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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen eines
Leitungssystems, mit einer Absperreinheit und einer Aktuatoreinheit
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Vorrichtungen
zum Verschließen
eines Leitungssystems werden insbesondere in Leitungen verwendet,
mit denen Gas (Stadtgas) in Gebäude eingeführt wird.
Ein wesentliches Sicherheitskriterium ist dabei, dass die Leitungen
im Brandfall bzw. beim Auftreten von Hitze zuverlässig und
vorzugsweise selbständig
verschlossen werden können.
Die Vorrichtungen zum Verschließen
müs sen
daher strengen Sicherheitsanforderungen genügen. Sie dürfen im Laufe des Betriebs
nicht ihre Fähigkeit
verlieren, im Notfall sicher abzusperren. Der Betriebszustand dieser
Vorrichtung soll möglichst
auch von außen
sofort und leicht erkennbar sein.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik, beispielsweise auch aus der
DE 197 49 280 A1 ,
sind gattungsgemäße Vorrichtungen
bekannt, die eine Sicherheitseinrichtung aufweisen, die dafür sorgt,
dass beim Auftreten von Hitze ein schnelles Verschließen der
Absperreinheit erfolgt. Zu diesem Zweck verwendet man vorzugsweise
Metalle, die einen extrem niedrigen Schmelzpunkt aufweisen, wie
beispielsweise Woodsches-Metall. Dies kann z. B. Bestandteil eines
Stützelements
sein, das entgegen der Kraft einer Feder den Schließkörper der
Absperreinheit in Offenstellung hält. Beim Auftreten von Hitze
schmilzt das genannte Metall und entweicht beispielsweise durch entsprechende
Bohrungen eines umgebenden Gehäuses.
Das geschmolzene Metall macht den Weg frei für das Stützelement, so dass dieses – zusammen
mit dem Schließkörper – unter
der Kraft der genannten Feder ausweichen kann, womit der Schließkörper in
eine Schließposition
gelangt. Die gattungsgemäßen Vorrichtungen
arbeiten im Allgemeinen im Notfall, d. h. beim Auftreten von Hitze,
einwandfrei.
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Eine
manuelle Betätigung
derartiger Vorrichtungen ergibt sich sowohl aus der gattungsgemäßen Schrift,
als auch aus der
DE
101 17 561 A1 .
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Aus
der
DE 101 17 561
A1 ist ferner ein sogenannter Gasstopp bekannt. Dabei handelt
es sich um eine Hülse,
die an ihrem angeströmten
Ende einen Ventilsitz aufweist, ferner einen Ventilteller, der mit
dem Ventilsitz zusammenarbeitet. Der Ventilteller ist relativ zum
Ventilsitz axial begrenzt beweglich. Sein Außendurchmesser ist geringer
als die lichte Weite des Leitungsabschnitts, in dem der Gasstopp eingesetzt
ist. Eine Feder hält
bei normalen Betriebsbedingungen den Ventilteller in einem gewissen
axialen Abstand vom Ventilsitz, so dass Gas die Umfangskante des
Ventilteller umströmen
und somit den gesamten Gasstopp durchströmen kann.
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Tritt
stromabwärts
des Gasstopps ein Leck auf, so führt
dies zu einer Steigerung des Durchsatzes. Übersteigt der Durchsatz ein
bestimmtes maximales Maß,
so führt
dies im Bereich des Ventilsitzes zu einer Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit. Dies
hat nach dem Gesetz von Bernoulli einen Unterdruck in diesem Bereich
zur Folge. Dieser wird so groß,
dass der Ventilteller entgegen der Kraft der Feder an den Ventilsitz
herangezogen und der Gasstrom hierdurch abgesperrt wird.
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Von
Nachteil bei den aus den zitierten Schriften und dem allgemeinen
Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zum Verschließen von
Leitungen ist es, dass diese aufgrund der im Brandfall geforderten
Sicherheitsanforderungen verhältnismäßig teuer sind.
