DE202007005755U1 - Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase - Google Patents
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- B21D28/24—Perforating, i.e. punching holes
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Abstract
Vorrichtung
zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase in einem bandförmigen Blech
(1), bei dem in einem Folgewerkzeug in einer ersten Stufe zur Formung
eines Durchgangslochs (3) ein Lochstempel (2) mit einem etwa der
Blechdicke (a) entsprechenden Durchmesser und in einer zweiten Stufe
zentrisch zur Achse des Durchgangslochs (3) ein Prägeeinsatz
(5) mit einem Einsenkprofil (6), das die Kontur der Fase aufweist,
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsenkprofil
(6) eine Kreisfläche
(63) vorgesehen ist, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der
Fase ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase in einem bandförmigen Blech, bei dem in einem Folgewerkzeug in einer ersten Stufe zur Formung eines Durchgangslochs ein Lochstempel mit einem etwa der Blechdicke entsprechenden Durchmesser und in einer zweiten Stufe zentrisch zur Achse des Durchgangslochs ein Prägeeinsatz mit einem Einsenkprofil, das die Kontur der Fase aufweist, vorgesehen sind.
- Das Stanzen von Löchern in Blechen ist ansich bekannt. In der Regel werden hierbei auf einer Stanzmaschine die Bleche bearbeitet. Diese weisen in der Regel einen Niederhalter auf, in dem ein Stempelhalter geführt ist. Zum Stanzen selbst ist ein Lochstempel vorgesehen.
- Ein Problem beim Stanzen von Löchern in Blechen tritt in der Regel auf, wenn an dem Loch eine schmale Fase angebracht werden soll. Unter einer schmalen Fase ist eine solche zu verstehen, die einen Winkel zwischen 20° und 40° zur Längsachse des Loches aufweist. Bei der Herstellung solcher Fasen, deren Kontur an dem Einsenkprofil des Prägeeinsatzes ausgebildet ist, kommt es beim Prägen des Loches und dem dadurch bedingten Fließen des Blechmaterials zu einer Verdrängung in Richtung der dem Prägeeinsatz zugewandten Seite des Bleches. Es bildet sich infolge dessen rings um das geprägte Loch eine Wulst aus verdrängtem Material aus. Diese Wulst ist unerwünscht, da sie technische Nachteile mit sich bringt. So ist beispielsweise bei der Montage anderer Bauteile auf einer Seite des Bleches durch die Wulst ein Spalt hervorgerufen, der eine Abdichtung erschwert; soweit das jeweilige Blech als von Hydraulikflüssigkeit umspülter Blende verwendet wird, führen die beim Stanzen entstehenden Wulste zu Strömungswirbeln beim Eintreten der Flüssigkeit in das Loch, aus denen insbesondere bei hohen Fließgeschwindigkeiten oder hohen Drücken Geräusche resultieren, die in der Regel unerwünscht sind. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es daher erforderlich, das Blech nach dem Stanzen abzuschleifen, um die entstandenen Wulste zu entfernen. Dies ist jedoch aufwändig, da das Abschleifen einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert, der zusätzliche Kosten nach sich zieht.
- Zudem hat sich bei Untersuchungen herausgestellt, dass die genaue Länge der Fase für ein gutes Strömungsverhalten und damit ein gutes Geräuschverhalten entscheidend ist. Je nach Betriebszustand der Maschine, in der das Blech bearbeitet wird, kann das Maß der Fase jedoch variieren. So hat zu Betriebsbeginn, also in „kaltem" Betriebszustand, das Werkzeug geringere Abmessungen als in „warmem" Betriebszustand. Diese Änderungen in den Abmessungen führen unmittelbar zu Änderungen der Abmessungen der zu prägenden Löcher, insbesondere der Länge der Fasen. Da diese aber für das Geräuschverhalten von großer Bedeutung ist, führt dies zu stark variierendem Strömungs- und damit Geräuschverhalten der Löcher.
- Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase zu schaffen, die das Entstehen einer Wulst beim Stanzen vermeidet und gleichzeitig die Erstellung von Fasen mit gleich bleibenden Abmessungen ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass an dem Einsenkprofil eine Kreisfläche vorgesehen ist, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Fase ist.
- Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Stanzen eines Loches in Blechen mit und einer Fase geschaffen, bei der das Fließen des Materials während des Stanzvorgangs nicht zur Bildung einer Wulst an der Oberfläche des Bleches führt. Dies ist darin begründet, dass aufgrund der unterschiedlichen Konturen das Fließverhalten des Materials positiv beeinflusst ist, wodurch ein Austreten des Materials an der Oberfläche des Bleches verhindert ist. Es bilden sich dadurch keine Wulste aus, sodass auf die diesbezügliche Nachbehandlung des Bleches verzichtet werden kann. Gleichzeitig ist durch das Vorsehen einer im Durchmesser großen Kreisfläche die Möglichkeit geschaffen, unabhängig vom Betriebszustand der Maschine Fasen mit gleich bleibender Länge zu erzeugen, da die Kreisfläche zum freien Ende des Einsenkprofils einen immer gleichen Abstand aufweist. Es findet somit ein Toleranzausgleich statt, der eine gleich bleibende Qualität des Loches und insbesondere der Fase sicherstellt.
- In Weiterbildung der Erfindung ist an dem Einsenkprofil ein Abschnitt vorgesehen, der den Fasenwinkel nachbildet. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Loch die ihm konstruktionsseitig zugeordneten Eigenschaften, die die Anbringung einer Fase notwendig macht, erfüllt.
- In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist im Übergang von Abschnitt und Kreisfläche ein Radius ausgebildet. Die Ausbildung eines Radius zwischen Abschnitt und Kreisfläche bietet deutlich verbesserte Strömungseigenschaften, soweit das Loch von einem Fluid durchströmt werden soll.
- Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung der Verfahrensstufen zur Erstellung eines Lochs mit einer Fase; -
2 die erste Verfahrensstufe nach Einzelheit II in1 in vergrößerter Darstellung; -
3 die zweite Verfahrensstufe nach Einzelheit III in1 in vergrößerter Darstellung und -
4 die Einzelheit IV in3 in vergrößerter Darstellung. - Im Ausführungsbeispiel ist ein bandförmiges Blech
1 dargestellt, welches eine Blechdicke a aufweist und welches in einem Folgewerkzeug gestanzt wird. Die wesentlichen Verfahrensstufen sind mit II und III gekennzeichnet. In der Verfahrensstufe II wird durch einen zylindrischen Lochstempel2 ein Durchgangsloch3 mit einem Durchmesser d gestanzt, sodass dieses Durchgangsloch ohne Schwierigkeiten hinsichtlich der Standfestigkeit des Lochstempels2 formbar ist. - In der Verfahrensstufe III wird ein Durchgangsloch
4 mit einem Durchmesser d* erzeugt, in dem ein Prägeeinsatz5 mit einem Einsenkprofil6 zentrisch zu der Achse des Durchgangslochs4 in das Blech1 eingeführt wird. Das Einsenkprofil6 hat eine Außenkontur, die der späteren Kontur des Loches4 entspricht. Das Einsenkprofil6 bringt das Material zum Fließen. Da das Material frei fließt, entsteht ein eng toleriertes Durchgangsloch4 , dessen Durchmesser d* ist und welches die gewünschte Kontur aufweist. - Das in dem Ausführungsbeispiel zu erstellende Loch
4 soll konstruktiv eine Fase aufweisen, dessen Fasenwinkel zwischen 20° und 40° ist. Dadurch bedingt ist das Durchgangsloch4 in einen zylindrischen Abschnitt41 und weitere Abschnitte42 und43 aufgeteilt, von denen der Abschnitt41 die konstruktiv vorgesehenen Abmessungen des Durchgangslochs4 aufweist. Der sich an den Abschnitt41 anschließende Abschnitt42 bildet die geforderte Fase nach. An den Fasenabschnitt42 ist zur Vermeidung der Entstehung von Wulsten und zur Erzielung des gewünschten Strömungsverhaltens der Abschnitt43 vorgesehen, der als Schutzprägung bezeichnet werden kann. Er hat eine napfartige Form mit geringer Tiefe. Wie4 zu entnehmen ist im Ausführungsbeispiel sowohl zwischen den Abschnitten41 und42 als auch den Abschnitten42 und43 jeweils ein Radius44 ausgebildet. - Zur Erstellung der vorbeschriebenen Kontur weist das Einsenkprofil
6 einen zylindrischen Abschnitt61 auf, an den sich ein kegelstumpfförmiger Abschnitt62 anschließt. Das Einsenkprofil6 endet auf seiner dem Prägeeinsatz5 zugewandten Seite in einer Kreisfläche63 . Zwischen den Abschnitten61 und62 sowie dem Abschnitt62 und der Kreisfläche63 sind jeweils – nicht dargestellte – Radien vorgesehen. - Beim Bearbeiten des Blechs
1 wird nach dem Erstellen des Durchgangslochs3 mit Hilfe des Lochstempels2 im Rahmen eines Folgewerkzeuges der Prägeeinsatz5 mit dem Einsenkprofil6 unter dem Durchgangsloch3 positioniert. - Beim Herabfahren des Blechs
1 unter Druck tritt das Einsenkprofil6 in das Durchgangsloch3 ein. Bei der Belastung ist darauf zu achten, dass sich keine Abdrücke auf dem Blech bilden. Aus diesem Grund wird auf eine Belastung mit Maschinenkraft verzichtet; vielmehr wird das Blech von oben federbelastet. - Unter dem hohen auf das Blech
