DE202007002629U1 - Fahrzeuginnenraumdekorteil - Google Patents

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Abstract

Fahrzeuginnenraumdekorteil (10), umfassend:
einen Grundkörper (12) aus spritzgegossenem Kunststoffmaterial,
eine am Grundkörper (12) angebrachte Dekorlage (14), die in einem eine Sichtfläche des Dekorteils (10) bildenden Bereich angeordnet ist, wobei die Dekorlage (14) beim Spritzgießen des Grundkörpermaterials mit dem Grundkörper (12) verbindbar ist, und
eine einen transparenten Nasslack enthaltende Nasslackschicht (16), die an der Sichtfläche auf die Dekorlage (14) aufgetragen ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginnenraumdekorteil.
  • Dekorteile werden im Innenraum von Fahrzeugen vielfach verwandt. Je nach Ausstattungslinie eines Fahrzeugs ist man hierbei um einen entsprechend differenzierten Eindruck bemüht, von einfachen, aber trotzdem wertig anmutenden Kunststoffoberflächen bei einfacheren Ausstattungslinien bis hin zu Wurzelholz- oder Metallic-Oberflächen bei gehobenen Ausstattungslinien. Bei allen Oberflächen ist man bemüht, neben ansprechender optischer Qualität auch eine hohe haptische Qualität zu erzielen. Insbesondere für die gehobenen Ausstattungslinien werden, z.B. bei Wurzelholzoberflächen, deshalb häufig Echtholz-Furniere verwendet, obwohl auch für solch hochwertige Oberflächen billigere Imitate mittlerweile zur Verfügung stehen.
  • Ein Hauptgrund für die Bevorzugung der Echtholz-Furniere liegt darin, dass deren Oberflächen deutlich strukturiert sind, was im eingebauten Zustand der Dekorteile zu einem als hochwertig angesehenen dreidimensionalen Erscheinungsbild führt, bei dem die – beispielsweise hochglanzpolierte – Dekoroberfläche eine optische Tiefenwirkung besitzt, die gemeinhin als "echt" empfunden wird. Imitate, die in der Regel aus Folien oder Papier mit entsprechendem Lackaufdruck bestehen, waren bislang nicht in der Lage, einen vergleichbaren optischen Eindruck zu erzielen und fanden deshalb trotz günstigerem Preis kaum Akteptanz.
  • Bei Verwendung von Imitatmustern können Dekorteile relativ günstig hergestellt werden. Dies liegt vor allem auch daran, dass mittlerweile für mittels Imitat-Dekorflächen dekorierte Teile Herstellungsverfahren zur Verfügung stehen, bei denen ein spritzgegossener Grundkörper eines Dekorteils bereits während des Spritzgießprozesses mit einer gewünschten Dekorschicht verbunden wird. Nach Beendigung des Spritzgießprozesses kann dann das fertig dekorierte Teil aus der Form entnommen werden. Eine separate Nachbehandlung der Dekorlage ist nicht mehr erforderlich. Gerade dies ermöglicht eine beträchtliche Reduzierung der Produktionskosten.
  • Ein für Zierteile mit spritzgegossenem Grundkörper häufig verwendetes Verfahren dieser Art ist die sogenannte Inmould-Decoration (IMD) Technologie, bei der eine geeignet modifizierte Heißprägefolie, welche einen Kunststoffträger und eine Dekorlage mit einem gewünschten Design aufweist, über eine Transporteinheit in eine Spritzgießform geführt wird. Nach dem Schließen der Form wird die Folie vom Spritzgießmaterial in den Hohlraum gepresst. Durch die Temperatur der Masse beim Spritzguss löst sich die Dekorlage vom Träger und verbindet sich mit dem spritzgegossenen Grundkörper. Sobald sich das Spritzgießmaterial abgekühlt hat, kann das Teil entformt werden und steht zur Verwendung bereit.
