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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Handstückreinigungsadapter,
welcher verwendbar ist, um ein mit einem Antriebsmotor versehenes
Handstück,
in welches ein chirurgisches Gerät einsetzbar
ist, zu reinigen.
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Chirurgische
Geräte
oder medizinische Instrumente der genannten Art sind beispielsweise
aus der
DE 10
2004 051 794 A1 oder der
DE 201 10 156 U1 vorbekannt. Diese chirurgischen
Instrumente werden beispielsweise als Sezierwerkzeuge oder Arthroskopie-Geräte eingesetzt,
um mittels eines Shaver-Systems
aus Gelenken Knorpelgewebe abzutragen.
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Das
chirurgische Gerät
ist dabei hohl ausgebildet und mittels einer Spül- und Absaugvorrichtung so
angeschlossen, dass das entfernte Gewebe durch das chirurgische
Gerät und
durch das Handstück
abgesaugt werden kann.
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Sowohl
das chirurgische Gerät
als auch das Handstück
müssen
nachfolgend gereinigt, d. h. insbesondere sterilisiert oder desinfiziert
werden. Dabei stellt sich die Problematik, die Absaugkanäle so zu reinigen,
dass sich dort keine Gewebereste oder sonstige Verunreinigungen
ansammeln können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, ein
Handstück
der beschriebenen Art sicher und zuverlässig zu reinigen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch den Handstückreinigungsadapter
gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, einen speziell ausgebildeten Handstückreinigungsadapter in das
Handstück
einzusetzen und dabei den Handstückreinigungsadapter
so auszubilden, dass dieser mit dem Handstück in gleicher Weise koppelbar
ist, wie das chirurgische Gerät.
Abhängig
von den Vorgaben des jeweiligen Herstellers sowohl des Handstücks als
auch des chirurgischen Geräts
sind die Kupplungs-Bereiche speziell ausgebildet und dimensioniert,
so dass stets nur die geeigneten chirurgischen Geräte in das
entsprechende Handstück
eingesetzt werden können.
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Erfindungsgemäß ist somit
vorgesehen, dass der Handstückreinigungsadapter
mit einem Kupplungsbereich versehen ist, welcher passend zu dem
Handstück
ausgebildet und lösbar
in dieses einsetzbar ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Handstückreinigungsadapter
lösbar,
jedoch mechanisch fest in das Handstück einsetzbar ist.
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Weiterhin
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Handstückreinigungsadapter
mit einem bevorzugt zentrischen Spülkanal versehen ist, durch welchen
ein Spülfluid,
beispielsweise Wasser, eine Spüllösung oder Ähnliches
durchleitbar ist. Es ist somit möglich,
den Handstückreinigungsadapter,
nachdem dieser in das Handstück
eingesetzt und mit diesem verrastet wurde, an eine geeignete Fluidversorgung
anzuschließen.
Diese kann beispielsweise über einen
flexiblen Schlauch angeschlossen werden, wobei der Schlauch beispielsweise
mit dem Ausgang einer Pumpe, mit einem Absperrelement, wie beispielsweise
einem Wasserhahn, oder mit einem Reinigungs- und Desinfektionsgerät verbunden
werden kann.
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Ein
freier Endbereich des Handstückreinigungsadapters
ist somit mit einer Fluidleitung koppelbar, während ein in das Hand stück einsetzbarer
Endbereich erfindungsgemäß zumindest
eine Sprühdüse umfasst.
Somit wird sichergestellt, dass das durch den Handstückreinigungsadapter
geführte
Fluid durch die Sprühdüse versprüht wird.
Da der Handstückreinigungsadapter
in das Handstück
eingesetzt wird, erfolgt somit durch die Sprühdüse eine gezielte und geometrisch
fest vorgebbare Besprühung
oder Spülung
spezifischer Bereiche eines Innenraums des Handstücks. Somit
kann der Einsetzbereich und Kopplungsbereich, in welchen sonst das
chirurgische Gerät
in das Handstück
eingesetzt wird, gezielt und sicher gereinigt werden.
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Das
Spülfluid,
welches als wässrige
Lösung, als
Reinigungslösung,
als Wasser oder auch als Luft gewählt werden kann, wird sodann
durch das Handstück
selbst durchgeleitet und spült
dabei das gesamte Handstück
in zuverlässiger
Weise, wobei anhaftende Gewebereste etc. sicher entfernt werden.
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Durch
die feste Kopplung des Handstückreinigungsadapters
mit dem Handstück
ist es möglich, einen
relativ großen
Fluid-Druck aufzubringen, so dass der Spül- und Reinigungsvorgang zuverlässig durchgeführt wird.
