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Die
Erfindung betrifft ein Spezialdüsensystem
für eine
Lasermikrobearbeitungsstation, die beispielsweise zumindest umfasst:
einen UV-Laser mit einer Wellenlänge
kleiner als 200 nm, eine Vorrichtung zur Strahlformung, eine Vorrichtung
zum Abbilden des Laserstrahls auf das zu bearbeitende Substrat und
ein Positioniersystem, welches in einer Bearbeitungskammer angeordnet
ist.
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Die
Mikrobearbeitung verschiedenster Materialien gewinnt zunehmend an
Bedeutung für
Anwendungen in verschiedenen innovativen Bereichen von Forschung
und Industrie, beispielsweise in der Mikrosystemtechnik, Medizintechnik
und Biotechnologie.
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Zur
Mikrobearbeitung im Sinne der Erfindung zählen neben dem Materialabtrag
auch Modifizierungen von Oberflächen
und Materialeigenschaften durch Einwirkung von Laserstrahlen.
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Zur
Mikrobearbeitung verschiedenster Materialien werden so genannte
Lasermikrobearbeitungsstationen eingesetzt, die mit Lasern unterschiedlichster
Wellenlängen,
beispielsweise λ =
248 nm oder λ = 193
nm, arbeiten.
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Diese
Lasermikrobearbeitungsstationen umfassen insbesondere folgende Bauteile:
einen Laser, z.B.: einen Excimerlaser, eine Vorrichtung zur Strahlformung,
eine Vorrichtung zum Abbilden des Laserstrahls auf das zu bearbeitende
Substrat und ein Positioniersystem zur präzisen Bewegung des Substrates.
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Die
Vorrichtung zur Strahlformung dient der Erzeugung eines Flat-Top
Profils in der Maskenebene. Die Maske kann beliebig geformte Öffnungen
enthalten, deren maximale Ausdehnung durch die Größe des Laserstrahlquerschnitts
in der Maskenebene bestimmt wird. Die Maske begrenzt die Laserstrahlung
auf den gewünschten
Bereich. Die Laserstrahlung soll dabei mit möglichst gleichmäßiger Energiedichteverteilung
(so genannter Flat-Top Intensitätsverteilung)
auf die strahlungsdurchlässigen
Bereiche der Maske gelenkt werden.
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Der
von einem Excimerlaser emittierte Laserstrahl hat in der Regel keine
gleichförmige
Intensitätsverteilung über seinen
Querschnitt. Der von einem Excimerlaser abgegebene Laserstrahl hat
einen etwa rechteckförmigen
Querschnitt. In Richtung der langen Achse ist das Intensitätsprofil
des Laserstrahls etwa trapezförmig
mit Intensitätsschwankungen.
In Richtung der kurzen Achse hat der Laserstrahl ein Intensitätsprofil,
welches etwa einer Gauß-Kurve
entspricht. Für
eine präzise
Bearbeitung des Substrates ist jedoch häufig eine möglichst gleichförmige Intensitätsverteilung über einen
bestimmten, häufig
quadratischen Querschnitt erwünscht.
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Der
F2-Laser bietet aufgrund seiner kurzen Wellenlänge von
ca. 157 nm und der damit verbundenen hohen Photonenenergie von ca.
7,9 eV eine Reihe von Möglichkeiten,
die mit anderen Lasern nicht oder nur bedingt realisiert werden
können.
So können
beispielsweise Materialien, die bei der Wellenlänge 193 nm eine zu geringe
Absorption aufweisen, z.B.: Quarzglas und PTFE, in guter Qualität bearbeitet
werden. Durch die kurze Wellenlänge
ist zudem eine höhere
Strukturauflösung
im Vergleich zur Bearbeitung mit größeren Wellenlängen möglich.
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Die
Laserstrahlung der F2-Laser, d. h. die Wellenlänge beträgt ca. 157
nm, wird bei Vorhandensein von Luftsauerstoff unter Bildung von
Ozon absorbiert, was die Strahlführung
an Luft unmöglich macht.
Schon eine Konzentration von wenigen ppm Sauerstoff führt, beispielsweise
in einem ca. 4 m langen Strahlweg, zu einem spürbaren Verlust an Laserleistung.
