DE202005020880U1 - Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung für Mischkopf und Mischkopfsystem mit solcher Zufuhrvorrichtung - Google Patents
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Abstract
ein Gehäuse (12) mit
einem Einlassbereich (25, 40, 42) für den Zuschlagsstoff,
einer Einspritzdüse (20) für die Zuschlagstoffe und
einem Rückführauslass (28),
wobei Schaltmittel (16) vorgesehen sind, mittels derer wahlweise eine Strömungsverbindung zwischen dem Einlassbereich (25, 40, 42) und dem Düsenkanal (23') der Einspritzdüse (20) einerseits und zwischen dem Einlassbereich (25, 40, 42) und dem Rückführauslass (28) andererseits herstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Rückführauslasses (28) ein düsenartiges Drosselorgan (22'') vorgesehen ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Mischkopfsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
- Beispielsweise bei der Herstellung von Polyurethanteilen werden zwei reaktive Ausgangsstoffe in einem Mischkopf miteinander vermischt und in eine Form ausgetragen, in der sie aushärten. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, den reaktiven Ausgangsstoffen Zuschlagsstoffe, wie Füllstoffe, Farben, etc. zuzugeben. Dafür werden die Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtungen eingesetzt, die die Zuschlagsstoffe beispielsweise der Mischkammer eines Mischkopfes zudosieren, insbesondere einspritzen. Bei der zyklusweisen Herstellung von Produkten erfolgt die Zufuhr der einzelnen Komponenten und das Einbringen in eine Form diskontinuierlich, was bedeutet, dass die Zufuhr der verschiedenen Materialien immer wieder zyklusweise gestartet und gestoppt wird.
- Um eine gleichmäßige Produktqualität sicherzustellen, ist es notwendig, die Mischungsanteile der zu vermischenden Ausgangsstoffe vom Beginn des Misch- und Austragsvorgangs bis zur Beendigung des Austrags konstant zu halten. Besonders zu Einspritzbeginn stellt dies eine Herausforderung dar, da alle Komponenten in der gewünschten Quantität und Rate möglichst zeitgenau in die Mischkammer einzubringen sind.
- Um dies sicherzzustellen, ist es bereits bekannt, bei einer Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung (beispielweise bei einer Farbzudosierung) den Farbstoff, auch bei verschlossener Einspritzdüse auf einem bestimmten Druckniveau (insbesondere dem Betriebsdruck) zu halten, um beim Start des Misch- und Austragsvorgangs die Zuschlagsstoffe unmittelbar und in der richtigen Menge bereitstellen zu können. Aufgrund der bisherigen systemimmanenten Reaktionszeiten war es jedoch notwendig, die Zuschlagsstoff-Zufuhr geringfügig vor der Zufuhr der reaktiven Ausgangskomponenten zu starten, um so bei Beginn des Mischvorgangs die gewünschte Zufuhrrate der Zuschlagsstoffe sicherzustellen. Dafür bedurfte es neben der Steuerung des übrigen Mischkopfes einer eigenen Steuereinheit für die Zuschlagsstoff-Zufuhr, die – beispielsweise bei einer hydraulischen Steuerung – den Druckaufbau zur Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung zeitlich versetzt startete im Vergleich zur Zufuhr der reaktiven Komponenten. Eine solche separate Steuervorrichtung ist jedoch kostenaufwendig.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung anzugeben, bei der keine Notwendigkeit mehr besteht, diese anders als die übrigen Mischkopfkomponenten anzusteuern. Dadurch soll es auch möglich sein, ein Mischkopfsystem zu realisieren, bei dem sowohl der Mischkopf wie auch die Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung von der gleichen Steuereinrichtung, im wesentlichen gleichzeitig beaufschlagt werden können.
- Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bzw. 10 angegebenen Merkmale gelöst.
- Gemäß Anspruch 1 wird bei einer Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung, in der ein Schaltmittel wahlweise eine Strömungsverbindung zwischen einem Einlass und einem Düsenkanal der Einspritzdüse einerseits oder zwischen dem Einlass und einem Rückführauslass andererseits herstellt, die Vorrichtung im Bereich des Rückführauslasses ebenfalls mit einem düsenartigen Drosselorgan versehen.