  • Aus den genannten Kostenvorteilen wird für einfachere Ausstattungslinien die IMD-Technologie häufig eingesetzt. Weil sich jedoch die mit zur IMD-Technologie geeigneten Dekormaterialen erzeugbare Wirkung, insbesondere die Dreidimensionalität und Tiefenwirkung der Oberfläche, bislang nicht annähernd vergleichen lässt, wird im hochwertigen Ausstattungsbereich nach wie vor mit teureren Materialien gearbeitet, etwa den erwähnten Echtholz-Furnieren, die mit der IMD-Technologie nicht verarbeitbar sind.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Fahrzeuginnenraumdekorteil bereitzustellen, das bei teilweise deutlich preisgünstigerer Herstellungsweise einen optischen Eindruck ermöglicht, der demjenigen der bislang verwendeten Dekorteile vergleichbar ist.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Fahrzeuginnrenraumdekorteil vorgeschlagen, welches einen Grundkörper aus spritzgegossenem Kunststoffmaterial sowie eine am Grundkörper angebrachte Dekorlage umfasst. Die Dekorlage ist in einem eine Sichtfläche des Dekorteils bildenden Bereich angeordnet. Sie ist derart ausgebildet, dass sie beim Spritzgießen des Grundkörpermaterials mit dem Grundkörper verbindbar ist. Das Fahrzeuginnrenraumdekorteil umfasst darüber hinaus eine einen transparenten Nasslack enthaltende Nasslackschicht, die an der Sichtfläche auf die Dekorlage aufgetragen ist.
  • Die zusätzliche Nasslackschicht führt zu einer Sichtfläche, welche eine optische Tiefenwirkung besitzt, die derjenigen eines hochglanzpolierten Echtholz-Furniers oder einer hochglänzenden Oberfläche, z.B. einer Klavierlackoberfläche oder Metallicoberfläche äußerst nahe kommt. Dieser Effekt wird auch dann erreicht, wenn als Dekorlage ein Material verwendet wird, welches, beispielsweise in der Art eines Imitats gemäß der beschriebenen Inmould-Decoration-Technologie, in ein Spritzgießwerkzeug einbringbar ist, und welches sich zur Verarbeitung dem Spritzgießprozess unterziehen lässt. Solche Materialien lassen sich zwar mit nahezu beliebigen (technischen oder einem Naturstoff nachgebildeten) Dekormustern versehen, besitzen jedoch selbst kaum dreidimensionale Oberflächenstruktur. Um so überraschender ist es, dass durch die einfache Maßnahme einer auf den Spritzgießvorgang folgenden zusätzlichen Nasslackierung sich ein Erscheinungsbild erzielen lässt, dass demjenigen einer "echten" hochglanzpolierten Oberfläche mit dreidimensionaler Struktur täuschend ähnlich sieht.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Dekorlage besitzt die Eigenschaft, dass sie sich während des Spritzgießprozesses unter der Einwirkung eines durch die Wirkung des eingespritzten Kunststoffmaterials für den Grundkörper erhöhten Drucks oder/und erhöhten Temperatur von einem vorgegebenen Trägermaterial löst und mit dem eingespritzten Kunststoffmaterial fest verbindet, um eine Dekorfläche auszubilden. Als Spritzgießmaterial für den Grundkörper können hierbei die bereits herkömmlich als Material für Grundkörper von Dekorteilen Verwendung findenden Materialien weiterhin eingesetzt werden, beispielsweise Hart-PVC, Weich-PVC, Polycarbonat (PC), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Poly(methylmethacrylat) (PMMA), Polystyrol (PS) und Polyacetal (POM).
