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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zahnärztliches Handinstrument gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, welches an seinem Kopfbereich ein Ringteil mit einem
Auslass zur Abgabe eines Behandlungs-, Reinigungs- oder Kühlmediums
aufweist, wobei das Ringteil über
eine Sicherungsschraube an dem Kopfbereich gesichert ist. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein zahnärztliches Bohrhandstück.
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Zahnärztliche
Handinstrumente zur Durchführung
von Behandlungen im Mundraum eines Patienten sind üblicherweise
dazu ausgelegt, ergänzend zu
einer Behandlung an dem Zahn auch ein Medium abzugeben, welche beispielsweise
zu Reinigungs- oder Kühlzwecken
eingesetzt wird. Hierbei kann es sich um Luft, Wasser oder ein Luft-Wasser-Gemisch in
Form eines Sprays handeln.
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Ein
zahnärztliches
Handinstrument dieser Art weist üblicherweise
eine Griffhülse
mit einem Kopfbereich auf, der zur Aufnahme bzw. Halterung eines
Behandlungsinstruments, beispielsweise eines Bohrers ausgebildet
ist. Das Medium soll dabei derart abgegeben werden, dass es auf
die von dem Bohrer zu bearbeitende Zahnoberfläche gerichtet ist. Hierzu ist
an der Unterseite des Kopfbereichs ein so genannter Spraydeckel
angeordnet. Es handelt sich um ein ringförmiges Bauteil, welches einerseits
mit einer sich durch das Handinstrument erstreckenden Medienleitung
verbunden ist und andererseits zumindest einen Auslass aufweist, über den
das Medium abgegeben wird.
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Aus
hygienischen Gründen
ist es wünschenswert,
den Spraydeckel derart an dem Kopfbereich anzuordnen, dass dieser
abmontiert, gereinigt und gegebenenfalls ausgewechselt werden kann. Dieser
Deckel stellt dementsprechend gegenüber dem Kopfbereich ein separates
Bauelement dar, welche über
eine ringförmige
Sicherungsschraube an dem Kopfbereich gesichert ist.
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Bei
dieser Ausgestaltung befinden sich dementsprechend der Spraydeckel
und die Sicherungsschraube auf der dem Patienten zugewandten Seite des
Kopfbereichs. Kommt es zum unbeabsichtigten Lösen der Schraube, so besteht
die Gefahr, dass der Patient diese beiden Bauelemente verschluckt
oder aspiriert. Zwar ist entsprechend den Wartungsvorschriften vorgesehen,
dass die Schraube mit einem bestimmten vorgeschriebenen Drehmoment
angezogen wird, auch diese Maßnahme
verhindert allerdings nicht mit abschließender Sicherheit, dass sich die
Schraube im Laufe der Zeit unbeabsichtigt löst.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein zahnärztliches
Handinstrument der oben beschriebenen Art derart auszugestalten,
dass der Spraydeckel sicher und zuverlässig an dem Kopfbereich gesichert
ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein zahnärztliches Handinstrument,
welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Lösung besteht
darin, die Sicherungsschraube derart auszugestalten, dass sie beim
Verschrauben mit dem Kopfbereich verformt und hierbei verspannt
wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die ringartig ausgebildete
Sicherungsschraube in ihrer Mantelfläche eine Schlitzung aufweist,
welche sich vorzugsweise über die
gesamte Höhe
der Mantelfläche
erstreckt. Wird nunmehr die Schraube zum Sichern des Deckels angezogen
und hierbei mit dem Kopfbereich verschraubt, so wird sie deformiert
und verspannt sich gleichzeitig mit dem Kopfbereich des Handstücks. Diese
Verspannung führt
dazu, dass ein unbeabsichtigtes Lösen der Sicherungsschraube
nicht mehr auftreten kann. Das Eingangs geschilderte Problem wird dementsprechend
vermieden.
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Da
sich der Außendurchmesser
der Schraube aufgrund der Deformation leicht ändert, ist gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass ein an der Mantelfläche der
Sicherungsschraube vorgesehenes Außengewinde, welches zur Zusammenwirkung
mit einem Innengewinde des Kopfbereichs ausgebildet ist, geringfügig größer bemessen
ist als das Innengewinde des Kopfbereichs. Vorzugsweise ist der
Durchmesser um etwa 0,07 mm größer, wodurch
die Verformung während
des Anziehens der Schraube wieder ausgeglichen wird. Um hierbei
das Aufschrauben der Sicherungsschraube auf den Kopfbereich zu erleichtern,
kann der erste Gewindegang der Sicherungsschraube konisch ausgebildet
sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Übergänge zwischen der Schlitzung
und dem Gewinde entschärft, insbesondere
abgeflacht ausgebildet sind, um eine Beschädigung des Gewindes des Kopfbereichs
zu vermeiden.
