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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur exakten Positionierung eines
Laserstrahls zur Fügestelle
bei der Materialbearbeitung mittels eines Laserbearbeitungskopfes.
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Bei
der Lasermaterialbearbeitung ist wegen der geringen Ausdehnung des
Strahl-Fokus die
exakte Positionierung des Strahls zur Fügestelle besonders wichtig
für einwandfreie
Fügeergebnisse. Aufgrund
der Werkstücktoleranzen
ist deshalb die Genauigkeit der Bahnprogrammierung einer Roboter-geführten Laserbearbeitungsoptik
oft nicht ausreichend.
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Zur Überwindung
dieses Problems gibt es mehrere Ansätze: Ein Ansatz ist die aktive
Nachführung
der Optik mittels eines Naht-Sensors. Dessen Daten können entweder
zur Korrektur der Roboter-Position von der Roboter-Steuerung verarbeitet werden,
oder die Laserbearbeitungsoptik selbst besitzt mindestens eine Zusatzachse,
die dann von den Daten des Naht-Sensors angesteuert wird. Der Vorteil
der letztgenannten Lösung
besteht in der Unabhängigkeit
von der Roboter-Steuerung und kann somit leichter in bestehende
Systeme integriert werden. Beim Naht-Sensor selbst können wiederum unterschiedliche
Konzepte zur Anwendung kommen. Es gibt beispielsweise optische Naht-Sensoren,
die mittels Linien-Projektor und Abbildung auf eine Kamera die Stoßstelle
erkennen und daraus die relative oder absolute Position der Naht
berechnen können.
Für eine
hohe Genauigkeit und geringe Störanfälligkeit (Störungen z.B.
durch Verschmutzung der Werkstücke
oder der Kamera) muss allerdings ein sehr hoher optischer und elektronischer
Aufwand getrieben werden. Dazu kommt noch der Aufwand der eventuell benötigten elektrisch
angesteuerten Zusatzachsen in der Laserbearbeitungsoptik. Ein anderer
Ansatz zielt darauf ab, durch einen in der Nahtfuge vorlaufenden mechanischen
Abtaster die Fügelinie
direkt zu ermitteln. Dieses Verfahren ist natürlich nur möglich, sofern eine entsprechende
Nahtfuge vorhanden ist, also z.B. bei Kehlnähten, Bör delstoßnähten oder auch Überlapp-Verbindungen.
Damit der mechanische Abtaster der Fügelinie folgen kann, muss der Abtaster
die entsprechenden senkrecht zur Vorschubrichtung liegenden Bewegungsfreiheitsgrade aufweisen;
außerdem
muss der Abtaster mit einer gewissen Kraft in die Nahtfuge gedrückt werden,
damit er nicht zu leicht aus der Fuge herausspringt. Nun muss noch
der Laserstrahl mit der Bewegung des Abtasters gekoppelt werden,
was in einfacher Weise z.B. dadurch gelingt, dass der Abtaster in
der Form eines Pendel-Arms ausgeführt wird, durch dessen Drehachse
der Strahl verläuft
und von einem Spiegel in Richtung des Pendel-Arms umgelenkt wird.
Die Auslenkung des Abtasters führt
dann zur Drehung des Pendels um einen gewissen Winkel. Bei Kopplung
des Spiegels mit der Drehung des Pendels folgt somit der Strahl
der seitlichen Auslenkung des Abtasters. Da solche Bearbeitungsoptiken überwiegend eingesetzt
werden, um den Einfluss von Toleranzen auszugleichen, sind die entsprechenden
Korrekturbewegungen relativ klein. Insbesondere in Richtung der
Laserstrahl-Achse sind die Lage-Änderungen
der Fügelinie
häufig
kleiner als die Rayleigh-Länge
des Laserstrahls, weswegen auf eine Nachführung der Fokus-Position in
Richtung der Strahlachse dann verzichtet werden kann.