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Deshalb
wird in entsprechenden Anlagen angestrebt, den Strahlengang von
Sauerstoff möglichst frei
zu halten. Diesbezüglich
gibt es derzeit zwei bekannte Lösungskonzepte.
Bei der ersten Lösung
verläuft
zumindest ein Teil des Strahlengangs des Lasers im Vakuum.
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Beim
zweiten Konzept wird der Strahlengang vor und während der Laserbearbeitung,
mit Inertgas, beispielsweise mit Stickstoff, gespült, um mit
dem Spülmedium
auch den Luftsauerstoff aus dem Bereich des Strahlenganges auszutragen.
Ein solches Spülen
ist zeitaufwendig, u. a. durch das erforderliche Spülen vor
Beginn der Bearbeitung, und bedarf großer Mengen des Spülmediums.
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Ein
spezielles Strahlführungssystem
für Laser
mit Wellenlängen
kleiner als 200 nm ist aus der
US 6,487,229 B2 bekannt. Dieses System ist
zwischen einem F
2-Laser und einer weiteren
Vorrichtung, die beispielsweise zum Abbilden des Laserstrahls auf
das zu bearbeitende Substrat dienen kann, angeordnet. Das Strahlführungssystem
besteht insbesondere aus einer vakuumdichten Kammer, die im Bereich
des Strahlengangs des Lasers Fenster besitzt, die transparent für Wellenlängen kleiner
200 nm sind. Die Kammer ist außerdem
evakuierbar und nachfolgend mit einem Inertgas spülbar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Spezialdüsensystem für eine Laserbearbeitungsstationen
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit welcher eine höhere Effizienz
bezüglich
der Laserfluenz bei hoher Abbildungsqualität erreichbar ist. Das Betreiben
der Laserbearbeitungsstationen soll, insbesondere durch eine verlängerte Lebensdauer
der Bauteile der Anlage, effizienter werden, wobei diese leicht zu
handhaben sein soll.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Spezialdüsensystem für Laserbearbeitungsstationen gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
Spezialdüsensystem
für Laserbearbeitungsstationen
dient insbesondere dem Schutz des Transmissions-Objektivs (19)
vor Verschmutzung durch von der Probe abgetragenes Material.
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Wesentlich
ist außerdem,
dass die Vorrichtung zur Strahlformung aus zumindest mehreren reflektierenden
Bauteilen besteht, die Vorrichtung zur Strahlformung und die Vorrichtung
zum Abbilden des Laserstrahls in einem druck- und vakuumdichten Kammersystem
angeordnet sind, welches evakuierbar und mit zumindest einem Inertgas
befüllbar
ist, und die Bearbeitungskammer druck- und vakuumdicht ist.
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Durch
den Umstand, dass die Vorrichtung zur Strahlformung aus zumindest
mehreren reflektierenden Bauteilen besteht, können Verluste bezüglich der
Laserenergie, welche in Vorrichtungen zur Strahlformung, die im
wesentlichen mit Linsensystemen arbeiten, nicht zu verhindern sind,
stark reduziert werden. Ein geringerer Verschleiß des Lasers und der Bauelemente,
die direkt nach dem Laserausgang angeordnet sind, ist zu verzeichnen.
Für Linsen
ist regelmäßig ein
Transmissionsverhalten von ca. 85 % typisch. Die Effizienz von Spiegeln
beträgt
dagegen ca. 93 bis 97 %.
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Außerdem ist
durch diese Merkmalskombination ermöglicht, dass der Querschnitt
der Kammer des Strahlenganges größer dimensioniert
werden kann, ohne die Effizienz der Anlage zu reduzieren. Bei solchen
Querschnitten, beispielsweise von 300 bis 400 mm, verringert sich
die Gefahr durch unerwünschtes
Beschichten der optischen Bauteile durch von den Wänden abgetragenes
Material.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
6 beschrieben, wobei dies keine abschließende Darstellung der Erfindung
ist.
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Bevorzugt
ist, dass die Linsen des Transmissions-Objektivs 19 in
einem Gehäuse 20 angeordnet sind,
welches separat evakuierbar und mit Inertgas befüllbar ist. Damit kann die Atmosphäre im Transmissions-Objektiv 19 abweichen
von den entsprechenden anderen Atmosphären in der Lasermikrobearbeitungsstation,
wie beispielsweise in der Bearbeitungskammer 5, gewählt werden.
