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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Energieumwandlung durch
einen ORC-Prozess
gemäß Anspruch
1.
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DE 199 07 512 A1 offenbart
einen kombinierten ORC-Prozess, der eine zweistufige kaskadierte Anordnung
von ORC-Kreisläufen
umfasst. Dabei bildet ein erster Kreislauf einen Hochtemperaturkreislauf
und ein zweiter Kreislauf einen Niedertemperaturkreislauf. Die Stoffströme der beiden
Kreisläufe sind
getrennt. Die beiden Kreisläufe
sind durch einen Kondensator gekoppelt derart, dass die Abwärme des
Hochtemperaturkreislaufes an den Niedertemperaturkreislauf abgegeben
wird. Die beiden Kreisläufe weisen
jeweils einen Dampferzeuger auf, der externe Wärmeenergie an den Kreislauf überträgt. Im Hochtemperaturkreislauf
ist dem Dampferzeuger ein Vorwärmer
vorgeordnet, der ebenfalls mit der externen Wärmeenergiequelle verbunden
ist. Im Niedertemperaturkreislauf erfolgt die Vorwärmung des
Arbeitsmediums durch den Kondensator, der die beiden Kreisläufe koppelt.
Ferner weisen beide Kreisläufe
jeweils eine Turbine, einen Rekuperator sowie einen Kondensator
auf, wobei sich die Funktion der jeweiligen Kondensatoren insofern
unterscheidet, dass der Kondensator des Hochtemperaturkreislaufes
Wärmeenergie
vom Hochtemperaturkreislauf an den Niedertemperaturkreislauf überträgt, und
der Kondensator des Niedertemperaturkreislaufes die Wärme an die
Umgebung abgibt. Aufgrund der unterschiedlichen Dampfdrücke und
der hohen Temperaturdifferenz zwischen den beiden Kreisläufen sind
in den Kreisläufen
jeweils verschiedene Arbeitsmedien vorgesehen, die in stoffmäßig getrennten
Kreisläufen geführt werden.
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Bei
bekannten Vorrichtungen wird also in einem Hochtemperaturkreislauf
zunächst
ein Arbeitsmedium, das einen relativ höheren Siedepunkt aufweist,
in einem Vorwärmer
durch externe Wärmezufuhr
erwärmt.
Das erwärmte
Arbeitsmedium wird in einem Dampferzeuger, der ebenfalls durch eine
externe Wärmequelle
betrieben wird, in den dampfförmigen
Zustand überführt. Der
Dampf wird einer Turbine zugeleitet, in der das Arbeitsmedium entspannt und
dabei mechanische Arbeit verrichtet. Die Restwärme des entspannten Arbeitsmediums
wird in einem Rekuperator dazu benutzt, das flüssige Arbeitsmedium vor dem
Eintritt in den Vorwärmer
zu erwärmen.
Dem Rekuperator ist ein Kondensator nachgeordnet, der dem Arbeitsmedium
Wärmeenergie
entzieht, so dass das Arbeitsmedium wieder in flüssiger Form vorliegt. Die dem
Kondensator entzogene Wärmeenergie
wird weiterhin dazu benutzt, ein Arbeitsmedium eines zweiten Kreislaufes,
das einen relativ geringeren Siedepunkt aufweist, vor der Zufuhr
zu einem Dampferzeuger des zweiten Kreislaufs vorzuwärmen. Der
prinzipielle Aufbau des zweiten Kreislaufs entspricht dem Aufbau
des ersten Kreislaufs, mit dem Unterschied, dass die im Kondensator
abgeführte
Wärmeenergie
an die Umgebung abgegeben wird.
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Der
Nachteil bekannter Vorrichtungen besteht darin, dass an dem Kondensator,
der die beiden Kreisläufe
thermisch koppelt, Energieverluste auftreten, wodurch der Wirkungsgrad
der Vorrichtung beeinträchtigt
wird. Insbesondere die Regelbarkeit bekannter Vorrichtungen ist
kompliziert. Des Weiteren besteht bei bekannten Vorrichtungen zwischen
dem Hochtemperaturkreislauf und dem Niedertemperaturkreislauf eine
hohe Temperaturdifferenz, so dass der Niedertemperaturkreislauf
mit nur geringen Temperaturen betrieben werden kann, wodurch die
Effizienz bei der Umwandlung in mechanische Energie begrenzt ist.
