnetischen bzw. dauerhaft magnetisierten Werkstoffen
gefertigt, während
die Führungsschienen
in einfacher Weise aus einem magnetisierbaren Werkstoff, zum Beispiel aus
Metall gefertigt sind, so dass die Führungsmagnete aufgrund der
erzeugten magnetischen Kräfte
an den metallischen Führungsschienen
gehalten werden. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass
damit nicht nur eine stufenlose Einstellung des Rollos ermöglicht wird,
sondern dass mit sehr einfach aufgebauten und folglich kostengünstigen
Führungsschienen
gearbeitet werden kann, da lediglich gewährleistet werden muss, dass
die Führungsmagnete
mit ausreichender Magnetkraft an den Führungsschienen "haften". Die Erfindung umfasst
jedoch auch Ausführungsformen,
bei welchen die Führungsschienen
selbst aus einem permanentmagnetischen Material gefertigt sind,
so dass es dann ausreicht, wenn im Bereich der Griffleiste endseitig
entsprechende Führungselemente
aus zum Beispiel Metall angeordnet sind. In einem solchen Fall kann
es auch ausreichen, dass die Griffleiste selbst aus einem magnetisierbaren,
zum Beispiel metallischen Werkstoff besteht, welcher dann von den
permanentmagnetischen Führungsschienen "angezogen" wird. Ferner besteht
im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass
sowohl Führungsmagnete
als auch Magnetschienen aus permanentmagnetischen Werkstoffen als
Führungsschienen
eingesetzt werden, wobei die "Polarität" selbstverständlich so
abgestimmt ist, dass sich Führungsmagnete
einerseits und Führungsschienen
andererseits magnetisch "anziehen".
-
Unter
Berücksichtung
der Tatsache, dass derartige Rollos üblicherweise im Bereich von
Fenstern, Türen
oder dergleichen Öffnungen
angeordnet sind, besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit,
dass die Führungsschienen
von metallischen Rahmen bzw. Rahmenteilen, zum Beispiel Fensterrahmen,
Türrahmen,
Fensterprofilen oder Türprofilen oder
dergleichen Einfassungen gebildet werden.
-
Nach
bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung sind jedoch separate Führungsschienen vorgesehen,
welche vorzugsweise an seitliche Wandbereiche oder Abschlussprofile
angeschlossen und/oder in seitliche Wandbereiche oder Abschlussprofile
integriert sind. So kann das Rollo beispielsweise einem Rahmen aus
Kunststoff oder einem anderen Material zugeordnet sein, wobei die
Führungsschienen
dann an diesem Kunststoffrahmen, zum Beispiel an seitlichen Profilen
eines solchen Kunststoffrahmens befestigt sind. Dabei besteht die
Möglichkeit,
dass die Führungsschienen
aus zum Beispiel Metall als verhältnismäßig einfache
Führungsstreifen
bzw. Blechstreifen in entsprechende Nuten eingelegt sind, so dass
die eingelegten Streifen bündig
mit der Wandoberfläche
oder Profiloberfläche
abschließen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Führungsschienen (zum
Beispiel Blechstreifen) als verdeckte Führungsschienen vollständig in
die seitlichen Wandbereiche oder Abschlussprofile integriert sind.
Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es nicht erforderlich
ist, dass die metallischen Führungsschienen,
zum Beispiel metallischen Streifen tatsächlich im Bereich der Oberfläche der
Abschlussprofile bzw. Wandbereiche angeordnet sind und in unmittelbarem Kontakt
mit den Führungsmagneten
gelangen. Vielmehr besteht unter Berücksichtigung der magnetisch erzeugten
Kräfte
die Möglichkeit,
dass mit verdeckten Führungsschienen
gearbeitet wird, welche in ästhetischer
Hinsicht nicht stören,
sondern vollständig oder
im Wesentlichen vollständig
in zum Beispiel ein Kunststoffprofil integriert sind.
-
Länge und
Breite der Führungsschienen
lassen sich an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Von besonderer
Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass sich durch Wahl der Breite
der Führungsschiene
(quer zur Betätigungsrichtung)
eine selbsttätige Positionierung
der Rollobahn gewährleisten
lässt. Denn
die magnetischen Kräfte
sorgen stets dafür, dass
die Führungsmagnete
im Bereich der Führungsschienen
positioniert sind, so dass ein eventuell im Zuge des Aufwickelns
oder Abwickelns erzeugter seitlicher Versatz selbsttätig ausgeglichen
wird.
-
Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung können die Führungsmagnete auf ihrer den Führungsschienen
zugewandten (aktiven) Fläche
mit einer Beschichtung, zum Beispiel einer reibungsmindernden Beschichtung
versehen sein. Dabei kann es sich beispielsweise um eine textile
Beschichtung aus zum Beispiel Filz oder dergleichen handeln. Dabei geht
die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es zunächst einmal
zweckmäßig ist,
mit Hilfe der Führungsmagnete
eine verhältnismäßig große Normalkraft
bzw. Haltekraft zu erzeugen, welche verhindert, dass die Griffleiste
und damit die Rollobahn von den Führungsschienen abgehoben wird.
Dennoch soll ein einfaches Auf- und Abwickeln der Rollobahn und folglich Öffnen und
Schließen
des Rollos möglich sein.