Beispielsweise kann ein anderes Inertgas eingesetzt werden und es muss
nicht gespült
werden.
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Weiterhin
bevorzugt ist, dass die Kammer 22, in welcher die Vorrichtung
zum Abbilden des Laserstrahls angeordnet ist, und die Bearbeitungskammer 5 druck-
und vakuumdicht voneinander getrennt sind und das Transmissions-Objektiv 19 im
Bereich der Laserstrahldurchtrittsöffnung zwischen der Kammer 22 und
der Bearbeitungskammer 5 angeordnet ist. Damit kann die
Atmosphäre
im Transmissions-Objektiv 19 abweichend
von der entsprechenden Atmosphäre
in der Bearbeitungskammer 5 gewählt werden. Macht sich technologisch
bedingt ein Spülen
der Bearbeitungskammer 5 erforderlich, trifft dies nicht
in jedem Fall für
die Kammer 21 und 22 zu, so dass ansonsten notwendiger
Aufwand und entsprechende Kosten nicht anfallen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand einer
Zeichnung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer F2-Lasermikrobearbeitungsstation
mit de erfindungsgemäßen Spezialdüsensystem,
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2 eine
Darstellung der Form des Laserstrahlquerschnitts beim Eintritt a.)
und Verlassen b.) des Beam Combiners (Divergenzangleicher) sowie c)
eine schematische Darstellung des Wirkprinzip eines Beam Combiners
und
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3 eine
schematische Darstellung eines Spezialdüsensystems.
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Die
F2-Lasermikrobearbeitungsstation 1 gemäß 1 besteht
bezüglich
ihrer räumlichen
Anordnung aus vier Baueinheiten, nämlich die Baueinheit 2,
die Baueinheit 3, die Baueinheit 4 und die Bearbeitungskammer 5.
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In
der ersten Baueinheit 2 ist insbesondere der Excimerlaser 6,
beispielsweise ein handelsüblicher
Excimerlaser LPF 220 (30 mJ Pulsenergie, 200 Hz Pulswiederholfrequenz),
in einem Lasergehäuse untergebracht,
welcher den Laserstrahl durch ein Auskoppelfenster 7 pulsförmig aussendet.
Der Excimerlaserstrahl wird in einem hochvakuumdichten und druckdichten
Kanal beginnend am Auskoppelfenster 7 aus dem Lasergehäuse herausgeführt. Dieser
Kanal ist zum Befüllen
mittels eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, mit einem Einlass,
in 1 nicht dargestellt, versehen, welcher in üblicher
Art und Weise durch Magnetventile verschlossen wird.
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An
den Strahlausgang des Excimerlasers 6 schließt sich
eine weitere Baueinheit 3 an, welche insbesondere zur Aufnahme
einer Vorrichtung zur Strahlformung, dient. Dieses Bauteil 3,
welches auch hochvakuumdicht und druckdicht ausgeführt ist,
ist mit dem Lasergehäuse über einen
Faltenbalg 9 verbunden, welcher zur umgebenden Atmosphäre hochvakuumdicht
und druckdicht ausgeführt
ist und am Strahlaustrittsflansch des Lasers 6 angeflanscht
ist.
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Entsprechend
des Verlaufes des aus dem Bauteil 3 austretenden Laserstrahls
schließt
sich die dritte Baueinheit 4 an. Die Verbindung zwischen
den beiden Baueinheiten 3, 4, die ein gemeinsames
Evakuieren und Befüllen
der Kammern ermöglicht,
erfolgt durch einen zur umgebenden Atmosphäre hochvakuumdichten und druckdichten
Faltenbalg 10. Das Bauteil 3 ist zum Befüllen mittels
eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, mit einem Einlass (von
der Stickstoffversorgung) und einem Auslass (hin zur Umgebenden
Atmosphäre)
versehen, welche in üblicher
Art und Weise durch Magnetventile bzw. Rückschlagventile, in 1 nicht
dargestellt, verschlossen werden. Die Anbindung zum Evakuieren,
in 1 nicht dargestellt, des Bauteils 3 erfolgt
zur Turbomolekularpumpe über
ein manuell zu betätigendes Ventil
und weiter zur Vorvakuumpumpe über
ein Magnetventil.
