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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schallwandlervorrichtung, die vorzugsweise
zur Sprachausgabe geeignet ist.
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Stand der Technik
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Herkömmliche
Schallwandlersysteme bedienen sich dem an sich bekannten Lautsprecherprinzip,
gemäß dem eine
mit einer Induktivität
versehene Membranfläche
in Gegenwart eines Permanentmagnetfeldes bedingt durch einen die
Induktivität
durchsetzten elektrischen Stromfluss räumlich ausgelenkt und in Abhängigkeit
des Stromflusses in Schwingungen versetzt wird, wodurch Schallwellen
in die Umgebung abgestrahlt werden. Derartig konventionell aufgebaute
Schwingungswandlersysteme sind unter Verwendung moderner Halbleitertechnologien
in beachtlicher Weise miniaturisierbar, jedoch bedürfen sie
stets einer freischwingend gelagerten, die Schallwellen erzeugenden
Membranfläche,
so dass selbst in miniaturisierten Schallwandlersystemen technisch hohe
Anforderungen an die Herstellung diesbezüglicher Systeme zu stellen
sind. Ein weiterer Aspekt, den es bei der Beurteilung des konventionellen,
auf elektromagnetischer Wechselwirkung basierenden Lautsprecherprinzips
zu beachten gilt, betrifft die elektromagnetische Verträglichkeit,
kurz EMV, die zwar beim miniaturisierten Schallwandlersystem eine nur
untergeordnete Rolle spielt, jedoch bei größeren, konventionell aufgebauten
Schallwandlersystemen Beachtung zu finden hat.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schallwandlervorrichtung
anzugeben, die auf einem neuartigen Wirkprinzip zur Schallwellenentstehung
beruht, das mit möglichst
einfachen technischen Mitteln beherrschbar sein soll und zu dessen Realisierung
keine aufwendigen Herstellungstechniken und Verfahrensschritte erforderlich
sind. Gleichgültig
von der Dimensionierung der Schallwandlervorrichtung sollte der
Aspekt der elektromagnetischen Verträglichkeit keinerlei Rolle spielen.
Insbesondere die Herstellkosten sollten gering gehalten werden,
um die neuartige Schallwandlervorrichtung vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten
und letztlich auch einer möglichst
großen
Verbreitung zugänglich zu
machen.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Schutzanspruch
1 angegeben. Die neuartige Schallwandlervorrichtung vorteilhaft
weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche und
darüber
hinaus der weiteren Beschreibung im Einzelnen zu entnehmen. Sämtliche Ansprüche sind
Teil des Beschreibungstextes.
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In
Abkehr zu konventionellen Schallwandlervorrichtungen, wie vorstehend
beschrieben, sieht die lösungsgemäße Schallwandlervorrichtung
keine eigens konfektionierte, die Schallwellen erzeugende Membranfläche vor,
vielmehr ermöglicht
die lösungsgemäße Schallwandlervorrichtung
eine nahezu beliebige Adaptierbarkeit an vorzugsweise flächig ausgebildete
Strukturen, die in ihren unterschiedlichsten Ausprägungsformen
in der allgemeinen Umgebung zu finden sind, wie beispielsweise Fensterflächen, Schrankwände, Tischplatten,
Türen,
Gehäuseteiloberflächen aus
Kunststoff oder Blech, um in nicht abschließender Form nur einige zu nennen,
und deren Oberflächen
die vermittels der lösungsgemäß ausgebildeten
Schallwandlervorrichtung in Schwingungen zur Erzeugung akustisch
wahrnehmbarer Schallwellen versetzbar sind.
