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Die
Erfindung betrifft eine Seitengassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Seitengassackanordnung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 18.
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Bisher
bekannte Seitengassäcke
stellen in Bezug auf ihren Schutzbereich und ihre Rückhaltewirkung
einen Kompromiss dar, da sie an eine durchschnittliche Körpergröße bzw.
an ein durchschnittliches Körpergewicht
angepasst sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Seitengassackvorrichtung
zu schaffen, die in höherem
Maße individuell
einem Fahrzeuginsassen angepasst ist.
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Dieses
Problem wird durch eine Seitengassackanordnung mit den Merkmalen
gemäß dem Anspruch
1 bzw. dem Anspruch 18 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach
ist in einem ersten Aspekt der Erfindung eine Seitengassackanordnung
für ein
Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
vorgesehen, die an der Innenseite einer Fahrzeugkarosserie anzuordnen ist,
mit mindestens zwei aufblasbaren Elementen, die jeweils mindestens
zwei entlang der vertikalen Fahrzeugachse übereinander angeordnete Kammern
aufweisen und die entlang der Fahrzeuglängsachse derart hintereinander
anzuordnen sind, dass jedes der aufblasbaren Elemente einem anderen
Längseinstellbereich
eines nahe der Innenseite der Fahrzeugkarosserie angeordneten, hinsichtlich
der Sitzlängenposition
einstellbaren Fahrzeugsitzes zugeordnet ist und an mindestens eine
mit dem zugeordneten Längseinstellbereich
des Fahrzeugsitzes korrespondierende Körperkenngröße eines Fahrzeuginsassen angepasst
ist.
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Die
Körperkenngröße ist z.B.
die Körpergröße oder
das Körpergewicht
eines Fahrzeuginsassen. Bevorzugt umfasst die Seitengassackanordnung mindestens
zwei aufblasbare Elemente, die verschiedene entlang der vertikalen
Fahrzeugachse gemessene Längen
aufweisen.
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In
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist das aufblasbare Element, das in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie am
weitesten hinten anzuordnen ist, die größte Länge gemessen entlang der vertikalen
Fahrzeugachse auf, während
das aufblasbare Element, das in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie
am weitesten vorne anzuordnen ist, die kleinste Länge aufweist.
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Dadurch,
dass die aufblasbaren Elemente unterschiedliche vertikale Längen aufweisen,
ist die Seitengassackanordnung der Körpergröße eines Insassen angepasst.
Dies dadurch, dass das längste aufblasbare
Element einer hinteren Position des Fahrzeugsitzes zugeordnet ist;
wobei davon ausgegangen wird, dass diese Fahrzeugsitz-Position von einem
großen
Fahrzeug-Insassen benutzt wird. Entsprechend weist das vordere aufblasbare
Element eine geringere Länge
auf, da ein Fahrzeuginsasse, der die diesem Element zugeordnete
Fahrzeugsitz-Position benutzt, kleiner ist.
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Die
vertikalen Ausdehnungen der aufblasbaren Elemente können auf
bestimmte Dummy-Formate
ausgelegt sein. Beispielsweise kann das hintere Element auf einen
so genann ten 95er-Dummy (großer,
schwerer Mann) abgestimmt sein, während das vordere Element auf
einen 5er-Dummy (kleine Frau) abgestimmt ist. Ein zusätzliches
mittleres Element könnte
auf einen Durchschnitts-Dummy (50er-Dummy) ausgelegt sein.
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Somit
wird der Nachteil eines herkömmlichen
Seitengassacks vermieden, dass eine Obergrenze des Innendrucks des
Seitengassacks durch die empfindlichste Körperregion bezogen auf einen kleinen
Fahrzeuginsassen (5 %-Dummy) festgelegt ist. Bei diesen herkömmlichen
Seitengassäcken
wird wertvolles Potential zum Schutz eines größeren Insassen verschenkt.
Dies wird mit der vorliegenden Erfindung vermieden, da die Seitengassackanordnung
an einen Fahrzeuginsassen individualisiert angepasst ist.