So muss nicht nur gewährleistet
werden, dass die Leitung im Brandfall vorzugsweise automatisch und
schnell verschlossen wird, sondern es muss auch gewährleistet
sein, dass alle Teile, die die Leitung verschlossen halten, den
im Brandfall entstehenden Temperaturen – zumindest über einen
definierten Zeitraum – widerstehen.
Aufgrund der sehr engen Toleranzen, die eine hochpräzise Herstellung der
beteiligten Komponenten erforderlich machen und der Notwendigkeit,
dass sich die Toleranzen auch im Brandfall nicht ändern, müssen alle
zum Verschließen
der Leitung notwendigen Komponenten aus hochwertigen und sowohl
hitze- als auch feuerbeständigen
Werkstoffen hergestellt werden. Keine Komponente, die für die Durchführung des
Schließvorganges
oder dafür
notwendig ist, die Absperreinheit in Verschlussstellung zu halten,
darf schmelzen. Die Absperreinheit ist in der Regel aus hochpräzisen metallischen
Drehteilen, z. B. aus Messing gefertigt.
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Diese
Anforderungen führen
dazu, dass die Vorrichtungen zum Verschließen eines Leitungssystems sowohl
bezüglich
der Herstellung der Komponenten als auch bezüglich der Materialkosten teuer sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Verschließen
eines Leitungssystems zu schaffen, die ein zuverlässiges Schließen beim
Auftreten von Hitze ermöglicht
und sowohl hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt als auch einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch
1 gelöst.
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Dadurch,
dass die Absperreinheit außerhalb der
Wärmeeinflusszone
angeordnet ist, muss diese nicht mehr hohen Temperaturen, beispielsweise
im Brandfall, widerstehen können.
Die Absperreinheit kann somit aus kostengünstigen Werkstoffen, beispielsweise
Kunststoffen hergestellt werden. Eine Herstellung der Absperreinheit
bzw. Komponenten davon aus Kunststoff hat zusätzlich den Vorteil, dass deren
Verarbeitung/Herstellung kostengünstiger möglich ist
als beispielsweise eine Herstellung eines hochpräzisen metallischen Drehteiles.
Auch die für die
Absperreinheit notwendigen Dichtungen können wesentlich kostengünstiger
hergestellt werden, wenn diese nicht hitzebeständig sein müssen.
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Eine
besonders kostengünstige
Möglichkeit zumindest
Teile der Absperreinheit herzustellen besteht darin, diese als Kunststoffspritzteile
auszubilden.
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Die
Aktuatoreinheit kann in üblicher
Weise in einer möglichen
Wärmeeinflusszone
angeordnet sein und derart mit der Absperreinheit zusammenwirken
bzw. geeignet sein, derart auf die Absperreinheit einzuwirken, dass
die Absperreinheit das Leitungssystem verschließt. In einer einfachen Ausgestaltung kann
dies durch eine Betätigung
der Aktuatoreinheit von Hand, beispielsweise mittels eines Betätigungshebels,
erfolgen, der eine entsprechende Schließbewegung auf die Absperreinheit überträgt. In anderen möglichen
Ausgestaltungen kann dies beispielsweise elektrisch und/oder per
Fernauslösung,
z. B. über Funksignale,
erfolgen. In einer weiteren Ausgestaltung ist es möglich, dass
die Aktuatoreinheit oder Teile davon temperaturbeeinflussbar sind,
so dass die Aktuatoreinheit die Absperreinheit selbständig verschließt, wenn
die Aktuatoreinheit einer Temperatur ausgesetzt ist, die einen definierten
Bereich übersteigt.
Die verschiedenen Möglichkeiten,
die Absperreinheit zu bedienen, können auch miteinander kombiniert
werden. So kann zum Beispiel in einer bevorzugten Ausgestaltung
vorgesehen sein, dass die Aktuatoreinheit temperaturbeeinflussbar
ist und somit beim Erreichen einer definierten Temperatur die Absperreinheit
verschließt
(mechanisch, elektrisch, per Funk oder dergleichen), wobei zusätzlich eine
Bedienung der Aktuatoreinheit von Hand vorgesehen ist, um die Absperreinheit
zu schließen
oder zu öffnen.