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Die
lösungsgemäße Schallwandlervorrichtung
ist geeignet an eine flächige
Struktur lösbar
fest angebracht zu werden, und weist hierzu folgende Komponenten
auf: Ein elektromechanisches Wandlersystem, vorzugsweise in Form
eines flächig
ausgebildeten piezokeramischen Aktors, der über ein Verbindungsmittel flächig mit
der flächigen
Struktur, die es in Schwingungen zu versetzen gilt, lösbar fest verbindbar
ist. Ferner ist ein Speichermodul vorgesehen, in dem Schwingungsinformationen,
beispielsweise Sprachinformationen abgespeichert sind, die mit Hilfe
einer Ausleseeinheit ausgelesen und einer Ansteuereinheit zur Schwingungsanregung
des elektromechanischen Wandlersystems genutzt werden. Das die Schwingungsinformationen
enthaltende Speichermodul kann getrennt zum Verbindungsmittel vorgesehen
sein und über
eine drahtgebundene oder drahtlose Datenübertragung mit dem elektromechanischen
Wandlersystem über
die Auslese- und Ansteuereinheit verbunden sein. Schließlich ist
ein Energiemodul vorgesehen, das sämtliche zur Schallerzeugung
erforderlichen Komponenten der Schallwandlervorrichtung mit elektrischer
Energie versorgt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Schallwandlervorrichtung sieht die Ausbildung des Verbindungsmittels
in Form eines flächigen
Trägersubstrats
vor, das beispielsweise die Form und Größe einer Scheckkarte aufweist
und als doppelseitige Klebefolie ausgebildet ist. Selbstverständlich sind auch
von einer Scheckkarte abweichende Formen und Größen denkbar, sinnfälligerweise
sollte das die Form und Größe der Schallwandlervorrichtung
wesentlich bestimmende Verbindungsmittel leicht mitführbar und
handhabbar sein. Das Verbindungsmittel stellt somit einerseits einen
kraftschlüssigen
Kontakt zu der flächig
ausgebildeten Struktur dar, die letztlich zur Schallwellenabstrahlung
erforderlich ist, andererseits bietet die der flächigen Struktur abgewandte Seite
des Verbindungsmittels eine Art Befestigungsfläche für alle vorstehend aufgezählten Komponenten.
So sind das Speichermodul, die Auslese- und Ansteuereinheit, vorzugsweise
in Form eines Digital-Analog-Umsetzers sowie eines Leistungstreibers, als
auch das Energiemodul in möglichst
miniaturisierter Bauweise ausgebildet, um einen möglichst
geringen Einfluß auf
die dem Verbindungsmittel innewohnende Elastizität zu haben, so dass die auf
Grundlage der im Speichermodul erhaltenen Schwingungsinformationen
ausgeführten
Schwingungen des piezoelektrischen Aktors möglichst verlustfrei und unverfälscht über das
Verbindungsmittel auf die flächige Struktur übertragen
werden können.
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Das
auf dem Verbindungsmittel integrierte Speichermodul weist in einer
bevorzugten Ausführungsform
eine Schnittstelle auf, über
die Schwingungsinformationen in Form von Sprachinformationen übermittelt
werden können.
Die Schnittstelle kann in an sich bekannter Weise über eine
Steckerverbindung zum Anschluss eines geeignet ausgebildeten Verbindungskabels
vorsehen sein, andererseits ist es denkbar die Schnittstelle ausschließlich auf
dem Wirkprinzip einer induktiven Signalübertragung zu realisieren.
Das zur Stromversorgung erforderliche Energiemodul ist vorzugsweise
in Form einer wiederaufladbaren Batterie realisierbar, denkbar ist
jedoch in alternativer Alleinstellung oder in Kombination mit einer
Batterie oder eines Akkumulators der Einsatz eines Energiewandlers,
der elektrische Energie aus seiner Umgebung zu gewinnen in der Lage ist.
Beispielsweise vermögen
Thermoelemente Wärmeenergie,
Photovoltaische Zellen Lichtenergie und piezoelektrische Aktoren
mechanische Energie, beispielsweise Schwingungsenergie, jeweils
in elektrische Energie umzuwandeln, die letztlich zur teilweisen
Stromversorgung der auf dem Verbindungsmittel vorgesehen elektrischen
Komponenten dient. In einer anderen Ausführungsform, wie vorstehend
bereits angedeutet, kann die Schwingungsinformation auch drahtbehaftet
oder drahtlos von einem externen Speichermodul an den Leistungstreiber
und elektromechanischen Wandler, etc. übertragen werden.