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Bevorzugt
umfasst die Seitengassackanordnung aufblasbare Elemente mit jeweils
mindestens zwei Kammern, die nach dem Aufblasen des jeweiligen aufblasbaren
Elementes unterschiedliche Innendrücke aufweisen.
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Durch
das Vorhandensein von Kammern, die nach dem Aufblasen unterschiedliche
Innendrücke aufweisen,
wird eine Anpassung eines aufblasbaren Elementes der Seitengassackanordnung
an individuelle körperliche
Merkmale eines Fahrzeuginsassen erreicht. Dazu ist die Zahl der
Kammern unterschiedlichen Luftdrucks nicht auf zwei beschränkt, sondern es
kann größere Zahl
von Kammern vorgesehen sein, um z.B. eine Mehrzahl bestimmter Körperregionen
des Fahrzeuginsassen spezifisch zu schützen.
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Dazu
sind Kammern eines aufblasbaren Elementes vorteilhafterweise bestimmten
Körperregionen
des zu schützenden
Fahrzeuginsassen zugeordnet. Die Kammern sind übereinander angeordnet, so dass
beispielsweise eine obere Kammer den Schulterbereich und eine untere
Kammer dem Pelvis-Bereich eines menschlichen Körpers zugeordnet sein kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst
mindestens ein aufblasbares Element drei bezogen auf die Fahrzeughöhenrichtung übereinander
angeordnete Kammern, wobei nach dem Aufblasen des Elementes die
untere Kammer den höchsten,
die mittlere Kammer den geringsten und die obere einen im Vergleich
mit den beiden anderen Kammern mittleren Innendruck aufweist.
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Dabei
sind die Kammern bestimmten Körperregionen
eines Fahrzeuginsassen zugeordnet: Die untere Kammer ist der Pelvis-Zone
des menschlichen Körpers
zugeordnet. Diese Zone ist biomechanisch stärker belastbar, so dass die
zugeordnete Kammer im Ver gleich mit den anderen Kammern den höchsten Innendruck
aufweisen sollte. Die mittlere Kammer ist dem Thorax-/Abdomen-Bereich
zugeordnet und sollte den niedrigsten Innendruck aufweisen, weil
diese Körperregion
die niedrigsten biomechanischen Grenzwerte besitzt und somit im
Vergleich zu den übrigen
zu schützenden
Körperregionen
weniger stark belastbar ist. Die obere Kammer ist der Schulterregion
des menschlichen Körpers
zugeordnet und sollte einen Innendruck aufweisen, der sich zwischen den
Innendrücken
der beiden anderen Kammern bewegt.
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Zum
Abstimmen des Innendrucks sind an Kammern eines aufblasbaren Elementes
Belüftungsöffnungen
angeordnet. Je nach Größe des Querschnitts
einer Belüftungsöffnung stellt
sich beim Aufblasen eines aufblasbaren Elementes ein bestimmter Innendruck
in der jeweiligen Kammer ein. Eine große Belüftungsöffnung führt zu einem vergleichsweise geringen
Innendruck. Es versteht sich, dass sämtliche Kammern eines aufblasbaren
Elementes derartige Belüftungsöffnungen
aufweisen können.
Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, es liegt ebenfalls im
Rahmen der Erfindung, dass ein aufblasbares Element Kammern aufweist,
die nicht mit einer Belüftungsöffnung versehen
sind, z.B. die untere Kammer eines aufblasbaren Elements, die einer
belastbareren Körperregion
eines Fahrzeuginsassen zugeordnet ist.
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Neben
dem Anordnen von Belüftungsöffnungen
kann der Innendruck alternativ oder zusätzlich durch ein Einstellelement
(z.B. ein Gasflussregler) gesteuert werden, das einen Gasfluss zu
einem oder allen aufblasbaren Elementen regelt. Dabei steht der Gasflussregler
in Strömungsverbindung
mit einem Gasgenerator, der im Auslösefall Gas zum Aufblasen eines
aufblasbaren Elementes freisetzt.