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Die
Erfindung eignet sich besonders für Armaturen für die Errichtung
von Hausanschlüssen, insbesondere
für die
Hauseinführung
von Gas. Dabei wird die Aktuatoreinheit im Gebäudeinneren, z. B. im Bereich
einer Innenwand, angeordnet. Die Aktuatoreinheit befindet sich also
im Brandfall in einer möglichen
Wärmeeinflusszone,
in der Temperaturen von z. B. 650°C
entstehen können.
Die Absperreinheit, die sogenannte Hauptabsperrung, wird räumlich so weit
von dem Aktuator, welcher zur Bedienung der Absperreinheit vorgesehen
ist, getrennt, dass die Absperreinheit außerhalb der Wärmeeinflusszone
angeordnet ist. Darunter ist zu verstehen, dass die Absperreinheit
so angeordnet ist, dass diese bei einem Ansteigen der Temperatur
in der Wärmeeinflusszone nur
unkritisch erwärmt
wird, vorzugsweise auf unter 90°C.
Bei der Errichtung eines Hausanschlusses ist es vorteilhaft, wenn
die Absperreinheit in einer Rohrleitung angeordnet ist, die in das
Gebäude
führt.
Die Absperreinheit kann dabei so in der Rohrleitung positioniert
sein, dass die Absperreinheit außerhalb der möglichen
Wärmeeinflusszone,
d. h. dem Gebäudeinnenraum,
angeordnet ist. Dies ist z. B. möglich,
wenn die Absperreinheit in einem von der Gebäudewand umgebenen Teilstück bzw.
der Mauerdurchführung
positioniert ist. Bei dem Teilstück
kann es sich um ein PE-ummanteltes Metallrohr, z. B. aus Stahl,
handeln. Möglich
ist auch eine Positionierung in einem Teilstück außerhalb des Gebäudes bzw.
im Bereich außerhalb
der Gebäudewand.
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Dadurch,
dass in einer bevorzugten Ausgestaltung eine temperaturbeeinflussbare
Aktuatoreinheit in einer möglichen
Wärmeeinflusszone
(z. B. im Inneren eines Gebäudes)
angeordnet ist und die Aktuatoreinheit derart in Wirkverbindung
mit der Absperreinheit steht, dass die Absperreinheit das Leitungssystem
verschließt,
wenn die Aktuatoreinheit einer Temperatur ausgesetzt ist, die einen
definierten Bereich übersteigt,
wird gewährleistet,
dass bei Auftreten übermäßiger Hitze
oder im Brandfall das Leitungssystem selbständig verschlossen wird. Dies kann
beispielsweise dadurch erfolgen, dass die temperaturbeeinflussbare
Aktuatoreinheit die Absperreinheit entgegen eines Kraftelementes
der Absperreinheit in Offenstellung hält. Bei Auftreten von Hitze bzw.
im Brandfall können
dabei eines oder mehrere Elemente der temperaturbeeinflussbaren
Aktuatoreinheit derart beeinflusst werden (beispielsweise Schmelzen),
dass die Aktuatoreinheit die Absperreinheit nicht mehr entgegen
deren eigener Kraft offen halten kann. Nachdem der Widerstand bzw.
die der Absperreinheit entgegenwirkende Kraft der Aktuatoreinheit
temperaturbeeinflusst entfallen ist, verschließt sich die Absperreinheit
sofort selbständig und
bleibt verschlossen. Somit kann beispielsweise unbeachtlich bleiben,
ob die gesamte Aktuatoreinheit im folgenden durch die Hitze bzw.
einen Brand zerstört
wird.
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Durch
die Erfindung wird zuverlässig
sichergestellt, dass bei Überschreiten
einer thermischen Belastung in der möglichen Wärmeeinflusszone das Leitungssystem
durch die Absperreinheit verschlossen wird.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Aktuatoreinheit in einem Anschlussgehäuse angeordnet
ist, welches wenigstens zwei Anschlussstutzen zum Anschließen von
Rohrleitungen aufweist.