  • Um die Dekorlage in der erfindungsgemäß gewünschten Weise während des Spritzgießprozesses mit dem Grundkörper verbinden zu können, ist es günstig, wenn die Dekorlage aus einer Folie hergestellt ist, die eine Trägerschicht und die Dekorlage umfasst, wobei die Dekorlage durch Druck- oder/und Temperatureinwirkung von der Trägerschicht ablösbar ist. Solche Folien sind ohne weiteres erhältlich und werden bei der IMD-Technologie verwendet, um Oberflächen von im Spritzgießverfahren hergestellten Teilen gewünschte Eigenschaften, beispielsweise hohe Abriebfestigkeit, zu verleihen. Die charakteristische Eigenschaft der IMD Technologie liegt darin, dass das Spritzgießen eines Grundkörpers und das Heißprägen eines dekorativen Musters auf eine Oberfläche des Grundkörpers in einem einzigen Arbeitsschritt kombiniert ist. Weil auf diese Weise die Dekoration direkt während des Gießprozesses erfolgt, erhält man nach dem Gießen ein unmittelbar einbaubares Dekorationsteil. Hierin wurde bislang der Hauptvorteil dieser Technologie gesehen, weil weitere Arbeitsschritte, beispielsweise Zwischenlagerung und zusätzliche Dekorationsvorgänge entfallen können. Gerade solche Dekorationsvorgänge, die den Umgang mit Nasslack erforderlich machen, werden in der heutigen Zeit zunehmend als viel Aufwand verursachend angesehen, so dass man bestrebt ist sie zu umgehen.
  • Für die IMD-Technologie verwendbar sind in der Regel geeignet modifizierte Heißprägefolien, welche eine Trägerschicht aus Kunststoff, beispielsweise Polyester, PMMA, PC, ABS oder Weich-PVC, umfassen. Die Dekorlage kann als Lackschicht direkt auf diese Trägerschicht aufgetragen sein, und ein beliebiges Muster besitzen. Die Verbindung zwischen Trägerschicht und Dekorlage ist hierbei derart, dass der die Dekorlage bildende Lack unter dem erhöhten Druck oder/und der erhöhten Temperatur während des Spritzgießprozesses von der Trägerschicht zu dem spritzgegossenen Grundkörper umsiegelt.
  • Die Folie kann in Endlosform hergestellt sein, wobei die Trägerschicht und Dekorlage aufweisende Folie von einer ersten Trommel abgewickelt wird und über eine Transporteinheit durch die Form geführt wird. Nach dem Schließen der Form wird die Folie vom Spritzgießmaterial in den Formhohlraum gepresst, löst sich hierbei von der Trägerschicht und verbindet sich mit dem Spritzgießformteil. Die übrig bleibende Trägerschicht wird nach Beendigung des Spritzgießprozesses aus der Form weiter transportiert und auf einer weiteren Rolle aufgewickelt, wobei gleichzeitig ein neuer Abschnitt der Folie mit Trägerschicht und Dekorlage in der Form in Position gebracht wird.
  • Bedingt durch die Umsiegelung von einer Trägerfolie auf den Grundkörper während des Spritzgießprozesses besitzt die Dekorlage des aus der Spritzgießform entformten Dekorteils in der Regel eine nur geringe Oberflächenstruktur, weil allein durch die herrschende Temperatur in der Spritzgießform ein möglichst gleichmäßiges Ablösen der Dekorlage von der Trägerschicht und Verbinden der Dekorlage mit dem Grundkörper erwünscht ist. Diese Eigenschaft ist für geeignet modifizierte Heiß-Prägefolien typisch, die als IMD-Folien erhältlich sind. Um nicht nur Gegenstände mit weitgehend flächigen, ebenen Konturen, sondern auch solche mit komplizierteren Konturen (beispielsweise gewölbte Oberflächen oder Oberflächen mit Absätzen oder Kanten) dekorieren zu können, kann zusätzlich oder alternativ eine vakuumformbare Folie verwendet werden. Eine solche ermöglicht es, die Folie bereits vor dem Einbringen in die Spritzgießform entsprechend einer gewünschten Oberflächenkontur vorzuformen und an einer steiferen Trägerschicht anzubringen, von der aus die Dekorlage dann umsiegelt.