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In
einer ersten Variante zum Aufblasen der aufblasbaren Elemente wird
das im Auslösefall
aus einem Gasgenerator ausströmende
Gas über
eine Gasflussweiche in jeweils ein aufblasbares Element der Seitengassackanordnung
eingeleitet. Dabei wird die Gasflussweiche in Abhängigkeit
von der Position des Fahrzeugsitzes so eingestellt, dass nur das
der aktuellen Position des Fahrzeugsitzes zugeordnete aufblasbare
Element des Seitengassacks aufgeblasen wird. Die Gasflussweiche
wird bevorzugt elektromotorisch betrieben. Des Weiteren kann ein
Signalgeber vorhanden sein, der die jeweils gewählte Einstellung des Fahrzeugsitzes
erfasst und ein entsprechendes Signal an die Gasflussweiche sendet.
Daraufhin fährt
die Gasflussweiche den richtigen Befüllkanal an, so dass nur das
aufblasbare Element aufgeblasen wird, das der tatsächlich benutzten
Sitzposition zugeordnet ist. Mit dieser Ausgestaltung wird eine
automatisierte Einstellung der Seitengassackanordnung bereitgestellt.
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Eine
zweite Variante zum Befüllen
der aufblasbaren Elemente sieht vor, dass jedem aufblasbaren Element
ein eigener Gasgenerator zugeordnet ist. Je nach dem, welche Position
der Fahrzeugsitz einnimmt, wird im Auslösefall der Gasgenerator gezündet, der
dem entsprechenden aufblasbaren Element des Seitengassacks zugeordnet
ist.
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Eine
dritte Variante zum Befüllen
der aufblasbaren Elemente umfasst einen Gasgenerator, der über einen
Gasstromverteiler mit mehreren aufblasbaren Elementen der Seitengassackanordnung gleichzeitig
in Strömungsverbindung
steht. Hierzu ist z.B. ein besonders leistungsstarker Gasgenerator angeordnet,
der im Auslösefall
sämtliche
aufblasbare Elemente der Seitengassackanordnung aufbläst. Bei dieser
Variante sind keinerlei Sensoren oder Regelungsmechanismen, beispielsweise
zur Erkennung der aktuellen Position des Fahrzeugsitzes, notwendig.
Darüber
hinaus würde
das Aufblasen sämtlicher Elemente
einen Schutz auch für
den Fall bereitstellen, dass der Fahrzeugsitz zwischen zwei aufblasbaren
Elementen eingestellt ist, der Fahrzeug-Insasse also zwischen diesen
Elementen sitzt. In diesem Fall würde mit dieser Variante der
Fahrzeuginsasse durch zwei benachbarte aufblasbare Elemente der
Seitengassackanordnung zurückgehalten.
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Besonders
bevorzugt sind die aufblasbaren Elemente als Kammern eines Gassacks
ausgebildet. Diese Kammern können
wiederum – wie
oben beschrieben – Kammern
aufweisen, die beim Aufblasen des Gassacks mit unterschiedlichen
Innendrücken befüllt werden.
Es liegt jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung, dass die aufblasbaren
Elemente separate Gassäcke
sind, die benachbart angeordnet sind.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Kammern eines aufblasbaren Bereiches
bevorzugt als Kammern eines Gassackes ausgebildet sind, d.h. als Bereiche
innerhalb einer gemeinsamen Hülle.
Es liegt jedoch darüber
hinaus im Rahmen der Erfindung, dass die einzelnen Kammern eines
aufblasbaren Bereiches durch separate Hüllen gebildet sind, die übereinander
angeordnet werden.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung sieht eine Seitengassackanordnung vor,
die mindestens ein aufblasbares Element sowie Mittel zum Erfassen
einer Körperkenngröße eines
Fahrzeuginsassen, dem das aufblasbare Element zugeordnet ist, aufweist. Zusätzlich sind
Einstellmittel angeordnet, die in Abhängigkeit von der erfassten
Körperkenngröße einen Gasfluss
zum Aufblasen des aufblasbaren Elementes einstellt.
