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Die
Erfindung betrifft eine bipolare Schere mit zwei Scherblättern, die
einander zugewandte Scherflächen
und zwei Scherkanten aufweisen, wobei die Querschnitte der Scherblätter im
Bereich der Scherflächen
bis zu den Scherkanten geradlinig verlaufen oder ausgebildet sind
und die Scherblätter
und damit die Scherflächen
und die Scherkanten in gleicher Richtung seitwärts gekrümmt oder gebogen sind und wobei
im Bereich des Gelenks der Scherblätter und zwischen den Scherblättern eine
Isolierung vorgesehen ist.
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Beim
chirurgischen Arbeiten werden häufig Scheren
in verschiedenen Ausführungen
zum Präparieren
und/oder zum Schneiden von Gewebe eingesetzt. Zum Präparieren
wird die Schere in geschlossenem Zustand in eine weiche Struktur
eingedrückt und
dann geöffnet.
Dadurch wird mit den stumpfen Rückseiten
der Scherblätter
das Gewerbe gespreizt und schonend getrennt.
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Biologische
Strukturen wie zum Beispiel Gefäße oder
Muskelstränge
können
auf diese Weise freigelegt werden. Gebogene oder gekrümmte Scherblätter haben
sich für
diesen Zweck als besonders gut geeignet erwiesen. Wird bei einem
derartigen spreizenden Präparieren
oder beim nachfolgenden scharfen Schneiden mit Hilfe der Schneidkanten der
Scherblätter
der Schere ein Blutgefäß verletzt oder
gezielt durchtrennt, kommt es zu einer Blutung. Zur Stillung dieser
Blutung werden üblicherweise elektrochirurgische
Instrumente oder bipolare Pinzetten eingesetzt. Alternativ kann
die Metallschere an den blutenden Gefäßstumpf gehalten und diese
mit einer monopolaren Elektrode berührt und unter Strom gesetzt
werden. Auf diese Weise kann das Gefäß durch Koagulation geschlossen
werden.
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Hilfreich
ist es, wenn die Schere selbst bereits als Koagulationsinstrument
gestaltet ist, so dass während
des Schneidens oder unmittelbar danach ohne Zuführen weiterer Instrumente ein
Gefäßstumpf koaguliert
werden kann. Dabei ist es besonders günstig, wenn die Schere als
bipolares Instrument ausgeführt
ist, also an beiden Scherblättern
elektrische Pole gegeneinander isoliert vorgesehen sind, so dass
auch in der Nähe
von delikaten Strukturen koaguliert werden kann, ohne eine Tiefenschädigung,
wie sie mit einer monopolaren Koagulationstechnik verbunden ist,
zu riskieren.
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Aus
US 3 651 811 A ist
bereits eine bipolare Schere bekannt, bei welcher nicht nur die
Scherblätter
relativ zu den Betätigungsschenkeln
gekrümmt sind,
sondern auch die Schneidkanten nicht geradlinig verlaufen, sondern
ihrerseits voneinander wegführende
bogenförmige
Krümmungen
haben, so dass beim Schließen
der Schere die bei dieser vorbekannten bipolaren Schere nur über einen
Teilbereich verlaufende Isolierung zunächst wirksam ist, bei einem
weiteren Schließen
im Zuge eines kontinuierlichen Schneidvorganges, wenn die bogenförmig voneinander
zurückweichenden
Schneiden schließlich
in Berührkontakt
miteinander kommen, ein Kurzschluss zu befürchten ist.
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Dies
wird zwar bei einer Lösung
gemäß
US 5 324 289 A ,
bei welcher zumindest ein Scherblatt über seine gesamte Länge isoliert
ist, vermieden, jedoch sind dabei die Scherblätter und Scherflächen flach dargestellt
und die Schneidkanten geradlinig verlaufend ausgebildet und die
durch eine Beschichtung hergestellte Isolierung ist einem starken
Verschleiß unterworfen,
kann also schon relativ bald ihre Wirkung verlieren.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, eine bipolare Schere der eingangs genannten
Art mit gebogenen oder gekrümmten
Scherblättern
zu schaffen, die preiswert in der Herstellung und robust und stabil
ist und eine auch bei häufiger
Benutzung stabile und dauerhafte Isolierung aufweist und im Querschnitt
relativ dünne
Scherblätter
haben kann und gleichzeitig auch eine einfach durchführbare Koagulation
erlaubt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die eingangs definierte bipolare Schere dadurch
gekennzeichnet, dass die Scherblätter
jeweils nur über
einen Teil ihrer Länge
isoliert sind, wobei die Isolierungen der beiden Scherblätter jeweils
an einem einzigen Längenbereich
dieser Scherblätter
flächig
und ununterbrochen derart in Längsrichtung
der Scherblätter
zueinander versetzt angeordnet sind, dass die Teilisolierung des einen
Scherblattes die des zweiten Scherblattes in Schließstellung
der Schere so ergänzt,
dass die von den Teilisolierungen gebildete Gesamtisolierung im wesentlichen über die
Gesamtlänge
der beiden Scherblätter
reicht oder wirksam ist.