- Durch diese Maßnahme wird sowohl beim Einspritzvorgang selbst wie auch beim Rezirkulationsvorgang, also in der Zeit, in der kein Zuschlagsstoff in die Mischkammer eines Mischkopfes eingespritzt wird, sondern vielmehr über den Rückführauslass wieder in den Behälter zurückgeführt wird, ein bestimmtes Druckniveau aufrechterhalten. Dies führt dazu, dass bei Beginn eines Einspritzvorgangs in der Einspritzdüse bereits ein hoher Druck, insbesondere ein Druck nahe dem Betriebsdruck, anliegt, der dazu beiträgt, dass unmittelbar nach dem Öffnen der Einspritzdüse der Zuschlagsstoff in einer geforderten Rate beispielsweise in eine Mischkammer eines Mischkopfes eingebracht werden kann.
- Damit ist die Voraussetzung dafür geschaffen, die Schaltmittel für die Zufuhrvorrichtung gleichzeitig mit anderen Schaltmitteln für den übrigen Mischkopf, beispielsweise die Zufuhrvorrichtungen für die reaktiven Ausgangsmaterialien, zu betätigen. Dies bedeutet, dass man die gleiche Versorgung für diese Schaltmittel, beispielsweise die gleiche Hydraulikansteuerung, dafür verwenden kann und keine separate Steuervorrichtung für die Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung notwendig ist.
- Durch diese konstruktive Maßnahme ist es gemäß Anspruch 10 möglich, in einem Mischkopfsystem Zufuhrvorrichtungen für reaktive Ausgangsmaterialien wie auch die Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung mit einer gemeinsamen Schalt- und Steuereinrichtung zu verbinden und die Schaltung dieser Komponenten gleichzeitig durchzuführen.
- Weitere Vorteile und konstruktive Maßnahmen sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
- Bei der Verwendung eines hydraulischen Schaltmittels kann dieses als zweiseitig wirkender Hydraulikkolben ausgebildet sein, der in zwei Richtungen ansteuerbar ist. Beiden Seiten des Hydraulikkolbens sind dabei vorzugsweise Verschlussnadeln zugeordnet, die mit korrespondierenden Sitzen der Einspritzdüse und des düsenartigen Drosselorgans bei jeweiliger Anlage dichtend zusammenwirken.
- Dabei ist eine Strömungsverbindung zwischen dem Bereich der Einspritzdüse und dem Bereich des Rückführauslasses notwendig. Dies kann beispielsweise in Form einer Bypass-Strömungsverbindung realisiert sein, die beispielsweise den Hydraulikkolben umgeht. Natürlich sind auch andere Verbindungsmöglichkeiten ohne weiteres realisierbar.
- Um das Druckniveau sowohl während des Einspritzvorgangs wie auch während der Rezirkulation möglichst auf einem gleichem Niveau zu halten, werden die Strömungsquerschnitte für den Düsenkanal der Einspritzdüse und den Düsenkanal des düsenartigen Drosselorgans möglichst gleich groß gewählt.
- Inbesondere können gleiche Düseneinsätze sowohl für die Einspritzdüse wie auch das düsenartige Drosselorgan verwendet werden, was auch zu einer Reduktion der Bauteilarten führt.
- Sollte die Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung für einen längeren Zeitraum nicht zur Einspritzung betrieben werden, beispielsweise wenn eine andere Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung sich gerade im Einsatz befindet, so ist es nicht unbedingt notwendig, während der Rezirkulation ständig den Hochdruck im gesamten System aufrecht zu erhalten. In diesem Fall kann ein weiterer Rückführauslass ohne ein düsenartiges Drosselorgan vorgesehen sein, über den die Rezirkulation im Niederdruckbereich realisierbar ist. Der weitere Rückführauslass sollte in diesem Fall schaltbar, insbesondere absperrbar, ausgebildet sein.
- Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
-
1a eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung, -
1b eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung aus1a gemäß Schnittlinie C-C, -
2 eine perspektivische Schnittdarstellung der in1a gezeigten Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung, -
3 eine schematische Funktionsdarstellung der in den1a gezeigten Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung mit offener Einspritzdüse, -
4 eine schematische Funktionsdarstellung der Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung aus1a mit geschlossener Einspritzdüse, angekoppelt an einen Mischkopf, -
5 eine perspektivische Transparentdarstellung eines Mischkopfes mit zwei erfindungsgemäßen Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtungen und -
6 ein Mischkopf-System mit schematisch dargestelltem Mischkopf umfassend zwei erfindungsgemäße Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtungen sowie einem Hydraulikplan. - Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel soll die Erfindung zum einen anhand einer erfindungsgemäßgen Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung wie auch eines erfindungsgemäßen Mischkopfsystems erläutert werden. Jedoch soll dies keine Beschränkung des allgemeinen, in der Erfindung innewohnenden Gedankens darstellen.
- Vorliegend wird als Zuschlagsstoff ein Farbstoff verwendet, so dass im folgenden anstelle von einer Zuschlagsstoff-Zuführeinrichtung von einem Farbdüsenbaustein gesprochen wird. Allerdings können auch andere Zuschlagsstoffe in Form von chemischen Additiven etc. anstelle eines Farbstoffes Verwendung finden.
- In den Figuren, insbesondere
1a ,1b ,2 ,3 und4 , ist ein Farbdüsenbaustein10 dargestellt, welcher ein Gehäuse12 umfasst, das vorliegend zum leichteren Zusammenbau des Farbdüsenbausteins zweiteilig ausgeführt ist. Die beiden Gehäuseteile können durch Verschraubung (nicht näher dargestellt) gegeneinander festgelegt werden. - Das Gehäuse
12 weist verschiedene Anschlüsse, Kanäle und Hohlräume auf, auf die nachfolgend im besonderen eingegangen werden soll. Zentral im Gehäuse12 , im wesentlichen in dessen Längsrichtung koaxial ausgebildet, ist ein Gehäusehohlraum14 vorgesehen, in dem unter anderem ein zweiseitig wirkender Hydraulikkolben16 hin- und herverschiebbar, beweglich aufgenommen ist. An einer Stirnseite des Gehäuses12 schließt sich eine Einspritzdüse20 an, welche vorliegend einen im wesentlichen zylinderförmigen Düsenkörper24 und an dessen, vom Gehäuse12 abgewandten Spitze einen Düseneinsatz22' aufweist. Der Düseneinsatz22' ist auf den Düsenkörper24 aufgesetzt, beispielsweise aufgeschraubt, und am Außenumfang des Düseneinsatzes22' ist ein in einer Nut aufgenommener O-Ring vorgesehen, der zur Abdichtung des mit einem Mischkopf zusammenwirkenden Farbdüsenbausteins10 dient. Der Innenraum des Düsen körpers24 stellt im wesentlichen eine Fortführung des Gehäusehohlraums14 des Gehäuses12 dar. - Auf der der Einspritzdüse
20 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses12 mündet der Gehäusehohlraum14 über eine Rücklauföffnung in einen Rückführanschluss28 , der, wie nachfolgend noch darzustellen ist, zur Rezirkulation unter Aufrechterhaltung des Betriebsdruckes dient. - Am rückführanschlussseitigen Ende des Gehäusehohlraums
14 ist ein düsenartiges Drosselorgan in Form eines Düseneinsatz22'' angeordnet, der identisch zum Düseneinsatz22' gewählt und in eine entsprechende Ausnehmung des Gehäuses12 eingepasst ist. Insbesondere sind die beiden Strömungsquerschnitte des Düsenkanals23' des Düseneinsatzes22' sowie des Düsenkanals23'' des Düseneinsatzes22'' gleich groß ausgebildet. Dies führt dazu – wie später noch genauer ausgeführt wird -, dass sich sowohl bei Einspritzen wie auch bei der Rezirkulation ein gleicher Betriebsdruck im Farbdüsenbaustein10 einstellt. - Der Hydraulikkolben