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Die
dem aufblasbaren Element zugeleitete Gasmenge kann von den Einstellmitteln
beispielsweise in Abhängigkeit
von der Körpergröße oder
vom Körpergewicht
des Fahrzeuginsassen geregelt werden. Zum Bestimmen der Körpergröße können z.B. optische
Sensoren verwendet werden. Zum Erfassen des Körpergewichtes eines Fahrzeuginsassen
ist bevorzugt ein Gewichtssensor angeordnet. Für eine schwerere Person kann
dann z.B. ein höherer
Innendruck im aufblasbaren Element bereitgestellt werden. Die Einstellmittel
umfassen in bevorzugter Weise einen Gasflussregler. Die entsprechende
Einstellung des Gasflussreglers kann z.B. bereits vor dem Losfahren
vorgenommen werden.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ist das aufblasbare Element in einer Sitzlehne eines Fahrzeugsitzes
oder z.B. in einem mit einer Lehne verbundenen Halterungselement
angeordnet. Vorteilhafterweise weist das aufblasbare Element in
Fahrzeughöhenrichtung übereinander
angeordnete Kammern unterschiedlichen Innendrucks auf. Die sich
beim Aufblasen einstellenden unterschiedlichen Innendrücke der
verschiedenen Kammern dienen – wie
oben bereits erläutert – dazu,
unterschiedliche Körperregionen
des zu schützenden
Fahrzeuginsassen individuell zu schützen.
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Eine
Anpassung des vertikalen Ausdehnung des aufblasbare Elementes, d.h.
die Länge
des aufblasbare Elementes in Bezug auf die Fahrzeughöhenrichtung,
auf einen Fahrzeuginsassen ist bei diesem Aspekt der Erfindung durch
die im Auslösefall
in das aufblasbare Element einströmende Gasmenge möglich.
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Ist
das aufblasbare Element in eine Lehne eines Fahrzeugsitzes integriert,
wird es beim Verändern
der Position des Fahrzeugsitzes mitbewegt. Dabei besteht nicht wie
beim ersten Aspekt der Erfindung (Integration der Seitengassackanordnung
an einer Fahrzeugkarosserie bzw. in eine Fahrzeugtür) die Notwendigkeit,
die Position des Fahrzeugsitzes möglichst genau in Abhängigkeit
von der Körpergröße des Fahrzeuginsassen
einzustellen, damit der Fahrzeuginsasse auch wirklich parallel zu
dem seiner Körpergröße entsprechenden
aufblasbaren Element der Seitengassackanordnung sitzt.
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Daher
bietet sich die Integration der Seitengassackanordnung in eine Fahrzeugsitz-Lehne besonders für den Beifahrersitz
an, weil vom Beifahrer nicht immer erwartet werden kann, dass er
die seiner Körpergröße entsprechende
Position des Fahrzeugsitzes einstellt. Der Fahrer hingegen wird
in den meisten Fällen
seinen Fahrzeugsitz vor Beginn der Fahrt entsprechend seiner Körpergröße einstellen, um
ergonomischen Zugang zu den Bedienelementen des Fahrzeugs, wie z.
B. Pedale und Lenkrad, zu erhalten. In vorteilhafter Weise wird
somit in einem Fahrzeug für
den Fahrer eine Seitengassackanord nung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung,
d. h. "türintegriert", und für den Beifahrer
die zweite Ausführungsform
der Seitengassackanordnung gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung, d. h. "lehnenintegriert", vorgesehen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Bezugnahme
auf die Figuren genauer erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitengassackanordnung gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung;
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2 die
Seitengassackanordnung der 1 in vergrößerter Darstellung;
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3 eine
erste Variante der Seitengassackanordnung;
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4 eine
zweite Variante der Seitengassackanordnung;
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5 eine
dritte Variante der Seitengassackanordnung;
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6 eine
Seitengassackanordnung gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung;
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7 die
Seitengassackanordnung der 6 in vergrößerter Darstellung;
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8 eine
Variante der Seitengassackanordnung.