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Obwohl
also an keinem der Scherblätter
eine über
dessen gesamte Länge
reichende Isolierung vorgesehen ist, wird auf diese Weise eine über die Gesamtlänge der
Scherblätter
auch in geschlossenem Zustand wirkende Isolierung erzielt. Da die Scherblätter gekrümmt sind,
können
relativ kurze Isolierstücke
ohne nennenswerte innere Spannungen verwendet werden, während eine über die
gesamte Krümmung
eines Scherblattes verlaufende Isolierung erheblichen inneren Spannungen
ausgesetzt wäre.
Somit kann auch eine standhafte beziehungsweise eine eine hohe Lebensdauer
aufweisende Isolierung insbesondere im Gelenkbereich erzielt werden,
wo die Isolierung relativ dick sein kann, ohne aber aufgrund der
Krümmung
unter ungünstiger Spannung
zu stehen.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die Isolierung des gelenknah isolierten Scherblattes dicker als die
des zweiten Scherblattes ist. Gerade im gelenknahen Bereich werden
die Schneiden der Scherblätter
zuerst und häufiger
aneinander vorbeigeführt,
so dass eine in diesem Bereich angeordnete Isolierung dadurch eine
höhere
Lebensdauer erhält,
dass sie dicker sein kann. Dennoch kann sie spannungsarm mit dem
jeweiligen Scherblatt verbunden sein, obwohl dieses gekrümmt ist,
weil sie relativ kurz sein kann.
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Vorteilhaft
für eine
möglichst
flache oder dünne
Ausbildung der Scherblätter
ist es, wenn zumindest die gelenknah angeordnete Isolierung eine
in eine Vertiefung des gelenknah isolierten Scherblattes eingefügte Isolierplatte
aus einem Werkstoff ist, der so hart wie oder härter als das Metall des damit
zusammenwirkenden Scherblattes ist. Auch dabei ist wiederum vorteilhaft,
dass eine solche Isolierplatte an dem gekrümmten Scherblatt nur über einen
Teil von dessen Gesamtlänge
verlaufen muss, so dass sich trotz der Krümmung auch beim Sterilisieren
oder Autoklavieren keine nennenswerten Spannungen ergeben, die im
Laufe der Zeit zu einem Lösen
der Isolierplatte aus ihrer Gebrauchsstellung führen. Ein entsprechend harter
isolierender Werkstoff wirkt dem Verschleiß entgegen, so dass eine hohe
Lebensdauer erzielt und die erfindungsgemäße Schere entsprechend lang
und oft eingesetzt werden kann.
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Die
gelenknah angeordnete Isolierplatte kann dabei ein Formteil sein,
welches bestmöglich
an die Geometrie des Scherblattes und der Gelenkgestaltung angepasst
sein kann.
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Die
gelenknah angeordnete Isolierplatte kann eine derartige Dicke haben,
dass das Verbindungselement oder die Schraube zum Verbinden der beiden
relativ zueinander schwenkbaren Scherblätter in die Isolierplatte hinein
reicht. Bei Scheren wird das Gelenk für die beiden Scherblätter häufig durch ein
entsprechendes stiftförmiges
Verbindungselement oder eine Schraube gebildet, die auf diese Weise
durch die Isolierplatte des einen Scherblattes gleich mitisoliert
werden kann.
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Beispielsweise
kann zur Isolierung des Verbindungselements oder der Schraube zum
Zusammenhalten der beiden Scherblätter im Gelenkbereich an die
Isolierung eine die Schraube oder das Stiftende umfassende Hülse, insbesondere
einstückig,
angeformt sein. Dies ist der Vorteil der Verwendung eines Formstückes als
Isolierung im gelenknahen Bereich, so dass es praktisch eine Doppelfunktion
haben kann, aber trotzdem und trotz der Krümmung der Scherblätter keine
unnötig
hohen Spannungen bewirkt, da es nur über einen – relativ kurzen – Teilbereich
dieses gekrümmten
Scherblattes reichen muss.
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Zusätzlich oder
stattdessen kann aber im Gelenk der Schere auch eine Metallschraube
oder ein Metallstift angeordnet sein, der mit einer Isolierung überzogen
oder beschichtet ist, oder die Schraube oder Stift können aus
Isolierwerkstoff bestehen. Dabei kann aber auch eine an die Isolierung angeformte
Hülse den Überzug der
Metallschraube oder des Metallstifts bilden.