Außerdem
ist die Verwendung von verschiedenen Arbeitsmedien aufwändig und
teuer, insbesondere in Bezug auf Wartungsmaßnahmen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, den Wirkungsgrad bei
der Energieumwandlung durch einen ORC-Prozess zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, eine Vorrichtung zur Energieumwandlung
durch einen ORC-Prozess anzugeben, wobei ein erster Kreislauf mit
einem zweiten Kreislauf gekoppelt ist derart, dass der zweite Kreislauf
einen Arbeitsmittelteilstrom umfasst, der aus dem ersten Kreislauf
abgezweigt ist. Dabei ist wenigstens ein weiterer Kreislauf, insbesondere
ein dritter Kreislauf, insbesondere ein vierter Kreislauf, insbesondere
ein fünfter
Kreislauf, vorgesehen, der mit dem vorgeordneten Kreislauf, insbesondere
dem zweiten Kreislauf, insbesondere dem dritten Kreislauf, insbesondere dem
vierten Kreislauf, gekoppelt ist derart, dass der weitere Kreislauf
einen Arbeitsmittelteilstrom umfasst, der aus dem vorgeordneten
Kreislauf abgezweigt ist.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass nur ein Arbeitsmittel vorgesehen
ist, das alle Kreisläufe durchläuft, so
dass keine Energieverluste bei der Übertragung von Wärmeenergie
zwischen zwei Arbeitsmedien auftreten. Auf diese Weise sind die
Temperaturdifferenzen zwischen den Kreisläufen verringert, so dass durch
weitere nachgeordnete Kreisläufe
der Wirkungsgrad der Vorrichtung gesteigert wird.
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Vorzugsweise
umfasst der vorgeordnete Kreislauf einen Vorwärmer und einen Dampferzeuger.
Dabei ist zwischen dem Vorwärmer
und dem Dampferzeuger eine Abzweigung für die Zufuhr des Arbeitsmittelteilstroms
zum nachgeordneten Kreislauf vorgesehen. Dadurch kann ein Teil des
Arbeitsmittels, das bereits vorgewärmt ist, einem nachgeordneten
Kreislauf zugeführt
werden. Durch die direkte Zufuhr eines Arbeitsmittelteilstroms zum
nachgeordneten Kreislauf kann auf einen Kondensator zur Wärmeübertragung
zwischen den Kreisläufen verzichtet
und der Wirkungsgrad der Wärmeübertragung
gesteigert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfassen die weiteren Kreisläufe
jeweils eine Pumpe, die der Abzweigung nachgeordnet ist. Durch die
Pumpe wird der abgezweigte Teil des Arbeitsmittels auf einen höheren Druck
gebracht, so dass dieser Arbeitsmittelteilstrom wirksam zur Energieerzeugung
genutzt werden kann.
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Ferner
kann die Abzweigung mit dem Vorwärmer
des nachgeordneten Kreislaufs verbunden sein derart, dass der aus
dem vorgeordneten Kreislauf abgezweigte Arbeitsmittelteilstrom in
den Vorwärmer
des nachgeordneten Kreislaufs geleitet wird. Eine derartige Anordnung
hat den Vorteil, dass der abgezweigte Arbeitsmittelteilstrom durch
den Vorwärmer
weiter erwärmt
wird. Auf diese Weise kann die Wärmeenergie
einer externen Wärmequelle
besonders effizient genutzt werden.