16 ist an seinen beiden äußeren, stirnseitigen Enden fest mit Düsennadeln18' und18'' verbunden, die ebenfalls identisch ausgeformt sind und jeweils eine Nadelspitze19' bzw.19'' aufweisen. Im übrigen sind die Düsennadeln18' und18'' mit einem zentralen Teil mit größerem zylindrischen Umfang und einem hinteren, hydraulikkolbennahen zylindrischen Teil mit geringfügig kleinerem Radius ausgestattet. Die hinteren Teile der beiden Düsennadeln18' und18'' sind – wie vorgenannt bereits erwähnt – mit dem Hydraulikkolben16 verbunden. - Am Gehäuse
12 sind zwei Hydraulikanschlüsse26' und26'' vorgesehen, die jeweils mit einem zugeordneten Hydraulik-Ringraum34 bzw.36 in Strömungsverbindung stehen. Insbesondere ist der Hydraulikanschluss26' mit dem Ringraum34 und der Hydraulikanschluss26'' mit dem Ringraum36 strömungsmäßig verbunden. Die beiden Ringräume34 und36 ergeben sich durch die Anordnung des Hydraulikkolbens16 in einem zylindrischen Hohlraum des Gehäuses12 und sind zwischen dem Hydraulikkolben16 und dem Gehäuse12 derart ausgebildet, dass durch eine Beaufschlagung der jeweiligen Ringräume34 und36 mit Hydraulikfluid der Hydraulikkolben jeweils in eine bestimmte Richtung beaufschlagt wird. Abgedichtet sind die Ringräume34 und36 über zwei in den Hydraulikkolben16 eingelassene Dichtungselemente. Insgesamt bedeutet dies, dass bei einer Beaufschlagung des Hydraulikkolbens16 über den Hydraulikanschluss26' und den Ringraum34 der Hydraulikkolben16 in Richtung des Rücklaufanschlusses28 beaufschlagt wird. Bei einer Beaufschlagung über den Hydraulikanschluss26'' und den Ringraum36 wird der Hydraulikkolben16 in die andere Richtung, nämlich in Richtung der Einspritzdüse20 beaufschlagt. - Der Gehäusehohlraum
14 ist im Bereich des Düseneinsatzes22'' , jedoch strömungsmäßig vor diesem, über einen Strömungskanal mit einem weiteren Rücklaufanschluss30 verbunden, welcher, wie nachfolgend noch darzustellen ist, für einen Niederdruckbetrieb verwendet werden kann. - Der zylindrische Düsenkörper
24 der Einspritzdüse20 weist im zentralen Bereich über den Außenumfang verteilt langlochartige, die Wandung nicht komplett durchdringende Nuten25 auf, die in1a teilweise zu erkennen sind. An einem Ende eines jeden Langloches25 sind Bohrungen erster Art40 und am anderen Ende eines jeden Langloches25 Bohrungen zweiter Art42 vorgesehen, die den Düsenkörper24 vollständig durchdringen. - Die genaue Konstruktion geht auch aus den schematischen Abbildungen der
3 und4 hervor. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass bei eingebautem Farbdüsenbaustein in einem Mischkopf (vgl.4 ) in einer Stellung des Hydraulikkolbens16 über die Bohrungen erster Art40 eine Strömungsverbindung über die Nuten25 und die Bohrungen erster Art in den Innenraum des Gehäuses12 gegeben ist (vgl.4 ). In einer anderen Schaltposition des Hydraulikkolbens16 dagegen (vgl.3 ) wird der Strömungsdurchfluss über die Bohrungen erster Art40 durch die verschobene Düsennadel18' versperrt. - In
4 ist überdies zu erkennen, wie der Farbdüsenbaustein 10 beim Betrieb an einem Mischkopf70 befestigt ist. Insbesondere ist er über ein Außengewinde am Ende des Gehäuses12 mit dem Mischkopf dicht verschraubt. Er kann jedoch auch anderweitig am Mischkopf befestigt werden. - Der Mischkopf