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Die
Isolierplatte oder das isolierende Formteil kann mit dem zugehörigen Scherblatt
verklebt, verschweißt
oder verlötet
sein. Dies ergibt eine ausreichend feste dauerhafte Verbindung.
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Zweckmäßig ist
es, wenn die Isolierungen in den isolierten Bereichen der Scherblätter über die
gesamte Scherblattbreite reichen. Dadurch wird erreicht, dass selbst
bei vollkommen geschlossener Schere kein Kurzschluss auftreten kann.
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Die
distale, dem Gelenk ferne Isolierung kann an dem Inneren der beiden
gekrümmten
Scherblätter,
oder gegebenenfalls an dem äußeren Scherblatt,
angeordnet sein. Die Anordnung an dem die "Innenkurve" der Scherblätter bildenden inneren Scherblatt
hat dabei den Vorteil, dass dessen Außenseite blank ist, so dass
ein Benutzer die Schere sehr gut in teilweise geöffnetem Zustand zum Koagulieren benutzen
kann, indem er dann die beiden durch die Krümmung in eine gemeinsame Richtung
deutenden Spitzen oder Enden der Scherblätter dem zu koagulierenden
Bereich zuwenden und diesen gut und isoliert erreichen kann. Ist
hingegen der distale isolierte Bereich an dem äußeren Scherblatt vorgesehen, kann
nur mit den dann relativ großflächig wirkenden Rückseiten
der beiden Scherblätter
koaguliert werden.
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Die
Isolierung an dem zweiten Scherblatt an dessen gelenkfernen oder
distalem Längenbereich kann,
ebenfalls, eine isolierende, eingefügte Platte, ein Formteil oder
auch eine isolierende Beschichtung sein. Da eine isolierende Platte
aufgrund der Aufteilung der beiden Isolierungen auf beide Scherblätter relativ
kurz ist, entstehen trotz der Krümmung
keine zu großen
Spannungen, die die Verbindung zwischen Scherblatt und Isolierung
im Laufe der Zeit gefährden
könnte.
Trotz der Krümmung
der Scherblätter
können
also Isolierplatten verwendet werden, die bei einer Anordnung an
einem einzigen Scherblatt über
dessen gesamte Länge
beachtlichen Spannungen in Löserichtung
unterworfen sein könnten,
was aber durch die Aufteilung der Isolierung auf die beiden Scherblätter vermieden
wird.
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Günstig kann
es sein, wenn die sich ergänzenden
Isolierungen der beiden Scherblätter
an diesen derart ausgebildet und angeordnet und die isolierten Bereiche
derart bemessen sind, dass sie sich in Schließstellung der Schere etwas überlappen.
Dadurch wird sichergestellt, dass in diesem Übergangsbereich der beiden
Isolierungen beim Betätigen
der Schere in keiner Relativstellung der Scherblätter zueinander ein Kurzschluss
auftreten kann.
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Die
Länge oder
Größe des Überlappungsbereichs
der beiden Isolierungen an den beiden Scherblättern kann dabei zwischen etwa
einem zehntel und zwei Millimeter, insbesondere etwa einen fünftel oder einen
viertel oder halben oder einen Millimeter oder einen Zwischenwert
davon betragen.
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Die
Grenze der Isolierungen an den beiden Scherblättern quer zu dessen Verlauf
kann geradlinig oder gekrümmt
sein, wobei der Krümmungsmittelpunkt
im Gelenk der Schere liegt, und die gekrümmt begrenzten Isolierungen
können
an einer gemeinsamen Krümmungslinie
verlaufen oder sich überlappen.
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Sind
die auf die beiden Scherblätter
verteilt angeordneten Isolierungen jeweils an ihren aneinander zugewandten
Enden mit einer Krümmung
begrenzt, deren Krümmungsmittelpunkt
das Gelenk der Schere ist, kann zumindest theoretisch auf eine Überlappung
verzichtet werden, weil beim Schließen der Scher blätter die
Isolierungen sich dann in jeder gegenseitigen Position ergänzen. Dennoch
kann aus Sicherheitsgründen
eine geringfügige
gegenseitige Überlappung
zweckmäßig sein,
um auch beispielsweise im Laufe der Zeit auftretendes Gelenkspiel
tolerieren zu können.
