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Die
Neuerung betrifft eine Einrichtung zum Spannen der Ketten von Raupenfahrzeugen,
insbesondere der Ketten von Hydraulikbaggern.
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Der
DE-C 35 07 805 ist eine Vorrichtung zum Spannen der Ketten von Kettenfahrzeugen
zu entnehmen, mit einem das, in einem in der Kettenmittelebene verschieblichen
Lager gelagerten, Kettenumlenkrad spannenden ersten Hydrozylinder,
der mit einem zweiten Hydrozylinder dergestalt verbunden ist, dass
ein schwimmender Kolben mit einem die von diesem getrennten Kammerseiten
verbindenden Rückschlagventil,
das den Rückfluss
von dem ersten Hydrozylinder sperrt, angeordnet ist. Der Kolben
ist in dem weiteren Hydrozylinder zwischen vorderen und hinteren
Anschlägen
verschieblich, wobei der Verschiebeweg einem Volumen der Hydraulikflüssigkeit entspricht,
das zur Entlastung der zuvor gespannten Kette auf die günstigste
Kettenspannung erforderlich ist. Der zweite Hydrozylinder ist im
Bereich der hinteren Anschläge
mit einer Zuführungsleitung
bzw. zum Zuführen
von Druckmittel und im Bereich der vorderen Anschläge mit einer
Rückflussleitung
zum Abführen
von Druckmittel mit einem dem Kettenspanndruck entsprechenden Druck
versehen. Die Zuführleitung
wird mit dem Tank verbunden, nachdem der Kolben gegen den vorderen
Anschlag gefahren ist.
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Bei
diesem Stand der Technik sind die Hydrozylinder in Linie, d. h.
hintereinander, angeordnet, so dass eine verhältnismäßig große Baulänge gegeben ist. Dadurch liegen
die Zylinder jedoch sehr nah am Leitrad, sind verschmutzungsanfällig und
nur schwer zu warten.
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Ziel
des Neuerungsgegenstandes ist es, eine Einrichtung zum Spannen der
Ketten von Raupenfahrzeugen, insbesondere der Ketten von Hydraulikbaggern
bereitzustellen, die eine kompakte Bauweise beinhaltet, einfach
demontierbar/montierbar und auch bei geschlossener Kette austauschbar ist.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch eine Einrichtung zum Spannen der Ketten
von Raupenfahrzeugen, insbesondere der Ketten von Hydraulikbaggern, beinhaltend
einen im Bereich eines Fahrwerks des Kettenfahrzeuges angeordneten, über eine
Kolbenstange mit einem Leitrad in Wirkverbindung stehenden, einen
Spannzylinder bildenden ersten Zylinder sowie einen mit dem ersten
Zylinder in Wirkverbindung stehenden, einen Federzylinder bildenden zweiten
Zylinder, wobei der zweite Zylinder den ersten Zylinder zur Bildung
eines Doppelzylinders konzentrisch umschließt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Neuerungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Gegenüber dem
Stand der Technik wird somit eine kompakte und leichte Bauform gebildet,
so dass der Doppelzylinder weitest möglich vom verschmutzungsanfälligen Leitrad
entfernt in das jeweilige Fahrwerk eingebaut werden kann. Im oberen
Teil des jeweiligen Fahrwerks ist in vorteilhafter Weise eine Wartungsöffnung vorgesehen, über welche
der Doppelzylinder erreichbar und somit gewartet, respektive austauschbar,
ist.
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Einem
weiteren Gedanken der Neuerung gemäß, werden beim Anlassen des
Kettenfahrzeuges die Anschlüsse
der einzelnen Zylinder des Doppelzylinders mit einem vorgebbaren
Vorspanndruck beaufschlagt, wobei der Federzylinder aufgrund seiner größeren Fläche mit
maximalem Federweg in seine Endlage führbar ist und der Spannzylinder
die Kette mit einer Kraft, die dem Vorspanndruck entspricht, vorspannt.
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Im
Betriebszustand ist der Federzylinder mit einem Speicher (Membran-,
Blasenspeicher oder dergleichen) verbunden, wobei der Ölraum des Spannzylinders
in diesem Betriebszustand druckmäßig vollständig abgeschottet
ist.
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Vorteilhafter
Weise kann der Spannzylinder bedarfsweise auch mit Fett betrieben
werden.
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Ebenfalls
denkbar ist, für
den Spannzylinder und den Federzylinder verschiedene Vorspanndrücke zu verwenden,
um somit unterschiedlichen Betriebszuständen gerecht werden zu können.
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Die
Federkraft ist hierbei unabhängig
von der Vorspannkraft. Die Höhe
der Vorspannkraft wird durch den Durchmesser des Federzylinders
und die Speicherauslegung bestimmt.
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Gegenüber dem
Stand der Technik ergeben sich folgende Vorteile:
- – getrennte
Einstellbarkeit von Kettenvorspannung und Federkraft
- – äußerst kompakte
Baulänge
der Einrichtung und geringes Gewicht
- – einfache
Demontage und Tausch des Doppelzylinders bei geschlossener Kette
möglich
- – der
Doppelzylinder kann weit vom verschmutzungsanfälligen Leitrad entfernt sein
- – Möglichkeit
der automatischen Verschleißnachstellung
ohne Änderung
der Vorspann- und Federkraft
- – der
Doppelzylinder übernimmt
keine Querkräfte
- – Wartung
mit Standardwerkzeug möglich.
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Der
Neuerungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung
dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
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1 Teildarstellung
eines Unterwagens eines Hydraulikbaggers
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2 Einzelteildarstellung
eines Fahrwerks
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3 Einzelteildarstellung
des Doppelzylinders.