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Die 1 zeigt
eine Seitengassackanordnung 1, die in eine Fahrzeugtür 2 eingebaut
ist. Die Seitengassackanordnung 1 weist drei nebeneinander
angeordnete aufblasbare Elemente 11, 12, 13 auf.
Die aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 sind
jeweils einem bestimmten Einstellbereich eines Fahrzeugsitzes 3 zugeordnet.
Das aufblasbare Element 11 der Seitengassackanordnung 1 weist
die größte vertikale
Länge im
Vergleich zu den benachbarten Elementen 12 und 13 auf
und ist einer hinteren Position des Fahrzeugsitzes zugeordnet (der
Fahrzeugsitz in dieser Position ist mit einer durchgezogenen Linie
dargestellt).
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Das
vordere aufblasbare Element 13 der Seitengassackanordnung 1 ist
einer vorderen Position des Fahrzeugsitzes 3 (gekennzeichnet
durch eine gestrichelte Linie) zugeordnet. Das Element 13 weist die
kleinste vertikale Ausdehnung auf. Durch die unterschiedlichen vertikalen
Ausdehnungen der aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 und
die Zuord nung zu einer bestimmten Fahrzeugposition wird einer Anpassung
an die Körpergröße eines
Fahrzeuginsassen erreicht.
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Zusätzlich weisen
die aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 der
Seitengassackanordnung 1 jeweils drei übereinander angeordnete Gassack-Kammern 11a bis 11c, 12a bis 12c, 13a bis 13c auf.
Die verschiedenen Kammern sind so ausgebildet, dass sie nach dem
Aufblasen des aufblasbaren Elementes verschiedene Innendrücke aufweisen.
Dabei sind die Innendrücke
der einzelnen Kammern so gewählt, dass
sie verschiedenen Körperregionen
eines Fahrzeuginsassen angepasst sind. Hierbei weist die jeweils
untere Kammer 11c, 12c, 13c nach dem
Aufblasen den höchsten
Innendruck auf, da diese Kammern der Pelvis-Zone zugeordnet sind,
die im Vergleich mit anderen Körperregionen
biomechanisch stärker
belastbar ist.
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Die
mittleren Kammern 11b, 12b, 13b sind der
Thorax/Adomen-Zone des Körpers
zugeordnet und weisen nach dem Aufblasen den niedrigsten Innendruck
auf, weil diese Körperzone
biomechanisch weniger stark belastbar ist. Die oberen Kammern 11a, 12a, 13a weisen
nach dem Aufblasen der aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 einen
im Vergleich mit den beiden unteren Kammern mittleren Innendruck auf.
Die Kammern 11a, 12a, 13a sind der Schulterzone
eines Fahrzeuginsassen zugeordnet, deren Belastbarkeit sich zwischen
der Belastbarkeit der Pelvis-Zone und der Thorax/Abdomen-Zone des menschlichen
Körpers
bewegt.
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Die 2 zeigt
eine vergrößerte Darstellung einer
Seitengassackanordnung 1, deren Aufbau der Seitengassackanordnung
der 1 entspricht. Der Seitengassackanordnung 1 weist
ebenfalls drei aufblasbare Elemente 11, 12, 13 auf,
die jeweils in drei übereinander
angeordnete Kammern unterteilt sind. Die drei Elemente 11, 12, 13 sind
jeweils verschiedenen Positionen eines Fahrzeugsitzes (nicht dargestellt)
zugeordnet und weisen unterschiedliche vertikale Längen auf.