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Die
Längenbereiche
der Scherblätter,
welche jeweils mit einer Isolierung versehen sind, können an
den beiden Scherblättern
unterschiedlich groß bemessen
sein und die insbesondere von einer Isolierplatte oder einem isolierenden
Formteil gebildete Isolierung im Gelenkbereich kann relativ zur Schneidkantenlänge, also
was ihren Anteil an der Schneidkantenlänge betrifft, kürzer als
die Isolierung des anderen Scherblattes sein. Vor allem im gelenknahen
Bereich ist eine Ausgestaltung der Isolierung als Isolierplatte
oder als Formteil auch aus Verschleißgründen besonders günstig, kann
aber aus Kostengründen
kürzer
als der Isolierbereich des anderen Scherblattes gehalten werden.
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Das
Verhältnis
der beiden Längen
der isolierten Längenbereiche
zueinander relativ zu den Schneidkanten kann etwa Eins zu Fünf oder
Eins zu Vier oder Eins zu Drei oder Eins zu Zwei oder auch Eins
zu Eins oder einen Zwischenwert davon betragen. Dies kann je nach
Abmessung, Querschnitt und Breite der Scherblätter ausgewählt und vor allem daran angepasst
werden, wie geringstmögliche
Spannungen in den Isolierungen und an deren Befestigungen an den
Scherblättern
entstehen.
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Es
sei noch erwähnt,
dass als Isolierplatte oder Formteil ein Keramikteil vorgesehen
sein kann, welches eine entsprechend hohe Festigkeit und Härte haben
kann.
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Es
sei noch erwähnt,
dass die vorbeschriebene bipolare Schere als offenes chirurgisches
Instrument oder auch als Rohrschaftinstrument gestaltet sein kann,
wie es beispielsweise aus
US
5 540 685 A oder aus
US
5 352 222 bekannt ist, wobei aus der letzteren Druckschrift
auch die gemeinsame Krümmung
der beiden Scherblätter
vorbekannt ist.
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Vor
allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen
Merkmale und Maßnahmen
ergibt sich eine bipolare Schere, – sei sie ein übliches
offenes chirurgisches Instrument analog
US 5 324 289 , sei sie ein Rohrschaftinstrument – die robust
und stabil und dennoch preiswert in der Herstellung sein kann und
eine dauerhafte Isolierung erhalten kann, welche auch für eine häufigere
Wiederverwendung geeignet ist, ohne ihre Schärfe auch bei mehrfacher Anwendung
zu verlieren. Dennoch können
Scherblätter
von relativ geringer Dicke verwendet werden, denn auch beim Einsatz
von Keramikplatten als Isolierungen entstehen an den gebogenen Scherblättern nur
relativ geringe Spannungen, weil die isolierenden Keramikplatten
nur über
einen relativ geringen Längenteil
der Scherblätter
reichen, so dass auch das Autoklavieren nicht zu solchen Spannungen
führen
kann, dass die gekrümmten
Isolierplatten sich von dem metallischen Scherblatt lösen. Durch
eine Teilung der Isolierungen ist der zu überwindende Radius beziehungsweise
die Krümmung nur
in einem reduzierten Bereich vorhanden und damit die Spannung in
dem Teil geringer.
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Durch
die Verwendung metallischer Scherblätter bleibt dabei die Stabilität des Instrumentes
bei gleichzeitig relativ geringer Dicke der Scherblätter hoch.
Außerdem
ist ein solcher Aufbau, da er auf konventionell breit ausgebildeter
verfügbarer
Scherenrohware aufbaut, relativ preisgünstig. Insbesondere die Verwendung
einer Keramikplatte für
zumindest eines der beiden Isolierelemente an einem der Scherblätter hat
den Vorteil, dass sie robust ist und somit auch wiederholter Anwendung
und Aufbereitung standhält.
Insbesondere im distalen Bereich des Instruments, wo weniger Verschleiß und Abrieb
als im Gelenkbereich entsteht, kann die Isolierung zwar ebenfalls
als Keramikplatte oder Formteil ausgebildet sein, jedoch genügt für diesen
Teil auch eine Beschichtung.