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Hierbei
kann es sich beispielsweise um aus dem allgemeinen Stand der Technik
bekannte Anschlussgehäuse
handeln, die für
einen Hausanschluss an das städtische
Gasversorgungssystem Verwendung finden. Die Aktuatoreinheit muss
dabei nicht zwangsläufig
im Gehäuse,
sondern kann in gleicher Weise außenseitig am Gehäuse angeordnet werden.
Bei der Aktuatoreinheit kann es sich um eine aus dem allgemeinen
Stand der Technik bekannte Aktuatoreinheit handeln, die mit einer
Schmelzsicherung versehen ist. Beispielsweise kann hierfür eine Woodsche
Schmelzsicherung oder eine Schmelzlotsicherung Anwendung finden.
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Erfindungsgemäß kann ferner
vorgesehen sein, dass ein Anschlussstutzen mit einer Rohrleitung
(als Teil eines Leitungssystems) zur Zuführung von Gas verbunden ist,
wobei diese Rohrleitung durch eine Wand eines Gebäudes führt und
im Innenraum des Gebäudes
in den Anschlussstutzen mündet.
In diesem Fall handelt es sich bei dem Innenraum des Gebäudes um
die mögliche
Wärmeeinflusszone.
Im Falle eines Brandes wird durch die Absperreinrichtung sichergestellt,
dass aus der Rohrleitung kein Gas in den Innenraum einströmt und den Brand
verstärkt.
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Eine
Möglichkeit,
um die Absperreinheit außerhalb
der Wärmeeinflusszone
anzuordnen, besteht darin, diese in der Rohrleitung zur Zuführung des
Gases und somit nicht, wie beim Stand der Technik üblich, im
Anschlussgehäuse
anzuordnen. Vorzugsweise kann dabei vorgesehen sein, dass die Absperreinheit
in einem von der Wand des Gebäudes umgebenen
Teilstück
der Rohrleitung angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Absperreinheit
einerseits nicht mehr im Wärmeeinflussbereich
angeordnet ist, andererseits jedoch der Abstand zwischen der temperaturbeeinflussbaren
Aktuatoreinheit und der Absperreinheit nicht zu groß ist, so
dass in einfacher Weise eine Wirkverbindung zwischen diesen beiden Einheiten
hergestellt werden kann. Im Allgemeinen wird das Anschlussgehäuse, in
der die Aktuatoreinheit angeordnet ist, an der Innenseite einer
Gebäudewand
angeordnet. Es hat sich herausgestellt, dass bereits ein relativ
geringer Abstand der Absperreinrichtung von dem Innenraum des Gebäudes bzw.
von der Wärmeeinflusszone
ausreichend ist. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass
die Absperreinrichtung 50 mm, vorzugsweise 100–200 mm, von der Innenseite
der Wand in die Wand zurückversetzt ist.
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Es
hat sich also vorteilhaft herausgestellt, die Absperreinheit so
weit außerhalb
der Wärmeeinflusszone
anzuordnen, dass diese nicht über
90°C, vorzugsweise
nicht über
80°C, erhitzt
wird.
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In
einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Absperreinheit eine Feder aufweist, welche auf einen
Schließkörper eine
Kraft auswirkt, die diesen in Richtung auf einen Ventilsitz und
somit in Verschlussstellung drückt.
Ohne Einwirkung von außen
würde die
Absperreinheit somit durch die Federkraft verschlossen sein. Sobald
der Schließkörper an
dem Ventilsitz anliegt, würde
dieser aufgrund des Gasdruckes auch ohne Feder verschlossen bleiben.
Damit dies im normalen Betriebszustand nicht der Fall ist, kann
erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass die Aktuatoreinheit der Schließkraft der Feder entgegenwirkt
und den Schließkörper in
einer von dem Ventilsitz abgehobenen (geöffneten) Position fixiert.
Dies kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, dass die Aktuatoreinheit
mittels einer Betätigungsstange
mit dem Schließkörper verbunden
ist. Die Betätigungsstange überbrückt somit
den Abstand zwischen der Aktuatoreinheit und der Absperreinheit.