1 ausgeübten Druck beginnt das Material des Blechs1 im Bereich des Lochs3 zu fließen, sodass die Kontur des Einsenkprofils6 auf die Form des Durchgangslochs3 übertragen wird. Es entsteht daraus das eng tolerierte Durchgangsloch4 . Gleichzeitig tritt die Kreisfläche63 in das Blech1 ein. Am Ende des Prägevorgangs korrespondiert hier der jeweilige Abschnitt des Durchgangslochs4 mit dem des Einsenkprofils6 . Durch die Form der Abschnitte62 und63 sowie des dazwischen angeordneten Radius entsteht die Kontur des Durchgangslochs4 in Form des Abschnitts42 sowie der Schutzprägung43 . Dadurch ist in dem Durchgangsloch4 einerseits die gewünschte Fase in Form des Abschnittes42 hervorgerufen; zudem ist zur Vermeidung der Bildung einer Wulst nach dem Prägevorgang die Schutzprägung43 geschaffen. Zudem bewirkt die Schutzprägung43 einen sanften Eintritt des Fluids in das Loch4 . Außerdem weist vom Boden der Schutzprägung43 gemessen der die Fase bildende Abschnitt42 eine gleich bleibende Länge auf, und zwar unabhängig vom Betriebszustand der Maschine, da je nach Betriebszustand die Kreisfläche63 unterschiedlich tief in das Blech1 eindringt, wovon jedoch die Länge der Fase unberührt bleibt. - Die sehr geschmeidige Ausführung des Durchgangslochs
4 führt zu einer turbulenzfreien Durchströmung der das Loch4 durchfließenden Medien. Die aufgrund des Fehlens der Wulst ohnehin nur geringen Geräusche beim Durchströmen eines Fluids durch das Loch4 unter hoher Geschwindigkeit oder hohem Druck werden dadurch zusätzlich reduziert. Außerdem ist eine vom Betriebszustand unabhängige Länge der Fase gewährleistet.
Claims (3)
- Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase in einem bandförmigen Blech (
1 ), bei dem in einem Folgewerkzeug in einer ersten Stufe zur Formung eines Durchgangslochs (3 ) ein Lochstempel (2 ) mit einem etwa der Blechdicke (a) entsprechenden Durchmesser und in einer zweiten Stufe zentrisch zur Achse des Durchgangslochs (3 ) ein Prägeeinsatz (5 ) mit einem Einsenkprofil (6 ), das die Kontur der Fase aufweist, vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsenkprofil (6 ) eine Kreisfläche (63 ) vorgesehen ist, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Fase ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsenkprofil (
6 ) ein Abschnitt (62 ) vorgesehen ist, der den Fasenwinkel nachbildet. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergang von Abschnitt (
62 ) und Kreisfläche (63 ) ein Radius ausgebildet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200720005755 DE202007005755U1 (de) | 2007-04-19 | 2007-04-19 | Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200720005755 DE202007005755U1 (de) | 2007-04-19 | 2007-04-19 | Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202007005755U1 true DE202007005755U1 (de) | 2007-07-19 |
Family
ID=38289296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200720005755 Expired - Lifetime DE202007005755U1 (de) | 2007-04-19 | 2007-04-19 | Vorrichtung zum Stanzen eines Lochs in Blechen mit einer Fase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE202007005755U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018008922A1 (de) * | 2018-11-13 | 2020-05-14 | Fritz Stepper GmbH & Co. KG. | Werkzeug zur Herstellung eines Positionierelements in einem Trägermaterial sowie Verfahren zur Positionierung eines Trägermaterials in einem Werkzeug |
-
2007
- 2007-04-19 DE DE200720005755 patent/DE202007005755U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018008922A1 (de) * | 2018-11-13 | 2020-05-14 | Fritz Stepper GmbH & Co. KG. | Werkzeug zur Herstellung eines Positionierelements in einem Trägermaterial sowie Verfahren zur Positionierung eines Trägermaterials in einem Werkzeug |
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Owner name: E. WINKEMANN GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: E. WINKEMANN GMBH & CO. KG, 58840 PLETTENBERG, DE Effective date: 20120906 |
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Representative=s name: LENZING GERBER STUTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAF, DE Effective date: 20120906 |
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Effective date: 20130502 |
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R152 | Term of protection extended to 10 years | ||
R152 | Term of protection extended to 10 years |
Effective date: 20150507 |
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R071 | Expiry of right |