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Die
Sicherungsschraube selbst besteht vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen,
federnden Material, insbesondere aus Edelstahl.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 die
seitliche Ansicht eines erfindungsgemäßen zahnärztlichen Handinstruments;
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2 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des
Kopfbereichs des Handstücks
mit dem Spraydeckel und der Sicherungsschraube und
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3–5 Ansichten
einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Sicherungsschraube.
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Bei
dem in 1 dargestellten Handstück 1 handelt es sich
um ein zahnärztliches
Bohrhandstück,
wobei allerdings darauf hinzuweisen ist, dass die erfindungsgemäß ausgestaltete
Sicherungsschraube auch bei anderen zahnärztlichen oder chirurgischen
Handstücken
zum Einsatz kommen könnte.
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Das
dargestellte Handstück 1 besteht
aus einer länglichen
Griffhülse 2,
welche aus ergonomischen Gründen
leicht abgewinkelt ist und hierdurch eine verbesserte Handhabung
durch einen Zahnarzt ermöglicht.
Am vorderen Ende befindet sich ein Kopfbereich 3, innerhalb
dessen ein zahnärztliches
Werkzeug – im
vorliegenden Fall ein zahnärztlicher
Bohrer 4 – gelagert
ist. Hierzu ist eine Spannzange 7 vorgesehen, in welche
zahnärztliche
Bohrer je nach Bedarf eingesetzt und gesichert werden können. Der
Bohrer 4 bzw. die Spannzange 7 wird dabei über ein
nicht dargestelltes Antriebssystem in Rotation versetzt. Beispielsweise
könnte
hierzu im Kopfbereich 3 eine Luftturbine angeordnet sein.
Es wäre
allerdings auch denkbar, den Bohrer 4 über einen Elektromotor anzutreiben,
wobei dieser dann innerhalb der Griffhülse 2 angeordnet sein
würde.
An seinem hinteren Ende ist das Handstück 1 über ein
Kupplungsstück 5 drehbar mit
einem Versorgungsschlauch 6 zur Zuführung von Versorgungs- und
Behandlungsmedien, Licht und/oder elektrische Energie verbunden.
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Während der
Behandlung eines Zahns mit dem rotierenden Bohrer 4 entsteht
aufgrund der Reibung Wärme,
welche für
einen Patienten unangenehm sein kann. Aus diesem Grund ist es wünschenswert,
während
der Behandlung die zu bearbeitende Stelle zu kühlen. Hierzu ist vorgesehen,
ein Medium in Form eines Fluids auf den Bohrer 4 zu richten,
welches an der Unterseite des Kopfbereichs 3 abgegeben
wird. An der Unterseite des Kopfbereichs 3 ist hierzu ein
später
noch näher
beschriebenes Ringteil 10, der so genannte Spraydeckel
angeordnet, der einerseits mit mindestens einer sich durch das Handstück 1 erstreckenden
Medienleitung verbunden ist und andererseits zumindest einen Auslass
aufweist, über
den das Medium F auf den Bohrer 4 gerichtet ist. Bei diesem
Medium kann es sich um Luft, um Wasser oder um ein Luft-Wasser-Gemisch in Form eines
Sprays handeln. Dieses kann zu Reinigungs- und Kühlungszwecken auf den zu bearbeitenden
Zahn gerichtet werden.
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2 zeigt
in vergrößerter Darstellung
die Ausgestaltung des Kopfbereichs 3 an seinem unteren
Ende. Erkennbar ist zunächst
eine sich durch den Kopfbereich erstreckende hülsenförmige Spannzange 7 zur
Aufnahme des Bohrers. Diese ist mittels mehrerer Lager 8 drehbar
innerhalb des Kopfbereich-Gehäuses 9 gelagert.
Wie bereits zuvor erwähnt
wurde, kann die Spannzange 7 über einen Antriebsmechanismus,
der im Folgenden nicht näher beschrieben
werden soll, in Rotation versetzt werden.
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An
der Unterseite des Kopfbereich-Gehäuses 9 ist der Spraydeckel 10 angeordnet,
bei dem es sich um ein ringförmiges
Bauteil handelt, welches die Spannzange 7 und damit auch
den darin aufgenommenen Bohrer umgibt. Innerhalb des Spraydeckels 10 erstreckt
sich ein ringförmiger
Kanal 11, der mit einer – nicht dargestellten – Medienversorgungsleitung,
welche sich durch die Griffhülse
des Handstücks 1 erstreckt,
verbunden ist. Des Weiteren zweigen von diesem ringförmigen Kanal 11 mehrere
Auslässe 12 ab, über die
das durch die Versorgungsleitung zugeführte Medium abgegeben wird.
