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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Experimentiersystem zur Modellierung
von softwaregestützten
Steuer- und Regelmechanismen, das insbesondere für den Einsatz als praxisnahes
Lehrmittel bestimmt ist.
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In
der heutigen Technik werden Steuer- oder Regelmechanismen vielfach
durch ein so genanntes „embedded
system", d.h. einen
Mikrocontroller mit einer darauf installierten Steuersoftware kontrolliert. Der
Mikrocontroller steuert hierbei vorgesehene Aktoren nach Maßgabe der
Steuersoftware an und/oder fragt von vorgesehenen Sensoren Messsignale
ab, die im Rahmen der Steuersoftware verwertet werden. Die Aktoren
und Sensoren des Regelmechanismus sind hierbei entweder Punkt-zu-punkt-weise
mit dem Mikrocontroller verdrahtet oder über einen Datenbus mit dem
Mikrocontroller verbunden.
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Die
in dem Mikrocontroller implementierte Steuersoftware wird üblicherweise
aufgrund der beschränkten
Ein- und Ausgabefunktionalität
eines Mikrocontrollers nicht an diesem selbst programmiert. Vielmehr
wird die Programmierung des Mikrocontrollers üblicherweise mit Hilfe so genannter
höherer Programmiersprachen,
insbesondere C++, über
einen hierfür
geeigneten Steuerrechner, insbesondere einen PC vorgenommen. Ein
Steuerrechner kann alternativ hierzu – insbesondere für komplexere
Aufgaben – auch
direkt zur Kontrolle des Steuer- oder Regelmechanismus eingesetzt
werden. In diesem Fall dient der Mikrocontroller lediglich als Zwischenglied zwischen
dem Steuerrechner – auf
dem in diesem Fall der eigentliche Steuer- oder Regelalgorithmus implementiert
ist – und
den Aktoren und/oder Sensoren des Steuer- oder Regelmechanismus.
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Die
Einrichtung eines solchen softwaregestützten Steuer- oder Regelmechanismus
erfordert von dem Entwickler einerseits eine umfangreiche Kenntnis
der Steuer- bzw. Regeltechnik als solcher, darüber hinaus aber auch detailliertes
Wissen um das Zusammenspiel der im Rahmen des Steuer- oder Regelmechanismus
vorgesehen Hardware und Software. Diese Fähigkeiten lassen sich erkanntermaßen besonders
gut durch praktische Übung
erlernen.
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Zu
diesem Zweck ist ein Experimentiersystem wünschenswert, mittels welchem
typische Aufgabenstellungen der Steuer- und Regelungstechnik modellhaft
nachbildbar sind. Für
den Einsatz als Lehrmittel sollte das Experimentiersystem einen möglichst
schnellen, einfachen und überschaubaren Aufbau
von Steuer- und Regelmechanismen ermöglichen, wobei zweckmäßigerweise
möglichst
praxisnahe Technik zum Einsatz kommen sollte. Gleichzeitig sollte
das Experimentiersystem möglichst
flexibel und variabel einsetzbar und erweiterbar sein, um eine möglichst
umfassende Menge relevanter Aufgabenstellungen modellieren zu können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vor diesem Hintergrund
besonders geeignetes Experimentiersystem anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst das Experimentiersystem
in einer Grundausstattung eine Steckplatte, ein Controllermodul
sowie mindestens ein Sensor/Aktor-Modul.
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Das
Controllermodul umfasst einen Mikrocontroller. Das oder jedes Sensor/Aktor-Modul umfasst mindestens
einen Sensor zur Erfassung eines Messsignals und/oder mindestens
einen Aktor.
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Als „Sensor" wird dabei allgemein
jedes Bauteil verstanden, das anhand einer Umgebungsbedingung ein
Messsignal erzeugt und als Eingangssignal für den Mikrocontroller zur Verfügung stellt.
Die von dem Sensor abgetastete Umgebungsbedingung kann beliebiger
Natur sein, insbesondere kann es sich dabei um eine mechanische,
optische, akustische oder elektrische Größe, eine Temperatur, etc. handeln.
Beispiele für
Sensoren umfassen in diesem Sinne Temperatur-, Druck- und Lichtsensoren,
aber auch Schalter, Lichtschranken und Kartenleser.
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Als „Aktor" wird jedes Bauteil
verstanden, das durch ein Steuersignal ansteuerbar ist und nach Maßgabe des
Steuersignals eine bestimmte Reaktion vollzieht. Auch die von dem
Aktor hervorgerufene Reaktion kann beliebiger Natur sein, insbesondere auf
eine mechanische, optische, akustische oder elektrische Größe Einfluss
nehmen. Beispiele für
Aktoren sind in diesem Sinne Kontrollleuchten und sonstige Leuchtanzeigen,
mechanische Stellsysteme, etc.
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Die
Steckplatte dient vorrangig als Montagerahmen für einen Versuchsaufbau zur
Modellierung eines Steuer- oder Regelmechanismus und ist zu diesem
Zweck mit einer Anzahl von Steckplätzen versehen, auf die jeweils
ein Sensor/Aktor-Modul aufsteckbar ist. Als „Versuchsaufbau" wird in diesem Sinne
das Ensemble der Hardwarekomponenten eines Steuer- oder Regelmechanismus
einschließlich der
Verschaltung dieser Komponenten bezeichnet.
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Grundsätzlich kann
auch das Controllermodul zum Aufstecken auf die Steckplatte konzipiert sein.
Da aber das Controllermodul gewissermaßen den Kern eines jeden zu
modellierenden Steuer- und Regelmechanismus bildet, ist es in zweckmäßiger Ausführung der
Erfindung bereits von Haus aus in die Steckplatte integriert.
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Eine
besonders einfache Modellierung von Steuer- und Regelmechanismen
wird bei dem Experimentiersystem dadurch erzielt, dass mindestens
ein Steueranschluss, bevorzugt aber mehrere oder alle Steueranschlüsse des
Mikrocontrollers an einer Frontseite des Controllermoduls zugänglich gemacht sind.
Ebenso ist mindestens ein Signalanschluss des Sensor/Aktor-Moduls, über welchen
das von dem Sensor erfolgte Messsignal abgegriffen bzw. das an den
Aktor gerichtete Steuersignal zugeführt werden kann, an einer Frontseite
des Sensor/Aktor-Moduls zugänglich
gemacht. Ein Versuchsaufbau für
einen Steuer- oder Regelmechanismus ist somit durch Verdrahten des
bzw. eines Steueranschlusses mit dem bzw. einem Signalanschluss
mittels einer Überbrückungsleitung
einfach und übersichtlich
realisierbar.
