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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flexibles Flachmaterial, und
zwar speziell ein Flachmaterial mit einer dekorativen Natursteinoberfläche.
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Materialien
wie Schiefer, Marmor, Granit und andere Arten von Steinen sowie
verschiedene keramische Materialien werden gewöhnlich benutzt, um ein dekoratives
Aussehen von Fußböden, Möbeloberflächen und
dergleichen zu erreichen. Derartige Materialien sind im Hinblick
auf ihr dekoratives Aussehen und ihre Verschleißfestigkeit günstig.
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Trotz
dieser und anderer Vorteile sind die üblicherweise verwendeten Steinmaterialien
im Allgemeinen relativ spröde
und besitzen nur eine begrenzte Biegefestigkeit. Außerdem sind
die genannten Materialien schwer und unflexibel, was die Einsatzmöglichkeiten
für die
Verwendung solcher Materialien für verschiedene
Anwendungen begrenzt. Die Befestigung solcher Materialien zum Beispiel
auf Fußböden oder
an Wänden
ist nur mit erhöhtem
Aufwand und unter Zuhilfenahme entsprechender Baustoffe wie Mörtel, Zement
oder ähnlicher
haftender Materialien möglich.
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Zur
Lösung
der vorstehend angesprochenen Probleme wurde bisher zur Montage
bzw. Verlegung von Steinplatten und dergleichen eine starre, hinsichtlich
ihrer Abmessungen stabile Basisschicht hergestellt, welche im allgemeinen über einem
Unterboden aus Holz, Ziegeln oder irgendwelchen anderen Baumaterialien
eine Zementplatte umfasste. Dabei wurde in den Zement typischerweise
ein Metallgit ter eingebettet, um der Platte eine zusätzliche
Festigkeit zu verleihen. In einigen Fällen ist mehr als eine Zementlage
erforderlich, um die erforderliche Steifigkeit zu erreichen. Die
Herstellung einer oder mehrerer solcher Lagen ist jedoch mühsam und
zeitraubend. Außerdem
können
mit der Herstellung einer solchen Basisschicht die Forderungen nach
speziellen Fähigkeiten
und/oder zusätzliche
Kosten verbunden sein. Ferner kann es notwendig sein, im Hinblick
auf das Gewicht der Zementbasis bzw. -platte beispielsweise einen
typischen Holzboden zusätzlich
konstruktiv zu verstärken,
und folglich kann das Herstellen eines Unterbodens für das Verlegen
von Steinmaterialien arbeitsaufwendig, zeitraubend und teuer sein.
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Es
wurden bereits Versuche unternommen, dünne Lagen von Steinmaterial,
wie z.B. Granit, für verschiedene
Dekorationszwecke durch Schneiden oder Spalten herzustellen. Dabei
werden die dünnen Scheiben
aus Granit typischerweise mit einem metallischen Substrat verklebt,
um einen Träger
für die Steinschicht
zu schaffen. Andere dekorative Steinmaterialien umfassen abgespaltene,
relativ dünne Schieferplatten.
Diese Arten von schichtförmigen Steinprodukten
können
ein reduziertes Gewicht haben, wodurch einige der Probleme, die
mit dem Einsatz von Steinmaterialien verknüpft sind, vermieden werden.
Die betreffenden Produkte sind jedoch immer noch schwierig herzustellen
und erfordern viel Zeit und Arbeit. Weiterhin können schichtartige Steinprodukte,
wie z.B. Schieferplatten, wenn sie in Form relativ dünner Scheiben
hergestellt werden, spröde und
relativ brüchig
sein und beim Spalten und danach leicht zerstört werden.
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Weiterhin
kann die Verwendung von Steinmaterialien für dekorative Oberflächen bei
Fußböden, Möbeln und
dergleichen aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit bestimmter Steinarten
eingeschränkt
sein.
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Beispielsweise
können
verschiedene einzelne Schieferstücke
ein einzigartiges, attraktives und erwünschtes Aussehen haben. Ein
solches Einzelstück
kann jedoch nur einmal für
einen bestimmten Einsatzzweck verwendet werden, beispielsweise als Teil
eines Fußbodens,
wodurch die Verfügbarkeit derartiger
erwünschter
attraktiver Stücke
für einen mehrfachen
Einsatz beschränkt
wird.
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Ausgehend
vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die vorstehend angegebenen Probleme zu vermeiden und neue Möglichkeiten
für die
Schaffung von dekorativen Steinoberflächen, insbesondere Natursteinoberflä chen, anzugeben.
Sie soll sich insbesondere für
einen Einsatz im Zusammenhang mit Kacheln, Fliesen, Beton, Kunststein
oder Steinzeug eignen.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch ein flexibles Flachmaterial mit
- – einer
Oberflächenschicht,
welche mindestens eine Lage eines mehrlagigen Steinmaterials umfasst;
- – einer
flexiblen, zugfähigen
Trägerschicht,
welche die Oberflächenschicht
trägt,
- – einer
Klebeschicht zur Befestigung des Flachmaterials auf einem Untergrund
gelöst.
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Gemäß der Erfindung
wird also ein flexibles Flachmaterial geschaffen, welches mindestens
eine sichtbare Schicht aus einem Steinmaterial umfasst, die von
einem mehrlagigen Steinmaterial, wie z.B. Schiefer, Quarzit oder
dergleichen abgelöst
wurde. Das Flachmaterial umfasst ferner eine flexible Trägerschicht,
die mit dieser Oberflächenschicht
aus Steinmaterial haftend verbunden bzw. verklebt ist und die dem
Steinmaterial als Träger
dient und dem Komposit insgesamt die erforderliche Zugfestigkeit verleiht.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein flexibles Flachmaterial hergestellt werden
kann, in dem ein flexibles, zugfestes Trägermaterial mit einer Oberfläche eines
mehrlagigen Steinmaterials verklebt wird und in dem die flexible
Schicht dann von dem mehrlagigen Steinmaterial abgezogen wird, wobei
ein oder mehrere Lagen des Steinmaterials, bei dem es sich beispielsweise
um Schiefer handeln kann, zusammen mit der flexiblen Schicht von
der Oberfläche
des Steinmaterials abgezogen werden, da die flexible Schicht stärker an
der obersten Schicht bzw. den oberen Schichten des Steinmaterials
haftet als die einzelnen Schichten bzw. Lagen des Steinmaterials aneinander
haften.