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Von
Vorteil ist es, wenn eine Betätigungseinheit
zum manuellen Betätigen
der Absperreinheit vorgesehen ist. Die Betätigungseinheit kann dabei,
so wie dies aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt ist, in
das Anschlussgehäuse
integriert sein bzw. an dem Anschlussgehäuse angebracht sein. Die Betätigungseinheit
kann in einfacher Weise über die
Betätigungsstange
auf den Schließkörper einwirken.
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Die
erfindungsgemäße Lösung eignet
sich nicht nur zum Verschließen
eines Leitungssystems zur Gasversorgung eines Hauses, vielmehr ist
die Erfindung auch auf andere Gasleitungen bzw. allgemein auf alle
medienführenden
Leitungen anwendbar.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen. Nachfolgend
ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im geöffneten
Zustand;
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2 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im geschlossenen Zustand;
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3 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im geöffneten
Zustand;
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4 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im geschlossenen
Zustand; und
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5 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs einer Rohrleitung, in dem die Absperreinheit angeordnet
ist, wobei ein Schließkörper der
Absperreinheit von einem Ventilsitz abgehoben und somit die Rohrleitung
geöffnet
ist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird
nachfolgend anhand der Zeichnung am Beispiel eines Leitungssystems
zum Anschließen
eines Hauses an das städtische
Gasnetz dargestellt. Derartige Gasanschlüsse sind aus dem allgemeinen
Stand der Technik, beispielsweise der
DE 101 17 561 A1 und der
DE 197 49 280 hinlänglich bekannt,
weshalb nachfolgend hierauf nicht näher eingegangen wird. Nachfolgend
sind lediglich die für
die Erfindung wesentlichen Merkmale näher dargestellt.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine Vorrichtung zum Verschließen
eines Leitungssystems mit einer Absperreinheit 1 und einer
temperaturbeeinflussbaren Aktuatoreinheit 2. Die temperaturbeeinflussbare Aktuatoreinheit 2 ist
in einer möglichen
Wärmeeinflusszone 3,
bei der es sich im Ausführungsbeispiel um
den Innenraum eines Gebäudes
handelt, angeordnet. Die Aktuatoreinheit 2 steht derart
in Wirkverbindung mit der Absperreinheit 1, dass die Absperreinheit 1 das
Leitungssys tem, welches prinzipmäßig anhand
einer Rohrleitung 4 dargestellt ist, verschließt, wenn
die Aktuatoreinheit 2 einer Temperatur ausgesetzt ist,
die einen definierten Bereich übersteigt.
Wie sich insbesondere aus den 3 und 4 ergibt,
ist die Absperreinheit 1 außerhalb der Wärmeeinflusszone 3 angeordnet.
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Die
Aktuatoreinheit 2 ist in einem Anschlussgehäuse 5 angeordnet,
welches zwei Anschlussstutzen 6 zum Anschließen von
Rohrleitungen aufweist. An einem Anschlussstutzen 6 wird
die Rohrleitung 4 angeschlossen, welche zur Zuführung von
Gas von außerhalb
des Gebäudes
dient. Der andere Anschlussstutzen ist im Ausführungsbeispiel zum Anschluss
von (nicht dargestellten) weiterführenden Rohrleitungen im Inneren
des Gebäudes
vorgesehen. An diesem Anschlussstutzen kann direkt oder über die
weiterführende
Rohrleitung ein Gaszähler angeschlossen
sein.
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Die
Rohrleitung 4 zur Zuführung
des Gases führt
durch eine Wand 7 des Gebäudes. Das Teilstück der Rohrleitung 4,
welches durch die Wand 7 verläuft, wird dabei in bekannter
Weise von einem Kunststoffrohr 8, beispielsweise aus Polyethylen, umgeben,
welches durch entsprechende außenseitige
Rippen auszugssichernd mit der Wand 7 verbunden ist.