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Als „Frontseite" ist dabei jede Seite
des Kontroller- oder Sensor/Aktor-Moduls bezeichnet, die im Montagezustand
des jeweiligen Moduls an bzw. in der Steckplatte für einen
Benutzer sichtbar und zugänglich
ist. Die Frontseite wird in diesem Sinne insbesondere gebildet durch
eine Montagefläche
der Steckplatte selbst oder eine hierzu parallele Oberseite eines
auf die Steckplatte aufsteckbaren Moduls. Jedoch können im
Rahmen der Erfindung auch ein oder mehrere Steuer- bzw. Signalanschlüsse an einer
im aufgesteckten Zustand zugänglichen
Seitenfläche
oder einer der Steckplatte zugekehrten Unterseite eines Moduls angeordnet
sein.
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Aus
Gründen
der Vereinfachung sind der oder jeder Steueranschluss des Mikrocontrollers
und der oder jeder Signalanschluss des Sensor/Aktor-Moduls in zweckmäßiger Ausführung der
Erfindung in Form eines Steckkontaktes, insbesondere einer Steckbuchsen
für die
Verschaltung des Vesuchsaufbaus zugänglich gemacht.
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Die
Steckplatte und das oder jedes auf diese aufsteckbaren Modul sind
vorteilhafterweise wiederum derart ausgebildet, dass das Modul beim
Aufstecken auf die Steckplatte gleichzeitig an eine in der Steckplatte
integrierte Spannungsversorgung angeschlossen wird. Dies kommt der Übersichtlichkeit
des Versuchsaufbaus zugute, zumal die Spannungsversorgung, die für die eigentliche
Struktur des Steuer- oder Regelmechanismus nur von nachrangiger
Bedeutung ist, im Untergrund der Steckplatte verborgen ist. Für eine besonders
hohe Variabilität
des Experimentiersystems ist vorgesehen, dass die Steckplatte an
jedem Steckplatz gleichzeitig mehrere Versorgungspotenziale zur
Verfügung
stellt, insbesondere +5 V, +12 V und –12 V gegen Masse sowie das Massepotenzial
0V.
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Der
Mikrocontroller umfasst in bevorzugter Ausgestaltung eine Anzahl
von Analoganschlüssen sowie
eine Anzahl von Digitalanschlüssen,
wobei insbesondere die Digitalanschlüsse bevorzugt sowohl als Eingang
als auch als Ausgang konfigurierbar sind. Der Mikrocontroller weist
darüber
hinaus vorzugsweise mindestens einem PWM-Ausgang zur Ausgabe eines
pulsweitenmodulierten (PWM-)Signals auf.
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Zusätzlich oder
alternativ hierzu umfasst der Mikrocontroller mindestens eine Busschnittstelle,
die insbesondere in Konformität
mit einem gängigen Busstandard
ausgebildet ist. Der Mikrocontroller umfasst hierbei insbesondere
zusätzlich
oder alternativ eine I2C-Busschnittstelle
und/oder eine Can-Busschnittstelle. Der I2C
(auch als IIC bezeichnet)-Busstandard ist insbesondere zur Realisierung
von kurzreichweitigen, insbesondere geräteinternen Schaltnetzen etabliert.
Der Can-Busstandard
wird insbesondere zur Bildung von Bordnetzen im Fahrzeugbereich
vielfach eingesetzt. Die Zurverfügungstellung der
genannten Busschnittstellen – einzeln
oder in Kombination – sind
daher vorteilhaft, um praxisnahe Steuer- und Regelmechanismen modellieren
zu können.
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Wiederum
zusätzlich
oder alternativ umfasst der Mikrocontroller eine serielle Datenschnittstelle, insbesondere
nach dem RS-232-Standard, die zur Kopplung des Mikrocontrollers
mit einem Steuerrechner und/oder zur Kopplung mehrerer Mikrocontroller einsetzbar
ist.
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Für einen
einfachen Versuchsaufbau sind zweckmäßigerweise alle Steueranschlüsse des
Mikrocontrollers, insbesondere mindestens ein Busanschluss für jeden
zur Verfügung
stehenden Busstandard, sowie gegebenenfalls ein serieller Schnittstellenanschluss,
an der Frontseite des Controllermoduls bzw. – wenn dieses in der Steckplatte
integriert ist – an
der Oberfläche
der Steckplatte zugänglich
gemacht. Bevorzugt ist die oder jede Busschnittstelle bzw. serielle
Schnittstelle sowohl mittels eines üblichen Steckverbinders, insbesondere
eines neunpoligen Sub-D-Steckverbinders (DE-9), als auch in Form vereinzelter
Steueranschlüsse
für jede
Einzelleitung zugänglich
gemacht. Dies ermöglicht
es, die Busschnittstelle bzw. serielle Schnittstelle einerseits
auf konventionelle Art zur Datenübertragung
heranzuziehen, das an den einzelnen Busleitungen anliegende Signal
aber andererseits besonders einfach zu Testzwecken abgreifen zu
können.
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Ein
besonders übersichtlicher
Versuchaufbau wird in zweckmäßiger Ausgestaltung
der Erfindung dadurch ermöglicht,
dass der Mikrocontroller etwa mittig in der Steckplatte integriert
ist. Der Mikrocontroller kann so räumlich sternförmig mit
den Sensor/Aktor-Modulen verschaltet werden, was kurze Leitungsstrecken
und eine weitgehend parallele Leitungsführung ermöglicht.
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Um
mit vergleichsweise wenigen Bauteilen eine Vielzahl praxisrelevanter
Steueroder Regelmechanismen aufbauen zu können, umfasst das Experimentiersystem
vorteilhafterweise einzeln oder in beliebiger Kombination und jeweils
beliebiger Anzahl insbesondere
- – ein Temperaturmessmodul,
das einen Temperaturfühler
als Sensor umfasst,
- – ein
Lüftermodul,
das einen Lüfter
als Aktor umfasst,
- – ein
Kontrollleuchten-Modul, das mindestens eine Lampe oder Leuchtdiode
als Aktor umfasst,
- – ein
Anzeigenmodul, das eine optische Anzeige durch Darstellung alphanumerischer
Zeichen, insbesondere eine 7-Segment-Anzeige oder ein Punktdisplay,
als Aktor umfasst,
- – ein
Kartenlesermodul, das einen Kartenleser als Sensor bzw. Aktor umfasst,
- – ein
Lichtregelungsmodul, das eine steuerbare Lichtquelle, insbesondere
eine Halogenlampe, als Aktor und einen Helligkeitsmesser als Sensor
umfasst,
- – ein
Lichtschrankenmodul, das mindestens eine Lichtschranke als Sensor
umfasst,
- – ein
Signaleingabenmodul, das mindestens einen mechanischen Schalter,
insbesondere Tastschalter oder Kippschalter, als Sensor umfasst, sowie
- – ein
Lüftungsregelungsmodul,
das entlang eines Luftkanals räumlich
hintereinander geschaltet einen Lüfter und eine mittels eines
Schrittmotors verkippbare Lüftungsklappe
als Aktoren umfasst.