Die vertikalen Längen
der aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 sind
auf unterschiedliche Körpergrößen eines
Fahrzeuginsassen abgestimmt. Dabei ist das aufblasbare Element 11 der
Seitengassackanordnung 1, der einer hinteren Position eines Fahrzeugsitzes
zugeordnet ist, auf die Größe eines so
genannten 95%-Dummys
(angedeutet durch die gestrichelte Linie um das Element 11)
abgestimmt. Das mittlere aufblasbare Element 12 der Seitengassackanordnung 1 ist
auf einen 50%-Dummy
und das vordere Element 13 auf einen 5%-Dummy abgestimmt.
Die Größen der
jeweiligen Dummies sind durch die gestrichelten Linien um die Elemente 11, 12, 13 angedeutet.
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Die
verschiedenen Kammern 11a bis 11c, 12a bis 12c, 13a bis 13c eines
aufblasbaren Elementes weisen nach dem Aufblasen jeweils unterschiedliche
Innendrücke
auf. Die Höhe
des jeweiligen Innendrucks richtet sich nach der durch eine Kammer jeweils
zu schützenden
Körperregion
eines Fahrzeuginsassen und wurde im Zusammenhang mit der 1 bereits
erläutert.
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Die
Anpassung der Innendrücke
der einzelnen Kammern erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel der 2 durch
jeweils in den Kammern angeordnete Belüftungsöffnungen. Die Größe der jeweiligen
Belüftungsöffnung ist
dabei so gewählt,
dass die jeweils mittleren Kammern eines aufblasbaren Elementes die
größte Öffnung aufweisen
(Öffnungen 111, 121, 131),
so dass nach dem Aufblasen die jeweils mittlere Kammer den geringsten
Innendruck aufweist. Die jeweils unteren Kammern des aufblasbaren
Elementes 11, 12, 13 weisen überhaupt
keine Belüftungsöffnung auf,
da diese Kammern nach dem Aufblasen den höchsten Innendruck aufweisen
sollen. Die oberen Kammern 11a, 12a, 13a weisen
Belüftungsöffnungen 110, 120, 130 auf,
deren Fläche
im Vergleich zu den Belüftungsöffnungen 111, 121, 131 der
jeweils mittleren Kammer kleiner ist, da die oberen Kammern eine
im Vergleich zu den mittleren Kammern höheren Innendruck aufweisen
sollen.
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Man
entnimmt der 2 zusätzlich, dass die Belüftungsöffnungen
der oberen bzw. mittleren Kammern verschiedener aufblasbares Elemente
unterschiedlich groß sind,
so dass das größere aufblasbare
Element 11 im Vergleich zu den beiden anderen aufblasbaren
Elementen 12 und 13 den höchsten Innendruck aufweisen
wird. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass eine Person
mit größerer Körpergröße auch
ein größeres Körpergewicht
besitzt, wodurch zu deren Schutz ein höherer Innendruck notwendig
ist.
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Die 3 zeigt
eine erste Variante einer Vorrichtung zum Aufblasen der aufblasbaren
Elemente einer Seitengassackanordnung 1. Die Seitengassackanordnung 1 entspricht
der 2 und wird daher an dieser Stelle nicht näher erläutert. Zum
Befüllen
eines aufblasbaren Elementes 11, 12, 13 ist
ein Gasgenerator 4 angeordnet. Der Gasgenerator 4 steht
mit einer Gasflussweiche 5 in Strömungsverbindung. Über die
Gasflussweiche 5 wird zum Aufblasen des Gassackes 1 Gas über Befüllkanäle 61, 62, 63 zu einzelnen
Kammern 11a bis 11c, 12a bis 12c, 13a bis 13c eines
aufblasbaren Elementes geleitet.
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Je
nach Einstellung der Gasflussweiche 5 wird in diesem Ausführungsbeispiel
jeweils nur einem der Befüllkanäle 61, 62, 63 Gas
zugeleitet und somit im Auslösefall
nur ein aufblasbares Element 11, 12 oder 13 der
Seitengassackanordnung 1 befüllt. Hierzu ist es notwendig,
dass die Gasflussweiche je nach Position des Fahrzeugsitzes auf
den „richti gen" Befüllkanal 61, 62 oder 63 eingestellt
ist. Dazu muss die Position des Fahrzeugsitzes erkannt und der Gasflussweiche übermittelt
werden. Die Gasflussweiche 5 kann beispielsweise elektromotorisch
betrieben werden und in Abhängigkeit
von einem Steuersignal, dass die Position des Fahrzeugsitzes übermittelt,
auf einen bestimmten Befüllkanal 61, 62 oder 63 eingestellt
werden.