70 weist neben dem Farbdüsenbaustein10 noch einen weiteren Anschluss für einen zweiten Farbdüsenbaustein72 und zwei Anschlüsse für eine nicht näher dargestellte Polyol-Zuführeinrichtung78 und eine Isocyanat-Zuführeinrichtung80 auf. Mit der Bezugsziffer74 ist der Farbzulauf zu dem Farbdüsenbaustein über eine Zulaufbohrung76 des Mischkopfes gekennzeichnet. Der Farbzulauf erfolgt also von außerhalb des Farbdüsenbausteins10 über die vorgenannt beschriebenen Nuten25 und die Bohrungen erster Art40 und zweiter Art42 . Der Farbzulauf kann jedoch auch über einen eigenen separaten Anschluss am Gehäuse12 des Farbdüsenbausteins10 realisiert werden. - Insbesondere anhand der
3 und4 können je nach Schaltzustand des Hydraulikkolbens16 die Hohlräume innerhalb des Gehäuses12 sowie die Strömungswege erläutert werden. - In dem in
3 gezeigten Schaltzustand, also wenn der Hydraulikkolben16 in Richtung des Rücklaufanschlusses28 verfahren ist, kann die Farbflüssigkeit über die Nuten25 und die Bohrungen zweiter Art42 in einen im vorderen Bereich der Einspritzdüse20 gebildeten Hohlraum gelangen, wobei die zurückgezogene und von der Farbe umspülte Düsennadel19' den Strömungsweg über den Düsenkanal23' zur Einspritzung in die Mischkammer freigibt. - Wie vorgenannt erwähnt, ist durch die zurückgezogene Düsennadel
18' der Strömungskanal über die Bohrungen erster Art40 unterbrochen, so dass – bis auf Leckageeffekte – kein Farbmaterial in das weitere Innere des Gehäuses12 dringen kann. Zudem ist jedoch der Rückfluss des Farbmaterials über den Rückflussanschluss durch die Anlagerung der Nadelspitze18'' an den Düseneinsatz22'' versperrt. Über die Drosselstelle, nämlich den Düsenkanal23' im Düseneinsatz22' baut sich ein bestimmter Systembetriebsdruck auf. - Der zweite Schaltzustand ist in
4 schematisch dargestellt. Bei diesem Schaltzustand ist der Hydraulikkolben16 in Richtung der Einspritzdüse20 verschoben, wodurch die Düsennadel19' in Anlage zu dem korrespondierenden Sitz des Düseneinsatzes22' gelangt und dadurch den Düsenkanal23' verschließt, so dass keinerlei Farbmaterial in den Mischkopf70 gelangen kann. - Andererseits ist durch den in Richtung der Einspritzdüse
20 verschobenen Hydraulikzylinder16 unter Mitnahme des Düsennadel18' nunmehr der Strömungskanal über die Bohrungen erster Art40 freigegeben, so dass das Farbmaterial den hinteren Teil der Düsennadel18' , welche im Radius geringer ausgebildet ist, ringförmig umströmt und über einen im wesentlichen parallel zum Hydraulikkolben16 verlaufenden Bypass-Kanal32 , der im Düsengehäuse12 ausgebildet ist, strömungsmäßig mit einem Hohlraum verbunden ist, welcher sich zwischen dem Düseneinsatz22'' und der Düsennadel18'' ausgebildet hat. Durch die zurückgezogenen Nadelspitze19'' ist in Strömungsrichtung vor dem Düseneinsatz22' ein Hohlraum gebildet, durch den das Farbmaterial über den Düsenkanal23'' des Düseneinsatzes22'' in den Rücklaufanschluss28 gelangt. - Nachfolgend soll die Funktionsweise des Farbdüsenbausteins
10 beschrieben werden. - Soll Farbe in eine Mischkammer
103 (5 ) eines Mischkopfes eingespritzt werden, so wird der Hydraulikkolben16 durch Anlegen eines entsprechenden Druckes über den Hydraulikanschluss26' und des ersten Ringraumes34 in Richtung des Rücklaufanschlusses28 verschoben, wodurch der Düsenkanal23' freigegeben wird, so dass das Farbmaterial unter Betriebsdruck über die Nuten25 und die Bohrungen erster Art42 in die Einspritzdüse20 eintreten und über den freigegebenen Düsenkanal23' in die Mischkammer austreten kann. - Ist ein Zyklus beendet und soll die Materialzufuhr im Mischkopf abgestellt werden, so wird hyraulikmäßig umgeschaltet und der Hydraulikkolben