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Zu
Beginn des Bearbeitungsprozesses muss die Optik mit einem solchen
mechanischen Abtaster an der Nahtfuge positioniert werden. Um dies
zu ermöglichen,
wird in solchen mit einer Zusatzachse versehenen Optik-Köpfen die
Zusatzachse mit einem motorischen Antrieb sowie einem Positionsgeber ausgerüstet, um
die Zusatzachse ansteuern zu können
und den mechanischen Abtaster somit in eine gezielte Soll-Lage zu
bringen, damit er dann in der Nahtfuge „einrasten" kann. Auch kann man mit dem Antrieb
eine seitliche Kraft auf den Abtaster ausüben, was bei asymmetrischen
Nahtfugen vorteilhaft ist.
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Die
Ausrüstung
solcher Optik-Köpfe
mit einem elektrischen Antrieb an der integrierten Zusatzachse ist
jedoch wieder mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Dieser Aufwand
ist meist stark überdimensioniert,
da mit den meisten Köpfen
in industriellen Anwendungen über
Monate oder gar Jahre hinweg immer die gleiche Anwendung gefahren wird,
und somit z.B. eine beliebig programmierbare Soll-Lage des Abtasters
gar nicht benötigt
wird. Durch den elektrischen Antrieb wird der Optik-Kopf verschleißanfälliger,
aber auch größer und
schwerer, was sich negativ auf die dynamischen Eigenschaften bei
der Prozessführung
auswirken kann.
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Beispielsweise
beschreibt die
DE 196 15 069 eine
Vorrichtung zur Lasermaterialbearbeitung, bei der eine Nahtführung durch
taktile Kantenverfolgung erzielt wird, indem mit einem Messtaster,
d.h. einem mechanischen, mittels Feder vorgespanntem Taster, und
einem mit dem Messtaster gekoppelten 2D-Wegaufnehmer dem Fügeprozeß vorlaufend
die die Nahtkontur abgetastet wird. Dabei erfolgt die Nachführung des
Laserfokus in Richtung der Strahlachse durch eine Linearbewegung
und quer zur Strahlachse durch eine Verkippung der Optik jeweils
mittels einem motorischen Antrieb.
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Im
Gegensatz dazu kommt die Vorrichtung, vorgeschlagen im deutschen
Gebrauchsmuster
G 87 13 471 ,
ohne zusätzliche
motorische Antriebe aus. Die Strahlnachführung erfolgt hier über schwenkbare Ablenkspiegel,
deren Bewegung direkt mit dem mechanischen Taster gekoppelt ist,
der die Nahtkontur detektiert.
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Schließlich wird
in der
DE 44 15 035 eine Vorrichtung
beschrieben, die ebenfalls ein Element vorsieht, welches im unmittelbaren
Kontakt zum Werkstück
steht und welches mit der Laserfokussiereinheit direkt gekoppelt
ist, und wobei das Kontakt-Element
zusammen mit der Laserfokussiereinheit in z- und in y-Richtung beweglich
ist und federnd gelagert aufgenommen ist. Allerdings ist das Element,
welches im Kontakt zum Werkstück
steht, hier nicht zur Nahtverfolgung vorgesehen, sondern dient explizit
als Niederhalter bzw. Andrückelement,
um bei Überlappverbindungen
ein spaltfreies Fügen
zu ermöglichen.
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Die
bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, entweder sehr aufwändige Antriebe
und Steuerungen zu benötigen
oder in ihrem mechanisch bewegbaren Teil mit relativ hohen Massen
behaftet zu sein, womit zwangsläufig
hohe Andruckkräfte
verbunden sind und die Dynamik des Systems sehr eingeschränkt ist.
Weiterhin ist das Problem ungelöst, die
Vorrichtung mit einfachen Mitteln mit einer definierten und reproduzierbaren,
aber dennoch einstellbaren Ruhelage zu versehen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen
Laserbearbeitungs-Kopf zur Lasermaterialbearbeitung zu schaffen,
womit eine exakte Positionierung des Strahls zur Fügestelle
erreicht wird.