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Optional
enthält
mindestens eines der genannten Module den jeweiligen Sensor oder
Aktor auch mehrfach. So sind insbesondere bei dem Kontrollleuchtenmodul
und/oder dem Signaleingabemodul mehrere, insbesondere acht Leuchten
bzw. Schalter vorgesehen, um in einer geschlossenen Anordnung ganze
Bit-Worte anzeigen bzw. erzeugen zu können. Auch bei dem Lichtschrankenmodul
sind in vorteilhafter Ausgestaltung zwei räumlich hintereinander geschaltete
Lichtschranken als Sensoren vorgesehen, um beispielsweise anhand
der Betätigungsreihenfolge
dieser Lichtschranken eine Bewegungsrichtung ermitteln zu können.
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Optional
sind auch mehrere der vorstehend beschriebenen Module zu einer integralen
Baueinheit kombiniert. So ist beispielsweise zweckmäßigerweise
vorgesehen, dass das Temperaturmessmodul zusammen mit dem Kontrollleuchtenmodul
und/oder dem Lüftermodul
zu einer Baueinheit integriert ist, die sinnvoll zur Modellierung
einer Temperaturüberwachung
mit Alarmfunktion und/oder Notlüftung
verwendbar ist. Auch das Kartenlesemodul ist zweckmäßigerweise
mit einer Kontrollleuchte als zusätzlichem Aktor versehen, die
ansteuerbar ist, um beispielsweise die Erkennung einer Speicherkarte,
die Dauer des Lesevorgangs, einen Lesefehler, o.dgl. anzuzeigen.
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Alle
vorstehend beschriebenen Sensor/Aktor-Module können im Übrigen durch Verdrahtung auf der
Steckplatte funktionell zum Aufbau des Steuer- oder Regelmechanismus
miteinander kombiniert werden. Alle genannten Sensor/Aktor-Module sind dabei
grundsätzlich
zum Aufstecken auf die Steckplatte konzipiert. Zusätzlich oder
alternativ können aber
ein oder mehrere der genannten Sensor/Aktor-Module auch bereits
von Haus aus in die Steckplatte integriert sein.
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Im
Sinne einer besonders hohen Variabilität des Experimentiersystems
ist bezüglich
des Lüftungsregelungsmoduls
optional vorgesehen, dass der Schrittmotor dieses Moduls von dem
Mikrocontroller wahlweise direkt oder über einen in das Modul integrierten
Steuerschaltkreis ansteuerbar ist. Der Steuerschaltkreis ermöglicht hierbei
eine vereinfachte Ansteuerung des Schrittmotors. Die Option zur
Direktansteuerung des Schrittmotors ist dagegen insbesondere aus
pädagogischen
Gründen
sinnvoll, um eine Low-Level-Steuerung von mechanischen Stellantrieben
veranschaulichen zu können.
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Um
den Mikrocontroller in praxisnaher Weise mittels einer höheren Programmiersprache,
insbesondere C++, ansteuern zu können,
ist der Mikrocontroller vor zugsweise über die serielle Schnittstelle
an einen Steuerrechner, insbesondere einen Personal Computer (PC),
anschließbar.
Für eine
auf Hochspracheebene vereinfachte Ansteuerung des Mikrocontrollers
umfasst das Experimentiersystem dabei zweckmäßigerweise eine auf dem Steuerrechner
installierbare Treibersoftware, die in die Hochsprache einbindbare
Funktionen zur Ansteuerung des Mikrocontrollers über die serielle Schnittstelle
zur Verfügung
stellt.
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Um
auch komplexe Steuer- und Regelvorgänge in praxisnaher Weise lösen zu können, ist
der Mikrocontroller bevorzugt mit einem Multi-thread-fähigen Betriebssystem
versehen, auf dem in asynchroner Weise mehrere einzelne Steuerprozesse gleichzeitig
und unabhängig
voneinander ausgeführt werden
können.
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Im
Rahmen des baukastenartig zusammensetzbaren Experimentiersystems
wird die obige Aufgabe ferner unabhängig gelöst durch die für das vorstehend
beschriebene Experimentiersystem bestimmte Steckplatte, das in die
Steckplatte integrierte oder auf diese aufsteckbare Controllermodul
sowie durch jedes der vorstehend beschriebenen Sensor/Aktor-Module.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Darin zeigen:
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1 in
schematischer Draufsicht eine Steckplatte eines Experimentiersystems
mit – darin integriert – einem
Controllermodul, einem Temperaturmessmodul, einem Kontrollleuchtenmodul
sowie einem Lüftermodul,
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2 in
vergrößerter Teildarstellung
das Controllermodul gemäß 1,
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3 in
schematischer Draufsicht ein Kontrollleuchtenmodul zum Aufstecken
auf die Steckplatte mit acht Aktoren in Form von Leuchtdioden,
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4 in
Darstellung gemäß 3 ein
Anzeigenmodul zum Aufstecken auf die Steckplatte mit einem Aktor
in Form einer 7-Segmentanzeige,
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5 in
Darstellung gemäß 3 ein
Signaleingabemodul zum Aufstecken auf die Steckplatte mit acht Aktoren
in Form von mechanischen Kippschaltern,
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6 in
Darstellung gemäß 3 ein
Kartenlesemodul zum Aufstecken auf die Steckplatte mit einem Sensor
bzw. Aktor in Form eines Kartenlesers und einem Aktor in Form einer
Leuchtdiode,
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7 in
Darstellung gemäß 3 ein
Lichtregelungsmodul zum Aufstecken auf die Steckplatte mit einem
Aktor in Form einer Halogenlampe und einem Lichtsensor,
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8 in
Darstellung gemäß 3 ein
Lichtschrankenmodul zum Aufstecken auf die Steckplatte mit zwei
Sensoren in Form von räumlich
hintereinandergeschalteten Lichtschranken sowie vier Aktoren in
Form von Leuchtdioden,
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9 in
Darstellung gemäß 3 ein
Lüftungsregelungsmodul
zum Aufstecken auf die Steckplatte mit zwei Aktoren in Form eines
Lüfters
bzw. einer mittels eines Schrittmotors verkippbaren Lüftungsklappe,
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10 in
Darstellung gemäß 3 ein Schrittmotor-Steuerungsmodul
mit einem integrierten Schaltkreis zur Ansteuerung eines Schrittmotors,
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11 in
schematischer Darstellung das Experimentiersystem nach 1 bis 9 mit
dem Mikrocontrollermodul, einer Anzahl von Sensor/Aktor-Modulen nach 1 bzw. 3 bis 10 sowie mit
einem Steuerrechner,
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12 in
schematischer Darstellung die Softwarearchitektur einer auf dem
Steuerrechner gemäß 11 installierten
Software zur Ansteuerung des Mikrocontrollermoduls.