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Die
neuartige Schallwandlervorrichtung soll vorzugsweise mit sehr preiswerten
Komponenten realisiert und einfach hergestellt werden, so dass die Schallwandlervorrichtung
als Billigprodukt herstellbar und dadurch ein großes Verbreitungspotential
finden kann. Die mit der Schallwandlervorrichtung denkbaren Verwendungs-
und Einsatzmöglichkeiten
sind vielfältig,
zumal die Schallwandlervorrichtung als vollkommen autonome Einheit
an nahezu beliebige flächige
Strukturen wieder lösbar
anbringbar ist. So lässt
sich die Schallwandlervorrichtung beispielsweise in Art eines elektronischen
Notizzettels einsetzen, der z.B. an eine Tür geklebt werden kann und die
Abwesenheit oder den aktuellen Aufenthaltsort einer Person wiederzugeben
vermag. Um zu vermeiden, dass die Schallwandlervorrichtung unentwegt
das elektromechanische Wandlersystem und damit verbunden die flächige Struktur
in Schwingungen versetzt, ist eine Schaltereinheit vorgesehen, die
bei entsprechender Bedienung die Schwingungsanregung auslöst und/oder
beendet. Die Schaltereinheit kann im einfachsten Fall als druckempfindliche
Kontaktfläche
ausgebildet sein, jedoch auch mittels Licht aktivierbar sein. Es
ist jedoch auch möglich
auf eine derartige Schaltereinheit zu verzichten, so dass der im Speichermodul
enthaltende Informationsgehalt unmittelbar nach Aufkleben auf eine
flächige
Struktur einmalig und vollständig
ausgelesen und in akustisch wahrnehmbare Schallwellen umgesetzt
wird.
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Ferner
ist es möglich,
die Schallwandlervorrichtung im vorstehend beschriebenen Sinne als
Notizzettel auf den stabilen Deckel eines Aktenordners aufzukleben
und darin abgespeicherte den Aktenfall betreffende Nachrichten abzuhören. Denkbar
wäre in diesem
Zusammenhang auch eine mögliche
Funktionserweiterung der lösungsgemäß ausgebildeten Schallwandlervorrichtung
durch eine geeignet ausgebildete Schnittstelle um Aufspielen bzw.
Aufsprechen von Informationen in das Speichermodul. So könnte beispielsweise über ein
entsprechendes Verbindungskabel ein Informationsaustausch zwischen einem
Diktiergerät
und dem Speichermodul der Schallwandlervorrichtung hergestellt werden.
Ist kein Diktiergerät
zur Hand so könnte
ein extern über
die an der Schallwandlervorrichtung vorgesehene Schnittstelle ansteckbares
Mikrofon zur direkten Spracheingabe von Informationen in das Speichermodul
dienen.
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Ein
weiteres Anwendungsbeispiel der lösungsgemäß ausgebildeten Schallwandlervorrichtung
stellt die so genannte „Hörzeitung" dar, bei der in
dem Speichermodul der Schallwandlervorrichtung der gesamte Informationsgehalt
einer Zeitung oder Zeitschrift abgespeichert ist, der nach geeigneter
Anbringung der Schallwandlervorrichtung an einer flächigen Struktur
hörbar
vorgetragen werden kann. Um beispielsweise bestimmte Zeitungsinhalte überspringen
zu können,
kann in einer erweiterten Ausführungsvariante
der Schallwandlervorrichtung beispielsweise über die vorgesehene Schnittstelle
ein Bedienmodul adaptierbar sein, mit dem über ein Eingabegerät entsprechende
Informationskapitel der „Hörzeitung" übersprungen werden oder nochmals zum
Vortrag gebracht werden können.