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Die
Rohrleitung 4 kann vorzugsweise als Metallrohr, z. B. als
Stahlrohr, ausgebildet sein.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist die Absperreinheit 1 in dem von der Wand 7 umgebenen
Teilstück der
Rohrleitung 4 angeordnet. Die Absperreinheit 1 weist
dabei einen Abstand von 100 mm, vorzugsweise 150 mm, von dem Innenraum
des Gebäudes
bzw. von der Wärmeeinflusszone 3 auf.
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Die
Absperreinheit 1 ist von der Rohrleitung 4 unabhängig ausgebildet
und in dieser fixiert. Die Absperreinheit 1 weist hierzu
ein Gehäuse 9 auf,
dessen Außenumfang über eine
Dichtung 10 (vorzugsweise aus Gummit) mit dem Innendurchmesser
der Rohrleitung 4 gasdicht abdichtet. Das Gehäuse 9 kann
auf vielfältige
Art und Weise in der Rohrleitung 4 fixiert werden. Zwei
einfach Möglichkeiten
bestehen darin, das Gehäuse 9 in
der Rohrleitung 4 zu verkleben oder zu verklemmen.
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Die
Absperreinheit 1 weist ferner einen Schließkörper 12,
einen Ventilsitz 13 und eine Feder 14 auf. Der
Ventilsitz 13 wird dabei im Ausführungsbeispiel aus dem Gehäuse 9 ausgebildet.
Das Gehäuse 9 bildet
ferner eine Führung 15 für den Schließkörper 12 und
die Feder 14 aus. Das Gehäuse 9 kann vorzugsweise
aus Kunststoff gebildet und in einem Spritzgussverfahren hergestellt
sein.
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Die
Form des Schließkörpers 12 ist
prinzipiell frei wählbar,
hierbei kann es sich z. B. um eine Kegelform, eine Kugelform oder
einen Teller handeln. Vorzugsweise ist der Schließkörper 12 derart
gestaltet, dass Verwirbelungen vermieden werden, wodurch die Ablagerung
von Schmutz verhindert wird. Es ist daher vorteilhaft, den Schließkörper 12 in
einer Form zu gestalten, die einen guten cW-Wert garantiert. Der Schließkörper kann
vorzugsweise aus Kunststoff gebildet sein und in einem Spritzgussverfahren
hergestellt sein.
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Wie
insbesondere aus den 3 bis 5 ersichtlich
ist, übt
die Feder 14 auf den Schließkörper 12 eine Kraft
aus, die diesen in Verschlussstellung drückt, das heißt in Richtung
auf den Ventilsitz 13. Hierzu weist der Schließkörper 12 an
dem Ende, welches dem Ventilsitz 13 abgewandt ist, einen
Anschlag 16 auf, der zur Anlage eines Endes der Feder 14 dient.
Das andere Ende der Feder 14 stützt sich dabei auf einen Anschlag 17 des
Gehäuses 9 ab, welcher
zwischen einer Schließfläche 12a des Schließkörpers 12 und
dem Anschlag 16 angeordnet ist. Die Feder 14 ist
zwischen den Anschlägen 16, 17 eingespannt.
Somit wird in einfacher Weise bewirkt, dass die Feder 14 die
Schließfläche 12a in
die Verschlussstellung drückt
bzw. eine Kraft in diese Richtung auswirkt.
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Der
Anschlag 16 des Schließkörpers 12 ist im
Ausführungsbeispiel
als Hohlzylinder ausgebildet, der entwe der einstückig mit dem Schließkörper 12 ausgebildet
sein kann oder auf beliebige Art und Weise mit diesem befestigt
werden kann (z. B. Verschrauben oder Verkleben). Damit sich im normalen Betrieb,
in dem vorgesehen ist, dass durch die Rohrleitung 4 Gas
strömen
kann, der Schließkörper 12 nicht
aufgrund der Federkraft der Feder 14 in Verschlussstellung
befindet, wirkt die Aktuatoreinheit 2 der Schließkraft der
Feder 14 entgegen. Die Kraft der Aktuatoreinheit 2 ist
dabei größer als
die der Feder 14, so dass der Schließkörper 12 von dem Ventilsitz 13 abgehoben
und in dieser Position fixiert ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Aktuatoreinheit 2 mittels einer
Betätigungsstange 18 mit
dem Schließkörper 12 verbunden
bzw. wirkt auf diesen ein. Die Betätigungsstange 18 kann
vorzugsweise aus Edelstahl, jedoch auch aus einem anderen beliebigen
Material gebildet sein.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass die Betätigungsstange 18 im
wesentlichen ungeführt in
der Rohrleitung 4 verläuft.