  • Die durch die erfindungsgemäße zusätzliche Nasslackierung erzielbare optische Tiefenwirkung erlaubt es, für die Dekorlage ein Echtholz-Imitat zu verwenden, beispielsweise durch Aufdrucken eines entsprechenden Holzmusters (Wurzelholz, Edelholz) auf eine geeignete Trägerschicht. Das Resultat lässt sich, im Gegensatz zu demjenigen bei herkömmlichen mittels IMD-Technologie hergestellten Dekorteilen, kaum noch von einem entsprechenden Echtholz-Furnier unterscheiden, ist jedoch weitaus weniger aufwändig herstellbar. Darüber hinaus können auch zahlreiche technische Dekore durch den zusätzlichen Nasslacküberzug mit einer hochglänzenden Oberfläche versehen werden, die optische Tiefenwirkung besitzt, wie man sie so für diese relativ zweidimensional wirkenden Dekore nicht erwartet hätte. Dies gilt beispielsweise gerade bei Verwendung eines schwarzen Klavierlack-Dekors als Dekorlage. Hier entsteht durch die zusätzliche Nasslackschicht eine schwarz glänzende Oberfläche mit einer dreidimensional erscheinenden Tiefenwirkung, die derjenigen einer hochglanzpolierten Holzoberfläche eines schwarz lackierten Konzertflügels außerordentlich ähnelt. Ein solcher Eindruck lässt sich mit herkömmlichen IMD-Folien in Klavierlack-Optik bislang nicht erreichen.
  • Die Nasslackschicht kann beispielsweise einen Hochglanzklarlack enthalten, so dass sich eine hochglänzende Oberfläche mit Tiefenwirkung ergibt, die eine täuschend echte dreidimensionale Oberflächenstruktur der Dekorlage vorspiegelt. Klarlacke dieser Art sind zahlreich bekannt, beispielsweise kann die Nasslackschicht einen UV-härtenden Klarlack enthalten, wie er üblicherweise für Außenbauteile verwendet wird.
  • Die Dicke der Nasslackschicht sollte nicht zu gering gewählt sein, um einen optisch ansprechenden Tiefenwirkungseffekt zu erzielen. Sie sollte jedoch auch nicht zu dick sein, weil sich dann ein unnatürliches Erscheinungsbild, beispielsweise der Eindruck von Schlieren, ergibt. Je nach Dekorlage lassen sich gute Resultate mit einer Nasslackschicht einer Dicke zwischen 10 und 200 μm bzw. noch besser zwischen 20 und 100 μm erzielen. Ein besonders guter Eindruck ergibt sich bei einer Dicke der Nasslackschicht zwischen 40 und 50 μm.
  • Äußerst verblüffend ist die Tatsache, dass eine einzige Lackschicht bereits ausreicht, um den genannten Effekt einer hochglänzenden Oberfläche mit Tiefenwirkung zu erzielen, durch den sich beispielsweise ein Holzimitat kaum noch von einem Echtholz-Original unterscheiden lässt. Bedenkt man, dass beispielsweise bei Holzoberflächen, die den Lack in sich aufsaugen, in der Regel eine hochglänzende Oberfläche nur dann erhalten werden kann, wenn zahlreiche Lackschichten übereinander aufgebracht werden und zwischen den einzelnen Lackschichten die Oberfläche noch jeweils geschliffen oder poliert wird, so lässt sich ohne weiteres die enorme Aufwandsersparnis durch das erfindungsgemäße Dekorteil ermessen. Bei etwas stärker strukturierten Oberflächen kann es möglicherweise zu empfehlen sein, nicht nur eine Lackschicht aufzutragen, sondern beispielsweise 3 oder 5 Lackschichten übereinander aufzutragen, was jedoch im Vergleich zur Lackierung einer Echtholz-Oberfläche immer noch eine enorme Verringerung des Aufwands bedeutet.