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Die
flexible Schicht ist vorzugsweise eine adhäsive Kunstharzschicht, die
mit der Oberfläche
des mehrlagigen Steinmaterials verklebt ist. In Abhängigkeit
von der Art des verwendeten Kunstharzes kann das Kunstharz in einigen
Fällen
auf das mehrlagige Steinmaterial aufgebracht und im wesentlichen
unmittelbar danach von diesem abgezogen werden; in anderen Fällen muss
man das Kunstharz vor dem Abziehen mehr oder weniger weitgehend
aushärten lassen,
um die Adhäsion
bzw. Haftkraft an dem Steinmaterial zu fördern.
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Vorzugsweise
kann mit dem Steinmaterial ein zugfestes Verstärkungsmaterial, welches von dem
adhäsiven
Kunstharz verschieden ist, beispielsweise in Form von hochfesten
Fasern, die dem Kunstharz beigemischt sind oder die als separate Lage
angebracht werden, verbunden werden. Wenn die verstärkenden
Fasern in Form einer separaten Lage eingesetzt werden, werden vorzugsweise
gewissen Einrichtungen eingesetzt, um das adhäsive Kunstharz derart zwischen
den Fasern zu verteilen, dass diese ausreichend in das adhäsive Kunstharz eingebettet
und in diesem gesichert sind, um eine im wesentlichen einheitliche
flexible Schicht zu bilden. Das flexible Flachmaterial, welches
gemäß der Erfindung
erhalten wird, zeigt eine Reihe wünschenswerter Eigenschaften
und kann für
verschiedene Einsatzzwecke verwendet werden. Beispielsweise besitzt
das erfindungsgemäße Flachmaterial,
obwohl seine Oberflächenschicht
im Vergleich zu dem mehrlagigen Steinmaterial, von dem sie abgeschält wurde,
nur relativ dünn
ist, das Aussehen des ursprünglich
dickeren und schwereren Steinmaterials selbst. Ferner ist das Flachmaterial
gemäß der Erfindung
relativ flexibel und kann erheblichen Biege- und Zugbelastungen widerstehen. Das
erfindungsgemäße Flachmaterial
kann somit auch auf unebenen Oberflächen sowie an Ecken und Kanten
eines Trägers verwendet
werden, um eine dekorative Oberfläche zu schaffen, und natürlich auch
auf ebenen Trägern, wie
z.B. Fußböden, Wänden, Dächern, Türen, Tischplatten
usw.
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Weiterhin
ist das erfindungsgemäße Flachmaterial,
obwohl es eine Steinkomponente umfasst, relativ leicht, wodurch
die Notwendigkeit für
die Schaffung einer starren, in ihren Abmessungen im wesentlichen
stabilen Basisschicht zumindest weitgehend entfällt. Außerdem kann ein einziges Stück des Steinmaterials
durch das Aufspalten in seine einzelnen Lagen zur Herstellung einer
großen
Fläche des
erfindungsgemäß Flachmaterials
dienen; dies gestattet gewissermaßen den vielfachen Einsatz
eines besonders schönen
und attraktiven Natursteinstückes,
welches bisher praktisch nur einmal verwendet werden konnte.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass
das Flachmaterial auf seiner dem Untergrund zugewandten Rückseite
einen Klebstoff aufweist, mit dem es auf den Untergrund aufgeklebt
werden kann. Hierzu werden Platten oder Abschnitte des Flachmaterials
auf den Rückseiten
mit einem solchen Klebstoff kaschiert. Geeignet sind beispielsweise
Acrylatklebstoffe oder Butylkautschuk. Acrylatklebstoff weist eine
hohe Klebkraft und eine sehr gute Schälfestig keit auf. Je nach Menge
des Acrylatklebstoffes eignet sich das Flachmaterial auch für eine vertikale
Anwendung, da es aufgrund der hohen Haltekraft des Klebstoffs sicher
gehalten wird. Butylkautschuk weist ebenfalls eine hohe Klebekraft
auf und ist sehr weich, weswegen sich dieser Klebstoff insbesondere
für leicht
unebene Flächen
eignet. Je nach Anwendung kann es sinnvoll sein, die Klebeschicht
aus Butylkautschuk mit einem Gitter, vorzugsweise einem Glasfasergitter zu
verstärken.
Butylkautschuk eignet sich insbesondere auch für eine Anwendung im Freien.
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Die
Klebstoffschicht kann mit einer geeigneten Folie oder einen ähnlichen
Belag als Abdeckmaterial abgedeckt sein, so dass das Flachmaterial
problemlos verpackt, gelagert und transportiert werden kann. Vor
Ort wird die Folie oder der Belag abgezogen und das Flachmaterial
unmittelbar auf den Untergrund aufgeklebt. Hierdurch werden hohe
Kosten für die
Anbringung des Flachmaterials auf dem Untergrund durch die bisher üblichen
Verfahren vermieden, außerdem
ist das Anbringen des Flachmaterials sehr schnell und einfach durchführbar.
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Geeignet
sind auch Klebstoffe, die ihre Klebekraft erst unter Aufbringung
von Druck entwickeln, ansonsten aber im Wesentlichen nicht kleben.
Die Auswahl eines geeigneten Klebstoffes ist von den individuellen
Bedingungen vor Ort und/oder der Verwendung des Flachmaterials abhängig.
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Das
erfindungsgemäße Flachmaterial
eignet sich insbesondere für
eine Verwendung mit Kacheln, Fliesen, Beton, Kunststein oder Steinzeug.
Beispielsweise können
kostengünstige
Stein-, Beton, oder Keramikmaterialen vollflächig mit dem Flachmaterial abgedeckt
bzw. verklebt werden. Diese Materialen sind formstabil und deswegen
besonders gut geeignet.
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Erfindungsgemäß ist es
aber auch möglich, nur
Bereiche hochwertiger Materialien mit dem Flachmaterial zu bekleben.
Somit können
hochwertige, optisch äußerst ansprechende
Fliesen oder Kacheln mit Einlagen des erfindungsgemäßen Flachmaterials
geschaffen werden. Insgesamt sind die Fliesen durch Verwendung des
Flachmaterials nicht nur optisch ansprechender, sondern auch leichter.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand
einer detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Draufsicht auf ein flexibles, dekoratives Flachmaterial
gemäß der Erfindung;
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2:
eine Draufsicht auf das Flachmaterial gemäß 1;
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3:
einen Querschnitt durch das Flachmaterial gemäß 2 längs der
Linie 3-3 in 2;
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3A:
einen stark vergrößerten Ausschnitt des
Querschnitts gemäß 3;
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4 bis 9:
Darstellungen zur Erläuterung
des Verfahrens zum Herstellen des flexiblen Flachmaterials gemäß vorliegender
Erfindung;
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10: ein Flussdiagramm zur Erläuterung eines
abgewandelten Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung
und
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11:
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ehe
nachstehend anhand der Zeichnung detailliert auf ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen wird, sei vorausgeschickt, dass dem Fachmann
ausgehend von den Ausführungsbeispielen
zahlreiche Möglichkeiten
für Änderungen
und/oder Ergänzungen
zu Gebote stehen, ohne dass er dabei den Grundgedanken der Erfindung
verlassen müsste.