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Des
Weiteren kann jedem einzelnen Kreislauf jeweils ein Rekuperator
und/oder Kondensator zugeordnet sein. Da die Kreisläufe unterschiedliche Arbeitsmitteltemperaturen
aufweisen, hat die Anordnung jeweils eines Rekuperators und/oder
Kondensators in jedem einzelnen Kreislauf den Vorteil, dass die
Temperatur des kondensierten Arbeitsmittels effizient auf einen
im Wesentlichen gleichen Wert einstellbar ist.
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Ferner
kann auch wenigstens zwei Kreisläufen
oder allen Kreisläufen
ein gemeinsamer Rekuperator und/oder Kondensator zugeordnet sein.
Die Nutzung eines gemeinsamen Rekuperators und/oder Kondensators
für mehrere
Kreisläufe
hat den Vorteil, dass die Anzahl der Komponenten reduziert wird,
wodurch der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung kostengünstig erfolgen
kann. Außerdem
wird der Wartungsaufwand einer derartigen Vorrichtung reduziert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weisen der erste Kreislauf, der zweite Kreislauf und die weiteren
Kreisläufe
eine gemeinsame Wärmequelle
auf. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Wärmeenergie der Wärmequelle
in verschiedenen Stufen an die Vorrichtung abgegeben wird, wobei
die Restwärmeenergie nach
der Wärmeübertragung
von der Wärmequelle zu
einem ersten Kreislauf einem nächsten
Kreislauf zugeführt
wird. So kann die von der Wärmequelle
zur Verfügung
stehende Energie effizient genutzt werden.
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Vorzugsweise
umfasst die Wärmequelle
einen Heizkreislauf, der mit den Vorwärmern und den Dampferzeugern
der einzelnen Kreisläufe
thermisch gekoppelt ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Wärmeenergie
der Wärmequelle
auf die einzelnen Kreisläufe
verteilt wird.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist zumindest eine Kraftmaschine, insbesondere eine Turbine, vorgesehen,
die thermische Energie in mechanische Energie umwandelt. Auf diese
Weise wird die an den Arbeitsmittelkreislauf übertragene Wärmeenergie
der Wärmequelle
dazu genutzt, mechanische Energie, insbesondere in Form von Rotationsenergie,
bereit zu stellen.
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Vorzugsweise
ist jedem einzelnen Kreislauf jeweils eine Kraftmaschine, insbesondere
Turbine, zugeordnet. Das hat den Vorteil, dass unterschiedliche
Kraftmaschinen eingesetzt werden können, die jeweils für die verschiedenen
Temperaturen und Dampfdrücke
in den einzelnen Kreisläufen
angepasst sind.
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Ferner
können
wenigstens zwei Kreisläufe oder
alle Kreisläufe
eine gemeinsame Kraftmaschine, insbesondere Turbine, aufweisen.
Die Verwendung von einer Kraftmaschine für mehrere Kreisläufe führt zu einem
geringeren Wartungsbedarf und somit zu einer Kostenreduktion.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Kraftmaschine, insbesondere
Turbine, mehrere Stufen umfasst, die mit jeweils einem der Kreisläufe gekoppelt
sind. Auf diese Weise kann die Kraftmaschine mit Arbeitsmitteln
auf verschiedenen Temperaturniveaus betrieben werden. Dadurch wird
die in die Kraftmaschine eingeleitete Wärmeenergie besonders effizient
genutzt. Außerdem
ist eine derartige Kraftmaschine wartungsfreundlich und kostengünstig.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ein Generator vorgesehen, der mit mindestens einer Kraftmaschine,
insbesondere Turbine, gekoppelt ist. Der Generator dient dazu, die
in der Kraftmaschine erzeugte mechanische Energie in elektrische
Energie umzuwandeln.