16 über den Hydraulikanschluss26'' und den Ringraum36 in Richtung der Einspritzdüse beaufschlagt. Dabei wird die Düsennadel18' nach vorne verschoben, wodurch die Nadelspitze19' den Düsenkanal23' verschließt. Gleichzeitig werden die Bohrungen erster Art40 freigegeben, so dass das Farbmittel über die Nuten25 und die Bohrungen erster Art40 unter Umströmung des hinteren Teils der Düsennadel18' (erster Farbringraum44 ) in den Bypass-Kanal32 gelangt und von dort in den hinteren Bereich des Farbdüsenbausteins10 (zweiter Farbringraum46 ), wo das Farbmaterial über den freigegebenen Düsenkanal23'' in dem Düseneinsatz22'' und den Rücklaufanschluss28 in rezirkulierender Weise an ein nicht weiter dargestelltes Gefäß zurückgegeben wird. in diesem Fall ist der weitere Rücklaufanschluss30 verschlossen (anders als in4 dargestellt). - Dadurch, dass der Düsenkanal
23'' in seinem Strömungsdurchmesser dem Düsenkanal23' entspricht, stellt sich über den ganzen Strömungsweg im Farbdüsenbaustein der gleiche Betriebsdruck ein wie dies beim Ausbringen der Farbflüssigkeit in den Mischkopf der Fall ist. Dies bedeutet, dass abgesehen von geringfügigen Schwankungen beim Umschalten, die möglichst minimiert werden sollen, auch während der Rezirkulation der gleiche Betriebsdruck wie beim Einspritzvorgang aufrechterhalten werden kann. - Soll dann wieder in die Einspritzphase umgeschaltet werden, wird der Hydraulikkolben
16 durch eine entsprechend geschaltete Beaufschlagung des Hydraulikanschlusses26' wieder in Richtung des Rücklaufanschlusses28 verschoben, wodurch wiederum der Düsenkanal23' freigegeben wird. Gleichzeitig werden über das Zurückschieben der Düsennadel18' die Bohrungen erster Art40 wieder verschlossen. - Da der Betriebsdruck kontinuierlich auf dem Betriebsniveau gehalten ist, kann nahezu gleichzeitig mit dem Umschalten des Farbdüsenbausteins
10 mit der gewünschten Einspritzrate wieder Farbe in die Mischkammer103 eingespritzt werden. Durch die örtlich recht nahe Anordnung des Düseneinsatzes22'' , nämlich innerhalb des Gehäuses12 , kommt es auch nicht zu durch Dynamikeffekte verursachte Verzögerungen, was wiederum zu Druckschwankungen und einem verzögerten Druckaufbau führt, welcher nur durch eine vorgezogene Einspritzvorsteuerung – wie herkömmlich bekannt – ausgeglichen werden kann. - Vielmehr wird sofort bei der Hydraulikumschaltung des Hydraulikkolben
16 die gewünschte Einspritzung bereitgestellt. - Soll während einer längeren Phase im Rezirkulationsbetrieb gefahren werden, wie dies in
4 dargestellt ist, so kann zusätzlich oder alternativ der Rücklaufanschluss30 geöffnet werden, in dem kein düsenartiges Drosselorgan angeordnet ist. Dadurch gelangt das Farbmaterial ohne Zwischenschaltung einer solchen Drosselstelle in die Rezirkulation, was dazu führt, dass diese Rezirkulation im Niederdruckbetrieb durchgeführt wird. Ist eine Rezirkulation im Niederdruckbetrieb jedoch nicht notwendig, so kann der Rücklaufanschluss30 auch fest verschlossen werden. - Die erfindungsgemäße Konstruktion des Farbdüsenbausteins ermöglicht eine Verschaltung, wie sie in
6 dargestellt ist. In6 ist sehr schematisch ein Mischkopf100 mit einer Zufuhrvorrichtung102 für eine reaktive Komponente gezeigt. Eine weitere Zufuhrvorrichtung ist auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet, jedoch in6 nicht zu erkennen. - Zu erkennen sind jedoch zwei Farbdüsenbausteine
104 und106 , die, wie vorgenannt bereits erläutert, Hydraulikanschlüsse108 ,110 ,116 und118 für den jeweils darin aufgenommenen Hydraulikzylinder besitzen. Mit den Bezugsziffern112 und114 sind Rücklaufanschlüsse für den Niederdruck dargestellt. Ebenso sind Rücklaufanschlüsse für den Hochdruckbereich zu erkennen. Die Rücklaufanschlüsse für den Hochdruckbereich sind mit entsprechenden Leitungen120 und124 verbunden. Die Rücklaufanschlüsse für den Niederdruckbereich sind mit Leitungen122 und126 verbunden. - Die Farbdüsenbausteine sowie die Zufuhrvorrichtungen für die reaktiven Komponenten sind so um die Mischkammer angeordnet, dass sich die Achsen der jeweiligen Einspritzdüsen in einem gemeinsamen Punkt innerhalb der Mischkammer schneiden.