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Die
Befüllkanäle 61, 62, 63 weisen
jeweils Füllrohre 61a, 62a, 63a auf,
die zum Aufblasen Gas in die Kammern des jeweiligen aufblasbaren
Elemente 11, 12, 13 leiten. Dazu weisen
die Füllrohre 61a, 62a, 63a jeweils
einer Kammer zugeordnete Ausströmöffnungen 610, 620, 630 auf. Über diese
Ausströmöffnungen 610, 620, 630 wird
nach Zünden
des Gasgenerators 4 eine zügige Befüllung der einzelnen Kammern
eines aufblasbaren Elementes gewährleistet.
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Eine
zweite Variante einer Seitengassackanordnung zeigt die 4.
Im Unterschied zur Ausführungsvariante
der 3 ist jedem aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 ein
eigener Gasgenerator 4a, 4b, 4c zugeordnet.
Bei dieser Variante entfällt
eine Gasflussweiche. Zum Aufblasen eines aufblasbaren Elementes
wird jeweils nur einer der drei Gasgeneratoren 4a, 4b, 4c gezündet, um
nur ein aufblasbares Element 11, 12 oder 13 der
Seitengassackanordnung 1 aufzublasen. Welcher der Gasgeneratoren 4a, 4b, 4c im
Auslösefall
gezündet
wird, hängt
von der Position des Fahrzeugsitzes ab.
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Eine
weitere Variante einer Seitengassackanordnung ist in der 5 dargestellt.
Eine Seitengassackanordnung 1 weist, wie in den vorhergehenden
Bespielen, drei aufblasbare Elemente 11, 12, 13 auf,
deren Aufbau in Bezug auf 2 bereits
beschrieben wurde. Zum Aufblasen der aufblasbaren Elemente ist ein
einzelner Gasgenerator 4 angeordnet, der so leistungsstark
ist, dass mit ihm sämtliche aufblasbaren
Elemente 11, 12, 13 der Seitengassackanordnung 1 aufgeblasen
werden können.
Mit dem Gasgenerator 4 ist ein Gasflussverteiler 7 verbunden,
der das im Auslösefall
aus dem Gasgenerator 4 ausströmende Gas an die aufblasbaren
Elemente 11, 12, 13 der Seitengassackanordnung 1 leitet.
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Im
Auslösefall
würden
also sämtliche
aufblasbaren Elemente 11, 12, 13 der
Seitengassackanordnung 1 und sämtliche Kammern der jeweiligen Elemente
aufgeblasen. Dies hätte
den Vorteil, dass keine Sensoren zur Erkennung der Position des Fahrzeugsitzes
notwendig wären.
Zudem diese Variante auch noch Schutz bieten, wenn die Position
des Fahrzeugsitzes zwischen zwei aufblasbaren Elementen eingestellt
ist. Ein Fahrzeug- Insasse
würde im Auslösefall also
von zwei Elementen der Seitengassackanordnung 1 gleichzeitig
geschützt
werden.
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Die 6 zeigt
eine Seitengassackanordnung gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung. Ein aufblasbares Element 11 ist in
eine Lehne 31 eines Fahrzeugsitzes 3 integriert.
Das aufblasbare Element 11 weist drei übereinander angeordnete Kammern 11a, 11b, 11c auf,
die im Auslösefall
mit jeweils unterschiedlichen Innendrücken aufgeblasen werden. Dabei
ist der Innendruck einer Kammer 11a, 11b, 11c der
jeweils zugeordneten Körperregion
des zu schützenden
Fahrzeuginsassen zugeordnet, wie bereits oben erläutert.