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Vorzugsweise
sind mehrere Kraftmaschinen, insbesondere Turbinen, auf einer Welle
angeordnet, die mit dem Generator verbunden ist. Durch diese Bündelung
der in mehreren Kraftmaschinen erzeugten mechanischen Energie erfolgt
die Erzeugung von elektrischem Strom im Generator besonders effektiv. Die
Koppelung des Generators mit den Kraftmaschinen kann durch ein Getriebe
erfolgen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug
auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
Darin zeigen
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1 ein
Prozessschaltbild einer Vorrichtung zur Energieumwandlung gemäß einem
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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2 ein
weiteres Prozessschaltbild einer Vorrichtung zur Energieumwandlung
gemäß einem weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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3 ein
Temperatur-/Enthalpiestromdiagramm eines ORC-Prozesses gemäß dem Stand
der Technik;
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4 ein
Temperatur-/Enthalpiestromdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß 1.
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1 zeigt
ein Prozessschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit drei Kreisläufen 100, 200, 300,
d.h. eine Vorrichtung für
einen dreistufigen ORC-Prozess. Der erste Kreislauf 100 weist
einen Kondensator 1 auf, dem in Strömungsrichtung des Arbeitsmittels
eine erste Pumpe 2 nachgeordnet ist. Der ersten Pumpe 2 ist
ferner ein Rekuperator 3 sowie im weiteren Verlauf ein
erster Vorwärmer 4 und ein
erster Dampferzeuger 5 nachgeordnet. Zwischen dem Dampferzeuger 5 und
dem Rekuperator 3 ist in Strömungsrichtung eine erste Kraftmaschine 23 angeordnet,
wobei der Rekuperator 3 dem Kondensator 1 vorgeordnet
ist derart, dass der erste Kreislauf 100 geschlossen ist.
Zwischen dem ersten Vorwärmer 4 und
dem ersten Dampferzeuger 5 des ersten Kreislaufs 100 ist
eine Abzweigung vorgesehen, so dass ein Teil des Arbeitsmittelstroms
in einen zweiten Kreislauf 200 geleitet wird. Der Abzweigung
ist im zweiten Kreislauf 200 eine zweite Pumpe 6 nachgeordnet,
die in Strömungsrichtung
einem zweiten Vorwärmer 7 sowie
weiterhin einem zweiten Dampferzeuger 8 vorgeordnet ist.
Der zweite Kreislauf 200 weist eine zweite Kraftmaschine 22 auf,
die dem zweiten Dampferzeuger 8 nachgeordnet und mit einem
zweiten Generator 26 gekoppelt ist. Analog zum Aufbau des
ersten Kreislaufs 100 ist auch im zweiten Kreislauf 200 die
zweite Kraftmaschine 22 dem Rekuperator 3 vorgeordnet.
Der zweite Kreislauf 200 umfasst des Weiteren eine Abzweigung,
die zwischen dem zweiten Vorwärmer 7 und
dem zweiten Dampferzeuger 8 angeordnet ist und einen Teil
des Arbeitsmittelstroms vom zweiten Kreislauf in einen dritten Kreislauf 300 leitet.
Der dritte Kreislauf 300 umfasst, wie auch der erste Kreislauf 100 und
der zweite Kreislauf 200, eine dritte Pumpe 9,
der ein dritter Vorwärmer 10,
ein dritter Dampferzeuger 11 sowie eine dritte Kraftmaschine 21 nachgeordnet
ist. Die dritte Kraftmaschine 21 ist mit einem dritten
Generator 25 gekoppelt und dem Rekuperator 3 vorgeordnet.
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Der
Rekuperator 3 weist demnach eine Zufuhr für Arbeitsmittel
auf, das aus den Kraftmaschinen 21, 22, 23 über eine
gemeinsame Hauptleitung 31 zum Rekuperator 3 geleitet
wird. Über
eine weitere Arbeitsmittelzufuhr wird dem Rekuperator 3 kondensiertes
Arbeitsmittel vom Kondensator 1 über die erste Pumpe 2 zugeführt. Der
Rekuperator 3 wirkt somit als Wärmetauscher, so dass die Restwärme des Arbeitsmittels
aus den Kraftmaschinen 21, 22, 23 an das
kondensierte Arbeitsmittel aus dem Kondensator 1 übertragen
wird.
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Der
Kondensator 1 weist eine Kondensatorableitung 32 auf,
die Wärme,
die dem Arbeitsmittel durch den Kondensator 1 entzogen
wird, an die Umgebung abgibt.
