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Die
Neuerung betrifft ein Hygienebekleidungsstück, insbesondere Einlage oder
Windel, für einen
an Inkontinenz leidenden Mann mit einer im Wesentlichen undurchlässigen Außenschicht,
mit einer Innenschicht und einer zwischen der Außenschicht und der Innenschicht
angeordneten, Urin aufnehmenden Zwischenschicht. Weiterhin betrifft
die Neuerung eine Verpackung für
ein solches Hygienebekleidungsstück.
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Ein
derartiges Hygienebekleidungsstück
ist beispielsweise als Einlage aus der Praxis bekannt. Bei dieser
Einlage ist die Zwischenschicht lang gestreckt ausgebildet und zwischen
der Innenschicht und der Außenschicht
fixiert. Die Einlage wird in der Unterwäsche des Mannes fixiert und
nimmt austretenden Urin auf. Dabei saugt sich die Zwischenschicht
mit Urin voll. Nachteilig bei dem bekannten Hygienebekleidungsstück ist jedoch,
dass es im mit Urin getränkten
Zustand ein sehr hohes Gewicht hat, welches nur sehr unkomfortabel
zu tragen ist. Weiterhin besteht die Gefahr, dass bei einem Druck
auf die Zwischenschicht Urin austritt und ein Nässegefühl erzeugt wird.
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Der
Neuerung liegt daher das Problem zugrunde, ein Hygienebekleidungsstück der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass es einen besonders hohen Tragekomfort
ermöglicht.
Weiterhin soll eine Verpackung für
ein Hygienebekleidungsstück
geschaffen werden, welche eine besonders komfortable Handhabung
ermöglicht.
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Das
erstgenannte Problem, nämlich
die Schaffung eines Hygienebekleidungsstücks, welches einen besonders
hohen Tragekomfort ermöglicht, wird
neuerungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Zwischenschicht einen Quellkörper aufweist und dass der
Quellkörper
ein Urin aufnehmendes Medium enthält und im mit Urin getränkten Zustand
ein größeres Volumen
aufweist als im trockenen Zustand und dass der Quellkörper zur
Anordnung an einer eng begrenzten, ausschließlich im Dammbereich des Mannes
vorgesehenen Stelle ausgebildet ist.
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Durch
diese Gestaltung erleichtert das neuerungsgemäße Hygienebekleidungsstück das Halten eines
Teils des Urins in der Blase, da der Quellkörper unmittelbar über einen
propriozeptiven Stimulus die Verschlussfähigkeit der Harnröhre fördert. Der
in dem Dammbereich und damit zwischen Hoden und Anus des Mannes
angeordnete Quellkörper
drückt, je
stärker
er mit Urin getränkt
ist, umso mehr auf die Harnröhre
und verschließt
diese zumindest teilweise. Weiterhin stützt der Quellkörper die
Blase ab. Dies ist insbesondere bei Männern nach einer Prostata-Operation von Vorteil,
da nach der Operation die Blase häufig gesenkt ist. Dank der
Neuerung nimmt der Quellkörper
einerseits ausgetretener Urin zuverlässig auf und verhindert andererseits
ein weiteres Austreten von Urin. Dies führt zu einem besonders hohen Tragekomfort
des neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstücks. Die
Innenschicht des neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstücks bleibt
daher langfristig trocken.
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Ein
eng, ausschließlich
auf die Harnröhre
unterhalb der Blase begrenzter Druck bei gefülltem Zustand des Quellkörpers lässt sich
gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach erreichen, wenn
der Quellkörper
in der Draufsicht auf die Innenschicht elliptisch oder rund gestaltet
ist und Abmessungen von ungefähr
4 bis 7 cm hat.
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Die
Blase und die Harnröhre
lassen sich bereits beim Anlegen des neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstücks zuverlässig abstützen, wenn der
Quellkörper
im trockenen Zustand als die Innenschicht hervor drückende Verdickung
ausgebildet ist. Dies trägt
zur weiteren Erhöhung
des Tragekomforts des neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstücks bei.
Vorzugsweise ist der Quellkörper
eiförmig
gestaltet und behält
diese Eiform bei der Aufnahme von Urin bei.
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Angesammelter
Urin lässt
sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach in dem Quellkörper binden,
wenn der Quellkörper
Granulat enthält.
Dies trägt
zudem zur Vermeidung einer Geruchsbildung bei. Granulat, welches Urin
aufnimmt und bei der Aufnahme quillt, ist in verschiedenen Ausführungen
bereits für
Sanitärprodukte
bekannt, so dass zur weiteren Offenbarung auf diese Produkte verwiesen
wird.