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Die
vertikale Länge
des aufblasbaren Elementes 11 ist über die Gasmenge, die zum Aufblasen in
dieses einströmt,
anpassbar. Dazu ist eine Einstelleinheit vorgesehen (nicht dargestellt),
die in Abhängigkeit
von Körperkenngrößen einen
bestimmten Gasfluss zum Aufblasen des Gassacks einstellt. Dies kann
z.B. ein Gasflussregler sein.
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Da
das aufblasbare Element 11 in die Lehne des Fahrzeugsitzes 3 integriert
ist, wird es beim Verstellen der Position des Fahrzeugsitzes 3 mitbewegt. Eine
hintere Position des Fahrzeugsitzes 3 ist in der 6 mit
einer durchgezogenen Linie gekennzeichnet; eine vordere Position
des Fahrzeugsitzes 3 ist gestrichelt gezeichnet.
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Die 7 zeigt
eine Seitengassackanordnung analog der 6 in vergrößerter Darstellung. Die
Ausgangsgröße eines
aufblasbaren Elementes 11 ist an die Größe eines mittleren Dummies
(gekennzeichnet durch die gestrichelte Linie) angepasst. Die Innendrücke der
Kammern 11a bis 11c werden durch Belüftungsöffnungen 110 und 111,
die jeweils unterschiedliche Querschnitte aufweisen, eingestellt. Dieses
Prinzip war bereits weiter oben im Zusammenhang mit der 2 erläutert worden.
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Um
eine adaptive Anpassung der Kammerinnendrücke an bestimmte Körperkenngrößen eines Fahrzeuginsassen
vorzunehmen, wird das im Auslösefall
in das aufblasbare Element 11 einströmende Gas in Abhängigkeit
z.B. von der Größe oder
dem Körpergewicht
des Insassen geregelt. Zum Erfassen von Körperkenngrößen können z.B. entsprechende Sensoren
im Fahrzeugsitz vorhanden sein, die die Körperkenngröße erfassen, ein Signal erzeugen
und dieses an den Regler leiten. In Abhängigkeit von dem Signal, d.
h. etwa dem Gewicht des Fahrzeuginsassen, wird der Regler eine bestimmte
Gasmenge dem aufblasbaren Element zuleiten. Bei einem schwereren
Insassen würde
das aufblasbare Element im Auslösefall
mit einem insgesamt höheren
Innendruck aufgeblasen.
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In
der 8 ist ein Beispiel einer derartigen Seitengassackanordnung
dargestellt. Zum Aufblasen eines aufblasbaren Elementes 11 ist
ein Gasgenerator 5 angeordnet. Der Gasgenerator 5 ist über einen Gasflussregler 8 als
Regler und einem Füllrohr 6 mit den
Kammern 11a bis 11c des aufblasbaren Elementes 11 verbunden.
Der Gasflussregler 8 kann beispielsweise elektromotorisch
gesteuert werden, wobei der in die Kammern 11a bis 11c des
aufblasbaren Elementes im Auslösefall
einströmende
Gasstrom in Abhängigkeit
von einem externen Steuersignal eingestellt wird. Dieses Steuersignal
kann beispielsweise von in den Fahrzeugsitzen integrierten Gewichtssensoren
erzeugt werden.
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- 1
- Seitengassackanordnung
- 11,
12, 13
- aufblasbares
Element
- 11a–c, 12a–c, 13a–c
- Kammer
- 110,
111, 120, 121, 130, 131
- Belüftungsöffnung
- 2
- Fahrzeugtür
- 3
- Fahrzeugsitz
- 31
- Sitzlehne
- 4,
4a, 4b, 4c
- Gasgenerator
- 5
- Gasflussweiche
- 61,
62, 63
- Befüllkanal
- 61a,
62a, 63a
- Füllrohr
- 610,
620, 630
- Ausströmöffnung
- 7
- Gasflussverteiler
- 8
- Gasflussregler