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Nachstehend
sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in
zum Teil schematisierter Darstellung:
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1 eine
Ansicht einer bipolaren, geöffneten
Schere mit zwei Scherblättern,
die über
Scherarme und Grifföffnungen
relativ zu einem Gelenk verschwenkbar sind mit Blick auf eine der
Scherflächen,
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2 das
Arbeitsende der Schere mit beiden Scherblättern und dem Gelenk und in
unmittelbarer Fortsetzung der verbundenen Scherblätter jeweils das
einzelne Scherblatt, wobei das in 1 und 2 mit
seiner Scherfläche
von dem Betrachter abgewandte Scherblatt umgewendet mit Blick auf
die Scherfläche
und seine Isolierung dargestellt ist und die Isolierbereiche an
den beiden Scherblättern
jeweils geradlinig quer zum Verlauf der Scherblätter begrenzt sind,
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3 eine
Ansicht der beiden Scherblätter, wobei
die Isolierbereiche eine bogenförmige
Begrenzung quer zum Verlauf der Scherblätter haben und der Krümmungsradius
der bogenförmigen
Begrenzung von dem Gelenk der Schere ausgeht und die Isolierbereiche
jeweils auf einer gemeinsamen Begrenzungslinie in Gebrauchsstellung
enden,
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung, wobei die Isolierbereiche
in Gebrauchsstellung einander geringfügig überlappen,
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5 eine
Draufsicht der beiden gekrümmten
Scherblätter
einschließlich
dem Gelenkbereich, wobei die Isolierung des gelenknahen Bereiches
des einen Scherblattes und die Isolierung des anderen, innenliegenden
Scherblattes an ihren quer zu den Scherblättern verlaufenden Enden eine
gemeinsame Linie bilden,
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6 eine
der 5 entsprechende Darstellung, wobei sich die beiden
Isolierbereiche der beiden Scherblätter etwas überlappen,
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7 eine
der 5 entsprechende Darstellung, wobei die gelenknahe
Isolierung als relativ dicke Isolierplatte ausgebildet ist, welche
das Ende der das Gelenk bildenden, die Scherblätter zusammenhaltenden Schraube
umgreift, ohne Überlappung
der beiden Isolierbereiche,
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8 eine
der 6 entsprechende Darstellung, bei welcher die beiden
Isolierbereiche eine gegenseitige Überlappung haben und die gelenknahe
Isolierung als Platte ausgebildet ist, die das Ende der Verbindungsschraube
umfasst,
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9 eine
abgewandelte Ausführungsform gemäß 7,
wobei die beiden Isolierungen eine gemeinsame Begrenzungslinie an
ihren quer zu den Scherblättern
verlaufenden Enden haben und die gelenknahe Iso lierplatte einen
angeformten Hülsenbereich
zum Umfassen der das Gelenk bildenden Schraube hat,
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10 eine
der 9 entsprechende Darstellung mit einem angeformten
Hülsenteil
an der Isolierplatte zum Umgreifen der Schraube, wobei sich die
beiden Isolierungen der beiden Scherblätter in den einander zugewandten
Endbereichen etwas überlappen,
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11 eine
der 5 entsprechende Darstellung, wobei jedoch die
distale Isolierung – im
Gegensatz zu den Ausführungsformen
gemäß 5 bis 10 nicht
an dem an der Innenseite der gemeinsamen Krümmung verlaufenden Scherblatt,
sondern an dem außenliegenden
Scherblatt angeordnet ist und die gelenknahe Isolierung an dem Scherblatt
vorgesehen ist, welches in die innenliegende Krümmung übergeht,
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12 eine
der 11 entsprechende Darstellung, wobei sich die beiden
Isolierungen der beiden Scherblätter
in dem einander zugewandten Bereich etwas überlappen,
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13 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen bipolaren Schere, die als
Rohrschaftinstrument ausgebildet ist,
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14 in
vergrößertem Maßstab eine
Ansicht der beiden Scherblätter
des Instruments gemäß 13,
wobei die Isolierungen an beiden Scherblättern, auch an dem dem Betrachter
näheren
Scherblatt, angedeutet sind,
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15 eine
Draufsicht auf die gekrümmten Scherblätter ge mäß 14,
wobei die gelenknahe Isolierung an dem entlang der Krümmung der
Scherblätter
innenliegend verlaufenden Scherblatt angeordnet ist,
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16 die
beiden Scherblätter
gemäß 15 in
voneinander getrennter Lage mit den jeweils in unterschiedlichen
Längenbereichen
dieser Scherblätter
angeordneten Isolierungen,
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17 eine
der 14 entsprechende Darstellung, wobei jedoch die
beiden Isolierungen an den beiden Scherblättern jeweils gegenüber der
Anordnung von 14 vertauscht sind,
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18 eine
Draufsicht der beiden getrennt dargestellten Scherblätter gemäß 17,
wobei die Isolierung des an der Krümmung innen verlaufenden Scherblattes
in dessen distalem Bereich vorgesehen ist und die Isolierung des
anderen Scherblattes gelenknah angeordnet und so geformt ist, dass
sie einen hülsenförmigen Ansatz
zum Umgreifen der Verbindungsschraube hat,
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19 eine
der 18 entsprechende Darstellung, wobei die gelenknahe
Isolierung an dem in Gebrauchsstellung innen verlaufenden gekrümmten Scherblatt
angeordnet ist und den Kopf der Verbindungsschraube isolierend umfasst,
sowie
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20 einen
Querschnitt der beiden Scherblätter
in einem Bereich einer der Isolierungen, wobei sich die Schneidkanten
an dieser Stelle gerade berühren.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen Ausfüh rungsformen
erhalten hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmende Teile auch
bei abgewandelter Formgebung übereinstimmende
Bezugszahlen.