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1 zeigt
als Prinzipskizze einen nur angedeuteten Unterwagen 1 für einen
nicht weiter dargestellten auf Raupen verfahrbaren Hydraulikbagger, beispielsweise
einen in einer Mine oder dergleichen einsetzbaren Hydraulikgroßbagger.
Der Unterwagen 1 ist mit Fahrwerken 2 versehen,
zumindest beinhaltend ein Leitrad 3 sowie Laufrollen 4.
Nur angedeutet ist eine Einrichtung 5 zum Spannen der hier
nicht dargestellten Ketten (Raupen). Am Fahrwerk 2, respektive
dessen Obergurt 2',
befindet sich eine Wartungsöffnung 2'', die Einrichtung 5 zugänglich ist.
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2 zeigt
eine Teilansicht des in 1 dargestellten Fahrwerkes 2.
Erkennbar ist das Leitrad 3, die Laufrollen 4 sowie
die Einrichtung 5. Die Einrichtung 5 wird erfindungsgemäß gebildet
durch einen Doppelzylinder, beinhaltend einen als Spannzylinderrohr 6 ausgebildeten
Spannzylinder und einen diesen konzentrisch umgebenden, als Federzylinderrohr 7 ausgebildeten,
Federzylinder. Spannzylinder 6 und Federzylinder 7 verfügen über Hydraulikanschlüsse (hier
nicht erkennbar), über
welche sie mit einem Speicher, z. B. einen Membran- oder Blasenspeicher, verbunden
ist. Als Druckmedium soll in beiden Fällen Hydrauliköl zum Einsatz
gelangen. Der Spannzylinder 6 beinhaltet einen Spannkolben 10,
der mit einer Kolbenstange 11 in Wirkverbindung steht,
die leitradseitig im Bereich eines dort vorgesehenen Gelenkpunktes 12 gelagert
ist. Infolge der konzentrischen Anordnung des Spannzylinders 6 und
des Federzylinders 7 bildet das Spannzylinderrohr 6 gleichzeitig den
Federzylinderkolben 10'.
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Beim
Anlassen des Hydraulikbaggers werden die Hydraulikanschlüsse der
durch den Doppelzylinder 5 gebildeten Einrichtung mit einem
Vorspanndruck p0 beaufschlagt. Aufgrund der größeren Querschnittsfläche des
Federzylinderrohres 7 fährt dieses
zwangsläufig
mit maximalem Federweg in seine Endlage. Der Spannzylinder 6 spannt
die Ketten mit einer Kraft F, die dem Vorspanndruck p0 entspricht.
Der Vorspanndruck p0 muss daher auf die jeweilige Gerätegröße bzw.
Kettenlänge,
den Kettendurchhang und das Kettengewicht angepasst sein.
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Beide
Zylinder 6, 7, respektive Zylinderrohre, werden
daraufhin druckmäßig voneinander
getrennt und von der Versorgungsleitung des Vorspanndruckes p0 abgekoppelt.
Der Ölraum 13 des
Spannzylinders 6 ist nunmehr komplett abgeschottet, während der Ölraum 14 des
Federzylinders 7 mit dem hier nicht dargestellten Speicher
verbunden ist.
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Der
Spannzylinder 6 dient in diesem Betriebszustand nur noch
der statischen Kopplung zwischen Spannkolben 10 und Federkolben 10'. Der Federzylinder 7 nimmt
nun alle im Betrieb auftretenden Änderungen der Kettenlänge auf
(z. B. Polygoneffekte, Stöße oder
dergleichen).
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Die
Federkraft ist somit unabhängig
von der Vorspannkraft. Die Höhe
der Vorspannkraft wird durch den Durchmesser des Federzylinderrohrs 7 und
die Auslegung des Speichers bestimmt.
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Gegenüber dem
Stand der Technik wird durch den Einsatz des neuerungsgemäßen Doppelzylinders 5 eine äußerst kompakte
Baulänge
erreicht. Durch die Wartungsöffnung 2'' kann eine einfache Demontage und
Tausch des Doppelzylinders 5 auch bei geschlossener Kette
realisiert werden. Der Doppelzylinder 5 ist weit vom verschmutzungsanfälligen Leitrad 3 entfernt
und übernimmt
keine Querkräfte.
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Bedarfsweise
können
die Zylinder 6, 7 mit unterschiedlichen Vorspanndrücken betrieben
werden.
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3 zeigt
den Doppelzylinder 5 als Einzelteil. Erkennbar sind das
Spannzylinderrohr 6, das Federzylinderrohr 7,
der Spannzylinderkolben 10, der Federzylinderkolben 10', die Ölräume 13, 14 sowie die
Hydraulikanschlüsse 8, 9.
Angedeutet ist der Federweg t des Spannzylinderrohrs 6,
der – wie
bereits angesprochen – durch
den Federzylinderkolben 10' gebildet
ist. Selbiger liegt bei maximalen Federweg t an einem Anschlagelement 16 an.
Lediglich durch ein Symbol ist der Membran- oder Blasenspeicher 15 dargestellt.
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- 1
- Unterwagen
- 2
- Fahrwerk
- 2'
- Obergurt
- 2''
- Wartungsöffnung
- 3
- Leitrad
- 4
- Laufrollen
- 5
- Doppelzylinder
(Einrichtung)
- 6
- Spannzylinderrohr
(Spannzylinder)
- 7
- Federzylinderrohr
(Federzylinder)
- 8
- Hydraulikanschluss
- 9
- Hydraulikanschluss
- 10
- Spannkolben
- 10'
- Federzylinderkolben ≙ Spannzylinderrohr
- 11
- Kolbenstange
- 12
- Gelenkpunkt
- 13
- Ölraum
- 14
- Ölraum
- 15
- Membran-
oder Blasenspeicher
- 16
- Anschlagelement