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Der
erfindungsgemäße Handstückreinigungsadapter
ist auch in einem Reinigungs- und Desinfektionsgerät einsetzbar,
beispielsweise einer Spülmaschine,
wobei die dort vorhandene Umwälzpumpe
zur Druckbeaufschlagung des Fluids dienen kann. Zusätzlich zu
einer Außenspülung des
Handstücks
und einer Außenreinigung
desselben sowie seiner Anschlusskabel etc. erfolgt somit eine intensive
Innenreinigung.
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Der
erfindungsgemäße Handstückreinigungsadapter
ist bevorzugterweise so ausgebildet, dass sein freier Endbereich
mit einem Luerlock-Anschluss für
einen Spülschlauch
versehen ist. Es ist jedoch auch möglich, einen beliebigen anderen
Anschlussfitting vorzusehen, beispielsweise eine Steckverbindung
oder Ähnliches.
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Der
Handstückreinigungsadapter
ist erfindungsgemäß bevorzugterweise
passend mit dem Handstück
verrastbar. Durch die passende Verrastung wird sichergestellt, dass
der in das Handstück einsetzbare
Endbereich richtig positioniert ist und dass, da eine drehfeste
Verrastung vorliegt, so wie dies bei dem chirurgischen Gerät auch der
Fall ist, die Positionierung der Sprühdüsen exakt auf die Geometrie
des Handstücks
anpassbar ist. Insbesondere ist es möglich, auf diese Weise tote
Winkel oder Toträume
in sicherer Weise zu durchspülen.
Somit wird verhindert, dass in einigen Bereichen der Ausnehmungen
des Handstücks,
in welche beim Operationsbetrieb das chirurgische Gerät einsetzbar
ist, Ansammlungen von Geweberesten, Verunreinigungen oder Ähnliche
verbleiben.
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Der
erfindungsgemäße Handstückreinigungsadapter
wird bevorzugterweise druckfest in das Handstück eingesetzt. Somit ist es
möglich,
auch sehr hohe Spül-
oder Reinigungsdrücke
aufzubringen, um auch enge Spülkanäle, verwinkelte
Geometrien, Absperrorgane in den Spülkanälen oder Ähnliches zuverlässig zu
reinigen.
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In
einer besonders günstigen
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zentrische Spülkanal des
Handstückreinigungsadapters
ein Speichervolumen bildet. Hierdurch können Druckunterschiede in dem
Spülfluid
kompensiert werden. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die
Sprühdüse und/oder
der Handstückreinigungsadapter
mit einer Pulsiereinrichtung versehen sind. Derartige Pulsiereinrichtungen
sind beispielsweise aus Badezimmerduschen oder Ähnlichem bekannt und führen dazu, dass
pulsierende scharfe Sprühstrahlen
erzeugt werden, die eine besondere zusätzliche Reinigungsfunktion
aufweisen.
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Erfindungsgemäß kann es
günstig
sein, wenn der Handstückreinigungsadapter
mit mehreren Sprühdüsen versehen
ist. Diese können
beliebig zur Mittelachse des Handstücks bzw. des Handstückreinigungsadapters
ausgerichtet sein, beispielsweise radial, zentrisch oder geneigt
oder in Kombinationen hierzu. Dabei kann es besonders günstig sein,
wenn die Sprühdüsen so ausgerichtet
und an die Geometrie des Handstücks
angepasst sind, dass sich in dem zu reinigenden Hohlraum des Handstücks eine
Drallwirkung der Strömung
ergibt. Auch kann es günstig sein,
die Sprühdüsen so zu
dimensionieren, dass diese als Drossel wirken und einen besonders
fokussierten Strahl abgeben.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
Längs-Schnittansicht
eines erfindungsgemäßen Handstückreinigungsadapters,
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2 eine
Seitenansicht, analog 1, in einer um 90° gedrehten
Position,
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3 eine
Längs-Schnittansicht
eines Handstücks
mit eingesetztem Handstückreinigungsadapter,
und
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4 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit gemäß 3.
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Erfindungsgemäß ist ein
Handstück 1 vorgesehen,
welches mit einem zentrischen Antriebsmotor 2 versehen
ist, der beispielsweise in Form eines Elektromotors ausgebildet
ist. An einer Welle 8 des Motors 1 ist eine Kupplung 9 angeordnet,
welche zur drehfesten Kopplung eines nicht dargestellten chirurgischen
Geräts
(beispielsweise eines Arthroskopie-Shavers) dient.