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Erfindungsgemäß ist ein
System mit einer Vorrichtung mit taktiler Nahtführung vorgesehen, welches – im Vergleich
mit bestehenden Systemen – auch
wesentlich kostengünstiger,
kompakter und robuster ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
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Es
handelt sich mithin um ein System zur Positionierung eines Laserstrahls
zur Fügestelle
bei der Lasermaterialbearbeitung, bestehend aus einem Strahleingangsmodul 10,
einem Rotationsmodul 20 mit in der Strahlachse liegender
Drehdurchführung, einem
Strahlumlenkmodul 30 mit Strahlfokussierung 32,
wobei das Strahlumlenkmodul 30 über das Rotationsmodul 20 drehbar
gelagert ist, sowie einem mittels einer Linearführung 41 am Strahlumlenkmodul 30 befestigten
taktilen Tastarm 40, der mittels geeigneter Ansatzstücke 42 die
durch die zu fügenden Werkstücke gebildete
Fuge berührend
abtastet. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass das Rotationsmodul 20 mindestens einen
elastischen Energiespeicher 23, 24 zur exakten
Positionierung des Laserstrahls zur Fügestelle aufweist, mit dessen
Hilfe einerseits bei einer Auslenkung des Strahlumlenkmoduls 30 um
einen beliebigen Winkel eine entsprechende Rückstellkraft auf das Strahlumlenkmodul 30 wirkt
und andererseits bei Abwesenheit von äußeren Kräften auf den Tastarm 40 das
Strahlumlenkmodul 30 immer in eine definierte Ruhelage
geführt
wird.
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Erfindungsgemäß ist auch
eine Vorrichtung vorgesehen, wobei das Rotationsmodul 20 mindestens
einen elastischen Energiespeicher 23, 24 aufweist,
der bei einer Auslenkung des Strahlumlenkmoduls um einen beliebigen
Winkel eine der Auslenkung entgegenwirkende Rückstellkraft auf das Strahlumlenkmodul
bewirkt, und bei Abwesenheit von äußeren Kräften das Strahlumlenkmodul
immer in derselben, definierten Ruhelage hält.
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Der
erfindungsgemäße elastische
Energiespeicher kann entweder durch eine Federspannung oder mittels
Pneumatik-Zylinder dargestellt werden und wird unten näher beschrieben.
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Das
Ansatzstück
bzw. der Abtaster, mit welchem die durch die zu fügenden Werkstücke gebildete
Fuge berührend
abgetastet wird, ist bevorzugt ein stab-, draht- oder nadelförmiges Element,
oder eine Rolle, oder eine Kugel, oder ein V- förmiges
Gleitstück.
Bevorzugt ist auch, dass es sich bei dem Abtaster gleichsam um ein
im wesentlichen zylindrisches Formstück handelt, welches auf der
Tastseite aus einem kürzeren
Teilstück
mit kleinerem Durchmesser und auf der Halterungsseite aus einem
längeren
Teilstück
mit größerem Durchmesser
besteht und wobei der Übergang
zwischen den zylindrischen Teilstücken kegelförmig ausgeführt ist. Der Abtaster wird
ferner bevorzugt zur integrierten Prozessgaszufuhr verwendet und
weist zu diesem Zweck beispielsweise eine Hohlbohrung auf.
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In
einer alternativen Ausführung
befindet sich die Hohlbohrung zur Prozessgaszufuhr in der Halterung
des abtastenden Ansatzstücks. Über Schraub-
oder Klemmfassungen oder auch einen Bajonettverschluss ist das Ansatzstück am Tastarm leicht
auswechselbar. Im Bereich der Halterung ist der Abtaster zylindrisch
ausgebildet, die Halterung weist eine Bohrung zur Aufnahme des zylindrischen Teils
des Abtasters auf und der Abtaster wird mittels eines Klemmbügels in
der Bohrung fixiert. Ferner kann das abtastende Ansatzstück in allen
drei Raumrichtungen relativ zum Laserfokus eingestellt oder justiert
werden.