- Die Schaltleitungen für die Schaltung der Zufuhrvorrichtung für das reaktive Ausgangsmaterial münden in einem Steuerblock für den Mischkopf
132 . Parallel gibt es Abzweigungen zu den Schaltventilen134 ,136 ,138 und140 . Der Steuerblock des Mischkopfes132 wird von der Mischkopfhydraulik142 versorgt, die ebenfalls mit weiteren Eingängen der Wegeventile134 ,136 ,138 und140 verbunden sind. - Neu ist bei dieser Anordnung, dass der Steuerblock
132 für den Mischkopf sowohl die Zufuhrvorrichtung für die reaktive Komponente wie auch die Hydraulik für die Farbdüsenbausteine104 und106 unmittelbar bedient. Die Wegeventile134 bis140 sind vorliegend dazu vorgesehen, dass entweder der eine Farbdüsenbaustein104 oder der andere106 Farbstoffbaustein aktiviert bzw. abgeschaltet wird. Würde nur ein Farbdüsenbaustein verwendet werden, so könnte man auf die Wegeventile134 bis140 verzichten. - Bei der Schaltungsanordnung in
6 ist folgende Schaltsituation dargestellt. Die Wegeventile134 bis140 haben eine bestimmte Schaltposition eingenommen. Dabei sind die Hydraulikanschlüsse116 und118 des Farbdüsenbausteins mit dem Steuerblock132 verbunden. Der Hydraulikanschluss110 des Farbdüsenbausteins104 ist unmittelbar mit dem Pumpendruck P beaufschlagt, der Hydraulikanschluss108 ist mit dem Tankdruckniveau T verbunden. Damit ist der Farbdüsenbaustein104 auf inaktiv gesetzt. - Je nach Ansteuerung durch den Steuerblock
132 erfolgt nun eine Einspritzung über den Farbdüsenbaustein106 oder die Einspritzung wird abgeschaltet. Durch die Verschaltung in6 wird durch eine entsprechende Ansteuerung über den Steuerblock132 sowohl die Zufuhrvorrichtung102 für das reaktive Ausgangsmaterial wie auch der Farbdüsenbaustein106 gleichzeitig aktiviert, so dass die entsprechende Mischung in der Mischkammer hergestellt wird. Soll der Austrag aus dem Mischkopf100 beendet werden, so erfolgt eine Umsteuerung im Steuerblock132 , wodurch sowohl die Zufuhrvorrichtung für das reaktive Ausgangsmaterial wie auch für den Farbdüsenbaustein gleichzeitig abgeschaltet werden. Insgesamt ermöglicht die Konstruktion der vorliegenden Farbdüsenbausteine damit eine unmittelbare und gleichzeitige Ansteuerung der Mischkopfkomponenten durch den Steuerblock132 . Es bedarf keiner separaten Vorsteuerung, um zeitlich früher reagieren zu können. - Soll eine andere Farbe oder ein anderer Zuschlagsstoff in die Mischkammer des Mischkopfes
100 zugeführt werden, so wird durch umschalten der Ventile134 bis140 einerseits der Farbdüsenbaustein104 aktiviert und andererseits der Fabdüsenbaustein106 auf inaktiv geschaltet. Analog zu der vorhin für den Farbdüsenbaustein104 beschriebenen Fall ist nunmehr der Farbdüsenbaustein106 durch entsprechende Verschaltung mit der Mischkopfhydraulik142 inaktiv gesetzt. Gleichzeitig wird der Farbdüsenbaustein104 mit den Leitungen128 und130 verbunden, so dass er wieder gleichzeitig mit den übrigen Mischkopfelementen angetrieben werden kann.