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Ferner
sei an dieser Stelle vorausgeschickt, dass in den einzelnen Zeichnungsfiguren
entsprechende Elemente durchgehend mit denselben Bezugszeichen bezeichnet
sind und dass in einzelnen Zeichnungsfiguren bestimmte Details zur
Verbesserung der Übersichtlichkeit
nicht maßstäblich, sondern vergrößert dargestellt
sind.
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Im
Einzelnen zeigt 1 eine perspektivische Draufsicht
auf ein Beispiel eines im Wesentlichen flexiblen Flachmaterials 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Flachmaterial umfasst eine Oberflächenschicht, die mindestens
eine Schicht umfasst, welche von einem mehrlagigen Natursteinmaterial
abgeschält
wurde. Wie in 1 gezeigt, ist das Flachmaterial
gemäß der Erfindung
als Komponente in ein Bodenbelagsmaterial 12 integriert;
das Flachmaterial gemäß der Erfindung
kann jedoch prinzipiell Bestandteil einer Reihe von Gegenständen sein,
wie dies nachstehend noch näher
erläutert
wird.
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Obwohl
die Oberflächenschicht
des Flachmaterials 10 im Vergleich zu dem mehrlagigen Natursteinmaterial,
von dem sie abgeschält
wurde, relativ dünn
ist, hat das Flachmaterial 10 das Aussehen des ursprünglich dickeren
und schwereren Natursteins selbst.
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Wie
in 2 gezeigt, umfasst das Flachmaterial 10 eine
sichtbare Oberflächenschicht,
welche mehrere verschiedene Natursteinmaterialien umfasst, die zu
einem gewünschten
Muster geordnet sind, beispielsweise wie in 2 gezeigt,
zu Quadraten. Das Muster kann ein regelmäßiges geometrisches Muster
sein wie z.B. die gezeigten quadratischen Blöcke bzw. Flächen; es kann aber auch ein unregelmäßiges oder
abstraktes Muster sein.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, dass das Flachmaterial eine sichtbare Natursteinschicht umfasst,
die aus einem einzigen Natursteinmaterial hergestellt ist.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch das Flachmaterial 10 gemäß 1 längs der
Linie 3-3 in dieser Figur und verdeutlicht die Bestandteile des Flachmaterials
gemäß der Erfindung.
Dabei zeigt 3A einen stark vergrößerten Ausschnitt
aus dem Querschnitt gemäß 3.
Wie in 3 und 3A gezeigt ist, umfasst das
generell flexible Flachmaterial 10 eine Oberflächenschicht 14,
die mindestens eine Schicht eines mehrlagigen Natursteinmaterials umfasst,
eine flexible, dehnbare, lasttragende Stützschicht 16, die
mit der Oberflächenschicht 14 verklebt ist,
sowie eine Klebeschicht 15. Wie gezeigt, ist die Stütz- oder
Tragschicht 16 normalerweise mehrfach dicker als die Oberflächenschicht 14 und
kann in einigen Fällen
10mal, 100mal oder selbst 1000mal oder mehr dicker sein als die
Oberflächenschicht.
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Die
Klebeschicht 15 kann vor dem Gebrauch durch eine nicht
gezeigte Abdeck schicht, vorzugsweise gebildet aus einer Folie, abgedeckt
sein, die vor Ort vor dem Aufkleben des Flachmaterials abgezogen
wird.
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Die
Oberflächenschicht 14 ist
als Schicht mit im Wesentlichen kontinuierlicher Oberfläche dargestellt.
Es versteht sich jedoch, dass die Oberfläche der Oberflächenschicht
typischerweise erhebliche Diskontinuitäten aufweisen wird. Das bedeutet,
dass die Oberfläche
der Oberflächenschicht
Bereiche aufweist, die im Vergleich zu anderen Bereichen eine größere oder
geringere Anzahl von Natursteinschichten aufweisen. Ferner können Bereiche
der Oberflächenschicht
vorhanden sein, in denen der Naturstein fehlt, beispielsweise an
den Stellen, an denen der Naturstein von der Trägerschicht weggebrochen ist, in
denen der Naturstein bei der Herstellung nicht von dem mehrlagigen
bzw. geschichteten Natursteinmaterial abgeschält wurde usw..
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Die
Oberflächenschicht
kann aus einer Anzahl verschiedener Natursteinmaterialien hergestellt werden,
vorausgesetzt, dass das Natursteinmaterial mehrere relativ diskrete
Schichten umfasst, vorzugsweise solche mit im wesentlichen ebener
und paralleler kristallografischer Orientierung, die von dem Natursteinmaterial
als dünne
Lagen bzw. Blätter
abgezogen werden können.
Das Natursteinmaterial kann ein Sedimentmaterial oder vorzugsweise
ein metamorphes Natursteinmaterial sein, wie es sich durch fortschreitende
Metamorphose von Sedimentgestein durch Einwirken mechanischer Kräfte, wie
z.B. Scher- und Stauchkräfte
ergibt und/oder durch Rekristallisationskräfte unter dem Einfluss von
Druck und Temperatur. Vorzugweise ist das Natursteinmaterial relativ
starr und für
das Aufspalten in relativ starre und spröde Blätter bzw. Lamellen geeignet, wie
dies beispielsweise bei Schiefer, Quarzit und dergleichen der Fall
ist. Andererseits kann das Natursteinmaterial ein geschichtetes
Gestein sein, welches aus relativ flexiblen Schichten besteht, die
leicht in einzelne Lagen aufgespalten werden können, wie dies z.B. bei Glimmer
der Fall ist. Zu den geschichteten Natursteinmaterialien gehören diejenigen,
die von tonhaltigen, kalkhaltigen oder Quarzitsedimenten abgeleitet
sind, und können
eine Vielfalt von schichtbildenden Mineralien umfassen, wie z.B. Glimmer
(Silikate), Fluorite, Quarz, Hämatit,
Tonerde und andere Materialien. Zu den Beispielen für mehrlagige
bzw. geschichtete Natursteinmaterialien gehören, ohne dass die Erfindung
darauf beschränkt
wäre, Schiefer,
Quarzit, Glimmer und dergleichen. Das Natursteinmaterial kann, wie
oben beschrieben, ein natürliches
Material sein oder auch eines der bekannten künstlich hergestellten Steinmaterialien
umfassen.