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Entsprechend
des Verlaufes des Strahlenganges des eingekoppelten Laserstrahls
(innerhalb dieses Bauteils 3) sind angeordnet: ein Laserstrahl-Abschwächer 11,
ein Beam Combiner 12, ein Kompressor 13, ein Homogenisierer 14,
eine Fokuslinse 15 und eine Feldlinse 16.
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Die
zur Bearbeitung benötigte
Laserpulsenergie wird mit Hilfe eines an sich bekannten, rechnergesteuerten
Laserstrahl-Abschwächer 11,
der eine Reduzierung im Bereich zwischen 0 und 75% realisiert, in üblicher
Art und Weise eingestellt.
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Der
Beam Combiner 12, auch Divergenzangleicher genannt, besteht
aus zwei speziellen 90° Umlenkspiegelsystemen,
die jeweils aus drei treppenförmig
montierten Spiegeln aufgebaut sind und den Laserstrahl somit in
drei Teilstrahlen aufteilen. Die beiden 90° Umlenkspiegelsysteme bewirken
eine 90° Ablenkung
nach Unten (Höhenversatz
von z.B. 100 mm) und eine anschließende seitliche 90° Ablenkung
in Verbindung mit dem angestrebten Tausch der Divergenz der kurzen
mit der der langen Achse des Strahlquerschnitts.
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Nach
der Komprimierung der langen Achse (X-Koordinate) im Kompressor 13 mit
Hilfe von Zylinderspiegeln entsteht ein Strahl mit einem quadratischen
Querschnitt und mit gleicher Divergenz in Richtung beider Achsen.
Damit ist erreicht, dass der Laserstrahl im weiteren Strahlengang
in den beiden Achsen nicht unterschiedlich behandelt werden muss.
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Ein
Homogenisierer 14, insbesondere aus zwei Spiegelarrays
bestehend, sorgt zusammen mit der Fokuslinse 15 für die homogene
Beleuchtung der beispielsweise 6 × 6 mm2 großen Maskenebene.
Die Bestimmung von Strahlprofil und Laserleistung erfolgt über Klappspiegel
in der homogenen Maskenebene. Die beiden Spiegelarrays (z.B.: aufgebaut
aus je 196 konkav geformten Teilspiegeln mit einer Fläche von
je (1 × 1)
mm2) sind aus einem Stück gefertigt. Damit ist keine
aufwändige
Montage von Einzellinsen erforderlich. Im Vergleich zu oft üblichen
gekreuzten Zylinderlinsenarrays (in X- und Y-Richtung), die funktionsbedingt
eine höhere
Anzahl von einzelnen Elementen bedürfen, treten weniger Übertragungsverluste
auf.
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In
der Baueinheit 4, dort unmittelbar vor der Maske 17,
befindet sich die Feldlinse 16. Über einen 45°-Spiegel 18 wird
der Laserstrahl auf das Transmissions-Objektiv 19 gelenkt
und mit einem Verkleinerungsmaßstab
(z.B.: von 1:25) und hoher Auflösung
(z.B.: 0.5 μm)
auf die Probe abgebildet. Dieser Umlenkspiegel 18 reflektiert
den Laserstrahl senkrecht nach unten, so dass damit grundsätzlich eine waagerechte Montage
der Probe ermöglicht
ist. Damit kann beispielsweise das Positioniersystem, in 1 nicht
dargestellt, konstruktiv einfach gestaltet und mit diesem höhere Verfahrgeschwindigkeiten realisiert
werden. Eine Kamerabeobachtung 8 durch den Spiegel hindurch
ist während
der Bearbeitung in einfacher Art und Weise auch ermöglicht.
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Das
Transmissions-Objektiv 19 verschließt die Öffnung zwischen der Baueinheit 4 und
der Bearbeitungskammer 5 hochvakuumdicht und druckdicht. Der
Zwischenraum zwischen den Linsen (z.B.: fünf Linsen) des hochvakuumdicht
und druckdicht ausgeführten
Transmissions-Objektivs 19 kann separat evakuiert und befüllt bzw.
gespült
werden.
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Die
optimale Justierbarkeit ist gewährleistet durch
mehrere Handschuhflansche an der Seite der Kammern 3 und 4 sowie
durch Glasdeckel, die an der Oberseite der Kammern 3 und 4 angeordnet
sind.