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Des
Weiteren ist ein Heizkreislauf 30 vorgesehen, der mit den
Vorwärmern 4, 7, 10 sowie
den Dampferzeugern 5, 8, 11 verbunden
ist. Der Heizkreislauf 30 verbindet die einzelnen Kreisläufe 100, 200, 300 des
ORC-Prozesses mit einer Wärmequelle (nicht
dargestellt).
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4 zeigt
ein weiteres Prozessschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei ein vierter Kreislauf 400 vorgesehen ist, der dem
Aufbau der weiteren Kreisläufe 100, 200, 300 weitgehend entspricht
und eine vierte Pumpe 12, einen in Strömungsrichtung nachgeordneten
vierten Vorwärmer 13,
einen vierten Dampferzeuger 14 sowie eine vierte Kraftmaschine 20 aufweist.
Ferner ist die vierte Kraftmaschine 20 mit einem vierten
Generator 24 gekoppelt und mit der nachgeordneten Hauptleitung 31 verbunden,
so dass das Arbeitsmittel dem Rekuperator 3 zugeführt wird.
Der vierte Kreislauf 400 ist, analog den anderen Kreisläufen 100, 200, 300,
mit dem Heizkreislauf 30 gekoppelt, wobei der Heizkreislauf 30 mit
dem vierten Vorwärmer 13 sowie
dem vierten Dampferzeuger 14 verbunden ist.
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Die
Strömungsrichtung
des Heizmediums im Heizkreislauf 30 ist der Strömungsrichtung
in den anderen Kreisläufen 100, 200, 300, 400 entgegen
gesetzt, so dass das Heizmedium von der Wärmequelle (nicht dargestellt)
zum vierten Dampferzeuger 14 geleitet wird. Vom Dampferzeuger 14 wird
das Heizmedium zum vierten Vorwärmer 13,
weiter zum dritten Dampferzeuger 11, weiter zum dritten
Vorwärmer 10, weiter
zum zweiten Dampferzeuger 8, weiter zum zweiten Vorwärmer 7,
weiter zum ersten Dampferzeuger 5 und schließlich zum
ersten Vorwärmer 4 geleitet.
Vom ersten Vorwärmer 4 strömt das Heizmedium
im Heizkreislauf 30 zur Wärmequelle (nicht dargestellt),
so dass der Kreislauf geschlossen ist. Es ist denkbar, dass der
Heizkreislauf 30 nicht geschlossen ist, so dass das Heizmedium
nach dem Durchlaufen der einzelnen Stufen, wobei jeweils Wärmeenergie an
die einzelnen Kreisläufe 100, 200, 300, 400 abgegeben
wird, an die Umgebung abgeführt
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist vor allem zur Stromerzeugung aus Niedertemperatur-Wärmequellen,
insbesondere aus Thermalquellen, geeignet. Dabei erfolgt die Stromerzeugung
nicht durch eine direkte Nutzung des heißen Wärmestroms, sondern durch eine Übertragung
der Wärme
auf einen gesonderten Kreislauf. Der gesonderte Kreislauf entspricht
im Wesentlichen einem Rankine Cycle, wobei statt Wasser organische
Fluide verwendet werden. Organische Fluide sind beispielsweise Alkane,
Alkene, Aromaten, (teil-)halogenierte Kohlenwasserstoffe, Silikonöle und andere.
Die Verwendung von organischen Fluiden führt zu der Bezeichnung des
Prozesses als Organic Rankine Cycle (ORC). Dabei wird das organische
Fluid im kalten, flüssigen
Zustand durch eine Speisepumpe 2 auf einen oberen Prozessdruck
gebracht, durch die Niedertemperatur-Wärmequelle, insbesondere Thermalwasser,
erwärmt
und verdampft, in einer Kraftmaschine 20, insbesondere
Turbine, entspannt, in einem Kondensator 1 kondensiert
und wieder der Speisepumpe 2 zugeführt. Durch einen mit der Turbine
gekoppelten Generator 27 wird die mechanische Arbeit in
elektrischen Strom umgewandelt. Es ist denkbar, dass zwischen der
Turbine 20 und dem Kondensator 1 ein Rekuperator 3 angeordnet
ist, der Restwärme
aus dem nach der Turbine 20 entspannten Dampf an das kondensierte
Fluid vor dem Vorwärmer 4 überträgt.