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Vorzugsweise
ist das Natursteinmaterial Schiefer. Wie der Fachmann weiß, gibt
es viele verschiedene Schieferarten, von denen jede verwendet werden
kann, um ein Flachmaterial gemäß der Erfindung
herzustellen. Die verschiedenen Schiefertypen können unterschiedliche charakteristische
Eigenschaften haben, wie z.B. unterschiedliche Farben, Schichtstärken, Bindungskräfte zwischen
den Schichten, Sprödigkeiten
usw. Wie der Fachmann außerdem
weiß,
können
die einzelnen Schieferstücke
auch selbst unterschiedlich gefärbte
Schichten umfassen, beispielsweise unterschiedlich gefärbte Lagen
von Mineralien, die sich aus der Abscheidung und Transformation
von verschiedenen Materialien während
der Bildung des Gesteins ergeben. Diese charakteristische Eigenschaft
stellt eine der vorteilhaften Eigenschaften der Erfindung dar; wenn
nämlich
einlagige und/oder mehrlagige Schichten von einem Schiefermaterial
abgeschält
werden, um das Flachmaterial gemäß der Erfindung
herzustellen, wie dies nachstehend noch näher erläutert wird, dann besitzt jedes
Stück dieses
Flachmaterials ein einzigartiges und unterscheidbares Aussehen.
Als Beispiele für überaus erwünschte dekorative
Schiefermaterialien sollen an dieser Stelle indischer Schiefer und
südafrikanischer
Schiefer erwähnt
werden, da sie charakteristische, ungewöhnliche und strahlende Farben haben;
wie oben erwähnt,
können
jedoch im Prinzip zahlreiche geschichtete Natursteinmaterialien
verwendet werden. Der Einfachheit halber wird in der vorliegenden
Beschreibung fast durchgehend von "Schiefer" gesprochen, um damit ein relativ beliebiges
schichtförmig
aufgebautes Natursteinmaterial zu bezeichnen.
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Normalerweise
ist die Schiefer- bzw. Gesteinsschicht, welche abgehoben bzw. abgeschält wird,
um das Flachmaterial gemäß der Erfindung
zu bilden, extrem dünn
und keine selbsttragende Schicht. Das Flachmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst folglich außerdem
eine Trägerschicht 16,
die mit der Oberflächen-
bzw. Schieferschicht 14 verklebt ist. Die Trägerschicht 16 wird durch
ein flexibles, zugfähiges,
lasttragendes, vorzugsweise verstärktes Material gebildet. Somit
bildet die Trägerschicht 16 einen
Träger
für die
Oberflächenschicht
und verleiht der Natursteinkomponente Flexibilität, so dass die Oberflächenschicht
erheblichen Biege- und/oder Zugkräften widerstehen kann, wobei,
wenn überhaupt,
nur ein minimales Brechen des Steinmaterials eintritt. Dies ist
besonders vorteilhaft, da, wie oben erwähnt, das Gesteinsmaterial von dem
die Natur steinkomponente des Flachmaterials abgeschält wird,
an sich relativ starr ist und zum Verhindern von Sprüngen durch
einen starren Träger
abgestützt
werden muss. Die Trägerschicht
wird außerdem
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet, um das Flachmaterial zu bilden, wie dies nachstehend
noch näher
erläutert
werden wird.
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Die
Trägerschicht 16 umfasst
vorzugsweise ein adhäsives
Harz. Im Falle einiger technischer Kunstharze hoher Festigkeit ist
die Festigkeit des Kunstharzes dabei ausreichend, um der Trägerschicht
die gewünschte
Zugfestigkeit zu verleihen. Alternativ kann ein flexibles, zugfestes
Trägermaterial
verwendet werden, welches von dem als Kleber verwendeten Kunstharz
der Trägerschicht 16 verschieden
ist. Derartige zugfeste Materialien sind bekannt und sind in 3 und 3A in
Form einer Vielzahl von hochfesten Fasern 18 dargestellt,
die in die klebende Kunstharzschicht 16 eingebettet sind. Hochfeste
Fasern sind ebenfalls bekannt und umfassen organische und anorganische,
verstärkende
Fasern, wie z.B. Glasfasern, Kohlenstoffasern, KEVLAR-Fasern, Borfasern
und dergleichen. Die Fasern können
in Form geschnittener Einzelfasern, in Form eines gewebten oder
nicht-gewebten Stoffes,
in Form einer Matte, in Form einer Lage von im wesentlichen kontinuierlichen
Filamenten, in Form einer Litze oder eines Stranges von Fasern usw.
vorliegen. Andere nicht-faserförmige
verstärkende
Materialien sind ebenfalls bekannt und können zusätzlich oder stattdessen verwende
werden, wie dies für
den Fachmann auf der Hand liegt.
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Das
als Kleber wirkende Kunstharz kann ein thermoplastisches oder wärmehärtendes
Kunstharz sein. Wärmehärtende Kunstharze
werden derzeit bevorzugt. Das Polymer kann mit seiner natürlichen Farbe
verwendet oder eingefärbt
werden, um dem Kunstharz eine Farbe zu verleihen und damit der Trägerschicht,
die sich unter der Schieferschicht befindet. Zu den geeigneten Polymeren
zum Herstellen der adhäsiven
Kunstharzkomponente der flexiblen Trägerschicht des Flachmaterials
gemäß der vorliegenden
Erfindung gehören
gesättigte
und ungesättigte
Polyolefine, wie z.B. Polyethylen und Polypropylen; Vinylpolymere
und -copolymere, wie z.B., Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol und
dergleichen; Acrylatpoly-mere, wie z.B. Polymere und Copolymere
der Acryl- und der Methacrylsäure
sowie deren Amide, Ester, Salze und entsprechende Nitrile; Polyamide; Polyester;
Epoxydharze; Polyurethane; Gemische und Copolymere dieser und weiterer
thermoplastischer und wärmehärtender
Polymere, wie z.B. Acrylonitril butadienstyrol (ABS); und dergleichen.
Vorzugsweise wird das Polymer so ausgewählt, dass die Trägerschicht
bei der Herstellung kräftig
an einer Oberfläche
des geschichteten Gesteinsmaterials haftet, wie dies unten beschrieben
wird, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass mindestens eine Schieferschicht
ohne weiteres von dem Gestein abgeschält wird und dann die Oberflächenschicht
des als Endprodukt erhaltenen Flachmaterials 10 bildet.