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Zwischen
dem die Fügelinie
abtastenden Ansatzstück 42 und
dem Laserstrahl 35 ist eine Drahtzufuhr-Einrichtung integriert,
wobei die Drahtzufuhr-Düse
der Drahtzufuhreinrichtung in das Ansatzstück 42 oder in die
Halterung des Ansatzstücks 42 integriert
sein kann. Die Halterung für
die Drahtzufuhr-Düse
und das abtastende Ansatzstück
kann dabei isoliert am Tastarm befestigt sein, wobei das abtastende
Ansatzstück
gegenüber
seiner Halterung auch elektrisch isoliert ist. Die elektrische Isolierung ist
ggf. auf dem Ansatzstück
oder nur im Bereich der Halterung aufgebracht.
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Bevorzugt
ist, dass der mit der Drahtzufuhr-Einrichtung dem Prozess zugeführte Zusatzdraht
selbst als Fügelinie-Abtaster
dient.
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Ferner
bevorzugt ist, dass die Fokussierlinse oder das Fokussierlinsensystem
des Strahlumlenkmoduls in Strahlrichtung beweglich gelagert ist.
Die verschiebbare Fokussierlinseneinheit ist dabei derart in das
Strahlumlenkmodul eingebaut ist, dass die Fokussierlinseneinheit
von dem Gehäuse
des Strahlumlenkmoduls vollständig
staub- und gasdicht umschlossen ist.
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Eine
besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der taktile
Tastarm einen Mitnehmer aufweist, der in die verschiebbare Fokussierlinseneinheit
eingreift, wodurch die Fokusposition bei einer Änderung des Werkstückabstandes
durch die Bewegung des taktilen Tastarms mitgeführt wird. Dabei wird der für den Mitnehmer
notwendige Durchgriff durch das Gehäuse des Strahlumlenkmoduls
mittels eines Faltenbalgs abgedichtet.
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Ein
so genanntes Retrofokus-System, bestehend aus einem aus mehreren
Gruppen bestehendem Linsensystem ermöglicht die Fokussierung des Laserstrahls
im Strahlumlenkmodul. Das Retrofokus-System ist dabei derart gestaltet,
dass der Strahl zwischen den beiden Linsensystemen mit positiver Brechkraft
kollimiert wird. Nur die letzte Linse des Retrofokus-Systems ist
in Strahlrichtung beweglich gelagert und mit der Bewegung des Tastarms
gekoppelt.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird anhand der Figuren näher beschrieben; es zeigt:
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1:
Schematische Darstellung der taktil geführten Laserbearbeitungsoptik;
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2:
Schematische Darstellung des Rotationsmoduls mit dem elastischen
Energiespeicher, Sicht in Richtung der Drehachse. Ausführung mit
auf Druck oder Zug beanspruchten Schraubenfedern, die direkt am
Mitnehmer angreifen. A) Darstellung der Ruhe- bzw. Mittenposition.
B) Darstellung einer ausgelenkten Position;
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3:
Schematische Darstellung des Rotationsmoduls mit dem elastischen
Energiespeicher, Sicht in Richtung der Drehachse. Ausführung mit
auf Druck beanspruchten Schraubenfedern, deren Federweg durch einen
Anschlag in der Mittenposition begrenzt ist. A) Darstellung der
Ruhe- bzw. Mittenposition. B) Darstellung einer ausgelenkten Position;
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4:
Darstellung einer Überlapp-Verbindung,
bei der der Tastsensor seitlich am Oberblech geführt wird. Es wird deutlich,
dass ein seitlicher Versatz zwischen Tastsensor und Strahlachse
sinnvoll ist, was durch die Verstellmöglichkeit des Ansatzstückes oder
des Tastarms erreicht wird. Sicht in Vorschubrichtung;
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5:
Schematische Darstellung des Strahlumlenkmoduls mit integriertem
Retro-Fokus-System (Ausschnitt);
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6:
Darstellung einer möglichen
Ausführung
des unteren Bereichs des Tastarms mit einer Halterung für das abtastende
Ansatzstück,
wobei in die Halterung des Ansatzstücks gleichzeitig eine Drahtzufuhr-Düse integriert
ist.