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Da
der Massenstrom einer Thermalquelle begrenzt ist, ist auch der Wärmestrom
der Thermalquelle festgelegt. Hingegen kann der Massenstrom des
Kühlwassers,
das dem Kondensator 1 zum Kühlen des Arbeitsmittels zugeführt wird,
angepasst werden. Bei der Übertragung
von Wärme
vom Thermalwasser auf das Arbeitsmittel kühlt das Thermalwasser ab, während bei
der Verdampfung des Arbeitsmittels die Temperatur konstant bleibt.
In den Dampferzeugern 5, 8, 11 findet
demnach eine isotherme Energieübertragung
statt, während
in den Vorwärmern 4, 7, 10 die
Energieübertragung
im Wesentlichen isobar erfolgt. Beim Übergang von einer isobaren
zu einer isothermischen Energieübertragung
entsteht ein Pinch Point zwischen Thermalwasser und Arbeitsmittel.
Der Pinch Point ist definiert als der Zustandspunkt mit der minimalen
Temperaturdifferenz zwischen zwei Wärmeströmen bei der Wärmeübertragung.
Die Lage des Pinch Points im Temperatur-/Enthalpiestromdiagramm
ergibt sich aus dem Verhältnis
von Massenstrom und Verdampfungstemperatur. Das bedeutet, dass bei
hohem Arbeitsmittelmassenstrom die obere Prozesstemperatur und damit
der Wirkungsgrad des Kreisprozesses niedrig ist. Umgekehrt ist bei
einem niedrigen Massenstrom der Wirkungsgrad des Kreisprozesses
höher.
Dabei gibt es eine optimale obere Prozesstemperatur, da sich die Leistungsabgabe
des Kreisprozesses aus dem Produkt aus spezifischer Arbeit und Massenstrom
berechnet. Die optimale obere Prozesstemperatur ist zudem mit einem
Massenstrom verknüpft,
was dazu führt,
dass die Energie des Thermalwassers nur bis zu einer bestimmten
Temperatur effizient genutzt werden kann (3).
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Um
einen möglichst
großen
Anteil der Wärmeenergie
der Wärmequelle
nutzen zu können,
ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Aufteilung des Arbeitsmittelmassenstroms vorgesehen. Auf diese
Weise entstehen in den verschiedenen Kreisläufen 100, 200, 300, 400 unterschiedliche Druck-
und Temperaturniveaus. Das heißt,
dass beispielsweise im zweiten Kreislauf 200 ein geringerer Massenstrom
vorliegt als im ersten Kreislauf 100. Durch die Abzweigung
zu einem dritten Kreislauf 300, in dem ein wiederum geringerer
Massenstrom vorliegt, kann im Vorwärmer 10 des dritten
Kreislaufs 300 der Pinch Point auf ein höheres Temperaturniveau
gehoben werden, so dass eine Erhöhung
des Gesamtwirkungsgrades erreicht wird. Durch eine weitere Stufe,
nämlich
einen vierten Kreislauf 400, ist es möglich, die Prozesstemperatur
weiter zu erhöhen,
so dass eine noch effizientere Nutzung der Wärmeenergiequelle erreicht wird.
(4)
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Die
Anzahl der Kreisläufe 100, 200, 300, 400 ist
dabei nicht auf drei, vier oder fünf Kreisläufe eingeschränkt, sondern
ergibt sich aus der Temperatur und dem Massenstrom der Wärmequelle,
so dass die Wärmeenergie
der Wärmequelle
bestmöglichst
genutzt wird.