Beispiele für
Kunstharze mit hoher Klebwirkung sind ungesättigte Polyester, aushärtbare und
gießfähige bzw.
für eine
Beschichtung geeignete Kunstharze usw. wie sie aus dem Stand der
Technik wohl bekannt sind. Zu diesen Materialien gehören ein
styrolhaltiges Polyesterharz in Form der Lösung UN1866, FRPA 505EC25,
erhältlich
von der Firma Ashland Chemical Company.
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Zu
den Polyesterpolymeren, die bei der Realisierung der Erfindung vorteilhaft
sind, gehören,
Polykondensationsprodukte einer Dicarboxylsäure mit einem Dihydroxyalkohol,
und diese Produkte können aus
einer Anzahl von Ausgangsreagenzien erhalten werden, zu denen folgende
Stoffe gehören:
Maleinsäure,
Fumarinsäure,
Phtalsäure
(Isophtalsäure,
Terephtalsäure
usw.), Adipinsäure
und andere Säuren und
deren Anhydride sowie Ethylen, Propylen, Diethylen, Dipropylen,
1,4-Butylen und Hexamethylenglycol und dergleichen. Dem Reaktionsprodukt
können
nach Wunsch Vernetzungsmittel zugesetzt werden, beispielsweise ethylenisch
ungesättigte
Monomere, wie z.B. Sty-rol und Diallylphtalat mit dem Ziel einer
Quervernetzung des ungesättigten
Polyesters derart, dass dieser wärmehärtend wird.
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Acrylatpolymere,
die für
die Realisierung der Erfindung nützlich
sind, werden aus verschiedenen Acrylmonomeren, wie z.B. Acryl- und
Methacrylsäuren
und deren Amiden, Estern, Salzen und den entsprechenden Nitriden
erhalten. Besonders geeignete Monomere für derartige Polymere sind Methylmetacrylat,
Ethyl-acrelat und Acrylnitril. Die Polymere können jeweils in Form der Homopolymere
oder mit verschiedenen anderen Monomeren verwendet werden, die damit
eine Copolymerisation ermöglichen. Zusätzliche
erläuternde
Beispiele für
Acrylatpolymere, die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, sind Po-lyacrylate und Polymethacrylate, bei denen es sich
um Homopolymere oder Copolymere eines Acrylsäureesters bzw. eines Methacrylsäureesters handelt,
wie z.B. einen Polyacrylsäure-isobuthylester,
einen Polymethacrylsäuremethylester,
einen Polymethacrylsäureethylhexylester,
einen Polyacrylsäureethyl-ester,
Copolymere der ver schiedenen Acryl- und/oder Methacrylsäureester,
wie z.B. Methacrylsäuremethylester/Acrylsäurecyclohexylester-Copolymere
sowie Copolymere von Acrylsäureestern
und/oder mit Acrylsäureestern
mit Styrol und/oder Alphamethylstyrol, wie z.B. den Proppolymeren
und -copolymeren und Polymergemischen, die aus Acrylsäure estern,
Methacrylsäurestern,
Styrol und Butadien zusammengesetzt sind.
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Urethanpolymere,
die bei der Realisierung der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
werden hergestellt, indem man ein Polyisocyanat, wie z.B. Toluoldiisocyanat,
Diphenylmethan diisocyanat und Hexamethylendiisocyanat mit einer
Verbindung reagieren lässt,
die mindestens zwei aktive Wasserstoffatome aufweist, wie z.B. Polyol,
Polyamin und/oder Polyisocyanat. Zahlreiche Polyurethanharze, die
für die
Realisierung der Erfindung nützlich
sind, sind verfügbar.
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Es
können
auch verschiedene Epoxydharze verwendet werden, die hergestellt
werden, indem man eine Epoxidgruppe (die sich aus der Vereinigung eines
Sauerstoffatoms mit zwei weiteren Atomen, üblicherweise Kohlenstoff) ergibt,
wie z.B. Epichlorhydrin, oder oxydierte Polyolefine, wie z.B. Ethylenoxyd, mit
einem aliphatischen oder aromatischen Alkohol, wie z.B. Bisphenol
A, Glycerol usw. zur Reaktion bringt.
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Weiterhin
können
auch Kleber aus Vinylpolymeren verwendet werden, wie sie aus dem
Stand der Technik bekannt sind, wie z.B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyvinylidenchlorid, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetate, Polyvinyläther, Polystyrole
und Copolymere dieser Stoffe.
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Vorzugsweise
umfasst das dekorative Flachmaterial eine im wesentlichen transparente
oder durchscheinende Schutzschicht auf der äußeren Oberfläche der
Gesteinsschicht, die der Trägerschicht
gegenüberliegt.
Eine Schutzschicht kann auf die Oberfläche des Natursteinbestandteils
des laminierten Flachmaterials unter Anwendung jedes der üblichen
Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht aus einem Polymermaterial
oder einem anderen Material auf die Oberfläche eines Materials aufgebracht
werden. Zu diesen Verfahren gehören
beispielsweise das Aufsprühen
einer Lösung
oder einer Dispersion eines Polymers oder Vorpolymers auf die Oberfläche des
Materials, das Auftragen eines Polymers oder Vorpolymers auf die
Ober-flache des Materials mittels konventioneller Beschichtungseinrich tungen,
wie z.B. einer gegenläufigen
Beschichtungswalze, einer Rakel usw., oder dergleichen. Vorzugsweise
kann das Polymer der Schutzschicht zumindest in einen Teil des Gesteinsmaterials
eindringen und/oder dieses imprägnieren.
Polymere, die für
die Bildung solcher Schutzschichten geeignet sind, sind vorzugsweise
wetterfeste Polymere, die so ausgewählt sind, dass sie eine Schicht
bilden, die sich nicht in erheblichem Umfang ablöst oder reißt, wenn sie den Umgebungsbedingungen
für den
angestrebten Gebrauch des Produktes ausgesetzt wird, für welches
das dekorative Gesteins-Flachmaterial hergestellt wird. Zu diesen
wetterfesten Polymeren gehören
Fluorpolymere, Acrylatpolymere, Urethanpolymere, Vinylpollymere
und Mischungen sowie Copolymere dieser Polymere. Zu den Fluorpolymeren,
die bei der Realisierung der Erfindung nützlich sind, gehören Polymere
und Copolymere, die hergestellt sind aus Trifluorethylen, Tetrafluorethylene,
Hexaflu-orpropylen, Monochlortrifluorethylen und Dichlordifluorethy-len.
Copolymere dieser Monomere, die unter Verwendung von Fluorolefinen,
wie z.B. Vinilidenfluorid hergestellt werden, sind ebenfalls brauchbar.