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Mit
Hilfe einer zusätzlichen
Leistungsmessung, in 1 nicht dargestellt, in der
Bearbeitungskammer 5 wird die Laserfluenz unmittelbar in
der Probenebene präzise
ermittelt.
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Das
Transmissions-Objektiv 19, welches insbesondere aus fünf Linsen
besteht, besitzt ein hochvakuumdichtes und druckdichtes Gehäuse 20,
in dessen oberem Boden und unterem Boden jeweils eine Linse hochvakuumdicht
und druckdicht eingepasst ist. Die Linsen sind im Strahlengang derart
angeordnet, so dass der Zwischenraum zwischen den Linsen evakuierbar
und spülbar
ist. Die oberste Linse realisiert somit die mechanische Trennung
zwischen den Kammern 4 und 5. Das Gehäuse 20 ist
zum Spülen
mittels eines Spülmediums,
beispielsweise Stickstoff, mit einem Einlass (von der Stickstoffversorgung)
und einem Auslass (hin zur Umgebung) versehen, welche in üblicher
Art und Weise durch Magnetventile bzw. Rückschlagventil, in 1 nicht
dargestellt, verschlossen werden. Die Leitungsanbindung zum Evakuieren
des Gehäuses 20 erfolgt
zur Kammer 4 über
ein Magnetventil.
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Am
Transmissions-Objektiv 19 ist ein Spezialdüsensystem,
in 1 nicht dargestellt, zum Schutz der Optik bei
Materialabtrag mit hohen Fluenzen angeordnet.
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Das
Transmissions-Objektiv 19 ist mit einem Spezialdüsensystem
zum Schutz der letzten Linse vor Verschmutzung, hervorgerufen durch
von der Probe abgetragenes Material, ausgestattet.
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Die
druck- und vakuumdichten Kammersysteme mit der Vorrichtung zur Strahlformung
und der Vorrichtung zum Abbilden des Laserstrahls, das Objektiv
und bei Bedarf auch die Bearbeitungskammer werden zunächst evakuiert
und im Anschluss mit einem Inertgas oder Inertgasgemisch befüllt, so
dass eine Materialbearbeitung mit der Laserwellenlänge 157
nm über
einen Zeitraum von mehreren Stunden ohne Spülen und ohne einen Abfall an
Laserfluenz auf der Probenoberfläche
möglich
ist.
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Die
Bearbeitungskammer 5 ist ebenfalls hochvakuumdicht und
druckdicht ausgeführt.
Die Bearbeitungskammer 5 ist zum Befüllen bzw. Spülen mittels
eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, mit einem Einlass (von
der Stickstoffversorgung) und einem Auslass (hin zur Umgebung) versehen,
welche in üblicher
Art und Weise durch Magnetventile bzw. ein Rückschlagventil verschlossen
werden. Die Leitungsanbindung zum Evakuieren der Bearbeitungskammer 5 erfolgt
zur Vorvakuumpumpe über Magnetventil.
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Die
Bearbeitungskammer 5 und die Kammer 22 (bzw. Bauteil 4)
besitzen zur Gewährleistung
der notwendigen Präzision
für Positionierung
und Abbildung einen gemeinsamen Granitaufbau.
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Die
Bearbeitungskammer 5 besitzt zumindest eine übliche verschließbare Öffnung,
die insbesondere zum Beschicken der Kammer mit dem zu bearbeitenden
Substrat dient, und ein Beobachtungsfenster.
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In
der Bearbeitungskammer 5 ist ein Probenpositioniersystem,
z.B.: ein XYZ-Koordinatentisch (200
mm × 200
mm × 25
mm), Genauigkeit (0.5 μm, 1 μm, 1 μm), mit einem
Substratträger
angeordnet. Das Positioniersystem besitzt vorteilhafterweise eine Steuerung,
die über
einen positionssynchronen Ausgang verfügt und damit die positionsgenaue
Auslösung
der Laserpulse während
der Bewegung der Achsen einschließlich der Beschleunigungs-
und Abbremsphasen erlaubt.