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Erfindungsgemäß ist danach – wie aus
der 1 ersichtlich – eine Vorrichtung zur Lasermaterialbearbeitung
vorgesehen, die aus einem Strahleingangsmodul 10, einem
Rotationsmodul 20 mit in der Strahlachse liegender Drehdurchführung, einem Strahlumlenkmodul 30 mit
Strahlfokussierung 32, wobei das Strahlumlenkmodul 30 über das
Rotationsmodul 20 drehbar gelagert ist, sowie einem mittels
einer Linearführung 41 am
Strahlumlenkmodul 30 befestigten taktilen Tastarm 40 besteht,
der mittels geeigneter Ansatzstücke 42 die
durch die zu fügenden
Werkstücke 50, 51 gebildete
Fuge berührend
abtastet (vgl. 4).
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Das
Strahleingangsmodul 10 weist einen Lichtleitkabel-Anschluss 11 sowie
ein Linsensystem 15 zur Kollimation des aus dem Lichtleitkabel
austretenden divergenten Laserstrahls 13 auf. Ferner besteht
das Strahleingangsmodul aus einem Übergangsflansch, um den kollimierten
Rohstrahl einer Laserquelle direkt anschließen zu können, und weist ein als Teleskop
ausgeführtes
Linsensystem 15 auf, wodurch der Durchmesser des Rohstrahls
der Strahlquelle auf den freien Durchmesser der Drehdurchführung des
Rotationsmoduls angepasst werden kann. Zur Strahlführung ist
ein Umlenkspiegel 16 vorgesehen; der Befestigungsflansch
des Strahleingangsmoduls zum Rotationsmodul hin ist dabei prinzipiell
drehbar ausgeführt
und ermöglicht
eine Fixierung unter einem beliebigen Winkel, womit die Zuführung des
Laserlichts flexibel gestaltet ist und eine Anpassung an die räumlichen
Gegebenheiten der Laserbearbeitungsanlage zulässt.
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Mit
dem Fokussierlinsensystem 32 ist eine elektronische Kamera
verbunden, um die Arbeitsprozesse besser dokumentieren zu können. Hierzu
ist der Umlenkspiegel 33 zumindest für einen Teil des sichtbaren
Spektrums durchlässig,
und das von der Bearbeitungsstelle reflektierte Licht wird zurück durch
die Fokussieroptik 32 abgebildet; es tritt durch den Umlenkspiegel 33 durch
und wird dort mittels eines weiteren Linsensystems auf eine elektronische Kamera
abgebildet. Um den Kamerastrahlengang herum ist koaxial eine Vorrichtung
zur Beleuchtung des Fügebereichs
angebracht ist, z.B. in Form eines Leuchtdioden-Ringes (nicht dargestellt).
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Der
Anschluss des Strahlumlenkmoduls 30 an das Rotationsmodul 20 ist
als lösbare
Wechsel-Schnittstelle ausgeführt,
so dass verschiedene Strahlumlenkmodule, die sich z.B. in der Brennweite des
Fokussiersystems 32 unterscheiden, angebaut werden können.