Claims (12)
- Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtung umfassend ein Gehäuse (
12 ) mit einem Einlassbereich (25 ,40 ,42 ) für den Zuschlagsstoff, einer Einspritzdüse (20 ) für die Zuschlagstoffe und einem Rückführauslass (28 ), wobei Schaltmittel (16 ) vorgesehen sind, mittels derer wahlweise eine Strömungsverbindung zwischen dem Einlassbereich (25 ,40 ,42 ) und dem Düsenkanal (23' ) der Einspritzdüse (20 ) einerseits und zwischen dem Einlassbereich (25 ,40 ,42 ) und dem Rückführauslass (28 ) andererseits herstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Rückführauslasses (28 ) ein düsenartiges Drosselorgan (22'' ) vorgesehen ist. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsquerschnitte des Düsenkanals (
23' ) der Einspritzdüse (20 ) und des Düsenkanals (23'' ) des düsenartiges Drosselorgans (22'' ) im wesentlichen gleich groß dimensioniert sind. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl für die Einspritzdüse (
20 ) wie auch für das düsenartige Drosselorgan identische Düseneinsätze (22' ,22'' ) verwendet sind. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Schaltmittel ein zweiseitig wirkender Hydraulikkolben (
16 ) vorgesehen ist, der über Hydraulikanschlüsse (26' ,26'' ) in zwei Richtungen ansteuerbar ist. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an gegenüberliegenden Seiten des Hydraulikkolbens (
16 ) Verschlussnadeln (18' ,19' ;18'' ,19'' ) vorgesehen sind, die mit korrespondierenden Sitzen der Einspritzdüse (20 ) und des düsenartiges Drosselorgan (22'' ) bei Anlage dichtend zusammenwirken. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Einspritzdüse (
20 ) und dem Rückführauslass (28 ) eine Bypass-Strömungsverbindung (32 ) angeordnet ist. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass strömungsmäßig vor dem düsenartigen Drosselorgan (
22'' ) ein weiterer Rückführauslass (30 ) ohne Drosseleinrichtung vorgesehen ist. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Rückführauslass (
30 ) absperrbar ausgebildet ist. - Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Einspritzdüse (
20 ) eine weitere Absperreinrichtung (18' ,25 ,40 ) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass bei Schaltung des Schaltmittels (16 ) in eine Position, in der der Rückführauslass (28 ) verschlossen ist, die weitere Absperreinrichtung (18' ,25 ,40 ) ebenfalls verschließt. - Mischkopf-System mit einem Mischkopf umfassend zumindest eine schaltbare Zufuhrvorrichtung für eine Reaktionskomponente sowie zumindest eine Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine schaltbare Zufuhrvorrichtung für die Reaktionskompo nente (
102 ) wie auch die zumindest eine Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung (104 ,106 ) mit einer gemeinsamen Schalt- und Steuereinrichtung (132 ) verbunden sind, mit der die Schaltung im wesentlichen gleichzeitig durchführbar ist. - Mischkopf-System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Schalteinrichtung ein Hydraulik-System (
128 ,130 ,132 ) mit Hydraulik-Ventilen (134 ,136 ,138 ,140 ) vorgesehen ist, wobei sowohl die Hydraulikanschlüsse der zumindest einen schaltbare Zufuhrvorrichtung für die Reaktionskomponente wie auch der zumindest einen Zuschlagsstoff-Zufuhreinrichtung mit der gleichen Hydraulik-Sytem derart verbunden sind oder verbindbar sind, dass eine gleichzeitige Schaltung erfolgt. - Mischkopf-System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuschlagsstoff-Zufuhrvorrichtungen (
104 ,106 ) wie auch die Zufuhrvorrichtungen für die Raktionskomponenten so um die Mischkammer angeordnet sind, dass sich die Achsen der jeweiligen Einspritzdüsen in einem gemeinsamen Punkt innerhalb der Mischkammer schneiden.
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