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Einander
entsprechende Teile und Strukturen sind in allen Figuren stets mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 10 zeigen
zunächst
separat Bestandteile eines Experimentiersystems 1, die zur
Modellierung von softwaregestützten
Steuer- und Regelungsmechanismen baukastenartig miteinander kombinierbar
sind. Die Basis des Experimentiersystems 1 wird gebildet
durch eine in 1 dargestellte Steckplatte 2.
Die Steckplatte 2 dient als Montagerahmen zum Aufbau des
zu modellierenden Steuer- oder Regelungsmechanismus und kann beispielsweise
auf einem Tisch aufgestellt werden. Die Steckplatte 2 umfasst
eine in bestimmungsgemäßer Stellung
horizontale Montagefläche 3,
auf der zehn Steckplätze 4 vorgesehen
sind.
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Jeder
Steckplatz 4 dient zum Aufstecken eines von mehreren nachfolgend
beschriebenen Sensor/Aktor-Modulen 5 (3 bis 10).
Die Steckplätze 4 sind
im Wesentlichen identisch ausgeführt, so
dass jedes der nachfolgend beschriebenen Sensor/Aktor-Module 5 auf
einen beliebigen Steckplatz 4 aufsteckbar ist. So ist jeder
Steckplatz 4 mit vier Steckbuchsen 6 versehen,
die mit korrespondierenden Steckern an einer Unterseite eines jeden
Sensor/Aktor-Moduls 5 korrespondieren. Die Steckbuchsen 6 dienen
zum einen dazu, die Sensor/Aktor-Module 5 auf dem Steckplatz 4 mechanisch
zu fixieren. Zum anderen wird über
jede Steckbuchse 6 dem jeweils aufgesteckten Sensor/Aktor-Modul 5 eine
elektrische Versorgungsspannung zugeführt. Hierbei wird durch jede
der einem Steckplatz 4 zugeordneten Steckbuchsen 6 ein
jeweils unterschiedliches elektrisches Potenzial zur Verfügung gestellt,
nämlich
+5V, +12V, –12V
und 0V (GND) gegen Masse. Die Steckbuchsen 6 sind zu diesem
Zweck innerhalb der Steckplatte 2 mit einer in diese integrierten
Spannungsversorgung (nicht näher
dargestellt) verbunden.
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Um
einen fehlerhaften Anschluss der Sensor/Aktor-Module 5 zu
vermeiden, sind die Steckbuchsen 6 bezüglich des Steckplatzes 4 in
einem unregelmäßigen Muster
angeordnet, das ein Aufstecken eines Sensor/Aktor-Moduls 5 lediglich
in einer eindeutigen Orientierung erlaubt.
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Abweichend
von dem vorstehend beschriebenen Grundmuster sind zwei der Steckplätze 4 zusätzlich mit
einem Busanschluss 7 bzw. 8 in Form eines 9-poligen
Sub-D-Steckverbinders versehen, der den automatischen Anschluss
eines busfähigen
Sensor/Aktor-Moduls 5 beim Aufstecken auf den jeweiligen
Steckplatz 4 ermöglicht.
Der Busanschluss 7 ist hierbei innerhalb der Steckplatte 2 mit
einer Can-Busleitung 9 verbunden. Der Busanschluss 8 ist innerhalb
der Steckplatte 2 an eine I2C-Busleitung 10 angeschlossen.
Zu jeder der Busleitungen 9 und 10 umfasst die
Steckplatte 2 jeweils zwei weitere Busanschlüsse 7' bzw. 8', die jeweils
außerhalb
des von den Steckplätzen 4 eingenommenen
Bereichs der Montagefläche 3 angeordnet
sind. Die jeweiligen Einzelleiter der Busleitungen 9 und 10 sind
darüber
hinaus auch separat über
Steueranschlüsse 11 bzw. 12 in
Form von einfachen Kontaktbuchsen an der Montagefläche 3 zugänglich gemacht.
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Neben
den auf die Steckplatte 2 aufsteckbaren Sensor/Aktor-Modulen 5 umfasst
das Experimentiersystem 1 weitere Sensor/Aktor-Module 13,
die bereits von Haus aus in die Steckplatte 2 integriert
sind und auch intern der Steckplatte 2 an die Versorgungsspannung
angeschlossen sind.
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Zur
Ansteuerung der Sensor/Aktor-Module 5 und 13 umfasst
das Experimentiersystem 1 ein Controllermodul 14,
das in der dargestellten Ausführung ebenfalls
in die Steckplatte 2 integriert ist. Das Controllermodul 14 ist
dabei etwa mittig bezüglich
der Montagefläche 3 angeordnet,
um einen Versuchsaufbau zur Modellierung eines Steuer- oder Regelmechanismus
in übersichtlicher
Weise sternförmig
ausgehend von dem Controllermodul 14 verdrahten zu können.
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Das
in 2 nochmals vergrößert dargestellte Controllermodul 14 umfasst
einen Mikrocontroller 20. Als Mikrocontroller 20 wird
bevorzugt das kommerziell erhältliche
System "C-Control
II Station" der
Firma Conrad Electronic verwendet.
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Der
Mikrocontroller 20 umfasst an einer in die Montagefläche 3 eingelassenen
Bedienoberfläche 21 ein
Tastenfeld 22 zur Eingabe von numerischen Steuerbefehlen,
eine Anzahl von Kontrollleuchten 23 sowie ein Display 24 zur
(zweizeiligen) Anzeige von alphanumerischen Zeichen.