  • Zur Herstellung des Fahrzeuginnenraumdekorteils kann ein Verfahren eingesetzt werden, bei dem ein Grundkörper aus Kunststoffmaterial hergestellt wird und in einem eine Sichtfläche bildenden Bereich mit einer Dekorlage versehen wird. Auf die Dekorlage wird dann an der Sichtfläche eine einen transparenten Nasslack enthaltende Nasslackschicht aufgetragen. Der Grundkörper kann im Spritzgießverfahren, vorzugsweise aus einem thermoplastischem Kunststoff hergestellt sein. Die Dekorlage kann in die Spritzgießform eingebracht werden und zwar derart, dass sie sich während des Spritzgießprozesses unter Temperatur- und Druckeinwirkung mit dem Grundkörper verbindet.
  • Die Dekorlage kann beispielsweise als Folie hergestellt sein, wobei eine Trägerschicht aus Kunststoff oder Papier mit einer Dekorschicht versehen wird, und zwar derart, dass die Dekorlage bei Wärmeeinwirkung wieder von der Trägerschicht ablösbar ist. Solche Folien sind als für die IMD-Technologie geeignete Folien bekannt, und beispielsweise in der Art von modifizierten Heißprägefolien mit zahlreichen Dekormotiven erhältlich. Die Verwendung solcher Folien ermöglicht es, dass unter dem Druck oder/und der Temperatur in der Spritzgießform während des Spritzgießprozesses die Dekorlage sich von der Trägerschicht löst und zum Grundkörper umsiegelt.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und in Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1: Eine stark vereinfachte Querschnittsansicht durch einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Dekorteils,
  • 2: in stark schematisch vereinfachter Form mehrere nacheinander ablaufende Verfahrensschritte bei Herstellung des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumdekorteils, und
  • 3: eine schematische Seitenansicht einer zur Herstellung des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnrenaumdekorteils verwendbaren Spritzgießmaschine mit Folienvorschubgerät.
  • Die Struktur der erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumdekorteile ist aus dem in 1 gezeigten Ausschnitt leicht zu erkennen. Auf einen Grundkörper 12 aus spritzgegossenem Kunststoffmaterial, insbesondere spritzgegossenem Thermoplastmaterial ist eine Dekorlage 14 aufgebracht. Die Dekorlage 14 besteht bevorzugt aus einer Lackschicht bzw. mehreren übereinander aufgetragenen Lackschichten, welche auf eine in 1 nicht gezeigten Folie 20 (siehe 2) aufgetragen in eine Spritzgießform eingebracht wurden und sich dann während des Spritzgießprozesses unter dem in der Spritzgießform herrschenden Druck und Temperatur von der Folie 20 gelöst haben und mit dem Grundkörper 12 verbunden haben. Um die Verbindung zwischen Grundkörper 12 und Dekorlage 14 zu verstärken, wird in der Regel die Oberfläche der aus einer Trägerschicht 18 und der Dekorlage 14 gebildeten Folie 20 zumindest im Bereich der Dekorlage 14 noch mit einem Haftlack beschichtet sein, welcher gute Klebeeigeigenschaften mit dem Material des Grundkörpers besitzt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumdekorteil 10 ist auf die Dekorlage 14 noch eine weitere Schicht 16 aufgetragen, die aus einem transparenten Nasslack, beispielsweise einem UV-härtenden Klarlack, wie er auch für Außenanbauteile Verwendung findet, besteht. Die Verbindung des Nasslacks 16 mit der darunter liegenden Dekorfläche 14 findet unmittelbar beim Auftragen des Nasslacks, beispielsweise durch Aufsprühen, und dem darauf folgenden Verdunsten eines Lösungsmittels statt.
  • Besonders interessant ist, dass die zusätzliche Auftragung der Nasslackschicht 16 auf die im Wesentlichen plane Oberfläche der Dekorlage 14 zu einer optischen Tiefenwirkung der Dekoroberfläche führt, deren dreidimensionales Erscheinungsbild sich nur noch schwer von demjenigen einer hochglanzpolierten Oberfläche mit tatsächlicher dreidimensionaler Struktur, beispielsweise einer Holzoberfläche, unterscheiden lässt.