Zu weiteren erläuternden
Beispielen hinsichtlich der Fluorpolymere, die für die Realisierung der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, gehören
Polyvinylfluorid und Polyvinylidenfluorid. Das Fluorpolymer kann
ein flu-oriniertes Ethylen/Propylen-Copolymer sein (die leicht herzustellenden "FEP"-Harze) oder ein
Copolymer aus Ethylen und Chlortrifluorethylen, wie z.B. das unter
dem Handelsnamen "HALAR" vertriebene Produkt.
Vinylidenfluorid/Hexafluorpropen und Vinylidenfluorid/Perfluoro(Alcylvinyläther)-tripolymere
und -terpolymere mit Tetrafluorethylen sind weitere beispielhafte
Fluorpolymere, die für
die Realisierung der vorliegenden Erfindung nützlich sind.
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Anhand
von 4 bis 10 soll nunmehr
ein Beispiel eines Prozesses zum Herstellen eines Flachmaterials
gemäß der Erfindung
erläutert
werden. 4 zeigt ein Natursteinmaterial 20,
welches zur Herstellung der Oberflächenschicht 14 des
Flachmaterials 10 verwendet wird. Wie oben ausgeführt, können mehrere
einzelne geschichtete Natursteinmaterialien, wie z.B. Schieferstücke, in
einem regelmäßigen oder
unregelmäßigen, dekorativen
Muster angeordnet werden. Alternativ kann ein einziges Schieferstück als mehrlagiges
Schiefermaterial verwendet werden.
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Wie
in 5 gezeigt, kann auf die freiliegende Oberfläche des
Schiefers eine klebende Kunstharzschicht 22 aufgebracht
werden. Das klebende Kunstharz kann auf die freiliegende Oberfläche des Schiefers
oder eines anderen mehrlagigen Natursteinmaterials unter Anwendung
irgend eines aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens zum Aufbringen
einer Polymerbeschichtung auf der Oberfläche eines Materials aufgebracht
werden. Zu diesen Verfahren gehören
beispielsweise das Aufsprühen
einer Lösung
oder einer Dispersion des Polymers auf die Oberfläche des
Materials, das Beschichten der Materialoberfläche mittels konventioneller Beschichtungseinrich-tungen,
wie z.B. einer gegenläufig
angetriebenen Beschichtungswalze, einer Rakel oder dergleichen usw.
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Für den Fachmann
versteht es sich, dass sich das adhäsiver Kunstharz an die Oberfläche des geschichteten
Gesteinsmaterials durch chemische oder mechanische Kräfte bindet,
typischerweise in erster Linie durch mechanische Kräfte. Somit
ist die Oberfläche
des geschichteten Gesteinsmaterials vorzugsweise rauh oder zumindest
im mikroskopischen Bereich unregelmäßig, d.h. porös oder mikroporös, oder
umfasst Sprünge
oder dergleichen, derart, dass sich eine physikalisch ausreichend
diskontinuierliche Oberfläche
ergibt, um daran ein mechanisches Haften des Kunstharzes zu gestatten.
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Wie
oben erwähnt,
besitzt die Trägerschicht eine
ausreichende Zugfestigkeit, um mindestens eine Lage des Gesteinsmaterials
von dem geschichteten Gestein abzulösen, ohne dabei zu reißen und ohne
sich dabei erheblich zu verformen. In Abhängigkeit von den Eigenschaften
des ausgewählten
adhäsiven
Kunstharzes kann bereits das Kunstharz selbst eine ausreichende
Zugfestigkeit besitzen, um diese Forderungen zu erfüllen. Eine
andere Möglichkeit
besteht gemäß 6 darin,
in Kombination mit dem adhäsiven
Kunstharz ein davon verschiedenes zugfestes, adhäsives Kunstharz zu verwenden.
In 6 ist die adhäsive
Schicht 22 mit einer Matte 24 aus Fasern hoher
Festigkeit ausgerüstet.
Auf das hochfeste Fasermaterial kann gemäß 7 zusätzlich eine
adhäsive
Kunstharzschicht 26 aufgebracht werden. Auf das so erhaltene
Laminat bzw. Komposit aus einem ersten adhäsiven Kunstharz, aus einer
Fasermatte und einem zweiten adhäsiven
Kunstharz kann dann ein Druck ausgeübt werden, um zu gewährleisten, dass
das adhäsive
Kunstharz gleichmäßig zwischen den
hochfesten Fasern verteilt wird und dass die Fasern ausreichend
in das adhäsive
Kunstharz eingebettet und in diesem gesichert werden.
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Färbemittel
wie Farben und Pigmente können
ebenfalls zugesetzt werden, um beim Endprodukt den Eindruck von
Naturstein zu verstärken.
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Alternativ
können
die Fasern und das adhäsive
Kunstharz gemischt und gleichzeitig als Schicht auf die Oberfläche des
geschichteten Natursteinmaterials 20 aufgebracht werden,
beispielsweise durch Extrudieren, Besprühen, Beschichten usw. Es werden
ein oder mehrere Schichten der Faser/Kunstharz-Mischungen nach Bedarf
aufgebracht.
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Nach
dem Aufbringen der Trägerschicht
auf die Oberfläche
des Natursteinmaterials lässt
man den Kleber bzw. das Kunstharz trocknen und/oder so weit aushärten, wie
dies erforderlich ist, um eine einheitliche, flexible, zugfeste
Trägerschicht 16 zu
erhalten, die mit dem geschichteten Natursteinmaterial 20 verbunden
bzw. verklebt ist. Für
den Fachmann versteht es sich, dass bei gewissen Typen von adhäsiven Kunststoffen
ein Aushärten
nicht erforderlich ist.
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Wie
in 8 gezeigt, wird die Trägerschicht 16 anschließend von
der Oberfläche
des geschichteten Natursteinmaterials 20 abgezogen, wie
dies durch einen Pfeil 21 angedeutet ist. Wenn die Trägerschicht 16 von
dem Kunststeinmaterial 20 abgezogen wird, dann wird mindestens
eine Lage – in
einigen Fällen
mehrere Lagen – des
geschichteten Natursteinmaterials 20, welches an der Trägerschicht 16 haftet,
ebenfalls von dem Natursteinmaterial abgezogen bzw. abgeschält. Dies
führt zur
Bildung der Oberflächenschicht 14 des
Flachmaterials 10.
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Die
Anzahl der Schichten, die von der Oberfläche des Steinmaterials abgehoben
wird, kann in Abhängigkeit
von dem im Einzelfall verwendeten Klebermaterial, den Verfahrensbedingungen
(wie nachstehend erläutert),
der Art des geschichteten Natursteinmaterials und weiteren Parametern
abhängen.