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Der
Mikrocontroller 20 umfasst weiterhin eine Anzahl von Steueranschlüssen 25 (auch
als Ports bezeichnet). Jeder Steueranschluss 25 ist zweifach
in Form von paarweise parallel geschalteten Steckbuchsen an der
Montagefläche 3 der
Steckplatte 2 zugänglich
gemacht. Die Steueranschlüsse 25 umfassen
insbesondere
- – sieben als Eingang konfigurierte
Analoganschlüsse 26,
- – dreizehn
Digitalanschlüsse 27,
von denen fünf nur
als Ausgang, die übrigen
wahlweise als Ein- und Ausgang betreibbar sind,
- – Steueranschlüsse 11 und 12,
die als Busschnittstelle des Mikrocontrollers 20 zu den
Busleitungen 9 bzw. 10 dienen, sowie
- – eine
in Konformität
mit dem Standard RS-232 ausgebildete serielle Schnittstelle 28.
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Die
serielle Schnittstelle 28 ist zusätzlich mittels eines Schnittstellenanschlusses 29 (1)
in Form eines Sub-D-Steckverbinders an der Montagefläche 3 zugänglich gemacht,
um einen externen Rechneranschluss zu ermöglichen.
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Die
in die Steckplatte 2 integrierten Steuer/Aktor-Module 13 umfassen
ein Temperaturmessmodul 30, ein Kontrollleuchtenmodul 31 sowie
ein Lüftermodul 32.
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Das
Temperaturmessmodul 30 umfasst als Sensor einen, insbesondere
digitalen Temperatursensor 33. Als Temperatursensor wird
insbesondere der kommerziell erhältliche
Sensor DS-1621 des Herstellers Dallas-Semiconductor herangezogen.
Der Temperatursensor 33 ist innerhalb der Steckplatte 2 über die
I2C-Busleitung 10 permanent mit dem Mikrocontroller 20 verbunden.
Der Temperatursensor 33 ist mit einer programmierbaren
Schalthysterese ausgestattet und gibt ein über einen (nicht dargestellten) Hystereseausgang
ein Schaltsignal aus, das von logisch Null (LOW) auf logisch Eins
(HIGH) geschaltet wird, wenn die von dem Temperatursensor 33 erfasste
Temperatur einen ersten Schwellwert überschreitet, und das von HIGH
auf LOW zurückgeschaltet wird,
wenn die erfasste Temperatur einen zweiten Schwellwert unterschreitet.
Die beiden Schwellwerte sind über
den I2C-Bus unabhängig voneinander festlegbar.
Der Hystereseausgang ist intern der Steckplatte 2 fest
mit einem als Eingang betreibbaren Digitalanschluss 27 verdrahtet,
und kann diesem Digitalanschluss 27 mittels eines Kippschalters 34 reversibel
zugeschaltet werden. Drei weitere Kippschalter 35, 36 und 37 sind
mit dem Temperatursensor 33 derart verschaltet, dass durch
die Kombination der Schalterstellungen eine Adresse des Temperatursensors 33 im
Rahmen des I2C-Bus festgelegt ist.
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Das
Kontrollleuchtenmodul 31 umfasst als Aktoren zwei Kontrollleuchten
in Form von Leuchtdioden 38. Jede Leuchtdiode 38 ist
hierbei zur Ansteuerung mit einem an der Montagefläche 3 in
Form einer Steckbuchse zugänglichen
Signalanschluss 39 kontaktiert.
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Das
Lüftermodul 32 umfasst
als Aktor einen Lüfter 40,
der über
einen in Form einer Steckbuchse an der Montagefläche 3 zugänglichen
Signalanschluss 41 ansteuerbar ist.
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Die
Module 30 bis 32 können insbesondere durch Verschaltung
des Kontrollleuchtenmoduls 31 und/oder des Lüftermoduls 32 mit
je einem Digitalanschluss 27 des Mikrocontrollers 20 zur
Modellierung einer Temperaturüberwachung
kombiniert werden. Der Mikrocontroller 20 kann dabei beispielsweise derart
programmiert werden, dass er die von dem Temperatursensor 33 gemessene
Temperatur einliest und auswertet und die Leuchtdioden 38 und/oder
den Lüfter 40 ansteuert,
wenn die erfasste Temperatur vorgegebene Schwellwerte über- bzw. unterschreitet.
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Die
zum Aufstecken auf die Steckplatte 2 vorgesehenen Sensor/Aktor-Module
5 sind anhand der 3 bis 9 nachfolgend
näher beschrieben. Jedes
dieser Module weist einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper auf,
in dem die jeweiligen Aktoren und/oder Sensoren des Sensor/Aktor-Moduls 5 gehaltert
sind. An einer Unterseite dieses Grundkörpers, die in Montagestellung
der Steckplatte 2 zugekehrt ist, sind die mit den Steckbuchsen 6 korrespondierenden
Stecker angeordnet. An einer davon abgewandten, und damit einem
Benutzer des Experimentiersystems 1 in Montagestellung
zugewandten Oberseite des Grundkörpers
sind die jeweiligen Signalanschlüsse
des Sensor/Aktor-Moduls 5 in Form von Steckbuchsen zugänglich gemacht
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3 zeigt
ein als Kontrollleuchtenmodul 45 ausgebildetes Sensor/Aktor-Modul
5, das als Aktoren acht Kontrollleuchten in Form von Leuchtdioden 46 umfasst.
Zur optischen Anzeige von Steuersignalen des Mikrocontrollers 20 ist
jede Leuchtdiode 46 über einen
korrespondierenden Signalanschluss 47 ansteuerbar.
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Zur
Signalanzeige dient auch ein in 4 dargestelltes
Sensor/Aktor-Modul 5, das nachfolgend als Anzeigemodul 48 bezeichnet
ist. Dieses Anzeigemodul 48 weist als Aktor eine 7-Segmentanzeige 49 auf,
deren Segmente separat über
jeweils einen Signalanschluss 50 ansteuerbar sind.
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Zur
Eingabe von Schaltsignalen dient dagegen ein in 5 dargestelltes
Sensor/Aktor-Modul 5, das nachfolgend als Signaleingabemodul 51 bezeichnet
ist. Dieses Signaleingabemodul 51 umfasst als Sensoren
acht handbetätigbare
Kippschalter 52. Das von einem jeden Kippschalter 52 erzeugte Schaltsignal
ist hierbei über
einen zugeordneten Signalanschluss 53 abgreifbar.