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Die
vorgesehene Positionierung des Quellkörpers lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung durch einen in
der Draufsicht auf die Innenschicht schmalen, streifenförmigen Abschnitt
und einen sich an den streifenförmigen
Abschnitt fächerförmig erweiternden
Abschnitt und der Anordnung des Quellkörpers im Übergangsbereich von dem streifenförmigen Abschnitt
zu dem fächerförmig erweiternden
Abschnitt zuverlässig
festlegen.
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Zur
weiteren Erhöhung
der Genauigkeit der Positionierung des Quellkörpers unterhalb der Blase trägt es gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung bei, wenn die Zwischenschicht einen
anatomisch geformten Trä ger
aufweist. Weiterhin wird durch diese Gestaltung sichergestellt,
dass das Hygienebekleidungsstück
beim Tragen nicht verrutscht. Selbstverständlich können für unterschiedliche Männer unterschiedliche
Größen vorgesehen werden.
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Der
Träger
vermag gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung den Quellkörper im
mit Urin getränkten
Zustand abzustützen und
in der vorgesehenen Position gegenüber der Harnröhre und
der Blase zu halten, wenn der Träger eine
den Quellkörper
gegenüber
der Außenschicht abstützende Stützfläche hat.
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Das
neuerungsgemäße Hygienebekleidungsstück lässt sich
besonders komfortabel tragen, wenn die Zwischenschicht eine Drainage
zur Leitung des Urins zu dem Quellkörper aufweist. Durch diese Gestaltung
wird der Urin unmittelbar zu dem Quellkörper geleitet, wodurch die
Innenschicht weitgehend trocken gehalten wird. Dies führt zudem
dazu, dass der gesamte Urin frühzeitig
zu dem Quellkörper
geleitet wird und dort über
den propriozeptiven Stimulus die Verschlussfähigkeit der Harnröhre unterstützt.
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Eine
besonders zuverlässige
Ableitung des Urins zu dem Quellkörper lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach sicherstellen,
wenn die Drainage mehrere, zu dem Quellkörper führende Kanäle aufweist und wenn die Kanäle sich
von dem Quellkörper
weg verzweigen.
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Das
neuerungsgemäße Hygienebekleidungsstück gestaltet
sich konstruktiv besonders einfach, wenn die Drainage als in dem
Träger
angeordnete Vertiefungen ausgebildet ist.
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Das
zweitgenannte Problem, nämlich
die Schaffung einer Verpackung für
ein Hygienebekleidungsstück,
welches eine besonders komfortable Handhabung ermöglicht,
wird neuerungsgemäß gelöst durch
einen flüssigkeitsdichten
und durchscheinenden Kunststoffbeutel mit einer zur Aufnahme des Hygienebekleidungsstücks entsprechenden
Größe und mit
einer aufgedruckten Volumen-Skala.
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Hierdurch
kann beim Wechsel des Hygienebekleidungsstücks das frische Hygienebekleidungsstück aus dem
Kunststoffbeutel entnommen werden und anschließend noch in der Blase befindlicher
Urin in den Kunststoffbeutel abgelassen werden. Die Skala ermöglicht das
Ablesen des bis zum Wechsel des Hygienebekleidungsstücks in der
Blase gehaltenen Urins in Milliliter. Anschließend kann der Kunststoffbeutel
entleert und das gebrauchte Hygienebekleidungsstück in dem Kunststoffbeutel
hygienisch verpackt werden. Der Kunststoffbeutel ermöglicht damit die
ständige
Kontrolle der Urin-Ausfuhrmenge auch unterwegs. Diese Kontrolle
ist besonders bedeutsam für
Menschen, welche ein Miktionstagebuch führen.
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Die
Neuerung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 schematisch
eine Schnittdarstellung eines Genitalbereichs eines Mannes mit einem
neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstück,
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2 eine
Draufsicht auf das neuerungsgemäße Hygienebekleidungsstück aus 1,
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3 stark
vergrößert eine
Schnittdarstellung durch das neuerungsgemäße Hygienebekleidungsstück aus 2 entlang
der Linie III-III,
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4 eine
Draufsicht auf eine Verpackung mit dem neuerungsgemäßen Hygienebekleidungsstück aus 2.
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1 zeigt
schematisch einen Schnitt durch den Körper eines Mannes im Genitalbereich
mit einem als Einlage zum Einlegen in Unterwäsche ausgebildeten Hygienebekleidungsstück 1.
Zur Vereinfachung der Zeichnung ist die Unterwäsche nicht dargestellt. Das
Hygienebekleidungsstück 1 weist
eine flüssigkeitsundurchlässige Außenschicht 2,
eine flüssigkeitsdurchlässige Innenschicht 3 und
eine zwischen der Außenschicht 2 und
der Innenschicht 3 angeordnete Zwischenschicht 4 auf.