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Die
F2-Lasermikrobearbeitungsstation 1 verfügt über eine
automatische Ventilsteuerung jeweils getrennt für Strahlengang, Bearbeitungskammer
sowie Spülen
Objektiv und Düsensystem
für das
Realisieren der notwendigen Schaltzustände: u. a. Vakuum, Belüften/Spülen und
Ruhezustand (alle Ventile geschlossen).
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Die
Kammer 21, die Kammer 22 und die Bearbeitungskammer 5 lassen
sich mittels üblicher
Vakuumpumpen bis zu bis 10-5 mbar evakuieren.
Nach der Evakuierung wird ein Inertgas, insbesondere Stickstoff,
eingeleitet und die jeweilige Kammer bzw. die jeweiligen Kammern
verschlossen. In Abhängigkeit
von technologischen Vorgaben kann hochreiner Stickstoff (z.B.: 5.0
(99,999%) oder 6.0 (99,9999%)) verwendet werden. Nach dem Erreichen
des gewünschten
Enddruckes, beispielsweise 0,5 bar) kann ohne zusätzliches
Spülen
eine Materialbearbeitung durchgeführt werden. Aufgrund des leichten Überdruckes
wird das unerwünschte
Eindringen von Sauerstoff aus der Umgebungsatmosphäre verhindert.
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Die
Justage der Bauteile der Vorrichtung zur Strahlformung bzw. der
Vorrichtung zum Abbilden des Laserstrahls erfolgt manuell unter
Nutzung von Handschuhen, welche gasdicht mit der jeweiligen Kammer
verbunden sind.
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Die
Auswahl der beschriebenen Bauteile, deren Dimensionierung und die
Materialauswahl erfolgen in Abhängigkeit
vom jeweiligen Verwendungszweck der Lasermikrobearbeitungsstation
in bekannter Art und Weise.
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Beispiele
zur Materialbearbeitung mittels der F2-Lasermikrobearbeitungsstation:
Mit der F2-Lasersstation wurden im Labor
Bearbeitungen mit verschiedenen Masken und Materialien durchgeführt. Die
Ergebnisse belegen das hohe Auflösungsvermögen der
Abbildungsoptik sowie die Präzision
des Positioniersystems.
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PMMA-Proben
wurden mit einer Fluenz von 130 mJ/cm2 bearbeitet.
Für die
Strukturierung wurden 1 bis 50 Pulse pro Position verwendet.
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Quarzglas
und Pyrexglas wurden mit einer Fluenz von 4.3 J/cm2 mit
1 bis 100 Pulsen pro Position bearbeitet. Die Abtragsrate beträgt ca. 120
nm pro Puls.
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In 2 ist
eine Darstellung der Form des Laserstrahls beim Eintritt a.) und
Verlassen b.) des Beam Combiners (Divergenzangleicher) erkennbar. Dabei
sind in 2 b.) die drei Strahlenteile,
welche nebeneinander angeordnet sind, ersichtlich.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Spezialdüsensystems.
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Der
Aufbau des Spezialdüsensystems
ist charakterisiert durch eine Kombination aus einer koaxialen Düse, die
einen konzentrisch zum Laserstrahl angeordneten Gasstrom ausgehend
von der kreisförmigen
beispielsweise 4 mm großen
Laserstrahlaustrittsöffnung
des Düsensystems
in Richtung Bearbeitungsposition auf der Probenoberfläche erzeugt,
einer Crossjetdüse
(Gasstrom quer zum Laserstrahl), welche zwischen der Öffnung der
koaxialen Düse
und der Probenoberfläche
angeordnet ist, und einer Belüftungsdüse, die
die letzte Linse 4 im Strahlengang direkt spült. Die
Gasströme
sind jeweils getrennt regelbar. Die Gasströme gelangen durch den Gaseinlass 1 der
Belüftungsdüse, den Gasseinlass 2 der
koaxialen Düse
und durch den Gaseinlass 3 der Crossjetdüse in den
Bereich des Strahlenganges, der hin zur Probe 5 gerichtet
ist.
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Der
Gasstrom aus dem Düsensystem
verdrängt
zudem den Luftsauerstoff aus dem Bereich zwischen Objektiv und Düse, so dass
das Evakuieren und Befüllen
der Bearbeitungskammer mit Inertgas oder Inertgasgemisch je nach
gewählter
Betriebsart des Düsensystems
entfallen kann.