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6 zeigt
ein Sensor/Aktor-Modul 5, das als Kartenlesemodul 54 ausgebildet
ist. Das Kartenlesemodul 54 enthält einen Kartenleser 55,
der zum Auslesen einer Speicherkarte 56, insbesondere Chipkarte
oder Magnetkarte, ausgebildet ist. Der Kartenleser 55 ist
im Sinne der obigen Definition gleichzeitig Aktor und Sensor, indem
er einerseits über
einen Signalanschluss 57 mit einem Taktimpuls zum getakteten
Auslesen der auf der Speicherkarte 56 enthaltenen Information
ansteuerbar ist, und andererseits über einen Signalanschluss 58 die
ausgelesenen Daten als Messsignal ausgibt. Das Kartenlesemodul 54 enthält als zusätzlichen
Aktor eine Leuchtdiode 59, die über einen zugehörigen Signalanschluss 60 ansteuerbar
ist. Die Leuchtdiode 59 kann im Rahmen eines Versuchsaufbaus
beispielsweise dazu verwendet werden, die Erkennung der Speicherkarte
und/oder die Beendigung des Auslesevorgangs optisch anzuzeigen.
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7 zeigt
ein Sensor/Aktor-Modul 5, das die Modellierung eines Lichtregelungsmechanismus ermöglicht und
nachfolgend als Lichtregelungsmodul 61 bezeichnet ist.
Das Lichtregelungsmodul 61 umfasst als Aktor eine hinsichtlich
ihrer Helligkeit steuerbare Lichtquelle in Form einer Halogenlampe 62.
Das Lichtregelungsmodul 61 umfasst weiterhin einen Lichtsensor 63,
z.B. in Form eines Fotowiderstandes.
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Der
Lichtsensor 63 ist hierbei zur Erfassung der von der Halogenlampe 62 emittierten
Lichtstärke der
Halogenlampe 62 räumlich
gegenübergestellt. Die
Halogenlampe 62 ist über
einen Signalanschluss 64 ansteuerbar. Das von dem Lichtsensor 63 erfasste Messsignal
ist über
einen zweiten Signalanschluss 65 abgreifbar.
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Um
mittels des Lichtregelungsmoduls 61 eine Lichtregelung
zu modellieren, ist der Signalanschluss 64 mit einem als
Ausgang konfigurierten Analoganschluss 26 und der Signalanschluss 65 mit einem
als Eingang konfigurierten zweiten Analoganschluss 26 des
Mikrocontrollers 20 zu verbinden. Ein Regelalgorithmus,
der die Halogenlampe 62 derart ansteuert, dass das von
dem Lichtsensor 63 als Istwert erfasste Messsignal an einen
vorgegebenen Sollwert angepasst wird, ist in dem Mikrocontroller 20 oder
in einem mit diesem verbundenen Steuerrechner zu implementieren.
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8 zeigt
ein als Lichtschrankenmodul 66 ausgebildetes Sensor/Aktor-Modul
5, das als Sensoren zwei Gabellichtschranken 67 umfasst.
Die Gabellichtschranken 67 sind insbesondere räumlich einander
hintereinandergeschaltet angeordnet, um z.B. die Bewegungsrichtung
eines durch beide Gabellichtschranken hindurchgeführten Gegenstandes
detektieren zu können.
Jeder Gabellichtschranke 67 ist hierbei ein Signalanschluss 68 zugeordnet, über den ein
Zustandssignal der zugeordneten Gabellichtschranke 67 abgreifbar
ist. Das Lichtschrankenmodul 66 umfasst des weiteren als
Aktoren vier Leuchtdioden 69 die über jeweils einen zugeordneten
Signalanschluss 70 ansteuerbar sind. Hierbei sind jeweils zwei
Leuchtdioden 69 räumlich
eine Gabellichtschranke 67 zugeordnet. Die Leuchtdioden 69 lassen sich
damit insbesondere dazu verwenden, den Zustand der zugehörigen Gabellichtschranke 67 anzuzeigen.
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9 zeigt
ein als Lüftungsregelungsmodul 71 ausgebildetes
Sensor/Aktor-Modul 5. Das Lüftungsregelungsmodul 71 umfasst
als Aktoren einen Lüfter 72 sowie
einen Schrittmotor 73, mit dem eine Lüftungsklappe 74 über eine
Stellmechanik 75 verkippbar ist.
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Die
Lüftungsklappe 74 ist
hierbei dem Lüfter 72 entlang
eines Luftkanals 76 strömungstechnisch nachgeschaltet
und derart angeordnet, dass sie im Luftkanal 76 zwischen
einer Freigabestellung und einer Sperrstellung verschwenkbar ist.
-
Der
Schrittmotor 73 ist seinerseits über einen in das Lüftungsregelungsmodul 71 integrierten
Treiber-Schaltkreis 77 angesteuert. Als Treiber-Schaltkreis 77 wird
insbesondere der kommerziell erhältliche
Baustein L298N der Fa. ST Microelectronics verwendet. Der Treiber-Schaltkreis 77 hat
vier Signaleingänge 78 („ A", „B", „C" und „D"), über welche
jeweils eine Phase des Schrittmotors 73 direkt ansteuerbar
ist. Der Treiber-Schaltkreis 77 hat weiterhin zwei weitere
Signaleingänge 79 („INH1” und „INH2"), über die
für die
Phasen A und B bzw. für
die Phasen C und D ein Unterdrückungs-Signal
(inhibit signal) zuführbar
ist. Durch die Unterdrückungssignale
kann der Treiber-Schaltkreis 77 in einen Betriebmodus versetzt
werden, in dem er die den Phasenstrom in den jeweils zugeordneten
Phasen besonders schnell abklingen lässt, wenn die Phasen nicht
aktiv bestromt sind.
-
Das
Lüftungsregelungsmodul 71 enthält zwei
weitere Signaleingänge 80, über welche
jeweils ein Positionssignal abgreifbar ist. Eines der beiden Positionssignale
zeigt hierbei an, ob die Lüftungsklappe 74 vollständig geöffnet ist.
Das andere Positionssignal zeigt an, ob die Lüftungsklappe 74 vollständig geschlossen
ist. Jeder der beiden Signaleingänge 80 korrespondiert
hierbei mit einem Positionssensor 81, insbesondere in Form
einer Reflexions-Lichtschranke. Die beiden Positionssensoren 80 sind
dabei derart bezüglich
eines Auslösers 82 der
Stellmechanik 75 – insbesondere
eines Reflektorelements – angeordnet,
dass der Auslöser 82 eine
der beiden Positionssensoren bestätigt, wenn die Lüftungsklappe 74 die
zugehörige
Extremposition erreicht hat.