  • Die Vorgehensweise bei Herstellung des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumdekorteils ist in 2a) bis e) in schematischer Form in einzelnen Stadien des Herstellungsprozesses dargestellt. Zunächst wird, wie in 2a) gezeigt ist, eine geeignet modifizierte Heißprägefolie 20 in den Formhohlraum 32 einer Spritzgießmaschine eingebracht. Dies geschieht, wie durch den Pfeil 34 angedeutet ist, durch entsprechenden Vorschub eines endlosen Strangs der Folie 20. Die Folie 20 ist aus einer Trägerschicht 18 aus einem beliebigen geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt, auf die die Dekorlage 14 aufgetragen ist.
  • In 2b) ist zu sehen, dass nach erfolgtem Einlegen der Folie 20 in den Formhohlraum 32 die beiden in Formhohlraum 32 definierenden Formhälften 36, 38 aufeinander zu bewegt werden, bis sie aneinander anliegen und den Formhohlraum 32 einschließen. Bei diesem Vorgang wird die Folie 20 bereits etwas gedehnt und liegt nunmehr verhältnismäßig straff an der Innenseite der in 2b) rechten Formhälfte 38 an. In dieser Formhälfte 38 ist ein Angusskanal 40 ausgebildet, durch den das Kunststoffmaterial für den spritzgegossenen Grundkörper in den Formhohlraum 32 später eingedrückt wird.
  • In 2c) ist dieser Vorgang veranschaulicht (siehe den Pfeil 42, der andeutet, aus welcher Richtung das Kunststoffmaterial für den Grundkörper 12 durch den Angusskanal 40 in den Formhohlraum 32 eingespritzt wird). In 2c) ist ebenfalls deutlich zu erkennen, dass durch den Druck des eingespritzten Kunststoffmaterials für den ebenfalls angedeuteten Grundkörper 12 sich die Folie 20 aus ihrer Anlagestellung an der Formhälfte 38 zur anderen Formhälfte 36 hin bewegt hat (wobei sie sich noch etwas ausgedehnt hat) und nunmehr an der Innenfläche der Formhälfte 36 anliegt.
  • 2d) zeigt das nächste Stadium des Herstellungsprozesses, bei dem die beiden Formhälften 36, 38 wieder auseinander bewegt werden, um den Grundkörper 12 aus der Spritzgießform zu entformen (siehe den schräg nach unten gerichteten Pfeil in 2d)). Es versteht sich, dass dieser Verfahrensschritt erst dann erfolgt, wenn sich das Kunststoffmaterial für den Grundkörper 12 soweit abgekühlt hat, dass der Grundkörper 12 ausreichend verfestigt ist. In 2d) ist angedeutet, dass nach dem auseinander Bewegen der Formhälfte 36, 38 in dem Formhohlraum neben dem Spritzgießteil 12 die Trägerschicht 18 der Folie 20 als separates Teil zurückbleibt. Es ist ebenfalls angedeutet, dass die Dekorlage 14 nicht mehr mit der Trägerschicht 18 verbunden ist, sondern sich unter der Einwirkung des während des Spritzgießvorgangs herrschenden Drucks und vor allem der hohen Temperatur des heißen eingespritzten Kunststoffmaterials von der Trägerschicht 18 gelöst hat und mit dem anliegenden Kunststoffmaterial für den Grundkörper 12 verbunden hat. Die Dekorlage 14 bildet somit nunmehr die Dekorlage für das spritzgegossene Dekorteil.
  • 2e) zeigt, dass das aus der Spritzgießmaschine entformte Formteil 10 in einer Lackierstation mit freiliegender Dekorfläche aufgestellt wird, und durch schematisch angeordnete Sprühdüsen 40 ein Nasslack auf die Oberfläche der Dekrolage 18 aufgesprüht wird, der schließlich die Nasslackschicht 16 bildet.