Die Betätigungsstange 18 endet
in dem als Hohlzylinder ausgebildeten Anschlag 16. Es ist
dabei nicht zwingend erforderlich, dass die Betätigungsstange 18 fest
mit dem Hohlzylinder oder dem zugeordneten Ende des Schließkörpers 12 verbunden
ist. Aufgrund der Kraftwirkung der Betätigungsstange 18 bzw.
der Feder 14 ist ohnehin ein Kontakt sichergestellt.
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Ein
ungeführter
Verlauf der Betätigungsstange 18 in
der Rohrleitung 4 hat den Vorteil, dass die Betätigungsstange 18 geringfügige radiale
Bewegungen ausführen
kann, die im Ausführungsbeispiel
vorteilhaft sind, da die Betätigungsstange 18 über einen Exzenter 19 betätigt wird.
Allgemein ist eine Betätigung
der Absperreinheit 1 über
einen Exzenter 19 (der auch als Schaltwelle bzw. Schaltbolzen
bezeichnet wird) aus dem Stand der Technik bekannt. Bezüglich Details
wird somit hierauf verwiesen.
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Die
temperaturbeeinflussbare Aktuatoreinheit 2 kann auf unterschiedliche
Art und Weise ausgeführt
sein. Hierzu kann auch auf die aus dem allgemeinen Stand der Technik
bzw. den zitierten Schriften bekannten Lösungen zurückgegriffen werden, die in
der Regel vorsehen, dass eine Betätigungseinheit 20 manuell
gespannt wird, um den Schließkörper 12 bzw.
dessen Schließfläche 12a von
dem Ventilsitz 13 abzuheben. In der gespannten Position
wird die manuelle Betätigungseinheit 20 bzw.
die Aktuatoreinheit 2 in der Regel durch eine Schnellsicherung,
die Bestandteil der Aktuatoreinheit 2 ist, fixiert. Wenn
nun im Fall eines Brandes oder allgemein beim Auftreten einer hohen
Hitzeentwicklung, z. B. über
90°C, die Schmelzsicherung
gelöst
(zerstört)
wird und somit die Betätigungseinheit 20 nicht
mehr fixiert ist, wird – bedingt
durch die Feder 14 – der
Schließkörper 12 in Verschlussstellung
verschoben. Im Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass zum Ver schließen der Absperreinheit 1 die
Betätigungseinheit 20 auch
manuell in Verschlussstellung (und wieder zurück) verschoben werden kann.
Die Betätigungseinheit 20 zum
manuellen Betätigen
der Absperreinheit 1 weist im Ausführungsbeispiel eine Flügelmutter 21 und
den bereits genannten Exzenter 19 auf.
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Die
manuelle Betätigungseinheit 20 und
die Aktuatoreinheit 2 können
im wesentlichen, wie dies auch aus dem Stand der Technik bekannt
ist, auf dieselben Komponenten zurückgreifen. Aufgrund der Mehrzahl
an möglichen
konstruktiven Ausgestaltungen wurde auf eine detaillierte Darstellung
der Schmelzsicherung, welche häufig
in Form einer Patrone (Lotelement) ausgebildet ist, verzichtet.
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Das
Anschlussgehäuse 5 ist
im Ausführungsbeispiel
als Eckversion ausgebildet. Aus dem allgemeinen Stand der Technik
sind auch Durchgangsversionen bekannt, auf die die Erfindung in identischer
Weise angewendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kann
in ähnlicher
Weise auch ohne die Funktion des selbständigen Schließens im
Brandfall ausgebildet sein.