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Eine
im Ganzen mit 1 bezeichnete bipolare Schere, im Folgenden
auch „Schere 1" genannt, kann
gemäß 1 bis 12 als
offenes chirurgisches Instrument mit zwei Scherblättern 2 und 3 ausgebildet
sein, welche sich über
das gemeinsame Gelenk 4 in Scherarme 5 fortsetzen,
an denen bekannte ringförmige
Greiföffnungen 6 angeordnet
sind, an denen man in 1 die Stromanschlüsse 7 erkennt. Gemäß 13 bis 19 kann
die bipolare Schere 1 aber auch ein Rohrschaftinstrument
sein.
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In
beiden Fällen
weist die Schere 1 zwei Scherblätter 2 und 3 auf,
die einander zugewandte Scherflächen 8 und 9 und
Scherkanten 10 haben, was vor allem in den 2 bis 4 und 20 verdeutlicht
ist. Dabei ist die Scherfläche 8 in
den 1 und 2 in zusammengebautem Zustand
der Schere 1 nicht sichtbar, aber in 2 an
dem in umgewendeter Form bezeichneten Scherblatt 2 erkennbar.
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Gemäß den 5 bis 12 und 15 bis 19 sind
die Scherblätter 2 und 3 und
damit ihre einander zugewandten Scherflächen 8 und 9 sowie die
Scherkanten 10 jeweils in übereinstimmender Richtung seitwärts gekrümmt oder
gebogen, während
jedoch die Querschnitte der Scherblätter 2 und 3 zumindest
im Bereich der Scherflächen 8 und 9 gemäß 20 in üblicher
Weise geradlinig und vorsprungsfrei bis zu den Scherkanten 10 verlaufen.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen
ist in noch zu beschreibender Weise im Bereich des Gelenks 4 sowie
der Scherblätter 2 und 3 zwischen
diesen eine Isolierung vorgesehen.
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Dabei
erkennt man in einer großen
Anzahl der Figuren und besonders gut in den 2 bis 4 und 15 bis 19,
dass die Scherblätter 2 und 3 jeweils
nur über
einem Teil ihrer Länge,
allerdings über
die gesamte Breite, isoliert sind, wobei die Isolierungen 11 und 12 der
beiden Scherblätter 2 und 3 jeweils
an einem einzigen Längenbereich
dieser Scherblätter
flächig
und ununterbrochen über
die gesamte Breite reichend derart in Längsrichtung der Scherblätter zueinander
versetzt sind, dass die Teilisolierung 11 des einen Scherblattes 2 die
Teilisolierung 12 des zweiten Scherblattes 3 in
Schließstellung der
Schere gemäß 5 bis 12 und 14 bis 19 so
ergänzt,
dass die von den Teilisolierungen 11 und 12 gebildete
Gesamtisolierung im Wesentlichen über die Gesamtlänge der
beiden Scherblätter 2 und 3 reicht
oder wirksam ist, so dass auch bei geschlossener Schere 1 beide
Scherblätter 2 und 3 gegeneinander
isoliert sind, obwohl jedes der Scherblätter 2 und 3 nur
eine Teilisolierung 11 und 12 aufweist, was im
Hinblick auf den geradlinigen Verlauf der Schneidkanten 10 vorteilhaft
ist.
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Während gemäß den 5 und 6 sowie 15 und 16 die
Isolierungen 11 und 12 jeweils etwa die gleiche
Dicke haben, kann die Isolierung 11 des gelenknah isolierten
Scherblattes 2 gemäß den 7 bis 10 oder 18 und 19 dicker
als die des anderen Scherblattes sein, so dass vor allem in dem
gelenknahen Bereich, wo die beiden Scherblätter 2 und 3 häufiger und
gleich von Anfang an beim Schließen der Schere 1 miteinander
reibenden Kontakt haben, ein störender
Verschleiß der
Isolierung 11 vermieden wird.
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Dabei
erkennt man in mehreren der verschiedenen Figuren und dabei auch
in den 5, 6, 11 und 12 sowie
in den weiteren vorstehend betreffend die Isolierung 11 genannten
Figuren, dass die gelenknah angeordnete Isolierung 11 eine
in eine Vertiefung des gelenknah isolierten Scherblattes eingefügte Isolierplatte
ist, die zweckmäßigerweise
aus einem Werkstoff besteht, der so hart wie oder härter als
das Metall des damit zusammenwirkenden Scherenblattes 2 oder
gegebenenfalls 3 ist.