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Das
Handstück 1 weist
einen zentrischen Hohlraum 10 auf, in welchen drehfest
ein nicht dargestelltes Außenrohr
des chirurgischen Geräts
einsetzbar und verrastbar ist. Auf die Darstellung der Rastvorrichtung
oder Ähnlichem
ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit
verzichtet worden. Derartige Verrastungseinrichtungen sind unterschiedlich
ausgebildet, beispielsweise werden Rastkugeln, Rasthaken oder Ähnliches
verwendet, die lösbar
sind, so dass das chirurgische Gerät in axialer Richtung aus dem Handstück 1 gezogen
bzw. in dieses eingeschoben werden kann.
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Das
Bezugszeichen 11 in den 3 und 4 zeigt
ein Kupplungselement, welche zum Einsetzen, Kuppeln und Verrasten
des chirurgischen Gerätes
dient.
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Erfindungsgemäß ist in
das Handstück 1 bzw.
in die zentrische Ausnehmung des Kupplungselements 11,
welches einen Teil des Handstücks 1 bildet,
ein Handstückreinigungsadapter
eingesetzt. Dieser umfasst einen Kupplungsbereich 3 (siehe
beispielsweise 1), welcher passend ausgebildet
ist und in gleicher Weise dimensioniert ist, wie der entsprechende
Kupplungsbereich des nicht dargestellten chirurgischen Geräts.
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Der
Handstückreinigungsadapter
ist mit einem zentrischen Spülkanal 4 versehen,
welcher an einem einsetzbaren Endbereich 6 in mehrere Sprühdüsen 7 mündet. Die
Sprühdüsen 7 sind,
wie insbesondere aus 4 ersichtlich ist, geneigt angeordnet,
so dass sich eine Verwirbelung der Strömung in dem zentrischen Hohlraum 10 ergibt,
durch welche Gewebereste, Verunreinigungen oder Ähnliches von der Kupplung 9 und
den Wandungen des zent rischen Hohlraums 10 gelöst und abtransportiert
werden.
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Das
Ableiten der Spül-
oder Reinigungsflüssigkeit
erfolgt durch einen Absaugkanal 12 des Handstücks 1,
welcher beim chirurgischen Betrieb zum Abführen der Spülflüssigkeit und der Gewebepartikel dient.
In dem Absaugkanal 12 ist ein Absperrelement 13 vorgesehen,
welches durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Handstückreinigungsadapters ebenfalls
zuverlässig
gereinigt werden kann.
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Der
erfindungsgemäße Handstückreinigungsadapter
weist einen freien Endbereich 5 auf, welcher zum Anschluss
an eine Fluidversorgung, beispielsweise zum Koppeln mit einem Schlauch oder Ähnlichem
ausgebildet ist. Dabei kann der erfindungsgemäße Handstückreinigungsadapter mit einem
Fittingelement 14 fest verbunden sein, welches in eine
Gewindebohrung des zentrischen Spülkanals 4 eingeschraubt
ist und entsprechend an die Fluidversorgung angepasst ist. Insbesondere
aus der 4 ergibt sich, dass ein zentrischer
Kanal 15 des Fittingelements 14 mit einem geringeren
Durchmesser ausgebildet sein kann, als der zentrische Spülkanal 4,
so dass letzterer ein Puffervolumen bildet. Die Dimensionierung
kann auch so erfolgen, dass sich besonders günstige Strömungsverhältnisse im Bereich der Sprühdüsen 7 ergeben.
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Es
versteht sich, dass zur Verwendung des erfindungsgemäßen Handstückreinigungsadapters unterschiedliche
Handstücke
dienen können,
beispielsweise mit einem zentrischen Absaugkanal oder, wie in 3 gezeigt,
einem seitlich angeordneten Absaugkanal 12.
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Auch
versteht es sich, dass im Rahmen der Erfindung die Handstücke in anderer
Weise ausgebildet sein können,
beispielsweise für
andere chirurgische, dentalmedizinische oder sonstige Anwendungen.
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- 1
- Handstück
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Kupplungsbereich
- 4
- Zentrischer
Spülkanal
- 5
- Freier
Endbereich
- 6
- Einsetzbarer
Endbereich
- 7
- Sprühdüse
- 8
- Welle
- 9
- Kupplung
- 10
- Zentrischer
Hohlraum
- 11
- Kupplungselement
- 12
- Absaugkanal
- 13
- Absperrelement
- 14
- Fittingelement
- 15
- Zentrischer
Kanal