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Wie
in der 2 gezeigt, weist das Rotationsmodul 20 mindestens
einen elastischen Energiespeicher 23, 24 auf,
so dass bei einer Auslenkung des Strahlumlenkmoduls um einen beliebigen
Winkel eine Rückstellkraft
auf das Strahlumlenkmodul wirkt. Außerdem wird durch die Rückstellkraft
bei Abwesenheit von äußeren Kräften auf
den Tastarm das Strahlumlenkmodul immer in dieselbe definierte Ruhelage
geführt
(s. 2A). Die elastischen Energiespeicher können im
einfachsten Fall gegeneinander wirkende, auf Druck oder Zug beanspruchte
Schraubenfedern sein (s. 2B). Wenn
am Strahlumlenkmodul keine äußere Kraft
einwirkt – was
ist dann der Fall ist, wenn der Tastarm das Werkstück oder
die Nahtfuge nicht berührt – dann wird
das Strahlumlenkmodul durch die Federn in eine definierte Ruhelage gezogen.
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Wie
in den 2 (A und B), sowie 3 (A und
B) näher
dargestellt, besteht der elastische Energiespeicher aus zwei Teilen
(23 und 24), wobei die erste der beiden Teileinheiten
des elastischen Energiespeichers in die eine der beiden Auslenkungsrichtungen
wirkt und die andere Teileinheit in die andere Auslenkungsrichtung
wirkt und wobei der Wirkungsbereich der beiden Teileinheiten jeweils
an der Ruhelage des Strahlumlenkmoduls endet. Die Begrenzung des
Wirkungsbereichs der beiden Teileinheiten des elastischen Energiespeichers
erfolgt durch einen Anschlag 25 (s. 3A und
B).
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Der
elastische Energiespeicher im Rotationsmodul 20 ist durch
zwei gegeneinander wirkende auf Druck oder Zug beanspruchte Schraubenfedern 23, 24 ausgestaltet,
die an einem Mitnehmer 22 angreifen, welcher die Kraftübertragung
zum drehbar gelagerten Strahlumlenkmodul (30) übernimmt.
Bevorzugt ist auch ein zusätzlicher
Anschlag 25, der den Federweg der Druckfedern 23, 24 in
der Mittenlage begrenzt, so dass bei einer Auslenkung aus der Ruhelage
heraus jeweils nur eine der beiden Federn wirksam ist und somit
bei einer Auslenkung sofort eine größere Anfangskraft wirksam ist
(vgl. 3). Alternativ zu den Federn sind Pneumatik-Zylinder vorgesehen,
deren Kolben an einem Mitnehmer 22 angreifen, wodurch die
bei Auslenkung wirksamen Rückstellkräfte durch
die in den Zylindern wirksamen Drücke eingestellt werden können.
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Mittels
eines einschiebbaren Stiftes kann die im Rotationsmodul 20 drehbar
gelagerte Hohlwelle 21 blockiert werden, so dass das Strahlumlenkmodul 30 und
der Tastarm 40 in ihrer Ruhe- bzw. Mittenlage mechanisch
fixiert sind, wodurch Wartungs- und
Einstellarbeiten erleichtert werden.
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Die
Position des Mitnehmers 22 ist auf dem Umfang der Hohlwelle 21 verstellbar,
so dass die kraftfreie Ruhelage des Strahlumlenkmoduls beliebig wählbar ist.
Ferner ist bevorzugt, dass der Mitnehmer 22, an dem die
elastischen Energiespeicher angreifen, mittels einer Klemmvorrichtung
an der im Rotationsmodul drehbar gelagerten Hohlwelle 21 befestigt ist,
so dass durch Lösen
der Klemmvorrichtung eine Verstellung der kraftfreien Ruhelage des
Strahlumlenkmoduls 30 ermöglicht wird.
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Die
im elastischen Energiespeicher verwendeten Federn im Rotationsmodul
können
durch aufgewickelte Bandfedern dargestellt werden, wodurch wesentlich
größere Auslenk-Winkel
erreichbar sind.