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Gemäß 9 und 10 sowie 18 und 19 ist
dabei zumindest die dem Gelenk 4 nahe Isolierplatte, also
die Isolierung 11, ein Formteil, welches einerseits eine
bestimmte Querschnittsdicke und andererseits auch eine Krümmung sowie
gegebenenfalls eine Anformung für
die zu dem Gelenk 4 gehörende
Schraube hat.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 7 und 8 hat
dabei die gelenknah angeordnete Isolierplatte 11 eine derartige
Dicke, dass das Verbindungselement oder die Schraube des Gelenks 4 zum
Verbinden der beiden relativ zueinander verschwenkbaren Scherblätter 2 und 3 in
die Isolierplatte hineinreicht, ohne durch sie hindurchzugehen,
so dass die Isolierplatte der Isolierung 11 gleichzeitig
auch das Ende dieser Schraube isoliert.
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In
den Ausführungsbeispielen
gemäß 9, 10, 18 und 19 ist
zur Isolierung des Verbindungselements oder der Schraube des Gelenks 4 zum
Zusammenhalten der beiden Scherblätter 2 und 3 an
die Isolierung eine die Schraube oder das Stiftende umfassende Hülse 13 einstückig angeformt.
Dabei befindet sich diese angeformte Hülse 13 in den Ausführungsbeispielen
gemäß 9, 10 und 18 an
der dem anderen Scherblatt abgewandten Seite der Isolierung 11,
weil diese an dem außen
verlaufenden Scherblatt 2 der gekrümmten Schere 1 angeordnet
ist.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 19 befindet
sich hingegen die angeformte Hülse 13 im
Bereich des Schraubenkopfes, weil dabei die proximale oder dem Gelenk 4 nahe
Isolierung 11 an dem Scherblatt 3 angeordnet ist,
welches an der gekrümmten Scheren 1 innenliegend
verläuft.
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Dabei
kann im Gelenk 4 der Schere 1 eine Metallschraube
oder ein Metallstift angeordnet sein. Dieser könnte auch mit einer Isolierung überzogen oder
beschichtet sein oder die Schraube oder der Stift könnte selbst
aus Isolierwerkstoff bestehen, um auch im Gelenk 4 eine
gute Isolierung zwischen den beiden Scherblättern 2 und 3 zu
erzeugen.
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Die
als Isolierungen 11 und 12 an den Scherblättern 2 und 3 angeordneten
Isolierplatten sind dabei zweckmäßigerweise
mit dem jeweiligen Scherblatt verklebt, verschweißt oder
verlötet.
Dabei erkennt man in den 1 bis 4, 14 und 17,
dass die Isolierungen 11 und 12 in den jeweils
isolierten Bereichen der Scherblätter 2 und 3 über deren
gesamte Breite reichen, so dass auch beim Schließen der Schere 1 kein
Kurzschluss auftreten kann.
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In
den Ausführungsbeispielen
gemäß 5 bis 10 sowie 18 ist
die distale, dem Gelenk 4 ferne Isolierung 12 an
dem inneren Scherblatt 3, welches gegenüber dem äußeren Scherblatt 2 die „Innenkurve" bildet, angeordnet.
Dadurch kann bei etwas geöffneter
Schere das Scherblatt 2 und dieses Scherblatt 3 gespreizt
mit den durch die Krümmung zu
einer Seite gerichteten Enden an eine zu koagulierende Stelle gehalten
werden, die dadurch gut zugänglich
ist.
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Es
ist aber auch eine umgekehrte Anordnung insbesondere auch bei einem
Rohrschaftinstrument gemäß 16,
aber gem. 11 und 12 auch bei
einem offenen Instrument gemäß 1 möglich, wenn
die konvexe Seite der Scherblätter 2 und 3 zum Koagulieren
bevorzugt wird.
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Auch
die distale Isolierung 12, bevorzugt an dem zweiten Scherblatt 3 kann
eine an dessen gelenkfernem oder distalem Längenbereich eingefügte isolierende
Platte oder ein Formteil, aber auch eine isolierende Beschichtung
sein.
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In
den 2 und 4 ist angedeutet, dass die sich
ergänzenden
Isolierungen 11 und 12 der beiden Scherblätter 2 und 3 an
diesem derart ausgebildet und bemessen sind, dass sie sich in Schließstellung
der Schere 1 etwas überlappen.