  • Schließlich zeigt 3 eine Spritzgießmaschine mittels derer das erfindungsgemäße Fahrzeuginnraumdekorteil herstellbar ist, wobei lediglich die separate Lackiereinheit zum Auftragen der Nasslackschicht nicht gezeigt ist. Zentrales Bauteil der in 3 gezeigten Spritzgießmaschine 100 ist das IMD-Formwerkzeug, welches die beiden den Formhohlraum umgebenden Formhälften 36, 38 umfasst. Das Werkzeug 36 ist an einer längs einer in 3 schematisch angedeuteten Achse A verschiebbaren Maschinenplatte 42 angebracht, während die anderen Formhälfte 38 an einer feststehenden Maschinenplatte 44 angebracht ist. Die Bezugszeichen 46 bezeichnen Verschlussbolzen mittels derer die beiden Formhälften 36, 38 aneinander festgelegt werden können, um den Formhohlraum 32 für den Spritzgießvorgang zu verschließen. In 3 rechts ist eine Zuführeinheit 50 für plastifiziertes Kunststoffmaterial schematisch angedeutet, welche einen Trichter 52, eine Plastifizier- und Transporteinheit 54 sowie eine Einspritzdüse 54 aufweist. Auch die Einheit 50 ist entlang der Achse A axial beweglich, um durch eine Öffnung 56 der feststehenden Maschinenplatte 44 hindurch das Kunststoffmaterial für den Grundkörper 12 in den Angusskanal 40 (siehe 2) einzuspritzen.
  • In 3 ist darüber hinaus eine Folienvorschubeinheit 60 zu erkennen, mittels derer eine Endlosfolie 20 von einer Zuführeinheit 62 zu einer Aufwickeleinheit 64 transportierbar ist. Sowohl die Zuführeinheit 62 als auch die Aufwickeleinheit 64 sind durch entsprechende Rollen gebildet, auf die die Folie 20 aufgewickelt ist, wobei sie durch einen entsprechenden (in 3 nicht gezeigten) Transportantrieb von der Zuführwalze 62 abwickelbar ist und auf die Aufwickelwalze 64 aufwickelbar ist.

Claims (9)

  1. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10), umfassend: einen Grundkörper (12) aus spritzgegossenem Kunststoffmaterial, eine am Grundkörper (12) angebrachte Dekorlage (14), die in einem eine Sichtfläche des Dekorteils (10) bildenden Bereich angeordnet ist, wobei die Dekorlage (14) beim Spritzgießen des Grundkörpermaterials mit dem Grundkörper (12) verbindbar ist, und eine einen transparenten Nasslack enthaltende Nasslackschicht (16), die an der Sichtfläche auf die Dekorlage (14) aufgetragen ist.
  2. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (12) aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt ist.
  3. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlage (14) aus einer Folie hergestellt ist, die eine Trägerschicht und die Dekorlage (14) umfasst, wobei die Dekorlage (14) durch Druck- oder/und Temperatureinwirkung von der Trägerschicht ablösbar ist.
  4. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine Heißprägefolie oder/und vakuumformbare Folie ist.
  5. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlage (14) ein Echtholz-Imitat oder ein Klavierlack-Dekor umfasst.
  6. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasslackschicht (16) einen Hochglanz-Klarlack enthält.
  7. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasslackschicht (16) einen UV-härtenden Klarlack enthält.
  8. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasslackschicht (16) eine Dicke zwischen 10 und 200 μm, bevorzugt zwischen 20 und 100 μm und besonders bevorzugt zwischen 40 und 50 μm aufweist.
  9. Fahrzeuginnenraumdekorteil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasslackschicht (16) höchstens fünf, vorzugsweise höchstens drei und besonders bevorzugt genau eine Lage aus dem Nasslack umfasst, wobei ggf. die einzelnen Lagen übereinander aufgetragen sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8216501B2 (en) 2007-05-24 2012-07-10 Novem Car Interior Design Gmbh Process for producing molded parts, in particular decorative part and/or trim part for the passenger compartment of a vehicle

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