Die „Hörzeitung" kann entweder als
komplettes autarkes Modul mit den vorstehend genannten Bestandteilen
ausgebildet sein, oder die entsprechenden Textinformationen können via
Internet und per Schnittstelle in das Speichermodul übertragen
werden.
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Es
liegt auf der Hand, dass die Anwendungsbeispiele für das lösungsgemäß ausgebildete
Schallwandlersystem mannigfaltig sind. So lässt sich die Schallwandlervorrichtung
auch in Form eines quasi stationären
Systems ausbilden und einsetzen, beispielsweise zu Zwecken einer
sprechenden Ampel, eines sprechenden Fahrplans oder an Informationspunkten.
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In
der einzigen beigefügten
Figur ist stark schematisiert die neuartige Schallwandlervorrichtung dargestellt.
Auf dem Verbindungsmittel 3, das als doppelseitige Klebefolie
ausgebildet ist, sind zur Schwingungsanregung einer mit der Unterseite
des Verbindungsmittels 3 verbundenen flächigen Struktur 1,
beispielsweise in Form einer Fensterscheibe oder einer Tür, folgende
Komponenten aufgebracht: Ein elektromechanisches Wandlersystem 2,
ein Speichermodul 4, ein Energiemodul 7 sowie
eine Auslese- und Ansteuereinheit 5, 6. Das Energiemodul 7 versorgt
das Speichermodul 4, die Auslese- und Ansteuereinheit 5, 6 sowie
auch das elektromechanische Wandlersystem 2 mit elektrischer
Energie. Zur Schwingungsanregung des elektromechanischen Wandlersystems 2 dient
ein Digital-Analog-Umsetzer 6 sowie
ein Leistungstreiber 7, die gemeinsam die Auslese- und
Ansteuereinheit bilden, und die innerhalb des Speichermoduls 4 abgespeicherte
Informationen in elektrische Signale umsetzen, die wiederum das
aus einer Piezokeramik bestehende elektromagnetische Wandlersystem 2 zu
gezielten Schwingungen anzuregen in der Lage sind, die letztlich
zur akustischen Schallwellenerzeugung auf die flächig ausgebildete Struktur 1 übertragen
werden.
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Das
Energiemodul 7, das typischerweise in Form einer Batterie
ausgebildet ist, kann vorzugsweise durch eine Einheit 9 ergänzt sein,
die elektrische Energie aus der Umgebung gewinnt, so beispielsweise
aus Wärmeenergie,
mechanischer Energie oder aus Lichtenergie. Über eine zusätzlich vorgesehene Schnittstelle 8 ist
es möglich,
das Speichermedium 4 mit entsprechenden Informationen zu
versehen. Überdies
ist es möglich über die
Schnittstelle 8 entsprechende Ansteuereinheiten anzustecken,
mit denen es beispielsweise möglich
ist, Informationsinhalte, die in dem Speichermodul 4 abgespeichert
sind, zu überspringen
oder erneut anzuhören.
Letztlich ist eine Schaltereinheit 10 vorgesehen, mit der
es möglich
ist, den Vorgang der Schwingungsanregung des elektromechanischen
Wandlersystems 2 auszulösen bzw.
zu beenden.
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Über die
vielfältigen
Anwendungsmöglichkeiten
der in der Figur dargestellten und auf der flächig ausgebildeten Struktur
aufgebrachten Schallwandlervorrichtung ist bereits eingangs hingewiesen worden.
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- 1
- flächig ausgebildete
Struktur
- 2
- elektromechanisches
Wandlersystem
- 3
- Verbindungsmittel
- 4
- Speichermodul
- 5,
6
- Auslese-
und Ansteuereinheit
- 7
- Energiemodul
- 8
- Schnittstelle
- 9
- Energiewandlereinheit
- 10
- Schaltereinheit