Die Zwischenschicht 4 hat einen Träger 5 mit einem Quellkörper 6. Der
Quellkörper 6 ist
in einem Dammbereich 7 des Mannes zwischen Hoden 8 und
Anus 9 angeordnet und damit unmittelbar unterhalb der Blase 10 und
einer sich an die Blase 10 anschließenden Harnröhre 11 gehalten.
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Die
Zwischenschicht 4 hat die Aufgabe, austretenden Urin zu
dem Quellkörper 6 zu
leiten. Wie 2 in einer Draufsicht auf das
Hygienebekleidungsstück 1 aus 1 zeigt,
hat die Zwischenschicht 4 hierfür eine Drainage 12 mit
in der Zeichnung gestrichelt dargestellten Kanälen 13. Austretender
Urin gelangt durch die Innenschicht 3 in die Kanäle 13 der
Drainage 12 und wird von dort zu dem Quellkörper 6 geleitet. 2 zeigt
zudem, dass das Hygienebekleidungsstück 1 in der dargestellten Draufsicht
einen schmalen streifenförmigen
Abschnitt 14 und einen sich von dem streifenförmigen Abschnitt 14 fächerförmig erweiternden
Abschnitt 15 hat. Der Quellkörper 6 ist im Übergangsbereich
zwischen dem streifenförmigen
Abschnitt 14 und dem fächerförmigen Abschnitt 15 angeordnet.
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3 verdeutlicht
den Aufbau des Hygienebekleidungsstücks 1 in einem Teilschnitt
entlang der Linie III-III aus 1. Hierbei
ist zu erkennen, dass der Träger 5 der
Zwischenschicht 4 eine Stützfläche 16 aufweist, durch
die der Quellkörper 6 zur
Außenschicht 2 hin
abgestützt
wird. Der Quellkörper 6 enthält ein Granulat 17,
welches im mit Urin getränkten Zustand
ein größeres Volumen
aufweist als im trockenen Zustand. Dennoch drückt auch im in 3 dargestellten
trockenen Zustand der Quellkörper 6 gegenüber den
angrenzenden Bereichen des Hygienebekleidungsstücks 1 die Innenschicht 3 eiförmig hervor.
Der Träger 5 ist
zudem anatomisch geformt. Selbstverständlich kann die Zwischenschicht 4 eine nicht
dargestellte flüssigkeitsdichte
Abdeckung über dem
Quellkörper 6 aufweisen,
um ein Nässegefühl beim
Tragen zu verringern.
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Wenn
Urin bei einem inkontinenten Mann austritt, gelangt er durch die
Innenschicht 3 in die Kanäle 13 der Drainage 12.
Von den Kanälen 13 wird der
Urin zu dem Quellkörper 6 geleitet,
wo er gebunden wird. Dabei vergrößert der
Quellkörper 6 sein
Volumen. Da der Quellkörper 6 von
der Stützfläche 16 des
Trägers 5 abgestützt wird,
kann sich das Volumen des Quellkörpers 6 nur
in Richtung Dammbereich 7 des Mannes ausdehnen. Damit drückt der Quellkörper 6 umso
stärker
auf die Harnröhre 11,
je mehr er mit Urin gefüllt
ist. Gleichzeitig wird die Blase 10 abgestützt. Damit
ergibt sich eine Druckzunahme über
die der propriozeptive Stimulus die Verschlussfähigkeit der Harnröhre 11 gefördert wird.
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4 zeigt
eine Verpackung 18 mit dem Hygienebekleidungsstück 1.
Die Verpackung 18 hat einen flüssigkeitsdichten und durchscheinenden Kunststoffbeutel 19 zur
Aufnahme des Hygienebekleidungsstücks 1. Der Kunststoffbeutel 19 weist
an einem Ende einen wiederverschließbaren Verschluss 20 zum
geruchsdichten Verschließen
auf. An dem anderen Ende hat der Kunststoffbeutel 19 eine
Volumen-Skala 21.
Die Skala 21 gibt an, welches Volumen an Flüssigkeit
dem Füllstand
im Kunststoffbeutel 19 entspricht. Damit kann bei einem
Wechsel des Hygienebekleidungsstücks 1 das
frische Hygienebekleidungsstück 1 aus
dem Kunststoffbeutel 19 entnommen werden und in der Blase 10 zurückgehaltenes Urin
in den Kunststoffbeutel 19 abgelassen werden. Das Volumen
des abgelassenen Urins kann anschließend an der Skala 21 abgelesen
werden. Nach einer Entleerung des Kunststoffbeutels 19 wird
das gebrauchte Hygienebekleidungsstück 1 in dem Kunststoffbeutel 19 verpackt
und kann nach einem geruchsdichten Wiederverschließen des
Hygienebekleidungsstücks 1 entsorgt
werden.