-
In 10 ist
ein Schrittmotorsteuerungsmodul 83 offenbart, das eine
vereinfachte Ansteuerung eines Schrittmotors ermöglicht. Das Schrittmotorsteuerungsmodul 83 kann
hierbei insbesondere in Kombination mit dem Lüftungsregelungsmodul 71 eingesetzt
werden, um den dortigen Schrittmotor 73 über den
dortigen Treiber- Schaltkreis 77 anzusteuern.
Kernbestandteil des Schrittmotorsteuerungsmodul 83 ist
ein integrierter Steuer-Schaltkreis 84, der insbesondere
in Form des kommerziell erhältlichen Baustein
L297 der Fa. ST Microelectronics realisiert ist. Der Steuer-Schaltkreis 84 umfasst
als Ausgänge vier
Signalanschlüsse 85 (beschriftet
mit „A", „B", „C" und „D"), die mit den entsprechenden
Signalanschlüssen 78 des
Lüftungsregelungsmoduls 71 korrespondieren.
Der Steuer-Schaltkreis 84 umfasst zwei weitere Signalanschlüsse 86 (beschriftet
mit „INH1" und „INH2"), die mit den entsprechenden
Signalanschlüssen 79 des
Lüftungsregelungsmoduls 71 korrespondieren.
-
Das
Schrittmotorsteuerungsmodul 83 ist selbst ansteuerbar über drei
weitere Signaleingänge 87, 88 und 89.
Mittels eines ersten Signalanschlusses 87 („EIN") kann dabei der
Steuer-Schaltkreis 84 aktiviert werden. Mittels eines zweiten
Signalanschlusses 88 („R/L") kann ein Richtungsbit vorgegeben werden,
das die Laufrichtung des angesteuerten Schrittmotors vorgibt. Mittels
eines dritten Signalanschlusses 89 („R/L") kann ein Taktsignal vorgegeben werden.
-
Die
Signalanschlüsse 85 bis 89 sind
intern des Schrittmotorsteuerungsmoduls 83 mit entsprechenden
Ports des Steuer-Schaltkreises 84 verdrahtet. Bei Vorgabe
eines Taktsignals auf den Signalanschluss 89 steuert der
Steuer-Schaltkreis 84 – sofern aktiviert – einen
ausgangsseitig unter Zwischenschaltung eines Treiber-Schaltkreises angeschlossenen
Schrittmotor derart an, dass der Schrittmotor pro Taktpuls um einen
Schritt in die durch das Richtungsbit vorgegebene Richtung verstellt
wird.
-
Zur
Realisierung eines Steuer- oder Regelmechanismus kann das Experimentiersystem 1 mit Steckplatte 2,
Controllermodul 14 sowie einem oder mehreren Sensor/Aktor-Modulen 5 bzw. 13 entweder als "Stand-Alone-Gerät" oder – wie in 11 schematisch
angedeutet – mit
einem externen Steuerrechner 90 betrieben werden.
-
In
beiden Varianten werden die gegebenenfalls benötigten Sensor/Aktor-Module
5 auf der Steckplatte 2 aufgesteckt und durch elektrische
Verbindung der jeweiligen Signalanschlüsse mit geeigneten Steueranschlüssen 25 des
Mikrocontrollers 20 verdrahtet. Hierzu werden bevorzugt
flexible isolierte Überbrückungsleitungen
mit beidendseitig vorgesehenen Kontaktsteckern herangezogen.
-
Wird
das Experimentiersystem 1 als "Stand-Alone"-Gerät
verwendet, so wird ein geeigneter Steuer- oder Regelalgorithmus
direkt in dem Mikrocontroller 20 implementiert. Dank eines
multi-thread-fähigen
Betriebssystems kann der Mikrocontroller 20 hierbei mehrere
Prozesse unabhängig voneinander
und gleichzeitig bearbeiten.
-
Zum
Betrieb des Experimentiersystems 1 mit dem externen Steuerrechner 90 wird
zwischen dem Schnittstellenanschluss 29 und einer seriellen Schnittstelle
des Steuerrechners 90 zunächst gemäß 11 eine
serielle Datenverbindung 91 gemäß dem RS-232-Standard hergestellt.
-
Auch
in dieser Betriebsweise sind wiederum unterschiedliche Betriebsvarianten
möglich.
So kann der auf der Steckplatte 2 installierte Versuchsaufbau von
einem auf dem Steuerrechner 90 installierten Anwendungsprogramm 92 aus
direkt kontrolliert werden. Der Mikrocontroller dient in diesem
Fall lediglich als Zwischenglied zur Herstellung einer Verbindung zwischen
den Sensor/Aktor-Modulen 5 bzw. 13 und dem Anwendungsprogramm 92,
in dem der eigentliche Steuer- oder Regelalgorithmus implementiert
ist.
-
Alternativ
hierzu kann das Anwendungsprogramm 84 dazu ausgebildet
sein, den Mikrocontroller 20 zu programmieren, so dass
der Steuer- oder Regelalgorithmus in dem Mikrocontroller 20 implementiert
ist. Zur Durchführung
des zu modellierenden Steuer- oder Regelvorgangs kann der Steuerrechner 82 in
diesem Fall entweder wieder abgeklemmt werden – das Experimentiersystem 1 arbeitet
dann wiederum als Stand-Alone-Gerät – oder der Steuerrechner 82 wird
als Befehlskonsole zum Starten, Beenden und Konfigurieren des auf
dem Mikrocontroller 20 implementierten Algorithmus und/oder
als Monitor zum Anzeigen von Messdaten zu Test- oder Überwachungszwecken
herangezogen.
-
Es
ist ferner auch eine Kombination der vorstehend beschriebenen Betriebsvarianten
denkbar, bei der ein mehrschichtiger Steuer- oder Regelalgorithmus
teilweise in dem Mikrocontroller 20, und teilweise in dem
Anwendungsprogramm 92 implementiert ist.
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Das
Anwendungsprogramm 92 sowie der Steuer- oder Regelalgorithmus – sei er
nun im Rahmen des Anwendungsprogramms 92 oder in dem Mikrocontroller 20 implementiert – ist zur
Inbetriebnahme eines Versuchsaufbaus von dem Benutzer des Experimentiersystems 1 zu
programmieren. Hierin liegt einer der Lerninhalte, die mit dem Experimentiersystem 1 bestimmungsgemäß vermittelt
werden sollen.