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Typischerweise
sind die ein oder mehreren Natursteinschichten, die an der Trägerschicht 16 haften
und von dem geschichteten Natursteinmaterial 20 abgezogen
werden, im Vergleich zur Dicke des geschichteten Natursteinmaterials 20 ziemlich
dünn, wobei
selbst mehrere abgehobene Natursteinschichten, wie sie sich normalerweise
ergeben, immer noch insgesamt ziemlich dünn sind. Die Natursteinschichten
können über die
Oberfläche
des Flachmaterials im Wesentlichen gleichmäßig und glatt sein; typischerweise
variieren die Natursteinschichten jedoch in jeder Richtung des Flachmaterials
in Anzahl und Dicke. Dies kann sehr vorteilhaft und erwünscht sein, da
es zu einem texturierten Erscheinungsbild und Griff der Oberfläche des
Flachmaterials führt.
In einigen Fällen
können
die ein oder mehreren Natursteinschichten zahlreiche Sprünge enthalten,
die während des
Abschälprozesses
gebildet werden; die Sprünge sind
jedoch nicht sichtbar, so dass die dünne Steinschicht wie ein einziger
massiver Stein erscheint. Ferner können, wie oben angesprochen,
verschiedene Arten geschichteter Natursteine unterschiedlich gefärbte Lagen
umfassen. Somit kann das Flachmaterial über die Ausdehnung seiner Oberfläche Variationen
der Farben und Schattierungen aufweisen.
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Bezüglich des
speziellen Winkels, unter dem die Trägerschicht 16 abgezogen
wird, werden keine kritischen Bedingungen angenommen, so lange der Winkel
bezüglich
der Oberfläche
des Natursteinmaterials 20 nicht so groß ist, dass deutlich sichtbare Sprünge und
Brüche
in der abgezogenen bzw. abgeschälten
dünnen
Oberfläche
des Steinmaterials der Schicht 14 des erfindungsgemäßen Flachmaterials zu
sehen sind. Vorzugsweise beträgt
der Winkel bezüglich
der Oberfläche
des Natursteinmaterials weniger als etwa 90°. Der Winkel kann jedoch im
einzelnen in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren variiert werden, beispielsweise in Abhängigkeit
von der Abziehgeschwindigkeit, den ausgeübten Zugkräften und dergleichen.
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Der
Abzieh- bzw. Abschälvorgang
wird am besten aus 8A deutlich, in der ein stark
vergrößerter Teilquerschnitt
durch das Material gemäß 8 längs der
Linie 8A-8A in dieser Figur hergestellt ist. Wie gezeigt, wird beim
Abziehen der Trägerschicht 16 von
der Oberfläche
des Natursteinmaterials 20 nach oben ein Teil des daran
angrenzenden Natursteinmaterials 20, d.h. mindestens eine
Schicht des Natursteinmaterials 20, von der Oberfläche des Natursteinmaterials
abgelöst.
Im Gegensatz dazu sind in dem Bereich des Natursteinmaterials 20,
von dem die Trägerschicht 16 noch
nicht abgezogen wurde, keine von der Oberfläche des Natursteinmaterials abgelösten Schichten
vorhanden. Dies zeigt, dass die Dicke des eingesetzten Natursteinmaterials
nach dem Abziehen, wenn auch nur um einen kleinen Betrag, geringer
ist, und macht deutlich, dass die abgelöste Schicht bzw. die abgelösten Schichten
bezogen auf die Abmessungen der Trägerschicht relativ dünn sind.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Anzahl der Steinschichten, die an der Trägerschicht haften
und von dem Natursteinmaterial gelöst werden, schwanken. Die Zahl
der abgelösten
Schichten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise von der
Art des Natursteinmaterials, von der Haftung zwischen den einzelnen
Schichten in dem Natursteinmaterial, von der Tiefe des Eindringens
des adhäsiven
Kunstharzes in das Natursteimaterial. Für den Fachmann versteht es
sich, dass verschiedene Arten von mehrlagigen Natursteinmaterialien
an ihrer Oberfläche
einen mehr oder weniger großen
Grad von Unregelmäßigkeiten
und eine unterschiedlich große
Adhäsion
zwischen benachbarten Schichten aufweisen können, so dass eine größere Menge
des adhäsiven
Kunstharzes eindringen kann oder lediglich eine einzige oder auch
mehrere Schichten in Abhängigkeit
von der Abziehkraft gelöst
werden. Wie oben ausgeführt,
kann die Oberfläche
des schließlich erhaltenen
Flachmaterials eine variable Dicke haben und beispielsweise Bereiche
aufweisen, in denen kein Steinmaterial abgelöst wurde, Bereiche in denen nur
eine Lage abgelöst
wurde, und Bereiche, in denen mehrere Lagen des Steinmaterials abgelöst wurden.
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Das
Ausmaß des
Eindringens des Kunstharzes in das Steinmaterial und/oder die Größe der Adhäsionskraft
des adhäsiven
Kunstharzes können durch
Wahl der geeigneten Kunstharzzusammensetzung, der Temperaturen,
der Zeit, für
die das Kunstharzmaterial aufgebracht wird und dergleichen, bestimmt
werden. Beispielsweise kann zum Begrenzen des Umfangs des Eindringens
ein wärmehärtendes Harz
verwendet werden, welches vernetzt und gehärtet werden kann, ehe ein erhebliches
Eindringen des Kunstharzes in die Oberfläche des Natursteinmaterials
erfolgt. Alternativ kann ein tieferes Eindringen dann gestattet
werden, wenn eine dickere Steinkomponente erwünscht ist.
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Zur
Förderung
und Verbesserung der Leichtigkeit des delaminieren der Schichten
des mehrlagigen Steinmaterials kann dieses vor oder während des
Abschälens
derart behandelt werden, dass die Haftung zwischen den einzelnen
Schichten desselben verringert wird, beispielsweise durch Befeuchten und
Imprägnieren
des mehrlagigen Steinmaterials und durch Erwärmen desselben. Dies kann auch
in einem gewissen Ausmaß eine
Kontrolle über
die Zahl der Lagen ermöglichen,
die von dem mehrlagigen Natursteinmaterial gelöst werden.
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Wie
im Zusammenhang mit 4 bereits angesprochen wurde,
können
mehrere Stücke
aus mehrlagigem Steinmaterial nebeneinander angeordnet werden, um ein
gewünschtes
Muster zu erhalten. Die Steinstücke
können
so positioniert werden, dass jedes von ihnen dicht an die benachbarten
Steinstücke
angrenzt. Alternativ kann ein Kleber oder Mörtel verwendet werden, um die
einzelnen Steinstücke
gegebenenfalls auch im Abstand voneinander zu positionieren. Bei
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird ein Trennmaterial, wie z.B. ein Fluorpolymer,
ein Silikon oder dergleichen auf die obere Oberfläche des
Klebermörtels
aufgebracht, der die einzelnen Steinstücke miteinander verbindet.