Dieses gelingt beispielsweise durch die reibungsmindernden Beschichtungen,
welche selbst bei hoher Normalkraft eine verhältnismäßig geringe Ausziehkraft erzeugen.
Es versteht sich, dass die maßgeblichen
Kräfte
an die jeweiligen Gegebenheiten unter Berücksichtung der Federkraft der
Spannfeder abgestimmt werden. So kann es zweckmäßig sein, dass mit Hilfe der
Führungsmagnete
eine Normalkraft und folglich Abzugskraft der Führungsmagnete von 10 bis 30
kN, zum Beispiel 20 kN erzeugt wird. Durch die Verwendung entsprechender
reibungsvermindernder Beschichtungen kann die Ausziehkraft (in Betätigungsrichtung)
auf 1 bis 5 kN, zum Beispiel 1 bis 3 kN, vorzugsweise 2 kN eingestellt werden.
-
Nach
bevorzugter Weiterbildung sind an die Griffleiste endseitig Halteelemente
angeschlossen, welche die Führungsmagnete
aufnehmen. Diese Halteelemente können
beispielsweise drehbar an bzw. in der Griffleiste gelagert sein.
Dazu ist es zweckmäßig, wenn
die Griffleiste rohrförmig
(das heißt
als Griffrohr) ausgebildet ist, wobei die Halteelemente endseitig
in die rohrförmige
Griffleiste bzw. das Griffrohr eingesteckt sind.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen
-
1 ein
erfindungsgemäßes Rollo
im Einbauzustand und
-
2 einen
Schnitt A-A durch den Gegenstand nach 1.
-
In
den Figuren ist ein Rollo für
den Einbau in zum Beispiel einem Fahrzeug dargestellt. Das Rollo weist
in seinem grundsätzlichen
Aufbau eine an einer Rollohalterung 1 drehbar gelagerte
Rollowelle 2 sowie eine an der Rollowelle 2 befestigte
und auf der Rollowelle 2 aufwickelbare Rollobahn 3 und
schließlich
eine endseitig an der Rollobahn 3 befestigte Griffleiste 4 auf.
An dieser Griffleiste 4 kann ein Handgriff bzw. Haltelasche 5 befestigt
sein. Die Rollohalterung 1 kann beispielsweise als Rollokasten
ausgebildet sein, in welchem die drehbare Rollowelle 2 angeordnet
ist, wobei die Rollobahn 3 innerhalb des Rollokastens auf
der Rollowelle auf- und abgewickelt wird. Dabei wird die Rollobahn 3 stets
gegen die Kraft einer nicht dargestellten Spannfeder abgewickelt
und von der Kraft dieser Spannfeder aufgewickelt. In 1 ist
das Rollo in einer "teilgeschlossenen" Funktionsstellung
dargestellt. Die Betätigungsrichtung
ist als Doppelpfeil ebenfalls angedeutet.
-
Es
ist im Bereich einer Wand oder eines Rahmens 6 angeordnet,
welcher ein Fenster bzw. eine fensterartige Durchbrechung umgibt.
Der Rahmen 6 besteht aus oberem und unterem Abschlussprofil 6a, 6b sowie
zwei seitlichen Abschluss- bzw. Rahmenprofilen 6c.
-
Erfindungsgemäß ist die
Griffleiste 4 im Zuge des Auf- und Abwickelns der Rollobahn 3 magnetisch an
einer oder an mehreren Führungsschienen 7 geführt. Dazu
sind an die Rollowelle 2 jeweils endseitig permanentmagnetische
Führungsmagnete 8 angeschlossen,
welche an jeweils einer magnetisierbaren Führungsschiene 7 geführt sind.
Diese magnetisierbare Führungsschiene 7 ist
im Ausführungsbeispiel aus
Metall, zum Beispiel aus Stahl bzw. Stahlblech gefertigt.
-
In 2 ist
angedeutet, dass die beiden seitlichen Führungsschienen 7 in
die beiden seitlichen Abschlussprofile bzw. Rahmenprofile 6c integriert sind.
Dabei sind die Führungsschienen 7 jeweils
als verdeckte Führungsschienen vollständig in
die seitlichen Abschlussprofile 6c bzw. Wandbereiche integriert.
Die seitlichen Abschlussprofile 6c können folglich eine einheitliche
bzw. durchgehende Oberfläche aufweisen.
-
Ferner
ist in 2 dargestellt, dass an die Griffleiste 4 endseitig
jeweils ein Halteelement 9 angeschlossen ist, welches die
Führungsmagnete 8 aufnimmt.
Im Ausführungsbeispiel
sind dabei an jedes Halteelement 9 jeweils zwei Führungsmagnete 8 angeschlossen.
Die Halteelemente 9 selbst sind drehbar an bzw. in den
Griffleisten 4 gelagert. Dazu ist die Griffleiste 4 rohrförmig als
Griffrohr ausgebildet, wobei die Halteelemente 9 endseitig
in das Griffrohr eingesteckt sind. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich
um ein Aluminum-Rohr.
-
Ferner
ist in 2 angedeutet, dass die Führungsmagnete 8 auf
ihren den Führungsschienen 7 zugewandten
aktiven Flächen
mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen sind. Diese reibungsmindernde
Beschichtung 10 kann zum Beispiel aus Filz oder einem anderen
textilen Material ausgebildet sein.