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4 zeigt
ein Temperatur-/Enthalpiestromdiagramm für eine dreistufige Vorrichtung
nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
Dargestellt ist das Verhältnis
von Temperatur und Enthalpiestrom der Wärmequelle sowie des Arbeitsmittels, wobei
sich die Darstellung für
das Arbeitsmittel auf die Zustandsänderungen in den Verdampfern 4, 7, 10 und
Dampferzeugern 5, 8, 11 beschränkt. Das
Diagramm macht deutlich, dass der ORC-Kreisprozess durch einen dreistufigen
Aufbau mehr Wärme
aufnehmen kann. Außerdem
erfolgt die Wärmeaufnahme
im Vergleich zu bisher bekannten ORC-Kreisprozessen auf einem höheren Temperaturniveau,
so dass auch der nutzbare Wärmeinhalt
des Kreisprozesses steigt. Somit kann also der Prozess bei höheren Prozesstemperaturen
betrieben werden, wobei die höheren
Prozesstemperaturen zu höheren
thermischen Wirkungsgraden führen.
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Es
ist denkbar, dass durch eine höhere
Anzahl von Kreisläufen 100, 200, 300, 400 der
Pinch Point vollständig
umgangen werden kann, d.h. dass die Erwärmung des Ar beitsmittels durchgehend
nur mit der minimal zum Wärmeübergang
notwendigen Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Arbeitsmittel
erfolgt. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten lassen sich allerdings
nicht beliebig viele Stufen realisieren.
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Es
ist weiterhin denkbar, dass die Krafterzeugung nicht in verschiedenen
Turbinen erfolgt, sondern für
alle Kreisläufe 100, 200, 300, 400 eine
Kraftmaschine 20, 21, 22, 23 vorgesehen
ist. Die eine Kraftmaschine 20, 21, 22, 23 kann
dabei als mehrstufige Turbine ausgeführt sein, wobei der Arbeitsmitteldampf
eines Kreislaufes 100, 200, 300, 400 jeweils einer
Turbinenstufe zugeleitet wird. Die Kopplung zwischen der Kraftmaschine 20, 21, 22, 23 und
dem Generator 24, 25, 26, 27 erfolgt
vorzugsweise durch eine Welle, wobei zumindest eine, insbesondere
alle, Kraftmaschinen 20, 21, 22, 23 eine
gemeinsame Welle aufweisen können,
die mit zumindest einem gemeinsamen Generator 24, 25, 26, 27 gekoppelt sind,
so dass Rotationsenergie übertragen
und in elektrische Energie umgewandelt wird. Es können auch
mehrere, insbesondere alle, Generatoren 24, 25, 26, 27 mit
der Welle verbunden sein. Es ist auch denkbar, dass statt Turbinen
auch andere Kraftmaschinen 20, 21, 22, 23,
wie beispielsweise Schrauben- oder Kolbenmotoren, eingesetzt werden.
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- 1
- Kondensator
- 2
- erste
Pumpe
- 3
- Rekuperator
- 4
- erster
Vorwärmer
- 5
- erster
Dampferzeuger
- 6
- zweite
Pumpe
- 7
- zweiter
Vorwärmer
- 8
- zweiter
Dampferzeuger
- 9
- dritte
Pumpe
- 10
- dritter
Vorwärmer
- 11
- dritter
Dampferzeuger
- 12
- vierte
Pumpe
- 13
- vierter
Vorwärmer
- 14
- vierter
Dampferzeuger
- 20
- vierte
Kraftmaschine
- 21
- dritte
Kraftmaschine
- 22
- zweite
Kraftmaschine
- 23
- erste
Kraftmaschine
- 24
- vierter
Generator
- 25
- dritter
Generator
- 26
- zweiter
Generator
- 27
- erster
Generator
- 30
- Heizkreislauf
- 31
- Hauptleitung
- 32
- Kondensatorableitung
- 100
- erster
Kreislauf
- 200
- zweiter
Kreislauf
- 300
- dritter
Kreislauf
- 400
- vierter
Kreislauf