Dieses Material kann ebenfalls von der Steinoberfläche abgezogen
werden und zusätzliche
dekorative Merkmale liefern, beispielsweise das Bild von mit Mörtel gefüllten Fugen.
Nachdem das flexible Flachmaterial hergestellt ist, können Überschüsse (überstehende
Teile) der Trägerschicht
abgeschnitten werden, wie dies in 9 gezeigt
ist.
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10 zeigt ein Flussdiagramm, welches die
bevorzugte Art der Herstellung des Flachmaterials erläutert. Gemäß Block 30 wird
zunächst
das mehrlagige Natursteinmaterial in der gewünschten Gestalt bzw. mit dem
gewünschten
Muster ausgelegt. Anschließend
wird dann die zugfeste Trägerschicht
aufgebracht und haftend mit dem Natursteinmaterial verbunden, wie
dies durch den Block 32 angedeutet ist. Wie oben erwähnt, kann
die zugfeste Trägerschicht
eine adhäsive
Schicht sein oder eine adhäsive
Schicht in Kombination mit zusätzlichen zugfesten
Materialien, wie z.B. hochfesten Fasern, die in Form einer separaten
Schicht vorgesehen sein können
oder die in einer einzigen Schicht mit dem Kunstharz gemischt sein
können.
Das adhäsive Kunstharz
wird dann im Falle eines wärmehärtenden Harzes
ausgehärtet
oder im Falle eines thermoplastischen Materials abgekühlt, und
man lässt
das Kunstharzmaterial für
den Fall, dass ein Lösungsmittel
vorhanden ist, austrocknen oder nach Bedarf gemäß Block 34 anderweitig
aushärten.
Die dabei erhaltene Trägerschicht
wird dann von dem mehrlagigen Steinmaterial gemäß Block 36 derart
abgelöst, dass
die flexible Trägerschicht
mindestens eine Schicht des mehrlagigen Steinmaterials von der Oberfläche desselben
aufgrund der durch die flexible Schicht entwickelte Haftkraft ablöst. Nach
Wunsch kann gemäß Block 38 über der
Oberflächenschicht des
so hergestellten Flachmaterials eine Schutzschicht angebracht werden.
Schließlich
wird gemäß Block 40 auf
die Rückseite
Klebstoff und ggfs. Eine Abdeckschicht aufgebracht.
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Es
kann auch eine Serienproduktion, d.h. eine kontinuierliche Produktion
des laminieren Flachmaterials erfolgen. 11 zeigt
exemplarisch ein kontinuierliches Verfahren zum Herstellen von Flachmaterialien
gemäß der Erfindung.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann das mehrlagige Steinmaterial 20 auf
ein endloses Förderband
gelenkt und in Längsrichtung
desselben transportiert werden, wie dies durch Pfeile angedeutet
ist. Das Steinmaterial läuft
dabei zunächst
unter einer Beschichtungs- oder Extrusionseinrichtung 52 zum
Aufbringen eines adhäsiven
Kunstharzes 54 auf das Steinmaterial hindurch. Wie gezeigt
und oben beschrieben, kann der adhäsive Kunststoff ohne zusätzliche
zugfeste Materialien aufgebracht werden, was von der jeweiligen
Zugfestigkeit des verwendeten adhäsiven Kunststoffes abhängig ist.
Vorteilhafterweise werden auf das Material jedoch Fasern hoher Zugfestigkeit,
wie z.B. Glasfasern, aufgebracht, wie dies bei 56 angedeutet
ist. Die Glasfasern können
mit dem adhäsiven
Kunststoff gemischt werden, ehe dieser auf das Steinmaterial aufgebracht
wird, wie dies bei 58 gezeigt ist, oder mittels einer Walze 60 auf.
den adhäsiven
Kunststoff aufgebracht werden. Wenn die Fasern hoher Zugfestigkeit
separat auf das adhäsive
Kunstharz aufgebracht werden, beispielsweise mit Hilfe der Walze 60 oder
durch Aufsprühen
usw. kann auf die Fasern zusätzlich
noch einmal ein adhäsives
Kunstharz aufgebracht werden (nicht gezeigt). Das mehrlagige Material
läuft dann vorzugsweise
unter Druck- bzw. Verfestigungswalzen 62 hindurch, welche
die Bildung einer einheitlichen Struktur des adhäsiven Kunstharzes und der Fasern – soweit
vorhanden fördern
können,
indem sie einen nach unten gerichteten Druck ausüben, wie dies durch Pfeile
angedeutet ist. Das Material wird dann zu der Abzieheinrichtung 64 weitertransportiert, durch
die die auf die beschriebene Weise flexible Trägerschicht von dem mehrlagigen
Steinmaterial 20 unter solchen Bedingungen abgezogen wird,
dass die flexible Trägerschicht
mindestens eine Lage des mehrlagigen Steinmaterials von der Oberfläche desselben
abzieht, und zwar aufgrund der Adhäsionskraft der flexiblen Schicht.
Das Steinmaterial kann dann weiter stromabwärts einer ähnlichen Produktionslinie zugeführt oder
zum Anfang der Fertigungsstrecke gemäß 11 zurückgeführt werden,
wie dies durch einen Pfeil angedeutet ist, wobei konventionelle
Fertigungs-, Transport- und Steuersysteme und -Vorrichtungen verwendet
werden können.
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Die
Flachmaterialien gemäß der Erfindung können für verschiedene
Zwecke verwendet werden. Das Flachmaterial kann beispielsweise als
Oberflächenbeschichtungsmaterial
verwendet werden, um verschiedenen Trägern eine dekorative Oberfläche zu verleihen.
Wie oben erwähnt,
kann das Flachmaterial auf eine relativ ebene Trägeroberfläche aufgebracht werden; es
kann aber auch auf eine un ebene Oberfläche aufgebracht werden. Als
Beispiele sollen Gebäudeoberflächen, Fußböden, Bodeneinlagen, Fliesen,
Felder an der Außenfläche von
Möbeln,
Außenfelder
von Wänden
und Türen
und dergleichen angegeben werden.
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Die
vorstehend erläuterten
Beispiele sollen die Erfindung lediglich näher erläutern, jedoch ohne sie auf
die Ausführungsbeispiel
zu beschränken.