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Durch
diese Maßnahmen
wird es ermöglicht, die
Vorrichtung mittels einer Führungsmaschine
so zu positionieren, dass der Tastarm auf die Fügelinie zeigt. Dabei ist die
Vorrichtung mittels einer am Rotationsmodul befindlichen Halterung
an der Führungsmaschine
oder der Roboterhand befestigt. Der Optik-Kopf wird anschließend etwas
abgesenkt, so dass das Ansatzstück
des Tastarms das Werkstück
berührt,
in die Nahtfuge einrastet und etwas einfedert. Dann beginnt der
Roboter die programmierte Vorschubbahn abzufahren und der Laser
wird eingeschaltet. Der Abtaster bzw. das Ansatzstück des Tastarms
gleitet dann dem Laserstrahl vorlaufend in der Nahtfuge, und bei
seitlichen Abweichungen der realen Fügelinie wird der Laserstrahl 35 über den Umlenkspiegel 33 seitlich
mitbewegt, so dass der Strahl exakt über die Fügelinie geführt wird.
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Wenn
zur Nahtführung
eine seitliche Andruckkraft des Tastsensors benötigt wird, z.B. um bei einer Überlappverbindung
den Tastsensor seitlich gegen das Oberblech 51 zu drücken, dann
wird dies in einfachster Weise dadurch erreicht, dass nach dem Einrasten
in die Nahtfuge vor Beginn der Vorschubbewegung der Roboter eine
kurze seitliche Bewegung in die gewünschte Andruckrichtung ausführt, wodurch
der Tastarm ausgelenkt wird und die Federkräfte wirksam werden.
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Damit
auch Abweichungen der Fügelinie
in Richtung der Strahlachse über
einen größeren Bereich
ausgeglichen werden können,
ist es vorgesehen, dass das optische System 32 zur Fokussierung des
Strahls, das kann im einfachsten Fall auch eine einzelne Linse sein,
in Strahlrichtung beweglich gelagert ist, z.B. mittels einer Linearführung 31,
und dass dieses Fokussiersystem 32 über einen Mitnehmer 43 durch
den Tastarm 40 mitbewegt wird. Dadurch wird auch die Fokusposition
in Strahlrichtung mit dem Tastsensor mitbewegt und verbleibt damit
in der Werkstückebene.
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Die
beweglich gelagerte Fokussierlinse 32 ist vorzugsweise
innen in das Strahlumlenkmodul 30 eingebaut, so dass sie
von dessen Gehäuse
vollständig
dicht umschlossen ist. Gegenüber
z.B. einem Linsentubus mit veränderlichem
Auszug hat das den Vorteil, dass es keine Pumpeffekte gibt, was
sonst zum Einsaugen von verschmutzter Umgebungsluft oder zu erhöhten Stellkräften wegen
des Luftpolsters führen
kann. Obwohl für
diese Bauweise zwei Linearführungen
erforderlich sind, eine für
den Tastarm und eine für
die Fokussierlinse, hat dies außerdem
noch den Vorteil, dass der Tastarm und die Fokussierlinse bis auf
den Mitnehmer für
die Bewegungskopplung weitgehend mechanisch voneinander entkoppelt sind,
so dass bei einem „Crash" des Tastarms mit dem
Werkstück
die empfindliche und teure Fokussieroptik gut geschützt ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
ist in der 5 dargestellt: Es hat sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn der Laserstrahl im Strahlumlenkmodul 30 zunächst vor dem
Umlenkspiegel 33 durch eine Linse oder ein Linsensystem
mit negativer Brechkraft 36 divergent aufgeweitet wird,
anschließend
hinter dem Umlenkspiegel 33 durch eine Linse oder ein Linsensystem
mit positiver Brechkraft 37 kollimiert wird, und schließlich durch
eine weitere Linse oder Linsensystem 32 fokussiert wird.
Die drei Linsen bzw. Linsensysteme (36, 37, 32)
bilden zusammen ein so genanntes Retro-Fokus-System. Damit kann
bei kleinerer Brennweite ein größerer Bildabstand,
d.h. Abstand zwischen Strahlfokus und Linsensystem, erzielt werden.