Diese Auslässe 12 sind
dabei derart gewinkelt ausgerichtet, dass das Medium im Wesentlichen
auf das untere Ende des in der Spannzange 7 gehaltenen
Bohrers gerichtet ist. Insbesondere können über den Umfang des Spraydeckels 10 hinweg
verteilt mehrere Auslässe 12 angeordnet
sein, um das Medium F von allen Richtungen her auf die Bohrerspitze
zu richten. Der Spraydeckel 10 ist dabei dichtend an dem
Kopfbereich-Gehäuse 9 angeordnet,
wozu ein Dichtungsring 13 vorgesehen ist, der in einer
ringförmigen
Nut 14 aufgenommen ist.
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Der
Spraydeckel 10 ist über
eine Sicherungsschraube 20 an dem Kopfbereich-Gehäuse 9 gehalten.
Die ringförmige
Sicherungsschraube 20 umgreift hierbei die Spannzange 7 und
weist ein Außengewinde 22 auf,
welches mit einem Innengewinde 16 des Kopfbereich-Gehäuses 9 zusammenwirkt. Über eine
Schulterfläche 23 der
Sicherungsschraube 20 wird dann der Spraydeckel 10 in
der gewünschten Position
gesichert. Hierzu weist dieser ebenfalls eine schulterförmige Anlagefläche 11 auf,
welche mit der Schulter 23 der Sicherungsschraube 20 zusammenwirkt.
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Die
Ausgestaltung der Sicherungsschraube 20 soll nachfolgend
anhand der 3–5 näher erläutert werden. 3 zeigt
hierzu eine seitliche Ansicht der Sicherungsschraube 20,
während 4 eine
Draufsicht und 5 einen vergrößerten Ausschnitt
der Schraube 20 zeigen.
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Die
Sicherungsschraube 20 ist wie bereits erwähnt ringförmig ausgestaltet
und weist eine Mantelfläche 21 auf,
an der einerseits die Schulterfläche 23 und
andererseits das Außengewinde 22 angeordnet
sind. Schrauben dieser Art wurden bislang bereits zur Sicherung
des Spraydeckels an einem zahnärztlichen
Handinstrument eingesetzt. Erfindungsgemäß ist nunmehr allerdings vorgesehen,
dass die Mantelfläche 21 der
Sicherungsschraube 20 eine Schlitzung 25 aufweist,
welche sich über
die gesamte Höhe
der Mantelfläche 21 erstreckt.
Diese Schlitzung 25 ermöglicht
es, dass die Schraube 20 beim Einschrauben in den Kopfbereich 3 des
Handstücks 1 leicht
deformiert beziehungsweise leicht verformt wird. Hierbei entsteht
eine Verspannung zwischen Schraube 20 und Kopfbereich 3,
welche gewährleistet,
dass sich die Sicherungsschraube 20 nicht mehr unbeabsichtigt
lösen kann.
Auf diese Weise wird der Spraydeckel 10 einfach und zuverlässig an
dem Kopfbereich 3 gesichert. Es kann dementsprechend nicht mehr
der Fall auftreten, dass sich Schraube 20 und Spraydeckel 10 unbeabsichtigt
lösen und
dementsprechend vom Patienten verschluckt oder aspiriert werden.
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Während des
Einschraubens der Sicherungsschraube 20 in den Kopfbereich 3 tritt
wie bereits erwähnt
eine Verformung der Schraube 20 auf, welche durch die Schlitzung 25 ermöglich wird.
Um diesen Effekt auszugleichen, ist vorgesehen, dass das Außengewinde 22 an
der Mantelfläche 21 derart bemessen
ist, dass dessen Durchmesser geringfügig größer ist als der Durchmesser
des Innengewindes 16 des Kopfbereich-Gehäuses 9.
Da eine Verformung im Bereich von etwa 0,07 mm auftritt, ist insbesondere
vorgesehen, dass der Durchmesser des Außengewindes 22 um
diesen Wert vergrößert ist.
Wird also die Schraube 20 angezogen, so wird sie soweit deformiert,
bis die geschlitzten Enden aneinander anstehen und die Schraube 20 damit
nicht mehr weiter zusammengedrückt
werden kann.
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Um
das Einbringen der Schraube 20 in den Kopfbereich 3 zu
erleichtern, ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Außengewinde 22 am
unteren Ende verjüngt
ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der erste Gewindegang
leicht konisch ausgebildet ist. Wie ferner der Darstellung in 3 entnommen
werden kann, ist das Gewinde 22 an den Übergangsbereichen zu der Durchschlitzung 25 entschärft beziehungsweise
abgeflacht. Hierdurch wird eine Beschädigung des Innengewindes 16 des
Kopfbereich-Gehäuses 9 vermieden.
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Die
Sicherungsschraube 20 besteht vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen,
federnden Material. Insbesondere die Verwendung von Edelstahl ist
hierbei bevorzugt.
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Durch
den Einsatz der erfindungsgemäßen Schraube
zum Sichern des Spraydeckels ist also sichergestellt, dass ein unbeabsichtigtes
Lösen beider Elemente
vom Kopfbereich des Handstücks
vermieden wird. Die Betriebssicherheit des Handstücks wird auf
diese Weise erhöht.