Der Überlappungsbereich
ist dabei in 2 durch die beiden an ihren
einander zugewandten Enden etwas versetzten Linien L und in 4 durch
die ebenfalls etwas versetzten Querlinien Q verdeutlicht. 3 zeigt
eine Anordnung, bei welcher die Überlappung
praktisch nicht vorhanden ist, sondern die Begrenzungen der Isolierungen
in Gebrauchsstellung eine gemeinsame Linie haben oder bilden, wobei
die Linien Q eine gemeinsame Linie bilden.
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Vor
allem eine geringfügige Überlappung verbessert
dabei die Sicherheit gegen einen Kurzschluss in praktisch jeder
Spreiz- oder Schließstellung
der Schere 1, wobei dies sowohl für das offene Instrument gemäß 1 als
auch für
das Rohrschaftelement gemäß 13 gilt.
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Die
Länge oder
Größe des Überlappungsbereichs
in Erstreckungsrichtung der Scherblätter 2 und 3 kann
dabei äußerst geringfügig, z.B.
etwa einen zehntel Millimeter oder weniger oder bis zu 2 Millimeter,
insbesondere etwa einen fünftel
oder viertel oder halben bis einen Millimeter oder einen Zwischenwert zwischen
diesen Abmessungen betragen, was davon abhängig gemacht werden kann, welche
Abmessungen die Scherblätter 2 und 3 selbst
sowohl in Längs- als
auch in Querrichtung haben und welche Querschnitte sie auch auf
ihrer den Scherflächen 8 und 9 abgewandten
Außenseite
haben.
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Während im
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 und 2 sowie
gemäß den 14 und 17 die
quer zu den Scherblättern 2 und 3 verlaufende
Grenze der Isolierungen geradlinig verläuft, kann sie gemäß den 3 und 4 sowohl
bei einem offenen Instrument gemäß 1 als
auch bei einem Rohrschaftinstrument gemäß 13 auch derart
gekrümmt
verlaufen, dass der Krümmungsmittelpunkt
im Gelenk 4 der Schere 1 liegt, so dass bei dem
gegenseitigen Verschwenken der Scherblätter 2 und 3 die
gegenseitige Überlappung
der Isolierungen 11 und 12 trotz der Verschwenkung
unverändert bleibt
und gemäß 3 auf
eine Überlappung
sogar verzichtet werden kann.
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In
praktisch allen Ausführungsbeispielen
erkennt man, dass die Längenbereiche
der Scherblätter 2 und 3 zwischen
deren Enden und dem Gelenk 4, welche jeweils mit einer
Isolierung 11 und 12 versehen sind, an den beiden
Scherblättern 2 und 3 unterschiedlich
groß bemessen
sind. Vor allem die distale Isolierung 12 ist dabei in
aller Regel größer als die
gelenknahe proximale Isolierung 11, die allerdings auch
eine vergleichbare Gesamtlänge
hat, wenn man noch den über
das Gelenk 4 zu den Griffen 6 hin reichenden Bereich
dieser Isolierung 11 berücksichtigt. Gemäß 1 kann
beispielsweise die gelenknahe Isolierung nur etwa ein Drittel der
Längenausdehnung
der gelenkfernen Isolierung 12 haben, wenn man beispielsweise
jeweils diese Länge
der Isolierungen entlang den Schneidkanten 10 vergleicht
und misst.
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Dabei
können
die Isolierteile oder Isolierplatten oder Formteile jeweils Keramikteile
sein, deren Härte
einem Verschleiß einen
großen
Widerstand entgegensetzen kann.
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Die
bipolare Schere 1 mit zwei gekrümmten Scherblättern 2 und 3 weist
eine gegenseitige Isolierung dieser Scherblätter 2 und 3 auf,
die auf diese beiden Scherblätter 2 und 3 dadurch verteilt
ist, dass jedes der Scherblätter 2 und 3 nur über einen
Teil seiner Länge,
in diesem Bereich allerdings durchgehend, isoliert ist, das heißt an jedem
der beiden Scherblätter 2 und 3 ist
jeweils nur ein einziger Längenbereich
flächig
und ununterbrochen mit einer Isolierung 11 und 12 versehen.
Diese Isolierungen 11 und 12 der Scherblätter 2 ergänzen sich
in Schließstellung
der Schere 1 derart, dass die Gesamtisolierung im Wesentlichen über die
Gesamtlänge
der beiden Scherblätter 2 und 3 reicht.
Somit kann jede der gemäß der Krümmung der
Scherblätter
gekrümmten Isolierungen
spannungsarm angebracht und im Falle von isolierenden Platten befestigt
werden und auch mehrere Autoklavier-Vorgänge ohne Ablösung von den
Scherblättern 2 und 3 überstehen.