Mit dem Einsatz dieses Systems kann daher ein besonders kleiner
Strahlfokus erzielt werden oder ein größerer Arbeitsabstand. Außerdem kann
hierbei der Durchmesser der Hohlwelle 21 der Drehdurchführung im
Rotationsmodul klein gehalten werden, wodurch eine besonders kompakte
Bauweise erzielt wird.
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Die
Vorrichtung eignet sich besonders gut für Laserquellen, die über eine
Glasfaser geführt
werden, das sind die meisten Festkörperlaser wie z.B. Nd:YAG-Laser,
Diodenlaser, Disc-Laser oder Faserlaser. Aber auch der Anschluß von Lasern,
deren Strahl über
Spiegel geführt
wird, wie z.B. CO2-Laser, ist möglich. In
diesem Fall wird man auf den Einsatz von Linsen weitgehend verzichten
und stattdessen den Strahl z.B. mittels parabolischer Spiegel kollimieren
und fokussieren, oder man verwendet optische Elemente z.B. aus Zinkselenid
(ZnSe).
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Die 5 zeigt
eine besondere Ausgestaltung der Erfindung, wonach der taktile Tastarm 40 einen
Mitnehmer 43 aufweist, der in die verschiebbare Fokussierlinseneinheit 32 eingreift,
wodurch die Fokusposition bei einer Änderung des Werkstückabstandes
durch die Bewegung des taktilen Tastarms 40 mitgeführt wird.
Dabei wird der für
den Mitnehmer notwendige Durchgriff durch das Gehäuse des
Strahlumlenkmoduls 30 mittels eines Faltenbalgs 44 abgedichtet.
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6 zeigt
eine Darstellung einer möglichen Ausführung des
unteren Bereichs des Tastarms 40 mit einer Halterung 61 für das abtastende
Ansatzstück 42,
wobei in die Halterung 61 des Ansatzstücks gleichzeitig eine Drahtzufuhr-Düse 60 integriert
ist. Im Bereich der Halterung ist der Abtaster zylindrisch ausgebildet,
die Halterung weist eine Bohrung zur Aufnahme des zylindrischen
Teils des Abtasters auf und der Abtaster wird mittels eines Klemmbügels in der
Bohrung fixiert.
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- 10
- Strahleingangsmodul
- 11
- Lichtleitkabel-Aufnahme
- 12
- Lichtleitfaser
- 13
- divergenter
Laserstrahl
- 14
- kollimierter
Laserstrahl
- 15
- Kollimationslinse
bzw. Kollimations-Linsensystem
- 16
- Umlenkspiegel
- 20
- Rotationsmodul
- 21
- im
Rotationsmodul drehbar gelagerte Hohlwelle
- 22
- Mitnehmer
- 23
- elastischer
Energiespeicher, z.B. Druckfeder
- 24
- elastischer
Energiespeicher, z.B. Druckfeder
- 25
- Anschlag
- 30
- Strahlumlenkmodul
- 31
- Linearführung
- 32
- Fokussierlinse
bzw. Fokussierlinsen-System
- 33
- Umlenkspiegel
- 34
- Schutzglas
- 35
- fokussierter
Laserstrahl
- 36
- Linse
oder Linsensystem mit negativer Brechkraft
- 37
- Linse
oder Linsensystem mit positiver Brechkraft
- 40
- Tastarm
- 41
- Linearführung
- 42
- Ansatzstück bzw.
Abtaster
- 43
- Mitnehmer
- 44
- Faltenbalg
- 45
- Druckfeder
- 50
- Werkstück
- 51
- Werkstück (oberes
Blech)
- 60
- Drahtzufuhr-Düse
- 61
- Halterung
für Abtaster
bzw. Ansatzstück
- 62
- Klemmbügel