-
Der
Benutzer bedient sich zur Programmierung des Anwendungsprogramms 92 bestimmungsgemäß einer
höheren
Programmiersprache, insbesondere C++. Um mittels eines solchen hochsprachlich
programmierten Anwendungsprogramms 92 den Zugriff über die
serielle Datenverbindung 91 auf den Mikrocontroller 20 zu
erleichtern, wird im Rahmen des Experimentiersystems 1 eine
Treibersoftware 93 zur Verfügung gestellt, die auf dem
Steuerrechner 90 installierbar ist und entsprechende Funktionen
zur Einbindung in das Anwendungsprogramm 92 zur Verfügung stellt.
-
Eine
Softwarearchitektur, in die seitens des Steuerrechners 90 das
Anwendungsprogramm 92 und die Treibersoftware 93 eingebunden
sind, ist in 12 schematisch dargestellt.
Aus der Darstellung ist erkennbar, dass das Anwendungsprogramm 92 auf
der Treibersoftware 93 aufsetzt, die ihrerseits auf einen
in das Betriebssystem 94 des Steuerrechners 90 eingebetteten
Schnittstellentreiber (nachfolgend kurz als Schnittstelle 95 bezeichnet)
aufsetzt.
-
Die
Treibersoftware 93 setzt sich ihrerseits aus einer sogenannten
physischen Schicht 96 (physical layer) und einer sogenannten
logischen Schicht 97 (logical layer) zusammen. Die physische
Schicht 96 enthält
hierbei Funktionen zur Initialisierung und Deinitialisierung der
seriellen Schnittstelle 95 für die Kommunikation mit dem
Mikrocontroller 20 sowie zur Überwachung der seriellen Schnittstelle 95.
Die logische Schicht 97 enthält dagegen die eigentlichen Funktionen
zur Ansteuerung des Mikrocontrollers 20. Die logische Schicht 97 umfasst
insbesondere Funktionen zum Senden von Befehlen und Daten an den Mikrocontroller 20,
insbesondere zum Aktivieren, Deaktivieren und Konfigurieren von
Steueranschlüssen 25 des
Mikrocontrollers 20 sowie zum Lesen von Daten von dem Mikrocontroller 20.
-
Die
Vorteile des vorstehend beschriebenen Experimentiersystems 1 bestehen
insbesondere darin, dass praxisnahe Lösungen für typische Probleme der softwaregestützten Steuer-
und Regelungstechnik mit einfachen Mitteln schnell und übersichtlich modellierbar
und didaktisch sinnvoll darstellbar sind. So sind Prozesssteuerungen
und -regelungen in ihrer Gesamtheit auf unterschiedlichstem Niveau
vermittelbar. Eine hohe Praxisnähe
des Experimentiersystems 1 wird insbesondere dadurch erreicht,
dass die Kommunikation der Module und Boards untereinander über industrieübliche Bussysteme
und Schnittstellen erfolgt, und dass andererseits die Programmierung
der Kommunikation zwischen Modulen/Boards und gegebenenfalls einem
Steuerrechner auf Hochspracheebene erfolgen kann, dass aber andererseits
die Kommunikation zwischen Modulen und Board auch auf Mikrocontrollerebene
erfolgen kann. Didaktische Vorteile des Experimentiersystems 1 bestehen
weiterhin insbesondere darin, dass das Experimentiersystem 1 äußerst variabel
an verschiedenste Aufgabestellungen anpassbar ist. Zudem bildet
das Experimentiersystem 1 ein hoch integratives System,
das mit nahezu jedem elektro- und informationstechnischen System
koppelbar ist. Dies bietet besonders aus didaktischer Sicht mannigfaltige
Möglichkeiten
der Vernetzung verschiedenster Lerninhalte.
-
- 1
- Experimentiersystem
- 39
- Signalanschluss
- 2
- Steckplatte
- 40
- Lüfter
- 3
- Montagefläche
- 41
- Signalanschluss
- 4
- Steckplatz
- 45
- Kontrollleuchtenmodul
- 5
- Sensor/Aktor-Modul
- 46
- Leuchtdiode
- 6
- Steckbuchse
- 47
- Signalanschluss
- 7,
7'
- (Can-)Busanschluss
- 48
- Anzeigemodul
- 8,
8'
- (I2C-)Busanschluss
- 49
- 7-Segmentanzeige
- 9
- (Can-)
Busleitung
- 50
- Signalanschluss
- 10
- (I2C-)Busleitung
- 51
- Signaleingabemodul
- 11
- Steueranschluss
- 52
- Kippschalter
- 12
- Steueranschluss
- 53
- Signalanschluss
- 13
- Sensor/Aktor-Modul
- 54
- Kartenlesemodul
- 14
- Controllermodul
- 55
- Kartenleser
- 20
- Mikrocontroller
- 56
- Speicherkarte
- 21
- Bedienoberfläche
- 57
- Signalanschluss
- 22
- Tastenfeld
- 58
- Signalanschluss
- 23
- Kontrollleuchte
- 59
- Leuchtdiode
- 24
- Display
- 60
- Signalanschluss
- 25
- Steueranschluss
- 61
- Lichtregelungsmodul
- 26
- Analoganschluss
- 62
- Halogenlampe
- 27
- Digitalanschluss
- 63
- Lichtsensor
- 28
- serielle
Schnittstelle
- 64
- Signalanschluss
- 29
- Schnittstellenanschluss
- 65
- Signalanschluss
- 30
- Temperaturmessmodul
- 66
- Lichtschrankenmodul
- 31
- Kontrollleuchtenmodul
- 67
- Gabellichtschranke
- 32
- Lüftermodul
- 68
- Signalanschluss
- 33
- Temperatursensor
- 69
- Leuchtdiode
- 34
bis 37
- Schalter
- 70
- Signalanschluss
- 38
- Leuchtdiode
- 71
- Lüftungsregelungs
-
- modul
- 72
- Lüfter
- 73
- Schrittmotor
- 74
- Lüftungsklappe
- 75
- Stellmechanik
- 76
- Luftkanal
- 77
- Treiber-Schaltkreis
- 78
- Signalanschluss
- 79
- Signalanschluss
- 80
- Signalanschluss
- 81
- Positionssensor
- 82
- Auslöser
- 90
- Steuerrechner
- 91
- serielle
Datenverbin
-
- dung
- 92
- Anwendungsprogramm
- 93
- Treibersoftware
- 94
- Betriebssystem
- 95
- Schnittstellentreiber
- 96
- (physische)
Schicht
- 97
- (logische)
Schicht